[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sortieren von Postsendungen mit Hilfe einer
Sortieranlage und eine Sortieranlage zum automatischen Sortieren von Gegenständen,
insbesondere von Postsendungen.
[0002] Ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 5 sind aus
EP 0999902 B1 bekannt. Die dort beschriebene Sortieranlage vermag verschiedene Sortierpläne auszuführen,
um Postsendungen zu sortieren. Jede Postsendung durchläuft zweimal die Sortieranlage.
Diese Sortieranlage hat in einem Beispiel 205 Ausgabeeinrichtungen, und 1.000 mögliche
Zielpunkte werden unterschieden. Im ersten Sortierlauf werden die Postsendungen auf
fünf Richtungen vorsortiert, nämlich für fünf verschiedene Endsortierungen gemäß fünf
verschiedener Endsortierpläne, und nach der Vorsortierung auf fünf verschiedene Ausgabeeinrichtungen
("Sendungsspeicher") verteilt. Die vorsortierten Postsendungen werden nacheinander
wieder der Sortieranlage zugeführt, wobei eine Zuführ-Reihenfolge unter den fünf Ausgabeeinrichtungen
eingehalten wird. Anschließend durchlaufen die Postsendungen ein zweites Mal die Sortieranlage
und werden nacheinander gemäß den fünf Sortierplänen sortiert.
[0003] Auch in
US 20050218046 A1 werden ein Verfahren und eine Sortieranlage beschrieben, bei denen Postsendungen
zweimal die Sortieranlage durchlaufen. Dadurch wird ermöglicht, Postsendungen auch
dann zu sortieren, wenn es wesentlich mehr mögliche Zielpunkte als Ausgabeeinrichtungen
gibt.
[0004] In
DE 19943362 A1 wird vorgeschlagen, Postsendungen in Behälter auszugeben, die gefüllten Behälter
zu transportieren und die Postsendungen abhängig von den gelesenen Zielpunkten in
Ausgabeeinrichtungen ("Ablagen") auszugeben. Hierbei durchlaufen die Behälter mehrere
Umläufe, und die Postsendungen werden so in die Ablage ausgegeben, dass eine bestimmte
Reihenfolge in jeder Ablage bewirkt wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1 und eine Sortieranlage mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
5 bereitzustellen, durch welches vorgegebene zeitliche Randbedingungen darüber, bis
wann eine Sortierung für welche Zustellregion abgeschlossen worden sein muss, berücksichtigt
werden.
[0006] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Sortieranlage
mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
Unteransprüchen angegeben.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren dient dem Sortieren von Gegenständen mit Hilfe einer
Sortieranlage.
[0008] Nach dem Sortieren wird jeder Gegenstand zu jeweils einem auf der oder für den Gegenstand
spezifizierten Zustellpunkt transportiert. Jeweils mehrere Zustellpunkte sind dergestalt
zu einer Zustellregion zusammengefasst, dass die Transportwege von der Sortieranlage
zu den Zustellpunkten einer Zustellregion einen gemeinsamen Teil-Transportweg umfassen
und jeder Zustellpunkt zu genau einer von mindestens zwei vorgegebenen Zustellregionen
gehört. Mindestens eine Zustellregion ist als erste Zustellregion gekennzeichnet.
Gegenstände an diese erste Zustellregion sind frühzeitig, nämlich bis zu einem vorgegebenen
ersten Zeitpunkt, auf die Reise zu bringen, beispielsweise weil die erste Zustellregion
weit entfernt von der Sortieranlage ist oder weil die Gegenstände frühzeitig benötigt
werden.
[0009] Beispielsweise abhängig von den Transportzeiten werden ein erster und ein zweiter
Zeitpunkt vorgegeben. Der zweite Zeitpunkt liegt nach dem ersten Zeitpunkt.
[0010] Die Sortieranlage weist mehrere Ausgabeeinrichtungen auf. Eine erste Menge von Ausgabeeinrichtungen
wird für den ersten Sortierlauf verwendet, eine zweite Menge für den zweiten Sortierlauf.
Die erste Menge umfasst eine gekennzeichnete erste Gruppe von Ausgabeeinrichtungen.
Einige, aber nicht alle dieser Ausgabeeinrichtungen der ersten Menge gehören zu dieser
vorgegebenen ersten Gruppe von Ausgabeeinrichtungen. Auch die zweite Menge umfasst
eine gekennzeichnete erste Gruppe von Ausgabeeinrichtungen. Einige, aber nicht alle
dieser Ausgabeeinrichtungen der zweiten Menge gehören zu dieser vorgegebenen weiteren
ersten Gruppe von Ausgabeeinrichtungen.
[0011] Jeder Gegenstand wird der Sortieranlage zweimal zugeführt und durchläuft die Sortieranlage
mindestens zweimal, nämlich in einem ersten und einem zweiten Sortierlauf.
[0012] Beim ersten Sortierlauf erkennt die Sortieranlage den Zustellpunkt und die Zustellregion
jedes Gegenstands und gibt den Gegenstand abhängig von den erkannten Zustellpunkten
und Zustellregionen in eine Ausgabeeinrichtung der ersten Menge aus. "Erkennen" kann
ein automatisches Erkennen, z. B. per OCR, ein manuelles Erkennen, z. B. per Videocodieren,
oder eine Mischform aus beidem sein.
[0013] Im ersten Sortierlauf entscheidet die Sortieranlage automatisch, ob der Zustellpunkt
des Gegenstands zu der ersten Zustellregion gehört und zugleich der Zeitpunkt, an
dem der Gegenstand nach dem ersten Sortierlauf in eine Ausgabeeinrichtung ausgegeben
wird, vor dem vorgegebenen ersten Zeitpunkt liegt. Gehört der Zustellpunkt zur ersten
Zustellregion und liegt der Ausgabe-Zeitpunkt vor dem ersten Zeitpunkt, so schleust
die Sortiereinrichtung den Gegenstand in eine Ausgabeeinrichtung der vorgegebenen
ersten Gruppe aus, ansonsten in eine Ausgabeeinrichtung der ersten Menge, die nicht
zur ersten Gruppe gehört.
[0014] Nach dem ersten Sortierlauf werden die Gegenstände den Ausgabeeinrichtungen der ersten
Menge entnommen. Sie werden gemäß einer vorgegebenen Zuführ-Reihenfolge erneut der
Sortieranlage zugeführt. Die Sortieranlage führt für jeden Gegenstand den zweiten
Sortierlauf durch.
[0015] Das Entnehmen und erneute Zuführen wird wie folgt durchgeführt:
- Nach dem ersten Zeitpunkt werden diejenigen Gegenstände, die die Sortieranlage beim
ersten Sortierlauf in den Ausgabeeinrichtungen der ersten Gruppe ausgegeben hat, erneut
der Sortieranlage zugeführt. Der zweite Sortierlauf beginnt für diese Gegenstände
also nach dem ersten Zeitpunkt.
- Diejenigen Gegenstände, die die Sortieranlage beim ersten Sortierlauf nicht in den
Ausgabeeinrichtungen der ersten Gruppe, sondern in andere Ausgabeeinrichtungen der
ersten Menge ausgegeben hat, werden erst nach dem zweiten Zeitpunkt den Ausgabeeinrichtungen
entnommen und erneut der Sortieranlage zugeführt. Der zweite Sortierlauf beginnt für
diese Gegenstände also erst nach dem zweiten Zeitpunkt.
[0016] Die Gegenstände an die erste Zustellregion werden in Ausgabeeinrichtungen der gekennzeichneten
ersten Gruppe ausgegeben. Nach dem ersten Zeitpunkt werden diese Gegenstände entnommen
und für einen zweiten Sortierlauf erneut der Anlage zugeführt. Die Erfindung stellt
sicher, dass zunächst die Gegenstände an die erste Zustellregion sortiert werden.
Zwischen dem ersten und dem zweiten Zeitpunkt wird die Sortieranlage nicht mit dem
zweiten Sortierlauf für Gegenstände, die an eine andere Zustellregion als die erste
Zustellregion zu schicken sind, belastet.
[0017] Zwischen dem ersten und dem zweiten Zeitpunkt führt die Sortieranlage den ersten
Sortierlauf noch für Gegenstände an andere Zustellregionen durch, nämlich bis zum
zweiten Zeitpunkt. Zwischen dem ersten und dem zweiten Zeitpunkt führt die Sortieranlage
also sowohl den zweiten Sortierlauf für Gegenstände an die erste Zustellregion als
auch den ersten Sortierlauf für Gegenstände an andere Zustellregionen durch.
[0018] Die Erfindung ermöglicht es, eine zeitliche Randbedingung einzuhalten, die vorgibt,
bis wann die Gegenstände, die zu Zustellpunkten in der ersten Zustellregion zu transportieren
sind, fertig sortiert sein müssen. Von diesem Abschluss-Zeitpunkt wird der erste Zeitpunkt
abgeleitet.
[0019] Vorzugsweise wird für jede Zustellregion jeweils ein Zeitpunkt vorgegeben, und nach
dem ersten Sortierlauf werden die Ausgabeeinrichtungen mit den Gegenständen dieser
Zustellregion bis zu diesem Zeitpunkt entleert.
[0020] Die Gegenstände sind in einer Anwendung der Erfindung Postsendungen, die mit Zustelladressen
(Hausadressen, Postfächern o. ä.) versehen sind. In einer anderen Anwendung sind die
Gegenstände Gepäckstücke von Reisenden oder Frachtstücke, die mit einem Verkehrsmittel
zu einem Hafen oder Flughafen zu transportieren sind. Möglich ist auch, dass die Gegenstände
Werkstücke oder Fertigungsobjekte oder Bauteile sind, die zu verschiedenen Zielpunkten
innerhalb einer räumlich verteilten Fertigungsanlage zu transportieren sind.
[0021] In einer Ausführungsform ist jeder Gegenstand mit Angaben zum Zielpunkt versehen.
In einer anderen Ausführungsform sind die Angaben zu den Zielpunkten in einer Datenbank
abgespeichert und werden während des Transports den Gegenständen zugeordnet. Beispielsweise
ist jeder Gegenstand mit einer eindeutigen Kennung versehen.
[0022] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels gezeigt. Dabei
veranschaulicht
Fig. 1 den zeitlichen Ablauf des Verfahrens des Ausführungsbeispiels.
[0023] Im Ausführungsbeispiel wird die Erfindung eingesetzt, um Postsendungen zu sortieren,
die an Zustellpunkte in M Zustellregionen 2R[1], ... , 2R[m] zuzusenden sind. Die
Zustellpunkte sind beispielsweise Zustell-Postämter oder auch einzelne Briefkästen.
Für jede Postsendung ist derjenige Zustellpunkt spezifiziert, an den diese Postsendung
zu transportieren ist. Beispielsweise ist dieser Zustellpunkt auf die Postsendung
aufgedruckt. Oder auf der Postsendung ist eine Kennung aufgedruckt oder sonst wie
angebracht, die die Postsendung von allen anderen Postsendungen eines bestimmten Zeitraums
unterscheidet. In einer Datenbank sind diese Kennung und der Zustellpunkt der Postsendung
abgespeichert.
[0024] Die M Zustellregionen sind z. B. unterschiedliche Regionen eines Staates. M beträgt
z. B. 7. In jeder Zustellregion ZR[i] sind N(i) Zustellpunkte vorgegeben (i=1, ...,
M). Beispielsweise beträgt N(i) = 600 für i=1, ..., M.
[0025] Im Ausführungsbeispiel ist eine Reihenfolge unter den Zustellregionen vorgegeben.
Als erste Zustellregion ZR[1] wird diejenige Zustellregion ausgewählt, die den zeitlich
längsten Transportweg von der Sortieranlage aufweist. Daher müssen die Postsendungen
an die erste Zustellregion ZR[1] als erstes auf den Weg gebracht werden, und daher
ist die Sortierung für diese Postsendungen als erstes abzuschließen. Als zweite Zustellregion
ZR[2] wird diejenige Zustellregion ausgewählt, die den zweitlängsten Transportweg
von der Sortieranlage aufweist, und so fort. Vorgegeben wird daher für jede Zustellregion
ZR[i] jeweils ein Zeitpunkt T(i) (i=1, ..., M). Bis zu diesem Zeitpunkt T(i) ist die
Sortierung aller Postsendungen an die Zustellregion ZR[i] abzuschließen. Der Transport
dieser Postsendungen an die Zustellregion ZR[i] hat nämlich spätestens zum Zeitpunkt
T(i) zu beginnen. T(1) liegt zeitlich vor T(2), T(2) zeitlich vor T(3) und so fort.
[0026] Im Ausführungsbeispiel sind die Postsendungen an verschiedene Zustellpunkte in die
M verschiedenen Zustellregionen zu transportieren. Sei N(i) die Anzahl der Zustellpunkte
in der Zustellregion, seien V[i,j] mit 1=1, ..., M; j=1, ...,N(i) die Zustellpunkte
der Zustellregion ZR[i].
[0027] Vorgegeben ist jeweils eine Reihenfolge unter den oder wenigstens einigen Zustellpunkten
jeder Zustellregion ZR[i]. Die Reihenfolge unter Zustellpunkten resultiert z. B. aus
einer vorgegebenen Gangfolge, in der ein Zusteller die Zustellpunkte aufsucht, um
Postsendungen zuzustellen.
[0028] Im Ausführungsbeispiel wird eine Sortierung mit zwei Sortierläufen ("two-pass sequencing")
durchgeführt. Das Vorgehen bei einer Sortierung mit zwei Sortierläufen wird zunächst
beispielhaft für diejenigen Postsendungen beschrieben, die an Zustellpunkte der ersten
Zustellregion ZR[1] zu senden sind. Seien V[1,1], ... , V[1,N(1)] diese N(1) Zustellpunkte.
[0029] Die Sortierung wird mit Hilfe einer Sortieranlage durchgeführt. Diese Sortieranlage
hat n1(1) Ausgabefächer, um Postsendungen an die erste Zustellregion ZR[1] nach dem
ersten Sortierlauf auszuschleusen. Diese Sortieranlage hat eine Vielzahl von Ausgabeeinrichtungen,
die die Form von Ausgabefächern haben, zum Ausschleusen von Postsendungen. Im ersten
Sortierlauf verteilt die Sortieranlage die zu sortierenden Postsendungen automatisch
auf n1 Ausgabefächer der Sortieranlage. Nach dem ersten Sortierlauf befindet sich
also jede Postsendung, deren Adresse gelesen werden konnte und die an einen Zustellpunkt
in ZR[1] zu senden ist, in einem der n1(1) Ausgabefächer. Im zweiten Sortierlauf verteilt
die Sortieranlage die zu sortierenden Postsendungen auf n2(1) Ausgabefächer derselben
Sortieranlage. Die n1(1) Ausgabefächer für den ersten Sortierlauf sind paarweise verschieden
und aufsteigend nummeriert, die n2(1) Ausgabefächer für den zweiten Sortierlauf ebenfalls.
Möglich ist, dass mindestens ein Ausgabefach der Sortieranlage sowohl für den ersten
als auch den zweiten Sortierlauf verwendet wird.
[0030] Die Sortierung wird wie folgt durchgeführt: Die zu sortierenden Postsendungen werden
ausgerichtet und der Sortieranlage über eine Zuführeinrichtung ("Stoffeingabe", "feeder")
zugeführt. Hierbei ist es nicht erforderlich, die Postsendungen vorab zu sortieren.
[0031] Die Sortieranlage führt zunächst den ersten Sortierlauf durch. Die Sortieranlage
liest nacheinander die Adressen der Postsendungen und entscheidet, ob die jeweilige
Postsendung an die erste Zustellregion ZR[1] zu transportieren ist und wenn ja, an
welche der N(1) Zustellpunkte von ZR[1]. Falls eine Adresse beim automatischen Lesen
nicht eindeutig erkannt werden kann, wird sie manuell in einer Videocodierstation
gelesen und eingegeben. Die Sortieranlage speichert vorzugsweise den erkannten Zustellpunkt
temporär ab, beispielsweise indem sie einen Stichcode auf die Postsendung druckt oder
eine Kennzeichnung der jeweiligen Postsendung und des jeweils erkannten Zustellpunkts
in einem Datenspeicher abspeichert. Die Kennzeichnung der Postsendung umfasst vorzugsweise
einen Merkmalsvektor mit Merkmalen der Oberfläche der Postsendung.
[0032] Der erste Sortierlauf ist für die Postsendungen an ZR[1] abgeschlossen, nachdem jede
Postsendung in eines der n1(1) Ausgabefächer ausgeschleust ist. Die Postsendungen
werden den n1(1) Ausgabefächern entnommen und wieder der Zuführeinrichtung zugeführt.
Hierbei werden zunächst alle Postsendungen im ersten Ausgabefach diesem entnommen
und der Zuführeinrichtung wieder zugeführt, anschließend die Postsendungen im zweiten
Ausgabefach und so fort, bis aus allen n1(1) Ausgabefächern die Postsendungen entnommen
sind.
[0033] Die Sortieranlage beginnt mit dem zweiten Sortierlauf. In diesem zweiten Sortierlauf
erkennt die Sortieranlage wiederum den jeweiligen Zustellpunkt jeder Postsendung,
beispielsweise indem sie den Strichcode liest oder auf die gespeicherten Informationen
zurückgreift. Die Sortieranlage schleust jede Postsendung abhängig von dem erkannten
Zustellpunkt in eines der n2(1) Ausgabefächer für den zweiten Sortierlauf aus.
[0034] Vorgegeben wird ein Sortierplan. Dieser Sortierplan ordnet jedem Zustellpunkt V[1,j]
(j=1,...,N) von ZR[1] ein Tupel (s1[1,j], s2[1,j]) zu mit 1 <= s1[1,j] <= n2(1) und
1 <= s2[j]. Dieses Tupel hat folgende Bedeutung: Nach dem zweiten Sortierlauf befinden
sich alle Postsendungen für den Zustellpunkt V(j) im Sortierfach s1[1,j], und zwar
an der Position s2[1,j] im Sortierfach s1[1,j]. Die Position wird in Stapelrichtung
den Sortierfachs gemessen. Nach dem zweiten Sortierlauf liegen also im Sortierfach
s1[1,j] zuunterst die Postsendungen an den Zustellpunkt mit dem Tupel (s1[1,j], 1),
dann die Postsendungen an den Zustellpunkt mit dem Tupel (s1[1,j], 2) und so fort.
Zwischen den Postsendungen für einen Zustellpunkt V[1,j] und den Postsendungen für
den nachfolgenden Zustellpunkt V[1,j+1] wird eine Markierung gesetzt, um diese beiden
Teilstapel im Ausgabefach unterscheiden zu können.
[0035] In welcher Reihenfolge die Postsendungen nach dem zweiten Sortierlauf in ein Ausgabefach
ausgeschleust sind, hängt ausschließlich davon ab, in welches Ausgabefach sie im ersten
Sortierlauf ausgeschleust wurden. Der zweite Sortierlauf beeinflusst diese Reihenfolge
nicht. Demnach muss n1 * n2 >= N gelten. Weil im ersten Sortierlauf n1(1) Fächer zur
Verfügung stehen, ist jedes Tupel (s1[1,j], s2[1,j]) eine Zahl mit 1 <= s1[1,j] <=
n2(1) und 1 <= s2[1,j] <= n1(1). Insgesamt kann die Sortieranlage mit zwei Sortierläufen
daher Postsendungen für maximal n1(1) * n2(1) Postsendungen an ZR[1] sortieren und
sortiert ausschleusen.
[0036] In einer Ausführungsform schleust die Sortieranlage im ersten Sortierlauf in das
erste der n1 Ausgabefächer alle Postsendungen aus, die an einen Zustellpunkt mit einer
Codierung (s1(1), 1) zu transportieren sind, wobei 1 <= s1(1) <= n2(1) gilt. Sie schleust
im ersten Sortierlauf in das zweite der n1(1) Ausgabefächer alle Postsendungen aus,
die an einen Zustellpunkt mit einer Codierung (s1(1), 2) zu transportieren sind und
so fort. Nach dem ersten Sortierlauf sind alle Postsendungen ausschließlich aufgrund
der zweiten Zahl in der Codierung sortiert.
[0037] Falls n1(1) * n2(1) > N(1) ist, so sind verschiedene Verfahren möglich, um durch
zwei Sortierläufe zu erreichen, dass nach dem zweiten Sortierlauf die Postsendungen
so in den n2(1) Sortierfächern ausgegeben sind, dass der vorgegebene Sortierplan erfüllt
ist.
[0038] Dieses Vorgehen wird im Folgenden für die erste Zustellregion ZR[1] mit N(1) = 600
verschiedenen Zustellpunkten V[1,1], ... , V[1,600] beispielhaft erläutert. Um Postsendungen
im ersten Sortierlauf an Zustellpunkte der ersten Zustellregion ZR[1] auszuschleusen,
stehen n1(1) = 25 Ausgabefächer G1[1].1, ... , G1[1].25 einer Gruppe G1[1] von Ausgabefächern
zur Verfügung. Um im zweiten Sortierlauf die Postsendungen an die Zustellpunkte der
ersten Zustellregion ZR[1] auszuschleusen, stehen n2(1) = 25 Ausgabefächer G2[1].1,
... , G2[1].25 zur Verfügung.
[0039] Der vorgegebene Sortierplan ordnet dem Zustellpunkt V[1, 24*(s1 - 1) + s2] das Tupel
(s1, s2) zu, wobei 1 <= s1 <= 25 und 1 <= s2 <= 24 gilt. Dies wird im Folgenden erläutert.
[0040] Nach dem ersten Sortierlauf befinden sich die Postsendungen wie folgt in den n1(1)
= 25 Ausgabefächern (innerhalb des Ausgabefachs in einer nicht vorhersagbaren und
beliebigen Reihenfolge):
| Ausgabefach |
Inhalt des Ausgabefachs: Postsendungen an folgende Zustellpunkte |
| G1[1].1 |
V[1,1], V[1,25], V[1,49], ... , V[1,553], V[1,577] |
| G1[1].2 |
V[1,2], V[1,26], V[1,50], ... , V[1,554], V[1,578] |
| G1[1].3 |
V[1,3], V[1,27], V[1,51], ... , V[1,555], V[1,579] |
| ... |
... |
| G1[1].24 |
V[1,23], V[1,47], V[1,71], ... , V[1,575], V [1,599] |
| G1[1].25 |
V[1,24], V[1,48], V[1,72], ... , V[1,576], V[1,600] |
[0041] Beim zweiten Sortierlauf werden zunächst die Postsendungen aus dem ersten Ausgabefach
G1[1].1 und wieder der Sortieranlage zugeführt. In den n2(1) Ausgabefächer befinden
sich - nach der Sortierung und Ausschleusung aller Postsendungen aus dem Fach G1[1].1
- folgende Postsendungen:
| G2[1].1 |
G2[1].2 |
G2[1].3 |
... |
G2[1].24 |
G2[1].25 |
| V[1,1] |
V[1,25] |
V[1,49] |
... |
V[1,553] |
V[1,577] |
[0042] In dieser Tabelle gibt die erste Zeile das Ausgabefach an, die zweite Zeile den Inhalt
des Ausgabefachs (Postsendungen an die genannten Zustellpunkte).
[0043] Beim zweiten Sortierlauf werden anschließend die Postsendungen aus dem zweiten Ausgabefach
G1[1].2 entnommen und wieder der Sortieranlage zugeführt. In den n2(1) Ausgabefächer
befinden sich - nach der Sortierung und Ausschleusung aller Postsendungen aus dem
Fach G1[1].2 - folgende Postsendungen:
| G2[1].1 |
G2[1].2 |
G2[1].3 |
... |
G2[1].24 |
G2[1].25 |
| V[1,2] |
V[1,26] |
V[1,50] |
|
V[1,554] |
V[1,578] |
| V[1,1] |
V[1,25] |
V[1,49] |
... |
V[1,553] |
V[1,577] |
[0044] Die Postsendungen an den Zustellpunkt V[1,2] befinden sich oberhalb der Postsendungen
an den Zustellpunkt V[1,1], weil die Postsendungen an V[1,2] später als die Postsendungen
an V[1,1] ausgeschleust wurden. Zwischen den Postsendungen an V[1,2] und den Postsendungen
an V[1,1] befindet sich vorzugsweise ein Trennelement oder sonst eine Kennzeichnung
des Übergangs.
[0045] Beim zweiten Sortierlauf werden anschließend die Postsendungen aus dem dritten Ausgabefach
G1[1].3 und wieder der Sortieranlage zugeführt. In den n2(1) Ausgabefächern befinden
sich - nach der Sortierung und Ausschleusung aller Postsendungen aus dem Fach G1[1].3
- folgende Postsendungen:
| G2[1].1 |
G2[1].2 |
G2[1].3 |
... |
G2[1].24 |
G2[1].25 |
| V[1,3] |
V[1,27] |
V[1,51] |
|
V[1,555] |
V[1,579] |
| V[1,2] |
V[1,26] |
V[1,50] |
|
V[1,554] |
V[1,578] |
| V[1,1] |
V[1,25] |
V[1,49] |
... |
V[1,553] |
V[1,577] |
[0046] Dies wird so fortgesetzt. Nachdem alle Postsendungen aus dem Fach G1[1].24 sortiert
und wieder ausgeschleust sind, befinden sich in n2(1) Ausgabefächern folgende Postsendungen:
| G2[1].1 |
G2[1].2 |
G2[1].3 |
... |
G2[1].24 |
G2[1].25 |
| V[1,23] |
V[1,47] |
V[1,71] |
|
V[1,575] |
V[1,599] |
| ... |
... |
... |
|
... |
... |
| V[1,3] |
V[1,27] |
V[1,51] |
|
V[1,555] |
V[1,579] |
| V[1,2] |
V[1,26] |
V[1,50] |
|
V[1,554] |
V[1,578] |
| V[1,1] |
V[1,25] |
V[1,49] |
... |
V[1,553] |
V[1,577] |
[0047] Abschließend werden alle Postsendungen aus dem Fach G1[1].25 sortiert und wieder
ausgeschleust. Nach dem Abschluss des zweiten Sortierlaufs befinden sich folgende
Postsendungen in folgenden Ausgabefächern:
| G2[1].1 |
G2[1].2 |
G2[1].3 |
... |
G2[1].24 |
G2[1].25 |
| V[1,24] |
V[1,48] |
V[1,72] |
|
V[1,576] |
V[1,600] |
| V[1,23] |
V[1,47] |
V[1,71] |
|
V[1,575] |
V[1,599] |
| ... |
... |
... |
|
... |
... |
| V[1,3] |
V[1,27] |
V[1,51] |
|
V[1,555] |
V[1,579] |
| V[1,2] |
V[1,26] |
V[1,50] |
|
V[1,554] |
V[1,578] |
| V[1,1] |
V[1,25] |
V[1,49] |
... |
V[1,553] |
V[1,577] |
[0048] Die n1 Ausgabefächer für den ersten Sortierlauf sind im Ausführungsbeispiel in M
Gruppen von Verteilfächern unterteilt, nämlich in eine erste Gruppe G1[1] mit n1(1)
Ausgabefächer für die erste Zustellregion ZR[1], eine zweite Gruppe G1[2] mit n1(2)
Ausgabefächer für die zweite Zustellregion ZR[2], ..., eine M-te Gruppe G1[M] mit
n1(M) Ausgabefächer für die M-te Zustellregion. Also ist n1 = n1(1) + ... + n1(M).
Jedes im ersten Sortierlauf verwendete Ausgabefach der Gruppe G1[i] erhält einen Index
G1[i].k mit 1 <= i <= M und 1 <= k <= n1(i).
[0049] Der erste Sortierlauf wird so wie oben beschrieben für alle Postsendungen durchgeführt.
Im ersten Sortierlauf erkennt die Sortieranlage für jede Postsendung, in welche Zustellregion
diese Postsendung zu transportieren ist und an welchen Zustellpunkt innerhalb dieser
Zustellregion diese Postsendung zu transportieren ist. Abhängig von der erkannten
Zustellregion und dem erkannten Zustellpunkt gibt sie die Postsendung in eines von
n1 = n1(1) + ... + n1(M) Ausgabefächern aus.
[0050] Jede Postsendung für die erste Zustellregion ZR[1] wird in eines der n1(1) Ausgabefächer
für die erste Zustellregion ZR[1] ausgegeben, jede Postsendung für die zweite Zustellregion
ZR[2] wird in eines der n1(2) Ausgabefächer für die zweite Zustellregion und so fort.
Beispielsweise ist n1(i) = 25 für i=1, ..., M.
[0051] Nachdem der erste Sortierlauf beendet ist, werden zunächst die Postsendungen aus
den n1(1) Ausgabefächern für die erste Zustellregion ZR[1] wieder der Zuführeinrichtung
zugeführt, und zwar zunächst die Postsendungen aus dem ersten Ausgabefach G1[1].1
für die erste Zustellregion ZR[1], dann die Postsendungen aus dem zweiten Ausgabefach
G1[1].2 für die erste Zustellregion ZR[1] und so fort.
[0052] Die Erfindung erspart die Notwendigkeit, einen einzigen Zeitpunkt vorzugeben, zu
dem der erste Sortierlauf komplett abgeschlossen ist. Vielmehr wird für jede Zustellregion
ZR[i] jeweils ein Zeitpunkt T1(i) verwendet, an dem der erste Sortierlauf für die
Postsendungen an die Zustellregion ZR[i] abgeschlossen ist, i=1,..., M. T1(1) liegt
vor T1(2), T1(2) liegt vor T1(3) und so fort. T1(i) hängt ab von T(i) (i=1,..., M).
Vorzugsweise wird T1(i) so gelegt, dass zwischen T1(i) und T(i) eine Zeitspanne ΔT(i)
liegt, dass also T(i) um ΔT(i) später als T(i) liegt. ΔT(i) ist eine obere Zeitschranke
für die Zeit, die benötigt wird, um die Postsendungen an die Zustellregion ZR[i] nach
dem ersten Sortierlauf wieder der Zuführeinrichtung zuzuführen und für diese Postsendungen
den zweiten Sortierlauf durchzuführen. Möglich ist, dass T(2) = T1(1), T(3) = T1(2),
T(4) = T1(3) usw. gilt.
[0053] Zum Zeitpunkt T1(1) wird damit begonnen, diejenigen Postsendungen, die sich in den
n1(1) Ausgabefächern der Gruppe G1[1] befinden, diesen Ausgabefächern zu entnehmen
und wieder der Zuführeinrichtung zuzuführen. Diese Postsendungen sind an die erste
Zustellregion ZR[1] zu transportieren. Hierbei werden zunächst alle Postsendungen
dem ersten Ausgabefach G1[1].1 der Gruppe G1[1] entnommen und der Zuführeinrichtung
zugeführt. Danach werden alle Postsendungen dem zweiten Ausgabefach G1[1].2 der Gruppe
G1[1] entnommen und der Zuführeinrichtung zugeführt und so fort, bis alle n1(1) Ausgabefächer
der Gruppe G1[1] geleert sind.
[0054] Fig. 1 veranschaulicht den zeitlichen Ablauf. In diesem Beispiel ist T1(2) = T(1),
T1(3) = T(2) usf. Bis zum Zeitpunkt T1(1) schleust die Sortieranlage im ersten Sortierlauf
Postsendungen für die Zustellregion ZR(1) in die Ausgabefächer der Gruppe G1[1]. Zwischen
den Zeitpunkten T1(1) und T(1) werden die Postsendungen aus den Fächern von G1[1]
entnommen, wieder der Sortieranlage zugeführt und im zweiten Sortierlauf in die Fächern
der Gruppe G2[k(1)] ausgeschleust. Zum Zeitpunkt T(1) sind die Sendungen in die Fächer
von G2[k(1)] ausgeschleust und können verschickt werden. Bis zum Zeitpunkt T1(2) schleust
die Sortieranlage im ersten Sortierlauf Postsendungen für die Zustellregion ZR(2)
in die Ausgabefächer der Gruppe G1[2]. Zwischen den Zeitpunkten T1(2) und T(2) werden
die Postsendungen aus den Fächern von G1[2] entnommen, wieder der Sortieranlage zugeführt
und im zweiten Sortierlauf in die Fächern der Gruppe G2[k(2)] ausgeschleust. Zum Zeitpunkt
T(2) sind die Sendungen in die Fächer von G2[k(2)] ausgeschleust und können verschickt
werden.
[0055] Erfindungsgemäß sind L Gruppen von Ausgabefächern für die Ausgabe des zweiten Sortierlaufs
vorgesehen mit L < M. Beispielsweise ist L = 2. Dadurch werden Ausgabefächer eingespart.
Die erste Gruppe G2[1] besteht aus n2(1) Ausgabefächern, die zweite Gruppe G2[2] aus
n2(2) Ausgabefächern und so fort. Es ist n2 = n2(1) + n2(2) + ... + n2(L). Beispielsweise
ist n2(1) = n2(2) = ... = n2(L) = 25. Jedes im zweiten Sortierlauf verwendete Ausgabefach
der Gruppe G2[p] erhält einen Index G2[p].q mit 1<= p <= L und 1 <= q <= n2(p).
[0056] Die Sortieranlage beginnt zum Zeitpunkt T1(1) damit, den zweite Sortierlauf für die
Postsendungen an die erste Zustellregion durchzuführen. Sie kann bereits mit dem zweiten
Sortierlauf beginnen, während Postsendungen aus den später zu entleerenden Sortierfächern
der Gruppen G1[1].2, G1[1].3, ... entnommen und wieder der Zuführeinrichtung zugeführt
werden. In diesem zweiten Sortierlauf erkennt die Sortieranlage wiederum den jeweiligen
Zustellpunkt jeder Postsendung, beispielsweise indem sie den Strichcode liest oder
auf die gespeicherten Informationen (Kennzeichnungen von Postsendungen und Zustellpunkten)
zurückgreift. Die Sortieranlage schleust jede Postsendung abhängig von dem erkannten
Zustellpunkt in eines der n2 = n2 (1) + .... +n2(L) Ausgabefächer für den zweiten
Sortierlauf aus.
[0057] Ab dem Zeitpunkt T1(1) werden zunächst alle Postsendungen an die erste Zustellregion
ZR[1] wieder der Zuführeinrichtung zugeführt. Diese Postsendungen wurden im ersten
Sortierlauf in die n1(1) Ausgabefächern der Gruppe G1[1] ausgeschleust. Daher bearbeitet
die Sortieranlage im zweiten Sortierlauf zunächst alle Postsendungen für die erste
Zustellregion ZR[1]. Die Sortieranlage wählt eine erste Gruppe G2[k(1)] von Ausgabefächern
mit 1 <= k(1) <= L aus den L Gruppen von Ausgabefächern für den zweiten Sortierlauf
aus. Die Sortieranlage schleust jede Postsendung für die erste Zustellregion in eines
der n2(k(1)) Ausgabefächer der Gruppe G2[k(1)] aus.
[0058] Sobald alle Postsendungen für die erste Zustellregion ZR[1] ausgeschleust sind, setzt
die Sortieranlage eine Meldung ab. Weil zwischen T1(1) und T(1) der Zeitspanne ΔT(1)
liegt, setzt die Sortieranlage diese Meldung spätestens zum Zeitpunkt T1 ab, also
rechtzeitig. Sei T-M(1) der Zeitpunkt, an dem diese Meldung abgesetzt wurde. Sobald
die Sortieranlage diese Meldung abgegeben hat, wird damit begonnen, die Postsendungen
aus den n2(k(1)) Ausgabefächer der Gruppe G2[k(1)] entnommen. Der Transport dieser
sortierten Postsendungen an die erste Zustellregion wird ausgelöst. Alle Postsendungen
für die erste Zustellregion befinden sich in den Ausgabefächern der Gruppe G2[k(1)].
Nur aus diesen n2(k(1)) Ausgabefächern sind Postsendungen zu entnehmen und auf die
Reise zu ihren jeweiligen Zustellpunkten zu schicken.
[0059] Die Postsendungen an die zweite Zustellregion ZR[2] werden erst ab dem Zeitpunkt
T1(2) wieder der Zuführeinrichtung zugeführt. Dieser Zeitpunkt T1(2) liegt hinter
dem Zeitpunkt T1(1). Im Zeitraum zwischen T1(1) und T1(2) führt die Sortieranlage
- sowohl den zweiten Sortierlauf für die Postsendungen an die erste Zustellregion ZR[1]
- als auch den ersten Sortierlauf für die Postsendungen an die zweite Zustellregion
ZR[2], dritte Zustellregion ZR[3], vierte Zustellregion ZR[4], ...
durch. Die Sortieranlage vermag sogar solche Postsendungen termingerecht auszuschleusen,
die noch nach dem Zeitpunkt T1(1) erstmals der Zuführeinrichtung zugeführt wurden
und nicht an die erste Verteilregion zu transportieren sind.
[0060] Ab dem Zeitpunkt T1(2) werden alle Postsendungen an die zweite Zustellregion ZR[2]
wieder der Zuführeinrichtung zugeführt. Hierbei werden zunächst alle Postsendungen
dem ersten Ausgabefach G1[2].1 der Gruppe G1[2] entnommen und der Zuführeinrichtung
zugeführt. Danach werden alle Postsendungen dem zweiten Ausgabefach G1[2].2 der Gruppe
G1[2] entnommen und der Zuführeinrichtung zugeführt und so fort, bis alle n1(2) Ausgabefächer
der Gruppe G1[2] geleert sind.
[0061] Ab dem Zeitpunkt T1(2) setzt die Sortieranlage den zweiten Sortierlauf fort, und
zwar für die Postsendungen, die in die zweite Zustellregion ZR[2] zu transportieren
sind. Die Erfindung ermöglicht es, dass folgende beiden Verfahrensschritte zeitgleich
oder wenigstens überlappend durchgeführt werden:
- Die Postsendungen für die erste Zustellregion ZR[1] werden den n2(k(1)) Ausgabefächer
der Gruppe G2[k(1)] entnommen und auf die Reise geschickt.
- Die Sortieranlage führt den zweiten Sortierlauf für die Postsendungen an die zweite
Zustellregion ZR[2] durch.
[0062] Die Sortieranlage wählt eine zweite Gruppe G2[k(2)] (1 <= k(2) <= L) aus den L Gruppen
von Ausgabefächern für den zweiten Sortierlauf aus. Hierbei ist G2[k(2)] # G2[k(1)],
denn die k(1) Ausgabefächer von G2[k(1)] sind ja noch mit den Postsendungen für die
erste Zustellregion ZR[1] gefüllt. Die Sortieranlage schleust jede Postsendung für
die zweite Zustellregion ZR[2] in eines der n2(k(2)) Ausgabefächer der Gruppe G2[k(2)]
aus.
[0063] Sobald alle Postsendungen für die zweite Zustellregion ZR[2] ausgeschleust sind,
setzt die Sortieranlage wiederum eine Meldung ab. Daraufhin werden die Postsendungen
aus den n2(k(2)) Ausgabefächer der Gruppe G2[k(2)] entnommen. Der Transport dieser
sortierten Postsendungen an die zweite Zustellregion ZR[2] wird ausgelöst.
[0064] Parallel hierzu führt die Sortieranlage den zweiten Sortierlauf für die Postsendungen
an die dritte Zustellregion ZR[3] durch. Hierfür wählt sie eine Gruppe G2[k(3)] aus
den L Gruppen von Verteilfächern für den zweiten Sortierlauf aus. Es gilt G2[k(3)]
# G2[k(2)]. Möglich ist, dass G2[k(3)] = G2[k(1)] gilt, dass also im zweiten Sortierlauf
die Postsendungen an die erste und an die dritte Zustellregion ZR[3] in Sortierfächer
derselben Gruppe ausgegeben werden. Im Beispiel ist dies der Fall, es ist also G2[k(3)]
= G2[k(1)]. Dies ist möglich, denn die Postsendungen an die erste Zustellregion ZR[1]
werden ja diesen Sortierfächern entnommen, während die Sortieranlage den zweiten Sortierlauf
für die Postsendungen an die zweite Zustellregion durchführt.
[0065] Beispielsweise ist L = 2, und k(1) = 1, k(2) = 2, k(3) = 1, k(4) = 2, k(5) = 1, k(6)
= 2 und k(7) = 1. Für den zweiten Sortierlauf werden nur zwei Gruppen von Ausgabefächern
verwendet. Die Sendungen an die erste Zustellregion ZR(1) werden nach dem zweiten
Sortierlauf in die Ausgabefächer der ersten Gruppe G2[1] ausgegeben. Anschließend
werden die Postsendungen an die zweite Zustellregion ZR(2) in die Ausgabefächer der
zweiten Gruppe G2[2] ausgegeben. In dieser Zeit werden die Ausgabefächer der ersten
Gruppe G2[1] geleert und stehen wieder zur Verfügung. Nach der Ausgabe der Postsendungen
an die zweite Zustellregion ZR(2) werden die Postsendungen an die dritte Zustellregion
ZR(3) ausgegeben, und zwar wieder in die nunmehr geleerten Ausgabefächer der ersten
Gruppe G2[1]. Danach werden die Postsendungen an die vierte Zustellregion ZR(4) in
die nunmehr geleerten Ausgabefächer der zweiten Gruppe G2[2] ausgegeben, danach die
Postsendungen an die fünfte Zustellregion ZR(5) in die die nunmehr geleerten Ausgabefächer
der ersten Gruppe G2[1] und so fort.
[0066] Dieses Vorgehen wird fortgesetzt, bis die Sortieranlage alle Postsendungen ausgegeben
hat und den zweiten Sortierlauf abgeschlossen hat.
[0067] Das erfindungsgemäße Verfahren lastet die Werker oder Handhabungsautomaten, die nach
dem zweiten Sortierlauf die Ausgabefächer entleeren, gleichmäßiger aus und vermeidet
starke Schwankungen der Arbeitsbelastung und Leerlaufzeiten. Die Werker oder Handhabungsautomaten
brauchen nicht zu warten, bis die Sortieranlage den zweiten Sortierlauf vollständig
abgeschlossen hat, und müssen dann alle n2 Sortierfächer in kurzer Zeit entleeren.
Zunächst müssen vielmehr lediglich die Ausgabefächer der Gruppe G2[k(1)] entleert
werden. Während des Entleerens arbeitet die Sortieranlage weiter und führt den zweiten
Sortierlauf für Postsendungen an die zweite, dann die dritte, ... Zustellregion aus.
Sie kann außerdem noch den ersten Sortierlauf für Postsendungen an spätere Zustellregionen
abschließen. Anschließen müssen lediglich die Ausgabefächer der Gruppe G2[k(2)] entleert
werden, und die Sortieranlage arbeitet während dessen weiter.
[0068] Im Ausführungsbeispiel wird als erste Zustellregion diejenige Zustellregion ausgewählt,
die den längsten Transportweg von der Sortieranlage aufweist. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren schleust die Sortieranlage die Postsendungen an die erste Zustellregion
als erstes aus. Die Postsendungen an die erste Zustellregion sind daher als erste
fertig sortiert und können auf die Reise geschickt werden. Die Zustellregion mit dem
zweitlängsten Transportweg wird als zweite Zustellregion verwendet und so fort.
[0069] Für jede Zustellregion ist jeweils ein Sortierplan vorgegeben. Dieser Sortierplan
ordnet jedem Zustellpunkt V[i,j] aus der Zustellregion 2R[i] ein Tupel (s1[i,j], s2[i,j])
zu. Der erste Index gibt an, in welches Sortierfach die Postsendungen an den Zustellpunkt
V[i,j] im zweiten Sortierlauf ausgeschleust werden. Weil diese Postsendungen im zweiten
Sortierlauf in ein Ausgabefach der Gruppe G2[k(i)] mit 1 <= k(i) <= L ausgeschleust
werden, ist s1[i,j] ein Index G2[k(i)].q[i,j] mit 1 <= q[i,j] <= n2(k(i)). Der zweite
Index s2[i,j] gibt an, an welcher Position im Sortierfach s1[i,j] die Postsendungen
an den Zustellpunkt V[i,j] sich nach dem zweiten Sortierlauf befinden.
[0070] Im ersten Sortierlauf wird jede Postsendung an einen Zustellpunkt der Zustellregion
ZR[i] in eines der n1(i) Ausgabefächer ausgegeben, die für die Zustellregion ZR[i]
verwendet werden. Die Sortierung nach dem zweiten Sortierlauf hängt davon ab, in welches
Ausgabefach der Gruppe G1[i] die Postsendung im ersten Sortierlauf ausgeschleust wird.
Daher ist s2[i,j] ein Index G1[i].k[i,j] mit 1 <= k[i,j] <= n1(i).
[0071] Bei der Auslegung der Sortieranlage ist folgende Randbedingung zu beachten: Die Zustellregion
ZR[i] umfasst N(i) Zustellpunkte. Es muss n2(k(i)) * n1(i) >= N(i) gelten.
[0072] In einer Ausführungsform werden im ersten Sortierlauf alle Postsendungen an den Zustellpunkt
V[i,j] in das Ausgabefach s2[i,j] = G1[i].k[i,j] ausgeschleust.
[0073] Möglich ist, dass ein Ausgabefach entweder nur im ersten Sortierlauf oder nur im
zweiten Sortierlauf verwendet wird. Jedes Ausgabefach gehört also entweder zu genau
einer der M Gruppen G1[1], ... , G1[M] oder zu einer der der L Gruppen G2[1], ...
, G2[L]. Diese Ausgestaltung erfordert n1 + n2 Ausgabefächer.
[0074] Diese Ausgestaltung ermöglicht es, die Ausgabefächer der M Gruppen G1[1], ... , G1[M]
nahe bei der Zuführeinrichtung anzuordnen. Dadurch werden nur kurze Transportwege
benötigt, um die Postsendungen nach dem ersten Sortierlauf wieder der Zuführeinrichtung
zuzuführen. Die Ausgabefächer der L Gruppen G2[1], ... , G2[L] lassen sich nahe dem
Ort anbringen, an dem die sortierten Postsendungen in Transportmittel gebracht werden,
um sie in die Zustellregionen zu transportieren. Außerdem kann der erste Sortierlauf
für Postsendungen an eine bestimmte Zustellregion wiederholt werden, wenn der erste
Sortierlauf bei der ersten Durchführung scheitert, z. B. wegen eines Staus in der
Sortieranlage oder wegen eines Fehlers beim Entnehmen der Postsendungen, ohne den
gesamten ersten Sortierlauf für alle Postsendungen wiederholen zu müssen.
[0075] Eine andere Ausgestaltung spart Ausgabefächer ein. Einige oder gar alle Ausgabefächer
der L Gruppen G2[1], ... , G2[L] werden nicht nur im zweiten Sortierlauf, sondern
auch im ersten Sortierlauf verwendet. Beispielsweise ist L = 2. G2[1] und G2[2] besteht
aus jeweils 25 Ausgabefächern, also ist n2(1) = n2(2) = 25 und n2 = 50. Es ist M =
7. Die Sortieranlage hat insgesamt aber nur M + 1 Gruppen von je 25 Ausgabefächern.
[0076] Wie gerade beschrieben, werden im zweiten Sortierlauf die Postsendungen an die erste
Zustellregion ZR[1] in die n2(1) Ausgabefächer der Gruppe G2[k(1)] ausgeschleust.
Diese Ausgabefächer werden nur im zweiten Sortierlauf verwendet. Bis zum Zeitpunkt
T1(1) sind die Ausgabefächer der Gruppe G1[1] entleert und stehen wieder zur Verfügung.
Nach dem Zeitpunkt T1(1) werden zunächst keine Postsendungen an ZR[1] mehr ausgeschleust,
sondern verbleiben in einer Warteschleife in der Sortieranlage. Daher werden die Ausgabefächer
von G1[1] im zweiten Sortierlauf wiederverwendet, um die Postsendungen an ZR[2] auszuschleusen.
Die Gruppe G1(1) wird also auch als Gruppe G2[k(2)] verwendet.
[0077] Im zweiten Sortierlauf werden die Postsendungen an ZR[3] wieder in die Ausgabefächer
der Gruppe G2[k(3)] = G2[k(1)] ausgeschleust. Die Postsendungen an ZR[4] werden im
zweiten Sortierlauf z. B. in die Ausgabefächer von G1[3] ausgeschleust. Diejenigen
Sendungen, die an ZR[3] zu senden sind und daher im ersten Sorterlauf in G1[3] ausgeschleust
wurden, wurden bis zum Zeitpunkt T1(3) ausgeschleust und bis zum Zeitpunkt T(3) =
T1(4) wieder diesen Ausgabefächern entnommen und erneut zugeführt. Nach T1(3) stehen
die Ausgabefächer von G1[3] wieder zur Verfügung.
Bezugszeichenliste
[0078]
| Bezugszeichen |
Bedeutung |
| ΔT(i) |
Obere Schranke für den Zeitbedarf, um die Postsendungen an die Zustellregion ZR[i]
nach dem ersten Sortierlauf den Ausgabefächern zu entnehmen und für diese Postsendungen
den zweiten Sortierlauf durchzuführen |
| G1[i] |
Gruppe von Ausgabefächern, die im ersten Sortierlauf für Postsendungen an Zustellpunkte
der Zustellregion ZR[i] verwendet wird |
| G1[i].1, ... , G1[i].n1(1) |
Ausgabefächer der Ausgabefächer-Gruppe G1[i] |
| G2[k(i)] |
Gruppe von Ausgabefächern, die im zweiten Sortierlauf für Postsendungen an Zustellpunkte
der Zustellregion ZR[i] verwendet wird; 1 <= k(i) <= L |
| G2[k(i)].1, ... , G2[k(i)].n2(1) |
Ausgabefächer der Ausgabefächer-Gruppe G2[k(i)] |
| L |
Anzahl von Ausgabefächer-Gruppen für den zweiten Sortierlauf |
| M |
Anzahl der Zustellregionen, zugleich Anzahl von Ausgabefächer-Gruppen für den ersten
Sortierlauf |
| n1(i) |
Anzahl der Ausgabefächer der Gruppe G1[i] |
| N(i) |
Anzahl der Zustellpunkte der Zustellregion ZR[i] |
| T(i) |
vorgegebener Zeitpunkt, bis zu dem die Postsendungen an die Zustellregion ZR[i] abgeschlossen
sein muss |
| T1(i) |
Zeitpunkt, bis zu dem der erste Sortierlauf für die Postsendungen an die Zustellregion
ZR[i] abgeschlossen sein muss |
| V[i,j] |
Zustellpunkte der Zustellregion ZR[i] mit i=1,...,M und j=1,...,N(i) |
| ZR[1], ... , |
die M Zustellregionen |
| 2R [M] |
|
| n2(k(i) |
Anzahl der Ausgabefächer der Gruppe G2[k(i)] |
1. Verfahren zum Sortieren von Gegenständen, insbesondere von Postsendungen, mit Hilfe
einer Sortieranlage,
wobei nach dem Sortieren jeder Gegenstand zu jeweils einem auf der oder für den Gegenstand
spezifizierten Zustellpunkt transportiert wird,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst, dass
- jeder Gegenstand der Sortieranlage erstmals zugeführt wird und die Sortieranlage
in mindestens zwei Sortierläufen durchläuft,
- die Sortieranlage den Zustellpunkt jedes Gegenstands beim ersten Sortierlauf den
Gegenstand erkennt,
- die Sortieranlage jeden Gegenstand abhängig von den erkannten Zustellpunkten in
eine Ausgabeeinrichtung einer ersten Menge von Ausgabeeinrichtungen ausgibt,
- die Gegenstände den Ausgabeeinrichtungen der ersten Menge entnommen und gemäß einer
vorgegebenen Zuführ-Reihenfolge erneut der Sortieranlage zugeführt werden,
- die Sortieranlage jeden Gegenstand beim zweiten Sortierlauf den Gegenstand abhängig
von den erkannten Zustellpunkten in eine Ausgabeeinrichtung einer zweiten Menge von
Ausgabeeinrichtungen ausgibt,
wobei die Sortieranlage
- beim ersten Sortierlauf jeden Gegenstand entweder in eine Ausgabeeinrichtung einer
vorgegebenen ersten Gruppe (G1[1]) der ersten Menge oder in eine Ausgabeeinrichtung
einer nicht zur ersten Gruppe (G1[1]) gehörende Ausgabeeinrichtung der ersten Menge
ausgibt,
- beim zweiten Sortierlauf jeden Gegenstand entweder in eine Ausgabeeinrichtung einer
vorgegebenen ersten Gruppe (G2[k(1)]) der zweiten Menge oder in eine Ausgabeeinrichtung
einer nicht zur ersten Gruppe (G2[k(1)]) gehörende Ausgabeeinrichtung der zweiten
Menge ausgibt,
wobei sowohl die erste Gruppe (G1[1]) der ersten Menge als auch die erste Gruppe (G2[k(1)])
der zweiten Menge für Gegenstände mit bestimmten Zustellpunkten vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils mehrere Zustellpunkte dergestalt zu einer Zustellregion (ZR[1], ZR[2], ...)
zusammengefasst sind, dass die Transportwege von der Sortieranlage zu den Zustellpunkten
einer Zustellregion einen gemeinsamen Teil-Transportweg umfassen und jeder Zustellpunkt
zu genau einer von mindestens zwei vorgegebenen Zustellregionen (ZR[1], ZR[2], ...)
gehört,
die Sortieranlage jeden Gegenstand beim ersten Sortierlauf
- dann in eine Ausgabeeinrichtung der ersten Gruppe (G1[1]) der ersten Menge ausgibt,
- wenn der Zustellpunkt des Gegenstands zu einer ersten Zustellregion (ZR[1]) gehört
und der Zeitpunkt der Ausgabe vor einem vorgegebenen ersten Zeitpunkt (T1(1)) liegt,
und
- ansonsten in eine nicht zur ersten Gruppe (G1[1]) gehörenden Ausgabeeinrichtung
der ersten Menge,
jeder Gegenstand, dessen Zielpunkt zur ersten Zustellregion (ZR[1]) gehört,
- nach dem ersten Zeitpunkt erneut der Sortieranlage zugeführt wird und
- im zweiten Sortierlauf in eine Ausgabeeinrichtung der ersten Gruppe (G2[k(1)]) der
zweiten Menge ausgegeben wird,
und die erneute Zuführung derjenigen Gegenstände, die die Sortieranlage in eine nicht
zur ersten Gruppe (G1[1]) gehörende Ausgabeeinrichtung der ersten Menge ausgegeben
hat,
- bis zu einem vorgegebenen zweiten Zeitpunkt (T1(2)), der nach dem ersten Zeitpunkt
(T1(1)) liegt, ausgesetzt wird und
- erst nach dem zweiten Zeitpunkt (T1(2)) begonnen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Gegenstand nach dem ersten Zeitpunkt (T1(1)) erstmals der Sortieranlage
zugeführt wird,
die Sortieranlage jeden Gegenstand beim ersten Sortierlauf
- dann in eine Ausgabeeinrichtung einer vorgegebenen zweiten Gruppe (G1[2])der ersten
Menge ausgibt, wenn der Zielpunkt des Gegenstands zu einer zweiten Zustellregion (ZR[2])
gehört und der Zeitpunkt der Ausgabe des Gegenstands vor dem zweiten Zeitpunkt (T1(2))
liegt,
- und ansonsten in ein nicht zur zweiten Gruppe gehörende Ausgabeeinrichtung der ersten
Menge ausgibt,
und die erneute Zuführung desjenigen Gegenstands, die die Sortieranlage in eine weder
zur ersten Gruppe noch zur zweiten Gruppe gehörende Ausgabeeinrichtung der ersten
Menge ausgegeben hat,
- bis zu einem vorgegebenen dritten Zeitpunkt (T1(3)), der nach dem zweiten Zeitpunkt
liegt, ausgesetzt und
- erst nach dem dritten Zeitpunkt (T1(3)) begonnen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sortieranlage jeden Gegenstand beim ersten Sortierlauf
- dann in eine Ausgabeeinrichtung einer zweiten Gruppe der ersten Menge ausgibt, wenn
der Zielpunkt des Gegenstands zu einer zweiten Zielregion (ZR[2]) gehört und der Zeitpunkt
der Ausgabe vor dem zweiten Zeitpunkt (T1(2)) liegt, und
- dann in eine Ausgabeeinrichtung einer dritten Gruppe (G1[3]) der ersten Menge ausgibt,
wenn der Zielpunkt des Gegenstands zu einer dritten Zielregion (ZR[3]) gehört und
der Zeitpunkt der Ausgabe vor einem nach dem zweiten Zeitpunkt liegenden dritten Zeitpunkt
(T1(3)) liegt,
im Zeitraum zwischen dem zweiten und dem dritten Zeitpunkt jeden Gegenstand, die die
Sortieranlage bis zum zweiten Zeitpunkt in eine Ausgabeeinrichtung der zweiten Gruppe
der ersten Menge ausgegeben hat, erneut der Sortieranlage zugeführt wird und
die erneute Zuführung derjenigen Gegenstände, die die Sortieranlage im ersten Sortierlauf
in ein weder zur ersten Gruppe noch zur zweiten Gruppe gehörende Ausgabeeinrichtung
der ersten Menge ausgegeben hat,
- bis zum dritten Zeitpunkt ausgesetzt
- und erst nach dem dritten Zeitpunkt begonnen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
bis zum dritten Zeitpunkt die Schritte, dass
- die Sortieranlage jeder erneut zugeführte Gegenstand, deren Zustellpunkt zur ersten
Zustellregion gehört, in ein Ausgabefach der ersten Gruppe der zweiten Menge ausgibt
und
- dieser Gegenstand dem Ausgabefach entnommen wird, abgeschlossen werden und
die Sortieranlage nach dem dritten Zeitpunkt jeden erneut zugeführten Gegenstand,
dessen Zustellpunkt zur dritten Zustellregion gehört, in eine Ausgabeeinheit der ersten
Gruppe der zweiten Menge ausgibt.
5. Sortieranlage zum Sortieren von Gegenständen, insbesondere von Postsendungen,
- wobei die Sortieranlage dazu ausgestaltet ist, für jeden Gegenstand nach dem Sortieren
einen Transport des Gegenstands zu jeweils einem auf der oder für den Gegenstand spezifizierten
Zustellpunkt auszulösen,
wobei die Sortieranlage
- mindestens eine Zuführeinrichtung zum Zuführen eines Gegenstands zur Sortieranlage,
- eine Leseeinrichtung zum Erkennen des Zustellpunkts eines Gegenstands,
- eine erste Menge von Ausgabeeinrichtungen zum Ausgeben von Gegenständen und
- eine zweite Menge von Ausgabeeinrichtungen zum Ausgeben von Gegenständen
umfasst und
die Sortieranlage dazu ausgestaltet ist, dass
- jeder Gegenstand die Sortieranlage in mindestens zwei Sortierläufen durchläuft,
- die Leseeinrichtung nach den erstmaligem Zuführen eines Gegenstands zur Zuführeinrichtung
beim ersten Sortierlauf den Zustellpunkt des Gegenstands erkennt,
- die Sortieranlage jeden Gegenstand abhängig von dem jeweils erkannten Zustellpunkt
in eine Ausgabeeinrichtung der ersten Menge von Ausgabeeinrichtungen ausgibt,
- nach Entnahme der Gegenstände aus den Ausgabeeinrichtungen der ersten Menge und
erneutem Zuführen der Postsendungen in die Zuführeinrichtung gemäß einer vorgegebenen
Zuführ-Reihenfolge
die Sortieranlage jeden Gegenstand beim zweiten Sortierlauf abhängig von dem jeweils
erkannten Zustellpunkt in eine Ausgabeeinrichtung der zweiten Menge von Ausgabeeinrichtungen
ausgibt,
wobei die Sortieranlage dazu ausgestaltet ist,
- beim ersten Sortierlauf jeden Gegenstand entweder in eine Ausgabeeinrichtung einer
vorgegebenen ersten Gruppe (G1[1]) der ersten Menge oder in eine Ausgabeeinrichtung
einer nicht zur ersten Gruppe (G1[1]) gehörende Ausgabeeinrichtung der ersten Menge
auszugeben,
- beim zweiten Sortierlauf jeden Gegenstand entweder in eine Ausgabeeinrichtung einer
vorgegebenen ersten Gruppe (G2[k(1)]) der zweiten Menge oder in eine Ausgabeeinrichtung
einer nicht zur ersten Gruppe (G2[k(1)]) gehörende Ausgabeeinrichtung der zweiten
Menge auszugeben,
wobei sowohl die erste Gruppe (G1[1]) der ersten Menge als auch die erste Gruppe (G2[k(1)])
der zweiten Menge für Gegenstände mit bestimmten Zustellpunkten vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils mehrere Zustellpunkte dergestalt zu einer Zustellregion (ZR[1], ZR[2], ...)
zusammengefasst sind, dass die Transportwege von der Sortieranlage zu den Zustellpunkten
einer Zustellregion einen gemeinsamen Teil-Transportweg umfassen und jeder Zustellpunkt
zu genau einer von mindestens zwei vorgegebenen Zustellregionen gehört,
die Sortieranlage so ausgestaltet ist, dass sie jeden Gegenstand beim ersten Sortierlauf
- dann in eine Ausgabeeinrichtung der ersten Gruppe (G1[1]) der ersten Menge ausgibt,
- wenn der Zustellpunkt des Gegenstands zu einer ersten Zustellregion (ZR[1]) gehört
und der Zeitpunkt der Ausgabe vor einem vorgegebenen ersten Zeitpunkt (T1(1)) liegt,
und
- ansonsten in eine nicht zur ersten Gruppe (G1[1]) gehörenden Ausgabeeinrichtung
der ersten Menge ausgibt,
die Sortieranlage so ausgestaltet ist, dass
- jeder Gegenstand, dessen Zielpunkt zur ersten Zustellregion (ZR[1]) gehört, nach
dem ersten Zeitpunkt erneut der Sortieranlage zugeführt wird und
- die Sortieranlage diesen Gegenstand im zweiten Sortierlauf in eine Ausgabeeinrichtung
der ersten Gruppe (G2[k(1)]) der zweiten Menge ausgibt,
die Sortieranlage so ausgestaltet ist, dass die erneute Zuführung derjenigen Gegenstände,
die die Sortieranlage in eine nicht zur ersten Gruppe (G1[1]) gehörende Ausgabeeinrichtung
der ersten Menge ausgegeben hat,
- bis zu einem vorgegebenen zweiten Zeitpunkt (T1(2)), der nach dem ersten Zeitpunkt
(T1(1)) liegt, ausgesetzt wird und
- erst nach dem zweiten Zeitpunkt (T1(2)) begonnen wird.