[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Lüften, Heizen und/oder Kühlen eines Raumes.
[0002] Es ist bekannt, Raumluft eines Raumes mittels eines Ventilators anzusaugen, wobei
die angesaugte Raumluft Außenluft induziert, die sich mit der Raumluft stromabwärts
des Ventilators mischt und dass die so gebildete Mischluft durch einen Wärmetauscher
geführt wird, der zum Erwärmen oder Kühlen der Mischluft dient. Die Mischluft tritt
als impulsarme Quellluftströmung im Bodenbereich in den Raum ein. Obwohl die bekannte
Vorgehensweise ein relativ angenehmes Raumklima schafft, soll dieses noch verbessert
werden.
[0003] Die Erfindung legt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der Eingangs genannten
Art anzugeben, das ein besonders angenehmes Raumklima herbeiführt.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der Eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass temperaturbehandelte oder temperaturunbehandelte Primärluft im Fußbodenbereich
des Raumes senkrecht nach oben oder schräg nach oben als Quellluft austritt und dann
im Wesentlichen mit horizontaler Strömung über den Fußboden streicht und benachbart
dazu temperaturbehandelte oder temperaturunbehandelte Sekundärluft im Fußbodenbereich
des Raumes senkrecht nach oben oder schräg nach oben als Mischquellluft ausgestoßen
wird und sich dann im Wesentlichen mit horizontaler Strömung über die Quellluft legt
oder schiebt, sodass eine (horizontale) Luftschichtung entsteht. Diese Luftschichtung
trägt zu einem besonders angenehmen Raumklima bei. Die untere Schicht der Luftschichtung
wird durch die Quelllüftung von der Primärluft gebildet und die obere Schicht der
Luftschichtung durch die Mischquelllüftung von der Sekundärluft, wobei die Mischquelllüftung
dadurch gekennzeichnet ist, dass ihre Strömungsgeschwindigkeit/ihr Impuls derart groß
ist, dass in den Luftstrom seitlich Raumluft induziert wird. Diese Induktion findet
im Wesentlichen in der Austrittszone der Sekundärluft statt und liegt nicht mehr vor,
wenn sich die Sekundärluft über die Primärluft legt oder schiebt, das heißt, dort
ist der Impuls und damit die Strömungsgeschwindigkeit entsprechend abgebaut.
[0005] Die Primärluft weist daher vorzugsweise einen derart geringen Impuls auf, dass die
Quelllüftung stattfindet. Die Sekundärluft weist einen größeren, vorzugsweise einen
starken Impuls auf, sodass in den Luftstrom Raumluft induziert wird, sich demzufolge
eine Luftmischung bewirkt und daher die Mischquelllüftung vorliegt.
[0006] Als Primärluft wird vorzugsweise Außenluft verwendet. Als Sekundärluft wird vorzugsweise
Raumluft verwendet.
[0007] Wie bereits erwähnt, ist der Impuls, mit der die Sekundärluft in den Raum eintritt,
derart groß gewählt, dass in den Sekundärluftstrom Raumluft induziert wird, sodass
die so gebildete Mischquellluft-Strömung sowohl temperaturbehandelte oder temperaturunbehandelte
Sekundärluft, als auch induzierte Raumluft aufweist.
[0008] Nach einer Weiterbildung ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Quellluft und die
Mischquellluft im Bodenbereich in der Nähe einer Fassade des Raumes in den Raum eintritt.
Hierfür können beispielsweise Fußbodenauslassgitter oder dergleichen vorgesehen sein.
Diese Auslassgitter fluchten mit dem Fußboden des Raumes.
[0009] Bei einigen Ausführungsbeispielen ist vorgesehen, dass der Luftaustritt der Primärluft
zum Luftaustritt der Sekundärluft beabstandet liegt, insbesondere horizontal beabstandet
liegt. Die beiden Fußbodenauslassgitter liegen somit nicht unmittelbar benachbart
zueinander, sondern weisen einen Abstand zwischen sich auf, der groß genug ist, dass
die austretenden Luftströme sich zunächst, also im Austrittsbereich, nicht berühren,
sondern sich erst mit Abstand zu diesen Auslässen und nachdem sie im Wesentlichen
horizontale Strömungsrichtungen aufweisen treffen. Alternativ ist bei einigen Ausführungsbeispielen
vorgesehen, dass der Luftaustritt der Primärluft unmittelbar benachbart zum Luftaustritt
der Sekundärluft liegt. Auch in diesem Falle stören sich die beiden Luftströmungen
nicht oder allenfalls werden kleinere Luftmengen beider Strömungen miteinander vermischt,
bevor sich die horizontalen Strömungen aufeinanderlegen.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Quellluft und die
Mischquellluft im Bodenbereich in der Nähe einer Fassade des Raumes in den Raum eintreten.
