[0001] Die Erfindung betrifft ein Brennerplatte für gasbeheizte Geräte und einen Mehrkreis-Gaskocher
mit einer solchen Brennerplatte.
[0002] Beispielsweise aus
EP 0 718 551 A2 ist ein Strahlungsbrenner mit einer gasdurchlässigen Brennerplatte aus Keramik oder
Metall für gasbeheizte Geräte, insbesondere für Kochfelder oder Einzelkochstellen,
deren Heizfläche aus Glaskeramik besteht, bekannt, bei dem die gasdurchlässige Brennerplatte
Bereiche mit unterschiedlicher Gasdurchlässigkeit aufweist. Bestimmte Bereiche der
Brennerplatte können keine Gasdurchlässigkeit aufweisen. Die Bereiche der Brennerplatte
können mit unterschiedlicher Gasdurchlässigkeit als kreis- oder ringförmige und konzentrisch
zueinander angeordnete Zonen oder spiralig verlaufend ausgebildet sein. Bestimmte
Bereiche der Brennerplatte können mit unterschiedlicher Gasdurchlässigkeit als Kreisausschnitte
oder Sektoren und/oder Segmente ausgebildet sein.
[0003] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit zur einfachen und gleichmäßigen
Hitzeverteilung bei Mehrkreis-Gasbrennern bereitzustellen.
[0004] Die Aufgabe wird durch eine Brennerplatte nach Anspruch 1 und einen Mehrkreis-Gaskocher
nach Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind insbesondere den Unteransprüchen
entnehmbar.
[0005] Die Brennerplatte, insbesondere für Kochfelder oder Einzelkochstellen mit einer Heizfläche
aus Glaskeramik, insbesondere für Infrarot-Gasbrenner, weist einen ersten Brennbereich
und einen zweiten Brennbereich auf, die getrennt voneinander ansteuerbar sind. Der
erste Brennbereich ist in umlaufender Richtung zumindest teilweise ungleichmäßig geformt,
z. B. mit n-zähliger Rotationssymmetrie. An einem Brennbereich kann die, auch mehrstückig
ausgeführte, Brennerplatte, eine nicht vernachlässigbare Heizleistung erzeugen. Am
Brennbereich kann die Brennerplatte beispielsweise durch Löcher, Poren usw. gasdurchlässig
gestaltet sein. In anderen Bereichen braucht die Brennerplatte nicht gasdurchlässig
oder nur wenig oder weniger gasdurchlässig zu sein.
[0006] Die Brennerplatte ist vorzugsweise als Keramik ausgeführt.
[0007] Vorteilhafterweise weist ist der zweite Brennbereich in umlaufender Richtung zumindest
teilweise ungleichmäßig geformt. Die Brennbereiche müssen nicht von gleicher Form
sein.
[0008] Es ist vorteilhaft, wenn der zweite Brennbereich den ersten Brennbereich zumindest
teilweise umgibt, insbesondere, wenn er ihn vollständig umgibt.
[0009] Es ist vorteilhaft, wenn zumindest einer der Brennbereich einen zumindest teilweise
ringförmigen Teilbereich aufweist, an dessen Innen- und / oder Außenumfang sich in
regelmäßigen Abständen weitere Teil(brenn)bereiche gleicher oder regelmäßiger Form
anschließen. Es ist dann insbesondere vorteilhaft, wenn der erste Brennbereich eine
Form aufweist, bei der die weiteren Teilbrennbereiche sich an einem Außenumfang des
ringförmigen Teilbereich anschließen. Der ringförmige Teilbereich kann geschlossen
oder offen sein. Bei weiteren Teilbereichen gleicher Form ist jeder dieser Teilbereiche
von gleicher Form, bei weiteren Teilbereichen regelmäßiger Form können sich beispielsweise
Teilbereiche unterschiedlicher Form regelmäßig abwechseln. Jedoch ist die vorliegende
Erfindung nicht auf eine regelmäßige Anordnung beschränkt.
[0010] Alternativ ist der ringförmige Teilbereich oval oder rechteckig ausgeführt.
