[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von Fluiden und/oder Feststoffen
aus einem Gemenge partikelförmiger Materialien mit einem Behälter, der einen ringförmigen
Prozessraum mit einer zylindrischen Außenkontur ausbildet, mit Einrichtungen zum Einbringen
und Austragen des partikelförmigen Materials in den und aus dem Prozessraum und mit
einer Lüftereinrichtung zum Zuführen eines Fluidisierungsmitteis von unten in den
Prozessraum sowie Einrichtungen zur Aufbereitung des Fluidisierungsmittels in Strömungsrichtung
vor der Lüftereinrichtung, wobei in dem Prozessraum durch sich vertikal erstreckende
Wände sich in Vertikalrichtung erstreckende Zellen ausgebildet sind, von denen eine
eine nicht oder in einem verringerten Maße von unten von dem Fluidisierungsmittel
durchströmte Austragszelle bildet, an deren unterem Ende die Austragseinrichtung angeordnet
ist und von denen eine andere Zelle mit der Eintragseinrichtung versehen ist und eine
Eintragszelle bildet und die Zellen an ihren oberen Enden offen sind. Eine solche
Vorrichtung ist insbesondere zum Trocknen von Schüttgütern und Materialien aus der
Lebensmittelindustrie geeignet, jedoch können auch andere partikelförmige Materialien
oder Gemenge daraus mit einer solchen Vorrichtung behandelt werden.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von Vorrichtungen des genannten Typs
bekannt, die in der Regel überhitzen Dampf als Fluidisierungsmittel, einsetzen. Diese
so genannten Wirbelschicht-Verdampfungstrockner werden eingesetzt, um das Schüttgut
bzw. partikelförmige Materialien von unten mit überhitztem Dampf zu durchströmen und
zu fluidisieren, so dass eine Wirbelschicht entsteht. Das zu behandelnde Material
wird dabei von der Eintragszelle, in der das zu behandelnde Material in den Behälter
und den Prozessraum eingeführt wird, über nachfolgende Verfahrenszellen bis zu der
Austragszelle gefördert. In der Austragszelle findet keine Anströmung von unten statt,
so dass am unteren Ende der Austragszelle das fertig behandelte Material ausgetragen
werden kann, beispielsweise über eine Austragsschnecke. Der Behälter ist an dem Austragende
ebenso wie an der Eintragseinrichtung über eine Schleuseneinrirhtung abgedichtet,
um den Bearbeitungsprozess unter Überdruck ablaufen lassen zu können. Solche Einrichtungen
sind aus der
US 5,289,643, der
EP 0 955 511, der
DE 299 24 384 U1, der
EP 0 153 704 A1, der
EP 0 537 262 A1 und der
EP 0 537 263 A1 bekannt.
[0003] Ebenfalls ist ein solcher Gegenstand aus der
DE 699 23 771 T2 bekannt, die ein typisches Verfahren und eine typische Vorrichtung zeigt. Der Prozessraum
wird bei der Vorrichtung gemäß der
DE 699 23 771 T2 durch eine zylindrische Außenhaut gebildet, in dem ein ebenfalls zylindrischer Wärmetauscher
zentral angeordnet ist. Zwischen der Außenwandung des Wärmetauschers und der Außenwandung
des Behälters sind vertikal ausgerichtete Trennwände angeordnet, so dass von der Eintragszelle
ausgehend Verfahrenszellen in Strömungsrichtung hintereinander angeordnet sind und
von dem Material durchlaufen werden, bis es zu der Austragszelle gelangt, deren Boden
geschlossen oder nicht dampfdurchlässig ist. Das untere Ende des Prozessraumes ist
durch einen Anströmboden begrenzt, durch den das Fluidisierungsmittel über einen Lüfter,
der unterhalb des Wärmetausches angeordnet ist, in den Prozessraum eingeblasen wird.
Oberhalb des Prozessraumes schließt sich ein sich konisch erweiternder Übergangsbereich
an, um die Strömungsgeschwindigkeit des nach oben mitgerissenen Materials zu verringern
und den Dampfstrom zu verbreitern. Innerhalb dieses sich konisch erweiternden Übergangsbereiches
sind konische Blechstücke eingesetzt, die erhitzt werden können. Diese konischen Blechstücke
dienen dazu, die durch den Dampf angetriebenen Partikel abzufangen und wieder nach
unten zu leiten. Der konische Übergangsbereich ist in Zellen unterteilt, analog zu
den Zellen im Prozessraum.
[0004] Oberhalb des Übergangsbereiches ist ein gemeinsamer Bereich ausgebildet, der nicht
in Zellen unterteilt ist. Im obersten Teil der Anlage ist ein Zyklon angeordnet, der
sich um den Wärmetauscher herum erstreckt und einen geschlossenen Boden aufweist.
Aus dem Zyklon werden die Staubpartikel ausgetragen oder über ein Rohr mit der Austragzelle
verbunden. Um diesen Zyklon herum sind eine Anzahl zylindrischer Bleche in dem Behälter
aufgehängt, die dazu dienen, den Dampf zu leiten, wenn dieser zu Öffnungen innerhalb
des Zyklons strömt, wobei die Bleche mit Ausnahme des Bereiches gegenüber den in den
Zyklon führenden Öffnungen bis zur Oberseite des Behälters reichen. Ein Anschlagblech
kann zwischen dem Zyklon und der Außenwandung des Behälters radial angeordnet sein,
so dass sich die Dampfströme nicht weiter um den Zyklon herum bewegen können, sondern
in Richtung der Öffnungen des Zyklons gelenkt werden.
