[0001] Die Erfindung betrifft eine Wärmeübertragungsfläche, insbesondere eine Lamellenoberfläche,
an der im Betrieb ein Medium kondensiert und die hydrophil ausgebildet ist. Die Erfindung
betrifft auch einen Wärmeübertrager, insbesondere einen Verdampfer, mit einer vorab
beschriebenen Wärmeübertragungsfläche. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum
Herstellen einer vorab beschriebenen Wärmeübertragungsfläche. Die Erfindung betrifft
des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung einer Wärmeübertragungsfläche aus einem
Bandmaterial, insbesondere aus einem Aluminiumbandmaterial.
[0002] Die Wärmeübertragungsfläche gehört zu einem Wärmeübertrager, insbesondere einem Klimaverdampfer.
Die Leistung eines Klimaverdampfers wird durch die so genannte sensible Leistung charakterisiert.
Diese wird unmittelbar von der Kondensation und Luftfeuchtigkeit auf der Wärmeübertragungsfläche
beeinflusst. Das kondensierte Wasser muss schnellstmöglich von der Wärmeübertragungsfläche
ablaufen und darf keine stehenden Tropfen bilden. Aus der Oberflächentechnik sind
verschiedene Verfahren zur Behandlung von Wärmeübertragungsflächen bekannt. Die Wärmeübertragungsfläche
kann wasserabweisend (hydrophob) ausgebildet werden. Dabei wird die Wärmeübertragungsfläche
mit Hilfe von Silikonen, Wachsen oder teflonhaltigen Beschichtungen hydrophobiert.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 102 39 071 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von Gegenständen mit wenigstens einer Oberfläche
bekannt, auf der eine Flüssigkeit A eine geringe Haftung aufweist. Die Oberfläche
weist eine Vielzahl von Vertiefungen und/oder Erhebungen auf. Solche hydrophoben Oberflächen
haben allgemein den Nachteil, dass bei genügend komplexen Strukturen, wie zum Beispiel
in den Lamellen eines Wärmetauschers, kondensiertes Wasser größere Wassertropfen bildet
und so nicht einfach auslaufen kann. Aus diesem Grund werden die Oberflächen von Klimaverdampfern
im Allgemeinen hydrophil ausgebildet, um eine Filmbildung des Kondenswassers zu erreichen
und den Wasserablauf zu verbessern. Das Wasser soll dann idealerweise in Form eines
geschlossenen Wasserfilms ablaufen. Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 201 19 741 U1 ist eine Wärmeübertragungsfläche mit einer aus der Grundfläche herausragenden Mikrostruktur
von Vorsprüngen bekannt, die mit einer Mindesthöhe von 10 µm auf der Grundfläche galvanisiert
sind.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Wärmeübertragungsfläche, insbesondere Lamellenoberfläche,
an der im Betrieb ein Medium kondensiert und die insbesondere hydrophil ausgebildet
ist, zu schaffen, durch welche die sensible Wärmeübertragungsleistung erhöht werden
kann.
[0004] Die Aufgabe ist bei einer Wärmeübertragungsfläche, insbesondere einer Lamellenoberfläche,
an der im Betrieb ein Medium kondensiert und die hydrophil ausgebildet ist, dadurch
gelöst, dass die Wärmeübertragungsfläche eine definierte Rauigkeit mit einer gemittelten
Rautiefe Rz von 1 bis 10 µm aufweist. Durch die erfindungsgemäße Rauigkeit der hydrophilen
Wärmeübertragungsfläche werden die Kondensation und der Wasserauslauf verbessert.
Dadurch wird eine höhere sensible Wärmeübertragungsleistung erreicht. Die erfindungsgemäße
Rauigkeit vergrößert die Oberfläche und hat einen Drainageeffekt zur Folge, der die
Ausbildung größerer Wassertropfen oder eines zu starken Wasserfilms verhindert.
[0005] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Wärmeübertragungsfläche ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeübertragungsfläche eine definierte Rauigkeit mit einer gemittelten Rautiefe
Rz von 1,5 bis 3 µm aufweist. Mit diesen Werten wurden bei im Rahmen der vorliegenden
Erfindung durchgeführten Untersuchungen die besten Ergebnisse erzielt.
[0006] Die oben angegebene Aufgabe ist bei einer Wärmeübertragungsfläche, insbesondere an
einer Wellrippe aus einem Aluminiumbandmaterial, dadurch gelöst, dass die Wärmeübertragungsfläche
mit einer Prägung versehen ist. Durch die Prägung kann die Wärmeübertragungsfläche
und somit auch die Wärmeübertragungsleistung vergrößert werden. Darüber hinaus kann
die Stabilität einer mit der geprägten Wärmeübertragungsfläche versehenen Wellrippe
gegenüber mechanischer Verformung vergrößert werden. Durch den Prägeprozess wird die
Steifigkeit der Wellrippe erhöht.
[0007] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Wärmeübertragungsfläche ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Prägung eine Struktur aufweist, die einseitig oder beidseitig
an einer Wellrippe insbesondere aus einem Aluminiumbandmaterial vorgesehen ist. Durch
die geprägte Oberflächenstruktur kann der Wasserablauf an der Wärmeübertragungsfläche
aufgrund von Anisotropie- und/oder Kapillareffekten verbessert werden.
[0008] Weitere bevorzugte Ausführungsbeispiele der Wärmeübertragungsfläche sind dadurch
gekennzeichnet, dass die Prägung eine Struktur mit wiederkehrenden oder sich wiederholenden
Mustern und/oder mit mindestens einem symmetrischen oder chaotischen Muster aufweist.
Die Muster sind vorzugsweise so gestaltet, dass der Wasserablauf entlang der Wärmeübertragungsfläche
verbessert wird.
[0009] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Wärmeübertragungsfläche ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Prägung eine Struktur mit einer Vorzugsrichtung aufweist.
Die Vorzugsrichtung verläuft zum Beispiel parallel oder rechtwinklig zur Bandrichtung.
[0010] Bei einem Wärmeübertrager, insbesondere einem Verdampfer, ist die oben angegebene
Aufgabe durch mindestens eine vorab beschriebene Wärmeübertragungsfläche, insbesondere
Lamellenoberfläche, gelöst. Der Wärmeübertrager wird vorzugsweise aus Blechteilen,
insbesondere aus Aluminiumblechteilen, durch Löten hergestellt. Es ist auch möglich,
den Wärmeübertrager, zumindest teilweise, aus Aluminiumschaum zu bilden.
[0011] Bei einem Verfahren zum Herstellen einer vorab beschriebenen Wärmeübertragungsfläche,
insbesondere einer Lamellenoberfläche, an der im Betrieb ein Medium kondensiert und
die hydrophil ausgebildet ist, insbesondere eines vorab beschriebenen Wärmeübertragers,
ist die oben angegebene Aufgabe dadurch gelöst, dass die definierte Rauigkeit durch
eine chemische Beizung erzeugt wird. Vorzugsweise wird die chemische Beizung an dem
fertigen Wärmeübertrager durchgeführt.
[0012] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass
die chemische Beizung im Tauchverfahren auf der Basis von mindestens einer Säure durchgeführt
wird. Bei der mindestens einen Säure handelt es sich vorzugsweise um Flusssäure und/oder
organische Säuren mit Fluoriden, insbesondere Natriumbifluorid.
[0013] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Säure eine Konzentration von 1 bis 5 Prozent aufweist. Mit diesen Konzentrationen
wurden bei im Rahmen der vorliegenden Erfindung durchgeführten Untersuchungen die
besten Ergebnisse erzielt.
[0014] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Einwirkzeit der Säure bei Raumtemperatur 0,5 bis 3 Minuten beträgt. Vorzugsweise
beträgt die Einwirkzeit der Säure bei Raumtemperatur etwa 1 Minute.
[0015] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass die definierte Rauigkeit durch aufschmelzbare Salze und/oder Metallgemische erzeugt
wird. Es können zum Beispiel während des Lötprozesses Lote auf die Wärmeübertragungsfläche
aufgebracht werden, die beim Erstarren der Schmelze die gewünschte Rauigkeit erzeugen.
Die vorab beschriebenen Verfahren sind additiv und miteinander kombinationsfähig.
[0016] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass als aufschmelzbare Salze Kalium-Fluoraluminate verwendet werden. Die aufschmelzbaren
Salze werden vorzugsweise in einem Temperaturbereich von 450 bis 550 Grad Celsius
eingesetzt. Die Kalium-Fluoraluminate werden vorzugsweise mit Zusätzen von Elementen
der III, IV und V Nebengruppe des periodischen Systems der Elemente (PSE) im Bereich
von 1 bis 8 Prozent, insbesondere 3 Prozent, verwendet.
[0017] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass als aufschmelzbare Metallgemische Lote, insbesondere Hartlote, auf der Basis
eines Aluminium-Siliziumgemischs verwendet werden. Der Siliziumanteil des Aluminium-Siliziumgemischs
beträgt vorzugsweise 8 bis 15 Prozent. Die aufschmelzbaren Metallgemische werden entweder
plattiert oder als bindemittel- und/oder pigmenthaltiges Lacksystem appliziert.
[0018] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeübertragungsfläche mit einer Oberflächenbeschichtung versehen wird,
welche die definierte Rauigkeit aufweist. Die Oberflächenbeschichtung wird vorzugsweise
auf die Wärmeübertragungsfläche an einem fertigen Bauteil aufgebracht.
[0019] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeübertragungsfläche mit einem Lack überzogen wird, der organische Polymere
umfasst. Bei den Polymeren handelt es sich vorzugsweise um Duromere, die in flüssiger
Form aufgetragen werden und nach einem Trocknungs- und Vernetzungsprozess in der gewünschten
Rauigkeit vorliegen.
[0020] Ein weiteres bevozugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeübertragungsfläche mit einer Polymerbeschichtung überzogen wird, die
durch eingelagerte organische und/oder anorganische und/oder keramische und/oder metallische
Partikel die gewünschte Rauigkeit generiert. Die Polymerbeschichtung kann aus konventionellen
Lackharzen oder aus so genannten organisch/anorganischen Netzwerken bestehen, die
nach einem Sol-Gelprozess auf der Basis metallorganischer Verbindungen, insbesondere
siliziumorganische Verbindung, in situ auf die Wärmeübertragungsfläche appliziert
werden.
[0021] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Korngröße der Partikel zwischen 1 und 50 µm beträgt. Vorzugsweise beträgt
die Korngröße der Partikel 1 bis 10 µm.
[0022] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass die definierte Rauigkeit der Wärmeübertragungsfläche durch mechanische Bearbeitung
erzeugt wird. Die Wärmeübertragungsfläche kann zum Beispiel während eines Umformvorgangs
mit einer Walze mechanisch bearbeitet werden.
[0023] Bei einem Verfahren zum Herstellen einer vorab beschriebenen Wärmeübertragungsfläche
aus einem Bandmaterial, insbesondere aus einem Aluminiumbandmaterial, ist die oben
angegebene Aufgabe dadurch gelöst, dass einem Verfahren zum Herstellen von Wellrippen
aus dem Bandmaterial eine Prägung des Bandmaterials vorgeschaltet wird. Bei dem Verfahren
zum Herstellen von Wellrippen handelt es sich vorzugsweise um ein bekanntes Verfahren,
bei dem Wellrippen für Wärmeübertrager aus Aluminiumbandmaterial mit so genannten
Wellrippenwalzmaschinen hergestellt werden. In der Wellrippenwalzmaschine werden dabei
zunächst mit Hilfe von Schneidwalzen Kiemen in das Aluminiumbandmaterial eingeschnitten.
Anschließend wird das Aluminiumband blessiert, kalibriert und auf Länge geschnitten.
[0024] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Prägung in einer Wellrippenwalzmaschine durchgeführt wird. Die Prägung erfolgt
vorzugsweise direkt nach einem Abcoiler.
[0025] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass das Bandmaterial geprägt wird, bevor es auf eine gewünschte Endbreite gespalten
wird. Die Prägung erfolgt vorzugsweise beim Abwickeln vom Muttercoil.
[0026] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind.
Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils
einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
[0027] Bei dem erfindungsgemäßen Wärmeübertrager handelt es sich um einen Klimaverdampfer
mit einer Lamellen-Oberfläche, die auch als Wärmeübertragungsfläche bezeichnet wird.
Auf die Wärmeübertragungsfläche wird eine Rauigkeit mit einer definierten mittleren
Rautiefe Rz von 1 bis 10 µm, bevorzugt 1,5 bis 3 µm, aufgebracht. Mit diesen Rauigkeitswerten
wurde eine sehr hohe sensible Wärmeübertragungsleistung erreicht. Die definierte Rauigkeit
wird zum einen durch eine chemische Beizung der Lamellen des fertigen Wärmeübertragers
nach dem Lötprozess erzeugt. Zum anderen wird die definierte Rauigkeit durch aufschmelzbare
Salze und/oder Metallgemische, wie zum Beispiel Lote, während des Lötprozesses erzeugt.
Die drei genannten Möglichkeiten sind additiv und miteinander kombinationsfähig.
[0028] Eine vierte Möglichkeit besteht in einer Oberflächenbeschichtung des fertigen Wärmeübertragers.
Die Beschichtung selbst zeigt hierbei die definierte Oberflächenrauigkeit.
[0029] Eine fünfte Möglichkeit besteht in der mechanischen Bearbeitung der Wellrippenoberfläche
des Wärmeübertragers während des Umformvorgangs mittels einer Walze. Je nach Anforderungen
wird das bekannte Wellrippen-Aluminiumband durch ein mit einer Oberflächenstruktur
versehenes Walzenpaar getrieben, wodurch die definierte Oberflächenrauigkeit erzeugt
wird, die auch nach dem Lötvorgang des Wärmeübertragers erhalten bleibt.
[0030] Für die chemische Beizung finden Tauchverfahren auf der Basis von Flusssäure und/oder
organischen und/oder anorganischen Säuren mit Fluoriden, bevorzugt Natriumbifluorid,
Anwendung. Die Säure hat bevorzugt eine Konzentration von 1 bis 5 Prozent. Bei dem
Werkstoff des Wärmeübertragers handelt es sich vorzugsweise um einen gelöteten Aluminiumwerkstoff.
Die Einwirkzeit beträgt bei Raumtemperatur 0,5 bis 3 Minuten, bevorzugt 1 Minute.
[0031] Als aufschmelzbare Salze im bevorzugten Temperaturbereich 450 bis 550 Grad Celsius
werden vorzugsweise Kalium-Fluoraluminate mit Zusätzen von Elementen der III, IV und
V Nebengruppe des Periodensystems der Elemente im Bereich von 1 bis 8 Prozent, bevorzugt
3 Prozent, eingesetzt.
[0032] Als aufschmelzbare Metallgemische werden bevorzugt Lote, insbesondere Hartlote, auf
Basis von Aluminium-Siliziumgemischen mit circa 8 bis 15 Prozent Siliziumanteil eingesetzt.
Die aufschmelzbaren Metallgemische werden entweder plattiert oder als bindemittel-
und pigmenthaltiges Lacksystem appliziert.
[0033] Für die Oberflächenbeschichtung werden insbesondere Überzüge mit organischen Polymeren
(Lack) eingesetzt, die nach einem Trocknungs- und Vernetzungsprozess in einer definierten
Rauigkeit vorliegen. Vorzugsweise werden organische Polymerbeschichtungen eingesetzt,
die durch eingelagerte organische und/oder anorganische und/oder keramische und/oder
metallische Partikel eine definierte Oberflächenrauigkeit generieren.
[0034] Die Korngröße solcher Partikel liegt zwischen 1 und 50 µm, bevorzugt bei 1 bis 10
µm. Die Polymerbeschichtung kann aus konventionellen Lackharzen bestehen oder auch
aus so genannten organisch, anorganischen Netzwerken, die nach dem Sol-Gelprozess
auf Basis metallorganischer Verbindungen, auf Basis siliziumorganischer Verbindungen,
in situ auf der Oberfläche appliziert werden.
[0035] Bekannte Wärmeübertrager umfassen Rohre mit Wellrippen, die dazu dienen, eine große
Wärmeübertragungsfläche bei niedrigem Eigengewicht bereitzustellen. Durch eine spezielle
Geometrie der Wellrippen soll der luftseitige Druckabfall in den Rohren soweit wie
möglich minimiert und der filmförmige Kondensatwasserablauf gefördert werden.
[0036] Gemäß einem weiteren wesentlichen Aspekt der Erfindung wird vorgeschlagen, die Wärmeübertragungsfläche
der Wellrippen durch eine Prägung signifikant zu vergrößern. Zu diesem Zweck wird
einem konventionellen Wellrippenherstellungsprozess eine Prägung des Aluminiumbandmaterials
vorgeschaltet. Die Prägung kann dabei direkt nach dem Abcoiler in der Wellrippenwalzmaschine
installiert sein.
[0037] Alternativ dazu kann das Coil auch vor dem Spalten auf Endbreite beim Abwickeln vom
Muttercoil geprägt werden. Die Prägung kann einseitig oder beidseitig auf das Aluminiumbandmaterial
aufgebracht werden. Die geprägte Struktur kann aus symmetrischen, wiederkehrenden
Mustern oder aus einem chaotischen Muster bestehen. Die Prägung kann bestimmte Vorzugsrichtungen,
zum Beispiel parallel oder rechtwinklig zur Bandrichtung, aufweisen.
1. Wärmeübertragungsfläche, insbesondere Lamellenoberfläche, an der im Betrieb ein Medium
kondensiert und die hydrophil ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeübertragungsfläche eine definierte Rauigkeit mit einer gemittelten Rautiefe
Rz von 1 bis 10 µm aufweist.
2. Wärmeübertragungsfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeübertragungsfläche eine definierte Rauigkeit mit einer gemittelten Rautiefe
Rz von 1,5 bis 3 µm aufweist.
3. Wärmeübertragungsfläche, insbesondere an einer Wellrippe aus einem Aluminiumbandmaterial,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeübertragungsfläche mit einer Prägung versehen ist.
4. Wärmeübertragungsfläche nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägung eine Struktur aufweist, die einseitig oder beidseitig an einer Wellrippe
insbesondere aus einem Aluminiumbandmaterial vorgesehen ist.
5. Wärmeübertragungsfläche nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägung eine Struktur mit wiederkehrenden oder sich wiederholenden Mustern aufweist.
6. Wärmeübertragungsfläche nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägung eine Struktur mit mindestens einem symmetrischen oder chaotischen Muster
aufweist.
7. Wärmeübertragungsfläche nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägung eine Struktur mit einer Vorzugsrichtung aufweist.
8. Wärmeübertrager, insbesondere Verdampfer, mit einer Wärmeübertragungsfläche, insbesondere
einer Lamellenoberfläche, nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
9. Verfahren zum Herstellen einer Wärmeübertragungsfläche, insbesondere einer Lamellenoberfläche,
an der im Betrieb ein Medium kondensiert und die hydrophil ausgebildet ist, nach einem
der Ansprüche 1 bis 2, insbesondere eines Wärmeübertragers nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die definierte Rauigkeit durch eine chemische Beizung erzeugt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die chemische Beizung im Tauchverfahren auf der Basis von mindestens einer Säure
durchgeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Säure eine Konzentration von 1 bis 5 Prozent aufweist.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Einwirkzeit der Säure bei Raumtemperatur 0,5 bis 3 Minuten beträgt.
13. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9, insbesondere nach einem der Ansprüche
9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die definierte Rauigkeit durch aufschmelzbare Salze und/oder Metallgemische erzeugt
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass als aufschmelzbare Salze Kalium-Fluoraluminate verwendet werden.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass als äufschmelzbare Metallgemische Lote, insbesondere Hartlote, auf der Basis eines
Aluminium-Siliziumgemischs verwendet werden,
16. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeübertragungsfläche mit einer Oberflächenbeschichtung versehen wird, welche
die definierte Rauigkeit aufweist.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeübertragungsfläche mit einem Lack überzogen wird, der organische Polymere
umfasst.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeübertragungsfläche mit einer Polymerbeschichtung überzogen wird, die durch
eingelagerte organische und/oder anorganische und/oder keramische und/oder metallische
Partikel die gewünschte Rauigkeit generiert.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Korngröße der Partikel zwischen 1 und 50 µm beträgt.
20. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9, dadurch gekennzeichnet, dass die definierte Rauigkeit der Wärmeübertragungsfläche durch mechanische Bearbeitung
erzeugt wird.
21. Verfahren zum Herstellen einer Wärmeübertragungsfläche nach einem der Ansprüche 3
bis 7, aus einem Bandmaterial, insbesondere aus einem Aluminiumbandmaterial, dadurch gekennzeichnet, dass einem Verfahren zum Herstellen von Wellrippen aus dem Bandmaterial eine Prägung des
Bandmaterials vorgeschaltet wird.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägung in einer Wellrippenwalzmaschine durchgeführt wird.
23. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Bandmaterial geprägt wird, bevor es auf eine gewünschte Endbreite gespalten wird.