(19)
(11) EP 1 959 209 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.08.2008  Patentblatt  2008/34

(21) Anmeldenummer: 08002698.2

(22) Anmeldetag:  14.02.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F24F 13/14(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 19.02.2007 DE 102007009298
25.01.2008 DE 102008006022

(71) Anmelder: MAICO Elektroapparate-Fabrik GmbH
78056 Villingen-Schwenningen (DE)

(72) Erfinder:
  • Bolli, Alfred
    78183 Hüfingen (DE)
  • Radegast, Matthias
    78078 Niedereschach-Fischbach (DE)
  • Kammerer, Stephan
    78052 VS-Pfaffenweiler (DE)

(74) Vertreter: Grosse, Rainer et al
Gleiss & Grosse Patentanwälte.Rechtsanwälte Leitzstrasse 45
70469 Stuttgart
70469 Stuttgart (DE)

   


(54) Steuer- und/oder Regeleinheit zur Dosierung eines Luftstroms, Lüftungssystem


(57) Die Erfindung betrifft eine Steuer- und/oder Regeleinheit zur Dosierung eines Luftstroms, mit einem mindestens einen Luftkanal aufweisenden Gehäuse. Es ist vorgesehen, dass das Gehäuse (2) aus expandiertem Homopolymerisat gebildet ist.
Weiter betrifft die Erfindung ein Lüftungssystem.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Steuer- und/oder Regeleinheit zur Dosierung eines Luftstroms, mit einem mindestens einen Luftkanal aufweisenden Gehäuse.

[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Lüftungssystem.

[0003] Steuer- und/oder Regeleinheiten der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie dienen dazu, den Volumenstrom beziehungsweise das Volumen eines Luftstroms zu dosieren beziehungsweise einzustellen. Die Verwendung einer derartigen Steuer- und/oder Regeleinheit ist insbesondere bei Lüftungssystemen von Bedeutung, bei denen von einem Hauptluftstrom mehrere Luftströme strömungstechnisch nacheinander abgezweigt werden. Durch das Nacheinanderabzweigen entsteht in Strömungsrichtung ein Druckabfall, der dazu führt, dass die strömungstechnisch später abgezweigten Luftströme einen geringeren Volumenstrom aufweisen als die zuerst abgezweigten Luftströme. Dieses Problem wird dadurch gelöst, dass den Luftströmen eine Steuer- und/oder Regeleinheit der eingangs genannten Art zugeordnet wird, wobei durch die Steuer- und/oder Regeleinheit der jeweilige Luftstrom derart dosiert wird, dass alle Luftströme im Wesentlichen den gleichen Volumenstrom aufweisen. Eine derartige Steuer- und/oder Regeleinheit umfasst dabei in der Regel mindestens einen Luftkanal, der durch ein Gehäuse beziehungsweise die Steuer- und/oder Regeleinheit hindurchführt. Üblicherweise wird das Gehäuse aus Blech hergestellt, was zu hohen Fertigungskosten sowie einem hohen Fertigungsaufwand führt. Darüber hinaus weist eine derartige Steuer- und/oder Regeleinheit ein hohes Gewicht auf.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuer- und/oder Regeleinheit zur Dosierung eines Luftstroms zu schaffen, die die oben genannten Nachteile vermeidet.