Die Anordnung ist dabei vorzugsweise derart getroffen, dass der Austritt der Sekundärluft
näher zu der Fassade liegt als der Austritt der Primärluft. Insbesondere kann dabei
vorgesehen sein, dass die Mischquellluft derart in den Raum eingebracht wird, dass
sie an einem Bereich der Fassade hochsteigend entlangströmt. Im weiteren Strömungsverlauf
löst sie sich dann von der Fassade ab, strömt etwa horizontal oder geneigt - mit vertikalem
Abstand - über die Austrittstelle der Primärluft, strömt dann schräg nach unten und
legt sich dann - seitlich mit Abstand zur Austrittstelle der Primärluft - als etwa
horizontale Strömung über die Primärluft.
[0011] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Primärluft von einer zentralen Einrichtung,
insbesondere Klimazentrale geliefert wird. In einem solchen Falle liegt eine zentrale
lufttechnische Einrichtung vor. Die Primärluft wird vorzugsweise mittels eines Primärluftkanals
von der zentralen Einrichtung, insbesondere Klimazentrale, zu dem entsprechenden Raum
geleitet, der gelüftet beziehungsweise beheizt und/oder gekühlt werden soll. Alternativ
kann vorgesehen sein, dass die Primärluft von einer dezentralen Luftfördereinrichtung
geliefert wird. Dann liegt eine dezentrale lufttechnische Einrichtung vor, die keine
Klimazentrale und dergleichen und demzufolge auch kein Luftverteilungskanalsystem
benötigt.
[0012] Es ist vorteilhaft, wenn die Sekundärluft von einer dezentralen Luftfördervorrichtung
gefördert wird. Insbesondere sind daher vorzugsweise zwei Luftförderer vorgesehen,
nämlich einer für die Primärluft und einer für die Sekundärluft, wobei diese Ausgestaltung
zu einer dezentralen Einrichtung führt.
[0013] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Temperaturbehandlung
der Primärluft mittels eines Primärluftwärmetauschers durchgeführt wird. Ferner ist
es vorteilhaft, wenn die Temperaturbehandlung der Sekundärluft mittels eines Sekundärluftwärmetauschers
durchgeführt wird. Insbesondere können Primärluftwärmetauscher und Sekundärluftwärmetauscher
als gemeinsamer Wärmetauscher ausgebildet sein und so verwendet werden. Dies bedeutet,
dass zwei Wärmetauscher als Einheit zusammengefasst sind, jedoch getrennte Rohrsysteme
aufweisen, oder das ein gemeinsamer Wärmetauscher nur ein Rohrsystem aufweist, wobei
die Trennung zwischen Primärluftwärmetauscher und Sekundärluftwärmetauscher durch
eine nur auf die Luft wirkende Trennwand vorgenommen wird.
[0014] Insbesondere wird derart vorgegangen, dass die Strömung der Mischquellluft oberhalb
des Austritts der Quellluft einen vertikalen Abstand zur dortigen Strömung der Quellluft
aufweist. Die zunächst vertikal nach oben oder etwa vertikal nach oben mit entsprechend
starkem Impuls austretende Sekundärluft ändert im Zuge ihrer Strömung ihre Richtung
derart, dass sie im Wesentlichen horizontal strömt, sodass der erwähnte vertikale
Abstand zum Austritt der Quellluft vorliegt. Anschließend sinkt die Quellluftströmung
weiter nach unten, das heißt sie hat eine schräg nach unten gerichtete Strömungsrichtung,
um sich der die Quelllüftung bewirkenden Primärluft weiter anzunähern. Treffen die
beiden Luftströme von Quellluft und Mischquellluft schließlich dann zusammen, so wird
dort die erwähnte Luftschichtung gebildet. Im Bereich der Luftschichtung befindet
sich die Aufenthaltszone des Raumes, in der ein besonders angenehmes Raumklima herrscht.
