[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Raffen oder Halten eines Vorhangs.
[0002] Zum Raffen von Vorhängen sind Schnüre, Bänder oder Gurte bekannt, die um den zu raffenden
Vorhang gelegt und befestigt werden müssen, beispielsweise durch Verknoten oder mittels
in die Wand eingesetzten Halteösen.
[0003] Zum Aufhängen von Vorhängen an Vorhangstangen ist es beispielsweise bekannt, die
Vorhänge im Bereich ihres oberen Saumes mit Schlaufen oder eingebrachten Ösen zu versehen,
die auf die jeweilige Vorhangstange aufgefädelt werden, um ein Verschieben des Vorhangs
zu ermöglichen. Herkömmliche Haltemittel dieser Art müssen fix am Vorhang angebracht
werden.
[0004] Aus der
EP 1 285 614 B1 ist eine Vorrichtung zum Halten oder Raffen von Vorhängen bekannt, welche in einer
Ausführungsform zumindest zwei den Vorhang zwischen sich aufnehmende Halteteile aufweist,
wobei die Halteteile unmittelbar mit einem gemeinsamen biegsamen Glied verbunden sind.
In einer weiteren Ausführungsform ist ein formstabiles Halteteil vorhanden, das an
wenigstens einem biegsamen Glied verschieblich befestigt ist, das unter Ausbildung
wenigstens einer Schlaufe zwischen zwei örtlich voneinander getrennten Befestigungsstellen
an dem einen Halteteil durchgehend ausgebildet ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es eine Einrichtung der eingangs genannten Art bereit zu
stellen, welche sehr rasch und einfach am zu raffenden oder zu haltenden Vorhang anbringbar
ist. Erfindungsgemäß gelingt dies durch eine Einrichtung mit dem Merkmal des Anspruchs
1.
[0006] Die erfindungsgemäße Einrichtung umfasst eine Blattfeder, von der der Vorhang durch
ihre Federkraft gerafft und/oder gehalten werden kann. Um einen Vorhang zu raffen,
kann dieser ringförmig von der Einrichtung umschlossen werden, wobei die Einrichtung
den Vorhang durch ihre Federkraft im gerafften Zustand hält und durch ihre Federkraft
auch in der in den Vorhang gelegten Position an diesem hält.
[0007] Um einen Vorhang beispielsweise an einer Vorhangstange zu halten, kann die Blattfeder
vorteilhafterweise in einen Zustand gebracht werden, in welchem sie durch ihre Federkraft
mit an ihre beiden Enden anschließenden Endabschnitten um zwei zueinander parallele
Achsen ge bogen verläuft, wobei die Endabschnitte diese Achsen jeweils um mindestens
180° umgeben und die Endabschnitte durch die Federkraft der Blattfeder im Abstand
von den freien Enden der Blattfeder aneinander angedrückt sind. Der zu haltenden Vorhang
kann zwischen die durch die Federkraft der Blattfeder aneinander angedrückten Endabschnitte
der Blattfeder eingeführt werden.
[0008] Bevorzugterweise weist die Blattfeder weiters einen geöffneten Zustand auf, in dem
sie einen gestreckten, im Wesentlichen geradlinigen Verlauf besitzt und in dem sie
gegen die im Sinne einer Einrollung der Blattfeder wirkende Federkraft der Blattfeder
selbstverrastend ist, indem die Blattfeder mit einer Biegung quer zu ihrer Längserstreckung
versehen wird. Diese Biegung quer zur Längserstreckung ist hierbei derart, dass sie
von der Achse weggerichtet ist, um welche die Federkraft der Blattfeder eine Biegung
der Blattfeder verursacht, d. h. die Blattfeder weist zu dieser Achse hin eine quer
zu ihrer Längserstreckung verlaufende komplexe Wölbung auf.
[0009] In einer Ausführungsform der Erfindung kann die Oberfläche der Einrichtung direkt
von der Blattfeder gebildet werden. Die Oberfläche der Blattfeder kann hierbei durch
unterschiedliche Verfahren veredelt sein, wie zum Beispiel durch Verchromung oder
Eloxal. In einer anderen Ausführungsform ist die Blattfeder von einer Umhüllung bzw.
Ummantelung umgeben. Beispielsweise kann diese Ummantelung aus einem textilen Material,
einer Kunststofffolie, Leder oder Bast oder Mischungen hiervon bestehen.
[0010] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand der beiliegenden
Zeichnung erläutert. In dieser Zeichnung:
Fig. 1 eine schematische dreidimensionale Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer
Einrichtung gemäß der Erfindung, in einem ersten eingerollten bzw. geschlossenen Zustand;
Fig. 2 die Einrichtung von Fig. 1 in einem zweiten eingerollten bzw. geschlossenen
Zustand;
Fig. 3 die Einrichtung von Fig. 1 im gestreckten Zustand;
Fig. 4 eine geringfügig modifizierte Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 5 den zum Raffen eines Vorhangs um diesen gelegten Zustand;
Fig. 6 die Anwendung entsprechend Fig. 5 mit einem angebrachten Dekorationselement;
Fig. 7 eine Anwendung von erfindungemäßen Einrichtungen zum Halten bzw. Drapieren
eines Vorhangs an einer Vorhangstange;
Fig. 8 eine weitere Anwendung von erfindungsgemäßen Einrichtungen zum Halten eines
Vorhangs an einer Vorhangstange;
Fig. 9 einen Querschnitt durch die auf der Vorhangstange angeordnete Einrichtung mit
dem gehaltenen Vorhang.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Einrichtung ist in verschiedenen
einnehmbaren Stellungen in den Fig. 1 bis 3 dargestellt. Die Einrichtung wird hier
insgesamt von einer Blattfeder 1 gebildet, die streifenförmig ausgebildet ist, mit
einer größeren Länge als Breite. Die Blattfeder 1 besteht aus einem Federstahl.
[0012] Fig. 1 zeigt einen ersten geschlossenen Zustand der Blattfeder 1, den diese ohne
einwirkende äußere Kräfte aufgrund ihrer Federspannung einnimmt. Die Blattfeder 1
verläuft hier um eine Achse 2 gebogen, wobei sich die Blattfeder 1 um mehr als 360°
um diese Achse 2 erstreckt und einen von ihr umschlossenen Kanal 3 bildet. Mit anderen
Worten ist die Blattfeder 1 ringförmig eingerollt, wobei sich ihre an ihre Enden 4,
5 anschließenden Endabschnitte überlappen. In diesem Ausführungsbeispiel liegen die
Endabschnitte aber nicht direkt aneinander an sondern schließen einen Spalt 6 zwischen
sich ein.
[0013] Die beiden Endabschnitte können aber auch direkt aneinander anliegen, wie dies für
eine in dieser Weise modifizierte Ausführungsform in Fig. 4 dargestellt ist.
[0014] Die Blattfeder 1 besitzt einen zweiten geschlossenen bzw. eingerollten Zustand, der
in Fig. 2 dargestellt ist. Hier verlaufen die an die beiden Enden 4, 5 anschließenden
Endabschnitte um zwei zueinander parallele Achsen 7, 8 gebogen, wobei die Endabschnitte
diese Achsen 7, 8 jeweils um mindestens 180°, vorzugsweise um mindestens 270° umgeben.
Hierbei sind die Endabschnitte im Abstand von den freien Enden 4, 5 durch die Federkraft
der Blattfeder 1 aneinander angedrückt. Auch dieser zweite geschlossene Zustand kann
ohne einwirkende äußere Kräfte angenommen werden.
[0015] Die Blattfeder 1 kann ausgehend vom in Fig. 1 dargestellten geschlossenen Zustand
oder ausgehend vom in Fig. 2 dargestellten geschlossenen Zustand gegen die Federkraft
auseinandergebogen und gestreckt werden. Der gestreckte Zustand ist in Fig. 3 dargestellt.
Dieser gestreckte Zustand kann selbsthaltend beibehalten werden, wenn die Blattfeder
1 quer zu ihrer Längserstreckung gebogen wird. Die Biegung verläuft hierbei von der
Achse 2 weg, um welche die Federkraft der Blattfeder 1 diese einzurollen bestrebt
ist, d. h. die Blattfeder 1 weist einen zu dieser gedachten Achse 2 hin gerichteten
Biegerücken 9 auf, wenn sie selbstverrastet ist. Durch eine entgegen der Ausformung
dieses Biegerückens 9 gerichtete Biegung wird die Selbstverrastung der Blattfeder
1 aufgehoben und die Federkraft rollt die Blattfeder 1 in den in Fig. 1 dargestellten
Zustand auf.
[0016] Um die Blattfeder 1 vom Zustand gemäß Fig. 1 in den Zustand gemäß Fig. 2 zu bringen,
wird sie manuell etwas auseinandergebogen, so dass der eine Endabschnitt vor dem anderen
Endabschnitt zu liegen kommt, und wird danach freigegeben. Die beiden um die Achsen
7, 8 eingerollten Endabschnitte sind dann im Abstand von den freien Enden 4, 5 aneinander
angedrückt (entlang einer parallel zur den Achsen 7, 8 verlaufenden Berührungslinie).
Es wird auch in diesem Zustand ein innerer Kanal gebildet, dessen Querschnitt aber
nicht kreisförmig ist.
[0017] Ein Vorhang 10 mit einer daran angebrachten erfindungsgemäßen Einrichtung zum Raffen
des Vorhangs ist in Fig. 5 dargestellt. Die Einrichtung ist ringförmig um den Vorhang
10 gelegt, wobei die Blattfeder 1 den Vorhang 10 in dem von ihr eingeschlossenen Kanal
3 aufnimmt und durch die Federkraft der Vorhang 10 im Kanal 3 und die Einrichtung
am Vorhang 10 gehalten ist.
[0018] In einer vorteilhaften Ausführungsform besteht die Blattfeder 1 aus einem ferromagnetischen
Material. Dadurch kann ein Dekorationselement 11 mittels eines Haltemagneten an der
Blattfeder 1 gehalten werden.
[0019] Eine weitere Anwendungsmöglichkeit einer erfindungsgemäßen Einrichtung ist in Fig.
7 dargestellt. Die Blattfeder 1 ist um den Vorhang 10 und eine Vorhangstange 12 gelegt,
d. h. der Vorhang 10 und die Vorhangstange 12 werden vom Kanal 3 aufgenommen. Dadurch
kann ein an einer Vorhangstange 12 abgehängter Vorhang 10 drapiert bzw. an der Vorhangstange
in einer hochgezogenen Position gehalten werden.
[0020] Eine weitere Anwendungsmöglichkeit einer erfindungsgemäßen Einrichtung ist in den
Fig. 8 und 9 dargestellt. Eine jeweilige Blattfeder 1 ist hier um eine Vorhangstange
12 gelegt und in den in Fig. 2 dargestellten zweiten geschlossenen Zustand gebracht.
Zwischen die durch die Federkraft der Blattfeder 1 aneinander angedrückten Endabschnitte
ist der Vorhang 10 im Anschluss an seinen oberen Saum 13 eingeschoben und wird zwischen
diesen Endabschnitten durch die Federkraft der Blattfeder 1 gehalten.
[0021] Die Blattfeder 1 kann auch von einer Ummantelung umhüllt sein. Die Ummantelung kann
beispielsweise aus einem textilen Material, Leder, Bast, Kunststoff oder einer Mischung
hiervon bestehen.
[0022] Dekorative Elemente können beispielsweise auch mittels eines Klettverschlusses, durch
Ankleben, durch Annieten oder mittels eines Druckknopfes angebracht sein.
[0023] Beispielsweise kann die Blattfeder 1 im ausgerollten Zustand (Fig. 3) eine Länge
im Bereich zwischen 10 und 45 cm und eine Breite im Bereich zwischen 3 und 8 cm aufweisen.
[0024] Der von der Blattfeder 1 im geschlossenen Zustand in welchem sich die Endabschnitte
überlappen, umschlossene Kanal 3 kann auch einen anderen als einen wie dargestellt
(im Wesentlichen) kreisförmigen Querschnitt aufweisen.
[0025] Die Endabschnitte der Blattfeder 1 im geschlossenen Zustand gemäß Fig. 1 bzw. Fig.
4 können auch bezogen auf die Achse 2 schraubenförmig verlaufen, so dass sie einander
nur teilweise überlappen.
Legende
zu den Hinweisziffern:
[0026]
- 1
- Blattfeder
- 2
- Achse
- 3
- Kanal
- 4
- Ende
- 5
- Ende
- 6
- Spalt
- 7
- Achse
- 8
- Achse
- 9
- Biegerücken
- 10
- Vorhang
- 11
- Dekorationselement
- 12
- Vorhangstange
- 13
- Saum
1. Einrichtung zum Raffen oder Halten eines Vorhangs (10), dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung eine Blattfeder (1) aufweist, die einen geschlossenen Zustand aufweist,
in dem sie durch ihre Federkraft um eine Achse (2) gebogen verläuft, wobei sie sich
um mehr als 360° um diese Achse (2) erstreckt und einen von ihr umschlossenen Kanal
(3) bildet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (1) zum Raffen oder Halten des Vorhangs (10) diesen ringförmig umschließt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (1) einen weiteren geschlossenen Zustand aufweist, in dem sie durch
ihre Federkraft mit an ihren beiden Enden (4, 5) anschließenden Endabschnitten um
zwei zueinander parallele Achsen (7, 8) gebogen verläuft, wobei die Endabschnitte
diese Achsen (7, 8) um jeweils mindestens 180°, vorzugsweise mindestens 270°, umgeben
und die Endabschnitte im Abstand von den Enden (4, 5) der Blattfeder (1) aneinander
angedrückt sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zu haltende Vorhang (10) zwischen die durch die Federkraft der Blattfeder (1)
gegeneinander gedrückten Endabschnitte der Blattfeder (1) eingeführt ist.
5. Einrichtung nach einem Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (1) aus einem ferromagnetischen Material besteht.
6. Blattfeder nach einem Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Dekorationselement (11) vorhanden ist, welches an der Blattfeder (1)
gehalten ist, vorzugsweise mittels eines Haltemagneten.
7. Einrichtung nach einem Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (1) von einer Hülle ummantelt ist.
8. Einrichtung nach einem Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (1) einen geöffneten Zustand aufweist, in dem sie gestreckt verläuft,
wobei sie in diesem geöffneten Zustand durch eine Biegung quer zu ihrer Längserstreckung
verrastbar ist.
9. Vorhang mit mindestens einer zum Halten oder Raffen des Vorhangs an ihm angebrachten
Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Verwendung einer Blattfeder (1), die einen geschlossenen Zustand aufweist, in welchem
sie durch ihre Federkraft um eine Achse (2) gebogen verläuft, wobei sie sich um mehr
als 360° um diese Achse (2) erstreckt und einen von ihr umschlossenen Kanal (3) bildet,
zum Raffen oder Halten eines Vorhangs (10).
11. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (1) einen weiteren geschlossenen Zustand aufweist, in dem sie durch
ihre Federkraft mit an ihren beiden Enden (4, 5) anschließenden Endabschnitten um
zwei zueinander parallele Achsen (7, 8) gebogen verläuft, wobei die Endabschnitte
diese Achsen (7, 8) um jeweils mindestens 180°, vorzugsweise mindestens 270°, umgeben
und die Endabschnitte im Abstand von den Enden (4, 5) der Blattfeder (1) aneinander
angedrückt sind.
12. Verwendung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (1) von einer Hülle ummantelt ist.
13. Verwendung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (1) einen geöffneten Zustand aufweist, in dem sie gestreckt verläuft,
wobei sie in diesen geöffneten Zustand durch eine Biegung quer zu ihrer Längserstreckung
verrastbar ist.