(19)
(11) EP 1 961 906 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.08.2008  Patentblatt  2008/35

(21) Anmeldenummer: 08002829.3

(22) Anmeldetag:  15.02.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 5/16(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 20.02.2007 DE 102007008345

(71) Anmelder: EDUARD HUECK GmbH & CO. KG
58511 Lüdenscheid (DE)

(72) Erfinder:
  • Hustadt, Achim
    58513 Lüdenscheid (DE)
  • Walter, Mike
    40489 Düsseldorf (DE)
  • Vögele, Robert
    86470 Thannhausen (DE)

(74) Vertreter: Brune, Axel et al
FRITZ Patent- und Rechtsanwälte Postfach 15 80
59705 Arnsberg
59705 Arnsberg (DE)

   


(54) Rahmenvorrichtung mit Brandschutzfunktion


(57) Rahmenvorrichtung mit Brandschutzfunktion, insbesondere für Fenster, Türen oder Fassaden, umfassend einen Rahmen (2) mit einem Aufnahmebereich (3) für die Aufnahme einer plattenartigen Füllung (4), wobei in dem Aufnahmebereich Brandschutzmittel angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rahmenvorrichtung mit Brandschutzfunktion, insbesondere für Fenster, Türen oder Fassaden, umfassend einen Rahmen mit einem Aufnahmebereich für die Aufnahme einer plattenartigen Füllung.

[0002] Eine Brandschutzfunktion kann darin gesehen werden, dass die Rahmenvorrichtung beispielsweise einer Brandschutzklasse entspricht, die im Brandfall für eine definierte Widerstandszeit von 30 Minuten eine reduzierte Oberflächentemperatur auf der von dem Brand abgewandten Seite der Rahmenvorrichtung beziehungsweise eines mit der Rahmenvorrichtung ausgestatteten Fensters oder einer mit der Rahmenvorrichtung ausgestatteten Tür oder dergleichen gewährleistet.

[0003] Eine Rahmenvorrichtung der vorgenannten Art ist aus der EP 0 717 165 A1 bekannt. Bei der darin beschriebenen Rahmenvorrichtung bestehen der Flügelrahmen und der diesen halternde äußere Rahmen überwiegend aus Hohlprofilen, die insbesondere aus Aluminium gefertigt sind. Die Brandschutzfunktion dieser Rahmenvorrichtung wird dabei insbesondere durch Energie verzehrende und Kristallwasser freisetzende Formkörper erzielt, die in das Innere der Hohlprofile eingebracht sind. Als nachteilig bei dieser Vorrichtung erweist sich die aufwendige und damit kostenintensive Einbringung der Formkörper in die Hohlprofile.

[0004] Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem ist die Schaffung einer Rahmenvorrichtung der eingangs genannten Art, die einfacher aufgebaut ist.

[0005] Dies wird erfindungsgemäß durch eine Rahmenvorrichtung der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.

[0006] Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass in dem Aufnahmebereich Brandschutzmittel angeordnet sind. Durch die erfindungsgemäße Gestaltung kann ohne die aus dem Stand der Technik bekannten Formkörper in den Hohlprofilen eine ausreichende Brandschutzfunktion erzielt werden. Dadurch ist die erfindungsgemäße Rahmenvorrichtung kostengünstiger herstellbar. Weiterhin kann die erfindungsgemäße Rahmenvorrichtung variabler eingesetzt werden, weil die Rahmenvorrichtung beispielsweise weitgehend wie bei einem konventionellen Fenster oder wie bei einer konventionellen Tür gebaut und bei Bedarf mit den Brandschutzmitteln in dem Aufnahmebereich versehen werden kann.

[0007] Es besteht die Möglichkeit, dass die Brandschutzmittel ein Brandschutzmaterial umfassen, das bei Temperaturerhöhung sein Volumen, beispielsweise durch Aufschäumen, vergrößert und/oder Wasser abgibt. Durch derartige Brandschutzmateriälien kann ein effektiver Brandschutz gewährleistet werden.

[0008] Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass die Brandschutzmittel als Schicht aus dem Brandschutzmaterial ausgebildet sind. Es kann vorgesehen sein, dass die Brandschutzmittel bei in dem Aufnahmebereich aufgenommener Füllung zumindest abschnittsweise zwischen der Füllung und dem Rahmen angeordnet sind. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass bei in dem Aufnahmebereich aufgenommener Füllung zwischen dem Brandschutzmittel und der Füllung ein Falz angeordnet ist. Diese Anordnung der Brandschutzmittel lässt sich einfach realisieren und erfüllt trotzdem eine hinreichende Brandschutzfunktion.

[0009] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegende Abbildung. Darin zeigt
Fig. 1
einen schematischen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Rahmenvorrichtung.


[0010] Die aus der anliegenden Fig. 1 ersichtliche beispielsweise für ein Fenster oder eine Tür vorgesehene erfindungsgemäße Rahmenvorrichtung umfasst einen äußeren Rahmen 1 und einen von diesem schwenkbar gehalterten Rahmen 2, der beispielsweise als Flügelrahmen ausgebildet ist. Der Rahmen 2 weist einen Aufnahmebereich 3 für eine ebenfalls abgebildete Füllung 4 auf, die insbesondere als Scheibe aus Brandschutzglas ausgebildet ist. Die Füllung 4 wird in dem Aufnahmebereich durch eine Glashalteleiste 15 gehalten.