[0005] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Gehäuse aus expandiertem Homopolymerisat gebildet ist. Expandiertes Homopolymerisat, oder auch expandiertes Unipolymerisat genannt, ist ein schaumartiges Material, das besonders leicht und dennoch sehr stabil ist, sodass eine Steuer- und/oder Regeleinheit mit einem aus expandiertem Homopolymerisat gebildeten Gehäuse besonders leicht ist, wobei das Gehäuse eine zum Verbau beziehungsweise zur Montage notwendige Stabilität aufweist. Weiterhin fallen die Herstellungskosten vergleichsweise niedrig aus, da einerseits das Gehäuse aus dem expandierten Homopolymerisat aufgrund des Herstellungsverfahrens nicht oder nur geringfügig nachbearbeitet werden muss, und andererseits das Herstellungsverfahren einen vergleichsweise geringen Aufwand fordert. Die Elastizität des expandierten Homopolymerisats erlaubt darüber hinaus den einfachen Verbau der Steuer- und Regeleinheit und/oder ein einfaches Anbringen von einer den Luftstrom der Steuer- und/oder Regeleinheit zuführenden beziehungsweise von einer den Luftstrom von der Steuer- und/oder Regeleinheit abführenden Luftleitung. Zweckmäßigerweise ist die Luftleitung in eine entsprechende Aufnahmeöffnung des Gehäuses einsteckbar, wobei aufgrund der Materialwahl auf einfache Art und Weise zum Einen eine kraft- und formschlüssige Verbindung und zum Anderen eine Dichtung zwischen den Luftleitung und dem Gehäuse herstellbar ist.

[0006] Bevorzugt ist das expandierte Homopolymerisat expandiertes Propylen, insbesondere mit einem Raumgewicht von etwa 60g/l. Polypropylen, auch Polypropen genannt, ist ein teilkristalliner Thermoplast und wird durch Polymerisation des Monomers Propyl mit Hilfe von Katalysatoren gewonnen. Es ist beständig gegenüber fast allen organischen Lösungsmitteln und Fetten, sowie den meisten Säuren und Laugen, sodass auch bei einer lang andauernden Verwendung der Steuer- und/oder Regeleinheit, beispielsweise in einem Lüftungssystem, die Funktion sowie die Unversehrtheit des Gehäuses dauerhaft gewährleistet ist. Expandiertes Polypropylen ist ein Partikelschaumstoff auf der Basis von Polypropylen. Zur Herstellung von expandiertem Polypropylen sind zwei prinzipielle Verfahren bekannt: die Autoklavtechnik und die direkte Schaumextrusion. Vorzugweise, wie bereits gesagt, weist das expandierte Polypropylen ein Raumgewicht von etwa 60g/l (RG60) auf.

[0007] Alternativ ist das expandierte Homopolymerisat expandiertes Polystyrol. Polystyrol ist ein transparenter, amorpher oder teilkristalliner Thermoplast. Er wird durch Polymerisation des Monomers Styrol gewonnen, das außergewöhnliche Polymerisationseigenschaften aufweist und vollständig recycelt werden kann. Schaumartiges beziehungsweise expandiertes Polystyrol, das unter dem Namen Styropor bekannt geworden ist, weist eine hohe Druckfestigkeit sowie eine geringe Wasseraufnahmefähigkeit auf. Das expandierte Polystyrol ist sehr gut mit einer Thermosäge bearbeitbar, sodass sich die Bearbeitung des Gehäuses der Steuer- und/oder Regeleinheit sehr einfach und auch kostengünstig darstellt. Die Herstellung des Gehäuses ist darüber hinaus sehr preiswert.

[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Luftkanal von dem Gehäuse gebildet. Es ist also vorgesehen, dass das Gehäuse derart gestaltet ist, dass es direkt den Luftkanal mitbildet. Aufgrund der vorteilhaften Wahl des Materials des Gehäuses ist dies auf einfache Art und Weise möglich.

[0009] Vorteilhafterweise ist das Gehäuse mehrteilig ausgebildet. Das bedeutet, dass das Gehäuse nicht an einem Stück gefertigt werden muss, sondern mehrere Teile aufweist, die nach der jeweiligen Fertigung zusammengesetzt werden.

