[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromagnetisches Schaltgerät mit einem Elektromagneten
und einem beweglichen Magnetanker, der im Schaltgerät mit einer gegen die Schließkraft
wirkenden und in einer OFFEN-Stellung von Null verschiedenen Haltekraft gelagert ist.
[0002] Die prinzipielle Funktionsweise eines derartigen elektromagnetischen Schaltgerätes
ist anhand der Fig. 1 bis 3 am Beispiel eines Schütz erläutert. Gemäß Fig. 1 enthält
ein solches Schaltgerät einen Elektromagneten 1 mit einem Magnetjoch 2, auf dem beispielsweise
zwei Magnetspulen 4 zur magnetischen Erregung angeordnet sind. Ein dem Magnetjoch
2 zugeordneter Magnetanker 6 ist durch eine aus zwei parallelgeschalteten Rückstellfedern
8 aufgebaute Rückstellfederanordnung federnd in einem nur symbolisch veranschaulichten
Gehäuse 10 des Schaltgerätes gelagert. Magnetjoch 2, Magnetspule 4 und Magnetanker
6 bilden einen elektromagnetischen Antrieb des Schaltgerätes. Der Magnetanker 6 ist
kraftschlüssig über eine vorgespannte Kontaktfeder 12 mit einer beweglichen Kontaktbrücke
14 verbunden. Der beweglichen Kontaktbrücke 14 sind zwei feststehende Kontaktträger
16 zugeordnet. Der Magnetanker 6 bildet den Aktuator des magnetischen Antriebs für
die Relativbewegung zwischen der Kontaktbrücke 14 und dem Kontaktträger 16.
[0003] Die Kontaktbrücke 14 und der feststehende Kontaktträger 16 sind jeweils mit Kontaktstücken
oder Kontakten 18 versehen. Der durch die bewegliche Kontaktbrücke 14 und den feststehenden
Kontaktträger 16 gebildete Schaltkontakt befindet sich in geöffneter Stellung (OFFEN-Stellung).
In diesem ausgeschalteten Zustand befinden sich die Kontakte 18 in einem Abstand s
0 und die Polflächen 20 und 60 des Magnetjochs 2 bzw. des Magnetankers 6 befinden sich
in einem Abstand d = H. Die Rückstellfedern 8 sind vorgespannt, so dass der Magnetanker
6 in der Ruhelage der OFFEN-Stellung mit einer Vorspann- oder Haltekraft F
0 gegen einen Anschlag 22 gedrückt wird.
[0004] Beim Einschalten der Magnetspulen 4 setzt sich der Magnetanker 6 gegen die Wirkung
der von den Rückstellfedern 8 ausgeübten Haltekraft F = F
0 in Richtung zum Magnetjoch 2 in Bewegung, wie dies in der Fig. durch die Pfeile veranschaulicht
ist.
[0005] Fig. 2 zeigt nun eine Situation, in der sich die Kontakte 18 erstmals berühren, der
Magnetanker 6 somit eine Wegstrecke s
0 zurückgelegt hat. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich die Polflächen 20, 60 in einem
Abstand d = d
S = H-s
0. Die weitere Schließbewegung des Magnetankers 6 erfolgt nun weiter gegen die von
den Rückstellfedern 8 ausgeübten zunehmenden Federkräfte und zusätzlich gegen die
Wirkung der von der dazu parallel geschalteten Kontaktfeder 12 ausgeübten, ebenfalls
zunehmenden Federkraft. Da die von der vorgespannten Kontaktfeder 12 ausgeübte Federkraft
deutlich größer ist als die von der Rückstellfeder 8 ausgeübte Federkraft, steigt
die auf den Magnetanker 6 wirkende gesamte Rückstellkraft sprunghaft an.
[0006] Im weiteren Verlauf wird die auf den Magnetanker 6 wirkende Magnetkraft größer als
die von der Rückstellfeder 8 und der Kontaktfeder 12 ausgeübte Rückstellkraft, und
der Magnetanker 6 kann sich weiter in Richtung zum Magnetjoch 2 bewegen, bis er schließlich,
wie dies in Fig. 3 dargestellt ist, in einer End- oder Ruheposition mit seinen Polflächen
60 auf den Polflächen 20 des Magnetjochs 2 aufliegt (d = 0).