[0011] Es ist vorteilhaft, wenn der zweite Brennbereich eine zum ersten Brennbereich gleichartige
Grundform, ggf. mit unterschiedlichen Dimensionierungen (Länge, Breite, Winkel usw.),
aufweist, insbesondere, wenn Teilbrennbereiche sich an einem Außenumfang eines ringförmigen
Teilbereichs anschließen.
[0012] In einer alternativen Ausgestaltung ist es vorteilhaft, wenn der zweite Brennbereich
an seinem den ersten Brennbereich umschließenden Innenumfang eine zum ersten Brennbereich
komplementäre Grundform aufweist. Es ist dann vorteilhaft, wenn der erste und der
zweite Brennbereich zusammen einen im wesentlichen lückenlosen, insbesondere ringförmigen,
Brennbereich ergeben.
[0013] Es ist vorteilhaft, wenn die sich am ringförmigen Teilbrennbereich anschließenden
Teilbrennbereiche zumindest einem Brennbereich in Form von Sektoren, insbesondere
Winkelsektoren oder Ringsegmenten, ausgebildet sind. In einer Alternative sind vorteilhafterweise
auch andere am ringförmigen Teilbrennbereich anschließende Teilbrennbereiche möglich,
z. B. in Form von Teilkreisen (u. a. Halbkreisen), Teilen von Flächen mit sinusförmigem
Rand, Rechtecken, uns so weiter.
[0014] Der Mehrkreis-Gaskocher weist eine solche Brennerplatte auf, wobei der erste Brennbereich
an zumindest einen ersten Heizkreis angeschlossen ist und der zweite Brennbereich
an zumindest einem zweiten Heizkreis angeschlossen ist.
[0015] In der folgenden Beschreibung wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
schematisch genauer dargestellt. Dabei werden gleiche Bauteile durchgängig mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
- Figur 1
- zeigt in Draufsicht eine erste Ausführungsform einer Brennerplatte;
- Figur 2
- zeigt in Draufsicht eine zweite Ausführungsform einer Brennerplatte.
[0016] In FIG 1 ist eine Brennerplatte 1 für gasbeheizte Geräte, insbesondere für Kochfelder
oder Einzelkochstellen mit einer Heizfläche aus Glaskeramik (nicht dargestellt), gezeigt,
die einen ersten Brennbereich 2 aufweist, der einen inneren Brennring 3 bis auf einen
Mittelkreis von Radius R1 vollständig abdeckt, und einen zweiten Brennbereich 4, der
einen äußeren Brennring 5 vollständig abdeckt. Die beiden Brennringe 3, 5 bzw. Brennbereiche
2, 4 sind getrennt voneinander mit Gas ansteuerbar. Die beiden Brennringe 3, 5 können
als getrennte Bauteile oder einstückig ausgeführt sein.
[0017] Der innere Brennbereich 2 ist in umlaufender Richtung um den Mittelpunkt M zumindest
teilweise ungleichförmig ausgebildet, also z. B. nicht kreis- oder ringförmig, aber
rotationssymmetrisch (hier mit 6-zähliger Rotationssymmetrie). Auch der zweite Brennbereich
4 weist eine in umlaufender Richtung zumindest teilweise ungleichmäßige Form auf.
[0018] Dazu weist der zweite, äußere Brennbereich 4 an seinem den ersten, inneren Brennbereich
2 umschließenden Innenumfang eine zum ersten Brennbereich 2 komplementäre Grundform
auf.
[0019] Speziell weist der innere Brennbereich 2 einen inneren ringförmigen Teilbrennbereich
6 mit Dicke R2-R1 auf, an dessen Außenumfang entsprechend Radius R2 in regelmäßigen
Abständen Teilbrennbereiche 7 in Form von Winkelsektoren der Höhe R3-R2 anschließen.
Ein innerer Kreis mit Radius R1 des Brennrings 3 dient somit nicht als Brennbereich.
