[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Erkennen und Ausscheiden von
Fremdstoffen aus einem Fasermaterial, das über Zuführelemente einer Reinigungsstufe
zugeführt wird, bei welcher das Fasermaterial mittels einer Öffnerwalze über ein oder
mehrere Abscheidemittel geführt und an einen nachfolgenden Förderkanal abgegeben wird.
[0002] Aus der
DE-A1-19518 783 ist eine Ausführung bekannt, wobei eine Öffnerwalze, die mit Stiften oder Haken besetzt
ist, mit Ausscheidemessern zusammenarbeitet, welche auf einem Teilumfang der Walze
in Abständen angeordnet sind. Bei der Überführung des Fasergutes über die Ausscheidemesser
werden - in Bezug auf das Fasergewicht - insbesondere schwerere und unerwünschte Bestandteile
wie Schmutz, Trash, Staub und dergleichen aus dem Fasergut abgeschieden. Das Fasergut
wird über einen Schacht und zwei Zuführwalzen an die Oberfläche der Öffnerwalze abgegeben.
Um Fremdfasern in dem über die Öffnerwalze geführten Fasergut zu erkennen, werden
Sensoren vorgeschlagen, die gegenüber der Oberfläche der Öffnerwalze angeordnet sind.
Dabei handelt es sich um Farbsensoren, die über die Arbeitsbreite der Walze angeordnet
sind. Die Farbsensoren stellen dabei eine Farbabweichung der Fremdfasern gegenüber
der Normalfaser fest und sind mit einer Auswerte-Elektronik verbunden. Zur Detektion
der Fremdfasern kann die Oberfläche der Öffnerwalze eine metallisch glänzende oder
weisse Oberfläche aufweisen. Das gereinigte Fasergut wird an eine Absaugleitung abgegeben,
in welcher eine Ausschleusevorrichtung integriert ist. Dabei werden anhand der Signale
der Sensoren zeitversetzt in einem bestimmten Zeitintervall schwenkbare Klappen betätigt,
welche das mit Fremdfasern versehene Fasergut einer Entsorgungsleitung zuführen. Die
gezeigte Ausschleusevorrichtung ist relativ weit vom eigentlichen Abgabebereich der
Öffnerwalze entfernt, so dass eine grössere Fasermasse ausgeschleust werden muss,
damit bei diesem Vorgang auch die detektierten Fremdfasern entfernt werden.
[0003] Bei der Überwachung des Fasergutes auf der mit einer Garnitur oder Stiften besetzten
Öffnerwalze wirken sich die umlaufenden Spitzen der Garnitur, beziehungsweise der
Stifte, nachteilig auf eine exakte Erkennung der Fremdfasern aus. Das heisst, die
Fremdfasern, die sich direkt im Bereich dieser Spitzen befinden, werden unter Umständen
von den Sensoren nicht als Fremdfasern detektiert, zumal das Ablaufbild der Garniturspitzen
in der Auswerte-Elektronik ausgefiltert wird.
[0004] Ausserdem liegt hierbei das Fasergut bei der Überführung auf der Öffnerwalze als
relativ kompaktes Faservlies vor, wobei unter Umständen innenliegende, direkt auf
dem Trommelumfang geführte Fremdfasern nicht erfasst werden können.
[0005] Des weiteren ist aus der
DE-A1-195 43 526 eine Öffnungswalze bekannt, die ebenfalls mit Ausscheidemessern zusammenwirkt. Dabei
wird zum Ausscheiden von detektierten Fremdfasern im Bereich vor einem Ausscheidemesser
ein Luftstau erzeugt, wobei das mit Fremdteilen durchsetzte Fasergut von der Walze
abgehoben und zu einer Entsorgungseinrichtung überführt wird. Die Überwachung auf
Fremdfasern erfolgt hierbei ebenfalls auf der Walzenoberfläche der Öffnungswalze.
Ausserdem werden bei dieser Einrichtung beim Ausschleusen von Fremdfasern auch viele
Gutfasern mit abgeschieden.
[0006] Die
DE-A1-198 47 237 zeigt eine ähnliche Einrichtung, wobei zum Ausscheiden der auf der Trommel detektierten
Fremdfasern ein etwa tangential zur Walze gerichteter Blasluftstrom erzeugt wird,
wobei über den dabei entstehenden Unterdruck auf der Walzenoberfläche die in dem Bereich
des Blasluftstromes befindlichen Fasern von der Walzenoberfläche abgehoben und einem
Entsorgungsraum zugeführt werden. Im gezeigten Beispiel handelt es sich um eine Öffnerwalze,
welche die Aufgabe hat, das zugeführte Fasergut weiter zu öffnen, beziehungsweise
in kleinere Faserflocken aufzuschliessen. Eine zusätzliche Reinigung des Fasergutes
von Verschmutzungen ist hierbei nicht vorgesehen. Auch bei dieser Anordnung besteht
die Gefahr, wie zuvor beschrieben, dass nicht alle Fremdfasern in dem über die Öffnerwalze
geführten Fasergut ermittelt, beziehungsweise entfernt werden können.
[0007] Aus der
DE-A1-195 16 568 ist ebenso nur eine Auflösewalze zu entnehmen, an welcher keine Reinigungsarbeit
durchgeführt wird. Die Auflöse-Einrichtung besteht dabei aus einer oder zwei Einzugswalzen,
die das über einen Schacht zugeführte Fasergut an eine Schnelllaufende Öffnungswalze
abgeben. Das von der Öffnungswalze weiter aufgelöste Fasergut wird im freien Fall
einem nach unten geführten Schacht zugeführt, in welchem eine Vorrichtung zum Erkennen
und Ausscheiden von Fremdstoffen angebracht ist. Die über eine Mehrzahl von nebeneinander
liegenden Sensoren oder einer Kamera erfassten Fremdstoffe werden über nachfolgend
angebrachte und in Reihen nebeneinander liegende Blasdüsen sequenziell in einen speziellen
Auffangbehälter ausgeblasen. Diese Blasdüsen werden dabei über eine Steuereinheit
angesteuert, die mit der Sensorik verbunden ist. Mit der Sensorik werden dabei auch
noch im Fasergutstrom befindliche Verschmutzungen, Trashteile und dergleichen erfasst,
wodurch die Blasdüsen über die Steuerung sehr häufig zum Ausblasen angesteuert werden.
Der Blaskegel des Blasluftstromes muss eine entsprechende Grösse aufweisen, damit
die detektierten Fremdstoffe sicher ausgeschieden werden.
[0008] Bei jedem Blasintervall werden zusätzlich zu den Fremdstoffen auch eine grosse Zahl
von Gutfasern mit abgeschieden. Dies wirkt sich jedoch als Verlust in der Produktivität
des gewonnenen Fasergutes aus.
[0009] Die Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, die beschriebenen Nachteile des Standes
der Technik zu vermeiden, um eine optimale Einrichtung zum gezielten Ausscheiden von
Fremdstoffen zu erhalten und die Ausscheidung von Gutfasern minimiert wird.
[0010] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Erkennungs- und Ausscheidevorrichtung
für die Fremdstoffe unmittelbar im Abgabebereich der Reinigungsstufe angeordnet ist.
[0011] Unter dem Begriff "Abgabebereich" ist dabei der Bereich direkt bei der Abgabeöffnung
der Reinigungsstufe oder auch der Bereich zu verstehen, welcher direkt im Anschluss
an die Abgabeöffnung folgt. Mit dieser Einrichtung wird gewährleistet, dass der Erkennungsvorrichtung
(Sensorik) eine Fasergutmasse im freien Flockenstrom zugeführt wird, aus welcher übliche
Verschmutzungen, wie zum Beispiel Trashteile, Schmutz, Staub und dergleichen bereits
an der vorgeschalteten Reinigungsstufe auf herkömmliche Weise im wesentlichen abgeschieden
worden sind. Ausserdem sind die noch zu erfassenden Fremdstoffe in einem offenen Flockenstrom
leichter zu erfassen, als zwischen der Garnitur einer Öffnungswalze. Durch die Anbringung
unmittelbar im Abgabebereich der Reinigungsstufe besitzt der Faserluftstrom eine Geschwindigkeit,
bei welcher die Erkennung von Fremdstoffen noch problemlos durchführbar ist. Durch
die Ausscheidung der im Fasergut mitgeführten Verschmutzungen bereits an der Reinigungsstufe
kann sich die nachfolgende Erkennungs- und Ausscheidevorrichtung auf die Fremdstoffe
konzentrieren, die aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaft an der vorgeschalteten
Reinigungsstufe nicht abgeschieden werden.