[0015] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Lüften, Heizen und/oder Kühlen
eines Raumes, insbesondere um das vorstehende erwähnte Verfahren durchführen zu können,
mit einer Primärlufteinrichtung und mit einer Sekundärlufteinrichtung, die einen Sekundärluftwärmetauscher
für eine mögliche Temperaturbehandlung von Sekundärluft aufweist, wobei die Vorrichtung
als Bodengerät, insbesondere Unterflurgerät, ausgebildet ist und durch die Primärlufteinrichtung
Primärluft aus einem Primärluftauslass nach oben gerichtet oder schräg nach oben gerichtet
als Quellluft in den Raum eintritt und dann im Wesentlichen mit horizontaler Strömung
über den Fußboden streicht, und wobei die Sekundärluft der Sekundärlufteinrichtung
aus einem Sekundärluftauslass nach oben gerichtet oder schräg nach oben gerichtet
als Mischquellluft in den Raum eintritt und sich dann im Wesentlichen mit horizontaler
Strömung über die Quellluft legt oder schiebt, sodass eine (horizontale) Luftschichtung
entsteht. Beide Luftströmungen verlaufen zunächst bogenförmig, wobei die Sekundärluft
einen wesentlich größeren Bogen durchläuft, und strömen anschließend etwa horizontal.
[0016] Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung als zentrale Vorrichtung ausgebildet
ist, die einen Primärluftanschluss aufweist. Diesem Primärluftanschluss muss von einer
Luftzentrale oder dergleichen Primärluft zugeführt werden. Dies erfolgt beispielsweise
über eine Primärluftleitung.
[0017] Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung als dezentrale Vorrichtung
ausgebildet ist, die eine Primärluftfördereinrichtung, insbesondere einen Primärluftventilator,
vorzugsweise Primärluftradialventilator, und einen Primärluftwärmetauscher aufweist.
Mittels der Primärluftfördereinrichtung wird Primärluft, insbesondere Außenluft, in
unmittelbarer Nähe der Vorrichtung, beispielsweise an der Fassade des Raumes, angesaugt,
wobei stromaufwärts oder stromabwärts der Primärluftfördereinrichtung der Primärluftwärmetauscher
liegt, um gegebenenfalls eine Temperaturbehandlung vorzunehmen.
[0018] Ferner ist es vorteilhaft, wenn eine Sekundärluftfördereinrichtung, insbesondere
ein Sekundärluftventilator, vorzugsweise ein Sekundärluftquerstromventilator, vorgesehen
ist, sodass das Ansaugen von Raumluft aus dem Raum mittels dieser Einrichtung erfolgen
kann. Stromaufwärts oder stromabwärts dieser Sekundärluftfördereinrichtung befindet
sich der Sekundärluftwärmetauscher, sodass die Sekundärluft, insbesondere Raumluft,
gegebenenfalls wärmebehandelt werden kann.
[0019] Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen
und zwar zeigt:
- Figur 1
- eine Vorrichtung zum Lüften, Heizen und/oder Kühlen eines Raumes nach einem ersten
Ausführungsbeispiel,
- Figur 2
- eine entsprechende Vorrichtung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Figur 3
- eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung zum Lüften, Heizen und/oder Kühlen
und
- Figur 4
- eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung zum Lüften, Heizen und/oder Kühlen.
[0020] Die Figur 1 zeigt einen Abschnitt eines Raumes 1 eines nicht näher dargestellten
Gebäudes. Der Raum 1 weist eine Fassade 2 auf, die beispielsweise als Fensterfassade
ausgebildet sein kann. Ein Fußboden 3 des Raumes 1 ist beispielsweise als aufgestelzter
Fußboden ausgeführt, sodass in einem Fußbodenhohlraum 4 eine lufttechnische Vorrichtung
5 untergebracht werden kann. Die lufttechnische Vorrichtung 5 ist daher als Unterflureinrichtung
6, also als Bodengerät 7, ausgebildet und befindet sich nah der, insbesondere angrenzend
an die Fassade 2. Die lufttechnische Vorrichtung 5 dient zum Lüften, Heizen und/oder
Kühlen des Raumes 1.
[0021] Die lufttechnische Vorrichtung 5 weist eine Primärlufteinrichtung 8 und eine Sekundärlufteinrichtung
9 auf, wobei die beiden Einrichtungen 8 und 9 in einem Gesamtgerät zusammengefasst
sind. Es ist denkbar, dass die Primärlufteinrichtung 8 als Modul und auch die Sekundärlufteinrichtung
9 als Modul gestaltet sind, sodass die lufttechnische Vorrichtung 5 aus diesen beiden
Modulen zusammengesetzt werden kann.