[0005] Solche Anlagen wurden bereits mehrfach realisiert und zeigen einen hohen Wirkungsgrad
hinsichtlich der Trocknungsleistung sowie einen relativ geringen Energieverbrauch.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Vorrichtung zum Entfernen
von Fluiden und/oder Feststoffen bereitzustellen, mit der eine höhere Trocknungsleistung
bei einem insgesamt geringeren Investitionsvolumen für die Gesamtvorrichtung realisiert
werden kann.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruches
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen aufgeführt.
[0008] Die Vorrichtung zum Entfernen von Fluiden und/oder Feststoffen aus einem Gemenge
partikelförmiger Materialien mit einem Behälter, der einen ringförmigen Prozessraum
mit einer zylindrischen Außenkontur ausbildet, mit Einrichtungen zum Einbringen und
Austragen des partikelförmigen Materials in den und aus dem Prozessraum und mit einer
Lüftereinrichtung zum Zuführen eines Fluidisierungsmittels von unten in den Prozessraum
sowie Einrichtungen zur Aufbereitung des Fluidisierungsmittels in Strömungsrichtung
vor der Lüftereinrichtung, wobei in dem Prozessraum durch sich vertikal erstreckende
Wände sich in Vertikalrichtung erstreckende Zellen ausgebildet sind, von denen eine
eine nicht oder nur in verringerten Maße von unten von dem Fluidisierungsmittel durchströmte
Austragszelle bildet, an deren unterem Ende die Austragseinrichtung angeordnet ist
und von denen eine andere Zelle mit der Eintragseinrichtung versehen ist und eine
Eintragszelle bildet und die Zellen an ihrem oberen Ende offen sind, sieht vor, dass
oberhalb der Wände Drallschaufeln angeordnet sind, die in Strömungsrichtung von der
Eintragszelle zu der Austragszelle geneigt oder gekrümmt sind, deren Außendurchmesser
nicht größer als der Außendurchmesser der Wände und damit des Prozessraumes ist, wobei
die Drallschaufein von einer Außenhülle umgeben sind, die nicht radial über die Außenhülle
des Prozessraumes hinaus ragt. Das Fluidisierungsmittel strömt von unten durch den
Prozessraum nach oben austretend zwischen den Drallschaufeln in den darüber befindlichen
Übergangsbereich. Durch die Anordnung von Drallschaufeln oberhalb der vertikalen Wände,
ist es möglich, die Strömungsrichtung des Fluidisierungsmittels, insbesondere überhitzter
Dampf, ebenso wie die Bewegungsrichtung des zu behandelnden Materials zu beeinflussen
und zu unterstützen. Die Drallschaufeln sind so gekrümmt oder geneigt, dass in dem
darüber angeordneten Freiraum, bevorzugt ohne strömungsbeeinflussende Einbauten, ein
rotierender, homogener Fluidisierungsmittelstrom, als Drallströmung bezeichnet, erzeugt
wird. Die Zentrifugalkräfte dieser Drallströmung bewegen die mitgeführten Partikel
radial nach außen, wo sie teilweise wieder nach unten in den Bereich der Drallschaufeln
bzw. wieder in den Prozessraum fallen. Dabei verhindert die Richtung der Drallströmung,
dass feuchte Partikel aus der Eintragszelle direkt in die Austragszellen gelangen
können.
[0009] Die aus den einzelnen Zellen durch den Drallschaufelbereich und anschließend in den
Freiraum des Übergangsbereiches eintretenden Ströme des Fluidisierungsmittels besitzen
bezüglich ihrer Mengenströme und Zustandsbedingungen unterschiedliche Werte, die in
der Drallströmung homogenisiert werden. Eine konische Erweiterung für den Übergangsbereich
und das Vorsehen ebenfalls sich konisch erweiternder Einbauten und Leitbleche ist
nicht mehr erforderlich, so dass sich neben der Raumeinsparung aufgrund der zumindest
gleich bleibenden äußeren Dimensionierung in Axialrichtung eine erhebliche Materialeinsparung
bei dem Aufbau der Vorrichtung realisieren lässt.
[0010] Es ist möglich, den Bereich oberhalb der Drallschaufein zylindrisch oder sich konisch
nach oben verjüngend auszubilden, um eine möglichst kompakte Außenhülle und damit
eine möglichst wenig Material verbrauchende Konstruktion bereitzustellen.
[0011] Die Zellen, die durch die vertikalen Wände ausgebildet sind, an deren oberen Ende
sich die Drallschaufeln, anschließen können, können sich radial bis zur Außenwandung
erstrecken, so dass sie in Umfangsrichtung eine echte Unterteilung und Sperre darstellen.
An dem unteren Ende der Wände können Durchgangsöffnungen vorhanden sein, damit sich
das Material, insbesondere grobe partikelförmige Materialien, auch unterhalb der Wände
in Umfangsrichtung weiter bewegen kann. Die Anzahl der Drallschaufeln ist im Wesentlichen
unabhängig von der Anzahl der vertikalen Wände, die Anordnung der Drallschaufeln ist
nicht auf die unmittelbare Zuordnung der Oberkante der Wände zu der Unterkante der
Drallschaufeln beschränkt.
[0012] Die Drallschaufeln können an den Wänden befestigt oder zusammen damit ausgebildet
sein, was eine kontinuierliche Führung sowohl der partikelförmigen Materialien als
auch des Fluidisierungsmittels ermöglicht. Alternativ kann zwischen den Unterkanten
Drallschaufeln und den Oberkanten der Wände ein vertikaler Abstand bestehen, der gegebenenfalls
von der Eintragszelle bis vor die Austragszelle, nicht jedoch von der Austragszelle
zur Eintragszelle einen freien Durchgang ermöglicht. Der Abstand dient zu einer Entkopplung
der Wände von den Drallschaufeln und zur Reduzierung des Gesamtgewichtes der Vorrichtung.