[0007] Der zugehörige Kraftverlauf ist in Fig. 4 aufgetragen. Dort ist die auf den Magnetanker
6 von den Rückstellfedern 8 und der Kontaktfeder 12 ausgeübte Rückstellkraft F gegen
den Abstand d zwischen den Polflächen 60, 20 des Magnetankers 6 und des Magnetjochs
2 aufgetragen. Der Kurve ist zu entnehmen, dass die Rückstellfedern 8 (Fig. 1) in
der OFFEN-Stellung die Haltekraft F
0 ausüben. Fließt Strom durch die Magnetspulen 4 bewegt sich der Magnetanker 6 unter
der Wirkung der vom Elektromagneten 1 ausgeübten Anziehungskraft und gegen die Wirkung
der Rückstellfedern 8 in Richtung zu den Polflächen 20 des Magnetjochs 2. Bei dieser
Bewegung nimmt mit zunehmender Längenkontraktion der Rückstellfedern 8 die auf den
Magnetanker 6 ausgeübte, entgegengesetzt gerichtete Rückstellkraft F entsprechend
der Summe der Federkonstanten der Rückstellfedern 8 linear zu. Im Abstand d = d
S berühren sich die Kontakte 18 und die auf den Magnetanker 6 wirkende Rückstellkraft
F steigt durch das Zuschalten der vorgespannten Kontaktfeder 12 sprunghaft an.
[0008] Die in der OFFEN-Stellung auf den Magnetanker 6 ausgeübte Haltekraft F
0 sichert das Schaltgerät in dieser Stellung gegen ein ungewolltes Schließen bei äußerer
mechanischer Schwingung oder Stoßbelastung. Während des gesamten zwischen d
0 und d
S zurückgelegten Weges muss demzufolge der Magnetanker 6 stets die von den Rückstellfedern
8 ausgeübte Rückstellkraft F überwinden, die beginnend von einem endlichen und zur
mechanischen Sicherung des Magnetankers 6 in der OFFEN-Stellung erforderlichen Wert
(Haltekraft F
0) sukzessive zunimmt. Um dennoch kurze Schaltzeiten (hohe Schließkräfte) zu erzielen,
ist es deshalb erforderlich, das Magnetsystem 2,4,6 so auszulegen und zu dimensionieren,
dass die auf den Magnetanker 6 wirkende Magnetkraft deutlich höher als die von den
Rückstellfedern 8 ausgeübte Rückstellkraft ist. Nachteilig ist die stete Zunahme der
Rückstellkräfte über den gesamten Arbeitsbereich (Magnethub). Hierdurch entstehen
relativ große, nicht benötigte Kräfte, die durch einen entsprechend kräftiger ausgelegten
Magnetantrieb überwunden werden müssen.
[0009] Aus der
DE 3340904 A1 ist ein Schaltgerät bekannt, das eine Rückstellfederanordnung aus zwei nach Art eines
zweiarmigen Kniegelenkhebels angeordneten Druckfedern enthält. Das Schaltgerät weist
damit eine negative Rückstellkraftkennlinie auf, das heißt, die auf den Magnetanker
in Richtung seiner Verschiebungsachse wirkende Rückstellkraft wird im Verlauf des
Schließvorgangs der Schaltanordnung geringer.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein elektromagnetisches Schaltgerät mit
verbesserter Federkraftcharakteristik anzugeben.
[0011] Die genannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit einem elektromagnetischen
Schaltgerät mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Gemäß diesen Merkmalen enthält
das elektromagnetische Schaltgerät zumindest eine erste, auf den Magnetanker wirkende
Rückstellfeder, die auf den Magnetanker in einer OFFEN-Stellung eine von Null verschiedene
Haltekraft ausübt, und die derart am Magnetanker gelagert ist, dass die Richtung der
von ihr auf den Magnetanker ausgeübten Gesamtkraft von der Position des Magnetankers
derart abhängt, dass die entgegen der Bewegungsrichtung der Schließbewegung des Magnetankers
wirkende Komponente der Gesamtkraft in der OFFEN-Stellung maximal ist.
[0012] Hierbei ist die zumindest eine erste Rückstellfeder zwischen einer ortsfest im Schaltgerät
angeordneten ersten Stützstelle und einer am Magnetanker angeordneten zweiten Stützstelle
gelagert. Diese Stützstellen sind bezogen auf eine parallel zur Bewegungsrichtung
des Magnetankers verlaufende Systemachse seitlich zueinander versetzt. Die zumindest
eine erste Rückstellfeder ist mit ihrer zweiten Stützstelle in einer Kulissenführung
beweglich am Magnetanker gelagert.
[0013] Die Rückstellfeder ist damit bezüglich eines Gehäuses bzw. Grundkörpers des Schaltgerätes
mit ihrer ersten Stützstelle ortsfest gelagert. Bezüglich dieses Grundkörpers behält
die erste Rückstellfeder damit außerdem ihre Ausrichtung bei, während die zweite Stützstelle
am sich relativ zum Grundkörper bewegenden Magnetanker in der Kulissenführung entlanggleitet.
Mit anderen Worten erfährt die erste Rückstellfeder lediglich eine Längenänderung
entlang ihrer Längserstreckungsrichtung, aber keine Drehung oder Verkippung bezüglich
des Grundkörpers.
[0014] Die Erstreckungsachse der ersten Rückstellfeder liegt hierbei in vorteilhafter Weise
quer zur Systemachse, also der Bewegungsrichtung des Magnetankers bezüglich des Grundkörpers.
Für einen parallel zur Systemachse verlaufenden Abschnitt der Kulissenführung ist
damit die in Richtung der Systemachse auf den Magnetanker ausgeübte Kraft gleich Null.
[0015] Durch diese Maßnahme lässt sich ein Weg-Kraft-Verlauf realisieren, bei dem eine hohe
Haltekraft in der OFFEN-Stellung möglich ist, ohne dass die während der Schließbewegung
auf den Magnetanker wirkende Rückstellkraft mit abnehmenden Abstand vom Elektromagneten
bzw. zunehmenden Abstand von der Ruheposition in der OFFEN-Stellung zunimmt.
[0016] Durch den Einsatz einer Kulissenführung, in der die zweite Stützstelle der zumindest
einer ersten Rückstellfeder gelagert ist, wird ein Weg-Kraft-Verlauf erreicht, der
von der Bahn der Kulissenführung abhängt. Die Kraftwirkung der Feder wird dabei durch
den aktuellen Winkel dieser Bahn zur Systemachse bestimmt. Durch Veränderung dieses
Winkels ändert sich der Betrag derjenigen Kraftkomponente, die in Richtung der Systemachse
am Magnetanker angreift. Somit lässt sich durch Einstellung des Winkels ein nichtlinearer
Kraftverlauf realisieren. Es ist sogar möglich, dass die Kraft an mindestens einer
Bewegungsposition des Magnetankers, das heißt an mindestens einer Position zwischen
der OFFEN- und GESCHLOSSENStellung, negativ wird. Es wird daher ein optimaler Weg-Kraft-Verlauf
realisiert, der an den entsprechenden Einsatzfall angepasst werden kann und signifikant
von den bisher aus dem Stand der Technik bekannten Weg-Kraft-Verläufen abweichen kann.
Durch eine Kulissenführung wird somit eine besonders große Variabilität in der Ausgestaltung
der Weg-Kraft-Kennlinie erzeugt. Weiterhin kann durch die Kombination mit weiteren
Rückstellfedern und durch deren entsprechende Dimensionierung eine weitere Feingestaltung
des Kraft-Weg-Verlaufs erreicht werden.
[0017] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
[0018] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung verwiesen. Es zeigen:
- Fig. 1-3
- jeweils ein elektromagnetisches Schaltgerät gemäß dem Stand der Technik in einer Prinzipdarstellung
zu verschiedenen Zeitpunkten des Einschaltvorganges,
- Fig. 4
- ein Diagramm, in die auf den Magnetanker des in Fig. 1-3 dargestellten Schaltgerätes
von den Rückstellfedern und der Kontaktfeder ausgeübte Rückstellkraft in Abhängigkeit
vom Abstand der Polflächen aufgetragen ist,
- Fig. 5,6
- die Funktionsweise eines Ausführungsbeispiels einer Rückstellfederanordnung gemäß
der Erfindung anhand von schematischen Prinzipdarstellungen,
- Fig. 7
- ein Diagramm, in dem die auf den Magnetanker ausgeübte Rückstellkraft gegen den Abstand
von den Polflächen bei dem in Fig. 5,6 dargestellten Ausführungsbeispiel aufgetragen
ist.