[0022] Die Primärlufteinrichtung 8 besitzt einen aus der Figur 1 nicht hervorgehenden Primärluftanschluss
(in der Figur 2 mit dem Bezugszeichen 10 versehen), an den eine nicht dargestellte
Primärluftleitung angeschlossen ist. Mittels der Primärluftleitung wird von einer
zentralen Einrichtung des Gebäudes, insbesondere von einer Klimazentrale, Primärluft
11, insbesondere aufbereitete Primärluft, vorzugsweise aufbereitete Außenluft, zugeführt,
die einen Primärluftwärmetauscher 12 der Vorrichtung 5 durchsetzt, der an einen Primärluftauslass
13 der Vorrichtung 5 angrenzt. Der Primärluftauslass 13 fluchtet mit dem Fußboden
3 des Raumes 1.
[0023] Die Sekundärlufteinrichtung 9 besitzt einen Sekundärlufteinlass 14, der zu einem
Sekundärluftwärmetauscher 15 führt. Stromabwärts des Sekundärluftwärmetauschers 15
liegt eine Sekundärluftfördereinrichtung 16, die als Sekundärluftventilator 17, insbesondere
Querstrom-Sekundärluftventilator 18, ausgebildet ist. Stromabwärts der Sekundärluftfördereinrichtung
16 befindet sich ein Sekundärluftauslass 19, der auf Höhe des Fußbodens 3 liegt.
[0024] Die Anordnung kann insbesondere so getroffen sein, dass Primärluftauslass 13, Sekundärlufteinlass
14 und Sekundärluftauslass 19 mittels ein und desselben Fußbodenauslassgitters 20
abgedeckt sind. Das Fußbodenauslassgitter 20 fluchtet mit dem Fußboden 3 und grenzt
vorzugsweise an die Fassade 2 an. Der Sekundärluftauslass 19 befindet sich am dichtesten
an der Fassade 2; es folgt dann im Abstand der Sekundärlufteinlass 14 und dann - mit
noch etwas größerem Abstand zur Fassade 2 - der Primärluftauslass 13. Es kann vorgesehen
sein, dass Primärluftauslass 13 und Sekundärlufteinlass 14 benachbart zueinander liegen.
Bei den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 und 2 ist vorgesehen, dass der Primärluftauslass
13 einen Abstand, insbesondere einen horizontalen Abstand, zum Sekundärluftauslass
19 aufweist.
[0025] Der Primärluftwärmetauscher 12 kann separat zum Sekundärluftwärmetauscher 15 ausgebildet
sein, wobei - im Ausführungsbeispiel der Figur 1 - die beiden Wärmetauscher 12 und
15 hochkant stehend sowie benachbart zueinander angeordnet sind. Die beiden Wärmetauscher
12 und 15 sind jeweils an ein Wassersystem angeschlossen, durch das kaltes oder warmes
Wasser gepumpt wird, sodass der jeweilige Luftstrom gekühlt oder erwärmt werden kann.
Alternativ ist es auch möglich, dass die beiden Wärmetauscher 12 und 15 als gemeinsames
Bauteil zusammengefasst sind, wobei sie durch eine Trennwand lufttechnisch voneinander
getrennt sind, der Wasserkreislauf jedoch für beide Wärmetauschereinheiten derselbe
ist.
[0026] Es ergibt sich folgende Funktionsweise: Die zugeführte Primärluft 11, insbesondere
Außenluft 11', durchsetzt den Primärluftwärmetauscher 12 und tritt vertikal nach oben
gerichtet oder etwa vertikal nach oben gerichtet aus dem Primärluftauslass 13 mit
geringem Impuls aus. Dieser kleine Impuls führt dazu, dass der so gebildete, nach
oben gerichtete Primärluftstrom 21 schon kurz oberhalb des Fußbodens 3 in einen Strömungsbogen
übergeht, sodass der Primärluftstrom 21 in eine horizontale Strömung 22 übergeht,
dann eine leicht nach unten geneigte Strömung 23 bildet und schließlich nach Passieren
eines leicht entgegengesetzt gekrümmten Bogens 24 in eine horizontale Strömung 25'
übergeht. Dieser Primärluftstrom 21 bildet als Quellluft 34 eine Quelllüftung 31 aus,
das heißt, die Primärluft 11 strömt mit relativ geringer Geschwindigkeit in Richtung
auf die Raummitte, wobei sie entlang des Fußbodens 3 des Raums 1 streicht.
[0027] Mittels der Sekundärluftfördereinrichtung 16 wird Sekundärluft 25, nämlich Raumluft
26, aus dem Raum 1 angesaugt, die in den zwischen dem Primärluftauslass 13 und Sekundärluftauslass
19 gelegenen Sekundärlufteinlass 14 eintritt, den Sekundärluftwärmetauscher 15 durchsetzt
und anschließend vertikal nach oben oder etwa vertikal nach oben aus dem Sekundärluftauslass
19 mit starkem Impuls ausgestoßen wird. Dies erfolgt vorzugsweise derart, dass die
gegebenenfalls mittels des Sekundärluftwärmetauschers 15 wärmebehandelte, also gekühlte
oder geheizte Sekundärluft 25 an einem Bereich 27 der Fassade 2 aufsteigend entlangstreicht
und dann eine Richtungsänderung in Richtung auf die Raummitte des Raums 1 vornimmt.
Das heißt, der Sekundärluftstrom 28 beschreibt einen ähnlichen, jedoch wesentlich
ausladenden Bogen gegenüber der Primärluft 11. Im Anschluss an das Ablösen von der
Fassade 2 geht die Sekundärluft 25 in eine etwa horizontale Strömung 29 über, die
einen vertikalen Abstand zum Primärluftauslass 13 derart aufweist, dass Primärluft
11 und Sekundärluft 25 keinen oder kaum Kontakt haben. Anschließend senkt sich der
bogenförmig verlaufende Sekundärluftstrom 28 mit leicht nach unten gerichteter Strömung
30 ab und geht dann ebenfalls in einen leichten Bogen 31' über, der gegenüber der
zuvorigen Luftführungsbahn entgegengesetzt gekrümmt ist und legt sich dann - insbesondere
seitlich beabstandet zum Primärluftauslass 13 - etwa in Parallelströmung zur Quellluft
34 von oben her auf die Primärluft 11. Im Bereich des Zusammentreffens weist die Sekundärluft
25 - ebenfalls wie die Primärluft 11 - eine horizontale Strömung 32, 32' auf, sodass
aufgrund der beiden übereinander liegenden Schichten von Primärluft 11 und Sekundärluft
25 eine Luftschichtung 33' ausgebildet wird, die sich langsam in Richtung Raummitte
des Raums 1 bewegt. Die Sekundärluft 25 bildet nach Austritt aus dem Sekundärluftauslass
19 eine Mischquellluft 33, sodass diese Luft eine Mischquelllüftung 35 bewirkt. Dies
bedeutet, dass aufgrund des starken Eintrittsimpuls der Sekundärluft 25 in den Raum
1 Raumluft 26 gemäß der angedeuteten Pfeile 36 in den Sekundärluftstrom 28 induziert
wird. Das Induzieren erfolgt jedoch nur in einem sich an den Sekundärluftauslass 19
anschließenden Abschnitt der Sekundärluftströmung des Sekundärluftstroms 28 und liegt
nicht mehr vor, wenn sich die Sekundärluft 25 über die Primärluft 11 legt.
[0028] Die Primärlufteinrichtung 8 kann für die Primärluft 11 eine Regel- und Abstellklappe
aufweisen. Hierdurch lässt sich die zugeführte Frischluftmenge, insbesondere Außenluft
11', in ihrem Volumenstrom einstellen.
[0029] Die Figur 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel
der Figur 1 entspricht, sodass nach nachstehend nur auf die Unterschiede eingegangen
werden soll. Die Unterschiede bestehen darin, dass die beiden Wärmetauscher, nämlich
der Primärluftwärmetauscher 12 und der Sekundärluftwärmetauscher 15, nicht hochkant
stehend in der lufttechnischen Vorrichtung 5 angeordnet sind, sondern liegend, und
zwar nebeneinander und vorzugsweise direkt angrenzend an das Fußbodenauslassgitter
20.