[0013] Oberhalb des Freiraumes ist ein Staubabscheider integriert, an dessen Unterseite
das Fluidisierungsmittel durch Zusatzdrallschaufeln einströmt. Die Zusatzdrallschaufeln
besitzen eine zu den Drallschaufeln gleiche Orientierung und stärkere Neigung oder
Krümmung, um eine im Wesentlichen kreisförmige Strömungsbewegung sowohl des Fluidisierungsmittels
als auch der durch das Fluidisierungsmittel mitgerissenen Staubpartikel und partikelförmigen
Materialien im Staubabscheider zu bewirken. Es findet also eine zweistufige Umlenkung
der Strömung bzw. des Partikelstromes durch die Drallschaufeln und die Zusatzdrallschaufeln
statt, wodurch im Staubabscheider ein Zentrifugalfeld erzeugt wird, in dem sich die
mitgeführten Staubpartikel und partikelförmigen Materialien vorzugsweise außen bewegen
und durch zumindest eine Öffnung in der Staubabscheiderwandung den Staubabscheider
verlassen.
[0014] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Druckseite der Drallschaufeln
bezogen auf die axiale Strömungsgeschwindigkeitskomponente des Fluidisierungsmittels
an der Unterkante in einem Winkel von bis zu 10° geneigt ist. Die Drallschaufeln können
an ihrer Unterkante auch: parallel zu der Axialkomponente der Strömung des Fluidisierungsmittels
orientiert sein und sich erst dann neigen oder krümmen. Eine entsprechend gekrümmte
oder geneigte Anstellung der Drallschaufeln in einem Winkel von bis zu 10° ist jedoch
ebenfalls vorgesehen und möglich.
[0015] An ihrer Oberkante sind die Drallschaufeln auf ihrer Druckseite bezogen auf die axiale
Strömungsgeschwindigkeitskomponente in einem Winkel von bis zu 35° geneigt, um eine
entsprechend starke Umlenkung sowohl der Strömung des Fluidisierungsmittels als auch
der partikelförmigen Materialien zu bewirken.
[0016] In der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein Überhitzer innerhalb des Behälters angeordnet,
wobei der Innendurchmesser der Drallschaufeln dem Außendurchmesser des Überhitzers
entspricht. Die Drallschaufeln schließen somit radial innen mit dem Überhitzer ab.
Die radial äußeren Seiten der Drallschaufeln erstrecken sich bis zur Behälterwandung,
wobei auf der radial äußeren Seite auch ein Spalt zwischen den seitlichen Rändern
der Drallschaufeln und der Behälterwandung bestehen kann.
[0017] Die Zusatzdrallschaufeln sind auf ihrer Druckseite bezogen auf die axiale Strömungsgeschwindigkeitskomponente
des Fluidisierungsmittels an der Unterkante in einem Winkel von bis zu 15° geneigt,
um eine stärkere Umlenkung der Strömung zu bewirken. An ihrer Oberkante beträgt die
Neigung bis zu 90°, um die axiale Bewegung nahezu vollständig in Umfangsrichtung abzulenken.
Da die Drall- und Zusatzdrallschaufeln bevorzugt aus blechartigem Material ausgebildet
sind, entsprechen die Winkel der Druckseite in ihrem Betrag dem Winkel auf der der
Druckseite abgewandten Seite.
[0018] Oberhalb der Zusatzdrallschaufeln sind Rückführ- oder Rückdrallschaufeln mit einer
zu den Drallschaufeln und den Zusatzdrallschaufeln entgegengesetzten Neigung oder
Krümmung vorgesehen, deren Druckseite bezogen auf die axiale Strömungsgeschwindigkeitskomponente
des Fluidisierungsmittels am Eintrittsende in einem Winkel von bis zu 90° geneigt
ist, wobei die Neigung an dem Austrittsende in einem Winkel von bis zu 0° geneigt
ist, so dass aus der im Wesentlichen ringförmigen Strömung in Umfangsrichtung wieder
eine Strömung parallel zur Axialrichtung realisiert wird. Dadurch wird das Fluidisierungsmittel
in Axialrichtung umgelenkt, so dass bevorzugt eine Zurückführung zu dem Überhitzer
und dem Lüfter erfolgen.
[0019] Die Abfuhr des Fluids erfolgt in einer Ausgestaltung der Erfindung über ein zentral
angeordnetes Austrittsrohr, wobei die Rückführschaufeln an ihrem radial inneren Ende
an das Austrittsrohr angrenzen. Die Rückführschaufeln können eine doppelt gekrümmte
bzw. doppelt geneigte Form aufweisen, gleiches gilt für die Drallschaufeln und die
Zusatzdrallschaufeln.
[0020] Außerdem können weitere Einrichtungen zur Reinigung, Rückleitung sowie Erhitzung
des Fluidisierungsmittels dem Lüfter vorgeschaltet sein, um das Fluidisierungsmittel
zu konditionieren.
[0021] An dem unteren Ende des Prozessraumes ist ein Anströmboden mit Durchströmöffnungen
angeordnet. Dieser Anströmboden kann Einrichtungen zur Beeinflussung des Volumenstromes
aufweisen, so dass in Umfangsrichtung, also in Transportrichtung des zu behandelnden
Materials, unterschiedliche Volumina des Fluidisierungsmittels bereitgestellt werden.
Die unterschiedlichen Volumina des Fluidisierungsmittels können beispielsweise in
Abhängigkeit von der Position der Zellen erfolgen. Je schwerer das zu behandelnde
Material ist, d. h. je feuchter das Material ist, desto größer ist die Menge des Fluidisierungsmittel
anzusetzen.
[0022] Die Zelle mit der Eintragseinrichtung und die Austragszelle können nebeneinander
angeordnet sein, wobei zur Vermeidung eines unmittelbaren Transportes von der Eintragszelle
zur Austragszelle eine Trenneinrichtung vorgesehen ist. Bei einer Nebeneinanderanordnung
der Eintragszelle und der Austragszelle muss das Material den gesamten Umfang des
im Wesentlichen ringförmigen Prozessraumes durchlaufen.
[0023] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Anströmboden so gestaltet ist,
dass der Austrag von Partikeln aus dem Prozessraum in den Drallschaufelbereich durch
aufplatzende Blasen der fluidisierten Partikel entsprechend den Abscheidebedingungen
über den Drallschaufein vorzugsweise radial außen nahe der Behälterwandung erfolgt.
Um die Wirbelbewegung im unteren Bereich des Prozessraumes zu verstärken und am radial
äußeren Rand des Prozessraumes, also im Bereich der Außenwandung, ein erhöhte Strömungsgeschwindigkeit
bereitzustellen, damit das Material dort nach oben befördert wird, ist vorgesehen,
dass am radial äußeren Bereich des Anströmbodens ein größeres Öffnungsverhältnis als
am radial inneren Bereich des Anströmbodens ausgebildet ist. Dies heißt, dass mehr
oder größere Durchtrittsöffnungen im Bereich der Außenwandung im Anströmboden als
im Bereich der Innenwandung des Prozessraumes, also in der Nähe des Überhitzers, angeordnet
sind.
[0024] Zur Vermeidung von Partikelablagerungen in dem radial inneren Bereich des Prozessraumes
ist der Anströmboden gewölbt gestaltet. Die Wölbung kann dabei stetig erfolgen oder
Ober eine Anzahl winkelig zueinander orientierter, im Wesentlichen gerader Bleche
ausgebildet sein. Durch die Wölbung des Anströmbodens in Verbindung mit dem variierten
Öffnungsverhältnis des Anströmbodens in radialer Richtung wird eine umlaufende Wirbelbewegung
der Partikel in radialer Richtung erzeugt. Die Kontur ist dabei in der Ebene der vertikalen
Wände zu sehen, so dass der Anströmboden unterhalb der Wände einen Bogen oder einen
bogenförmigen Polygonalzug ausbildet. Im Gegensatz dazu besteht bei einem ebenen Anströmboden
die Gefahr der Ablagerung von großen, schwer zu fluidisierenden Partikeln.
[0025] Der Anströmboden kann Durchtrittsöffnung für das Fluidisierungsmittel aufweisen,
die unterschiedlich ausgebildet sein können. Die Durchtrittsöffnungen können beispielsweise
als Löcher, Schlitze oder andere freie Durchtrittsflächen ausgebildet sein. Ebenfalls
können die Durchströmöffnungen durch Spalten in den Blechen, aus denen der Anströmboden
gefertigt ist, ausgebildet sein.
[0026] Um den Partikeltransport zu gewährleisten, ist ein möglichst einheitlicher Fluidisierungszustand
in den Zellen vorgesehen. Da sich die fluidisierungstechnischen Eigenschaften der
Partikel als Folge der Fluidentfernung von Eintrag bis zum Austrag verändern, wird
im Bereich der Eintragszelle ein größeres Öffnungsverhältnis als im Bereich der Austragszelle
angeordnet ist. Bevorzugt verringert sich das Öffnungsverhältnis von der Eintragszelle
zur Austragszelle schrittweise oder kontinuierlich. Die Öffnungen im Anströmboden
können senkrecht oder an einem Winkel dazu angeordnet sein, um das Material innerhalb
des Prozessraumes in der Bewegung zu beeinflussen.
[0027] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1 -
- eine Vorrichtung in perspektivischer Gesamtansicht;
- Figur 2 -
- eine teilgeschnittene Seitenansicht der Vorrichtung;
- Figur 3 -
- eine Schnittansicht gemäß Linie A-A der Figur 2;
- Figur 4 -
- eine Schnittansicht gemäß Linie D-D der Figur 2;
- Figur 5 -
- eine Schnittansicht gemäß Linie C-C der Figur 2; sowie
- Figur 6 -
- eine Schnittansicht gemäß Linie B-B der Figur 2.
[0028] Figur 1 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Vorrichtung 1 mit einem Behälter 2,
der eine im Wesentlichen zylindrische Außenhaut 3 aufweist. Der Behälter 2 ist auf
einem Gestell 4 gelagert, um die Vorrichtung 1 auch von unten einer Wartung zugänglich
zu machen.
[0029] In der Figur 2 ist die Vorrichtung 1 mit dem Behälter 2 in einer teilgeschnittenen
Seitenansicht gezeigt, bei der die Außenhaut 3 teilweise entfernt wurde. Es ist zu
erkennen, dass die äußere Kontur des Behälters 2 im Wesentlichen zylindrisch ist.
Der geometrische Aufbau des Behälters 2 sowie der darin angeordneten Komponenten wird
nachfolgend beschrieben.
[0030] Der auf dem Gestell 4 aufgestellte Behälter 2 weist an seinem unteren Ende einen
gewölbten Boden 5 auf, in dem ein nicht dargestelltes Ventilatorrad angeordnet ist,
mit dem ein Fluidisierungsmittel, insbesondere überhitzter Dampf, in dem Behälter
2 zirkuliert wird. Innerhalb des Behälters 2 ist ein im Wesentlichen zylindrischer
Überhitzer 6 angeordnet, so dass das Fluidisierungsmittel von unten in einen im Wesentlichen
ringförmigen Prozessraum 20 eingeleitet wird, der zwischen dem Überhitzer 6 und der
Außenhaut 3 ausgebildet ist. Der Prozessraum 20 ist dabei an seinem unteren Ende von
einem Anströmboden 7 begrenzt, der den Durchtritt des Fluidisierungsmittels von unten
erlaubt, ein Hindurchfallen des zu behandelnden Materials jedoch nicht zulässt.