[0012] Da die Reinigungsstufe im wesentlichen mit einer Öffnerwalze versehen ist, die eine
entsprechende Länge aufweist, wird vorgeschlagen, dass der Abgabebereich - in Förderrichtung
gesehen - als sich verjüngender und trichterförmiger Kanal ausgebildet ist, der in
den Förderkanal mündet. Dadurch wird gewährleistet, dass im Bereich der Reinigungsstufe
das Fasergut über eine entsprechend grosse Reinigungsfläche geführt werden kann, während
zum Weitertransport des gereinigten Fasergutes über den trichterförmig ausgebildeten
Kanal dieses an einem schmaleren, rohrförmigen Transportkanal zusammengeführt werden
kann. Dadurch ist es möglich, die aufzuwendende Energie für den Faserguttransport
auf einem Minimum zu halten.
[0013] Vorzugsweise ist die Erkennungs- und Ausscheidevorrichtung am trichterförmigen Kanal
angebracht. Wie bereits beschrieben, ist die Fördergeschwindigkeit des Fasergutes
im trichterförmigen Kanal niedriger als im nachfolgenden Förderkanal, so dass hier
eine problemlose Erkennung und Ausscheidung von Fremdstoffen vorgenommen werden kann.
[0014] Um den Faserstrom im Querschnitt zwischen der Erkennung und Ausscheidung konstant
zu halten, wird vorgeschlagen, dass der Abgabebereich in einem ersten Teil mit einem
annähernd konstanten Querschnitt versehen ist, an welchen sich ein trichterförmiger
Teil anschliesst, welcher in den Förderkanal mündet. Bei Anbringung der Erkennungs-
und Ausscheidevorrichtung im Bereich des konstanten Querschnittes des Kanals wird
die exakte Erkennung und Ausscheidung von Fremdstoffen gewährleistet. Das heisst,
die Lage der detektierten Fremdstoffe bleibt im Faserstrom zwischen der Erkennung
und Ausscheidung annähernd gleich.
[0015] Zur Ablösung des Fasergutes von der Öffnerwalze und zur Erzeugung eines nachfolgenden
Transportluftstromes wird vorgeschlagen, dass im Abgabebereich ein Kanal zur Luftzuführung
in Förderrichtung angeordnet ist.
[0016] Des weiteren wird eine Ausführung vorgeschlagen, wobei die Erkennungsvorrichtung
im Abgabebereich der Reinigungsstufe etwa tangentiell im Abstand zur Bestückung der
Öffnerwalze angeordnet ist. Damit ist es möglich, die Fremdstoffe unmittelbar im Bereich
der Ablösung von der Öffnerwalze zu erfassen.
[0017] Als Ergänzung dazu wird vorgeschlagen, dass die der Sensorik gegenüber liegende Wand
des an die Reinigungsstufe folgenden Kanales in einem Teilstück als optischer Hintergrund,
z. B. als Reflektionsfläche für die Sensorik ausgebildet ist, wobei die Reflektionsfläche
etwa in einem rechten Winkel zur Überwachungsebene angeordnet ist. Dabei kann die
Reflektionsfläche der Farbe des Fasermaterials (Gutfasern) angepasst werden, wobei
eine optimale Detektion der Fremdteile möglich ist.
[0018] Der optische Hintergrund kann mit definierten Eigenschaften bezüglich Helligkeit
und Farbe ausgebildet sein oder kann z. B. aktiv leuchten, wobei in diesem Fall der
optische Hintergrund nicht mehr im Sinne einer Reaktionsfläche wirkt.
[0019] Es wird weiterhin vorgeschlagen, dass die Reinigungsvorrichtung mitanschliessender
Erkennungs- und Ausscheidungsvorrichtung im Speiseschacht einer Karde integriert ist.
[0020] Die zuvor beanspruchte Sensorik kann aus einer oder mehreren Kameras gebildet werden.
Des weiteren sind auch Einzelsensoren zur Überwachung möglich. Der Sensorik ist vorzugsweise
eine Beleuchtungseinrichtung zugeordnet.
[0021] Die Ausscheidevorrichtung kann aus nebeneinander angeordneten Blasdüsen ausgebildet
sein, welche sequenziell über die Sensorik durch eine Steuereinheit ansteuerbar sind.
[0022] Weitere Vorteile der Erfindung werden in nachfolgenden Ausführungsbeispielen gezeigt
und näher beschrieben.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine schematische Seitenansicht einer Reinigungsstufe mit nachfolgender Erkennungs-
und Ausscheidevorrichtung von Fremdstoffen.
- Fig. 2
- Eine Teilansicht X gemäss Fig. 1 des Abgabebereiches der Reinigungsstufe
- Fig. 3
- Eine schematische Seitenansicht einer Karde mit integrierter Reinigungsstufe im Speiseschacht
und nachfolgender Erkennungs- und Ausscheidevorrichtung für Fremdstoffe.
[0024] Fig. 1 zeigt eine Reinigungsstufe 1, die mit einer Öffnerwalze 4 und mit Abscheidemessern
5 versehen ist, welche über einen Teilbereich des Umfanges der Öffnerwalze hintereinander
angeordnet sind. Das Fasergut, welches in Flockenform durch einen Transportluftstrom
befördert wird, wird der Reinigungsstufe 1 über einen Speiseschacht 6 zugeführt.
[0025] Das Fasergut kann dabei von einer vorgeschalteten Reinigungsstufe geliefert werden,
in welcher zum Beispiel eine Grobreinigung vorgenommen wird. Die gezeigte Reinigungsstufe
1 wird dann als "Feinreiniger" dem "Grobreiniger" nachgeschaltet.
[0026] In dem Speiseschacht 6 gelangt das Fasergut in den Wirkungsbereich eines Öffnerwalzenpaares
8. Über die Öffnerwalzen 8 werden die Faserflocken weiter geöffnet und dosiert nach
unten abgegeben, wobei das Fasergut in den Klemmspalt einer Siebwalze 10 und einer
Transportwalze 11 gelangt. Die Siebwalze 10 und die Transportwalze 11 sind mit einem
nicht näher gezeigten Antrieb verbunden, welcher sie in entgegengesetzter Drehrichtung
antreibt, wodurch das von oben zugeführte Fasermaterial zwischen den beiden Walzen
hindurchgeführt wird. Die Transportwalze 11 weist eine glatte Oberfläche auf, während
die Siebwalze 10 eine perforierte Oberfläche aufweist, wobei der Innenraum der Siebfläche
mit einem schematisch gezeigten Kanal 12 verbunden ist, in welchem der grösste Teil
der Transportluft des Faserluftgemisches abgeführt wird.
[0027] Das zwischen den Walzen 11 und 10 hindurchgeführte Fasergut liegt immer noch in Flockenform
vor und gelangt in den Speisekanal S einer nachfolgenden Speisewalze 14, die mit einer
Speisemulde 15 zusammenwirkt.
[0028] Durch das trichterförmige Zusammenführen des Fasergutes zwischen der Speisewalze
14 und der Speisemulde 15 wird das Fasergut verdichtet und im Bereich der Speiselippe
16 an die schematisch angedeutete Garnitur 7 der umlaufenden Öffnerwalze 4 übergeben.
Beim Abziehen des Fasergutes im Bereich der Speiselippe 16 durch die Garnitur 7 werden
die Faserflocken weiter geöffnet, wodurch die im Fasergutstrom mitgeführten Verunreinigungen
wie Schmutz, Trashteile, usw. aus dem Fasergutstrom durch die entstehende Fliehkraft
auf der Öffnerwalze 4 nach aussen austreten können.
[0029] Durch die Fliehkraft gelangen diese Teile in den Bereich der Abscheidemesser 5 und
werden dort abgeschieden und zu einer nicht näher gezeigten Entsorgungseinrichtung
überführt.
[0030] Im Anschluss an die Abscheidemesser 5 ist ein Muldenblech 18 angeordnet, über welches
das gereinigte Fasergut einer Abgabeöffnung 20 zugeführt wird. Im Bereich der Abgabeöffnung
20 ist ein Kanal 22 angeordnet, über welchen Luft L von einer nicht näher gezeigten
Luftdruckquelle zugeführt wird. Die Luft L wird etwa in tangentialer Richtung zur
Öffnerwalze 4 zugeführt und unterstützt den Ablösevorgang des in der Garnitur 7 der
Öffnerwalze 4 befindlichen Fasergutes.
[0031] Die Luft L könnte auch direkt aus der Umgebungsluft zugeführt werden, welche durch
einen im Transportkanal 26 erzeugten Unterdruck angesaugt wird.
[0032] Das Fasergut wird dadurch an einen Abgabebereich, beziehungsweise in ein Abgaberohr
24 abgeführt und durch die Einwirkung der Luft L in einen nachfolgenden Transportkanal
26 überführt. Von diesem Transportkanal 26 wird zum Beispiel das Fasergut entweder
einer weiteren Reinigungsstufe oder einem nachfolgenden Speiseschacht einer Karde
zugeführt.
[0033] Wie insbesondere in der Teilansicht der Fig. 2 zu entnehmen, ist das Abgaberohr 24
auf seinem ersten Teilabschnitt 28 mit einem gleichbleibenden Querschnitt versehen,
dessen Breite B etwa der Länge der Öffnerwalze 4 entspricht. Der Teilabschnitt 28
des Abgaberohres 24 mündet in einen sich in Transportrichtung T verjüngenden, zweiten
Teilabschnitt 30, (kurz "Trichter" genannt), welcher in den Transportkanal 26 mündet.
[0034] Im Bereich des ersten Teilabschnittes 28 sind kurz hinter der Abgabeöffnung 20 zum
Beispiel jeweils paarweise zwei gegenüberliegende CCD-Kameras 32, 32' und 33, 33'
angebracht, welche durch jeweils ein transparentes Fenster 35, 36, die im Teilabschnitt
28 integriert sind, das von der Reinigungsstufe 1 abgegebene Fasermaterial überwachen.
[0035] Im Teilabschnitt 28 sind ausserdem Hintergrundstreifen 38 angebracht, welche zu der
jeweiligen Kamera 32, 32' und 33, 33' auf der gegenüberliegenden Seite des Kanals
positioniert sind. Dabei entspricht die Farbe des Hintergrundstreifens 38 den eingestellten
Parametern für die Fasern, so dass die Kameras bei leerem Teilabschnitt 28 nicht ansprechen.
Eine ähnliche Vorrichtung ist zum Beispiel aus der
WO-96/35831 zu entnehmen.
[0036] Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind den jeweiligen Kameras32-33' Beleuchtungskörper
40 zugeordnet, die für eine ausreichende Beleuchtung des an den Kameras vorbeigeführten
Fasergutes sorgen.
[0037] Wie ebenfalls in Fig. 2 schematisch angedeutet, sind die Kameras 32-33' über die
Pfade 42, 42', 43 und 43' mit einer Steuereinheit ST verbunden, über welche die Überwachungsresultate
der Steuereinheit ST übermittelt werden. Anhand der Auswertung der an die Steuereinheit
ST übermittelten Daten wird über die Steuerleitung 45 ein entsprechendes Ventil 48
geöffnet, wobei die über eine Druckluftquelle 46 gelieferte Druckluft zu einer dem
jeweiligen Ventil 48 zugeordneten Ausblasdüse 50 freigeschaltet wird. Über den dadurch
entstehenden Luftimpuls P wird detektiertes Fremdmaterial (zum Beispiel Fremdfasern)
über eine Öffnung 52 an einen Behälter 54 abgegeben. Der Behälter 54 kann dabei geschlossen
oder mit entsprechenden Öffnungen mit der Atmosphäre verbunden sein. Es ist auch möglich,
den Behälter 54 mit entsprechenden Absaugeinrichtungen zum Entfernen des abgeschiedenen
Materials zu versehen. Wie gestrichelt dargestellt, kann der Behälter auch mit einer
Luftrückführung 55 versehen sein, über welche die dem Behälter zugeführte Luft in
den Teilabschnitt 30 zurückgeführt wird.
[0038] Es ist auch eine Ausführung möglich, wobei die Blasdüsen 50 unterhalb des Abgaberohres
24 angeordnet sein können, wobei die detektierten Fremdteile nach oben durch eine
entsprechende Öffnung im Rohr 24 ausgeblasen werden. Bei einer derartigen Anordnung
muss der Auffangbehälter entsprechend ausgebildet, bzw. angeordnet sein, damit die
ausgeschiedenen Fremdteile nicht wieder zurück in den Kanal 24 gelangen können.
[0039] Es ist auch denkbar, das Fasergut noch vor Erreichen der Überwachungseinrichtung
(32-33') im Bereich der Abgabeöffnung 20 chemisch zu behandeln, so dass auch solche
Fremdteile, wie zum Beispiel Kunststoff-Folien, die sich normalerweise nicht von der
Farbe der Baumwolle unterscheiden, für das Überwachungssystem sichtbar gemacht werden.
(z. B. über UV-Licht, wenn die aufgesprühte chemische Substanz nur an den Kunststofffolien
haften bleibt und über UV-Licht sichtbar gemacht werden kann.)
[0040] Mit der im Anschluss an die Reinigungsstufe 1 angeordnete Erkennungs- und Abscheide-Einrichtung
werden insbesondere die Fremdteile erfasst und abgeschieden, welche aufgrund ihrer
physikalischen Kenngrössen nicht über die Fliehkrafteinwirkung bei der konventionellen
Reinigungsstufe 1 abgeschieden werden können.
[0041] In Fig. 3 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt, wobei in dem Speiseschacht
58 einer Karde 60 eine Öffnerwalze 4 drehbar angeordnet ist, die auf einem Teil ihres
Umfanges mit einem Rost 56 zusammenarbeitet. Die Öffnerwalze 4 ist hierbei ebenfalls
mit einer Garnitur 7 versehen, welche das über die Speisemulde 15 in Verbindung mit
der Speisewalze 14 vorgelegte Fasermaterial abzieht und auflöst. Anstelle des gezeigten
Abscheiderostes 56 können natürlich auch Abscheidemesser 5 angebracht sein, wie sie
im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 gezeigt sind.
[0042] Das über den Rost 56 abgeschiedene Material wird einer schematisch gezeigten Sammelleitung
57 zugeführt. Durch eine Öffnung 62 im Anschluss an den Rost 56 erfolgt die Überwachung
des von der Reinigungsstufe 1 bei der Abgabeöffnung 20 abgegebenen Fasergutes. Die
Überwachungsebene der gezeigten CCD-Kamera verläuft etwa tangential und in geringem
Abstand zu den Spitzen der Garnitur 7. Der nachfolgende Kanal 58'weist im Bereich
der Abgabeöffnung 20 eine Präsentationsfläche 64 auf, welche etwa im rechten Winkel
zur Überwachungsebene E ausgerichtet ist. Die Farbe der Fläche 64 ist dabei so gewählt,
so dass von der Kamera 32 lediglich ein Signal durch Fremdteile erzeugt wird anhand
der eingestellten Faserparameter in der Steuereinheit ST. Wie im Beispiel der Fig.
1, beziehungsweise Fig. 2 gezeigt, werden auch hier die von der Kamera 32 erfassten
Bilder über einen Pfad 42 an eine nachfolgende Steuereinheit ST übertragen. Sobald
ein Fremdmaterial ermittelt wird, wird über die Steuereinheit ST zeitverzögert ein
Steuerventil 48 angesteuert, über welches die von einer Druckluftquelle 46 zugeführte
Druckluft zu einer nachfolgenden Düse 50 durchgeschaltet wird. Über den dadurch an
entsprechender Stelle innerhalb des Kanals58'erzeugten Druckluftstosses P wird über
eine Öffnung 52 das detektierte Fremdteil an einen Behälter 54 abgegeben, beziehungsweise
ausgeschieden.
[0043] Der Transport des von der Reinigungsstufe 1 abgegebenen Fasergutes erfolgt hierbei
im Kanal 58'im freien Fall und wird zu einem nachfolgenden Transportwalzenpaar 66
überführt. Bei den Transportwalzen 66 wird das Fasermaterial zu einem Faservlies 70
verdichtet, das über einen schräg nach unten abfallenden Zuführtisch 68 an eine nachfolgende
Speisewalze 72 überführt wird, welcher eine Speisemulde 73 zugeordnet ist. Über einen
mit einer Garnitur versehenen Vorreisser (Briseur) 76 werden die Fasern aus dem vorgelegten
Faservlies 70 herausgelöst und zu einer nachfolgenden Kardentrommel 77 (Tambour) überführt.
Die Trommel 77 arbeitet mit einem schematisch gezeigten umlaufenden Deckel 78 zusammen
und überführt das nunmehr in Einzelfasern aufgelöste Fasergut zu einem nachfolgenden
rotierenden Abnehmer 80.
[0044] Im Bereich des Umfanges der Trommel 77 befinden sich natürlich auch mehrere Kardierelemente,
welche jedoch hier nicht gezeigt sind. Über die Abnehmerwalze81 wird das Fasergut
von dem Abnehmer 80 abgenommen und an ein nachfolgendes Quetschwalzenpaar 82 abgegeben.
Das über das Quetschwalzenpaar 82 abgegebene Faservlies wird zum Beispiel von einem
Querförderband 83 übernommen, welches das Faservlies zu einem Faserband F zusammenführt,
das über ein Kalanderwalzenpaar 84 zu einer nicht gezeigten, nachfolgenden Bandablage
überführt wird.
[0045] Der Einsatz einer derartigen Reinigungsstufe mit erfindungsgemäss beanspruchter,
direkt nachfolgender Erkennungs- und Ausscheidevorrichtung kann in der Putzereilinie
an irgendeiner Stelle zwischen der Ballenabtragsmaschine und den Karden eingesetzt
werden.
1. Vorrichtung zum Erkennen und Ausscheiden von Fremdstoffen aus einem Fasermaterial,
das über Zuführelemente (14, 15) einer Reinigungsstufe (1) zugeführt wird, bei welcher
das Fasermaterial mittels einer Öffnerwalze (4) über ein oder mehrere Abscheidemittel
(5, 56) geführt und an einen nachfolgenden Förderkanal (24, 58') abgegeben wird, wobei
die Erkennungs- und die Ausscheidevorrichtung (32, 33, 50) für die Fremdstoffe unmittelbar
im Abgabebereich (20, 24, 58') der Reinigungsstufe (1) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungsebene (E) der Erkennungsvorrichtung (32) im Abgabebereich (20) der
Reinigungsstufe (1) etwa tangential im Abstand zur Bestückung (7) (z.B. Garnitur)
der Öffnerwalze (4) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die der Sensorik (32) gegenüberliegende Wand des an die Reinigungsstufe (1) folgenden
Kanals (58') in einem Teilstück als optischer Hintergrund, z.B. als Reflektionsfläche
(64) für die Sensorik (32) ausgebildet ist, wobei die Reflektionsfläche (64) etwa
in einem rechten Winkel zur Überwachungsebene (E) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbe der Reflektionsfläche (64) der Farbe des Fasermaterials (Gutfasern) angepasst
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung (1) im Speiseschacht (58, 50') einer Karde (60) integriert
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorik aus einer oder mehreren Kameras (32, 32', 33, 33') gebildet wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensorik eine Beleuchtungseinrichtung (40) zugeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausscheidevorrichtung aus nebeneinander angeordneten Blasdüsen (50) ausgebildet
ist, welche sequentiell über die Sensorik (32, 32', 33, 33') über eine Steuereinheit
(ST) ansteuerbar sind.