(19)
(11) EP 1 961 493 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.08.2008  Patentblatt  2008/35

(21) Anmeldenummer: 08101791.5

(22) Anmeldetag:  20.02.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B07C 3/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 20.02.2007 DE 102007008267

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Rosenberger, Bernd
    78315 Radolfzell (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Sortieren von Postsendungen


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Sortieranlage zum Sortieren von Gegenständen, insbesondere von Postsendungen. Jeder Gegenstand durchläuft die Sortieranlage in mindestens zwei Sortierläufen. Beim ersten Sortierlauf gibt die Sortieranlage jeden Gegenstand abhängig von den erkannten Zustellpunkten und Zustellregionen in eine Ausgabeeinrichtung einer ersten Menge von Ausgabeeinrichtungen aus. Hierbei gibt die Sortieranlage die Gegenstände dann in eine Ausgabeeinrichtung einer vorgegebenen ersten Gruppe (G1[1]) der ersten Menge aus, wenn der Zustellpunkt des Gegenstands zu einer ersten Zustellregion gehört und der Zeitpunkt der Ausgabe vor einem vorgegebenen ersten Zeitpunkt liegt, und ansonsten in eine nicht zur ersten Gruppe gehörende Ausgabeeinrichtung der ersten Menge. Die Gegenstände werden den Ausgabeeinrichtungen der ersten Menge entnommen und gemäß einer vorgegebenen Zuführ-Reihenfolge erneut der Sortieranlage zugeführt. Hierbei werden diejenigen Gegenstände, die die Sortieranlage beim ersten Sortierlauf in den Ausgabeeinrichtungen der ersten Gruppe (G1[1]) ausgegeben hat, nach dem ersten Zeitpunkt erneut der Sortieranlage zugeführt. Die Sortieranlage gibt jeden erneut zugeführten Gegenstand, dessen Zustellpunkt zur ersten Zustellregion gehört, beim zweiten Sortierlauf in eine Ausgabeeinrichtung einer vorgegebenen ersten Gruppe der zweiten Menge aus. Die die erneute Zuführung derjenigen Gegenstände, die die Sortieranlage in eine nicht zur ersten Gruppe (G1[1]) gehörende Ausgabeeinrichtung der ersten Menge ausgegeben hat, wird bis zu einem vorgegebenen zweiten Zeitpunkt, der nach dem ersten Zeitpunkt liegt, ausgesetzt und erst nach dem zweiten Zeitpunkt begonnen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sortieren von Postsendungen mit Hilfe einer Sortieranlage und eine Sortieranlage zum automatischen Sortieren von Gegenständen, insbesondere von Postsendungen.

[0002] Ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 5 sind aus EP 0999902 B1 bekannt. Die dort beschriebene Sortieranlage vermag verschiedene Sortierpläne auszuführen, um Postsendungen zu sortieren. Jede Postsendung durchläuft zweimal die Sortieranlage. Diese Sortieranlage hat in einem Beispiel 205 Ausgabeeinrichtungen, und 1.000 mögliche Zielpunkte werden unterschieden. Im ersten Sortierlauf werden die Postsendungen auf fünf Richtungen vorsortiert, nämlich für fünf verschiedene Endsortierungen gemäß fünf verschiedener Endsortierpläne, und nach der Vorsortierung auf fünf verschiedene Ausgabeeinrichtungen ("Sendungsspeicher") verteilt. Die vorsortierten Postsendungen werden nacheinander wieder der Sortieranlage zugeführt, wobei eine Zuführ-Reihenfolge unter den fünf Ausgabeeinrichtungen eingehalten wird. Anschließend durchlaufen die Postsendungen ein zweites Mal die Sortieranlage und werden nacheinander gemäß den fünf Sortierplänen sortiert.

[0003] Auch in US 20050218046 A1 werden ein Verfahren und eine Sortieranlage beschrieben, bei denen Postsendungen zweimal die Sortieranlage durchlaufen. Dadurch wird ermöglicht, Postsendungen auch dann zu sortieren, wenn es wesentlich mehr mögliche Zielpunkte als Ausgabeeinrichtungen gibt.

[0004] In DE 19943362 A1 wird vorgeschlagen, Postsendungen in Behälter auszugeben, die gefüllten Behälter zu transportieren und die Postsendungen abhängig von den gelesenen Zielpunkten in Ausgabeeinrichtungen ("Ablagen") auszugeben. Hierbei durchlaufen die Behälter mehrere Umläufe, und die Postsendungen werden so in die Ablage ausgegeben, dass eine bestimmte Reihenfolge in jeder Ablage bewirkt wird.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Sortieranlage mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 5 bereitzustellen, durch welches vorgegebene zeitliche Randbedingungen darüber, bis wann eine Sortierung für welche Zustellregion abgeschlossen worden sein muss, berücksichtigt werden.

[0006] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Sortieranlage mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren dient dem Sortieren von Gegenständen mit Hilfe einer Sortieranlage.

[0008] Nach dem Sortieren wird jeder Gegenstand zu jeweils einem auf der oder für den Gegenstand spezifizierten Zustellpunkt transportiert. Jeweils mehrere Zustellpunkte sind dergestalt zu einer Zustellregion zusammengefasst, dass die Transportwege von der Sortieranlage zu den Zustellpunkten einer Zustellregion einen gemeinsamen Teil-Transportweg umfassen und jeder Zustellpunkt zu genau einer von mindestens zwei vorgegebenen Zustellregionen gehört. Mindestens eine Zustellregion ist als erste Zustellregion gekennzeichnet. Gegenstände an diese erste Zustellregion sind frühzeitig, nämlich bis zu einem vorgegebenen ersten Zeitpunkt, auf die Reise zu bringen, beispielsweise weil die erste Zustellregion weit entfernt von der Sortieranlage ist oder weil die Gegenstände frühzeitig benötigt werden.

[0009] Beispielsweise abhängig von den Transportzeiten werden ein erster und ein zweiter Zeitpunkt vorgegeben. Der zweite Zeitpunkt liegt nach dem ersten Zeitpunkt.

[0010] Die Sortieranlage weist mehrere Ausgabeeinrichtungen auf. Eine erste Menge von Ausgabeeinrichtungen wird für den ersten Sortierlauf verwendet, eine zweite Menge für den zweiten Sortierlauf. Die erste Menge umfasst eine gekennzeichnete erste Gruppe von Ausgabeeinrichtungen. Einige, aber nicht alle dieser Ausgabeeinrichtungen der ersten Menge gehören zu dieser vorgegebenen ersten Gruppe von Ausgabeeinrichtungen. Auch die zweite Menge umfasst eine gekennzeichnete erste Gruppe von Ausgabeeinrichtungen. Einige, aber nicht alle dieser Ausgabeeinrichtungen der zweiten Menge gehören zu dieser vorgegebenen weiteren ersten Gruppe von Ausgabeeinrichtungen.

[0011] Jeder Gegenstand wird der Sortieranlage zweimal zugeführt und durchläuft die Sortieranlage mindestens zweimal, nämlich in einem ersten und einem zweiten Sortierlauf.

[0012] Beim ersten Sortierlauf erkennt die Sortieranlage den Zustellpunkt und die Zustellregion jedes Gegenstands und gibt den Gegenstand abhängig von den erkannten Zustellpunkten und Zustellregionen in eine Ausgabeeinrichtung der ersten Menge aus. "Erkennen" kann ein automatisches Erkennen, z. B. per OCR, ein manuelles Erkennen, z. B. per Videocodieren, oder eine Mischform aus beidem sein.

[0013] Im ersten Sortierlauf entscheidet die Sortieranlage automatisch, ob der Zustellpunkt des Gegenstands zu der ersten Zustellregion gehört und zugleich der Zeitpunkt, an dem der Gegenstand nach dem ersten Sortierlauf in eine Ausgabeeinrichtung ausgegeben wird, vor dem vorgegebenen ersten Zeitpunkt liegt. Gehört der Zustellpunkt zur ersten Zustellregion und liegt der Ausgabe-Zeitpunkt vor dem ersten Zeitpunkt, so schleust die Sortiereinrichtung den Gegenstand in eine Ausgabeeinrichtung der vorgegebenen ersten Gruppe aus, ansonsten in eine Ausgabeeinrichtung der ersten Menge, die nicht zur ersten Gruppe gehört.

[0014] Nach dem ersten Sortierlauf werden die Gegenstände den Ausgabeeinrichtungen der ersten Menge entnommen. Sie werden gemäß einer vorgegebenen Zuführ-Reihenfolge erneut der Sortieranlage zugeführt. Die Sortieranlage führt für jeden Gegenstand den zweiten Sortierlauf durch.

[0015] Das Entnehmen und erneute Zuführen wird wie folgt durchgeführt:
  • Nach dem ersten Zeitpunkt werden diejenigen Gegenstände, die die Sortieranlage beim ersten Sortierlauf in den Ausgabeeinrichtungen der ersten Gruppe ausgegeben hat, erneut der Sortieranlage zugeführt. Der zweite Sortierlauf beginnt für diese Gegenstände also nach dem ersten Zeitpunkt.
  • Diejenigen Gegenstände, die die Sortieranlage beim ersten Sortierlauf nicht in den Ausgabeeinrichtungen der ersten Gruppe, sondern in andere Ausgabeeinrichtungen der ersten Menge ausgegeben hat, werden erst nach dem zweiten Zeitpunkt den Ausgabeeinrichtungen entnommen und erneut der Sortieranlage zugeführt. Der zweite Sortierlauf beginnt für diese Gegenstände also erst nach dem zweiten Zeitpunkt.


[0016] Die Gegenstände an die erste Zustellregion werden in Ausgabeeinrichtungen der gekennzeichneten ersten Gruppe ausgegeben. Nach dem ersten Zeitpunkt werden diese Gegenstände entnommen und für einen zweiten Sortierlauf erneut der Anlage zugeführt. Die Erfindung stellt sicher, dass zunächst die Gegenstände an die erste Zustellregion sortiert werden. Zwischen dem ersten und dem zweiten Zeitpunkt wird die Sortieranlage nicht mit dem zweiten Sortierlauf für Gegenstände, die an eine andere Zustellregion als die erste Zustellregion zu schicken sind, belastet.

[0017] Zwischen dem ersten und dem zweiten Zeitpunkt führt die Sortieranlage den ersten Sortierlauf noch für Gegenstände an andere Zustellregionen durch, nämlich bis zum zweiten Zeitpunkt. Zwischen dem ersten und dem zweiten Zeitpunkt führt die Sortieranlage also sowohl den zweiten Sortierlauf für Gegenstände an die erste Zustellregion als auch den ersten Sortierlauf für Gegenstände an andere Zustellregionen durch.

[0018] Die Erfindung ermöglicht es, eine zeitliche Randbedingung einzuhalten, die vorgibt, bis wann die Gegenstände, die zu Zustellpunkten in der ersten Zustellregion zu transportieren sind, fertig sortiert sein müssen. Von diesem Abschluss-Zeitpunkt wird der erste Zeitpunkt abgeleitet.

[0019] Vorzugsweise wird für jede Zustellregion jeweils ein Zeitpunkt vorgegeben, und nach dem ersten Sortierlauf werden die Ausgabeeinrichtungen mit den Gegenständen dieser Zustellregion bis zu diesem Zeitpunkt entleert.

[0020] Die Gegenstände sind in einer Anwendung der Erfindung Postsendungen, die mit Zustelladressen (Hausadressen, Postfächern o. ä.) versehen sind. In einer anderen Anwendung sind die Gegenstände Gepäckstücke von Reisenden oder Frachtstücke, die mit einem Verkehrsmittel zu einem Hafen oder Flughafen zu transportieren sind. Möglich ist auch, dass die Gegenstände Werkstücke oder Fertigungsobjekte oder Bauteile sind, die zu verschiedenen Zielpunkten innerhalb einer räumlich verteilten Fertigungsanlage zu transportieren sind.

[0021] In einer Ausführungsform ist jeder Gegenstand mit Angaben zum Zielpunkt versehen. In einer anderen Ausführungsform sind die Angaben zu den Zielpunkten in einer Datenbank abgespeichert und werden während des Transports den Gegenständen zugeordnet. Beispielsweise ist jeder Gegenstand mit einer eindeutigen Kennung versehen.

[0022] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels gezeigt. Dabei veranschaulicht

Fig. 1 den zeitlichen Ablauf des Verfahrens des Ausführungsbeispiels.



[0023] Im Ausführungsbeispiel wird die Erfindung eingesetzt, um Postsendungen zu sortieren, die an Zustellpunkte in M Zustellregionen 2R[1], ... , 2R[m] zuzusenden sind. Die Zustellpunkte sind beispielsweise Zustell-Postämter oder auch einzelne Briefkästen. Für jede Postsendung ist derjenige Zustellpunkt spezifiziert, an den diese Postsendung zu transportieren ist. Beispielsweise ist dieser Zustellpunkt auf die Postsendung aufgedruckt. Oder auf der Postsendung ist eine Kennung aufgedruckt oder sonst wie angebracht, die die Postsendung von allen anderen Postsendungen eines bestimmten Zeitraums unterscheidet. In einer Datenbank sind diese Kennung und der Zustellpunkt der Postsendung abgespeichert.

[0024] Die M Zustellregionen sind z. B. unterschiedliche Regionen eines Staates. M beträgt z. B. 7. In jeder Zustellregion ZR[i] sind N(i) Zustellpunkte vorgegeben (i=1, ..., M). Beispielsweise beträgt N(i) = 600 für i=1, ..., M.

[0025] Im Ausführungsbeispiel ist eine Reihenfolge unter den Zustellregionen vorgegeben. Als erste Zustellregion ZR[1] wird diejenige Zustellregion ausgewählt, die den zeitlich längsten Transportweg von der Sortieranlage aufweist. Daher müssen die Postsendungen an die erste Zustellregion ZR[1] als erstes auf den Weg gebracht werden, und daher ist die Sortierung für diese Postsendungen als erstes abzuschließen. Als zweite Zustellregion ZR[2] wird diejenige Zustellregion ausgewählt, die den zweitlängsten Transportweg von der Sortieranlage aufweist, und so fort. Vorgegeben wird daher für jede Zustellregion ZR[i] jeweils ein Zeitpunkt T(i) (i=1, ..., M). Bis zu diesem Zeitpunkt T(i) ist die Sortierung aller Postsendungen an die Zustellregion ZR[i] abzuschließen. Der Transport dieser Postsendungen an die Zustellregion ZR[i] hat nämlich spätestens zum Zeitpunkt T(i) zu beginnen. T(1) liegt zeitlich vor T(2), T(2) zeitlich vor T(3) und so fort.

[0026] Im Ausführungsbeispiel sind die Postsendungen an verschiedene Zustellpunkte in die M verschiedenen Zustellregionen zu transportieren. Sei N(i) die Anzahl der Zustellpunkte in der Zustellregion, seien V[i,j] mit 1=1, ..., M; j=1, ...,N(i) die Zustellpunkte der Zustellregion ZR[i].

[0027] Vorgegeben ist jeweils eine Reihenfolge unter den oder wenigstens einigen Zustellpunkten jeder Zustellregion ZR[i]. Die Reihenfolge unter Zustellpunkten resultiert z. B. aus einer vorgegebenen Gangfolge, in der ein Zusteller die Zustellpunkte aufsucht, um Postsendungen zuzustellen.

[0028] Im Ausführungsbeispiel wird eine Sortierung mit zwei Sortierläufen ("two-pass sequencing") durchgeführt. Das Vorgehen bei einer Sortierung mit zwei Sortierläufen wird zunächst beispielhaft für diejenigen Postsendungen beschrieben, die an Zustellpunkte der ersten Zustellregion ZR[1] zu senden sind. Seien V[1,1], ... , V[1,N(1)] diese N(1) Zustellpunkte.

