Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Display mit einem nach vorne offenen Ständer aus
einem gefalteten und geklebten Zuschnitt oder Stanzling aus Well-pappe und wenigstens
einem auf seitlichen Trägern aufliegendem Tablar.
Stand der Technik
[0002] Displays dienen der Präsentation und der Auslage von Stückgütern zum Verkauf, insbesondere
von flächig ausgebildeten Stückgütern. Sie umfassen neben einem nach vorne offenen
Ständer mit Seitenwänden und einer auch der Stabilisierung dienenden Rückwand und
allenfalls Zwischenwänden auch Tablare und/oder Trays. Diese sind je nach Art und
Menge der Stückgüter in unterschiedlichem oder gleichem Abstand angeordnet. Dabei
sind die Tablare bzw. Trays abgestützt und/oder aufgehängt.
[0003] Trays sind im Wesentlichen selbsttragende Modulelemente, meist in Form von Schachteln,
welche in ein Display eingelegt oder eingehängt werden.
[0004] In grossen Mengen vertriebene Stückgüter werden durch die Verteiler in Displays angeordnet
beziehungsweise eingefüllt und nach dem Aufsetzen einer in der Fachsprache Stülper
genannten Abdeckhaube versehen, damit sie die Strapazen eines Transportes unbeschadet
überstehen.
[0005] Die Verwendung von Displays aus Wellpappe mit gefalteten und geklebten Tablaren und/oder
Trays hat neue Perspektiven eröffnet. Raumsparend und einfach transportierbare Zuschnitte
oder Stanzlinge können palettisiert zum Verteiler transportiert, dort gefaltet und
beladen werden. Sie können nach dem Transport beim Detaillisten nur noch hingestellt
und der Stülper entfernt werden.
[0006] Aus Wellpappe hergestellte Displays benötigen bei grosser Belastung spezielle Träger,
diese müssen verhältnismässig breitflächig belastet werden. Die vertikalen Trägerpositionen
müssen überdies vorausbestimmt werden, ein Auswechseln der Träger - sofern dies möglich
ist - ist in der Regel verhältnismässig mühsam und bezüglich eines Trägerverlusts
heikel.
Darstellung der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Display der eingangs genannten Art
zu schaffen, in welchem die Träger flexibler einsetzbar sind.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Seitenwände des Ständers
wenigstens dreilagig gefaltet sind, und dass aus der Mittelschicht einseitig angeformte,
reversibel durch ein entsprechend aus der Innenschicht ausgespartes Fenster herausziehbare
Auszuglaschen ausgestanzt sind, welche nach innen abkragende Träger für Tablare bilden
oder als Haken dienen. Spezielle und weiterbildende Ausführungsformen der Erfindung
sind Gegenstand von abhängigen Patentansprüchen.
[0009] Einfachheitshalber werden hier und im Folgenden nur noch Tablare erwähnt. Anstelle
von Tablaren können immer auch oder ausschliesslich selbsttragende Trays eingesetzt
werden.
[0010] Obwohl für die erfindungsgemässen Displays insbesondere gefaltete und geklebte Tablare
aus Wellpappe geeignet sind, liegt es im Rahmen der vorliegenden Erfindung, Tablare
aus Holz, Kunststoff und/oder Metall einzulegen, beispielsweise wenn es die Tragfähigkeit,
die Stabilität, die mechanische oder chemische Widerstandsfähigkeit erforderlich macht.
[0011] Die äusserste Schicht der dreilagigen Seitenwände eines Ständers bleibt in der Regel
unverändert, das äusserste Deckblatt dient insbesondere auch als problemlos bedruckbare
Werbefläche. Aus der Mittelschicht werden die Aus-zuglaschen ausgestanzt, welche durch
ein entsprechendes, aus der Innenschicht herausgestanztes Fenster herausgezogen werden.
[0012] Beim Ausstanzen muss genügend Freiraum für das Herausziehen geschaffen werden, einerseits
für das Verschieben der Auszuglasche und andererseits zum Hintergreifen.
[0013] Wie die übrigen beiden Schichten ist auch die Mittelschicht aus Wellpappe verhältnismässig
steif, es werden Massnahmen getroffen, die das Herausziehen der Auszuglasche erleichtern.
Ein bewährtes Mittel ist das Anbringen von Rillen, z. B. einem Mittelrill in Richtung
des Fensters und zwei seitlich angebrachte Rille in vom Fenster abgewandter Richtung.
Ein seitlicher Rill wird im Bereich der Anformung der Auszuglasche an die Mittelschicht
angebracht, ein zweiter Seitenrill in Richtung des freien Endes der Auszuglasche.
Dank der Rille kann die Auszuglasche beispielsweise mit einem Zeigfinger hintergriffen
und herausgezogen werden. Alternativ oder zusätzlich können in der Stanzmaschine die
Rille der Auszuglasche vorgebrochen, gewisse Zonen der Mittel- und/oder Innenschicht
im Bereich der Auszuglasche gequetscht und so das Herausziehen erleichtert werden.
[0014] Die erwähnten drei Rille haben in Ihrer Verlängerung einen gemeinsamen virtuellen
Schnittpunkt. Die Spitzen der durch die Rille gebildeten Dreiecke haben einen Winkel
α und die Schnittlinien bilden mit den Rillen im Wesentlichen trapezförmige Flächen.
Der Winkel α zwischen dem Mittel- und den beiden Seitenrille liegt zweckmässig im
Bereich von 20°bis 45°, insbesondere etwa 30 °.
[0015] Die herausgezogenen Auszuglaschen bilden einen oben und unten offenen, sich nach
unten verjüngenden Kegelstumpf mit einer etwa gleichseitigen dreieckförmigen Basis.
Dabei wird eine horizontale stabile Auflagefläche für Tablare gebildet. Diese Träger
sind reversibel, weil sie bei Nichtgebrauch problemlos wieder in die Seitenwand hineingestossen
werden können. Durch die verjüngte, untenliegende Kegelstumpfumrandung, welche auf
die Unterkante des Fensters abstützt, wird die Stabilität und die Tragfähigkeit der
Träger weiter erhöht.
[0016] Die Gleitführung der Auszuglaschen zwischen der Innen- und Aussenschicht der Seitenwand
bewirkt, dass die Auszuglasche in jeder Lage selbsthemmend positionierbar ist. Insbesondere
müssen in der maximalen Auszuglage keine speziellen Massnahmen zur Stabilisierung
getroffen werden.
[0017] Die beiden seitlichen Rille sind so angebracht, dass die Auszuglasche im Bereich
von sich nach unten verjüngenden Stanzkanten des Fensters liegen. Genauer gesagt verjüngt
sich der untere Teil der Fenster trapezförmig, durch das Abkanten in diesem Bereich
liegen die abkragenden Kegelstumpf-Mantelflächen seitlich auf dem Fenster auf und
werden so in einer optimalen Lage stabilisiert. Auch die Fenster müssen einen Freiraum
zum Hintergreifen der Auszuglaschen aufweisen.
[0018] Die erwähnten trapezförmigen, seitlichen Begrenzungen der Fenster bilden einen Winkel
β von (0.3 - 0.7) α, insbesondere etwa 0.5 α. Das beste Verhältnis des Winkels α zum
Winkel β wird fallweise durch Berechnung und/oder durch Versuche festgelegt.
[0019] Der Ständer eines erfindungsgemässen Displays weist in der Regel einen nach vorne
offenen Innenraum auf. Es können auch eine oder mehrere Zwischenwände angeordnet werden,
wodurch ein mehrteiliges Display entsteht. Die Zwischenwände umfassen zweckmässig
sechs Schichten, was das Display als ganzes stabilisiert. Beidseits der Zwischenwände
können durch Herausziehen von Auszuglaschen Träger gebildet und bei Bedarf wieder
durch einfaches Hineinstossen entfernt werden, ohne dass ein Element des Displays
hinzugefügt, eingewechselt oder entfernt werden muss.
