[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rahmenvorrichtung mit Brandschutzfunktion,
insbesondere für Fenster, Türen oder Fassaden, umfassend einen Rahmen mit einem Aufnahmebereich
für die Aufnahme einer plattenartigen Füllung.
[0002] Eine Brandschutzfunktion kann darin gesehen werden, dass die Rahmenvorrichtung beispielsweise
einer Brandschutzklasse entspricht, die im Brandfall für eine definierte Widerstandszeit
von 30 Minuten eine reduzierte Oberflächentemperatur auf der von dem Brand abgewandten
Seite der Rahmenvorrichtung beziehungsweise eines mit der Rahmenvorrichtung ausgestatteten
Fensters oder einer mit der Rahmenvorrichtung ausgestatteten Tür oder dergleichen
gewährleistet.
[0003] Eine Rahmenvorrichtung der vorgenannten Art ist aus der
EP 0 717 165 A1 bekannt. Bei der darin beschriebenen Rahmenvorrichtung bestehen der Flügelrahmen
und der diesen halternde äußere Rahmen überwiegend aus Hohlprofilen, die insbesondere
aus Aluminium gefertigt sind. Die Brandschutzfunktion dieser Rahmenvorrichtung wird
dabei insbesondere durch Energie verzehrende und Kristallwasser freisetzende Formkörper
erzielt, die in das Innere der Hohlprofile eingebracht sind. Als nachteilig bei dieser
Vorrichtung erweist sich die aufwendige und damit kostenintensive Einbringung der
Formkörper in die Hohlprofile.
[0004] Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem ist die Schaffung einer
Rahmenvorrichtung der eingangs genannten Art, die einfacher aufgebaut ist.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß durch eine Rahmenvorrichtung der eingangs genannten Art
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Die Unteransprüche betreffen
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0006] Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass in dem Aufnahmebereich Brandschutzmittel angeordnet
sind. Durch die erfindungsgemäße Gestaltung kann ohne die aus dem Stand der Technik
bekannten Formkörper in den Hohlprofilen eine ausreichende Brandschutzfunktion erzielt
werden. Dadurch ist die erfindungsgemäße Rahmenvorrichtung kostengünstiger herstellbar.
Weiterhin kann die erfindungsgemäße Rahmenvorrichtung variabler eingesetzt werden,
weil die Rahmenvorrichtung beispielsweise weitgehend wie bei einem konventionellen
Fenster oder wie bei einer konventionellen Tür gebaut und bei Bedarf mit den Brandschutzmitteln
in dem Aufnahmebereich versehen werden kann.
[0007] Es besteht die Möglichkeit, dass die Brandschutzmittel ein Brandschutzmaterial umfassen,
das bei Temperaturerhöhung sein Volumen, beispielsweise durch Aufschäumen, vergrößert
und/oder Wasser abgibt. Durch derartige Brandschutzmateriälien kann ein effektiver
Brandschutz gewährleistet werden.
[0008] Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass die Brandschutzmittel als Schicht aus
dem Brandschutzmaterial ausgebildet sind. Es kann vorgesehen sein, dass die Brandschutzmittel
bei in dem Aufnahmebereich aufgenommener Füllung zumindest abschnittsweise zwischen
der Füllung und dem Rahmen angeordnet sind. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass
bei in dem Aufnahmebereich aufgenommener Füllung zwischen dem Brandschutzmittel und
der Füllung ein Falz angeordnet ist. Diese Anordnung der Brandschutzmittel lässt sich
einfach realisieren und erfüllt trotzdem eine hinreichende Brandschutzfunktion.
[0009] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
beiliegende Abbildung. Darin zeigt
- Fig. 1
- einen schematischen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Rahmenvorrichtung.
[0010] Die aus der anliegenden Fig. 1 ersichtliche beispielsweise für ein Fenster oder eine
Tür vorgesehene erfindungsgemäße Rahmenvorrichtung umfasst einen äußeren Rahmen 1
und einen von diesem schwenkbar gehalterten Rahmen 2, der beispielsweise als Flügelrahmen
ausgebildet ist. Der Rahmen 2 weist einen Aufnahmebereich 3 für eine ebenfalls abgebildete
Füllung 4 auf, die insbesondere als Scheibe aus Brandschutzglas ausgebildet ist. Die
Füllung 4 wird in dem Aufnahmebereich durch eine Glashalteleiste 15 gehalten.
[0011] Sowohl der äußere Rahmen 1 als auch der Rahmen 2 weisen eine Außenschale 6, 7 und
eine Innenschale 8, 9 auf. Die Außenschalen 6, 7 und die Innenschalen 8, 9 sind als
Hohlprofile, insbesondere aus Aluminium ausgebildet. Die Außenschalen 6, 7 sind mit
den Innenschalen 8, 9 jeweils über zwei Isolierstege 10 mit geringerer Wärmeleitfähigkeit
verbunden. Bei den Isolierstegen 10 kann es sich um Profilstäbe handeln, wie sie beispielsweise
aus der
EP 0 717 165 A1 bekannt sind.
[0012] In dem Zwischenraum zwischen dem äußeren Rahmen 1 und dem Rahmen 2 sind zwei einander
gegenüberliegende als Brandschutzmittel dienende Schichten 11, 12 aus einem bei erhöhter
Temperatur aufschäumenden und damit sein Volumen vergrößernden Brandschutzmaterial
vorgesehen. Die beiden Schichten 11, 12 erstrecken sich dabei jeweils von den Außenschalen
6, 7 zu den Innenschalen 8, 9 und liegen an dem Rahmen 1 beziehungsweise dem Rahmen
2 an.
[0013] In dem Aufnahmebereich 3 für die Füllung 4 ist zwischen einem zu der Füllung 4 benachbarten
Falz 5 und dem Rahmen 2 eine als Brandschutzmittel dienende Schicht 13 aus einem Brandschutzmaterial
vorgesehen, das bei erhöhter Temperatur Wasser abgibt und/oder aufschäumt Das im Brandfall
abgegebene Wasser ist bei Raumtemperatur in dem Brandschutzmaterial gebunden. Die
Schicht 13 erstreckt sich von der Außenschale 7 des Rahmens 2 bis zur Innenschale
9 des Rahmens 2 und liegt dabei abschnittsweise an dem Falz 5 zugewandten Isoliersteg
10 des Rahmens 2 an.
1. Rahmenvorrichtung mit Brandschutzfunktion, insbesondere für Fenster, Türen oder Fassaden,
umfassend einen Rahmen (2) mit einem Aufnahmebereich (3) für die Aufnahme einer plattenartigen
Füllung (4), dadurch gekennzeichnet, dass in dem Aufnahmebereich (3) Brandschutzmittel angeordnet sind
2. Rahmenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzmittel ein bei Temperaturerhöhung sein Volumen vergrößerndes Brandschutzmaterial
umfassen.
3. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzmittel ein bei Temperaturerhöhung aufschäumendes Brandschutzmaterial
umfassen.
4. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzmittel ein bei Temperaturerhöhung Wasser abgebendes Brandschutzmaterial
umfassen.
5. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzmittel als Schicht (13) aus dem Brandschutzmaterial ausgebildet sind.
6. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzmittel bei in dem Aufnahmebereich (3) aufgenommener Füllung (4) zumindest
abschnittsweise zwischen der Füllung (4) und dem Rahmen (2) angeordnet sind.
7. Rahmenvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei in dem Aufnahmebereich (3) aufgenommener Füllung (4) zwischen den Brandschutzmitteln
und der Füllung (4) ein Falz (5) angeordnet ist.
8. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenvorrichtung einen äußeren Rahmen (1) aufweist, der den Rahmen (2) bewegbar
haltern kann.
9. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (2) und/oder der äußere Rahmen (1) eine Innenschale (6, 7) und eine Außenschale
(8, 9) aufweisen, wobei die Innenschale (6, 7) und die Außenschale (8, 9) über Verbindungsmittel
mit reduzierter Wärmeleitung miteinander verbunden sind.
10. Rahmenvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (2) und/oder der äußere Rahmen (1) nur eine Innenschale (6, 7) und nur
eine Außenschale (8, 9) aufweisen, wobei insbesondere der Rahmen (2) und/oder der
äußere Rahmen (1) keine zwischen Innenschale (6, 7) und Außenschale (8, 9) angeordnete
weitere Schale aufweisen.
11. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschale (6, 7) und die Außenschale (8, 9) zumindest teilweise als Metallprofile,
insbesondere als hohle Metallprofile ausgebildet sind.
12. Rahmenvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel eine geringere Wärmeleitfähigkeit als die Metallprofile aufweisen
13. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem äußeren Rahmen (1) und dem Rahmen (2) Brandschutzmittel angeordnet sind.
14. Rahmenvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass nur in dem Aufnahmebereich (3) und zwischen dem äußeren Rahmen (1) und dem Rahmen
(2) Brandschutzmittel angeordnet sind.
15. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenartige Füllung (4) zumindest teilweise aus Glas besteht.