[0020] Der zweite Brennbereich 4 weist komplementär dazu einen äußeren umlaufend ringförmigen
Teil(brenn)bereich 8 der Dicke R4-R3 auf, an deren Innenumfang in regelmäßigen Abständen
weitere Teil(brenn)bereiche 9 in Form von Winkelsektoren der Höhe R2-R3 einstückig
anschließen. In zweistückiger Ausführung der Brennerplatte 10 kann der innere Brennring
3 beispielsweise in den äußeren Brennring 5 passend eingesetzt werden. Die Winkelsektoren
7, 9 passen ineinander und bilden zusammen bei gemeinsamer Ansteuerung bzw. Gaszufuhr
einen ringförmigen Brennbereich der Dicke (R3-R2), ggf. mit unterschiedlicher Brennstärke.
[0021] Bei gemeinsamer Ansteuerung bzw. Gaszufuhr bilden der innere und der äußere Brennbereich
2, 4 zusammen einen im wesentlichen lückenlosen bzw. kontinuierlichen Brennbereich
in Ringform mit Dicke R4 - R1, ggf. mit unterschiedlicher Brennstärke bzw. eine entsprechende
im wesentlichen kontinuierliche Wärmeverteilung am Topfboden. Üblicherweise kann bei
einem Zweikreis-Gasbrenner der zweite, äußere Brennring 5 abgeschaltet werden; der
erste, innere Brennring 3 arbeitet dann wie bei einem Einkreis-Gasbrenner.
[0022] Durch diese Ausführungsform kann die Heizleistung und - charakteristik eines Zweikreis-
oder Mehrkreis-Gasbrenners einfach, gleichmäßig und empfindlich eingestellt werden.
Insbesondere kann eine beheizte Nutzfläche eines Innenbrenners (innerer Brennbereich
2) im Vergleich zu einem Innenbrenner mit ring- oder kreisförmigem Brennbereich weiter
nach außen ausgedehnt werden, was eine gleichmäßigere und empfindlichere Erwärmung
von Kochgeschirr auch beim Betrieb nur mit einem Innenbrenner ermöglicht.
[0023] FIG 2 zeigt eine weitere Brennerplatte 10, bei welcher der innere Brennbereich 2
bzw. Brennring 3 gleich demjenigen aus FIG 1 aufgebaut ist. Der äußere Brennbereich
11 bzw. Brennring 12 weist nun jedoch eine zum ersten Brennbereich 2 gleichartige
Grundform auf, nämlich mittig ohne Brennbereich, mit einem inneren ringförmigen Brennbereich
13 der Dicke R5-R3 und an dessen Außenumfang in regelmäßigen Abständen umlaufend einstückig
anschließend weitere Teilbrennbereiche 14 in Form von Sektoren der Höhe R6-R5 mit
zueinander parallelen Seiten. In anderen Worten können die Sektoren 14 auch als Ringausschnitte
angesehen werden.
[0024] Bei gleichzeitigem Betrieb der beiden Brennbereiche 2, 11 weisen diejenigen Bereiche
15 (von denen hier nur einige exemplarisch mit Bezugsziffern versehen sind) der Brennringe
3, 12 keine oder keine wesentliche Flammenentwicklung auf, die sich zwischen den jeweiligen
weiteren, sektorförmigen Teilbrennbereichen 7, 14 befinden. Der erste Brennring 3
kann kreisförmig ausgebildet sein, der zweite Brennring 12 ringförmig.
[0025] Auch durch diese Ausführungsform kann die Heizleistung und - charakteristik eines
Zweikreis- oder Mehrkreis-Gasbrenners einfach, gleichmäßig und empfindlich eingestellt
werden.
[0026] Durch diese Anordnung erhöht sich im Vergleich zu herkömmlichen Brennringen als auch
zu denen der Ausführungsform aus FIG 1 der Durchmesser der Nutzfläche der Kochstelle
- bei gleichbleibender Größe der Brennbereiche und der sich daraus ergebenden Heizleistung
- insbesondere im Zweikreisbetrieb. Dadurch können auch größere Töpfe und Pfannen
usw. verwendet werden, die -zusätzlich unterstützt durch die Hitzeverteilung mittels
der über der Brennerplatte liegenden Glaskeramikplatte - gleichmäßig erhitzt werden.