[0019] Gemäß Fig. 5 liegt der beweglich in einem Schaltgerät gelagerte, aus einem weichmagnetischen
Werkstoff bestehende Magnetanker 6 in der OFFEN-Stellung an einem Anschlag 30 an,
gegen den er durch die Wirkung zumindest einer ersten Rückstellfeder 50 sowie zumindest
einer zweiten Rückstellfeder 8 gedrückt wird. Die erste Rückstellfeder 50, bei der
es sich im Ausführungsbeispiel um eine Druckfeder handelt, ist mit ihrer zweiten Stützstelle
54 in einer starr mit dem Magnetanker 6 verbundenen Kulissenführung 70 geführt. Im
Beispiel ist die Federachse 62 quer zur Systemachse 58 ortsfest im Gehäuse des Schaltgerätes
angeordnet. Die von der ersten Rückstellfeder 50 ausgeübte Gesamtkraft F
1ges,0 weist nun eine entgegen der Richtung 56 der Schließbewegung gerichtete, zur Systemachse
58 parallele Haltekraft F
1p,0 sowie eine zur Bahn der Kulissenführung 70 senkrechte Komponente F
1s,0 auf. Das Verhältnis der von der ersten Rückstellfeder 50 in Richtung dieser Federachse
62 ausgeübten Gesamtkraft F
1ges,0 zur effektiv wirkenden Haltekraft F
1p,0 hängt nun vom aktuellen Winkel β der Bahn der Kulissenführung 70 relativ zur Systemachse
58 ab. Für β = 45° gilt F
1ges0/F
1p,0 =1. Die gesamte Haltekraft F
0 setzt sich aus der von der ersten Rückstellfeder 50 ausgeübten Haltekraft F
1p,0 und der von der zweiten Rückstellfeder 8 ausgeübten Haltekraft F
20 zusammen.
[0020] Die zweite Rückstellfeder 8 entspricht konstruktiv der zum Stand der Technik erläuterten
Rückstellfeder und ist im Ausführungsbeispiel ebenfalls als Druckfeder gestaltet,
deren Federachse 61 parallel zur Bewegungsrichtung 56 orientiert ist.
[0021] Bewegt sich nun der Magnetanker 6 unter der Wirkung des Elektromagneten 1 auf diesen
zu, so verschiebt sich mit kleiner werdendem Abstand d die in der Kulissenführung
70 geführte zweite Stützstelle 54 bis zu einer Stelle, an der die Bahn der Kulissenführung
70 parallel zu Systemachse 58 verläuft. Eine solche Betriebssituation ist in Fig.
6 dargestellt. Dann ist die in einer Richtung entgegen der Bewegungsrichtung 56 von
der ersten Rückstellfeder 50 ausgeübte Rückstellkraft F
1p gleich Null. Der Verlauf der Rückstellkraft F
1p in Abhängigkeit vom Abstand d hängt ausschließlich von der Bahnform der Kulissenführung
70 relativ zur Systemachse 58 und der Federkonstante und Vorspannung der ersten Rückstellfeder
50 ab.
[0022] Der Verlauf der Rückstellkräfte ist in Fig. 7 wiedergegeben. Der Figur ist zu entnehmen,
dass sich die bei d = H ergebende Haltekraft F
0 aus der Haltekraft F
1p,0 der ersten Rückstellfeder 50 und der Haltekraft F
20 der zweiten Rückstellfeder 8 zusammensetzt. Kurve a zeigt den Anteil der von der
zweiten Rückstellfeder 8 ausgeübten Rückstellkraft F
2, die analog zum in Fig. 4 dargestellten Kraftverlauf mit abnehmenden Abstand d linear
zunimmt. Kurve b veranschaulicht den Verlauf der von der ersten Rückstellfeder 50
ausgeübten Rückstellkraft F
1p, die je nach Bahnform der Kulissenführung 70 bereits nach kurzer vom Magnetanker
zurückgelegter Wegstrecke verschwindet. Die resultierende gesamte Rückstellkraft F
ist durch die Kurve c wiedergegeben. Der Figur ist zu entnehmen, dass sich mit Hilfe
der ersten Rückstellfeder 50 ein Kraftverlauf erzielen lässt, bei dem zumindest sichergestellt
ist, dass die auf den Magnetanker während der Schließbewegung wirkenden Rückstellkräfte
nicht zunehmen, im Beispiel sogar während des ganzen Weges kleiner als die Gesamthaltekraft
F
0 sind. Die Situation gemäß dem Stand der Technik ist durch Kurve d wiedergegeben.
[0023] Bei den in den Figuren 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispielen ist neben der
ersten Rückstellfeder eine zweite Rückstellfeder angeordnet, wie sie auch bei Schaltgeräten
im Stand der Technik Verwendung findet. Der Figur 7 ist jedoch zu entnehmen, dass
die Rückstellfeder lediglich die Funktion hat, die gegebenenfalls mit der ersten Rückstellfeder
zu niedrige Haltekraft zu ergänzen. Die Federkonstante und die Haltekraft der zweiten
Rückdruckfeder kann dann entsprechend dem von der ersten Rückdruckfeder verfügbaren
Anteil der Gesamthaltekraft entsprechend verringert werden. Grundsätzlich ist es auch
möglich, in das Schaltgerät nur eine oder mehrere erste Rückstellfedern einzubauen,
so dass der Magnetanker einen Großteil des Schaltweges zurücklegen kann, ohne dass
rückstellende Kräfte auf ihn wirken.
[0024] In den Ausführungsbeispielen sind sowohl erste und zweite Rückstellfedern als Druckfedern
ausgestaltet. Grundsätzlich ist es auch möglich, anstelle von Druckfedern Zugfedern
zu verwenden. Darüber hinaus sind durch geeignete Lagerung oder Kulissenführung der
ersten Rückstellfeder(n) auch Rückstellfederanordnungen möglich, bei denen zweite
Rückstellfedern nicht mehr erforderlich sind.
1. Elektromagnetisches Schaltgerät mit einem Elektromagneten (1) und einem beweglichen
Magnetanker (6), und mit zumindest einer auf den Magnetanker (6) wirkenden ersten
Rückstellfeder (50), die auf den Magnetanker (6) in einer OFFEN-Stellung eine von
Null verschiedene Haltekraft (F1p,0) ausübt, und die derart am Magnetanker (6) gelagert ist, dass die Richtung der von
ihr auf den Magnetanker (6) ausgeübten Gesamtkraft (F1ges) von der Position des Magnetankers (6) derart abhängt, dass die entgegen der Bewegungsrichtung
der Schließbewegung des Magnetankers (6) wirkende Komponente (F1p) der Gesamtkraft (F1ges) in der OFFEN-Stellung maximal ist, wobei die zumindest eine erste Rückstellfeder
(50) zwischen einer ortsfest im Schaltgerät angeordneten ersten Stützstelle (52) und
einer am Magnetanker (6) angeordneten zweiten Stützstelle (54) gelagert ist, wobei
erste (52) und zweite Stützstelle (54) bezogen auf eine parallel zur Bewegungsrichtung
(56) des Magnetankers (6) verlaufende Systemachse (58) seitlich zueinander versetzt
sind, dergestalt dass die zumindest eine erste Rückstellfeder (50) mit ihrer zweiten
Stützstelle (54) in einer Kulissenführung (70) beweglich am Magnetanker (6) gelagert
ist.
2. Elektromagnetisches Schaltgerät nach Anspruch 1, bei dem die Erstreckungsachse der
ersten Rückstellfeder quer zur Systemachse liegt.
3. Elektromagnetisches Schaltgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die
erste Rückstellfeder (50) eine Druckfeder ist.
4. Elektromagnetisches Schaltgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die
auf den Magnetanker (6) von der ersten Rückstellfeder (50) ausgeübte Komponente (F1p) der Gesamtkraft (F1ges) an mindestens einer Bewegungsposition des Magnetankers (6) negativ ist.
5. Elektromagnetisches Schaltgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit zumindest
einer zweiten Rückstellfeder (8), deren Federachse (61) parallel zur Bewegungsrichtung
(56) des Magnetankers (6) orientiert ist.