[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung
einer Mischung aus wenigstens zwei fließfähigen Phasen, insbesondere zur Herstellung
von Emulsionen oder Dispersionen. Eine solche Vorrichtung weist ein allseitig geschlossenes,
um seine Längsachse rotationssymmetrisches oder drehsymmetrisches Mischgefäß auf.
Sie umfasst ferner wenigstens zwei in das Mischgefäß führende Zufuhrleitungen zum
Eintrag jeweils einer fließfähigen Phase sowie wenigstens eine aus dem Mischgefäß
führenden Austragsleitung zum Austragen einer aus diesen Phasen gemischten Mischung.
Ferner weist eine solche Vorrichtung einen rotierbaren Rührer zum Rühren der Phasen
auf, dessen Rotationsachse in der Längsachse des Mischgefäßes liegt.
[0002] Fig. 1 zeigt eine derartige bekannte Vorrichtung 1 in einer schematischen Ansicht,
wie sie bspw. aus
EP 1 606 044 B1 bekannt ist.
[0003] Über zwei Zufuhrleitungen 2, 3 werden zwei fließfähige Phasen A, B einem Mischgefäß
4 zugeführt. Dieses Mischgefäß weist ferner eine Austragsleitung 5 auf, die dem Austrag
der aus diesen Phasen gemischten Mischung dient.
[0004] Die Zufuhrleitungen 2, 3 sind am unteren Ende des Mischgefäßes 4 angeordnet, während
die Austragsleitung 5 am oberen Ende des Mischgefäßes 4 vorgesehen ist.
[0005] Das Mischgefäß ist zylinderförmig ausgebildet. Die Zufuhr- und Austragsleitungen
sind senkrecht zur Zylinderachse vorgesehen.
[0006] Ferner ist bei dieser bekannten Vorrichtung ein von einem Antriebsmotor 6 angetriebener
Rührer 7 vorgesehen, der die zu mischenden Phasen in Rotation versetzt. Durch die
bei einer derartigen Rotation auftretenden Zentrifugalkräfte wird das Mischgut nach
außen und die sich in dem Gefäß befindende Luft nach innen gedrückt. Bei hohen Rührerdrehzahlen
können dabei Beschleunigungen von über 1000 m/s
2 auftreten. Dies führt dazu, dass sich das zu mischende Gut, wie mit der Linie 8 dargestellt,
parabolidartig verteilt. In diesen Fällen wird die Mischung, zumindest während eines
Anfahrvorganges, mit Luft versetzt in die Zufuhrleitung 5 geführt. Dies ist nachteilig,
da somit Luft im weiteren Produktionsvorgang enthalten ist.
[0007] Zur Verhinderung dieses Problems wird herkömmlicherweise das Mischgefäß 4 vor dem
Einschalten des Rührers 7 mit einer der Phasen geflutet. Dies führt jedoch zu erhöhten
Verlusten von Rohstoffen während des Anfahrvorganges.
[0008] Ferner kann während des Mischbetriebs durch Ausgasungen der regelmäßig gasgesättigten
Phasen aufgrund der niedrigeren Gaslöslichkeit bei höheren Temperaturen und aufgrund
des verminderten Druckes dennoch eine Gasblase in dem Mischgefäß entstehen. Unter
Umständen kommt es auch zur Bildung einer Dampfblase. Durch derartige Gas- oder Dampfblasen
wird jedoch die Mischwirkung deutlich verschlechtert.
[0009] Ferner nimmt aufgrund der Zentrifugalkräfte der Druck in dem zu mischenden Gut von
der Längsachse des Mischgefäßes 4 zur Wandung des Mischgefäßes 4 hin zu. Die über
die Zufuhrleitungen 2, 3 zugeführten Phasen müssen dann gegen diesen erhöhten Druck
dosiert werden. Dies ist nachteilig, insbesondere, da es auf die exakte Dosierung
der zuzuführenden Phasen oftmals genau ankommt.
[0010] Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, die Herstellung von Mischungen aus
zwei fließfähigen Phasen zu verbessern.
[0011] Die Erfindung löst dieses Problem mittels einer Vorrichtung nach Anspruch 1 sowie
einem Verfahren nach Anspruch 15.
[0012] Erfindungsgemäß ist demnach eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung einer
Mischung aus wenigstens zwei fließfähigen Phasen, insbesondere zur Herstellung von
Emulsionen oder Dispersionen vorgesehen, mit einem allseitig geschlossenen, um seine
Längsachse rotationssymmetrischen oder drehsymmetrischen Mischgefäß, wenigstens zwei
in das Mischgefäß führenden Zufuhrleitungen zum Eintrag jeweils einer fließfähigen
Phase, wenigstens einer aus dem Mischgefäß führenden Austragsleitung zum Austragen
einer aus diesen Phasen gemischten Mischung und einem rotierbaren Rührer zum Rühren
der Phasen, dessen Rotationsachse in der Längsachse des Mischgefäßes liegt, wobei
die Austragsleitung im Bereich eines ersten Durchtritts der Längsachse durch das Mischgefäß
angeordnet ist.