[0031] Oberhalb des Anströmbodens 7 sind vertikal ausgerichtete Wände 8 angeordnet, die
sich von der Außenwandung des Überhitzers 6 bis an die Behälterwandung 3 erstrecken
und Zellen zwischen sich ausbilden. Die Wände 8 können bis zum Anströmboden 7 hinunter
reichen oder einen Freiraum dazwischen ausbilden. Die durch die Wände 8 gebildeten
Zellen sind oben offen, so dass das Fluidisierungsmittel von unten nach oben durch
die Zellen hindurchströmt und das zu behandelnde Material oder Partikel mitreißt und
ggf. in eine nachgeordnete Zelle transportiert. Die mit einer nicht dargestellten
Austragseinrichtung versehene Zelle wird nicht oder nur in einem geringen Maße von
dem Fluidisierungsmittel durchströmt, so dass von oben oder an dem Anströmboden entlang
in diese Zelle eintretendes Material, in den Bodenbereich gelangt und über die Austragseinrichtung,
beispielsweise eine Förderschnecke, aus der Austragszelle entfernt werden kann.
[0032] Oberhalb der Wände 8 schließen sich Drallschaufeln 9 an, die auch zwischen den Wänden
8 angeordnet sein können und in ihrer Vertikalerstreckung ungefähr der Vertikalerstreckung
der Wände 8 entsprechen oder darüber hinausgehen, also länger als die Wände 8 sein
können. Die Drallschaufeln 9 sind an ihrer Unterseite, die den Wänden 8 zugewandt
ist, im Wesentlichen parallel zu den Wänden 8 ausgerichtet, so dass die Druckseite
der Drallschaufeln 9 in einem Winkel von 0° zur Axialkomponente der Strömungsgeschwindigkeit
des Fluidisierungsmittels orientiert ist. Die Drallschaufeln 9 sind dem dargestellten
Ausführungsbeispiel gekrümmt ausgebildet und sind so orientiert, dass die Krümmung
von der Eintragszelle zur Austragszelle zeigt. Sind beispielsweise die Eintragszelle
und die Austragszelle nebeneinander angeordnet, so weist die Krümmung der der Eintragszelle
zugeordneten Drallschaufeln 9 von der Austragszelle weg, so dass der Partikel- und
Materialstrom über den gesamten Umfang des Behälters 2 und damit des Prozessraumes
20 transportiert werden muss, um bis zur Austragszelle zu gelangen.
[0033] An ihrem oberen Ende weisen die Drallschaufeln 9 eine Krümmung von bis zu 35° zur
Axialkomponente der Strömungsgeschwindigkeit des Fluidisierungsmittels auf, um den
Strom des Fluidisierungsmittels ebenso wie den des Materials in Umfangsrichtung umzuleiten.
Die Drallschaufeln 9 stellen eine Verlängerung der Wände 8 dar, wobei diese Verlängerung
mit oder ohne Spalt zwischen den Drallschaufeln 9 und den Wänden 8 ausgebildet sein
kann. Die Drallschaufeln 9 können eine einfach oder doppelt gekrümmte Fläche ausbilden,
also eine Krümmung sowohl um die Axialkomponente als auch um eine Radialkomponente
aufweisen, um die Strömung des Fluidisierungsmittels und die Bewegungsrichtung des
Materials oder der Feststoffe entsprechend den Anforderungen umzuleiten. Statt einer
Krümmung kann auch eine Neigung ansonsten geradwandiger Drallschaufeln 9 zur Umleitung
der Strömungsrichtung vorsehen sein.
[0034] Oberhalb der Drallschaufeln 9 ist ein als Freiraum ausgestalteter Übergangsbereich
10 ausgebildet, der ohne strömungsbeeinflussende Einbauten versehen ist, so dass die
Strömung des Fluidisierungsmittels ebenso wie der Transport des Materials und der
im Fluidisierungsmittelstrom mitgerissenen Partikel im Wesentlichen ungehindert erfolgen
kann. Dieser Freiraum 10, der sogenannte Übergangsbereich, ist ringförmig ausgebildet
und erlaubt einen freien, kreisförmigen Durchgang sowohl des Materials als auch des
Fluidisierungsmittels in der horizontalen Ebene.
[0035] Oberhalb der Drallschaufeln 9 und des Übergangsbereiches 10 sind Zusatzdrallschaufeln
11 angeordnet, die ebenfalls eine einfach oder doppelt gekrümmte Fläche jedoch mit
einem Eintrittswinkel von bis zu 15° bezogen auf die axiale Strömungsgeschwindigkeitskomponente
auf ihrer Druckseite aufweisen. Der Austrittswinkel beträgt in gleicher Nomenklatur
bis zu 90°, wobei der Innendurchmesser der Beschaufelung dem Außendurchmesser des
Überhitzers 6 entspricht.
[0036] Oberhalb der Zusatzdrallbeschaufelung ist ein Staubabscheider 12 ausgebildet, dessen
Außendurchmesser kleiner als der Außendurchmesser des Prozessraumes 20 und damit kleiner
als der Außendurchmesser des Behältergehäuses 3 im Bereich der Wände 8 und der Drallschaufeln
9 ist. Der Außendurchmesser der Zusatzdrallbeschaufelung entspricht dem Außendurchmesser
des Staubabscheiders 12. Durch die Anpassung der Zusatzdrallbeschaufelung an die Drallschaufeln
9 ergibt sich eine hinsichtlich des Druckverlustes optimierte Konstruktion der Vorrichtung
1, so dass die Gesamtvorrichtung mit einem hohen Wirkungsgrad betrieben werden kann.
Die Au-βenkontur 3 des Behälters 2 ist dabei zumindest bis auf die Höhe der Drallschaufeln,
vorliegend bis auf die Höhe des Staubabscheiders 12 bzw. der Zusatzdrallschaufeln
11 zylindrisch, wodurch eine materialintensive Konstruktion des vorzugsweise als Druckbehälter
gestalteten Behälters 2 vermieden wird. Die Drallbeschaufelung erzeugt und unterstützt
über der in dem Prozessraum 20 vorhandenen Wirbelschicht einen Vordrall oder die Drallströmung,
wodurch der erforderliche und gewünschte Weitertransport von der Eintragszelle zu
der Austragszelle unterstützt wird. Innerhalb des Staubabscheiders 12 wird ein Zentrifugalfeld
erzeugt, in dem die Staubpartikel und mitgerissene partikelförmige Materialien außen
umlaufend bewegt werden und durch eine Öffnung ausgetragen werden.
[0037] Oberhalb der Zusatzdrallschaufeln 11 sind entgegen der Drallrichtung orientierte
Rückführschaufeln 13 angeordnet, die den Drall des Fluidisierungsmittels umlenken
und in einen statischen Druck umwandeln, um das Fluidisierungsmittel dem Überhitzer
6 zuzuführen. Die Rückführ- oder Rückdrallschaufeln 13 weisen ebenfalls eine einfache
oder doppelt gekrümmte oder geneigte Fläche mit einem Eintrittswinkel von bis zu 90°
bezogen auf die axiale Strömungsgeschwindigkeitskomponente des Fluidisierungsmittels
auf, wobei der Austrittswinkel bei gleicher Nomenklatur bis zu 10° beträgt. Der Innendurchmesser
der Beschaufelung entspricht dem Außendurchmesser eines Austrittsrohrs 14, während
der Außendurchmesser der Beschaufelung dem Innendurchmesser des Überhitzers 6 entspricht.
[0038] In der Figur 3 ist in Schnittdarstellung die Vorrichtung 1 dargestellt, aus der der
Aufbau des Anströmbodens 7 und der sich oberhalb anschließenden Wände 8 erkennen lassen.
Zwischen den Wänden 8 und den gekrümmten oder geneigten Drallschaufeln 9 ist ein Freiraum
ausgebildet, grundsätzlich können sich die Drallschaufeln 9 auch unmittelbar an die
Wände 8 anschließen.
[0039] Der ringförmige Übergangsbereich 10 oberhalb der der Drallschaufeln 9 ist ebenso
zu erkennen wie der zentral angeordnete Überhitzer 6, der sich nahezu über die gesamte
Länge des Behälters 2 erstreckt, so dass sich oberhalb des Anströmbodens 7 bis zu
der Unterkante der Drallschaufeln 9 der ringförmige Prozessraum 20 ausbildet. Der
Staubabscheider 12 mit den an dem unteren Ende angeordneten Zusatzdrallschaufeln 11
und den Rückführschaufeln 13 zur Umlenkung der umlaufenden Strömung in eine axial
gerichtete Strömung sind ebenso zu erkennen wie die Außenabmessung der Rückführschaufeln
13, die dem Außendurchmesser des Überhitzers 6 entspricht, und die Anordnung der Rückführschaufeln
13 um ein Austrittsrohr 14, das zentral in dem Behälter 2 angeordnet ist.
[0040] Die Drallbeschaufelung ersetzt den bisher üblichen, sich nach oben erweiternden Konus
und erreicht eine Umlenkung der Strömung, damit größere Partikel des Materials radial
nach außen abgelenkt und an der Behälterwand abgebremst werden und unter Schwerkrafteinfluss
wieder herunterfallen können, um einer weiteren Behandlung durch das Fluidisierungsmittel
ausgesetzt werden zu können. Der Transport der partikelförmigen Materialien von der
Eintragszelle 15 bis zu der Austragszelle 17 erfolgt Materials entlang des Anströmbodens
7 in Umfangsrichtung durch die in den Wänden 8 vorgesehenen, unten angeordneten Ausschnitte.
Weiterhin erfolgt der Transport des zu trocknenden Materials oberhalb der Drallschaufeln
9 mit Hilfe der durch die Drallschaufeln 9 erzeugten Drallströmung, so dass auf weitere
Einbauten verzichtet werden kann.
[0041] Die Zusatzdrallschaufeln 11 stellen eine hinsichtlich des Druckverlustes optimierte
Beschaufelung dar, die das Fluidisierungsmittel in eine verstärkte Drallströmung umlenkt,
um über einen Seitenzyklon das eventuell noch vorhandene Material bzw. Staubpartikel
abscheiden zu können. Die Rückführschaufeln 13 sind im Wesentlichen axialer Bauart
und erstrecken sich radial, von dem Austrittsrohr 14 ausgehend, nach außen. Dadurch
wird der Drall abgebaut und in statischen Druck umgewandelt, was zu einer erleichterten
Rückführung des Fluidisierungsmittels durch den Überhitzer 6 führt Die Behälteraußenwandung
3 kann auch an die Kontur des Staubabscheiders 13 angepasst werden, wodurch sich der
benötigte Bauraum oberhalb der Zusatzdrallschaufeln 11 weiter verringert.
[0042] Die Figur 4 stellten einen Horizontalschnitt entlang der Linie D-D der Figur 2 dar.
An dem unteren Ende ist die Eintragszelle 15 mit einer nicht dargestellten Eintragseinrichtung,
beispielsweise einer Schneckenfördereinrichtung, gezeigt, die unmittelbar neben der
Austragszelle 17 angeordnet ist, wobei die Eintragszelle 15 und die Austragszelle
17 strömungstechnisch so voneinander getrennt sind, dass ein unmittelbarer Übergang
des Materials von der Eintragszelle 15 in die Austragszelle 17 verhindert wird. Ausgehend
von der Eintragszelle 15 schließen sich eine Vielzahl von Verarbeitungszellen 16 an,
die durch Trennwände 8 voneinander getrennt sind. Die Trennwände 8 können dabei bis
unmittelbar an die Behälterwandung 3 angrenzen oder in einem bestimmten Abstand davon
innerhalb des ringförmigen Prozessraumes 20, der an der Unterseite von dem Anströmboden
7 und an der Oberseite von der Unterseite der Drallschaufeln 9 begrenzt wird, aufgehängt
sein. Innerhalb der Verarbeitungszellen 16 können Zwischenheizwände 18 angeordnet
sein, um das zu verarbeitende Produkt zu erwärmen.
[0043] In der Figur 5 ist Horizontalschnitt entlang der Linie C-C der Figur 2 dargestellt,
der die zentrale Anordnung des Überhitzers 6 und die ringförmig darum angeordneten
Drallschaufeln 9 zu entnehmen sind. Die Drallschaufeln 9 bilden die Verlängerung der
vertikalen, sich radial erstreckenden Wände 8 und erstreckten sich von dem Überhitzer
6 bis zur Außenwandung 3 des Behälters 2. Die Drallschaufeln 9 sind ebenso wie die
Wände 8 im Wesentlichen radial ausgerichtet und können eine einfache oder doppelte
Neigung bzw. Krümmung aufweisen, um die vorwiegend axiale Strömung bzw. Bewegung des
zu trocknenden Materials aufgrund der von unten nach oben geführten Strömung des Fluidisierungsmittels
umzulenken und mit einem Drall zu versehen.
[0044] Figur 6 zeigt einen Schnitt in Horizontalebene entlang der Linie B-B der Figur 2,
aus der die Drallschaufeln 9, die Zusatzdrallschaufeln 11 sowie das im Wesentlichen
zylindrische Gehäuse des Staubabscheiders 12 zu erkennen sind. Auch die Zusatzdrallschaufeln
11 erstrecken sich im Wesentlichen radial nach außen und liegen mit ihrer Innenseite
an dem Gehäuse des Überhitzers 6 an, radial außen erstrecken sie sich bis zu der Außenwandung
des Staubabscheiders 12 und bewirken aufgrund ihrer Neigung bzw. Krümmung eine gegenüber
den Drallschaufeln 9 verstärkte Umlenkung und damit eine Erhöhung des Dralls. Staubpartikel
können aus dem Staubabscheider 12 beispielsweise über einen außerhalb der Vorrichtung
1 angeordneten Seitenzyklon abgeführt werden, ebenfalls ist es möglich, diese Staubpartikel
in die Austragskammer 17 zu leiten.
[0045] Oberhalb der Zusatzdrallschaufeln 11 sind Rückführ- oder Rückdrallschaufeln 13 vorgesehen,
die im Wesentlichen axial wirksam sind und die in Umfangsrichtung orientierte Strömung
des Fluidisierungsmittels in einen statischen Druck umwandeln und das Fluidisierungsmittel
dem Überhitzer 6 zur Aufbereitung bzw. Erwärmung zuführen. Zentral angeordnet ist
ein Austrittsrohr 14, durch das Fluidisierungsmittel abgeleitet werden kann. Die Rückführschaufeln
13 erstrecken sich von dem Austrittsrohr 14 radial nach außen bis zum Umfang des Überhitzers
6. Weitere Aufbereitungseinrichtungen für das Fluidisierungsmittel können vorgesehen
sein, um dieses zu konditionieren. Insbesondere sind Reinigungseinrichtungen vorzusehen,
damit der Lüfter oder das Ventilatorrad nicht durch auftreffende Staubpartikel oder
dergleichen beschädigt wird.
[0046] Statt der im Stand der Technik bekannten Lösung der konischen Aufweitung eines Behälters
oberhalb der Prozesskammer bzw. der Zellen ist es mit der erfindungsgemäßen Lösung
möglich, eine zylindrischen Aufbau des Behälters 2 zu realisieren. Dadurch ergeben
sich signifikante Materialeinsparungen, insbesondere für einen als Druckbehälter auszuführenden
Behälter 2, ohne dass die Trocknungsleistung bei Einsatz der Vorrichtung als ein Verdampfungstrockner
leidet. Die Auslegung des Lüfters erfolgt dabei so, dass eine Fluidisierung des zu
behandelnden, insbesondere zu trocknenden Materials erfolgt, so dass die zu trocknenden
Materialien bzw. Partikel von der Eintragskammer 15 bis zur Austragskammer 17 transportiert
werden.
[0047] Statt der in den Figuren dargestellten sechzehn Zellen oder Kammer, mit der ersten
Eintragszelle 15, vierzehn Verarbeitungszellen 16 und der letzten Austragszelle 17,
können auch abweichende Zellen- oder Kammeranzahlen realisiert werden. Eine umlaufende
Strömungsführung hat den Vorteil, dass die Partikel in dem Fluidisierungsmittel über
die Zusatzdrallschaufeln 11 und den Staubabscheider 12 optimal abgeschieden werden
können. Die einsinnige Umlaufrichtung des Fluidisierungsmittels und der Partikel erleichtert
ebenfalls die Rückführung und die Umwandlung des Drallimpulses in einen statischen
Druck aufgrund der Krümmung bzw. Neigung der Rückführschaufeln 13, die eine entgegengesetzte
Orientierung im Verhältnis zu der Krümmung oder Neigung der Drall- und Zusatzdrallschaufeln
9, 11 aufweisen.