[0010] Bevorzugt ist das Gehäuse von zwei identischen Gehäuseschalen gebildet. Dies hat den Vorteil, dass zur Herstellung des Gehäuses lediglich eine Grundform notwendig ist, in der eine Gehäuseschale gefertigt beziehungsweise urgeformt wird. Durch Zusammenbringen der zwei identischen Gehäuseschalen wird dann das Gehäuse gebildet. Zweckmäßigerweise weisen die identischen Gehäuseschalen eine, insbesondere nutartige, Vertiefung beziehungsweise Aussparung auf, die im zusammengesetzten Zustand des Gehäuses zusammen den Luftkanal bilden. Vorteilhafterweise weist der Luftkanal im Wesentlichen einen kreisförmigen Querschnitt auf, der zu Strömungsvorteilen führt. Durch die identische Ausbildung der Gehäuseschalen wird der Luftkanal zweckmäßigerweise zu gleichen Teilen von jeder Gehäuseschale gebildet, sodass die Aussparung beziehungsweise Vertiefung in den identischen Gehäuseschalen im Wesentlichen halbkreisförmig ausgebildet sind. Derartige identische Gehäuseschalen werden auch als Wendeschalen bezeichnet. Bei der Herstellung des Gehäuses führt dies zu dem Vorteil, dass keine komplizierten Formen verwendet werden müssen. Durch die identische Ausbildung der Gehäuseschalen, die insbesondere den Luftkanal jeweils bis zu einer Symmetrieebene des Luftkanals und bevorzugt auch des Gehäuses bilden, ist ein einfaches Entformen der Gehäuseschalen ermöglicht.

[0011] Zweckmäßigerweise weisen die Gehäuseschalen Verbindungsmittel zum aneinander Ausrichten und/oder Befestigen auf. Besonders bevorzugt weisen die Gehäuseschalen als Verbindungsmittel jeweils mindestens eine Nut und mindestens eine Feder zum Bilden einer Feder-Nut-Verbindung auf. Die Nut und die Feder sind dabei derart an der jeweiligen Gehäuseschale beziehungsweise an den identischen Gehäuseschalen ausgerichtet/angeordnet, dass beim Zusammensetzen der Gehäuseschalen die Feder in die Nut eingreift. Durch die Materialwahl wird hierdurch neben der formschlüssigen Verbindung auf einfache Art und Weise auch eine kraftschlüssige Verbindung ermöglicht, die die Gehäuseschalen aneinander hält. Anstelle einer Feder-Nut-Verbindung sind natürlich auch andere Verbindungen denkbar, wie zum Beispiel eine Stift-Loch-Verbindung. Zweckmäßigerweise ist die Feder einstückig mit der entsprechenden Gehäuseschale ausgebildet.

[0012] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind in dem Gehäuse mindestens zwei den Luftstrom führende Luftkanäle ausgebildet. Es sind also mehrere Luftkanäle vorgesehen, die den einen Luftstrom führen. Mit anderen Worten teilen die Luftkanäle den Luftstrom in Teilluftströme, die zweckmäßigerweise vor dem Austritt aus dem Gehäuse der Steuer- und/oder Regeleinheit wieder zusammengeführt werden, sodass die Aufteilung des Luftstroms und der Teilluftströme und deren Zusammenführung gehäuseintern erfolgt.

[0013] Die Luftkanäle sind vorteilhafterweise wie oben beschrieben ausgebildet, können aber auch unterschiedlich große Durchmesser und/oder Querschnitts-Formen aufweisen. So ist beispielsweise durch eine stromaufwärts der Teilung des Luftstroms angeordnete Führungsklappe (die auch als Drossel-/Sperrklappe bezeichnet werden kann) möglich, den Luftstrom in einen oder mehrere entsprechende Luftkanäle zu leiten, sodass je nach Ausbildung des verwendeten Luftkanals eine unterschiedliche Dosierung des Luftstroms beziehungsweise des Volumenstroms der Luft erfolgt. Bevorzugt sind die Luftkanäle im Wesentlichen parallel zueinander verlaufend ausgebildet.

[0014] Weiterhin ist vorgesehen, dass in dem oder in mindestens einem der Luftkanäle ein fest eingestellter Volumenstrombegrenzer angeordnet ist. Dieser Volumenstrombegrenzer ist also fest eingestellt, sodass der durch diesen Luftkanal strömende Luftstrom stets die gleiche Volumenstrombegrenzung erfährt. Hierdurch kann beispielsweise eine Grunddosierung des Luftstroms, beispielsweise bei der Montage der Steuer- und/oder Regeleinheit, eingestellt werden. Bei der Verwendung derartiger Steuer- und/oder Regeleinheiten in einem Luftführungssystem, kann hierdurch die - oben beschriebene - Drosselung der abgezweigten Luftströme realisiert werden.