[0030] Die Ausführungsbeispiele der Figuren 1 und 2 zeigen jeweils eine lufttechnische Vorrichtung
5, die als zentrale lufttechnische Vorrichtung 5 ausgebildet ist, weil die Primärluft
11 von einer zentralen Einrichtung über einen Luftkanal oder dergleichen zugeführt
wird. Alternativ ist es möglich, dass die Ausführungsbeispiele der Figuren 1 und 2
dezentrale lufttechnische Vorrichtungen 5 aufweisen. Diese Ausbildung ist dann gegeben,
wenn keine Luftzentrale vorhanden ist, die die Primärluft mittels einer Luftleitung
zuführt, sondern wenn die lufttechnische Vorrichtung 5 jeweils selber eine Primärluftzuführung
vornimmt. Das kann jeweils dadurch erfolgen, dass die Primärlufteinrichtung 8 eine
Primärluftfördereinrichtung, insbesondere einen Primärluftventilator, vorzugsweise
einen Radial-Primärluftventilator aufweist, mit dem Primärluft 11, nämlich Außenluft
11', von der Fassade 2 her angesaugt und dem Primärluftwärmetauscher 12 zugeführt
wird. Ansonsten entsprechen diese beiden, nicht dargestellten Ausführungsbeispiele
den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 und 2, sodass auf diese verwiesen wird.
[0031] Die Figuren 3 und 4 zeigen zwei weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung, für die
sämtliche vorstehenden Erläuterungen entsprechend gelten, sodass auf die vorstehende
Beschreibung verwiesen wird. Unterschiedlich zu den Ausführungsbeispielen der Figuren
1 und 2 ist bei den Figuren 3 und 4 lediglich, dass eine andere Anordnung von Primäluftauslass
13, Sekundärlufteinlass 14 und Sekundärluftauslass 19 vorliegen. Bei den Ausführungsbeispielen
der Figuren 3 und 4 ist die Ausbildung derart getroffen, dass Primäluftauslass 13
und Sekundärluftauslass 19 eng benachbart zueinander, insbesondere seitlich aneinander
angrenzend, angeordnet sind. Der Sekundärlufteinlass 14 liegt mit Abstand zum Primärluftauslass
13 und zum Sekundärluftauslass 19 und befindet sich vorzugsweise nahe der Fassade
2. Gegenüber der Figur 1 sind beim Ausführungsbeispiel der Figur 3 Primärluftwärmetauscher
12 und Sekundärluftwärmetauscher 15 mit Abstand zueinander angeordnet, wobei sie jedoch
beide eine aufrecht stehende Position einnehmen. Der Sekundärluftwärmetauscher 15
grenzt vorzugsweise unmittelbar an die Fassade 2 an. Von der Sekundärluftfördereinrichtung
16 angesaugte Sekundärluft 25 aus dem Raum 1 tritt in den Sekundärlufteinlass 14 ein,
durchströmt dann den Sekundärluftwärmetauscher 15 und wird aus dem Sekundärluftauslass
19 ausgestoßen, der unmittelbar benachbart zum Primärluftauslass 13 liegt.
[0032] Beim Ausführungsbeispiel der Figur 4 liegen - im Vergleich zum Ausführungsbeispiel
der Figur 2 - entsprechende Verhältnisse vor, d.h., Primärluftwärmetauscher 12 und
Sekundärluftwärmetauscher 15 liegen nicht benachbart zueinander, sondern weisen zwischen
sich einen seitlichen Abstand auf, wobei sie beide horizontal liegend installiert
sind. Auch beim Ausführungsbeispiel der Figur 4 ist der Primärluftauslass 13 unmittelbar
seitlich benachbart zu dem Sekundärluftlauslass 19 angeordnet.
[0033] Bei den Ausführungsbeispielen der Figur 3 und 4 kommt es trotz der benachbarten Lage
von Primärluftauslass 13 und Sekundärluftauslass 19 nicht zu einer grundsätzlich anderen
Luftverteilung wie bei den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 und 2, sondern auch
hier bilden sich die beiden Luftströmungen, nämlich von der Mischquellluft 33 und
der Quellluft 34, entsprechend bogenförmig aus und führen anschließend zu horizontalen
Strömungen, wobei sich die Mischquellluft 33 über die Quellluft 34 legt oder schiebt,
sodass eine Luftschichtung 33' entsteht.
