[0001] Die Erfindung betrifft ein Handwerkzeuggerät mit den Merkmalen gemäss dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1. Dabei weist das Handwerkzeuggerät ein Basisgehäuse auf, in dem
ein Arbeitsmittel vorgesehen ist, das im Betrieb entlang einer eine erste virtuelle
Raumachse definierenden Arbeitsachse hin und her bewegbar ist. Diese Arbeitsachse
ist in Richtung einer zur ersten Raumachse senkrecht stehenden zweiten Raumachse zu
einem Schwerpunkt beabstandet, der beispielsweise durch den Masseschwerpunkt des Handwerkzeuggerätes
mit oder ohne einem daran befestigten Werkzeug gebildet wird. Ferner weist das Handwerkzeuggerät
ein Übergehäuse auf, das über bezüglich der Ebene wenigstens teilweise zueinander
beabstandete elastische Entkoppelungsmittel an dem Basisgehäuse gehalten ist. Das
Übergehäuse ist dabei mit einem Haupthandgriff und mit Seitenhandgriffverbindungsmitteln
fest verbunden, die im Falle eines festen Seitenhandgriffes durch die feste Anbindung
und im Falle eines abnehmbaren Seitenhandgriffes durch gehäuseseitige Verbindungsmittel
gebildet sind, die beispielsweise ein Gewinde oder einen Aufnahmebereich zur Festlegung
eines griffseitigen Spannbandes aufweisen.
[0002] Bei derartigen Handwerkzeuggeräten werden im Betrieb durch den Abstand der Arbeitsachse
zum Schwerpunkt neben den Schwingungen in Arbeitsachse auch hin und her gehende Drehschwingungen
am Basisgehäuse erzeugt, die entlang einer Drehrichtung um den Schwerpunkt gerichtet
sind. Durch die Verwendung eines am Basisgehäuse elastisch gehaltenen Übergehäuses
kann die Übertragung dieser axialen- und Drehschwigungen auf den Haupthandgriff und
den Seitenhandgriff vermindert werden. Durch die feste Verbindung beider Handgriffe
über das Übergehäuse werden dabei Relativbewegungen zwischen diesen vermieden und
dadurch eine gute Handhabung des Handwerkzeuggerätes gewährleistet. Zudem erhält man
hierdurch eine relativ grosse entkoppelte Masse, die sich positiv auf die Vibrationsminderung
zwischen dem Basisgehäuse und den Handgriffen auswirkt.
[0003] Die Vibrationsminderung erfolgt dabei in alle Richtungen über die jeweilige weitgehend
schwingungsentkoppelte Aufhängung, die einen grossen Teil der im Betrieb auftretenden
Schwingungen vom Handgriff quasi isoliert, wobei je nach verwendeten Federmitteln
auch eine mehr oder weniger grosse Dämpfungswirkung vorhanden ist. Nachfolgend wird
dies unabhängig vom Anteil der Dämpfungswirkung vereinfacht als Entkoppelung bezeichnet.
[0004] Aus
DE 197 30 356 A1 ist ein Bohrhammer bekannt, der ein Hammergehäuse aufweist, an dem eine Aussenschale
mit Abstand umschliessend gehalten ist, die einen ersten und zweiten Handgriff aufweist.
Hierzu sind mehrere elastische Anlenkstellen zwischen dem Hammergehäuse und der Aussenschale
vorgesehen. An diesen Anlenkstellen greift jeweils ein schalenseitiger Bolzen unter
Zwischenlage eines gummielastischen Materials in eine gehäuseseitige Hülse.
[0005] Durch diese bekannte Ausbildung der Entkoppelungsmittel soll eine stabile Führung
bei gleichzeitig hoher Dämpfungswirkung in Schlagrichtung erzielt werden.
[0006] Nachteilig an dem bekannten Handwerkzeuggerät ist jedoch, dass keine ausreichende
Entkoppelung des Handgriffes von den am Gehäuse auftretenden Drehschwingungen möglich
ist. Vielmehr werden die Drehschwingungen wegen der gezeigten dreieckförmigen Anordnung
der Anlenkstellen und der an allen Anlenkstellen in Drehrichtung wirkenden geringen
Ausdehnung des gummielastischen Materials nahezu unvermindert vom Hammergehäuse an
die Aussenschale abgegeben. Hierdurch tritt im Betrieb insbesondere entlang der zweiten
Raumachse nach wie vor eine relativ hohe Vibration auf.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem gattungsgemässen
Handwerkzeuggerät die genannten Nachteile zu vermeiden und die infolge von Drehschwingungen
auf die Handgriffe übertragenen Vibrationen zu vermindern.
[0008] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch ein Handwerkzeuggerät mit den Merkmalen
von Patentanspruch 1 gelöst, wobei die Entkoppelungsmittel in einer senkrechten Projektion
auf eine durch die erste und zweite Raumachse aufgespannte Ebene eine zum Schwerpunkt
benachbarte erste Lagerungseinrichtung aufweisen, über die das Übergehäuse sowohl
in Richtung der ersten Raumachse verlagerbar als auch im Wesentlichen entlang der
Drehrichtung der Drehschwingungen verschwenkbar gehalten ist. Dabei kann das Übergehäuse
mittels der ersten Lagerungseinrichtung im Wesentlichen parallel zur ersten Raumachse
verschiebbar oder auch in Richtung der ersten Raumachse verschwenkbar sein. In jedem
Fall ist das Übergehäuse neben dieser axialen Beweglichkeit zudem auch noch parallel
zur Ebene verschwenkbar, wobei auch eine Verdrehbarkeit beziehungsweise Verkippbarkeit
von dem Begriff "verschwenkbar" mit umfasst sein soll. Durch diese zweifach bewegliche
Lagerung des Übergehäuses gegenüber dem Basisgehäuse können im Betrieb neben den am
Basisgehäuse entlang der ersten Raumachse wirkenden Vibrationen auch die infolge der
Drehschwingungen in Richtung der zweiten Raumachse auftretenden Vibrationskomponenten
wirksam von dem Übergehäuse und damit von den beiden Handgriffen entkoppelt werden.
Hierdurch kann die Übertragung von Vibrationen vom Basisgehäuse auf die Handgriffe
auf ein Minimum reduziert werden, was einen sehr komfortablen Betrieb des Handwerkzeuggerätes
ermöglicht.
[0009] Bevorzugterweise weisen die Entkopplungsmittel zwischen dem Basisgehäuse und dem
Übergehäuse eine erste Federeinrichtung auf, die entlang der ersten Raumachse wirkt.
Hierdurch ist eine wirksame Entkoppelung des Übergehäuses von entlang der ersten Raumachse
auftretenden Schwingungen möglich, die im Betrieb am Basisgehäuse auftreten. Dabei
weist diese Federeinrichtung eine erste Federsteifigkeit auf, die um ein vielfaches
grösser ist als seine Quersteifigkeit, die tangential zur Drehschwingung wirkt.
[0010] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weisen die Entkopplungsmittel ferner
eine zur ersten Lagerungseinrichtung und zur ersten Federeinrichtung beabstandete,
zweite Lagerungseinrichtung auf. Dabei weist die zweite Lagerungseinrichtung federnde
Mittel mit einer ersten Federsteifigkeit auf, die in einer Drehrichtung wirken, entlang
der im Betrieb die Drehschwingungen des Basisgehäuses um den Schwerpunkt herum gerichtet
sind. Die Federsteifigkeit der federnden Mittel ist dabei um ein Vielfaches grösser
als eine in Drehrichtung wirkende zweite Federsteifigkeit der ersten Federeinrichtung,
sofern die Federeinrichtung überhaupt eine in Drehrichtung wirksame Federsteifigkeit
aufweist. Durch die beiden Lagerungseinrichtungen und die Federeinrichtung wird einerseits
eine stabile Lagerung des Übergehäuses am Basisgehäuse gewährleistet. Andererseits
wird dabei unabhängig von einem jeweiligen Angriffspunkt einer am Haupthandgriff angreifenden
Handkraft eine ausreichende Entkoppelung gewährleistet. Zudem wird durch den Abstand
der zweiten Lagerungseinrichtung gegenüber der ersten Lagerungseinrichtung und dem
zu dieser benachbarten Schwerpunkt eine besonders gute Entkoppelung erzielt.