[0015] Vorteilhafterweise ist in dem einen oder in mindestens einem anderen Luftkanal der mindestens zwei Luftkanäle ein einstellbarer Volumenstrombegrenzer angeordnet. Mittels des einstellbaren Volumenstrombegrenzers kann in Betrieb der Steuer- und/oder Regeleinheit je nach Grundeinstellung des einstellbaren Volumenstrombegrenzers eine Volumenstromvergrößerung und/oder eine Volumenstromverringerung erfolgen. Der einstellbare Volumenstrombegrenzer stellt hierbei den Volumenstrom des parallel zu dem Luftkanal mit dem fest eingestellten Volumenstrombegrenzer liegenden Luftkanals ein. Schlussendlich bewirkt die Steuer- und/oder Regeleinheit je nach Einstellung des fest eingestellten Volumenstrombegrenzers einen Grundvolumenstrom beziehungsweise eine Grunddosierung des Luftstroms, die durch entsprechendes Einstellen des einstellbaren Volumenstrombegrenzers im Betrieb beeinflusst werden kann.

[0016] Weiterhin ist vorgesehen, dass mindestens einer der Volumenstrombegrenzer, insbesondere beide Volumenstrombegrenzer, als Volumenstrom-Begrenzungsklappen ausgebildet sind. Diese, zweckmäßigerweise in der Art einer Drosselklappe ausgebildeten Volumenstrom-Begrenzungsklappen, sind in dem Gehäuse gelagert, wobei die einstellbare Volumenstrom-Begrenzungsklappe drehbar gelagert ist.

[0017] Vorteilhafterweise ist dem einstellbaren Volumenstrombegrenzer beziehungsweise der einstellbaren Volumenstrom-Begrenzungsklappe ein Antrieb, insbesondere ein elektromotorischer, elektromechanischer oder thermoelektrischer Antrieb, zugeordnet, mittels dessen der Anstellwinkel der Volumenstrom-Begrenzungsklappe eingestellt werden kann. Dabei erfolgt der Antrieb entweder manuell, also von einem Benutzer gesteuert, oder automatisch, zum Beispiel durch Reaktion auf sich ändernde Umgebungsverhältnisse. So ist dem Antrieb beispielsweise ein Temperatur-, Feuchte- und/oder CO2-Sensor zugeordnet, der in einem zu belüftenden Raum angeordnet ist. Registriert eine Steuereinheit des Antriebs mittels des Sensors, dass in dem Raum eine zu niedrige oder zu hohe Temperatur, Feuchte und/oder CO2-Konzentration vorliegt, so wird der Antrieb entsprechend angesteuert beziehungsweise der Volumenstrombegrenzer entsprechend eingestellt, sodass ein gewünschter Luftzustand in dem zu belüftenden Raum eingestellt beziehungsweise eingeregelt wird.

[0018] Weiterhin ist vorgesehen, dass das Gehäuse mindestens eine, insbesondere zwei Revisionsöffnungen aufweist. Diese dienen dazu, einen Zugang zu dem Gehäuse beziehungsweise zu den in dem Gehäuse befindlichen Luftkanälen zu erhalten, beispielsweise zu Reinigungszwecken. Vorteilhafterweise ist eine der Revisionsöffnungen stromaufwärts der Volumenstrombegrenzer beziehungsweise der Teilung des Volumenstroms und eine andere stromabwärts der Volumenstrombegrenzer beziehungsweise der Zusammenführung der Teilluftströme angeordnet. Zur Reinigung wird beispielsweise ein sogenannter Molch verwendet, der reinigungsballartig ausgebildet ist und vorteilhafterweise mit einer entsprechenden Reinigungsflüssigkeit getränkt ist. Dieser wird durch eine der Revisionsöffnungen in das Gehäuse eingebracht und dort mittels des vorhandenen Luftstroms durch die Luftkanäle gedrückt und/oder gesaugt. Da die Volumenstrombegrenzer ein Hindernis für diesen Molch darstellen, sind die Revisionsöffnungen vorteilhafterweise stromaufwärts oder stromabwärts der Volumenstrombegrenzer, wie bereits gesagt, angeordnet.

[0019] Schließlich ist vorgesehen, dass zumindest einer der Volumenstrombegrenzer in zumindest eine der Gehäuseschalen einlegbar ist. So weisen die Gehäuseschalen, insbesondere die identischen Gehäuseschalen, entsprechende Aufnahmen zur Aufnahme des Volumenstrombegrenzers, insbesondere der Volumenstrom-Begrenzungsklappe, auf. Durch vorteilhafte Materialwahl ist eine sichere und auch luftdichte Lagerung des Volumenstrombegrenzers auf einfache Art und Weise gewährleistet.

[0020] Ferner betrifft die Erfindung ein Lüftungssystem, das durch eine Steuer- und/oder Regeleinheit, wie sie obenstehend beschrieben wurde, gekennzeichnet ist. Vorteilhafterweise weist das Lüftungssystem mehrere Steuer- und/oder Regeleinheiten auf, deren fest eingestellter Volumenstrombegrenzer auf jeweils einen anderen Wert eingestellt ist. Hierdurch wird die Grunddosierung des Luftstroms, in beispielsweise unterschiedliche Räume mittels jeweils einer Steuer- und/oder Regeleinheit, wie anfangs beschrieben, realisiert. Ist aufgrund besonderer Verhältnisse, wie beispielsweise hohen Temperaturen oder einen hohen Luftverbrauch erforderlich, dass ein größerer Luftstrom in die Räume geführt wird, so werden zweckmäßigerweise die einstellbaren Volumenstrombegrenzer entsprechend individuell oder gemeinsam angesteuert, um den Volumenstrom zu erhöhen.

[0021] Im Folgenden soll die Erfindung anhand einiger Zeichnungen näher erläutert werden. Dazu zeigen
Figur 1
eine vorteilhafte Steuer- und/oder Regeleinheit in einer perspektivischen Darstellung und
Figur 2
die Steuer- und/oder Regeleinheit im geöffneten Zustand.


[0022] Die Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine Steuer- und/oder Regeleinheit 1 zur Dosierung eines Luftstroms. Die Steuer- und/oder Regeleinheit 1 weist ein Gehäuse 2 auf, durch das ein Luftstrom geführt wird. Das Gehäuse 2 ist mehrteilig ausgebildet und weist zwei identisch ausgebildete Gehäuseschalen 3 und 4 auf. Das Gehäuse 2 beziehungsweise die Gehäuseschalen 3 und 4 sind hierbei aus expandiertem Homoplymerisat, insbesondere aus expandiertem Polypropylen und/oder expandiertem Polystyrol gebildet.

[0023] Das Gehäuse 2 beziehungsweise die Steuer- und/oder Regeleinheit 1 weist zwei Luftkanäle 5 und 6 auf, die im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen, wie in der Figur 2 dargestellt. Die Figur 2 zeigt die Steuer- und/oder Regeleinheit 1 aus der Figur 1 ohne die (obere) Gehäuseschale 3. Die Gehäuseschalen 3 und 4 sind als Halbschalen ausgebildet, sodass das Gehäuse 2 in einer Symmetrieebene geteilt ausgebildet ist. Das Gehäuse 2 weist zwei Anschlussöffnungen 7 und 8 auf, an welche Luftleitungen angeschlossen werden können, wobei die Anschlussöffnungen 7 und 8 einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt aufweisen und im Wesentlichen axial fluchtend zueinander angeordnet beziehungsweise ausgerichtet sind. Jede der Anschlussöffnungen 7 und 8 wird dabei zur Hälfte von der Gehäuseschale 4 beziehungsweise 3 mittels einer halbkreisförmigen Aussparung gebildet. Die Luftkanäle 5 und 6 sind strömungstechnisch zwischen den Anschlussöffnungen 7 und 8 angeordnet, sodass beispielsweise ein durch die Anschlussöffnung 7 in Richtung eines Pfeils 9 einströmender Luftstrom in dem Gehäuse 2 geteilt wird und anteilig durch die Luftkanäle 5 und 6 strömt, wobei die Teilströme des Luftstroms vor der Anschlussöffnung 8 wieder zusammengeführt und als ein beziehungsweise der Luftstrom wieder aus dem Gehäuse 2, wie durch den Pfeil 10 angedeutet, herausgeführt werden.

[0024] In dem Luftkanal 5, der im Wesentlichen mittels einer schraffierten Umfangsfläche 11 angedeutet ist, ist ein Volumenstrombegrenzer 12, der als Volumenstrom-Begrenzungsklappe 13 ausgebildet ist, angeordnet. Der Volumenstrombegrenzer 12 ist fest eingestellt ausgebildet, sodass die Volumenstrom-Begrenzungsklappe 13 in einem fest stehenden Anstellwinkel in dem Luftkanal 5 angeordnet ist und somit eine unveränderbaren Volumenstrom durch den Luftkanal 5 zulässt. Hierdurch wird der durch das Gehäuse 2 strömende Luftstrom einer Grunddosierung/Grunddrosselung unterzogen, die beispielsweise bei der Montage der Steuer- und/oder Regeleinheit eingestellt wird.

[0025] In dem Luftkanal 6, der im Wesentlichen dem Luftkanal 5 entspricht, ist ein einstellbarer Volumenstrombegrenzer 14, der als einstellbare Volumenstrom-Begrenzungsklappe 15 ausgebildet ist, angeordnet. Die Drehachsen der Volumenstrom-Begrenzungsklappen 13 und 15 sind hierbei fluchtend zueinander angeordnet. Der Volumenstrom-Begrenzungsklappe 15 ist ein elektromotorischer, elektromechanischer oder thermoelektrischer Antrieb 16 zugeordnet, mittels dessen die Volumenstrom-Begrenzungsklappe 15 in ihrem Anstellwinkel eingestellt werden kann. Die Kontur der Volumenstrom-Begrenzungsklappen 13 und 15 entspricht zweckmäßigerweise im Wesentlichen der Innenkontur der Luftkanäle 5 und 6. Durch Verändern des Anstellwinkels der Volumenstrom-Begrenzungsklappe 15 kann der durch den Luftkanal 6 strömende Luftstrom dosiert/geregelt, also vergrößert oder verringert werden. Insgesamt erlaubt die vorliegende Steuer- und/oder Regeleinheit das Beeinflussen der mittels der fest eingestellten Volumenstrom-Begrenzungsklappe 13 eingestellten Grunddosierung des Luftstroms. Der (Gesamt-)Luftstrom beziehungsweise die Grunddosierung des Luftstroms, kann also mittels der Volumenstrom-Begrenzungsklappe 15 - je nach Grundeinstellung der Volumenstrom-Begrenzungsklappe 15 - vergrößert und/oder verringert werden.

[0026] Durch die vorteilhafte Materialwahl des Gehäuses 2 wird eine besonders leichte Steuer- und/oder Regeleinheit realisiert, die dennoch eine ausreichende Stabilität zur Montage aufweist. So kann beispielsweise aufgrund des elastischen Materials eine Luftleitung in eine der Anschlussöffnungen 7, 8 eingesteckt und kraftschlüssig darin gehalten werden. Zweckmäßigerweise weisen die Anschlussöffnungen 7 und 8 jeweils einen Axialanschlag 17 auf, der als über den gesamten Innenumfang der Anschlussöffnung 7, 8 erstreckter Radialvorsprung ausgebildet ist. Der Axialanschlag 17 verhindert ein zu weites Einschieben einer Luftleitung in das Gehäuse 2.

[0027] Die Volumenstrombegrenzer 12 und 14 sind vorteilhafterweise in die Gehäuseschalen 3, 4 einlegbar. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel weist dazu die Gehäuseschale 4 beziehungsweise 3 Aussparungen 18 auf, in die eine Welle 19, auf welcher die Volumenstrom-Begrenzungsklappe 15 drehfest gelagert ist, einlegbar ist. Wobei die Welle 19 zweckmäßigerweise drehbar in den Aussparungen 18 gelagert ist. Für den elektromotorischen Antrieb 16 ist es ebenfalls denkbar, an dem Gehäuse 2 entsprechende Aufnahmen oder Vorsprünge zum Halten des Antriebs 16 vorzusehen.

[0028] Die Gehäuseschalen 3, 4 weisen weiterhin Verbindungsmittel zum formschlüssigen und/oder kraftschlüssigen Ausrichten und/oder Befestigen aneinander auf. Die in der Figur 2 dargestellte Gehäuseschale 4 weist dazu an ihrer Anlagefläche 20, die in montierten Zustand der Steuer- und/oder Regeleinheit 1 die Symmetrieebene des Gehäuses 2 bildet, zwei Federn 21 auf, die stegartig ausgebildet sind und sich im Wesentlichen über die Hälfte der Längsrestreckung des Randes der Gehäuseschale 3 erstrecken. Dabei sind die Federn 21 zweifach gespiegelt beziehungsweise punktsymmetrisch zueinander angeordnet. Weiterhin sind in der Anlagefläche 20 zwei Nuten 22 ausgebildet, die sich über den übrigen Bereich der jeweiligen Anlagefläche 20 erstrecken. Sie schließen sich dabei - in Längserstreckung gesehen - an die Federn 21 an. Durch die zweifach gespiegelte Anordnung der Federn 21 und der Nuten 22 greift jeweils eine Feder 21 beim Aufeinanderlegen beziehungsweise Aufeinanderstecken der zwei Gehäuseschalen 3 und 4 in eine entsprechende Nut 22 ein. Hierdurch wird eine form- und kraftschlüssige Verbindung zwischen den beiden Gehäuseschalen 3 und 4 auf einfache Art und Weise realisiert. Aufgrund der Materialwahl ist es darüber hinaus möglich, die so hergestellten Feder-Nut-Verbindungen als form- und kraftschlüssige Verbindungen - aufgrund der Elastizität des Materials - vorzusehen. Durch die Federn 21 und die Nuten 22, die hier vorteilhafte Verbindungsmittel 23 darstellen, die jeweils einstückig mit der Gehäuseschale 3 beziehungsweise 4 ausgebildet sind, ist darüber hinaus eine besonders luftdichte Verbindung der zwei Gehäuseschalen 3 und 4 miteinander möglich. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind nicht nur im Randbereich Federn 21 und Nuten 22 vorgesehen, sondern auch zwischen den Luftkanälen 5 und 6.

[0029] Wie in der Figur 2 dargestellt, weist das Gehäuse 2 weiterhin zwei verschließbare Revisionsöffnungen 24 und 25 auf. Zweckmäßigerweise ist die verschließbare Revisionsöffnung 24 stromaufwärts der Volumenstrombegrenzer 12 und 14 und die verschließbare Revisionsöffnung 25 stromabwärts der Volumenstrombegrenzer 12 und 14 angeordnet. Die Revisionsöffnungen 24, 25 dienen dazu, einen Zugang, insbesondere zu Reinigungszwecken, zu dem Inneren des Gehäuses 2 zu erhalten.

[0030] In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Revisionsöffnungen 24, 25 mittels jeweils eines Revisionsdeckels 26 verschlossen. Während in der Figur 1 die Revisionsöffnungen 24 und 25 in der einen Gehäuseschale 3 ausgebildet sind, ist es bevorzugt, dass in den Gehäuseschalen jeweils nur eine Revisionsöffnung 24 oder 25 ausgebildet ist, sodass bei identischer Ausbildung der Gehäuseschalen dennoch zwei Revisionsöffnungen 24, 25 zur Verfügung stehen, von denen eine stromaufwärts und die andere stromabwärts der Volumenstrombegrenzer 12, 14 angeordnet ist. Bei identischer Ausbildung der Gehäuseschalen 3 und 4 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 wären nunmehr vier Revisionsöffnungen vorhanden.