1. Verfahren zum Lüften, Heizen und/oder Kühlen eines Raumes (1), bei dem temperaturbehandelte
oder temperaturunbehandelte Primärluft (11) im Fußbodenbereich des Raumes (1) senkrecht
nach oben oder schräg nach oben als Quellluft (34) austritt und dann im Wesentlichen
mit horizontaler Strömung über den Fußboden (3) streicht, und benachbart dazu temperaturbehandelte
oder temperaturunbehandelte Sekundärluft (25) im Fußbodenbereich des Raumes (1) senkrecht
nach oben oder schräg nach oben als Mischquellluft (33) ausgestoßen wird und sich
dann im Wesentlichen mit horizontaler Strömung über die Quellluft (34) legt oder schiebt,
sodass eine Luftschichtung (33') entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärluft (11) mit geringem Impuls in den Raum (1) eintritt.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärluft (25) mit starkem Impuls in den Raum (1) eintritt.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Primärluft (11) Außenluft (11') verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Sekundärluft (25) Raumluft (26) verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Impuls, mit dem die Sekundärluft (25) in den Raum (1) eintritt, derart groß gewählt
ist, dass in den Sekundärluftstrom (28) Raumluft (26) induziert wird, sodass die so
gebildete Mischquellluft-Strömung (33) sowohl temperaturbehandelte oder temperaturunbehandelte
Sekundärluft (25) als auch induzierte Raumluft (26) aufweist.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Quellluft (34) und die Mischquellluft (33) im Bodenbereich in der Nähe einer
Fassade (2) des Raumes (1) in den Raum (1) eintritt.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärluft (11) von einer zentralen Einrichtung, insbesondere Klimazentrale,
geliefert wird.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärluft (11) von einer dezentralen Luftfördereinrichtung geliefert wird.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärluft (25) von einer dezentralen Luftfördervorrichtung (16) gefördert
wird.
11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturbehandlung der Primärluft (11) mittels eines Primärluftwärmetauschers
(12) durchgeführt wird.
12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturbehandlung der Sekundärluft (25) mittels eines Sekundärluftwärmetauschers
(15) durchgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Primärluftwärmetauscher (12) und Sekundärluftwärmetauscher (15) als gemeinsamer Wärmetauscher
ausgebildet und verwendet wird.
14. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischquellluft (33) derart in den Raum (1) eingebracht wird, dass sie an einem
Bereich der Fassade (2) hochsteigend entlangströmt.
15. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Austritt der Sekundärluft (25) näher zu der Fassade (2) liegt als der Austritt
der Primärluft (11).
16. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömung der Mischquellluft (33) oberhalb des Austritts der Quellluft (34) einen
vertikalen Abstand zur dortigen Strömung der Quellluft (34) aufweist.
17. Vorrichtung zum Lüften, Heizen und/oder Kühlen eines Raumes (1), insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, mit
einer Primärlufteinrichtung (8) und mit einer Sekundärlufteinrichtung (9), die einen
Sekundärluftwärmetauscher (15) für eine mögliche Temperaturbehandlung von Sekundärluft
(25) aufweist, wobei die Vorrichtung (5) als Bodengerät (7) ausgebildet ist und Primärluft
(11) der Primärlufteinrichtung (8) aus einem Primärluftauslass (13) nach oben gerichtet
oder schräg nach oben gerichtet als Quellluft (34) in den Raum (1) eintritt und dann
im Wesentlichen mit horizontaler Strömung über den Fußboden (3) des Raumes (1) streicht
und wobei die Sekundärluft (25) der Sekundärlufteinrichtung (9) aus einem Sekundärluftauslass
(19) nach oben gerichtet oder schräg nach oben gerichtet als Mischquellluft (33) in
den Raum (1) eintritt und sich dann im Wesentlichen mit horizontaler Strömung über
die Quellluft (34) legt oder schiebt, sodass eine Luftschichtung (33') entsteht.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch die Ausbildung als zentrale Vorrichtung (5), die einen Primärluftanschluss (10) aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Austritte von Primärluft und Sekundärluft mit Abstand zueinander, insbesondere
nebeneinander, oder unmittelbar benachbart nebeneinander liegen.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Ausbildung als dezentrale Vorrichtung (5), die eine Primärluftfördereinrichtung,
insbesondere einen Primärluftventilator, und einen Primärluftwärmetauscher aufweist.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Sekundärluftfördereinrichtung (16), insbesondere einen Sekundärluftventilator
(17).