[0029] Die Sortierung wird mit Hilfe einer Sortieranlage durchgeführt. Diese Sortieranlage hat n1(1) Ausgabefächer, um Postsendungen an die erste Zustellregion ZR[1] nach dem ersten Sortierlauf auszuschleusen. Diese Sortieranlage hat eine Vielzahl von Ausgabeeinrichtungen, die die Form von Ausgabefächern haben, zum Ausschleusen von Postsendungen. Im ersten Sortierlauf verteilt die Sortieranlage die zu sortierenden Postsendungen automatisch auf n1 Ausgabefächer der Sortieranlage. Nach dem ersten Sortierlauf befindet sich also jede Postsendung, deren Adresse gelesen werden konnte und die an einen Zustellpunkt in ZR[1] zu senden ist, in einem der n1(1) Ausgabefächer. Im zweiten Sortierlauf verteilt die Sortieranlage die zu sortierenden Postsendungen auf n2(1) Ausgabefächer derselben Sortieranlage. Die n1(1) Ausgabefächer für den ersten Sortierlauf sind paarweise verschieden und aufsteigend nummeriert, die n2(1) Ausgabefächer für den zweiten Sortierlauf ebenfalls. Möglich ist, dass mindestens ein Ausgabefach der Sortieranlage sowohl für den ersten als auch den zweiten Sortierlauf verwendet wird.

[0030] Die Sortierung wird wie folgt durchgeführt: Die zu sortierenden Postsendungen werden ausgerichtet und der Sortieranlage über eine Zuführeinrichtung ("Stoffeingabe", "feeder") zugeführt. Hierbei ist es nicht erforderlich, die Postsendungen vorab zu sortieren.

[0031] Die Sortieranlage führt zunächst den ersten Sortierlauf durch. Die Sortieranlage liest nacheinander die Adressen der Postsendungen und entscheidet, ob die jeweilige Postsendung an die erste Zustellregion ZR[1] zu transportieren ist und wenn ja, an welche der N(1) Zustellpunkte von ZR[1]. Falls eine Adresse beim automatischen Lesen nicht eindeutig erkannt werden kann, wird sie manuell in einer Videocodierstation gelesen und eingegeben. Die Sortieranlage speichert vorzugsweise den erkannten Zustellpunkt temporär ab, beispielsweise indem sie einen Stichcode auf die Postsendung druckt oder eine Kennzeichnung der jeweiligen Postsendung und des jeweils erkannten Zustellpunkts in einem Datenspeicher abspeichert. Die Kennzeichnung der Postsendung umfasst vorzugsweise einen Merkmalsvektor mit Merkmalen der Oberfläche der Postsendung.

[0032] Der erste Sortierlauf ist für die Postsendungen an ZR[1] abgeschlossen, nachdem jede Postsendung in eines der n1(1) Ausgabefächer ausgeschleust ist. Die Postsendungen werden den n1(1) Ausgabefächern entnommen und wieder der Zuführeinrichtung zugeführt. Hierbei werden zunächst alle Postsendungen im ersten Ausgabefach diesem entnommen und der Zuführeinrichtung wieder zugeführt, anschließend die Postsendungen im zweiten Ausgabefach und so fort, bis aus allen n1(1) Ausgabefächern die Postsendungen entnommen sind.

[0033] Die Sortieranlage beginnt mit dem zweiten Sortierlauf. In diesem zweiten Sortierlauf erkennt die Sortieranlage wiederum den jeweiligen Zustellpunkt jeder Postsendung, beispielsweise indem sie den Strichcode liest oder auf die gespeicherten Informationen zurückgreift. Die Sortieranlage schleust jede Postsendung abhängig von dem erkannten Zustellpunkt in eines der n2(1) Ausgabefächer für den zweiten Sortierlauf aus.

[0034] Vorgegeben wird ein Sortierplan. Dieser Sortierplan ordnet jedem Zustellpunkt V[1,j] (j=1,...,N) von ZR[1] ein Tupel (s1[1,j], s2[1,j]) zu mit 1 <= s1[1,j] <= n2(1) und 1 <= s2[j]. Dieses Tupel hat folgende Bedeutung: Nach dem zweiten Sortierlauf befinden sich alle Postsendungen für den Zustellpunkt V(j) im Sortierfach s1[1,j], und zwar an der Position s2[1,j] im Sortierfach s1[1,j]. Die Position wird in Stapelrichtung den Sortierfachs gemessen. Nach dem zweiten Sortierlauf liegen also im Sortierfach s1[1,j] zuunterst die Postsendungen an den Zustellpunkt mit dem Tupel (s1[1,j], 1), dann die Postsendungen an den Zustellpunkt mit dem Tupel (s1[1,j], 2) und so fort. Zwischen den Postsendungen für einen Zustellpunkt V[1,j] und den Postsendungen für den nachfolgenden Zustellpunkt V[1,j+1] wird eine Markierung gesetzt, um diese beiden Teilstapel im Ausgabefach unterscheiden zu können.

[0035] In welcher Reihenfolge die Postsendungen nach dem zweiten Sortierlauf in ein Ausgabefach ausgeschleust sind, hängt ausschließlich davon ab, in welches Ausgabefach sie im ersten Sortierlauf ausgeschleust wurden. Der zweite Sortierlauf beeinflusst diese Reihenfolge nicht. Demnach muss n1 * n2 >= N gelten. Weil im ersten Sortierlauf n1(1) Fächer zur Verfügung stehen, ist jedes Tupel (s1[1,j], s2[1,j]) eine Zahl mit 1 <= s1[1,j] <= n2(1) und 1 <= s2[1,j] <= n1(1). Insgesamt kann die Sortieranlage mit zwei Sortierläufen daher Postsendungen für maximal n1(1) * n2(1) Postsendungen an ZR[1] sortieren und sortiert ausschleusen.

[0036] In einer Ausführungsform schleust die Sortieranlage im ersten Sortierlauf in das erste der n1 Ausgabefächer alle Postsendungen aus, die an einen Zustellpunkt mit einer Codierung (s1(1), 1) zu transportieren sind, wobei 1 <= s1(1) <= n2(1) gilt. Sie schleust im ersten Sortierlauf in das zweite der n1(1) Ausgabefächer alle Postsendungen aus, die an einen Zustellpunkt mit einer Codierung (s1(1), 2) zu transportieren sind und so fort. Nach dem ersten Sortierlauf sind alle Postsendungen ausschließlich aufgrund der zweiten Zahl in der Codierung sortiert.

[0037] Falls n1(1) * n2(1) > N(1) ist, so sind verschiedene Verfahren möglich, um durch zwei Sortierläufe zu erreichen, dass nach dem zweiten Sortierlauf die Postsendungen so in den n2(1) Sortierfächern ausgegeben sind, dass der vorgegebene Sortierplan erfüllt ist.

[0038] Dieses Vorgehen wird im Folgenden für die erste Zustellregion ZR[1] mit N(1) = 600 verschiedenen Zustellpunkten V[1,1], ... , V[1,600] beispielhaft erläutert. Um Postsendungen im ersten Sortierlauf an Zustellpunkte der ersten Zustellregion ZR[1] auszuschleusen, stehen n1(1) = 25 Ausgabefächer G1[1].1, ... , G1[1].25 einer Gruppe G1[1] von Ausgabefächern zur Verfügung. Um im zweiten Sortierlauf die Postsendungen an die Zustellpunkte der ersten Zustellregion ZR[1] auszuschleusen, stehen n2(1) = 25 Ausgabefächer G2[1].1, ... , G2[1].25 zur Verfügung.

[0039] Der vorgegebene Sortierplan ordnet dem Zustellpunkt V[1, 24*(s1 - 1) + s2] das Tupel (s1, s2) zu, wobei 1 <= s1 <= 25 und 1 <= s2 <= 24 gilt. Dies wird im Folgenden erläutert.

[0040] Nach dem ersten Sortierlauf befinden sich die Postsendungen wie folgt in den n1(1) = 25 Ausgabefächern (innerhalb des Ausgabefachs in einer nicht vorhersagbaren und beliebigen Reihenfolge):
Ausgabefach Inhalt des Ausgabefachs: Postsendungen an folgende Zustellpunkte
G1[1].1 V[1,1], V[1,25], V[1,49], ... , V[1,553], V[1,577]
G1[1].2 V[1,2], V[1,26], V[1,50], ... , V[1,554], V[1,578]
G1[1].3 V[1,3], V[1,27], V[1,51], ... , V[1,555], V[1,579]
... ...
G1[1].24 V[1,23], V[1,47], V[1,71], ... , V[1,575], V [1,599]
G1[1].25 V[1,24], V[1,48], V[1,72], ... , V[1,576], V[1,600]


[0041] Beim zweiten Sortierlauf werden zunächst die Postsendungen aus dem ersten Ausgabefach G1[1].1 und wieder der Sortieranlage zugeführt. In den n2(1) Ausgabefächer befinden sich - nach der Sortierung und Ausschleusung aller Postsendungen aus dem Fach G1[1].1 - folgende Postsendungen:
G2[1].1 G2[1].2 G2[1].3 ... G2[1].24 G2[1].25
V[1,1] V[1,25] V[1,49] ... V[1,553] V[1,577]


[0042] In dieser Tabelle gibt die erste Zeile das Ausgabefach an, die zweite Zeile den Inhalt des Ausgabefachs (Postsendungen an die genannten Zustellpunkte).

[0043] Beim zweiten Sortierlauf werden anschließend die Postsendungen aus dem zweiten Ausgabefach G1[1].2 entnommen und wieder der Sortieranlage zugeführt. In den n2(1) Ausgabefächer befinden sich - nach der Sortierung und Ausschleusung aller Postsendungen aus dem Fach G1[1].2 - folgende Postsendungen:
G2[1].1 G2[1].2 G2[1].3 ... G2[1].24 G2[1].25
V[1,2] V[1,26] V[1,50]   V[1,554] V[1,578]
V[1,1] V[1,25] V[1,49] ... V[1,553] V[1,577]


[0044] Die Postsendungen an den Zustellpunkt V[1,2] befinden sich oberhalb der Postsendungen an den Zustellpunkt V[1,1], weil die Postsendungen an V[1,2] später als die Postsendungen an V[1,1] ausgeschleust wurden. Zwischen den Postsendungen an V[1,2] und den Postsendungen an V[1,1] befindet sich vorzugsweise ein Trennelement oder sonst eine Kennzeichnung des Übergangs.

[0045] Beim zweiten Sortierlauf werden anschließend die Postsendungen aus dem dritten Ausgabefach G1[1].3 und wieder der Sortieranlage zugeführt. In den n2(1) Ausgabefächern befinden sich - nach der Sortierung und Ausschleusung aller Postsendungen aus dem Fach G1[1].3 - folgende Postsendungen:
G2[1].1 G2[1].2 G2[1].3 ... G2[1].24 G2[1].25
V[1,3] V[1,27] V[1,51]   V[1,555] V[1,579]
V[1,2] V[1,26] V[1,50]   V[1,554] V[1,578]
V[1,1] V[1,25] V[1,49] ... V[1,553] V[1,577]


[0046] Dies wird so fortgesetzt. Nachdem alle Postsendungen aus dem Fach G1[1].24 sortiert und wieder ausgeschleust sind, befinden sich in n2(1) Ausgabefächern folgende Postsendungen:
G2[1].1 G2[1].2 G2[1].3 ... G2[1].24 G2[1].25
V[1,23] V[1,47] V[1,71]   V[1,575] V[1,599]
... ... ...   ... ...
V[1,3] V[1,27] V[1,51]   V[1,555] V[1,579]
V[1,2] V[1,26] V[1,50]   V[1,554] V[1,578]
V[1,1] V[1,25] V[1,49] ... V[1,553] V[1,577]


[0047] Abschließend werden alle Postsendungen aus dem Fach G1[1].25 sortiert und wieder ausgeschleust. Nach dem Abschluss des zweiten Sortierlaufs befinden sich folgende Postsendungen in folgenden Ausgabefächern:
G2[1].1 G2[1].2 G2[1].3 ... G2[1].24 G2[1].25
V[1,24] V[1,48] V[1,72]   V[1,576] V[1,600]
V[1,23] V[1,47] V[1,71]   V[1,575] V[1,599]
... ... ...   ... ...
V[1,3] V[1,27] V[1,51]   V[1,555] V[1,579]
V[1,2] V[1,26] V[1,50]   V[1,554] V[1,578]
V[1,1] V[1,25] V[1,49] ... V[1,553] V[1,577]


[0048] Die n1 Ausgabefächer für den ersten Sortierlauf sind im Ausführungsbeispiel in M Gruppen von Verteilfächern unterteilt, nämlich in eine erste Gruppe G1[1] mit n1(1) Ausgabefächer für die erste Zustellregion ZR[1], eine zweite Gruppe G1[2] mit n1(2) Ausgabefächer für die zweite Zustellregion ZR[2], ..., eine M-te Gruppe G1[M] mit n1(M) Ausgabefächer für die M-te Zustellregion. Also ist n1 = n1(1) + ... + n1(M). Jedes im ersten Sortierlauf verwendete Ausgabefach der Gruppe G1[i] erhält einen Index G1[i].k mit 1 <= i <= M und 1 <= k <= n1(i).

[0049] Der erste Sortierlauf wird so wie oben beschrieben für alle Postsendungen durchgeführt. Im ersten Sortierlauf erkennt die Sortieranlage für jede Postsendung, in welche Zustellregion diese Postsendung zu transportieren ist und an welchen Zustellpunkt innerhalb dieser Zustellregion diese Postsendung zu transportieren ist. Abhängig von der erkannten Zustellregion und dem erkannten Zustellpunkt gibt sie die Postsendung in eines von n1 = n1(1) + ... + n1(M) Ausgabefächern aus.

[0050] Jede Postsendung für die erste Zustellregion ZR[1] wird in eines der n1(1) Ausgabefächer für die erste Zustellregion ZR[1] ausgegeben, jede Postsendung für die zweite Zustellregion ZR[2] wird in eines der n1(2) Ausgabefächer für die zweite Zustellregion und so fort. Beispielsweise ist n1(i) = 25 für i=1, ..., M.

[0051] Nachdem der erste Sortierlauf beendet ist, werden zunächst die Postsendungen aus den n1(1) Ausgabefächern für die erste Zustellregion ZR[1] wieder der Zuführeinrichtung zugeführt, und zwar zunächst die Postsendungen aus dem ersten Ausgabefach G1[1].1 für die erste Zustellregion ZR[1], dann die Postsendungen aus dem zweiten Ausgabefach G1[1].2 für die erste Zustellregion ZR[1] und so fort.

[0052] Die Erfindung erspart die Notwendigkeit, einen einzigen Zeitpunkt vorzugeben, zu dem der erste Sortierlauf komplett abgeschlossen ist. Vielmehr wird für jede Zustellregion ZR[i] jeweils ein Zeitpunkt T1(i) verwendet, an dem der erste Sortierlauf für die Postsendungen an die Zustellregion ZR[i] abgeschlossen ist, i=1,..., M. T1(1) liegt vor T1(2), T1(2) liegt vor T1(3) und so fort. T1(i) hängt ab von T(i) (i=1,..., M). Vorzugsweise wird T1(i) so gelegt, dass zwischen T1(i) und T(i) eine Zeitspanne ΔT(i) liegt, dass also T(i) um ΔT(i) später als T(i) liegt. ΔT(i) ist eine obere Zeitschranke für die Zeit, die benötigt wird, um die Postsendungen an die Zustellregion ZR[i] nach dem ersten Sortierlauf wieder der Zuführeinrichtung zuzuführen und für diese Postsendungen den zweiten Sortierlauf durchzuführen. Möglich ist, dass T(2) = T1(1), T(3) = T1(2), T(4) = T1(3) usw. gilt.