[0020] Rein funktional könnte eine Zwischenwand auch nur fünf oder gar nur drei Schichten
umfassen, dies wäre jedoch herstellungstechnisch komplizierter und insbesondere bei
drei Schichten weniger stabil und bezüglich der Position der Tablare eingeschränkt.
[0021] In einem Display sind die Fenster mit den Auszuglaschen in der Regel im vorderen
und hinteren Bereich der Seiten- und allfälliger Zwischenwände vertikal übereinander
angeordnet. Es wird zweckmässig ein regelmässiger Raster gebildet, in welchem die
Fenster mit den dahinter liegenden Auszug-laschen einen Abstand von insbesondere der
halben bis zur doppelten Fensterhöhe haben.
[0022] In der Regel werden die seitlich stabilisierten Tablare ohne Verrutschsicherung nach
vorne auf die ausgefalteten Träger gelegt. Es können auch besondere Sicherungsmassnahmen
gegen ein Verrutschen nach vorne getroffen werden, beispielsweise indem beim Einsetzen
der Tablare ein Kamm in vorsorglich ausgesparte entsprechende Schlitze der Innenschicht
formschlüssig eingreift.
[0023] Weiter können die Auszuglaschen im Bereich des Mittelrills eine Rastnase aufweisen,
welche in eine entsprechende Aussparung der Tablare etwa formschlüssig eingreift und
so gegen ein Rutschen der Tablare nach vorne eine Positionssicherung bildet. Wie erwähnt
können die Positionssicherungen einzeln oder kumulativ ausgebildet sein.
[0024] Schliesslich können beim Einsetzen der Tablare abkragende Teile in die Träger geführt
werden.
[0025] Mit einer Rastnase können einzelne oder alle abkragenden Auszuglaschen statt als
Tablarträger als Aufhänger gebraucht werden. Solche Aufhänger können auch auf der
Aussenseite der Seitenwände des Displays vorgesehen sein, falls deren Fenster und
Auszuglaschen entsprechend angeordnet sind, d. h. ausserhalb des Bereichs der Tablarträger.
[0026] Obwohl die Regale in der Regel horizontal eingelegt werden, können diese für spezielle
Verwendungszwecke auch schräg eingesetzt sein, beispielsweise für Präsentationszwecke
ohne grosse Belastung der Tablare. Bei höherer Belastung und voraussehbarer Einlage
der Tablare in Schräglage kann der Zuschnitt der Auszuglasche entsprechend angepasst
werden.
[0027] Das erfindungsgemässe Display erlaubt eine vielseitige Verwendung, Träger können
nach Bedarf durch Herausziehen der Auszuglaschen angeordnet und durch Hineinstossen
wieder entfernt werden. Es ist eine variierbare Anordnung von Tablaren, gegebenenfalls
auch Trays, möglich, ohne Einsetzen oder Entfernen von separaten Trägern, also ohne
zusätzlichen Materialaufwand. Es können auch Träger mit verhältnismässig grosser Belastungsfläche
hergestellt werden, was bei Wellpappe ein wesentlicher Vorteil sein kann.
[0028] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen,
welche auch Gegenstand von hängigen Patentansprüchen sind, näher erläutert.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0029] Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines leeren Displays,
- Fig. 2
- einen Zuschnitt eines Ständers für ein Display,
- Fig. 2a
- einen Querschnitt durch eine als Doppelwelle ausgebildete Wellpappe,
- Fig. 3
- eine an einer Innenwand ausgestanzte, flache Auszuglasche,
- Fig. 4
- die teilweise nach oben gefaltete Auszuglasche gemäss Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht einer teilweise aufgeschnittenen Seitenwand mit einer flachen Auszuglasche,
- Fig. 6
- eine Ansicht der Auszuglasche durch ein Fenster,
- Fig. 7
- die Seitenwand gemäss Fig. 5 mit abkragender Auszuglasche,
- Fig. 8
- eine schräge Ansicht der abkragenden Auszuglasche gemäss Fig. 7,
- Fig. 9
- ein Zuschnitt einer Tablarumhüllung, und
- Fig. 10
- ein Zuschnitt einer faltbaren Tablareinlage.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0030] Ein Display 10 aus Wellpappe umfasst im wesentlichen einen Ständer 12 mit sechs horizontal
eingesetzten Tablaren 14, einen Boden 16 und einen Aufstecker 18, letzterer als dekoratives
Gestaltungselement.
[0031] Der Ständer 12 ist von oben betrachtet im wesentlichen U-förmig ausgebildet, mit
zwei Seitenwänden 20, 22 und einer Rückwand 24. Die ebenfalls aus Wellpappe gefalteten
und verklebten Tablare 14 sind auf herausgezogene, als Träger 26 ausgebildete Auszuglaschen
54 gelegt, welche nachfolgend im Detail dargestellt und beschrieben sind.
[0032] Die Innenschicht 32 der Seitenwände 20, 22 weist horizontale Längsschlitze 28 auf,
in welche ein wahlweise ausgebildeter Kamm des Tablars 14 formschlüssig eingreift
und ein Rutschen nach vorn verhindert. Der Bereich dieser Längsschlitze 28 ist, wie
alle übrigen Aussparungen aus der Innenschicht 32 der Seitenwände 20, 22 dank einer
praktisch unsichtbaren, entsprechenden Perforation der Innenschicht 32 leicht mit
einem Finger entfernbar. Wahlweise ist die Innenschicht 32 der Seitenwände 20, 22
mit einer Deckfolie 106 (Fig. 5, 7) verdeckt. Entlang der Konturen der Aussparungen
verläuft eine Perforation, welche erst bei Bedarf eingedrückt wird. Zwischen dem obersten
und zweitobersten Tablar 14 ist der Bereich des Horizontalschlitzes 28 noch nicht
entfernt beziehungsweise noch überdeckt und deshalb nicht sichtbar.
[0033] Fig. 2 zeigt einen Zuschnitt oder Stanzling für eine Seitenwand 22 des Ständers 12.
Der Zuschnitt ist im wesentlichen dreiteilig ausgebildet und umfasst eine Mittelschicht
30, eine Innenschicht 32 und eine Aussenschicht 34. Diese Schichten sind durch Doppelrille
36, 38 getrennt, wobei der Abstand der beiden Linien des Doppelrills 38 grösser ist
als beim Doppelrill 36. Beim Falten wird vorerst die Mittelschicht 30 auf die Innenschicht
32 gelegt und dann die Aussenschicht 34 auf die Mittelschicht 30. Schliesslich wird
die Klebelasche 40 um einen weiteren breiteren Doppelrill 42 umgelegt und in einer
Aussparung 31 der Innenschicht 32 mit der Mittelschicht 30 verklebt, was auch aus
Fig. 1 ersichtlich ist.
[0034] Eine weitere längslaufend über einen Einfachrill 44 an der Aussenschicht 34 angeformte
Klebelasche 46 dient der Verbindung mit der Rückwand 24 (Fig. 1). Schliesslich ist
an der Innenschicht 32 auf der unteren Schmalseite eine dritte Klebelasche 48 über
einen Einfachrill 50 angeformt, welche der Verbindung mit dem Boden 16 (Fig. 1) dient.
[0035] Aus der Innenschicht 32 sind rasterförmig zwei vertikal übereinander liegende Serien
von Fenstern 50 ausgestanzt. Der Abstand a dieser Fenster 50 ist zweckmässig konstant,
er beträgt in der Regel (0,5 - 2)h, der Höhe h der Fenster 50.
[0036] In einem den Fenstern 50 entsprechenden Raster sind aus der Innenschicht 32 horizontale,
langrechteckige Öffnungen 52 ausgespart oder durch eine Perforation begrenzt. Wahlweise
kann in diesem Bereich eine Quetschzone ausgebildet sein.
[0037] Im Bereich der Nuten 52 erstrecken sich längslaufende Leimspuren L zum Verkleben
mit der Mittelschicht 30, welche ebenfalls entsprechende Leimspuren L aufweist.
[0038] Aus der Mittelschicht 30 sind nachfolgend (Fig. 3 und 4) dargestellte Auszuglaschen
54 ausgestanzt, welche nach dem Umlegen um den Doppelrill 36 die Fenster 50 durchgreifen
und unten aufliegen.
[0039] Die Aussenschicht 34 weist weder Ausstanzungen noch andere Änderungen auf, sie bleibt
intakt und wird am Schluss um den Doppelrill 38 umgelegt.
[0040] Die Wellen der Wellpappe verlaufen in Längsrichtung, was mit 56 angedeutet ist. Ebenfalls
angedeutet ist eine Leimspur L auf der Lasche 46 der Aussenschicht 34.
[0041] Die Seitenwand 20 besteht somit aus drei aufeinander gelegten und verleimten Einzelschichten
aus Wellpappe. Die in Fig. 2a im Querschnitt gezeigte Einzelschicht weist eine Doppelwelle
58,60 auf. Die Wellpappe hat zwei Deckblätter 62, 64 und ein Trennblatt 66. Die grössere
Welle 58 hat vorliegend eine Wellenhöhe von etwa 3 mm, die kleinere Welle 60 eine
Wellenhöhe von etwa 1,5 mm.
[0042] Eine aus der Mittelschicht 30 ausgestanzte Auszuglasche 54 ist in Fig. 3 im Detail
dargestellt. Diese Auszuglasche 54 ist auf der vorliegend rechten Seite an die Mittelschicht
30 angeformt. Die sich von der Ecke 68 bis zur Ecke 70 erstreckenden Stanzlinie 72
bleibt bei flacher Auszuglasche 54 geschlossen. Von der Ecke 70 zur Ecke 74 erstrecken
sich zwei Stanzlinien 76, 78, welche einen Freiraum 80 zum Verschieben des freien
Endes 82 der Auszuglasche 54 und einen Freiraum 84 zum Hintergreifen der Auszuglasche
54 schaffen.
[0043] Die Auszuglasche 54 weist drei Rille auf, deren Verlängerung haben einen virtuellen
Schnittpunkt S. Ein Mittelrill 86 verläuft zu jeweils zwei Seitenrillen 88, 90 mit
einem Winkel α von vorliegend je etwa 30°. Die drei Rille erleichtern das Herausziehen
der Auszuglasche 54 oder machen dies erst möglich.
[0044] Im Bereich des Mittelrills 86 ist eine Rastnase 92 ausgebildet. Die beiden durch
den Mittelrill 86 begrenzten Teilflächen der Auszuglasche 54 zwischen den Seitenrillen
88, 90 sind in Richtung des virtuellen Schnittpunktes S so abgeschnitten, dass sie
zwei Stützkanten 94 für den Träger 26 bilden.
[0045] Der Seitenrill 90 bildet die Anformung der Auszuglasche 54 an die Mittelschicht 30,
dieser Rill verläuft zwischen den Ecken 68 und 74.
[0046] Fig. 4 entspricht Fig. 3, wobei jedoch die im wesentlichen trapezförmig ausgebildeten
Flächen der Auszuglasche 54 zwischen den Rillen 86, 88 und 86, 90 angehoben sind,
während die Fläche mit dem freien Ende 82 in der Ebene der Mittelschicht 30 bleibt.
Durch das scheitelbildende Anheben des Bereichs zwischen den Seitenrillen 88, 90 hat
sich das freie Ende 82 der Auszuglasche 54 mit einer Schwenkbewegung in Richtung des
Pfeils 96 verschoben. Diese Schwenkbewegung wird durch eine fixe Anschlagfläche 98
und eine mobile Anschlagfläche 100 begrenzt.
[0047] In der Praxis ist hinter der Mittelschicht 30 die Aussenschicht 34, welche im Bereich
der Freiräume 80, 84 sichtbar ist, und die vor der Mittelschicht 30 liegende Innenschicht
32 mit einem entsprechenden Fenster 50 (Fig. 2) angeordnet.
[0048] Fig. 5, 6 zeigen eine noch nicht herausgezogene beziehungsweise eine wieder in die
Seitenwand 20 zurückgestossene Auszuglasche 54, Fig. 7, 8 eine von der Seitenwand
20 abkragende Auszuglasche 54 mit einer Auflagefläche 102 für Tablare 14.
[0049] Im Fenster 50 von Fig. 6 ist die Auszuglasche 54 mit dem Mittelrill 86 sichtbar.
Sie liegt gemäss Fig. 5 im wesentlichen flach in der Seitenwand 20. Das Fenster 50
ist im Bereich der Auszuglasche 54 trapezförmig ausgebildet, sich nach unten in einem
Winkel β zu einer Trägerfläche 104 verjüngend, welche die Stützkanten 94 der Auszuglasche
54 trägt.
[0050] Aus Fig. 5, 7 ist eine Deckfolie 106 erkennbar, welche sich gemäss Fig. 5 vor dem
Gebrauch über den ganzen Innenbereich der Seitenwand 20 erstreckt. Diese Deckfolie
106 weist im Bereich der umlaufenden Aussenkontur 108 des Fensters 50 eine Perforation
109 auf, welche vor dem Herausziehen der Auszuglasche 54 gemäss Fig. 7, 8 eingedrückt
wird. Falls keine Deckfolie 106 angeordnet ist, erstreckt sich eine Perforation über
die Aussenkontur 108 des Fensters 50 der Innenschicht 32.
[0051] Das Herausziehen der Auszuglasche 54 gemäss Fig. 7 und 8 wird erstmals begrenzt,
wenn der mobile Seitenrill 88 (Fig. 4) die entsprechende Aussen-kontur 108' des Fensters
50 erreicht. Der Winkel α/2 zwischen dem Mittelrill 86 und dem Seitenrill 88 (Fig.
3) und der Winkel β (Fig. 6) sind im trapezförmigen Bereich 108', 108" des Fensters
50 so angelegt, dass die Auszuglasche 54 mit dem Seitenrill 88 der Kontur 108' aufliegt
und abgewinkelt wird. Der bei der Ausziehbewegung fixe andere Seitenrill 90 der Auszuglasche
54 liegt auf dem Konturbereich 108".
[0052] Der in dieser Position gebildete Träger 26 hat optimale Eigenschaften, wenn gemäss
Fig. 4 die Anschlagflächen 98 und 100 aufeinander liegen.
[0053] Falls kein Tablar 14 (Fig. 1) eingelegt wird, kann der Träger 26 auch als Haken dienen.
Selbst in der Aussenschicht 34 können vereinzelt blinde, d.h. verdeckte Träger 26
gemäss Fig. 7 angeordnet sein, welche bei Bedarf herausgezogen und als Haken verwendet
werden können. Wenn sie nicht mehr gebraucht werden, können sie versenkt und wieder
allenfalls abgedeckt werden.
[0054] Die Fig. 9 und 10 zeigen Zuschnitte für ein Tablar, wobei sich Fig. 9 auf die Tablarhülle
110, Fig. 10 auf die Tablareinlage 112 bezieht.
[0055] Zum Erreichen einer hohen Tragfähigkeit wird die Tablareinlage 112 aus Wellpappe
dreimal gefaltet und entlang von Leimspuren L verleimt. Die fertige vierlagige Tablareinlage
112 wird mit der Schicht 114 nach unten in der Tablarhülle 110 verpackt. Diese unterste
Schicht 114 weist auf beiden Stirnseiten einen Kamm 116 auf, welcher die angelegte
Tablarhülle 110 durch die lang-rechteckigen Schlitze 118 durchgreift und beim Einsetzen
des Tablars 14 in den Ständer 12 in die Längsschlitze 28 (Fig. 1) eingeführt wird.
Die in den stirn-seitigen Ecken der untersten Schicht 114 der Tablareinlage 112 angebrachten
Löcher 120 dienen der Aufnahme von Rastnasen 92 (Fig. 6, 8) der Auszug-laschen 54.
Die stirnseitigen Umlegelaschen 122 der Tablarhülle 110 weisen korrespondierende Löcher
124 auf. Die stirnseitigen und die längsseitigen Umlegelaschen 122, 126 werden in
üblicher Weise miteinander verklebt.
1. Display (10) mit einem nach vorne offenen Ständer (12) aus einem gefalteten und geklebten
Zuschnitt oder Stanzling aus Wellpappe und wenigstens einem auf seitlichen Trägern
(26) aufliegenden Tablar (14) dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (20, 22) des Ständers (12) wenigstens dreilagig gefaltet sind, und
dass aus der Mittelschicht (30) einseitig angeformte, reversibel durch ein entsprechend
aus der Innenschicht (32) ausgespartes Fenster (50) herausziehbare Auszuglaschen (54)
ausgestanzt sind, welche nach innen abkragende Träger (26) für Tablare (14) bilden
oder als Haken dienen.
2. Display (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auszuglaschen (54) über einen Seitenrill (90) an die Mittelschicht (30) angeformt
sind, und in einem Winkel (α/2) der Auszuglaschen ein Mittelrill (86) und im gleichen
Winkel (α/2) ein weiterer Seitenrill (88) ausgebildet sind, wobei die Verlängerungen
von allen drei Rillen (86, 88, 90) vorzugsweise einen gemeinsamen virtuellen Schnittpunkt
(S) bilden.
3. Display (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α/2) 20° bis 45°, insbesondere etwa 30° beträgt.
4. Display (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die herausgezogene Auszuglasche (54) einen offenen sich nach unten verjüngenden Träger
(26) in Form eines Kegelstumpfs bildet, wobei für die Tablare (14) eine wieder einschiebbare,
horizontale Auflagefläche (102) ausgebildet ist, welche ihrerseits vorzugsweise über
die abkragende Auszuglasche (54) auf die als Trägerfläche (104) ausgebildete Unterkante
des betreffenden Fensters (50) abstützt.
5. Display (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auszuglasche (54) in jeder Lage selbsthemmend positionierbar ist.
6. Display (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fenster (50) in der. Innenschicht (32) einen Freiraum (84) für das Hintergreifen
der Auszuglaschen (54), insbesondere mit einem Finger, lassen.
7. Display (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich der untere Teil der Fenster (50) trapezförmig nach unten verjüngt, wobei die
abkragenden Auszuglaschen (54) in Form eines Pyramidenstumpfs auch seitlich aufliegen.
8. Display (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die trapezförmigen seitlichen Konturen (108', 108") der Fenster (50) einen Winkel
(β) von etwa (0,3 bis 0,7) (α) insbesondere etwa 0,5 (α), bilden.
9. Display (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Ständer (12) wenigstens eine vorzugsweise sechslagige Zwischenwand mit beidseits
angeordneten Fenstern (50) und Auszuglaschen (54) für Tablare (14) umfasst.
10. Display (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fenster (50) mit den Auszuglaschen (54) im vorderen und hinteren Bereich der
Seitenwände vertikal übereinander angeordnet sind, vorzugsweise in Abstand (a) von
(0,5 - 2) h, der Höhe der Fenster (50).
11. Display (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Tablare (14) aus wenigstens einem gefalteten und geklebten Zuschnitt oder Stanzling
mit einer Positionssicherung nach vorn eingesetzt sind, welche vorzugsweise als Kamm
(116) formschlüssig in einen horizontalen Längsschlitz (28) der Innenschicht (32)
und/oder eine Rastnase (92) des abkragenden Trägers (26) in ein Loch (120, 124) des
Tablars (14) eingreift.
12. Display (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die noch nicht benutzten Fenster (50) und Längsschlitze (28) in der Innenschicht
(32) der Seiten- und Zwischenwände (20, 22) eine die Innenschicht (32) durchgreifende
entsprechende Perforation aufweisen oder mit einer Deckfolie (106) verschlossen sind,
welche entlang der Aussenkonturen (108) der Fenster (50) und der Längsschlitze (28)
perforiert ist.
13. Display (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Tablare (14) von vorne betrachtet wenigstens teilweise schräg eingesetzt sind.