[0011] Vorteilhafterweise sind an der ersten Lagerungseinrichtung Schwenkmittel vorgesehen,
die entlang der ersten Raumachse einen Abstand zum Schwerpunkt aufweisen, der höchstens
das 0,4-fache des Abstandes des Schwerpunktes zu einer Rückseite des Basisgehäuses
beträgt. Hierdurch können die im Betrieb um den Schwerpunkt herum erzeugten Drehschwingungen
des Basisgehäuses besonders gut vom Übergehäuse entkoppelt werden.
[0012] Dabei ist es besonders günstig, wenn die Schwenkmittel eine wirksame Schwenkbeziehungsweise
Drehachse aufweisen, die hinsichtlich der zweiten Raumachse zwischen dem Schwerpunkt
und der Arbeitsachse angeordnet ist, was eine für die Entkoppelung besonders günstige
Relativbewegung zwischen dem Übergehäuse und dem Basisgehäuse gewährleistet.
[0013] Bevorzugterweise weist wenigstens eine der Lagerungseinrichtungen paarweise angeordnete
Entkopplungsmittel auf, die bezogen auf eine zur Ebene senkrecht stehenden dritten
Raumachse einen Abstand aufweisen. Durch diese entlang der dritten Raumachse zueinander
beabstandeten Entkopplungsmittel kann im Betrieb eine besonders seitenstabile Lagerung
des Übergehäuses am Basisgehäuse erzielt werden, die eine gute Führung des Handwerkzeuggerätes
gewährleistet. Alternativ hierzu können die Lagerungseinrichtungen bei entsprechend
stabiler Ausführung auch jeweils einseitig vorgesehen werden.
[0014] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist zwischen dem Basisgehäuse und dem Übergehäuse
ein mit einem der beiden Gehäuse verbundener Zapfen vorgesehen. Dieser ist einerseits
entlang einer an dem jeweils anderen Gehäuse vorgesehenen und entlang der ersten Raumachse
ausgerichteten Führung verlagerbar sowie andererseits gegenüber derselben verdrehbar.
Hierdurch wird neben einer im Wesentlichen widerstandsfreien Drehlagerung eine auch
in axialer Richtung im Wesentlichen widerstandsfreie Lagerung des Übergehäuses erzielt.
Hierdurch ist auch hinsichtlich der axialen Schwingungen entlang der ersten Raumachse
eine besonders gute Entkoppelung möglich.
[0015] Dabei ist es günstig, wenn die Führung durch ein in das Übergehäuse eingelassenes
Langloch gebildet ist und der Zapfen mit einem die Getriebevorrichtung aufnehmenden
Teil des Basisgehäuses verbunden ist, wodurch die erste Lagerungseinrichtung besonders
stabil aber kostengünstig herstellbar ist.
[0016] Vorteilhafterweise ist die Führung hierbei gegenüber der ersten Raumachse gekrümmt
ausgeformt. Wodurch eine besonders widerstandsarme Drehschwingung des Übergehäuses
gegenüber dem Basisgehäuse ermöglicht wird.