[0053] Zum Zeitpunkt T1(1) wird damit begonnen, diejenigen Postsendungen, die sich in den n1(1) Ausgabefächern der Gruppe G1[1] befinden, diesen Ausgabefächern zu entnehmen und wieder der Zuführeinrichtung zuzuführen. Diese Postsendungen sind an die erste Zustellregion ZR[1] zu transportieren. Hierbei werden zunächst alle Postsendungen dem ersten Ausgabefach G1[1].1 der Gruppe G1[1] entnommen und der Zuführeinrichtung zugeführt. Danach werden alle Postsendungen dem zweiten Ausgabefach G1[1].2 der Gruppe G1[1] entnommen und der Zuführeinrichtung zugeführt und so fort, bis alle n1(1) Ausgabefächer der Gruppe G1[1] geleert sind.

[0054] Fig. 1 veranschaulicht den zeitlichen Ablauf. In diesem Beispiel ist T1(2) = T(1), T1(3) = T(2) usf. Bis zum Zeitpunkt T1(1) schleust die Sortieranlage im ersten Sortierlauf Postsendungen für die Zustellregion ZR(1) in die Ausgabefächer der Gruppe G1[1]. Zwischen den Zeitpunkten T1(1) und T(1) werden die Postsendungen aus den Fächern von G1[1] entnommen, wieder der Sortieranlage zugeführt und im zweiten Sortierlauf in die Fächern der Gruppe G2[k(1)] ausgeschleust. Zum Zeitpunkt T(1) sind die Sendungen in die Fächer von G2[k(1)] ausgeschleust und können verschickt werden. Bis zum Zeitpunkt T1(2) schleust die Sortieranlage im ersten Sortierlauf Postsendungen für die Zustellregion ZR(2) in die Ausgabefächer der Gruppe G1[2]. Zwischen den Zeitpunkten T1(2) und T(2) werden die Postsendungen aus den Fächern von G1[2] entnommen, wieder der Sortieranlage zugeführt und im zweiten Sortierlauf in die Fächern der Gruppe G2[k(2)] ausgeschleust. Zum Zeitpunkt T(2) sind die Sendungen in die Fächer von G2[k(2)] ausgeschleust und können verschickt werden.

[0055] Erfindungsgemäß sind L Gruppen von Ausgabefächern für die Ausgabe des zweiten Sortierlaufs vorgesehen mit L < M. Beispielsweise ist L = 2. Dadurch werden Ausgabefächer eingespart. Die erste Gruppe G2[1] besteht aus n2(1) Ausgabefächern, die zweite Gruppe G2[2] aus n2(2) Ausgabefächern und so fort. Es ist n2 = n2(1) + n2(2) + ... + n2(L). Beispielsweise ist n2(1) = n2(2) = ... = n2(L) = 25. Jedes im zweiten Sortierlauf verwendete Ausgabefach der Gruppe G2[p] erhält einen Index G2[p].q mit 1<= p <= L und 1 <= q <= n2(p).

[0056] Die Sortieranlage beginnt zum Zeitpunkt T1(1) damit, den zweite Sortierlauf für die Postsendungen an die erste Zustellregion durchzuführen. Sie kann bereits mit dem zweiten Sortierlauf beginnen, während Postsendungen aus den später zu entleerenden Sortierfächern der Gruppen G1[1].2, G1[1].3, ... entnommen und wieder der Zuführeinrichtung zugeführt werden. In diesem zweiten Sortierlauf erkennt die Sortieranlage wiederum den jeweiligen Zustellpunkt jeder Postsendung, beispielsweise indem sie den Strichcode liest oder auf die gespeicherten Informationen (Kennzeichnungen von Postsendungen und Zustellpunkten) zurückgreift. Die Sortieranlage schleust jede Postsendung abhängig von dem erkannten Zustellpunkt in eines der n2 = n2 (1) + .... +n2(L) Ausgabefächer für den zweiten Sortierlauf aus.

[0057] Ab dem Zeitpunkt T1(1) werden zunächst alle Postsendungen an die erste Zustellregion ZR[1] wieder der Zuführeinrichtung zugeführt. Diese Postsendungen wurden im ersten Sortierlauf in die n1(1) Ausgabefächern der Gruppe G1[1] ausgeschleust. Daher bearbeitet die Sortieranlage im zweiten Sortierlauf zunächst alle Postsendungen für die erste Zustellregion ZR[1]. Die Sortieranlage wählt eine erste Gruppe G2[k(1)] von Ausgabefächern mit 1 <= k(1) <= L aus den L Gruppen von Ausgabefächern für den zweiten Sortierlauf aus. Die Sortieranlage schleust jede Postsendung für die erste Zustellregion in eines der n2(k(1)) Ausgabefächer der Gruppe G2[k(1)] aus.

[0058] Sobald alle Postsendungen für die erste Zustellregion ZR[1] ausgeschleust sind, setzt die Sortieranlage eine Meldung ab. Weil zwischen T1(1) und T(1) der Zeitspanne ΔT(1) liegt, setzt die Sortieranlage diese Meldung spätestens zum Zeitpunkt T1 ab, also rechtzeitig. Sei T-M(1) der Zeitpunkt, an dem diese Meldung abgesetzt wurde. Sobald die Sortieranlage diese Meldung abgegeben hat, wird damit begonnen, die Postsendungen aus den n2(k(1)) Ausgabefächer der Gruppe G2[k(1)] entnommen. Der Transport dieser sortierten Postsendungen an die erste Zustellregion wird ausgelöst. Alle Postsendungen für die erste Zustellregion befinden sich in den Ausgabefächern der Gruppe G2[k(1)]. Nur aus diesen n2(k(1)) Ausgabefächern sind Postsendungen zu entnehmen und auf die Reise zu ihren jeweiligen Zustellpunkten zu schicken.

[0059] Die Postsendungen an die zweite Zustellregion ZR[2] werden erst ab dem Zeitpunkt T1(2) wieder der Zuführeinrichtung zugeführt. Dieser Zeitpunkt T1(2) liegt hinter dem Zeitpunkt T1(1). Im Zeitraum zwischen T1(1) und T1(2) führt die Sortieranlage
  • sowohl den zweiten Sortierlauf für die Postsendungen an die erste Zustellregion ZR[1]
  • als auch den ersten Sortierlauf für die Postsendungen an die zweite Zustellregion ZR[2], dritte Zustellregion ZR[3], vierte Zustellregion ZR[4], ...
durch. Die Sortieranlage vermag sogar solche Postsendungen termingerecht auszuschleusen, die noch nach dem Zeitpunkt T1(1) erstmals der Zuführeinrichtung zugeführt wurden und nicht an die erste Verteilregion zu transportieren sind.

[0060] Ab dem Zeitpunkt T1(2) werden alle Postsendungen an die zweite Zustellregion ZR[2] wieder der Zuführeinrichtung zugeführt. Hierbei werden zunächst alle Postsendungen dem ersten Ausgabefach G1[2].1 der Gruppe G1[2] entnommen und der Zuführeinrichtung zugeführt. Danach werden alle Postsendungen dem zweiten Ausgabefach G1[2].2 der Gruppe G1[2] entnommen und der Zuführeinrichtung zugeführt und so fort, bis alle n1(2) Ausgabefächer der Gruppe G1[2] geleert sind.

[0061] Ab dem Zeitpunkt T1(2) setzt die Sortieranlage den zweiten Sortierlauf fort, und zwar für die Postsendungen, die in die zweite Zustellregion ZR[2] zu transportieren sind. Die Erfindung ermöglicht es, dass folgende beiden Verfahrensschritte zeitgleich oder wenigstens überlappend durchgeführt werden:
  • Die Postsendungen für die erste Zustellregion ZR[1] werden den n2(k(1)) Ausgabefächer der Gruppe G2[k(1)] entnommen und auf die Reise geschickt.
  • Die Sortieranlage führt den zweiten Sortierlauf für die Postsendungen an die zweite Zustellregion ZR[2] durch.


[0062] Die Sortieranlage wählt eine zweite Gruppe G2[k(2)] (1 <= k(2) <= L) aus den L Gruppen von Ausgabefächern für den zweiten Sortierlauf aus. Hierbei ist G2[k(2)] # G2[k(1)], denn die k(1) Ausgabefächer von G2[k(1)] sind ja noch mit den Postsendungen für die erste Zustellregion ZR[1] gefüllt. Die Sortieranlage schleust jede Postsendung für die zweite Zustellregion ZR[2] in eines der n2(k(2)) Ausgabefächer der Gruppe G2[k(2)] aus.

[0063] Sobald alle Postsendungen für die zweite Zustellregion ZR[2] ausgeschleust sind, setzt die Sortieranlage wiederum eine Meldung ab. Daraufhin werden die Postsendungen aus den n2(k(2)) Ausgabefächer der Gruppe G2[k(2)] entnommen. Der Transport dieser sortierten Postsendungen an die zweite Zustellregion ZR[2] wird ausgelöst.

[0064] Parallel hierzu führt die Sortieranlage den zweiten Sortierlauf für die Postsendungen an die dritte Zustellregion ZR[3] durch. Hierfür wählt sie eine Gruppe G2[k(3)] aus den L Gruppen von Verteilfächern für den zweiten Sortierlauf aus. Es gilt G2[k(3)] # G2[k(2)]. Möglich ist, dass G2[k(3)] = G2[k(1)] gilt, dass also im zweiten Sortierlauf die Postsendungen an die erste und an die dritte Zustellregion ZR[3] in Sortierfächer derselben Gruppe ausgegeben werden. Im Beispiel ist dies der Fall, es ist also G2[k(3)] = G2[k(1)]. Dies ist möglich, denn die Postsendungen an die erste Zustellregion ZR[1] werden ja diesen Sortierfächern entnommen, während die Sortieranlage den zweiten Sortierlauf für die Postsendungen an die zweite Zustellregion durchführt.

[0065] Beispielsweise ist L = 2, und k(1) = 1, k(2) = 2, k(3) = 1, k(4) = 2, k(5) = 1, k(6) = 2 und k(7) = 1. Für den zweiten Sortierlauf werden nur zwei Gruppen von Ausgabefächern verwendet. Die Sendungen an die erste Zustellregion ZR(1) werden nach dem zweiten Sortierlauf in die Ausgabefächer der ersten Gruppe G2[1] ausgegeben. Anschließend werden die Postsendungen an die zweite Zustellregion ZR(2) in die Ausgabefächer der zweiten Gruppe G2[2] ausgegeben. In dieser Zeit werden die Ausgabefächer der ersten Gruppe G2[1] geleert und stehen wieder zur Verfügung. Nach der Ausgabe der Postsendungen an die zweite Zustellregion ZR(2) werden die Postsendungen an die dritte Zustellregion ZR(3) ausgegeben, und zwar wieder in die nunmehr geleerten Ausgabefächer der ersten Gruppe G2[1]. Danach werden die Postsendungen an die vierte Zustellregion ZR(4) in die nunmehr geleerten Ausgabefächer der zweiten Gruppe G2[2] ausgegeben, danach die Postsendungen an die fünfte Zustellregion ZR(5) in die die nunmehr geleerten Ausgabefächer der ersten Gruppe G2[1] und so fort.

[0066] Dieses Vorgehen wird fortgesetzt, bis die Sortieranlage alle Postsendungen ausgegeben hat und den zweiten Sortierlauf abgeschlossen hat.

[0067] Das erfindungsgemäße Verfahren lastet die Werker oder Handhabungsautomaten, die nach dem zweiten Sortierlauf die Ausgabefächer entleeren, gleichmäßiger aus und vermeidet starke Schwankungen der Arbeitsbelastung und Leerlaufzeiten. Die Werker oder Handhabungsautomaten brauchen nicht zu warten, bis die Sortieranlage den zweiten Sortierlauf vollständig abgeschlossen hat, und müssen dann alle n2 Sortierfächer in kurzer Zeit entleeren. Zunächst müssen vielmehr lediglich die Ausgabefächer der Gruppe G2[k(1)] entleert werden. Während des Entleerens arbeitet die Sortieranlage weiter und führt den zweiten Sortierlauf für Postsendungen an die zweite, dann die dritte, ... Zustellregion aus. Sie kann außerdem noch den ersten Sortierlauf für Postsendungen an spätere Zustellregionen abschließen. Anschließen müssen lediglich die Ausgabefächer der Gruppe G2[k(2)] entleert werden, und die Sortieranlage arbeitet während dessen weiter.

[0068] Im Ausführungsbeispiel wird als erste Zustellregion diejenige Zustellregion ausgewählt, die den längsten Transportweg von der Sortieranlage aufweist. Durch das erfindungsgemäße Verfahren schleust die Sortieranlage die Postsendungen an die erste Zustellregion als erstes aus. Die Postsendungen an die erste Zustellregion sind daher als erste fertig sortiert und können auf die Reise geschickt werden. Die Zustellregion mit dem zweitlängsten Transportweg wird als zweite Zustellregion verwendet und so fort.

[0069] Für jede Zustellregion ist jeweils ein Sortierplan vorgegeben. Dieser Sortierplan ordnet jedem Zustellpunkt V[i,j] aus der Zustellregion 2R[i] ein Tupel (s1[i,j], s2[i,j]) zu. Der erste Index gibt an, in welches Sortierfach die Postsendungen an den Zustellpunkt V[i,j] im zweiten Sortierlauf ausgeschleust werden. Weil diese Postsendungen im zweiten Sortierlauf in ein Ausgabefach der Gruppe G2[k(i)] mit 1 <= k(i) <= L ausgeschleust werden, ist s1[i,j] ein Index G2[k(i)].q[i,j] mit 1 <= q[i,j] <= n2(k(i)). Der zweite Index s2[i,j] gibt an, an welcher Position im Sortierfach s1[i,j] die Postsendungen an den Zustellpunkt V[i,j] sich nach dem zweiten Sortierlauf befinden.

[0070] Im ersten Sortierlauf wird jede Postsendung an einen Zustellpunkt der Zustellregion ZR[i] in eines der n1(i) Ausgabefächer ausgegeben, die für die Zustellregion ZR[i] verwendet werden. Die Sortierung nach dem zweiten Sortierlauf hängt davon ab, in welches Ausgabefach der Gruppe G1[i] die Postsendung im ersten Sortierlauf ausgeschleust wird. Daher ist s2[i,j] ein Index G1[i].k[i,j] mit 1 <= k[i,j] <= n1(i).

[0071] Bei der Auslegung der Sortieranlage ist folgende Randbedingung zu beachten: Die Zustellregion ZR[i] umfasst N(i) Zustellpunkte. Es muss n2(k(i)) * n1(i) >= N(i) gelten.

[0072] In einer Ausführungsform werden im ersten Sortierlauf alle Postsendungen an den Zustellpunkt V[i,j] in das Ausgabefach s2[i,j] = G1[i].k[i,j] ausgeschleust.

[0073] Möglich ist, dass ein Ausgabefach entweder nur im ersten Sortierlauf oder nur im zweiten Sortierlauf verwendet wird. Jedes Ausgabefach gehört also entweder zu genau einer der M Gruppen G1[1], ... , G1[M] oder zu einer der der L Gruppen G2[1], ... , G2[L]. Diese Ausgestaltung erfordert n1 + n2 Ausgabefächer.

[0074] Diese Ausgestaltung ermöglicht es, die Ausgabefächer der M Gruppen G1[1], ... , G1[M] nahe bei der Zuführeinrichtung anzuordnen. Dadurch werden nur kurze Transportwege benötigt, um die Postsendungen nach dem ersten Sortierlauf wieder der Zuführeinrichtung zuzuführen. Die Ausgabefächer der L Gruppen G2[1], ... , G2[L] lassen sich nahe dem Ort anbringen, an dem die sortierten Postsendungen in Transportmittel gebracht werden, um sie in die Zustellregionen zu transportieren. Außerdem kann der erste Sortierlauf für Postsendungen an eine bestimmte Zustellregion wiederholt werden, wenn der erste Sortierlauf bei der ersten Durchführung scheitert, z. B. wegen eines Staus in der Sortieranlage oder wegen eines Fehlers beim Entnehmen der Postsendungen, ohne den gesamten ersten Sortierlauf für alle Postsendungen wiederholen zu müssen.

[0075] Eine andere Ausgestaltung spart Ausgabefächer ein. Einige oder gar alle Ausgabefächer der L Gruppen G2[1], ... , G2[L] werden nicht nur im zweiten Sortierlauf, sondern auch im ersten Sortierlauf verwendet. Beispielsweise ist L = 2. G2[1] und G2[2] besteht aus jeweils 25 Ausgabefächern, also ist n2(1) = n2(2) = 25 und n2 = 50. Es ist M = 7. Die Sortieranlage hat insgesamt aber nur M + 1 Gruppen von je 25 Ausgabefächern.

[0076] Wie gerade beschrieben, werden im zweiten Sortierlauf die Postsendungen an die erste Zustellregion ZR[1] in die n2(1) Ausgabefächer der Gruppe G2[k(1)] ausgeschleust. Diese Ausgabefächer werden nur im zweiten Sortierlauf verwendet. Bis zum Zeitpunkt T1(1) sind die Ausgabefächer der Gruppe G1[1] entleert und stehen wieder zur Verfügung. Nach dem Zeitpunkt T1(1) werden zunächst keine Postsendungen an ZR[1] mehr ausgeschleust, sondern verbleiben in einer Warteschleife in der Sortieranlage. Daher werden die Ausgabefächer von G1[1] im zweiten Sortierlauf wiederverwendet, um die Postsendungen an ZR[2] auszuschleusen. Die Gruppe G1(1) wird also auch als Gruppe G2[k(2)] verwendet.

[0077] Im zweiten Sortierlauf werden die Postsendungen an ZR[3] wieder in die Ausgabefächer der Gruppe G2[k(3)] = G2[k(1)] ausgeschleust. Die Postsendungen an ZR[4] werden im zweiten Sortierlauf z. B. in die Ausgabefächer von G1[3] ausgeschleust. Diejenigen Sendungen, die an ZR[3] zu senden sind und daher im ersten Sorterlauf in G1[3] ausgeschleust wurden, wurden bis zum Zeitpunkt T1(3) ausgeschleust und bis zum Zeitpunkt T(3) = T1(4) wieder diesen Ausgabefächern entnommen und erneut zugeführt. Nach T1(3) stehen die Ausgabefächer von G1[3] wieder zur Verfügung.

Bezugszeichenliste



[0078] 
Bezugszeichen Bedeutung
ΔT(i) Obere Schranke für den Zeitbedarf, um die Postsendungen an die Zustellregion ZR[i] nach dem ersten Sortierlauf den Ausgabefächern zu entnehmen und für diese Postsendungen den zweiten Sortierlauf durchzuführen
G1[i] Gruppe von Ausgabefächern, die im ersten Sortierlauf für Postsendungen an Zustellpunkte der Zustellregion ZR[i] verwendet wird
G1[i].1, ... , G1[i].n1(1) Ausgabefächer der Ausgabefächer-Gruppe G1[i]
G2[k(i)] Gruppe von Ausgabefächern, die im zweiten Sortierlauf für Postsendungen an Zustellpunkte der Zustellregion ZR[i] verwendet wird; 1 <= k(i) <= L
G2[k(i)].1, ... , G2[k(i)].n2(1) Ausgabefächer der Ausgabefächer-Gruppe G2[k(i)]
L Anzahl von Ausgabefächer-Gruppen für den zweiten Sortierlauf
M Anzahl der Zustellregionen, zugleich Anzahl von Ausgabefächer-Gruppen für den ersten Sortierlauf
n1(i) Anzahl der Ausgabefächer der Gruppe G1[i]
N(i) Anzahl der Zustellpunkte der Zustellregion ZR[i]
T(i) vorgegebener Zeitpunkt, bis zu dem die Postsendungen an die Zustellregion ZR[i] abgeschlossen sein muss
T1(i) Zeitpunkt, bis zu dem der erste Sortierlauf für die Postsendungen an die Zustellregion ZR[i] abgeschlossen sein muss
V[i,j] Zustellpunkte der Zustellregion ZR[i] mit i=1,...,M und j=1,...,N(i)
ZR[1], ... , die M Zustellregionen
2R [M]  
n2(k(i) Anzahl der Ausgabefächer der Gruppe G2[k(i)]



Ansprüche

1. Verfahren zum Sortieren von Gegenständen, insbesondere von Postsendungen, mit Hilfe einer Sortieranlage,
wobei nach dem Sortieren jeder Gegenstand zu jeweils einem auf der oder für den Gegenstand spezifizierten Zustellpunkt transportiert wird,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst, dass

- jeder Gegenstand der Sortieranlage erstmals zugeführt wird und die Sortieranlage in mindestens zwei Sortierläufen durchläuft,

- die Sortieranlage den Zustellpunkt jedes Gegenstands beim ersten Sortierlauf den Gegenstand erkennt,

- die Sortieranlage jeden Gegenstand abhängig von den erkannten Zustellpunkten in eine Ausgabeeinrichtung einer ersten Menge von Ausgabeeinrichtungen ausgibt,

- die Gegenstände den Ausgabeeinrichtungen der ersten Menge entnommen und gemäß einer vorgegebenen Zuführ-Reihenfolge erneut der Sortieranlage zugeführt werden,

- die Sortieranlage jeden Gegenstand beim zweiten Sortierlauf den Gegenstand abhängig von den erkannten Zustellpunkten in eine Ausgabeeinrichtung einer zweiten Menge von Ausgabeeinrichtungen ausgibt,

wobei die Sortieranlage

- beim ersten Sortierlauf jeden Gegenstand entweder in eine Ausgabeeinrichtung einer vorgegebenen ersten Gruppe (G1[1]) der ersten Menge oder in eine Ausgabeeinrichtung einer nicht zur ersten Gruppe (G1[1]) gehörende Ausgabeeinrichtung der ersten Menge ausgibt,

- beim zweiten Sortierlauf jeden Gegenstand entweder in eine Ausgabeeinrichtung einer vorgegebenen ersten Gruppe (G2[k(1)]) der zweiten Menge oder in eine Ausgabeeinrichtung einer nicht zur ersten Gruppe (G2[k(1)]) gehörende Ausgabeeinrichtung der zweiten Menge ausgibt,

wobei sowohl die erste Gruppe (G1[1]) der ersten Menge als auch die erste Gruppe (G2[k(1)]) der zweiten Menge für Gegenstände mit bestimmten Zustellpunkten vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils mehrere Zustellpunkte dergestalt zu einer Zustellregion (ZR[1], ZR[2], ...) zusammengefasst sind, dass die Transportwege von der Sortieranlage zu den Zustellpunkten einer Zustellregion einen gemeinsamen Teil-Transportweg umfassen und jeder Zustellpunkt zu genau einer von mindestens zwei vorgegebenen Zustellregionen (ZR[1], ZR[2], ...) gehört,
die Sortieranlage jeden Gegenstand beim ersten Sortierlauf

- dann in eine Ausgabeeinrichtung der ersten Gruppe (G1[1]) der ersten Menge ausgibt,

- wenn der Zustellpunkt des Gegenstands zu einer ersten Zustellregion (ZR[1]) gehört und der Zeitpunkt der Ausgabe vor einem vorgegebenen ersten Zeitpunkt (T1(1)) liegt, und

- ansonsten in eine nicht zur ersten Gruppe (G1[1]) gehörenden Ausgabeeinrichtung der ersten Menge,

jeder Gegenstand, dessen Zielpunkt zur ersten Zustellregion (ZR[1]) gehört,

- nach dem ersten Zeitpunkt erneut der Sortieranlage zugeführt wird und

- im zweiten Sortierlauf in eine Ausgabeeinrichtung der ersten Gruppe (G2[k(1)]) der zweiten Menge ausgegeben wird,

und die erneute Zuführung derjenigen Gegenstände, die die Sortieranlage in eine nicht zur ersten Gruppe (G1[1]) gehörende Ausgabeeinrichtung der ersten Menge ausgegeben hat,

- bis zu einem vorgegebenen zweiten Zeitpunkt (T1(2)), der nach dem ersten Zeitpunkt (T1(1)) liegt, ausgesetzt wird und

- erst nach dem zweiten Zeitpunkt (T1(2)) begonnen wird.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Gegenstand nach dem ersten Zeitpunkt (T1(1)) erstmals der Sortieranlage zugeführt wird,
die Sortieranlage jeden Gegenstand beim ersten Sortierlauf

- dann in eine Ausgabeeinrichtung einer vorgegebenen zweiten Gruppe (G1[2])der ersten Menge ausgibt, wenn der Zielpunkt des Gegenstands zu einer zweiten Zustellregion (ZR[2]) gehört und der Zeitpunkt der Ausgabe des Gegenstands vor dem zweiten Zeitpunkt (T1(2)) liegt,

- und ansonsten in ein nicht zur zweiten Gruppe gehörende Ausgabeeinrichtung der ersten Menge ausgibt,

und die erneute Zuführung desjenigen Gegenstands, die die Sortieranlage in eine weder zur ersten Gruppe noch zur zweiten Gruppe gehörende Ausgabeeinrichtung der ersten Menge ausgegeben hat,

- bis zu einem vorgegebenen dritten Zeitpunkt (T1(3)), der nach dem zweiten Zeitpunkt liegt, ausgesetzt und

- erst nach dem dritten Zeitpunkt (T1(3)) begonnen wird.