[0031] Die einstellbare Volumenstrom-Begrenzungsklappe 15 kann hierbei auch als Bypassklappe verstanden werden, die einen Bypass, gebildet durch den Luftkanal 6, einstellt/regelt. Natürlich ist es auch denkbar, mehr als nur die zwei Luftkanäle 5, 6 in dem Gehäuse 2 vorzusehen.

[0032] Mittels des elektromotorischen, elektromechanischen oder thermoelektrischen Antriebs 16 kann der von der Steuer- und/oder Regeleinheit dosierte Volumenstrom gesteuert oder, beispielsweise in Abhängigkeit von einer von einem Sensor ermittelten zu niedrigen oder zu hohen Temperatur, Feuchte und/oder CO2-Konzentration, geregelt werden.


Ansprüche

1. Steuer- und/oder Regeleinheit zur Dosierung eines Luftstroms, mit einem mindestens einen Luftkanal aufweisenden Gehäuse, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) aus expandiertem Homopolymerisat gebildet ist.
 
2. Steuer- und/oder Regeleinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das expandierte Homopolymerisat expandiertes Polypropylen, insbesondere mit einem Raumgewicht von etwa 60g/l ist.
 
3. Steuer- und/oder Regeleinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das expandierte Homopolymerisat expandiertes Polystyrol ist.
 
4. Steuer- und/oder Regeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftkanal (5,6) von dem Gehäuse (2) gebildet ist.
 
5. Steuer- und/oder Regeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) mehrteilig ausgebildet ist.
 
6. Steuer- und/oder Regeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) von zwei identischen Gehäuseschalen (3,4) gebildet ist.
 
7. Steuer- und/oder Regeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuseschalen (3,4) Verbindungsmittel (23) zum aneinander Ausrichten und/oder Befestigen aufweisen.
 
8. Steuer- und/oder Regeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuseschalen (3,4) als Verbindungsmittel (23) jeweils mindestens eine Nut (22) und mindestens eine Feder (21) zum Bilden einer Feder-Nut-Verbindung aufweisen.
 
9. Steuer- und/oder Regeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (2) mindestens zwei den Luftstrom führende Luftkanäle (5,6) ausgebildet sind.
 
10. Steuer- und/oder Regeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftkanäle (5,6) im Wesentlichen parallel zueinander verlaufend ausgebildet sind.
 
11. Steuer- und/oder Regeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem der Luftkanäle (5) ein fest eingestellter Volumenstrombegrenzer (12) angeordnet ist.
 
12. Steuer- und/oder Regeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem anderen Luftkanal (6) ein einstellbarer Volumenstrombegrenzer (14) angeordnet ist.
 
13. Steuer- und/oder Regeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Volumenstrombegrenzer (12,14), insbesondere beide Volumenstrombegrenzer (12,14) als Volumenstrom-Begrenzungsklappen (13,15) ausgebildet sind.
 
14. Steuer- und/oder Regeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem einstellbaren Volumenstrombegrenzer (14) ein Antrieb, insbesondere ein elektromotorischer, elektromechanischer oder thermoelektrischer Antrieb (16), zugeordnet ist.
 
15. Steuer- und/oder Regeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) mindestens eine, insbesondere zwei verschließbare Revisionsöffnungen (24,25) aufweist.
 
16. Steuer- und/oder Regeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Revisionsöffnungen (24) stromaufwärts der Volumenstrombegrenzer (12,14) und die andere Revisionsöffnung (25) stromabwärts der Volumenstrombegrenzer (12,14) angeordnet ist.
 
17. Steuer- und/oder Regeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Volumenstrombegrenzer (12,14) in zumindest eine der Gehäuseschalen (3,4) einlegbar ist.
 
18. Lüftungssystem, gekennzeichnet durch mindestens eine Steuer- und/oder Regeleinheit (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche.
 
19. Lüftungssystem nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch mindestens zwei Steuer- und/oder Regeleinheiten (1) mit unterschiedlich fest eingestellten Volumenstrombegrenzern (12).
 




Zeichnung