[0011] Sowohl der äußere Rahmen 1 als auch der Rahmen 2 weisen eine Außenschale 6, 7 und eine Innenschale 8, 9 auf. Die Außenschalen 6, 7 und die Innenschalen 8, 9 sind als Hohlprofile, insbesondere aus Aluminium ausgebildet. Die Außenschalen 6, 7 sind mit den Innenschalen 8, 9 jeweils über zwei Isolierstege 10 mit geringerer Wärmeleitfähigkeit verbunden. Bei den Isolierstegen 10 kann es sich um Profilstäbe handeln, wie sie beispielsweise aus der EP 0 717 165 A1 bekannt sind.

[0012] In dem Zwischenraum zwischen dem äußeren Rahmen 1 und dem Rahmen 2 sind zwei einander gegenüberliegende als Brandschutzmittel dienende Schichten 11, 12 aus einem bei erhöhter Temperatur aufschäumenden und damit sein Volumen vergrößernden Brandschutzmaterial vorgesehen. Die beiden Schichten 11, 12 erstrecken sich dabei jeweils von den Außenschalen 6, 7 zu den Innenschalen 8, 9 und liegen an dem Rahmen 1 beziehungsweise dem Rahmen 2 an.

[0013] In dem Aufnahmebereich 3 für die Füllung 4 ist zwischen einem zu der Füllung 4 benachbarten Falz 5 und dem Rahmen 2 eine als Brandschutzmittel dienende Schicht 13 aus einem Brandschutzmaterial vorgesehen, das bei erhöhter Temperatur Wasser abgibt und/oder aufschäumt Das im Brandfall abgegebene Wasser ist bei Raumtemperatur in dem Brandschutzmaterial gebunden. Die Schicht 13 erstreckt sich von der Außenschale 7 des Rahmens 2 bis zur Innenschale 9 des Rahmens 2 und liegt dabei abschnittsweise an dem Falz 5 zugewandten Isoliersteg 10 des Rahmens 2 an.


Ansprüche

1. Rahmenvorrichtung mit Brandschutzfunktion, insbesondere für Fenster, Türen oder Fassaden, umfassend einen Rahmen (2) mit einem Aufnahmebereich (3) für die Aufnahme einer plattenartigen Füllung (4), dadurch gekennzeichnet, dass in dem Aufnahmebereich (3) Brandschutzmittel angeordnet sind
 
2. Rahmenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzmittel ein bei Temperaturerhöhung sein Volumen vergrößerndes Brandschutzmaterial umfassen.
 
3. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzmittel ein bei Temperaturerhöhung aufschäumendes Brandschutzmaterial umfassen.
 
4. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzmittel ein bei Temperaturerhöhung Wasser abgebendes Brandschutzmaterial umfassen.
 
5. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzmittel als Schicht (13) aus dem Brandschutzmaterial ausgebildet sind.
 
6. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzmittel bei in dem Aufnahmebereich (3) aufgenommener Füllung (4) zumindest abschnittsweise zwischen der Füllung (4) und dem Rahmen (2) angeordnet sind.
 
7. Rahmenvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei in dem Aufnahmebereich (3) aufgenommener Füllung (4) zwischen den Brandschutzmitteln und der Füllung (4) ein Falz (5) angeordnet ist.
 
8. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenvorrichtung einen äußeren Rahmen (1) aufweist, der den Rahmen (2) bewegbar haltern kann.
 
9. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (2) und/oder der äußere Rahmen (1) eine Innenschale (6, 7) und eine Außenschale (8, 9) aufweisen, wobei die Innenschale (6, 7) und die Außenschale (8, 9) über Verbindungsmittel mit reduzierter Wärmeleitung miteinander verbunden sind.
 
10. Rahmenvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (2) und/oder der äußere Rahmen (1) nur eine Innenschale (6, 7) und nur eine Außenschale (8, 9) aufweisen, wobei insbesondere der Rahmen (2) und/oder der äußere Rahmen (1) keine zwischen Innenschale (6, 7) und Außenschale (8, 9) angeordnete weitere Schale aufweisen.
 
11. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschale (6, 7) und die Außenschale (8, 9) zumindest teilweise als Metallprofile, insbesondere als hohle Metallprofile ausgebildet sind.
 
12. Rahmenvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel eine geringere Wärmeleitfähigkeit als die Metallprofile aufweisen
 
13. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem äußeren Rahmen (1) und dem Rahmen (2) Brandschutzmittel angeordnet sind.
 
14. Rahmenvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass nur in dem Aufnahmebereich (3) und zwischen dem äußeren Rahmen (1) und dem Rahmen (2) Brandschutzmittel angeordnet sind.
 
15. Rahmenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenartige Füllung (4) zumindest teilweise aus Glas besteht.
 




Zeichnung








Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente