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EP 1 956 558 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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13.08.2008 Patentblatt 2008/33 |
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Anmeldetag: 14.01.2008 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL
PT RO SE SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA MK RS |
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Priorität: |
08.02.2007 DE 102007006227
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Anmelder: ZF Friedrichshafen AG |
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88038 Friedrichshafen (DE) |
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Erfinder: |
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- Lanz, Paul
88074, Meckenbeuren (DE)
- Schenk, Albrecht
88677, Markdorf (DE)
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Frühwarnsystem zur präventiven Erkennung und Korrektur von Mängeln in Fahrzeugen |
(57) Bei einem Frühwarnsystem zur präventiven Erkennung und Korrektur von Mängeln in Fahrzeugen
(1) werden fahrzeugspezifische Daten ohne Zwischenspeicherung durch einen einmaligen
Übertragungsvorgang in Echtzeit übermittelt und in einem Zentralrechner (4) automatisch
ausgewertet und bei Überschreitung von vorprogrammierten Grenzwerten eine Alarmmeldung
an eine technische Zentrale (5) weitergeleitet.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Frühwarnsystem zur präventiven Erkennung und Korrektur
von Mängeln in wenigstens einem Fahrzeug nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher
definierten Art.
[0002] Der Einsatz von Ferndiagnosesystemen ist insbesondere bei modernen Kraftfahrzeugen,
die mit vielen elektronischen Sensoren und Steuereinheiten zur Messung oder Steuerung
bestimmter Zustandsparameter versehen sind, bekannt. Es kann sich dabei beispielsweise
um Einrichtungen zur Motor- und/oder Getriebesteuerung, Antiblocklersysteme, elektronische
Fahrwerksregeleinrichtungen oder ähnliches handeln.
[0003] Aus der
DE 19933334 A1 ist ein Ferndiagnosesystem bekannt, welches aus einer lokalen Diagnoseeinheit am
Fahrzeug und einer stationären Ferndiagnoseeinheit besteht. Zur Kommunikation der
beiden Diagnoseeinheiten wird über Kommunikationsschnittstellen, zumindest zeitweise,
eine drahtlose Datenverbindung aufgebaut. Über die Benutzerschnittstelle der Ferndiagnoseeinheit
lassen sich Fahrzeugdaten von einer Bedienungsperson sichten und auswerten. Außerdem
besteht über die Benutzerschnittstelle der Ferndiagnoseeinheit auch die Möglichkeit,
Steuerbefehle zur Änderung bestimmter Zustandsparameter an die Steuereinheiten des
Fahrzeugs zu senden und dort auszuführen. Eine solche Ansteuerung gestattet einen
direkten Zugriff auf die Zustandsparameter des Fahrzeugs, so dass der Fahrzeugbetrieb
weitgehend von der Ferndiagnoseeinheit aus gesteuert werden kann. Fü die Vorbereitung
des Diagnosevorgangs ist allerdings ein Eingriff am Fahrzeug durch eine entsprechend
geschulte Bedienungsperson erforderlich.
[0004] Aus der
DE 10329520 A1 ist eine Ferndiagnoseeinheit bekannt, welche als transportables Prozessorsystem ausgeführt
ist. Hierdurch entsteht eine mobile Dienste-Zentrale, die den Datenaustausch von und
zu den diversen Funktionseinheiten eines Fahrzeuges vornehmen kann.
[0005] Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Frühwarnsystemen wird erst nach dem Auftreten
zumindest einer Fehlfunktion auf diese reagiert und der Schaden am Fahrzeug ermittelt
bzw. beseitigt. Außerdem muß der Diagnosevorgang durch einen Eingriff einer Bedienungsperson
vorbereitet werden.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Frühwarnsystem darzustellen,
welches potentielle Schäden vor ihrem Entstehen erkennen kann und die Schäden durch
Eingriffe am Fahrzeug vermieden werden können, wobei der Diagnosevorgang automatisch
ausgeführt wird und die Diagnosedaten in Echtheit übertragen werden.
[0007] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch ein, auch die kennzeichnenden
Merkmale des Hauptanspruchs aufweisendes, gattungsgemäßes Frühwarnsystem zur präventiven
Erkennung und Korrektur von Mängeln in Fahrzeugen gelöst
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Frühwarnsystem wird durch automatische Anrufe eines Zentralrechners
eine Datenverbindung zwischen einem Zentralrechner und mindestens einem Fahrzeug aufgebaut.
Diese Anrufe können beispielsweise nach einer im Zentralrechner programmierten Zeitabfolge
ausgeführt werden. Vorzugsweise wird die Verbindung zur Datenübertragung hergestellt,
wenn sich das Fahrzeug im Betrieb befindet. Die zu übertragenden Daten werden über
ein Interface ohne lokale Zwischenspeicherung durch einen einmaligen Übertragungsvorgang
in Echtzeit an den Zentralrechner übermittelt. Ein Zentralrechner stellt durch automatische
Anrufe die Verbindung zu den Diagnosespeichern der in den Fahrzeugen integrierten
Elektroniken her und vernetzt somit eine gesamte Fahrzeugflotte. Der Zentralrechner
wertet die empfangenen Daten aus und speichert diese in einer Datenbank ab. Beim Überschreiten
von vorprogrammierten Grenzwerten wird über den Zentralrechner eine Alarmmeldung ausgegeben,
welche an eine technische Zentrale weitergeleitet wird. Eine Bedienungsperson der
technischen Zentrale kann daraufhin physische Eingriffe an den Fahrzeugen auslösen,
wodurch Fehlfunktionen von beispielsweise Fahrzeugsteuereinheiten oder -komponenten
verhindert werden können. Weiterhin können über die technische Zentrale Fahrprogrammdaten
modifiziert und telemetrisch in das entsprechende Steuergerät im Fahrzeug geflasht
werden. Dies führt zu einer vorbeugenden Vermeidung von Schadensfällen in der Fahrzeugflotte
aufgrund von aufgetretenen Fehlern oder Schäden im Einzelfahrzeug. Sind mehrere Fahrzeuge
mit dem erfindungsgemäßen Frühwarnsystem ausgerüstet, werden die Fahrzeuge durch die
automatischen Anrufe des Zentralrechners untereinander vernetzt, wodurch eine Fahrzeugflotte
entsteht, deren Fahrzeugdaten durch den Zentralrechner ausgewertet werden können.
Weiterhin können durch die erfindungsgemäße Lösung mehrere Fahrzeugflotten und mehrere
Zentralrechner miteinander vernetzt werden, wobei eine Auswertung der Daten der einzelnen
vernetzten Zentralrechner über einen weiteren Server erfolgen kann, wodurch neben
dem Präventivservice für eine Fahrzeugflotte auch die statistische Erkennung und Verfolgung
von Schadensmustern flottenübergreifend erfolgt. Damit werden Präventiveingriffe in
den Fahrzeugen ermöglicht, bevor erste Indikationen der Fahrzeugelektroniken dies
melden können.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Frühwarnsystem gemäß der vorliegenden Erfindung für eine Fahrzeugflotte und
- Fig. 2
- ein Frühwarnsystem gemäß der vorliegenden Erfindung für mehrere miteinander vernetzte
Fahrzeugflotten.
[0010] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Frühwarnsystem für eine Fahrzeugflotte 6. Durch
automatische Anrufe eines Zentralrechners 4 wird eine Datenverbindung zwischen dem
Zentralrechner 4 und einem Fahrzeug 1 aufgebaut. Die Diagnosedaten werden über ein
Interface 2 ohne lokale Zwischenspeicherung durch ein Mobiltelefon, Pocket-PC, PDA,
Smartphone oder vergleichbare Handhelds 3 in Echtzeit zum Zentralrechner 4 übermittelt.
Der Zentralrechner 4 wertet die empfangenen Daten aus und sendet bei Überschreitung
von vorprogrammierten Grenzwerten eine Alarmmeldung an eine technische Zentrale 5.
Von der technischen Zentrale 5 aus kann eine Bedienungsperson physische Eingriffe
am Fahrzeug 1 auslösen und dadurch Fehlfunktionen verhindern. Ferner kann die technische
Zentrale 5 Fahrprogrammdaten modifizieren und telemetrisch in das Steuergerät des
Fahrzeugs 1 übertragen.
[0011] Fig. 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Frühwarnsystem, welches durch eine weitere Ebene
vernetzt wird und somit mehrere Fahrzeugflotten 6 und mehrere Zentralrechner 4 umfaßt,
welche beispielsweise in verschiedenen Ländern betrieben werden. Die Auswertung von
Daten bei einer Alarmmeldung der einzelnen vernetzten Zentralrechner 4 erfolgt über
einen zentralen Server 7, wodurch neben dem Präventivservice für eine Fahrzeugflotte
6 auch die statistische Erkennung und Verfolgung von Schadensmustern flottenübergreifend
möglich ist. Damit sind Präventiveingriffe im Fahrzeug 1 möglich, bevor erste Indikationen
in der Fahrzeugelektronik erkannt werden. Dadurch können Schadensfälle, die in einer
Fahrzeugflotte entstehen, bereits im Vorfeld bei anderen Fahrzeugflotten 6 vermieden
werden.
Bezugszeichen
[0012]
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Interface
- 3
- Mobiltelefon
- 4
- Zentralrechner
- 5
- technische Zentrale
- 6
- Fahrzeugflotte
- 7
- Server
1. Frühwarnsystem zur präventiven Erkennung und Korrektur von Mängeln in Fahrzeugen (1),
bestehend aus einer lokalen Diagnoseeinheit und einer Ferndiagnoseeinheit, wobei über
Kommunikationsschnittstellen eine drahtlose Datenverbindung aufgebaut wird und die
von der Ferndiagnoseeinheit empfangenen Daten der lokalen Diagnoseeinheit ausgewertet
werden, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zentralrechner (4) durch automatische Anrufe die Verbindung zu den Diagnosespeichern
der Fahrzeugelektroniken herstellt, die lokale Kommunikationsschnittstelle aus einem
Mobiltelefon, Pocket-PC, PDA, Smartpohne oder vergleichbaren Handhelds (3) besteht,
wobei die zu übertragenden Daten über ein Interface ohne lokale Zwischenspeicherung
durch einen einmaligen Übertragungsvorgang in Echtzeit übermittelt werden und der
Zentralrechner (4) die übertragenen Daten automatisch auswertet und beim Überschreiten
von vorprogrammierten Grenzwerten eine Alarmmeldung an eine technische Zentrale (5)
weiterleitet.
2. Frühwarnsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Frühwarnsystem mehrere Fahrzeugflotten (6) und mehrere Zentralrechner (4) umfaßt.
3. Frühwarnsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertung der empfangenen Daten der einzelnen vernetzten Zentralrechner (4)
über einen Server (7) erfolgt.
4. Frühwarnsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die automatischen Anrufe nach einer im Zentralrechner (4) programmierten Zeitabfolge
ausgeführt werden,


IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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