[0017] Ferner ist es günstig, wenn die Federeinrichtung Federmittel aufweist, die gegen
den Zapfen drücken. Hierdurch können die erste Lagerungseinrichtung und die Federeinrichtung
in einem gemeinsamen Bereich angeordnet werden, was den für die Entkoppelungsmittel
benötigten Bauraum insgesamt verringert. Ferner kann durch die direkte Anordnung der
Federmittel an dem als Teil des Schwenklagers wirkenden Zapfen deren Auslenkung entlang
der zweiten Raumachse vermieden werden, wodurch wiederum eine verbesserte Entkoppelung
des Übergehäuses in Drehrichtung mittels der zweiten Lagerungseinrichtung erzielt
werden kann.
[0018] In einer alternativen vorteilhaften Ausführungsform weist die erste Lagerungseinrichtung
einen Gelenkarm auf, der eine erste Drehverbindung mit dem Basisgehäuse und eine zweite
Drehverbindung mit dem Übergehäuse aufweist. Hierdurch wird an der ersten Lagerungseinrichtung
in Drehrichtung eine besonders widerstandsfrei verschwenkbare Lagerung des Übergehäuses
am Basisgehäuse erzielt, was eine besonders gute Entkoppelung des Übergehäuses hinsichtlich
der Drehschwingungen ermöglicht und eine in Drehrichtung wirkende Federsteifigkeit
um den Schwerpunkt verhindert.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die erste Lagerungseinrichtung
Blattfedermittel auf, die zwischen dem Basisgehäuse und dem Übergehäuse in Richtung
der ersten Raumachse und in Drehrichtung elastisch verformbar sind, was eine kostengünstige
Herstellung der ersten Lagerungseinrichtung ermöglicht.
[0020] Dabei ist es besonders günstig, wenn die Blattfedermittel einteilig durch ein U-förmiges
Blattfederelement gebildet sind, das das Basisgehäuse auf Höhe der Arbeitsachse umgreift.
Hierdurch ist die erste Lagerungseinrichtung sowohl kostengünstig herstellbar als
auch einfach zu montieren.
[0021] Ferner ist es günstig, wenn an dem Übergehäuse Gleitflächen vorgesehen sind, die
mit Gegengleitflächen des Basisgehäuses zusammen wirken, wobei die Gleitflächen und
Gegengleitflächen parallel zur Ebene ausgebildet sind. Hierdurch kann eine besonders
stabile seitliche Führung des Übergehäuses am Basisgehäuse gewährleistet werden, bei
kleinstmöglichem Bauraum.
[0022] Dabei können an den Gleitflächen auch Mittel, beispielsweise in Form von Elastomerkörpern,
vorgesehen sein, die entlang der dritten Raumachse federnd wirken und dadurch eine
Entkoppelung in alle Raumrichtungen ermöglichen.
[0023] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemässen Handwerkzeuggerätes,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer ersten Lagerungseinrichtung des Handwerkzeuggerätes
nach Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die erste Lagerungseinrichtung aus Fig. 2,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsform der ersten Lagerungseinrichtung,
- Fig. 5
- einen Schnitt durch die alternative Ausführungsform der Lagerungseinrichtung aus Fig.
4,
- Fig. 6
- eine Ansicht einer weiteren alternativen Ausführungsform der ersten Lagerungseinrichtung
und
- Fig. 7
- einen Schnitt durch die weitere alternative Ausführungsform der Lagerungseinrichtung
aus Fig. 6.
[0024] Fig. 1 zeigt ein Handwerkzeuggerät 2 in Form eines Bohrhammers. Das Handwerkzeuggerät
2 weist ein Basisgehäuse 4 auf, in dem eine Getriebevorrichtung 6 und eine Schlagvorrichtung
8 untergebracht sind, die in nicht näher dargestellter Weise von einem Motor 10 antreibbar
sind. Dabei wird ein Arbeitsmittel 12 in Form eines Flugkolbens entlang einer Arbeitsachse
A hin und her bewegt, die eine erste Raumachse z definiert. Das Arbeitsmittel 12 dient
hierbei zur wiederkehrenden Beaufschlagung eines an einer Werkzeugaufnahme 14 gehaltenen
Werkzeuges 16 in Form eines Bohrers mit einer Schlagenergie.
