[0001] Die Erfindung betrifft eine Stützvorrichtung für Gitarren- und Lauteninstrumente
wie Gitarre, Sas, Bouzouki, Mandoline u.dgl. Eine solche, beispielsweise aus
DE 197 57 272 A1 bekannte Vorrichtung umfasst ein Basisteil, das eine zum Auflegen auf den Oberschenkel
eines Musikers dienende Stützfläche aufweist. Das Basisteil ist etwa als eine langgestreckte,
somit eine Längsrichtung aufweisende Platte ausgebildet. Die Vorrichtung weist - bezogen
auf die Benutzungssituation - eine zum Musiker hinweisende Rückseite und eine von
diesem weg weisende Vorderseite und zwei in Längsrichtung voneinander beabstandete,
vom Basisteil abstehende Stützstreben auf. Am Freiende der Stützstreben ist jeweils
ein zur Abstützung des Instrumentenkorpus dienendes, aus wenigstens einem Auflagerelement
gebildetes Auflager angeordnet. Ein Problem bei der Benutzung der in Rede stehenden
Stützvorrichtung besteht darin, dass sie dazu neigt, nach vorne bzw. vom Körper des
Benutzers weg zu kippen. Ein die Stützvorrichtung benutzender Musiker versucht diese
Tendenz auszugleichen, beispielsweise indem er seinen Oberkörper mehr nach vorne neigt
oder das Instrument fester hält, als dies an sich erforderlich ist und dabei seine
Körperhaltung verschlechtert, was auf Dauer den Skelett- und Muskelapparat schädigen
kann
[0002] Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Stützvorrichtung der eingangs
genannten Art so weiter zu entwickeln, dass sie in der genannten Hinsicht verbessert
ist.
[0003] Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst, dass das den Instrumentenkorpus
abstützende Auflager wenigstens einer Stützstrebe bezüglich einer Mittellängsachse
des mit dem Auflager verbundenen Teilbereiches der Stützstrebe zur-Rückseite, also
zu der dem Benutzer hingewandten Seite der Stützvorrichtung, versetzt angeordnet ist.
Bei einer derartigen Ausgestaltung erzeugt das Gewicht eines auf der Stützvorrichtung
aufliegenden Instruments zumindest an einer Stützstrebe ein zum Benutzer hin gerichtetes,
der geschilderten Kipptendenz entgegenwirkendes Drehmoment auf die Stützvorrichtung.
Das Lauteninstrument wird dadurch in einer stabilen Lage gehalten, so dass sich der
Musiker voll auf seinen Vortrag konzentrieren und eine gesunde Körperhaltung einnehmen
kann.
[0004] Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante ist das rückwärtig versetzte Auflager auf
einem sich quer zur Mittellängsachse des mit dem Auflager verbundenen Teilbereiches
der Stützstrebe verlaufenden und zur Rückseite hin überstehenden Querschenkel angeordnet.
Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, bei gegenüber der bekannten Vorrichtung
unveränderter Stützstrebe einen rückwärtigen Versatz des Auflagers zu gewährleisten.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist wenigstens eine Stützstrebe eine
geringere Breite als das Basisteil auf, wodurch eine Material- und Gewichtseinsparung
verbunden ist. Es ist nun denkbar, eine solche Stützstrebe mittig am Basisteil, also
so anzuordnen, dass ihre Mittellängsachse in der Mittelebene enthalten ist. Vorzugsweise
ist die Stützstrebe jedoch bezüglich einer die Mittellängsachse des Basisteils enthaltenden
und sich rechtwinklig zur Stützfläche erstreckenden Mittelebene zur Rückseite hin
versetzt angeordnet. Bei vorgegebenem rückwärtigen Versatz eines Auflagers kann dadurch
die Länge des Querschenkels entsprechend verringert werden.
[0005] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante ist ein Auflagerelement in einer
etwa parallel zur Mittelebene verlaufenden Schwenkebene schwenkbar an der Stützstrebe
gelagert. Die Auflageelemente können somit je nach Schrägstellung des Instruments
und / oder Krümmung des Instrumentenkorpus verschwenkt werden, um eine zuverlässige
Fixierung am Korpus zu gewährleisten. Vorzugsweise wird die Schwenkbarkeit dadurch
bewerkstelligt, dass an einem das Auflagerelement tragenden Bereich der Stützstrebe
eine in Richtung der Mittellängsachse des Basisteils gekrümmte Kulisse vorhanden ist,
entlang der das Auflagerelement verschiebbar ist. Eine einmal in Bezug auf ein bestimmtes
Instrument vorgenommene Schwenkeinstellung der Auflagerelemente wird für spätere Benutzungen
dadurch konserviert, dass eine Lagerung des Auflagerelements am Stützschenkel vorgesehen
ist, die eine Arretierung des Auflagerelements in unterschiedlichen Schwenkstellungen
gestattet. Bei einer auf einfache Art und' Weise realisierbaren Ausgestaltung wird
dies dadurch erreicht, dass der das Auflagerelement tragende Endbereich der Stützstrebe
in Richtung der Mittellängsachse des Basisteils gekrümmt und die Kulisse von einem
Langloch gebildet ist, wobei das Auflagerelement mit einem auf seiner der Stützstrebe
zugewandten Seite vorhandenen Fixierteil aus Elastomermaterial das Langloch reibschlüssig
durchgreift. Um eine Anpassung der Stützstrebe an unterschiedliche Körpergrößen und
Instrumententypen zu gewährleisten, ist zumindest eine Stützstrebe längenverstellbar
ausgestaltet, indem vorzugsweise die Stützstrebe aus zwei jeweils ein Langloch aufweisenden
Teilstreben gebildet ist, wobei die Langlöcher von einem Fixierelement durchgriffen
sind.
[0006] Eine Stützvorrichtung der in Rede stehenden Art wird üblicherweise auf dem sich näher
am Instrumentenhals befindlichen Oberschenkel des Spielers aufgesetzt. Bei einem Rechtshänder
somit auf dem linken Oberschenkel, bei einem Linkshänder auf dem rechten. Gegenüber
der klassischen Gitarrenhaltung bevorzugen Flamenco-Spieler eine Haltung der Gitarre,
bei der deren Korpus näher am Kopf des Spielers angeordnet und das Instrument seitlich
insgesamt mehr zur Zupfhand hin verschoben ist. Der Zupfarm wird dabei in einer angehobenen
Lage gehalten. Eine weitere bevorzugte und für sich gesehen erfinderische Ausführungsvariante,
die eine Anwendung sowohl für die klassische als auch für die Flamenco-Haltung gewährleistet,
trägt die in der Gebrauchssituation weiter vom Instrumentenhals entfernte Stützstrebe,
also z.B. von einem links greifenden Spieler aus gesehen die rechte Stützstrebe, an
ihrer der anderen Stützstrebe abgewandten Seite eine zum Auflegen der Stützvorrichtung
auf den Oberschenkel des Benutzers dienende Stützfläche.
[0007] Da der Abstand der beiden Stützstreben in der Längsrichtung des Basisteils gesehen,
durch die Länge des Basisteils begrenzt ist, ist es zweckmäßig, wenn die Arme divergierend
am Basisteil angeordnet ist, weil dadurch eine größere Stützweite erreichbar ist.
Da in aller Regel ein Lauteninstrument mit einer mehr oder weniger schrägen Ausrichtung
gehalten wird, ist es zweckmäßig, dass die in der Gebrauchssituation sich auf der
dem Hals zugewandten Seite der Stützvorrichtung befindliche Stützstrebe länger ist,
als die andere Stützstrebe. Bei allen genannten Ausführungsvarianten kann ein Auslegerelement
im Prinzip auf beliebige Weise gebildet sein, beispielsweise als plattenähnliches
Teil ausgebildet sein, das aus einem Material besteht, das eine große Haftreibung
zum Instrumentenkorpus aufweist. Denkbar ist auch eine Haftung unter Ausnutzung magnetischer
Kräfte. Vorzugsweise wird jedoch auf den Saugnapf zurückgegriffen, der sich für den
hier in Rede stehenden Zweck besonders bewährt hat.
