[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Legen eines Vlieses
aus einer Florbahn, enthaltend einen quer zu einem Abliefertransportband oberhalb
desselben beweglichen Legewagen und einen Oberwagen sowie mehrere Flortransportbänder
zum Transport der Florbahn über den Oberwagen und den Legewagen in einen am Legewagen
ausgebildeten Ablegespalt zur Ablage der Florbahn auf dem Abliefertransportband. Eine
Vorrichtung dieser Art ist aus der
EP 0 865 521 B1 bekannt.
[0002] In der vorgenannten Druckschrift ist ein Vliesleger beschrieben, bei dem die Floraufnahme
einen Bandeinlauf der Transport- und Legebänder (nachfolgend Flortransportbänder)
aufweist, der eine schräg abwärts geneigte Einlaufstrecke mit zwei benachbart laufenden
Bandabschnitten der Flortransportbänder aufweist. Die am Eintritt in den Bandeinlauf
zusammengeführten Bandabschnitte bilden einen an die Flordicke angepassten schmalen
Einlaufschlitz und laufen in der Einlaufstrecke im Wesentlichen parallel oder im spitzen
Winkel zueinander und so nahe beieinander, dass sie den Flor in der Einlaufstrecke
beidseitig führen oder abdecken. Bei diesem Vliesleger sind beide Flortransportbänder
durch den Oberwagen und durch den Legewagen hindurchgeführt.
[0003] Auch die
US 6 195 844 B1, die
EP 0 517 563 B2, die
US 3 877 628, die
EP 0 517 568 B1, die
WO 2004/013390 A1, die
EP 0 659 220 B1 und die
EP 1 010 786 B1 zeigen Vliesleger, in denen beide, die Florbahn in den Ablegespalt am Legewagen transportierenden
und auf dem Abliefertransportband ablegenden Bänder sowohl durch den Oberwagen als
auch durch den Legewagen hindurchgeführt sind. Die vorgenannten Druckschriften sind
nur eine Auswahl aus einer größeren Vielzahl Druckschriften, die Vliesleger gleicher
Bandführung zeigen.
[0004] Die vorbekannten Konstruktionen weisen einer relativ komplizierten Verlauf ihrer
Flortransportbänder auf, insbesondere am Oberwagen, wo das eine der die Florbahn abstützenden
Flortransportbänder eine die Einlaufstrecke an ihrem unteren Ende begrenzende Umlenkwalze
um mehr als 90° umschlingt. Die Anordnung wird zusätzlich dadurch noch komplizierter,
dass das zweite Flortransportband ebenfalls durch den Oberwagen hindurch geführt ist,
bei der Konstruktion nach
EP 0 865 521 B1 sogar derart, dass es das erste Flortransportband im Bereich einer schräg nach unten
gerichteten Einlaufstrecke in engem Abstand begleitet. All diesen bekannten Konstruktionen
ist außerdem gemeinsam, dass das die Florbahn vom Eingang des Vlieslegers heranführende
Flortransportband nach dem Verlassen des Ablegespalts am Legewagen in engem Abstand
zum Abliefertransportband verläuft oder sogar das auf diesem abgelegte Vlies berührt,
was für dieses nachteilige Folgen haben kann, wenn das Flortransportband eine wegen
seiner ihm zugedachten Transportfunktion gewisse Oberflächenrauhigkeit besitzt.
[0005] Die Anmelderin hat daher in der europäischen Patentanmeldung
06 002 75.7 bereits einen Vliesleger mit zwei quer zu einem Abliefertransportband beweglichen
Hauptwagen vorgeschlagen, bei dem das die Florbahn vom Eingang des Vlieslegers und
durch einen schräg abwärts geführten Floreinlauf heranführende Flortransportband zwar
durch den Oberwagen, nicht aber auch durch den Legewagen verläuft, sondern oberhalb
desselben an diesem vorbei geführt ist. Im Bereich zwischen dem Oberwagen und dem
Legewagen dient dieses Flortransportband dem Abdecken der Florbahn auf dem oberen
Trum eines gesonderten Florführungsbandes, das durch den Legewagen verläuft und dort
um 180° umgewendet wird und dessen unteres Trum dann das auf dem Abliefertransportband
gebildete Vlies abdeckt. Dieses gesonderte Florführungsband, besser gesagt erstes
Abdeckband, ist ein Endlosband und wird durch einen mit dem Legewagen beweglichen
Spannwagen gespannt. Ein weiteres endloses Abdeckband läuft ebenfalls durch den Legewagen,
wird dort um 180° umgewendet, spiegelbildlich zum vorerwähnten ersten Abdeckband und
dient allein dem Abdecken des gelegten Vlieses auf der anderen Seite des Legewagens.
Es wird durch denselben Spannwagen hindurch geführt, wie das erste Florführungsband.
[0006] Weil das die Florbahn heranführende und sie zwischen dem Oberwagen und dem Legewagen
abdeckende Flortransportband auf der Florbahn nur lose aufliegt und an dem Legewagen
vorbeiläuft, ist bei sehr großen Arbeitsgeschwindigkeiten nicht sichergestellt, dass
die Florbahn in den Ablegespalt zwischen den beiden von den Abdeckbändern umschlungenen
Umlenkwalzen im Legewagen hineingezogen wird. Außerdem ist der Klemmdruck zwischen
den beiden den Flor zwischen Oberwagen und Legewagen sandwichartig einschließenden
Bändern nicht besonders konstant und mitunter nicht groß genug, und bei großen Weglängen
des Legewagens kann es auch zu einem Flattern des Bandes mit dadurch hervorgerufenen
Verblasungseffekten kommen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, die eine einfachere und dennoch zuverlässige Führung der an Florbahntransport
und Florablage beteiligten Bänder aufweist. Diese Aufgabe wird durch einen Vliesleger
gelöst, dessen Merkmale im Anspruch 1 angegeben sind. Vorteilhafte Weiterbindungen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0008] Die Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe zeichnet sich u.a. dadurch
aus, dass nur eines der florführenden Bänder, nämlich das die Florbahn vom Eingang
des Vlieslegers heranführende Flortransportband, durch beide Hauptwagen des Vlieslegers
hindurch geführt ist, nämlich durch den Oberwagen und den Legewagen. Dieses Flortransportband
verlässt den Legewagen aber nicht durch den Ablegespalt, sondern zweigt von der Florbahn
ab, bevor diese in den Ablegespalt einläuft, und wird seitlich aus dem Legewagen oberhalb
des Ablegespalts herausgeführt. Für das Abdecken des gelegten Vlieses sind zwei gesonderte
endlose Bänder vorgesehen, die zwei sich im Legewagen horizontal gegenüberliegende
Umlenkwalzenanordnungen um jeweils 180° umschlingen und zu einem gemeinsamen Spannwagen
geführt sind, der zusammen mit dem Legewagen beweglich ist und wo sie zwei sich gegenliegende
Spannwalzen wiederum um jeweils 180° umschlingen. Das erste dieser Abdeckbänder begleitet
mit einem oberen Trum das Flortransportband zwischen dem Oberwagen und dem Legewagen
und deckt mit einem unteren Trum das gelegte Vlies auf dem Abliefertransportband ab.
[0009] Um sicherzustellen, dass der Flor in den Ablegespalt hineintransportiert wird, ist
gemäß einer weiteren Besonderheit der vorliegenden Erfindung von der Umlenkwalzenanordnung
des zweiten Abdeckbandes zusammen mit diesem im Legewagen eine sich senkrecht erstreckende
Prallfläche gebildet, die dort von dem zweiten Abdeckband aufgespannt wird, das im
Legewagen über zwei in vertikalem Abstand angeordnete Umlenkwalzen geführt ist. Auf
diese Prallfläche zielt die Transportrichtung der in den Legewagen einlaufenden Florbahn.
Aus diesem Grunde ist es auch nicht mehr möglich, das Flortransportband am Legewagen
vorbei zu führen, sondern es ist in den Legewagen hinein und direkt auf diese Prallfläche
hin geführt. Das Flortransportband wird daher im Legewagen kurz vor den Prallfläche
von einer Umlenkwalze nach oben abgelenkt und anschließend mittels einer weiteren
Umlenkwalzer über das obere Trum des zweiten Abdeckbandes hinweg und später zum Eingangsbereich
des Vlieslegers zurück geführt.
[0010] Das Flortransportband wird also im Legewagen über zwei in unterschiedlichen Höhen
gelagerte Umlenkwalzen geführt, die von dem Flortransportband um jeweils etwa 90°
oder etwas weniger umschlungen werden. Da das Flortransportband den Legewagen in einer
Höhenlage verlässt, die höher gelegen ist, als das obere Trum des zweiten Abdeckbandes,
können sich diese Bänder nicht berühren und kann es dadurch nicht zu Reibungseffekten
zwischen ihnen kommen. Dieses ist ebenfalls ein wesentlicher Aspekt der Erfindung.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Variante kann das Flortransportband ein Siebband sein,
da das Flortransportband einzig Transportfunktion übernimmt, nicht aber auch zugleich
Abdeckband ist. Die Ableitung von Luft aus dem Flor beim Andrücken des Flors auf das
obere Trum des ersten Abdeckbandes wird dadurch begünstigt. Das Abdeckband kann daher
ideal glatt sein. Es kann aber auch mit einer Oberflächenstruktur versehen sein, die
zwischen der Florbahn und dem Band quasi einen Formschluss herstellt, der den Schlupf
und das undefinierte Gleiten der Florbahn mit Relativbewegungen zwischen Band und
Florbahn wie ein Siebband vermeidet, aber preisgünstiger als ein Siebband ist.
[0012] Es ist gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen,
im Oberwagen auf der der Florauflagefläche des als Siebband ausgebildeten Flortransportbandes
abgewandten Seite eine Saugeinrichtung anzuordnen, die einen Unterdruck an dem Siebband
erzeugt, der hilft, die Florbahn auf dem Siebband zu halten.
[0013] Der für die beiden Abdeckbänder gemeinsame Spannwagen ist vorzugsweise zur Platzersparnis
unterhalb des Abliefertransportbandes angeordnet und läuft daher in zur Bewegung des
Legewagens entgegengesetzter Richtung. Die Abdeckbänder sind vorzugsweise glatt, um
das gelegte Vlies bei Berührung nicht zu stören.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf eine in den Zeichnungen dargestellte
Ausführungsform näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform der Erfindung, und
Fig. 2 eine schematische Ansicht der Einzelheit "X" von Fig. 1.
[0015] In den vorgenannten Zeichnungen sind nur die für die Erläuterung der Erfindung wesentlichen
Teile dargestellt, um die Zeichnungen nicht mit überflüssigen Details zu beladen.
So sind insbesondere ein Maschinengestell und die Schienen, auf denen die beweglichen
Wagen im Maschinengestell verschiebbar geführt sind, nicht dargestellt.
[0016] Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform der Erfindung in einer
in Bezug auf das Abliefertransportband stirnseitigen Ansicht. Man erkennt in Fig.
1 ein durch ein Rechteck symbolisch dargestelltes, endlos umlaufendes Abliefertransportband
1, das dazu bestimmt ist, ein gelegtes Vlies in einer senkrecht zur Zeichnungsebene
verlaufenden Transportrichtung abzutransportieren. Auf dem Abliefertransportband 1
liegt ein soeben gelegter Anfangsabschnitt einer Florbahn 2. Über dem Abliefertransportband
1 ist ein Legewagen 3 auf Schienen (nicht dargestellt) hin und her verfahrbar. In
dem Legewagen 3 sind gemäß den Fig. 1 und 2 fünf Umlenkwalzen frei drehbar gelagert.
Eine erste Umlenkwalze 4 ist von einem ersten Abdeckband 5 teilumschlungen, das ein
unteres Trum 5u aufweist, das gemäß Fig. 1 über dem Abliefertransportband 1 zu einer
angetriebenen Umlenkwalze 6, über eine weitere ortsfeste Umlenkwalze 7 und zu einer
Umlenkwalze 8 verläuft, die in einem ersten Spannwagen 9 drehbar gelagert ist, der
unterhalb des Abliefertransportbandes 1 quer zu diesem auf Schienen (nicht dargestellt)
verfahrbar ist. Von der im Spannwagen 9 gelagerten Umlenkwalze 8 verläuft das genannte
Abdeckband 5 über zwei weitere ortsfeste Umlenkwalzen 10 bzw. 11 zurück zum Legewagen
3. Die angetriebene Umlenkwalze 7 ist mit einem Motor (nicht dargestellt) gekoppelt
und ist dazu bestimmt, das erste Abdeckband 5 in unterschiedlichen Richtungen anzutreiben.
[0017] In ähnlicher Weise sind eine zweite und eine dritte Umlenkwalze 12a und 12b, die
im Spannwagen 3 drehbar gelagert sind, von einem zweiten Abdeckband 13 teilumschlungen,
das über eine angetriebene Umlenkwalze 14 und einer ortsfesten Umlenkwalze 15 zu einer
im ersten Spannwagen 9 gelagerten Umlenkwalze 16 geführt ist, die von dem zweiten
Abdeckband 13 teilumschlungen wird, von wo aus das zweite Abdeckband 13 über weitere
ortsfeste Umlenkwalzen 17 und 18 zum Legewagen 3 zurückläuft. Die zweiten und dritten
Umlenkwalzen 12a und 12b sind in einem solchen Abstand übereinander angeordnet, dass
der sich zwischen ihnen erstreckende Abschnitt des zweiten Abdeckbandes 13 eine Prallfläche
13p bildet, auf die hin der zwischen dem oberen Trum 50 des ersten Abdeckbandes 5
und dem ihm benachbarten Flortransportband 26 gebildete Spalt zielt, in dem die Florbahn
2 sandwichartig eingeschlossen ist.
[0018] Das zweite Abdeckband 13 weist ein unteres Trum 13u auf, das in dichtem Abstand über
dem Abliefertransportband 1 verläuft. Die angetriebene Umlenkwalze 14 ist mit einem
Motor (nicht dargestellt) gekoppelt und ist dazu bestimmt, das zweite Abdeckband 13
in unterschiedlichen Richtungen anzutreiben.
[0019] In Fig. 1 ist ein relativ großer Abstand zwischen den unteren Trums 5u bzw. 13u und
dem Abliefertransportband 1 dargestellt. Dieses soll nur die Übersicht etwas erleichtern.
In der Praxis herrscht zwischen diesen Abdeckbändern und dem auf dem Abliefertransportband
1 abgelegten Vlies nämlich ein sehr geringer Abstand oder berühren die Abdeckbänder
das gelegte Vlies sogar, denn sie sollen es gegen aerodynamische Einflüsse schützen,
die von der Bewegung des Legewagens ausgehen. Dieses Berühren kann auch eine leichte
Pressung sein, wobei der Anpressdruck vorzugsweise durch Höhenverstellung des Abliefertransportbandes
eingestellt wird. Daher sind die Abdeckbänder 5 und 13 an ihrer dem gelegten Vlies
zugewandten Seite vorzugsweise glatt.
[0020] Am Legewagen 3 ist eine Kette oder ein Zahnriemen 19 angebracht, der über ein mit
einem Motor (nicht dargestellt) verbundenen Antriebszahnrad 20 und mehrere Umlenkräder
21 läuft. Mit Hilfe dieser Antriebseinrichtung lässt sich der Legewagen 3 oberhalb
des Abliefertransportbandes 1 quer zu dessen Transportrichtung hin und her verfahren.
[0021] In einer gegenüber dem Höhenniveau des Legewagens 3 erhöhten Lage ist in dem Maschinengestell
ein Oberwagen 22 quer zur Transportrichtung des Abliefertransportbandes 1 auf Schienen
(nicht dargestellt) verfahrbar gelagert. Der Oberwagen 22 hat eine obere Umlenkwalze
23 und eine untere Umlenkwalze 24, die seitlich gegeneinander versetzt sind. Über
diese beiden Walzen 23 und 24 läuft ein über eine im Maschinengestell ortsfest gelagerte
Umlenk- oder Stützwalze 25 abgestütztes Flortransportband 26, das die von einem Florerzeuger
(nicht dargestellt) abgegebene Florbahn 2 vom Eingang des Vlieslegers heranführt.
In dem Bereich, der von den beiden Umlenkwalzen 23 und 24 im Oberwagen 22 begrenzt
wird, verläuft das Flortransportband 26 schräg abwärts geneigt. Von der unteren Umlenkwalze
24 im Oberwagen 22 ausgehend verläuft das Flortransportband 26 parallel zu dem oberen
Trum 50 des ersten Abdeckbandes 5 in den Legewagen 3 hinein. Dort ist oberhalb der
ersten Umlenkwalze 4 eine vierte Umlenkwalze 27 gelagert, die das Flortransportband
um 90° oder etwas weniger nach oben ablenkt und somit von der Florbahn abhebt. Oberhalb
der zweiten und dritten Umlenkwalzen 12a, 12b des Legewagens 3 ist eine fünfte Umlenkwalze
28 gelagert, die von dem Flortransportband im gleichen Bogen umschlungen ist, wie
die vierte Umlenkwalze, jedoch in entgegen gesetzter Richtung.
[0022] Das Flortransportband 26 verlässt den Legewagen 3 oberhalb des oberen Trums 130 des
zweiten Abdeckbandes und im Abstand zu diesem, umschlingt eine im Maschinengestell
ortfest gelagerte Antriebswalze und läuft von dort über eine in einem zweiten Spannwagen
30 gelagerte Spannwalze 31, um dann über mehrere im Maschinengestell ortsfest gelagerte
Umlenkwalzen zum Eingang des Vlieslegers zu gelangen.
[0023] Der Oberwagen 22 und der zweite Spannwagen 30 sind über eine Kette oder einen Zahnriemen
32 miteinander verbunden, die bzw. der über ein mit einem Motor (nicht dargestellt)
verbundenes Antriebszahnrad 33 und ein Umlenkrad 34 die im Maschinengestell gelagert
sind, läuft. Ferner erkennt man in Fig. 1 ein schräg nach oben verlaufendes Zuführband
35, das die zu legende Florbahn 2 dem Flortransportband 26 zuführt.
[0024] In dem Bereich zwischen der unteren Umlenkwalze 24 des Oberwagens 22 und der ersten
Umlenkwalze 4 des Legewagens 3 sind das Flortransportband 26 und das obere Trum 50
des ersten Abdeckbandes 5 parallel zueinander in engem Abstand geführt, so dass eine
vom Flortransportband 26 herangeführte Florbahn 2 in dem genannten Bereich zwischen
dem Oberwagen 22 und dem Legewagen 3 vom Flortransportband 26 und dem oberen Trum
50 des ersten Abdeckbandes 5 sandwichartig eingeschlossen ist. Dabei ist die Florbahn
2 von dem genannten Abdeckband 5 abgestützt, das in diesem Bereich dennoch keine Antriebsfunktion
an der von ihm abgestützten Florbahn zu übernehmen braucht, da hierfür das Flortransportband
26 bestimmt und in der Lage ist.
[0025] Wenn das Flortransportband 26 ein Siebband ist, dann ist, wie im Beispiel gezeigt,
im Oberwagen 22 vorteilhafterweise eine Saugeinrichtung 36 vorgesehen, wie in der
Zeichnung schematisch angedeutet, die dem Flortransportband 26 im Bereich der Einlaufstrecke
auf der der Florauflagefläche abgewandten Seite gegenübersteht. Im Betrieb hilft ein
von der Saugeinrichtung 36 aufgebauter Unterdruck, die Florbahn 2 auf dem ersten Flortransportband
26 zu halten. Die Verwendung eines Siebbandes als Flortransportband 26 ist besonders
vorteilhaft, da es mit seiner Hilfe möglich ist, in dem Bereich zwischen dem Oberwagen
22 und dem Legewagen 3, wo zwei Bänder parallel geführt sind und die Florbahn 2 sandwichartig
zwischen sich einschließen, die Luft aus der Florbahn 2 herauszupressen, ohne dass
Fasern seitlich verblasen werden und die Faserorientierung durch die abströmende Luft
gestört wird.
[0026] Man erkennt in der Zeichnung, dass im Betrieb, wenn der Legewagen 3 eine über dem
Abliefertransportband 1 hin- und hergehende Bewegung ausführt, der erste Spannwagen
9 eine gegenläufige Bewegung ausführt, weil die Schleifenlängen der Abdeckbänder 5
und 13 konstant sind. Weiterhin führen der Oberwagen 22 und sein zugehöriger zweiter
Spannwagen 30 im Betrieb eine zueinander gegenläufige Bewegung aus, weil sie durch
die Kette oder den Zahnriemen 32 kraftschlüssig miteinander verbunden sind. Der zweite
Spannwagen 30 ist notwendig, um die Schleifenlänge des Flortransportbandes 26 konstant
zu halten.
[0027] Die Kinematik von Oberwagen 22 und Legewagen 3 entspricht vollkommen derjenigen,
die in
EP 0 865 521 B1 beschrieben ist. Dabei sind die Bewegungen von Legewagen 3 und Oberwagen 22 so aufeinander
abgestimmt, dass bei Zuführung der Florbahn 2 über das Zuführband 35 mit gleichförmiger
Geschwindigkeit eine gesteuerte Ablage der Florbahn 2 ohne Streckungen oder Stauchungen
innerhalb des dargestellten Vlieslegers auf dem Abliefertransportband 1 stattfinden
kann. Dabei wird auch der Tatsache Rechnung getragen, dass der Legewagen 3 im Bereich
seiner Bewegungsumkehrstellung bis zum Stillstand abgebremst und wieder beschleunigt
werden muss. Wird die Florbahn 2 mit schwankender Geschwindigkeit zugeführt, etwa
weil vor dem Zuführband 35 ein zyklisch arbeitendes Streckwerk angeordnet ist, das
eine wechselnde Dicke in der Florbahn zum Zwecke der Erzielung einer Querprofilierung
des gelegten Vlieses erzeugt, kann mit Hilfe einer voneinander unabhängigen Steuerung
der Bewegung von Oberwagen 22 und Legewagen 3 in bekannter Weise eine Florbahnpufferung
innerhalb des Vlieslegers vorgenommen werden. In diesem Falle ist der Pufferung, die
für den Ausgleich der schwankenden Legewagengeschwindigkeit erforderlich ist, eine
zweite Pufferung überlagert, die für den Ausgleich der schwankenden Floreinlaufgeschwindigkeit
erforderlich ist. Abhängig von der Abstimmung der Zeitlage der Streckvorgänge mit
derjenigen der Legewagenbewegung können diese Pufferungen ggf. einander gegenphasig
sein, sich also gegenseitig ganz oder teilweise aufheben
[0028] Normalerweise sind die Antriebe der Abdeckbänder mittels der Antriebswalzen 6 und
14 so gesteuert, dass das in Bewegungsrichtung des Legewagens 3 hinten liegende Abdeckband
sich einfach nur auf das gelegte Vlies legt und sich diesem gegenüber nicht bewegt,
während das in Bewegungsrichtung des Legewagens 3 vorn liegende Abdeckband sich mit
gegenüber der Bewegungsgeschwindigkeit des Legewagens 3 doppelten Geschwindigkeit
nach vorn bewegt.
[0029] Man erkennt in Fig. 1 sehr deutlich, dass von den dargestellten Abdeckbändern 5 und
13 keines durch den Oberwagen 22 hindurchgeführt ist. Dennoch nimmt eines dieser Abdeckbänder,
nämlich das erste Abdeckband 5, mit seinem oberen Trum 50 im Bereich zwischen dem
Oberwagen 22 und dem Legewagen 3 am Flortransport teil, ähnlich wie im Stand der Technik.
Die Führung der Bänder im erfindungsgemäßen Vliesleger ist jedoch gegenüber dem Stand
der Technik sehr vereinfacht, was auch den Austausch dieser Bänder erleichtert.
[0030] Die Abdeckbänder 5 und 13 bilden an der Stelle, wo sie im Legewagen 3 von ihren Umlenkwalzen
4 und 12a umgelenkt werden, einen Spalt aus, der eingangs als Ablegespalt bezeichnet
ist. Im Betrieb des Vlieslegers ist das erste Abdeckband 5 so angetrieben, dass sein
oberes Trum 50 der Bewegung des Flortransportbandes 26 folgt, weil beide Bänder die
Florbahn 2 auf ihrem Weg zwischen dem Oberwagen 22 und dem Legewagen 3 zwischen sich
einschließen. Damit es in dem Ablegespalt nicht zu Scherkräften an der Florbahn 2
durch Reibung an den Abdeckbändern kommt, die den Abgabespalt begrenzen, ist das erste
Abdeckband 5 vorzugsweise so angetrieben, dass die Umfangsgeschwindigkeit der ersten
Umlenkwalze 4 im Legewagen 3 genau so groß ist, wie die Umfangsgeschwindigkeit der
zweiten Umlenkwalze 12a, die aber entgegengesetzten Drehsinn hat.
[0031] Fig. 2 zeigt als Einzelheit "X" aus Fig. 2 in vergrößertem Maßstab die Führung der
Bänder 5, 13 und 26 und der abzulegenden Florbahn 2 im Legewagen 3. Einlaufend in
den Legewagen 3 sind das Flortransportband 26 und das erste Abdeckband 5 einander
parallel geführt, so dass sie die Florbahn 2 zwischen sich einschließen. Das erste
Abdeckband 5 umschlingt die erste Umlenkwalze 4 im Legewagen um 180° und nimmt dabei
die abzulegende Florbahn in den Ablegespalt zwischen der ersten Umlenkwalze 4 und
der zweiten Umlenkwalze 12a mit. Das zweite Abdeckband 13 umschlingt die zweite Umlenkwalze
12a und die oberhalb derselben im Legewagen 3 gelagerte dritte Umlenkwalze 12b um
zusammen 180°. Man sieht deutlich, dass von dem zweiten Abdeckband 13 zwischen den
beiden Umlenkwalzen 12a und 12b eine Prallfläche 13p aufgespannt wird, auf die genau
die Florbahn 2 zielt, die von den beiden Bändern 5 und 26 herangeführt wird. Wenn
der innere Halt der Florbahn 2 und die Haftreibung derselben an dem Abdeckband 5 nicht
ausreichen sollte, die Florbahn 2 den Bogen um die erste Umlenkwalze 4 einwandfrei
verfolgen zu lassen, so dass es zu einem Abheben von dem Abdeckband 5 kommt, stellt
das sich in Richtung des Ablegespalts bewegende zweite Abdeckband 13 mit seiner Prallfläche
13p sicher, dass die Florbahn 2 in den Ablegespalt transportiert wird.
[0032] Das Flortransportband 26 wird von der oberhalb der ersten Umlenkwalze 4 gelagerten
vierten Umlenkwalze von der Florbahn 2 abgehoben und aus seinem auf die Prallfläche
13p gerichteten Weg abgelenkt und läuft dann über die fünfte Umlenkwalze 28, die oberhalb
der dritten Umlenkwalze 12b im Legewagen gelagert ist und gewinnt dadurch Abstand
vom oberen Trum 13o des zweiten Abdeckbandes.
[0033] Die dritte Umlenkwalze 27 ist vorteilhafterweise innerhalb des Legewagens 3 in der
Höhe verstellbar, was durch den Doppelpfeil Y symbolisiert ist, um den Abstand zwischen
den ersten und zweiten Umlenkwalzen 4 und 27 und damit den Abstand zwischen den über
sie laufenden Bänder 5 und 26 an die Dicke der verarbeiteten Florbahn anpassen zu
können. Vorzugsweise sind ferner der Oberwagen 22 und der Legewagen 3 in ihren Höhenlagen
gegeneinander verstellbar gelagert, um den gegenseitigen Abstand der zwischen dem
Oberwagen 22 und dem Legewagen 3 einander parallel geführten Bänder 22 und 5 verstellen
zu können. Als Alternative hierzu kann die untere Umlenkwalze 24 innerhalb des Oberwagens
22 höhenverstellbar gelagert sein, was ebenfalls durch einen Doppelpfeil Y in Fig.
1 symbolisiert ist.
[0034] Vorzugsweise ist auch der Abstand zwischen der ersten Umlenkwalze 4 einerseits und
den zweiten und dritten Umlenkwalzen 12a und 12b andererseits verstellbar, um die
Breite des Ablegespalts zu verändern, was durch den Doppelpfeil Z symbolisiert wird,
ggf. auch mit entsprechender Verstellung der Umlenkwalze 16 im ersten Spannwagen 9
in Richtung des Pfeils Z.
[0035] Die Erfindung ermöglicht somit eine sehr einfache Führung aller an der Florbehandlung
teilnehmenden Bänder und hat den zusätzlichen Vorteil, dass die Florbahn innerhalb
des Vlieslegers nur zweimal umgelenkt wird, nämlich am Oberwagen um insgesamt 180°
und am Legewagen um 90°, bevor sie auf das Abliefertransportband gelangt. Da einerseits
das Flortransportband für den ihm zugedachten Zweck optimiert werden kann, weil es
keine Abdeckfunktion am gelegten Vlies zu übernehmen braucht, und die Abdeckbänder
glatt gemacht werden können, da sie nicht am Florantrieb teilnehmen, ist eine optimale
Behandlung der Florbahn im Vliesleger sichergestellt.
1. Vorrichtung zum Legen eines Vlieses aus einer Florbahn, enthaltend einen quer zu einem
Abliefertransportband (1) oberhalb desselben beweglichen Legewagen (3) und einem oberhalb
desselben quer zum Abliefertransportband (1) beweglichen Oberwagen (22), mit endlosen
Bändern (5, 13, 26) zum Führen der Florbahn (2) zu einem am Legewagen (3) befindlichen
Ablegespalt, wobei am Oberwagen (22) ein Bandeinlauf ausgebildet ist, über die ein
Flortransportband (26) geführt ist, das von einem unteren Ende des Einlaufs in Richtung
auf den Legewagen (3) verläuft und in diesem Abschnitt von einem Abschnitt (50) eines
zweiten Bandes (5) in engem Abstand parallel begleitet ist, die Florbahn (2) zusammen
mit diesem bis zum Legewagen (3) einschließend, und durch den Legewagen (3) hindurch
und zum Bandeinlauf am Oberwagen (22) zurück geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Legewagen (3) eine erste Umlenkwalze (4) und zweite und dritte Umlenkwalzen (12a,
12b) frei drehbar gelagert sind, über die ein erstes bzw. ein zweites endloses Abdeckband
(5; 13) geführt sind, die jeweils über eine beweglich gelagerte Spannwalze (8; 16)
geführt sind und die untere Trums (5u; 13u) aufweisen, die über dem Abliefertransportband
(1) angeordnet sind, wobei ein oberes Trum (50) des ersten Abdeckbandes (5) den das
Flortransportband (26) zwischen dem Oberwagen (22) und dem Legewagen (3) begleitenden
Bandabschnitt bildet, und dass die zweiten und dritten Umlenkwalzen (12a, 12b) übereinander
angeordnet sind und mit dem sich zwischen ihnen erstreckenden Abschnitt des zweiten
Abdeckbandes (13) eine Prallfläche (13p) ausbilden, auf die hin das obere Trum (50)
des ersten Abdeckbandes (5) und der diesem benachbarte Abschnitt des Flortransportbandes
(26) gerichtet sind, in dem Legewagen (3) eine vierte Umlenkwalze (27) benachbart
der Prallfläche (13p) drehbar gelagert ist, über die das Flortransportband (26) zu
einer fünften, oberhalb der dritten Umlenwalze (12b) im Oberwagen (3) gelagerten Umlenkwalze
(28) geführt ist, von wo das aus dem Legewagen (3) auslaufende Flortransportband (26)
über dem Niveau eines oberen Trums (13o) des zweiten Abdeckbandes (13) verlaufend
zum Oberwagen zurück geführt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Spannwalzen (8, 16) der Abdeckbänder in einem gemeinsamen Hilfswagen (9)
gelagert sind.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flortransportband (26) ein Siebband ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Oberwagen (22) im Bereich der Einlaufstrecke auf der der Florauflagefläche
des Flortransportbandes (26) abgewandten Seite eine Absaugeinrichtung (36) vorgesehen
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, das das Flortransportband (26) eine Oberflächenstrukturierung aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vierte Umlenkwalze (27) im Legewagen (3) höhenverstellbar gelagert ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Ablegespaltes durch Verstellbarkeit des gegenseitigen Abstandes der
ersten und zweiten Umlenkwalzen (4, 12a) im Legewagen (3) verstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abliefertransportband (1) höhenverstellbar gelagert ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberwagen (22) und der Legewagen (3) in ihren Höhenlagen gegeneinander verstellbar
gelagert sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine im Oberwagen (22) befindliche untere Umlenkwalze (24) für das Flortransportband
(26) innerhalb des Oberwagens (22) höhenverstellbar gelagert ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckbänder (5, 13) eine glatte Oberfläche aufweisen.