[0001] Die Erfindung betrifft eine Bedruckstoffinspektionseinrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 bzw. 5.
[0002] Aus der
DE 20 2004 018 711 U1 ist eine Bedruckstoffinspektionseinrichtung einer Druckmaschine bekannt, die eine
in Transportrichtung eines Bedruckstoffs gesehen einem Druckwerk nachgeordnete Bildaufnahmeeinrichtung
zum bildmäßigen Abtasten des Bedruckstoffs aufweist. Die Bildaufnahmeeinrichtung ist
über eine stativartige Halterung an einem Gestellteil der Druckmaschine gelagert,
wobei mindestens ein Element vorgesehen ist, welches die Schwingung der Bildaufnahmeeinrichtung
minimiert. Das oder jedes schwingungsminimierende Element ist als schwingungsdämpfendes
Element ausgebildet, nämlich als Gummipuffer oder Federelement.
[0003] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, eine neuartige
Bedruckstoffinspektionseinrichtung zu schaffen.
[0004] Das Problem wird nach einem ersten Aspekt der Erfindung durch eine Bedruckstoffinspektionseinrichtung
gemäß Anspruch 1 gelöst. Hiernach ist das oder jedes schwingungsminimierende Element
als Luftlager oder Magnetlager ausgebildet.
[0005] Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung wird das Problem durch eine Bedruckstoffinspektionseinrichtung
gemäß Anspruch 5 gelöst. Hiernach ist das oder jedes schwingungsminimierende Element
als Aktuator ausgebildet, der abhängig von Schwingungsmesswerten eines Sensors die
Schwingung der Bildaufnahmeeinrichtung aktiv minimiert.
[0006] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- einen Ausschnitt aus einer Bogendruckmaschine zusammen mit einer Bedruckstoffinspektionseinrichtung
nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung und
- Fig. 2:
- einen Ausschnitt aus einer Bogendruckmaschine zusammen mit einer Bedruckstoffinspektionseinrichtung
nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0007] Fig. 1 zeigt ein Druckwerk 1 einer Bogendruckmaschine, wobei das Druckwerk 1 einen
Gegendruckzylinder 2, einen Gummizylinder 3 und einen Plattenzylinder 4 umfasst. Ein
im Druckwerk zu bedruckender Druckbogen wird mittels eines dem Gegendruckzylinder
2 vorgeordneten Transferzylinders 5 dem Gegendruckzylinder 2 und damit dem Druckwerk
1 zugeführt. Einer auf dem Plattenzylinder 4 aufgespannten Druckform wird mittels
eines Farbwerks Druckfarbe und mittels eines Feuchtwerks Feuchtmittel zugeführt. Die
Druckfarbe wird über den Gummizylinder 3 z. B. in Form eines Teildruckbilds eines
mehrfarbigen Druckbilds auf den am Gegendruckzylinder 2 gehaltenen Druckbogen in einem
Druckspalt 6 abgedruckt.
[0008] In einer Bogendruckmaschine sind üblicherweise mehrere derartige Druckwerke 1 hintereinander
geschaltet. Dann, wenn das in Fig. 1 gezeigte Druckwerk 1 das letzte Druckwerk zum
Bedrucken einer Druckseite des Druckbogens ist, ist nach dem Durchlauf des Druckbogens
durch den Druckspalt 6 zwischen dem Gummizylinder 3 und dem Gegendruckzylinder 2 ein
fertiges mehrfarbiges Druckbild auf die entsprechende Druckseite des Druckbogens gedruckt.
[0009] Derartige Druckbilder werden auf Vollständigkeit bzw. Exaktheit sowie mögliche Druckfehler
hin untersucht. Zu diesem Zweck ist es bereits bekannt, oberhalb eines Druckwerks
1 der Bogendruckmaschine eine Bedruckstoffinspektionseinrichtung vorzusehen, die eine
Bildaufnahmeeinrichtung 7 umfasst. Bei der Bildaufnahmeeinrichtung 7, die einen Druckbogen
bildmäßig abtastet, handelt es sich vorzugsweise um eine Zeilenkamera. Die Bildaufnahmeeinrichtung
7 blickt in Blickrichtung S auf die Druckbogen und tastet dieselben bildmäßig ab.
[0010] Damit die Vermessung von Druckbogen exakt erfolgen kann, ist vorgesehen, einen zu
vermessenden Druckbogen auf dem Gegendruckzylinder 2 glatt anliegend zu halten. Hierzu
ist nahe dem Austritt des Druckbogens aus dem Druckspalt 6 eine Bogenführungseinrichtung
vorgesehen, die vorzugsweise als Blasrohr 9 oder Leitblech ausgeführt sein kann. Weiterhin
ist eine Bogenleiteinrichtung 8 parallel und dicht oberhalb der Oberfläche des Gegendruckzylinders
2 angeordnet.
[0011] Die vorzugsweise als Zeilenkamera ausgebildete Bildaufnahmeeinrichtung 7 ist gemäß
Fig. 1 über eine stativartige Halterung 10 auf einem Gestellteil oder Rahmenteil des
Druckwerks 1 der Bogendruckmaschine gelagert. Über die Halterung 10 kann eine definierte
Entfernung der Bildaufnahmeeinrichtung 7 von den zu vermessenden Druckbogen eingehalten
werden.
[0012] Da die stativartige Halterung 10 für die Bildaufnahmeeinrichtung 7 durch die Schwingungen
des Druckwerks 1 selbst zu Schwingungen angeregt wird, unterliegt auch die Bildaufnahmeeinrichtung
7 Schwingungen. Um diesen störenden Schwingungen der Bildaufnahmeeinrichtung 7 entgegen
zu wirken, ist im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 die Halterung 10 der Bildaufnahmeeinrichtung
7 über Luftlager 11 am Gestellteil oder Rahmenteil des Druckwerks 1 gelagert. Die
Luftlager 11 entkoppeln die Halterung 10 von dem Druckwerk 1 und sorgen für eine Schwingungsabsorption,
so dass die Halterung 10 trotz Schwingung des Druckwerks 1 zu keiner Schwingung angeregt
wird.
[0013] Hierdurch kann gewährleistet werden, dass auch die Bildaufnahmeeinrichtung 7 zu keiner
Schwingung angeregt wird.
[0014] Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1 kann die Halterung 10 auch über
Magnetlager am Gestellteil oder Rahmenteil des Druckwerks 1 gelagert und demnach von
demselben entkoppelt sein. Ebenso ist es möglich, alternativ oder auch zusätzlich
zu dem oder jedem Luftlager oder Magnetlager, das zwischen dem Gestellteil und der
Halterung 10 positioniert ist, zwischen der stativartigen Halterung 10 und der Bildaufnahmeeinrichtung
7 mindestens ein Luftlager oder Magnetlager vorzusehen.
[0015] Fig. 2 verdeutlicht eine erfindungsgemäße Bedruckstoffinspektionseinrichtung nach
einem zweiten Aspekt der hier vorliegenden Erfindung wiederum in Verbindung mit einem
Druckwerk 1 einer Bogendruckmaschine, weshalb zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen
für gleiche Baugruppen gleiche Bezugsziffern verwendet werden.
[0016] In Fig. 2 ist die Bildaufnahmeeinrichtung 7 über einen Aktuator 12 an der stativartigen
Halterung 10 gelagert. Mit einem Sensor 13 ist die Schwingung der Bildaufnahmeeinrichtung
7 erfassbar, wobei abhängig von der gemessenen Schwingung der Bildaufnahmeeinrichtung
7 der Aktuator 12 derart angesteuert wird, dass die Schwingung der Halterung 10 auf
die Bildaufnahmeeinrichtung 7 nicht übertragen wird. Der Aktuator 12 regt demnach
die Bildaufnahmeeinrichtung 7 im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 derart an, dass die
Bildaufnahmeeinrichtung 7 schwingungsminimiert bzw. schwingungsfrei ist.
[0017] Zusätzlich oder alternativ zum Sensor 13, der die Schwingung der Bildaufnahmeeinrichtung
7 erfasst, kann auch ein Sensor 14 vorgesehen sein, der die Schwingung der Halterung
10 erfasst und abhängig hiervon den Aktuator 12 derart ansteuert, dass die Bildaufnahmeeinrichtung
7 schwingungsminimiert bzw. schwingungsfrei ist.
[0018] Weiterhin kann zusätzlich oder alternativ zum Aktuator 12, der zwischen der Bildaufnahmeeinrichtung
7 und der stativartigen Halterung 10 platziert ist, auch zwischen der stativartigen
Halterung 10 und dem Gestellteil bzw. Rahmenteil des Druckwerks 1 mindestens ein derartiger
Aktuator 15 positioniert sein. In diesem Fall wird dann vorzugsweise mit Hilfe eines
Sensors 14 die Schwingung der Halterung 10 gemessen, wobei abhängig hiervon der Aktuator
15 zwischen dem Gestellteil und der Halterung 10 derart angeregt wird, dass die Halterung
10 und damit letztendlich die Bildaufnahmeeinrichtung 7 schwingungsminimiert bzw.
schwingungsfrei ist. Ebenso kann in diesem Fall mit Hilfe eines nicht-gezeigten Sensors
die Schwingung des Gestellteils gemessen werden, wobei abhängig hiervon der Aktuator
15 zwischen dem Gestellteil und der Halterung 10 derart angeregt wird, dass die Halterung
10 schwingungsminimiert bzw. schwingungsfrei ist.
[0019] Der oder jeder Aktuator, der zwischen der Bildaufnahmeeinrichtung 7 und der Halterung
10 und/oder zwischen der Halterung 10 und dem Gestellteil des Druckwerks 1 positioniert
ist; ist vorzugsweise als piezokeramischer Aktuator ausgebildet. Alternativ kann es
sich bei dem oder jedem Aktuator auch um ein aktives Magnetlager oder um ein aktives
Luftlager handeln. Bei einem aktiven Magnetlager werden abhängig von der gemessenen
Schwingung elektrische Ströme in Spulen variiert, um die Magnetfelder der Magnetlager
zu beeinflussen und so die Schwingung der Bildaufnahmeeinrichtung 7 zu minimieren.
[0020] Obwohl die Erfindung am Beispiel einer Bogendruckmaschine beschrieben wurde, kann
dieselbe auch bei Rollendruckmaschinen zum Einsatz kommen.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Druckwerk
- 2
- Gegendruckzylinder
- 3
- Gummizylinder
- 4
- Plattenzylinder
- 5
- Transferzylinder
- 6
- Druckspalt
- 7
- Bildaufnahmeeinrichtung
- 8
- Bogenleiteinrichtung
- 8
- Blasrohr
- 10
- Halterung
- 11
- Luftlager
- 12
- Aktuator
- 13
- Sensor
- 14
- Sensor
- 15
- Aktuator
- S
- Blickrichtung
1. Bedruckstoffinspektionseinrichtung einer Bedruckstoffbahnen oder Bedruckstoffbogen
verarbeitenden Maschine, insbesondere einer Bogendruckmaschine oder einer Rollendruckmaschine,
mit einer in Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen einem Druckwerk (1) oder
einer Druckeinheit nachgeordneten Bildaufnahmeeinrichtung (7) zum bildmäßigen Abtasten
von Bedruckstoffbahnen oder Bedruckstoffbogen, wobei die Bildaufnahmeeinrichtung (7)
über eine stativartige Halterung (10) an einem Gestellteil oder Rahmenteil der Bedruckstoffbahnen
oder Bedruckstoffbogen verarbeitenden Maschine mittels mindestens eines Elements,
welches Schwingung der Bildaufnahmeeinrichtung (7) minimiert, gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das oder jedes schwingungsminimierende Element (11) als Luftlager oder Magnetlager
ausgebildet ist.
2. Bedruckstoffinspektionseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Luftlager (11) oder Magnetlager zwischen dem Gestellteil oder Rahmenteil
und der stativartigen Halterung (10) positioniert ist.
3. Bedruckstoffinspektionseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Luftlager oder Magnetlager zwischen der stativartigen Halterung und
der Bildaufnahmeeinrichtung positioniert ist.
4. Bedruckstoffinspektionseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Luftlager oder Magnetlager zwischen dem Gestellteil oder Rahmenteil
und der stativartigen Halterung und mindestens ein weiteres Luftlager oder Magnetlager
zwischen der stativartigen Halterung und der Bildaufnahmeeinrichtung positioniert
ist.
5. Bedruckstoffinspektionseinrichtung einer Bedruckstoffbahnen oder Bedruckstoffbogen
verarbeitenden Maschine, insbesondere einer Bogendruckmaschine oder einer Rollendruckmaschine,
mit einer in Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen einem Druckwerk (1) oder
einer Druckeinheit nachgeordneten Bildaufnahmeeinrichtung (7) zum bildmäßigen Abtasten
von Bedruckstoffbahnen oder Bedruckstoffbogen, wobei die Bildaufnahmeeinrichtung (7)
über eine stativartige Halterung (10) an einem Gestellteil oder Rahmenteil der Bedruckstoffbahnen
oder Bedruckstoffbogen verarbeitenden Maschine mittels mindestens eines Elements,
welches Schwingung der Bildaufnahmeeinrichtung (7) minimiert, gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das oder jedes schwingungsminimierende Element (12) als Aktuator ausgebildet ist,
der abhängig von Schwingungsmesswerten eines Sensors (13) die Schwingung der Bildaufnahmeeinrichtung
(7) aktiv minimiert.
6. Bedruckstoffinspektionseinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Aktuator zwischen dem Gestellteil oder Rahmenteil und der Halterung
positioniert ist, wobei mindestens ein Sensor eine Schwingung der Halterung und/oder
des Gestellteils erfasst, und wobei der oder jeder Aktuator abhängig von der gemessenen
Schwingung die Halterung derart anregt, dass die Schwingung der Bildaufnahmeeinrichtung
minimiert ist.
7. Bedruckstoffinspektionseinrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Aktuator (12) zwischen der Halterung (10) und der Bildaufnahmeeinrichtung
(7) positioniert ist, wobei mindestens ein Sensor eine Schwingung der Bildaufnahmeeinrichtung
(7) und/oder der Halterung (10) erfasst, und wobei der oder jeder Aktuator abhängig
von der gemessenen Schwingung die Bildaufnahmeeinrichtung (7) derart anregt, dass
deren Schwingung minimiert ist.
8. Bedruckstoffinspektionseinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der oder jeder Aktuator als aktives Magnetlager ausgebildet ist.
9. Bedruckstoffinspektionseinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der oder jeder Aktuator als aktives Luftlager ausgebildet ist.
10. Bedruckstoffinspektionseinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der oder jeder Aktuator als piezokeramischer Aktuator ausgebildet ist.