[0008] Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer Stützvorrichtung in Seitenansicht,
- Fig. 2
- eine Ansicht in Richtung des Pfeils II in Fig.1,
- Fig. 3
- eine Ansicht in Richtung des Pfeils III in Fig. 1,
- Fig. 4
- einen die Stützvorrichtung von Fig. 1 benutzenden Musiker,
- Fig. 5
- ein zweite Ausführungsvariante an der Stützvorrichtung in Seitenansicht,
- Fig. 6
- eine Ansicht in Richtung des Pfeils VI in Fig. 5,
- Fig. 7
- eine Ansicht in Richtung de Pfeils VII in Fig. 5,
- Fig. 8
- einen die Stützvorrichtung von Fig. 5 benutzenden Musiker,
- Fig. 9
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer Stützvorrichtung in Seitenansicht,
- Fig. 10
- eine Ansicht in Richtung des Pfeils X in Fig. 9,
- Fig. 11
- eine Ansicht in Richtung des Pfeils XI in Fig. 9,
- Fig. 12
- einen die Stützvorrichtung von Fig. 9 benutzenden Musiker,
- Fig. 13
- eine Draufsicht auf die Stützfläche einer Stützvorrichtung, in Richtung des Pfeils
XIII in Fig. 1, 5 und 9.
[0009] Die in den Abbildungen gezeigten Ausführungsbeispiele einer im Wesentlichen etwa
aus Kunststoff,' Holz oder einer Metalllegierung bestehenden Stützvorrichtung umfassen
alle ein Basisteil 1, eine erste und zweite Stützstrebe 2 bzw. 3, und an den Freienden
der Stützstreben 2,3 fixierte Auflager 4, die jeweils aus wenigstens einem, beispielsweise
zwei Auflagerelementen jeweils in Form eines Saugnapfes 5 gebildet sind. Die Stützstrebe
2 ist länger als die Stützstrebe 3 und ist in der Gebrauchssituation (Fig. 4,8,12)
auf der dem Instrumentenhals näher liegenden Seite der Stützvorrichtung angeordnet.
Das Basisteil 1 ist im wesentlichen eine langgestreckte Platte mit einer rechteckigen
Umrissform. Es ist gewölbt und weist eine konkave Flachseite auf, die eine zum Auflegen
auf den Oberschenkel eines Musikers dienende Stützfläche 7 bildet. An der Stützfläche
7 ist eine Beschichtung 8 beispielsweise in Form eines Streifens angebracht. Die Beschichtung
8 besteht aus einem Elastomermaterial und federt den durch ein Lauteninstrument auf
die Basisplatte bzw. den Oberschenkel des Musikers ausgeübten Druck ab.
[0010] Die Stützstreben 2,3 sind in Längsrichtung bzw. in Richtung der Mittelängsachse 9
des Basisteils 1 beabstandet an dessen Stirnenden 10a,10b fixiert. Die Stützstreben
2,3 sind divergierend am Basisteil 1 angeordnet, d.h. ihre Längsrichtung bzw. ihre
Mittellängsachsen 12,13 schließen einen sich auf der Konvexseite des Basisteils 1
öffnenden Winkel α (Fig. 1)ein.
[0011] Die erste Stützstrebe 2 ist bei allen Ausführungsvarianten längenvariabel ausgestaltet.
Sie umfasst eine an das Stirnende 10b des Basisteils 1 angeformte erste Teilstrebe
14 und eine beweglich daran gehaltene zweite Teilstrebe 15. Die zweite Teilstrebe
15 ist zumindest in Richtung der Mittellängsachse 12 verschiebbar an der ersten Teilstrebe
14 gelagert. In den Teilstreben 14,15 sind zu diesem Zweck Längsschlitze 16 eingebracht,
wobei diese von dem Schaft einer Schraube 17 durchgriffen sind, auf deren Gewinde
eine Flügelmutter 18 aufgeschraubt ist. Zwischen den beiden Teilstreben 14,15 ist
ein von der Schraube 17 durchgriffener Distanzring 19, beispielsweise aus Elastomermaterial,
vorhanden. Die beiden Teilstreben 14, 15 sind Teilbereiche der Stützstrebe 2. An die
zweite Teilstrebe 15 schließt sich das Auflager 4 an; diese wird also als der mit
dem Auflager 4 verbundene Teilbereich der Stützstrebe 2 verstanden.
[0012] Die vom Basisteil 1 weg weisenden Endbereiche 20a,b der Stützstreben 2,3 sind nach
innen, d.h. in Richtung auf die jeweils andere Stützstrebe umgebogen und sind in Richtung
der Mittellängsachse 9 des Basisteils 1 gekrümmt. In die Endbereiche 20a,b ist jeweils
mindestens ein eine Verschiebekulisse für einen Saugnapf 5 bildendes Langloch 22 eingebracht,
welches sich über den gekrümmten Endbereich 20a,b erstreckt. Etwa am Übergang zwischen
dem gekrümmten Endbereich 20 und einem sich daran anschließenden, in Richtung der
Mittellängsachse 12 bzw. 13 verlaufenden Strebenabschnitt 23 weist das Langloch 22
einen erweiterten Bereich 24 auf. An der Basis der Saugnäpfe 5 bzw. an deren dem Basisteil
1 zugewandten Seite ist ein etwa zapfenförmiger Fixierabschnitt 25 angeformt, der
das Langloch 22 durchsetzt. Zur Fixierung eines Saugnapfes 5 an einer Stützstrebe
2,3 wird der Fixierabschnitt 25 in dem erweiterten Bereich 24 eingesteckt und der
Zapfen in das Langloch 22 eingedrückt. Der Durchmesser des Fixierzapfens ist größer
als die Breite 26 des Langloches 22. Je nach Auslegung der Abmessungen von Fixierabschnitt
25 und Breite 26 und je nach Auswahl des für die Herstellung des Saugnapfes 5 verwendeten
Elastomermaterials ergibt sich eine mehr oder weniger starke reibschlüssige Fixierung
des Saugnapfes 5 im Langloch 22. Durch Verschieben eines Saufnapfes 5 in einem Langloch
22 lässt sich dieser etwa in Richtung des Pfeils 27 (Fig. 1) verschwenken. Die vom
Rand 29 eines Saugnapfes 5 aufgespannte Fixierebene 28 lässt sich daher in unterschiedlichen
Winkelstellungen (siehe 28a,28b,28c in Fig.5) feststellen, wobei eine einmal gewählte
Schwenkstellung eines Saugnapfes 5 aufgrund der reibschlüssigen Fixierung erhalten
bleibt. Die Fixierung eines Saugnapfes 5 in,einem Langloch 22 kann dadurch verbessert
werden, dass das Freiende 31 des Fixierabschnitts 25 kopfförmig verbreitert ist. Bei
dem Ausführungsbeispiel von Fig. 1 bis 4 verläuft der Endbereich 20a in Breitenrichtung
des Basisteils gesehen schräg zur Mittellängsachse 13 der zweiten Stützstrebe 3 (siehe
Fig. 2). Das bedeutet, dass die Krümmungsachse 30 des Endbereichs 20a der Stützstrebe
3 schräg verläuft und zwar derart, dass sie mit der Mittellängsachse 13 bzw. der Mittelebene
32 der Stützvorrichtung einen sich zur Rückseite 33 der Stützvorrichtung sich öffnenden
stumpfen Winkel β (Fig. 2) einschließt. Die Mittelebene 32 wird durch die Mittellängsachse
9 des Basisteils und den Mittellängsachsen 12,13 der Stützstreben 2,3 aufgespannt.
Der Schaft der die Längsschlitze 16 durchgreifenden Schraube 17 ist so gestaltet,
weist etwa einen kreisrunden Querschnitt auf, dass sich die Teilstreben 14,15 gegeneinander
in Richtung des Doppelpfeils 34 in einer quer zur Mittelebene 32 verlaufenden Schwenkebene
(Fig. 2) verschwenken lassen Auf diese Weise kann auch das an der Stützstrebe 2 vorhandene
Auflager 4 bzw. können dieses bildende Saugnäpfe 5 so verstellt werden, dass die Krümmungsachse
30a parallel zur der Krümmungsachse 30 der zweiten Stützstrebe 3 verläuft. Die Neigung
der Fixierebene 28 eines Saugnapfes 5 lässt sich somit auch in einer quer zur Mittelebene
32 verlaufenden Richtung verändern.
[0013] Die erste Stützstrebe 2 ist bei allen Ausführungsbeispielen gleich ausgestaltet.
Das von ihr getragene Auflager 4 ist von zwei Saugnäpfen 5 gebildet. Das Auflager
4 der ersten Stützstreben 2 ist bezüglich der Mittelebene 32 zur Rückseite 33 hin
versetzt angeordnet. Dies wird dadurch erreicht, dass die erste Stützstrebe 2 bzw.
ihre zweite Teilstrebe 15 L-förmig ausgestaltet ist, wobei ihr längerer Schenkel 35
einen Längsschlitz 16 trägt und mit der ersten Teilstrebe 14 längenverstellbar verbunden
ist, und ihr kürzerer Querschenkel 36 sich etwa rechtwinklig zum Längsschenkel 35
erstreckt. Die Stützstrebe 2, deren Breite 41 (Fig.3) geringer ist als die Breite
44 (Fig. 13) des Basisteils 1 ist zur Rückseite 33 hin versetzt an dem Basisteil 1
angeordnet. Ihre Mittellängsachse 12 weist demnach einen Abstand 37 (Fig. 3) zur Mittelebene
32 der Stützvorrichtung auf. Der rückwärtige Versatz des Auflagers 4 der Stützstrebe
2 bewirkt, dass die Stützvorrichtung insgesamt kippstabiler wird, d.h. ihre Neigung
in der Benutzungssituation über den vorderen Längsrand 37 des Basisteils 1 als Kippachse
zu ihrer Vorderseite 38 hin bzw. vom Benutzer weg zu kippen, wesentlich verringert.
Dies liegt daran, dass durch den Versatz des Auflagers 4 beim Einwirken einer etwa
in Vertikalrichtung wirkenden Kraft F ein zur Rückseite 33 gerichtetes Drehmoment
M erzeugt wird (siehe Fig.3).
[0014] Die dargestellten drei Ausführungsbeispiele unterscheiden sich im Wesentlichen durch
die Ausgestaltung ihrer zweiten Stützstrebe 3. Für das erste Ausführungsbeispiel wurde
die zweite Stützstrebe oben beschrieben. Eine Anwendungssituation ist in Fig. 4 gezeigt.
Es handelt sich dabei um einen Gitarrenspieler, der sein Instrument mit einer Stützvorrichtung
gem. Fig. 1 bis 3 in einer klassischen Lage hält. Die Gitarre liegt mit ihrer Zarge
39 auf den Auflagern 4 auf, wobei sie dort durch die Saugnäpfe 5 festgehalten wird.
Durch die relativ kurz gehaltene zweite Stützstrebe 3 ist das hintere Ende des Korpus
40 relativ tief zwischen den Schenkeln des Musikers angeordnet. Die Schrägstellung
der Gitarre bzw. ihres Halses 45 lässt sich durch die längenvariable Stützstrebe 2
einstellen. Eine Gitarre wird beim Spielen oft etwas verkippt gehalten, derart, dass
sich ihr oberer Bereich 42 näher am Körper des Benutzers angeordnet ist als ihr unterer
Bereich 43. Dadurch verläuft die Zarge 39 - in Richtung ihrer Breite gesehen - schräg,
etwa entsprechend der in Fig. 2 eingezeichneten Krümmungsachse 30. Die zweite Stützstrebe
3 des ersten Ausführungsbeispiels ist somit von vornherein an diese Gitarrenhaltung
angepasst. Eine entsprechende Schräglage des sich an der ersten Stützstrebe 2 befindlichen
Auflagers 4 lässt sich durch ein entsprechendes Verschwenken der zweiten Teilstrebe
15 gegenüber der ersten Teilstrebe 14 erreichen.
[0015] Bei dem in Fig. 5 bis 8 dargestellten Ausführungsbeispiel ist auch die zweite Stützstrebe
3a längenverstellbar ausgestaltet. Dementsprechend weist sie zwei mit Längsschlitzen
16 versehene Teilstreben 14a und 15a auf. Die Längsschlitze 16 sind, wie bei dem oben
beschriebenen Ausführungsbeispiel auch, von dem Schaft einer Schraube 17 durchgriffen,
auf deren Gewinde eine Flügelmutter 18 aufgeschraubt ist. Auch ist zwischen den Teilstreben
14a, 15a ein Distanzring 19 angeordnet Die Teilstrebe 15a ist entsprechend der zweiten
Teilstrebe 15 der oben beschriebenen Ausführungsvariante ausgestaltet, weist also
einen längeren Schenkel 35a und einen kürzeren Querschenkel 36a auf, wobei an letzterem
das aus zwei Saugnäpfen 5 gebildete Auflager 4 angeordnet ist. Die Krümmungsachsen
30a beider Stützstreben 2,3 lassen sich aufgrund der schwenkbaren Fixierung der Teilstreben
14,15 und 14a,15a in einer quer zur Mittelebene 32 verlaufenden Schwenkebene verschwenken
und dadurch eine Schrägstellung etwa entsprechend der Krümmungsachse 30 in Fig.2 einstellen.
Ein weiterer Unterschied zu dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel besteht darin,
dass dessen Basisteil 1 länger ist als das Basisteil 1a des vorliegenden Ausführungsbeispiels.
Es weist nämlich eine Länge auf, die etwas mehr als die Hälfte der Länge des Basisteils
1 beträgt.
[0016] Die in Rede stehende Stützvorrichtung lässt sich besonders zweckmäßig für das Spielen
von Lauten, etwa von Renaissance- oder Barocklauten, Mandolinen oder auch für Instrumente,
wie Sas oder Bouzouki anwenden. Dabei wird das Basisteil 1a auf dem linken Oberschenkel
(bei links greifenden Spielern) abgestützt (siehe Fig.8). Aufgrund der größeren Stützlänge
der zweiten Stützstrebe 3a lässt sich das hintere Ende des Korpus 40 weiter in Richtung
des rechten Oberschenkels verschieben, so dass es auf diesem aufliegt. Der Korpus
40 des Instruments ist insgesamt mehr zur rechten Seite des Spielers hin versetzt.
[0017] Das in Fig. 9 bis 12 gezeigte Ausführungsbeispiel weist ein Basisteil 1b auf, dessen
Länge etwa jener des Basisteils 1a (Fig. 5) entspricht. Ein wesentlicher Unterschied
zu den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen besteht darin, dass an der zweiten
Stützstrebe 3b, und zwar an deren der ersten Stützstrebe 2 abgewandten Seite eine
zweite Stützfläche 7a vorgesehen ist. An dieser ist zweckmäßigerweise ebenfalls eine
Beschichtung 8 aus Elastomermaterial vorhanden. Das Basisteil 1b und die Stützstrebe
3b weisen etwa die gleiche Länge auf. Eine derartige Stützvorrichtung kann sowohl
für eine normale Gitarrenhaltung (entsprechend Fig. 4) als auch für das Flamenco-Spiel
(Fig. 12) verwendet werden. Bei Ersterer wird die Stützfläche 7 auf dem linken Oberschenkel
(bei links greifenden Spielern) abgestützt (Fig.12). Für das Flamenco-spiel wird dagegen
die Stützfläche 7a auf dem rechten Oberschenkel abgestützt. Die Gitarre ist gegenüber
der klassischen Haltung wesentlich mehr zur rechten Seite des Spielers hin verschoben.
Der hintere Bereich des Korpus 40 ist oberhalb des rechten Oberschenkels angeordnet
und ragt über diesen seitlich hinaus. Die Gitarre ist somit näher am Kopf des Musikers
angeordnet, so dass der Zupfarm wesentlich höher gehalten werden muss, als dies beim
klassischen Gitarrespiel der Fall ist.
[0018] Aus den Situationsdarstellungen gemäß Fig. 4, 8 und 12 ist ersichtlich, dass der
Schultergürtel des Musikers in allen Anwendungsfällen im Wesentlichen horizontal verläuft,
was eine Voraussetzung dafür ist, Schädigungen des Skelett- und Muskelapparats zu
vermeiden. Weiterhin ist erkennbar, dass in allen Fällen eine aufrechte Haltung ermöglicht
ist, bei der die Wirbelsäule - in der Draufsicht gemäß den Abbildungen gesehen - im
Wesentlichen vertikal verläuft und dadurch gleichmäßig belastet wird.
1. Stützvorrichtung für Gitarren- und Lauteninstrumente, mit einem Basisteil (1), das
eine zum Auflegen auf den Oberschenkel eines Musikers dienende Stützfläche (7), eine
Längsrichtung und - bezogen auf die Benutzungssituation - eine zum Musiker hinweisende
Rückseite (33) und eine von diesem weg weisende Vorderseite (34) aufweist, und mit
zwei in Längsrichtung voneinander beabstandeten, vom Basisteil (1) abstehenden Stützstreben
(2,3), an deren Freienden ein zur Auflage des Instruments dienendes, aus wenigstens
einem Auflagerelement gebildetes Auflager (4) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auflager (4) wenigstens einer Stützstrebe (2, 3) bezüglich einer Mittellärigsachse
(12, 13) des mit dem Auflager (4) verbundenen Teilbereichs der Stützstrebe (2, 3)
zur Rückseite (38) hin versetzt angeordnet ist.
2. Stützvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das rückwärtig versetzt angeordnete Auflager (4) an einem sich quer zur Mittellängsachse
(12, 13) des mit dem Auflager (4) verbundenen Teilbereichs der Stützstrebe (2,3) verlaufenden
und zur Rückseite (33) hin überstehenden Querschenkel (36) angeordnet ist.
3. Stützvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Stützstrebe (2,3) eine geringere Breite als das Basisteil (1) aufweist
und an diesem bezüglich einer die Mittellängsachse (9) des Basisteils (1) enthaltenden
und sich rechtwinklig zur Stützfläche (7) erstreckenden Mittelebene (32) zur Rückseite
(33) hin versetzt fixiert ist.
4. Stützvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auflagerelement in einer etwa parallel zur Mittelebene (32) verlaufenden schwenkebene
schwenkbar an der Stützstrebe (2,3) gelagert ist.
5. Stützvorrichtung nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch
eine Lagerung des Auflagerelements an der Stützstrebe (2,3), die eine Arretierung
des Auflagerelements in unterschiedlichen Schwenkstellungen gestattet.
6. Stützvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem das Auflagerelement tragenden Endbereich (20) der Stützstrebe (2,3) wenigstens
eine in Richtung der Mittellängsachse (9) des Basisteils (1) gekrümmte Kulisse vorhanden
ist, entlang der das Auflagerelement verschiebbar ist.
7. Stützvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der das Auflagerelement tragende Endbereich (20) der Stützstrebe (2,3) in Richtung
der Mittellängsachse (9) des Basisteils (1) gekrümmt und die Kulisse von einem Langloch
(22) gebildet ist, wobei das Auflagerelement mit einem auf seiner der Stützstrebe
(2,3) zugewandten Seite vorhandenen Fixierteil (25) das Langloch (22) reibschlüssig
durchgreift.
8. Stützvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Stützstrebe (2,3) längenverstellbar ausgestaltet ist.
9. Stützvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützstrebe (2,3) aus zwei jeweils einen Längsschlitz (16) aufweisenden Teilstreben
(14,15) gebildet ist, wobei die Längsschlitze (16)von einem die Teilstreben (14, 15)
aneinander haltenden Fixierelement (17) durchgriffen sind.
10. Stützvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in der Gebrauchssituation weiter vom Hals des Lauteninstruments entfernte Stützstrebe
(3b) an ihrer der anderen Stützstrebe (2) abgewandten Seite eine zum Auflegen der
Stützvorrichtung auf den Oberschenkel eines Musikers dienende Stützfläche (7a) aufweist.
11. Stützvorrichtung einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Stützstrebe (2,3) divergierend am Basisteil (1) angeordnet sind.
12. Stützvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in der Gebrauchssituation sich auf der dem Hals zugewandten Seite der Stützvorrichtung
befindliche Stützstrebe (2) länger ist, als die andere Stützstrebe (3).
13. Stützvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auflagerelement als Saugnapf (5) ausgebildet ist.