 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sortieranlage jeden Gegenstand beim ersten Sortierlauf

- dann in eine Ausgabeeinrichtung einer zweiten Gruppe der ersten Menge ausgibt, wenn der Zielpunkt des Gegenstands zu einer zweiten Zielregion (ZR[2]) gehört und der Zeitpunkt der Ausgabe vor dem zweiten Zeitpunkt (T1(2)) liegt, und

- dann in eine Ausgabeeinrichtung einer dritten Gruppe (G1[3]) der ersten Menge ausgibt, wenn der Zielpunkt des Gegenstands zu einer dritten Zielregion (ZR[3]) gehört und der Zeitpunkt der Ausgabe vor einem nach dem zweiten Zeitpunkt liegenden dritten Zeitpunkt (T1(3)) liegt,

im Zeitraum zwischen dem zweiten und dem dritten Zeitpunkt jeden Gegenstand, die die Sortieranlage bis zum zweiten Zeitpunkt in eine Ausgabeeinrichtung der zweiten Gruppe der ersten Menge ausgegeben hat, erneut der Sortieranlage zugeführt wird und
die erneute Zuführung derjenigen Gegenstände, die die Sortieranlage im ersten Sortierlauf in ein weder zur ersten Gruppe noch zur zweiten Gruppe gehörende Ausgabeeinrichtung der ersten Menge ausgegeben hat,

- bis zum dritten Zeitpunkt ausgesetzt

- und erst nach dem dritten Zeitpunkt begonnen wird.


 
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
bis zum dritten Zeitpunkt die Schritte, dass

- die Sortieranlage jeder erneut zugeführte Gegenstand, deren Zustellpunkt zur ersten Zustellregion gehört, in ein Ausgabefach der ersten Gruppe der zweiten Menge ausgibt und

- dieser Gegenstand dem Ausgabefach entnommen wird, abgeschlossen werden und

die Sortieranlage nach dem dritten Zeitpunkt jeden erneut zugeführten Gegenstand, dessen Zustellpunkt zur dritten Zustellregion gehört, in eine Ausgabeeinheit der ersten Gruppe der zweiten Menge ausgibt.
 
5. Sortieranlage zum Sortieren von Gegenständen, insbesondere von Postsendungen,

- wobei die Sortieranlage dazu ausgestaltet ist, für jeden Gegenstand nach dem Sortieren einen Transport des Gegenstands zu jeweils einem auf der oder für den Gegenstand spezifizierten Zustellpunkt auszulösen,

wobei die Sortieranlage

- mindestens eine Zuführeinrichtung zum Zuführen eines Gegenstands zur Sortieranlage,

- eine Leseeinrichtung zum Erkennen des Zustellpunkts eines Gegenstands,

- eine erste Menge von Ausgabeeinrichtungen zum Ausgeben von Gegenständen und

- eine zweite Menge von Ausgabeeinrichtungen zum Ausgeben von Gegenständen

umfasst und
die Sortieranlage dazu ausgestaltet ist, dass

- jeder Gegenstand die Sortieranlage in mindestens zwei Sortierläufen durchläuft,

- die Leseeinrichtung nach den erstmaligem Zuführen eines Gegenstands zur Zuführeinrichtung beim ersten Sortierlauf den Zustellpunkt des Gegenstands erkennt,

- die Sortieranlage jeden Gegenstand abhängig von dem jeweils erkannten Zustellpunkt in eine Ausgabeeinrichtung der ersten Menge von Ausgabeeinrichtungen ausgibt,

- nach Entnahme der Gegenstände aus den Ausgabeeinrichtungen der ersten Menge und erneutem Zuführen der Postsendungen in die Zuführeinrichtung gemäß einer vorgegebenen Zuführ-Reihenfolge

die Sortieranlage jeden Gegenstand beim zweiten Sortierlauf abhängig von dem jeweils erkannten Zustellpunkt in eine Ausgabeeinrichtung der zweiten Menge von Ausgabeeinrichtungen ausgibt,
wobei die Sortieranlage dazu ausgestaltet ist,

- beim ersten Sortierlauf jeden Gegenstand entweder in eine Ausgabeeinrichtung einer vorgegebenen ersten Gruppe (G1[1]) der ersten Menge oder in eine Ausgabeeinrichtung einer nicht zur ersten Gruppe (G1[1]) gehörende Ausgabeeinrichtung der ersten Menge auszugeben,

- beim zweiten Sortierlauf jeden Gegenstand entweder in eine Ausgabeeinrichtung einer vorgegebenen ersten Gruppe (G2[k(1)]) der zweiten Menge oder in eine Ausgabeeinrichtung einer nicht zur ersten Gruppe (G2[k(1)]) gehörende Ausgabeeinrichtung der zweiten Menge auszugeben,

wobei sowohl die erste Gruppe (G1[1]) der ersten Menge als auch die erste Gruppe (G2[k(1)]) der zweiten Menge für Gegenstände mit bestimmten Zustellpunkten vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils mehrere Zustellpunkte dergestalt zu einer Zustellregion (ZR[1], ZR[2], ...) zusammengefasst sind, dass die Transportwege von der Sortieranlage zu den Zustellpunkten einer Zustellregion einen gemeinsamen Teil-Transportweg umfassen und jeder Zustellpunkt zu genau einer von mindestens zwei vorgegebenen Zustellregionen gehört,
die Sortieranlage so ausgestaltet ist, dass sie jeden Gegenstand beim ersten Sortierlauf

- dann in eine Ausgabeeinrichtung der ersten Gruppe (G1[1]) der ersten Menge ausgibt,

- wenn der Zustellpunkt des Gegenstands zu einer ersten Zustellregion (ZR[1]) gehört und der Zeitpunkt der Ausgabe vor einem vorgegebenen ersten Zeitpunkt (T1(1)) liegt, und

- ansonsten in eine nicht zur ersten Gruppe (G1[1]) gehörenden Ausgabeeinrichtung der ersten Menge ausgibt,

die Sortieranlage so ausgestaltet ist, dass

- jeder Gegenstand, dessen Zielpunkt zur ersten Zustellregion (ZR[1]) gehört, nach dem ersten Zeitpunkt erneut der Sortieranlage zugeführt wird und

- die Sortieranlage diesen Gegenstand im zweiten Sortierlauf in eine Ausgabeeinrichtung der ersten Gruppe (G2[k(1)]) der zweiten Menge ausgibt,

die Sortieranlage so ausgestaltet ist, dass die erneute Zuführung derjenigen Gegenstände, die die Sortieranlage in eine nicht zur ersten Gruppe (G1[1]) gehörende Ausgabeeinrichtung der ersten Menge ausgegeben hat,

- bis zu einem vorgegebenen zweiten Zeitpunkt (T1(2)), der nach dem ersten Zeitpunkt (T1(1)) liegt, ausgesetzt wird und

- erst nach dem zweiten Zeitpunkt (T1(2)) begonnen wird.


 




Zeichnung







Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente