[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorhanggarnitur, umfassend eine Vorhangstange und/oder
zumindest ein Endstück und/oder zumindest einen Wandhalter und/oder zumindest einen
Ring.
[0002] Bekannte Vorhanggarnituren werden in der Regel aus Metall, Holz oder aus Kunststoff
hergestellt. Metall und Holz haben den Nachteil einer eingeschränkten Möglichkeit
der Formgebung und des Designs, während Vorhanggarnituren aus Kunststoff häufig an
fehlender Steifigkeit leiden.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Vorhanggarnitur zu schaffen,
die eine ausreichende Stabilität aufweist und in beliebigen Formen hergestellt werden
kann.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe auf besonders einfache und überraschende Art und Weise
durch eine Vorhanggarnitur der eingangs genannten Art, wobei die Vorhanggarnitur zumindest
teilweise aus einem Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff in einem thermoplastischen Formgebungsverfahren
hergestellt ist. Vorzugsweise sind alle Bestandteile der Vorhanggarnitur aus einem
Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff hergestellt. Es ist jedoch auch denkbar, Teile, die
aus Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff hergestellt sind, mit Teilen, die aus einem anderen
Material, beispielsweise Kunststoff oder Metall, hergestellt sind, zu kombinieren.
[0005] Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe werden auch als Wood Plastic Compound (WPC), Holzcompound,
Naturfaser-Kunststoff, Natural Fiber-Plastic oder Flüssigholz bezeichnet. Sie bestehen
aus unterschiedlichen Anteilen von Holz, Kunststoffen und Additiven und werden durch
thermoplastische Formgebungsverfahren, wie zum Beispiel Extrusion, Spritzgießverfahren,
Rotationsgussverfahren, sowie mittels Presstechniken oder im Thermoformverfahren verarbeitet.
Durch die Zugabe von Additiven können spezielle Materialeigenschaften optimiert werden:
die Bindung zwischen Holz und Kunststoff, die Fließfähigkeit, die Farbgestaltung sowie
die Witterungs- und UV-Beständigkeit. Ein besonderer Vorteil liegt in der freien,
dreidimensionalen Formbarkeit der Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe. Dadurch ist es
möglich, die einzelnen Bestandteile der Vorhanggarnitur mit diesem Werkstoff herzustellen
und ihnen beliebige Formen zu geben. Der gestalterischen Freiheit sind praktisch keine
Grenzen gesetzt.
[0006] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die Endstücke und Wandhalter als Einheit ausgebildet
sind. Die Endstücke und Wandhalter können dabei einstückig miteinander ausgebildet
sein. Besondere Vorteile ergeben sich jedoch auch, wenn die Einheit, bestehend aus
Endstück und Wandhalter, aus zwei Einzelteilen besteht, die miteinander verbindbar,
insbesondere ineinander einsteckbar oder einclipsbar sind. Andere, neue Formgebungen
sind dadurch möglich. Insbesondere kann ein Benutzer unterschiedliche Träger und Endstücke
miteinander kombinieren und dadurch eine eigene Formgebung gestalten. Aus dem Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff
hergestellte Träger können stabiler ausgeführt werden als Träger aus anderen Materialien.
Insbesondere können Träger für Wand-Ecklösungen geschaffen werden.
[0007] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Stange
einen insbesondere integrierten im Querschnitt T-förmigen Schlitz zur Aufnahme von
Gleitern oder Rollgleitern aufweist. Somit können an der Stange nicht nur Dekoschals
aufgehängt werden, sondern auch Stores aufgehängt und entlang des T-förmigen Schlitzes
auf- und zugezogen werden.
[0008] Zur Befestigung von Dekoschals an der Stange ist es zum einen denkbar, geschlossene
Ringe zu verwenden, die auf die Stange aufgefädelt sind. Besondere Vorteile ergeben
sich, wenn die Ringe als offene (geschlitzte) Ringe ausgebildet sind. Die Verwendung
eines Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffes ermöglicht es, offene Ringe mit einer höheren
Festigkeit und Stabilität herzustellen, als dies mit bekannten Materialien möglich
ist.
[0009] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Stange zumindest eine Ringführung aufweist.
In dieser Ringführung können die offenen Ringe geführt werden.
[0010] Bei einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Stange eine, vorzugsweise
zwei sich gegenüberliegende Nuten als Ringführung aufweist. Dabei können die Nuten
an der Ober- und an der Unterseite der Stange ausgebildet sein.
[0011] Um eine Anpassung der Stange an unterschiedliche Fensterbreiten vornehmen zu können,
ist es vorteilhaft, wenn die Stange ausziehbar ist. Besonders vorteilhaft ist es,
wenn die Stange teleskopierbar ist.
[0012] Eine alternative Möglichkeit, die Stange an unterschiedliche Fensterbreiten anzupassen,
besteht, wenn mehrere Stangen(abschnitte) zusammensteckbar und/oder durch eine Rastverbindung
miteinander verbindbar sind. Durch die Verwendung eines Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffes
ist es möglich, hochgenaue Steck- oder Clipverbindungen zu realisieren, sodass zwischen
den miteinander verbundenen Teilen nur geringes Spiel besteht.
[0013] Vorteilhafterweise ist die Innenkontur der Ringe auf die Außenkontur der Stange angepasst.
Aufgrund der einfachen Formbarkeit der Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe können Stangen
mit nahezu beliebigem Querschnitt, insbesondere rechteckigem oder ovalem Querschnitt,
hergestellt werden. Um gute Gleiteigenschaften der Ringe auf der Stange zu realisieren,
ist es vorteilhaft, wenn die Innenkontur der Ringe entsprechend auf die Stange angepasst
ist. Die Außenkontur der Ringe kann auch nahezu beliebig gestaltet werden, zum Beispiel
kreisrund oder als Mehreck.
[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren der Zeichnung,
die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die dort gezeigten
Merkmale sind nicht notwendig maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass
die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die
verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen
bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
[0015] In der schematischen Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0016] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht von unten auf eine Stange mit Endstück und Wandhalter;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Stange der Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht eines offenen Rings.
[0017] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Vorhanggarnitur 10 von unten. Die Vorhanggarnitur
10 umfasst eine Stange 11, deren Unterseite 12 sichtbar ist. Im Ausführungsbeispiel
weist die Stange 11 einen im Querschnitt T-förmigen Schlitz 13 auf, in den Gleiter
eingebracht werden können, an denen ein Store aufgehängt werden kann. Weiterhin weist
die Stange 11 eine als Nut 14.1 ausgebildete Ringführung 14 auf. Entlang der Ringführung
14 können Ringe bewegt werden, an denen ein Dekoschal aufgehängt werden kann. Das
Endstück 15 und der Wandhalter 16 sind als Einheit ausgebildet. Insbesondere sind
sie mittels einer Steckverbindung miteinander verbunden. Über den Wandhalter 16 kann
die Vorhanggarnitur 10 im Bereich eines Fensters an einer Wand oder Zimmerdecke befestigt
werden.
[0018] Die Fig. 2 zeigt die Stange 11 im Querschnitt, wobei die Unterseite 12 nun unten
gezeigt ist. Hier ist zu erkennen, dass die Ringführung 14 eine weitere Nut 14.2 aufweist,
die der Nut 14.1 gegenüberliegend angeordnet ist. Weiterhin ist ein Gleiter 18 angedeutet,
der in dem im Querschnitt T-förmigen Schlitz 13 angeordnet ist. An dem Gleiter 18
kann ein Store befestigt werden.
[0019] In der Fig. 3 ist ein offener Ring 19 dargestellt, der entlang der Ringführung 14
geführt werden kann, indem seine Enden 20, 21 in die Nuten 14.1, 14.2 eingebracht
werden. An der Unterseite des Ringes 19 ist hier eine Öse 22 vorgesehen, über die
ein Dekoschal an dem Ring 19 befestigt werden kann. Anstelle der Öse 22 könnte auch
ein Haken oder eine andere denkbare Verbindung für einen Vorhang oder dergleichen
vorgesehen sein.
1. Vorhanggarnitur (10), umfassend eine Vorhangstange (11) und/oder zumindest ein Endstück
(15) und/oder zumindest einen Wandhalter (16) und/oder zumindest einen Ring (19),
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorhanggarnitur (10) zumindest teilweise aus einem Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff
in einem thermoplastischen Formgebungsverfahren hergestellt ist.
2. Vorhanggarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Endstücke (15) und Wandhalter (16) als Einheit ausgebildet sind.
3. Vorhanggarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (11) einen insbesondere integrierten, im Querschnitt T-förmigen Schlitz
(13) zur Aufnahme von Gleitern (18) oder Rollgleitern aufweist.
4. Vorhanggarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringe (19) als offene Ringe ausgebildet sind.
5. Vorhanggarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (11) zumindest eine Ringführung (14) aufweist.
6. Vorhanggarnitur nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (11) eine, vorzugsweise zwei sich gegenüberliegende Nuten (14.1, 14.2)
als Ringführung (14) aufweist.
7. Vorhanggarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (11) ausziehbar ist.
8. Vorhanggarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Stangen(abschnitte) (11) zusammensteckbar und/oder durch eine Rastverbindung
miteinander verbindbar sind.
9. Vorhanggarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenkontur der Ringe (19) auf die Außenkontur der Stange (11) angepasst ist.