[0027] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. So können hier als ohne wesentlich Brennleistung beschriebene Bereiche
eine Brennleistung erzeugen, die dann aber geringer ist als diejenige der hier beschriebenen
Brennbereiche. Auch können andere Formen verwendet werden: z. B. kann eine äußere
Kontur des inneren Brennbereichs und / oder Brennrings statt Winkelsektoren in Umlaufrichtung
in Wellenform vorliegen, z. B. als sinusförmige Welle, oder als Folge von Halbkugel
usw.. Auch können Mehrkreisbrenner mit mehr als zwei Brennringen verwendet werden.
Ferner braucht der äußere Umfang einer Brennerplatte nicht kreisförmig zu sein, es
sind beispielsweise auch ovale oder rechteckige Außenkonturen möglich. Der maximale
äußere Umfang eines Brennbereichs braucht ebenfalls nicht kreisförmig zu sein, es
sind beispielsweise ovale oder rechteckige Formen möglich. Auch ist die Brennerplatte
nicht auf Gasbrenner beschränkt, sondern kann auch für andere Kochfelder verwendet
werden. Zudem können auch Innen- und Außenseite der Brennbereiche ungleichförmig,
einschließlich winkelsymmetrisch, konturiert sein.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Brennerplatte
- 2
- innerer Brennbereich
- 3
- innerer Brennring
- 4
- äußerer Brennbereich
- 5
- äußerer Brennring
- 6
- innerer ringförmiger Teilbrennbereich
- 7
- innerer winkelsektorähnlicher Teilbrennbereich
- 8
- äußerer ringförmiger Teilbrennbereich
- 9
- äußerer winkelsektorähnlicher Teilbrennbereich
- 10
- Brennerplatte
- 11
- äußerer Brennbereich
- 12
- äußerer Brennring
- 13
- innerer ringförmiger Brennbereich
- 14
- äußerer sektorähnlicher Teilbrennbereich
- R1
- Radius
- R2
- Radius
- R3
- Radius
- R4
- Radius
- R5
- Radius
- R6
- Radius
1. Brennerplatte (1, 10), insbesondere für Kochfelder oder Einzelkochstellen mit einer
Heizfläche aus Glaskeramik für gasbeheizte Geräte, wobei die Brennerplatte (1, 10)
einen ersten Brennbereich (2) und einen zweiten Brennbereich (4, 11), die getrennt
voneinander ansteuerbar sind, aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Brennbereich (2) eine in umlaufender Richtung zumindest teilweise ungleichmäßige
Form aufweist.
2. Brennerplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Brennbereich (4, 11) eine in umlaufender Richtung zumindest teilweise
ungleichmäßige Form aufweist.
3. Brennerplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Brennbereich (4, 11) den ersten Brennbereich (2) zumindest teilweise umgibt.
4. Brennerplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Brennbereiche (2, 4, 11) einen zumindest teilweise ringförmigen
Teilbereich (6, 8, 13) aufweist, an dessen Innen- und / oder Außenumfang sich in regelmäßigen
Abständen Teilbereiche (7, 9, 14) gleicher oder regelmäßiger Form anschließen.
5. Brennerplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die sich am ringförmigen Teilbereich (6, 8, 13) anschließenden Teilbereiche (7) als
Sektoren, insbesondere Winkelsektoren, ausgebildet sind.
6. Brennerplatte nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Brennbereich (4, 11) eine zum ersten Brennbereich gleichartige Grundform
aufweist.
7. Brennerplatte nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Brennbereich (4, 11) an seinem den ersten Brennbereich (2) umschließenden
Innenumfang eine zum ersten Brennbereich (2) komplementäre Grundform aufweist.
8. Brennerplatte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Brennbereich (2) und der zweite Brennbereich (4, 11) zusammen einen im
wesentlichen lückenlosen Brennbereich ergeben.
9. Brennerplatte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Brennbereich (2) und der zweite Brennbereich (4, 11) zusammen einen ringförmigen
Brennbereich ergeben.
10. Mehrkreis-Gaskocher mit einer Brennerplatte (1, 10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Brennbereich (2) an zumindest einen ersten Heizkreis angeschlossen ist
und der zweite Brennbereich (4, 11) an zumindest einen zweiten Heizkreis angeschlossen
ist.