[0025] Das Basisgehäuse 4 ist nahezu vollständig von einem Übergehäuse 18 umschlossen, das
durch eine erste Lagerungseinrichtung 19, eine Federeinrichtung 20; 20' und eine zweite
Lagerungseinrichtung 21, die als Entkoppelungsmittel dienen, beabstandet am Basisgehäuse
4 gehalten ist. An einem bezüglich einer Arbeitsrichtung AR des Handwerkzeuggerätes
2 hinterem Ende 22 bildet dieses Übergehäuse 18 einen Haupthandgriff 24 aus. Ferner
weist das Übergehäuse 18 an einem in Arbeitsrichtung AR vorderen Ende 26 Seitenhandgriffverbindungsmittel
28 in Form einer zylindrischen Aufnahmefläche aus, an der ein Seitenhandgriff 30 bedarfsweise
festlegbar ist.
[0026] Das gesamte Handwerkzeuggerät 2 mit dem daran befestigten Werkzeug 16 weist einen
Schwerpunkt SP auf, der bezüglich einer zur ersten Raumachse z senkrecht stehenden
zweiten Raumachse y zur Achse A beabstandet ist. Hierdurch wird beim hin und her bewegen
des Arbeitsmittels 12 im Betrieb eine Drehbewegung entlang einer Drehrichtung DR um
den Schwerpunkt SP herum erzeugt, wobei die Drehrichtung DR parallel zu einer durch
die erste Raumachse z und die zweite Raumachse y aufgespannte Ebene Eyz liegt.
[0027] Um im Betrieb eine optimale Entkoppelung der Handgriffe 24, 30 entlang der ersten
Raumachse z und damit in Arbeitsrichtung AR gewährleisten zu können, wird über die
erste Lagerungseinrichtung 19, wie durch den Bewegungspfeil AB angedeutet, eine im
Wesentlichen entlang der ersten Raumachse z gerichtete axiale Hin und her bewegung
des Basisgehäuses 4 gegenüber dem Übergehäuse 18 ermöglicht.
[0028] Gleichzeitig wird im Betrieb durch die erste Lagerungseinrichtung 19 eine Relativbewegung
des Übergehäuses 18 gegenüber dem Basisgehäuse 4 in etwa entlang der Drehrichtung
DR ermöglicht und dadurch das Übergehäuse 18 auch von den Drehschwingungen des Basisgehäuses
4 beziehungsweise von den in Richtung der zweiten Raumachse y messbaren Vibrationen
entkoppelt. Hierzu ist die erste Lagerungseinrichtung 19 benachbart zum Schwerpunkt
SP angeordnet und weist allgemein als Schwenkmittel 32 bezeichnete Mittel zur Schwenk-
oder Drehlagerung auf, die eine wirksame Schwenkachse wS ausbilden. Hierdurch wird
eine relative Schwenk- oder Drehbewegung des Basisgehäuses 4 gegenüber dem Übergehäuse
18 entlang der Ebene Eyz ermöglicht, wie durch den Bewegungspfeil SB angedeutet. Hierbei
können die im Betrieb auftretenden Drehschwingungen um den Schwerpunkt SP besonders
gut vom Übergehäuse 18 entkoppelt werden, wenn ein axiale Abstand as der Schwenkmittel
32 zum Schwerpunkt SP bezüglich der ersten Raumachse z nicht grösser als das 0,4-fache
eines axialen Abstandes ar der Schwenkmittel SP zu einer dem hinteren Ende 22 zugewandten
Rückseite 34 des Basisgehäuses 4 beträgt.
[0029] Wie aus Fig. 1 zudem zu entnehmen ist, ist die Federeinrichtung 20 beispielhaft durch
eine Schraubenfeder gebildet und stützt das Übergehäuse 18 in Richtung der ersten
Raumachse z an einem die Schlagvorrichtung 8 aufnehmenden oberen Teil 40 des Basisgehäuses
4 ab. Wie durch strichpunktierte Linie dargestellt, kann dabei die Federeinrichtung
20' auch direkt an den Schwenkmitteln 32 angreifen. Gleichzeitig ist die zweite Lagerungseinrichtung
21 beispielhaft durch eine abgewinkelte Blattfeder gebildet, die gleichzeitig als
Schwenklager und Federmittel fungiert. Alternativ hierzu ist es auch möglich, die
Schwenklagerfunktion und die Federfunktion an der zweiten Lagereinrichtung 21 durch
separate Mittel zu gewährleisten.
[0030] Die zweite Lagerungseinrichtung 21 ist beabstandet zur ersten Lagerungseinrichtung
19 und zur Federeinrichtung 20; 20' zwischen einem den Motor 10 aufnehmenden unteren
Teil 42 des Basisgehäuses 4 und dem Übergehäuse 18 angeordnet. Dabei weist die zweite
Lagerungseinrichtung 21 eine in Drehrichtung DR wirkende erste Federsteifigkeit FS1
auf, die in jedem Fall ein Vielfaches höher ist als eine in Drehrichtung wirkende
zweite Federsteifigkeit FS2 der Federeinrichtung 20; 20'.
[0031] Im dargestellten Beispiel geht die zweite Federsteifigkeit FS2 wegen der im Wesentlichen
quer zur Drehrichtung DR stehenden Ausrichtung der Schraubenfeder gegen Null. Zudem
werden durch die Schwenkmittel 32 auch an der ersten Lagerungseinrichtung 19 in Drehrichtung
DR wirkende Kräfte beziehungsweise Momente weitestgehend ausgeschlossen. Dadurch wird
die im Betrieb erzeugte Drehschwingung um den Schwerpunkt SP massgeblich von der zweiten
Lagerungseinrichtung 21 aufgenommen und vom Übergehäuse 18 entkoppelt.
[0032] Wie aus Fig. 1 ferner zu entnehmen ist, sind an dem Übergehäuse 18 mehrere Gleitflächen
36 ausgebildet, die entlang einer zur Ebene Eyz senkrecht stehenden dritten Raumachse
x an entsprechenden Gegengleitflächen 38 des Basisgehäuses 4 anliegen. Durch die Gleitflächen
36 und Gegengleitflächen 38 wird das Übergehäuse 18 in Richtung der dritten Raumachse
x beidseitig am Basisgehäuse 4 abgestützt, während es sich parallel zur Ebene Eyz
verschieben lässt. Dabei können an den Gleitflächen 36 oder Gegengleitflächen 38 federnde
Mittel vorgesehen sein beziehungsweise die Gleitflächen 36 oder Gegengleitflächen
38 selbst durch federnde Mittel, wie beispielsweise Elastomerkörper, gebildet sein,
um eine Entkoppelung entlang aller drei Raumachsen (z, y, x) zu ermöglichen.
[0033] Die Fig. 2 und 3 zeigen eine erste Ausführungsform der ersten Lagerungseinrichtung
19, bei der die Federeinrichtung 20' beispielhaft direkt an den Zapfen 46 angreift.
Die Schwenkmittel 32 sind hierbei durch zwei Zapfen 46 gebildet, die an gegenüberliegenden
Seiten des Basisgehäuses 4 entlang der dritten Raumachse x von diesem abragen und
jeweils in einer Führung 48 verdrehbar sind. Die beiden Führungen 48 sind dabei entlang
der ersten Raumachse z ausgerichtet und am Übergehäuse 18 beispielsweise als Langlöcher
ausgeformt. Alternativ hierzu können die Führungen 48 auch am Basisgehäuse 4 ausgebildet
sein während die Zapfen 46 vom Übergehäuse 18 nach innen ragen. Ferner ist es auch
möglich die Führungen 48 durch nicht dargestellte Kulissen zu bilden, die gekrümmt
sind.
[0034] Die Fig. 4 und 5 zeigen eine weitere alternative Ausführungsform der ersten Lagerungseinrichtung
19, wobei Elemente mit gleicher Funktion entsprechende Bezeichnungen aufweisen, wie
in der Ausführungsform nach Fig. 2 und 3.
[0035] Die Schwenkmittel 32 sind hierbei durch Stege 52 eines Blattfederelementes 54 gebildet,
das U-förmig ausgebildet ist und sich auf Höhe der Achse A um das Basisgehäuse 4 herum
erstreckt. In einem Mittelbereich 56, der die beiden Stege 52 verbindet, ist das Blattfederelement
54 an dem Übergehäuse 18 mittels einer Schraubverbindung 58 befestigt. Die Stege 52
sind dagegen an einem jeweiligen freien Ende 60 an entsprechenden Aufnahmen 62 des
Basisgehäuses 4 festgelegt. Durch die elastische Verformbarkeit des Blattfederelementes
54 ist somit sowohl eine hinsichtlich der ersten Raumachse z im Wesentlichen lagestabile
Schwenkbewegung mit einer axialen Bewegungskomponente, wie durch den Bewegungspfeil
AB angedeutet ist. Ferner ist auch eine Schwenkbewegung SB um eine durch das Blattfederelement
54 definierte wirksame Schwenkachse wS möglich, wobei die Schwenkbewegung SB in etwa
entlang der Drehrichtung DR, der im Betrieb erzeugten Drehschwingungen liegt.
[0036] Die Fig. 6 und 7 zeigen eine weitere alternative Ausführungsform der ersten Lagerungseinrichtung
19, wobei Elemente mit gleicher Funktion entsprechende Bezeichnungen aufweisen, wie
in den Ausführungsformen nach Fig. 2 bis 5.
[0037] Die Schwenkmittel 32 sind hierbei durch zwei Gelenkarme 64 gebildet. Diese Gelenkarme
64 sind in Richtung der dritten Raumachse x zueinander beabstandet an gegenüberliegenden
Seiten des Basisgehäuses 4 angeordnet und weisen jeweils eine erste Drehverbindung
66 mit dem Basisgehäuse 4 und eine zweite Drehverbindung 68 mit dem Übergehäuse 18
auf. Durch diese Ausbildung der ersten Lagerungseinrichtung 19 ist zwischen dem Basisgehäuse
4 und dem Übergehäuse 18 somit eine hinsichtlich der ersten Raumachse z lagestabile
Schwenkbewegung mit einer im Wesentlichen axialen Bewegungskomponente, wie durch den
Bewegungspfeil AB angedeutet, als auch eine Schwenkbewegung SB um die durch die erste
Drehverbindung 66 definierte wirksame Schwenkachse wS möglich.
1. Handwerkzeuggerät (2)
mit einem Basisgehäuse (4), in dem ein Arbeitsmittel (12) vorgesehen ist, das entlang
einer eine erste Raumachse (z) definierenden Arbeitsachse (A) hin und her bewegbar
ist, die in Richtung einer zur ersten Raumachse (z) senkrecht stehenden zweiten Raumachse
(y) zu einem Schwerpunkt (SP) des Handwerkzeuggerätes (2) beabstandet ist,
und einem Übergehäuse (18), das über Entkoppelungsmittel an dem Basisgehäuse (4) gehalten
ist und das mit einem Haupthandgriff (24) und Seitenhandgriffverbindungsmitteln (28)
fest verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Entkoppelungsmittel in einer senkrechten Projektion auf eine durch die erste
Raumachse (z) und die zweite Raumachse (y) aufgespannte Ebene (Eyz) eine zum Schwerpunkt
benachbarte erste Lagerungseinrichtung (19) aufweisen, über die das Übergehäuse (18)
sowohl in Richtung der ersten Raumachse (z) verlagerbar als auch verschwenkbar am
Basisgehäuse (4) gehalten ist.
2. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entkopplungsmittel zwischen dem Basisgehäuse (4) und dem Übergehäuse (18) eine
Federeinrichtung (20) aufweisen, die entlang der ersten Raumachse (z) wirkt.
3. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Entkopplungsmittel ferner eine zur ersten Lagerungseinrichtung (19) und zur Federeinrichtung
(20; 20') beabstandete zweite Lagerungseinrichtung (21) aufweisen,
wobei die zweite Lagerungseinrichtung (21) eine erste Federsteifigkeit (FS1) aufweist,
die in einer Drehrichtung (DR), entlang der im Betrieb Drehschwingungen des Basisgehäuses
(4) gerichtet sind, wirkt und die um ein Vielfaches grösser ist als eine in Drehrichtung
(DR) wirkende zweite Federsteifigkeit (FS2) der Federeinrichtung (20; 20').
4. Handwerkzeuggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der ersten Lagerungseinrichtung (19) Schwenkmittel (32) vorgesehen sind, die entlang
der ersten Raumachse (z) einen Abstand (as) zum Schwerpunkt (SP) aufweisen, der höchstens
das 0,4-fache eines Abstandes (ar) des Schwerpunktes (SP) zu einer Rückseite (34)
des Basisgehäuses (4) beträgt.
5. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkmittel (32) eine wirksame Schwenkachse (wS) aufweisen, der hinsichtlich
der zweiten Raumachse (y) zwischen dem Schwerpunkt (SP) und der Arbeitsachse (A) angeordnet
ist.
6. Handwerkzeuggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Lagerungseinrichtungen (19, 21) paarweise angeordnete Entkopplungsmittel
aufweist, die in einer zur Ebene (Eyz) senkrecht stehenden dritten Raumachse (x) zueinander
beabstandet sind.
7. Handwerkzeuggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Basisgehäuse (4) und dem Übergehäuse (18) ein mit einem der Gehäuse
(4; 18) verbundener Zapfen (46) vorgesehen ist, der entlang einer an dem jeweils anderen
Gehäuse (18; 4) vorgesehenen Führung (48) verlagerbar und gegenüber derselben verdrehbar
ist.
8. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (48) durch ein in das Übergehäuse (18) eingelassenes Langloch (50) gebildet
ist und der Zapfen (46) mit einem die Getriebevorrichtung (6) aufnehmenden Teil des
Basisgehäuses (4) verbunden ist.
9. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (48) gegenüber der ersten Raumachse (z) gekrümmt ausgeformt ist.
10. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung (20') Federmittel aufweist, die direkt gegen den Zapfen (46)
drücken.
11. Handwerkzeuggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lagerungseinrichtung (19) einen Gelenkarm (64) aufweist, der eine erste
Drehverbindung (66) mit dem Basisgehäuse (4) und eine zweite Drehverbindung (68) mit
dem Übergehäuse (18) aufweist.
12. Handwerkzeuggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lagerungseinrichtung (19) Blattfedermittel aufweist, die zwischen dem Basisgehäuse
(4) und dem Übergehäuse (18) entlang der ersten Raumachse (z) und in Drehrichtung
(DR) elastisch verformbar sind.
13. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfedermittel durch ein U-förmiges Blattfederelement (54) gebildet sind, das
das Basisgehäuse (4) auf Höhe der Arbeitsachse (A) umgreift.
14. Handwerkzeuggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Übergehäuse (18) Gleitflächen (36) vorgesehen sind, die mit Gegengleitflächen
(38) des Basisgehäuses (4) zusammen wirken, wobei die Gleitflächen (36) und Gegengleitflächen
(38) parallel zur Ebene (Eyz) ausgebildet sind.
15. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass an den Gleitflächen (36) Mittel vorgesehen sind, die entlang der dritten Raumachse
(x) federnd wirken.