1. Vorrichtung zum Entfernen von Fluiden und/oder Feststoffen aus einem Gemenge partikelförmiger
Materialien mit einem Behälter, der einen ringförmigen Prozessraum mit einer zylindrischen
Außenkontur ausbildet, mit Einrichtungen zum Einbringen und Austragen des partikelförmigen
Materials in den und aus dem Prozessraum und mit einer Lüftereinrichtung zum Zuführen
eines Fluidisierungsmittels von unten in den Prozessraum sowie Einrichtungen zur Aufbereitung
des Fluidisierungsmittels in Strömungsrichtung vor der Lüftereinrichtung, wobei in
dem Prozessraum durch sich vertikal erstreckende Wände sich in Vertikalrichtung erstreckende
Zellen ausgebildet sind, von denen eine eine nicht oder vermindert von unten von dem
Fluidisierungsmittel durchströmte Austragszelle bildet, an deren unterem Ende die
Austragseinrichtung angeordnet ist, und von denen eine andere Zelle mit der Eintragseinrichtung
versehen und als Eintragszelle ausgebildet ist und die Zellen an ihren oberen Enden
offen sind, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der Wände (8) Drallschaufeln (9) angeordnet sind, die in Strömungsrichtung
von der Eintragszelle (15) zu der Austragszelle (17) geneigt oder gekrümmt sind, und
der Außendurchmesser der Drallschaufeln (9) nicht größer als der Außendurchmesser
der Wände (8) ist und die Drallschaufeln (9) von einer Außenhülle (3) umgeben sind,
die nicht radial über die Außenhülle (3) hinausragt, die die Wände (8) umgibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle (3) des Behälters (2) oberhalb des Prozessraumes (20) zylindrisch
oder konisch sich verjüngend ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zellen (15, 16, 17) durch vertikale Wände (8) ausgebildet sind, an deren oberem
Ende sich die Drallschaufeln (9) anschließen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Drallschaufeln (9) an den Wänden (8) befestigt oder zusammen damit ausgebildet
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Drallschaufeln (9) in einem vertikalen Abstand zu den Wänden (8) in dem Behälter
(2) angeordnet sind
6. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der Drallschaufeln (9) Zusatzdrallschaufeln (11) angeordnet sind, die eine
zu den Drallschaufeln (9) gleiche Orientierung und stärkere Neigung oder Krümmung
aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckseite der Drallschaufeln (9) bezogen auf die axiale Strömungsgeschwindigkeitskomponente
des Fluldisierungsmittels an der Unterkante in einem Winkel von bis zu 10° geneigt
ist.
8. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckseite der Drallschaufein (9) bezogen auf die axiale Strömungsgeschwindigkeitskomponente
des Fluidisierungsmittels an der Oberkante in einem Winkel von bis zu 35° geneigt
ist.
9. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Vorrichtung ein Überhitzer (6) angeordnet ist und der Innendurchmesser
der Drallschaufeln (9) dem Außendurchmesser des Überhitzers (6) entspricht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckseite der Zusatzdrallschaufeln (11) bezogen auf die axiale Strömungsgeschwindigkeitskomponente
des Fluidisierungsmittels an der Unterkante in einem Winkel von bis zu 15° geneigt
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckseite der Zusatzdrallschaufeln (11) bezogen auf die axiale Strömungsgeschwindigkeitskomponente
des Fluidisierungsmittels an der Oberkante in einem Winkel von bis zu 90° geneigt
ist.
12. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der Drallschaufeln (9) ein ringförmiger Übergangsbereich (10) ohne Strömungsbeeinflussungseinrichtungen
ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Rückführschaufeln (13) oberhalb der Drallschaufeln (9) mit einer zu den DralischaLdeln
(9) entgegengesetzten Neigung oder Krümmung vorgesehen sind, deren Druckseite bezogen
auf die axiale Strömungsgeschwindigkeitskomponente des Fluidisierungsmittels an dem
Eintrittsende in einem Winkel von bis zu 90° geneigt ist.
14. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Rückführschaufeln (13) oberhalb der Drallschaufeln (9) mit einer zu den Drallschaufeln
(9) entgegengesetzten Neigung oder Krümmung vorgesehen sind, deren Druckseite bezogen
auf die axiale Strömungsgeschwindigkeitskomponente des Fluidisierungsmittels an dem
Austrittsende in einem Winkel von bis zu 0° geneigt ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückführschaufeln (13) mit ihrem radial inneren Ende an ein zentral angeordnetes
Austrittsrohr (14) angrenzen.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückführschaufeln (13) eine doppelt gekrümmte Form aufweisen.
17. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Eintragszelle (15) und der Austragszelle (17) mehrere Zwischenzellen (16) angeordnet
sind.
18. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Eintragszelle (15) und die Austragszelle (17) nebeneinander angeordnet sind.
19. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drallschaufeln (9) eine doppelt gekrümmte Form aufweisen.
20. Vorrichtung nach einem Ansprüche 6 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzdrallschaufeln (11) eine doppelt gekrümmte Form aufweisen.
21. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Staubabscheider (12) oberhalb der Drallschaufeln (9) angeordnet ist.
22. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Einrichtungen zur Reinigung, Rückleitung und zur Erhitzung (6) des Fluidisierungsmittels
dem Lüfter vorgeschaltet sind.
23. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozessraum (20) an seinem unteren Ende durch einen Anströmboden (7) mit Durchströmöffnungen
begrenzt ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Anströmboden (7) eine gewölbte oder angenähert gewölbte Kontur aufweist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Anströmboden (7) Durchtrittsöffnungen für das Fluidisierungsmittel aufweist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass an dem radial äußeren Bereich des Anströmbodens (7) die durch die Durchtrittsöffnungen
gebildete freie Durchströmfläche größer als an dem radial inneren Bereich ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Durchströmöffnungen gebildete freie Durchströmfläche in Umfangsrichtung,
ausgehend von der Eintragszelle (15), abnimmt.