[0013] Erfindungsgemäß ist ferner ein Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen einer Mischung
aus wenigstens zwei fließfähigen Phasen, insbesondere zum Herstellen von Emulsionen
oder Dispersionen, vorgesehen, bei dem wenigstens zwei Ströme dieser Phasen getrennt
kontinuierlich einem Mischgefäß zugeführt werden, in dem sie mittels eines rotierenden
Rührers gerührt werden, wobei das Verfahren in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
durchgeführt wird.
[0014] Erfindungsgemäß ist die Austragsleitung des im Mischgefäß gemischten Mischproduktes
in der Mitte einer Stirnseite des Mischgefäßes, nämlich im Bereich eines Durchtritts,
d.h. Schnittpunktes, der Längsachse des Mischgefäßes durch das Mischgefäß angeordnet.
Durch diese mittige Anordnung der Austragsleitung wird auch bei einer parabolidartigen
Verteilung des Mischgutes im Mischgefäß während des Anfahrvorganges zunächst ausschließlich
Luft aus dem Mischgefäß ausgetragen. Erst wenn die Luft im Wesentlichen vollständig
aus dem Mischgefäß entfernt ist, wird die Mischung aus dem Mischgefäß ohne störende
Luft ausgetragen.
[0015] Ein weiterer Vorteil dieser Konstruktion besteht darin, dass der Druck im Mischgut
im Bereich der Wandung des Mischgefäßes aufgrund der Zentrifugalkräfte höher ist als
an der Austragsleitung für die Mischung. Im Bereich der Wandung treten jedoch die
höchsten Schergefälle auf. Aufgrund des bei dieser Konstruktion im Bereich der Wandung
auftretenden hohen Druckes wird die Gefahr von Kavitation verringert. Im Bereich der
Austragsleitung ist zwar der Druck geringer, so dass dort grundsätzlich die Gefahr
von Kavitation größer wäre. Jedoch sind im Bereich der Austragsleitung nur noch sehr
geringe oder keine Schergefälle vorhanden, so dass dadurch die Gefahr von Kavitation
im Bereich der Austragsleitung ohnehin gering sind.
[0016] Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass bereits während des Anfahrvorganges die entstehende
Mischung nicht als Ausschuss entfernt werden muss, sondern als Produkt verwendet werden
kann. Dies ist deshalb möglich, weil das Mischgefäß bei rotierendem Rührer gefüllt
werden kann. Somit entsteht eine bereits ordnungsgemäß durchmischte Mischung ohne
Luftblasen, welche über die Austragsleitung ausgetragen wird. Insgesamt ist erfindungsgemäß
die Gefahr von Luftansammlungen in der Mischkammer deutlich reduziert. Luft wird bevorzugt
zunächst ausgetragen. Der Mischprozess ist dadurch insgesamt einfacher anzufahren.
Ein vorzeitiger Austrag von gemischten Flüssigkeiten zu einem Zeitpunkt, in dem im
Mischgefäß noch Luft vorhanden ist, wird vermieden.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind wenigstens eine oder alle Zufuhrleitungen
im Bereich eines zweiten Durchtritts der Längsachse durch das Mischgefäß angeordnet.
D.h. auch die Zufuhrleitungen erfolgen in einem mittigen stirnseitigen Bereich des
Mischgefäßes. Durch diese Anordnung der Zufuhrleitungen erreicht man vorteilhafterweise,
dass die zugeführten Phasen nicht gegen den aufgrund der Zentrifugalkräfte im Mischgefäß
entstehenden erhöhten Druck im Bereich der Wandung des Mischgefäßes angepumpt werden
müssen. Dies erleichtert das dosierte Zuführen der Phasen. Hierdurch wird auch die
Auswahl der erforderlichen Dosierpumpen zum Zuführen der zu mischenden Phasen erleichtert.
Insbesondere können die Dosierpumpen einfacher hergestellt werden.
[0018] Vorteilhafterweise können die Austragsleitung sowie wenigstens eine oder alle Zufuhrleitungen
entweder parallel oder winklig geneigt aus dem Mischgefäß austreten. Der weitere Verlauf
der Leitungen kann dann ebenfalls parallel oder winklig geneigt oder erst parallel
und dann winklig geneigt oder umgekehrt erfolgen. Aufgrund der mittigen Anordnung
der Zufuhrleitungen und der Austragsleitung ist die Anordnung der Zufuhr- und Austragsleitungen
geringen Beschränkungen unterworfen, so dass die jeweilige Anordnung andere Anforderungen
erfüllen kann.
[0019] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Mischgefäß zylinderartig
ausgebildet. Die Zufuhr- und Austragsleitungen befinden sich dann an gegenüberliegenden
Grundflächen des Zylinders. Eine derartige Ausbildung des Mischgefäßes ist vorteilhaft,
da sie einfach und somit kostengünstig herzustellen ist.
[0020] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Mischgefäß sich konisch zur
Austragsleitung verjüngend ausgebildet. D.h. der Querschnitt des Mischgefäßes verringert
sich in Richtung der Austragsleitung. Eine derartige Konstruktion ist vorteilhaft,
da aufgrund der größeren Radien im Bereich der Zufuhrleitung eine höhere Rotationsgeschwindigkeit
des Mischgutes und somit eine intensivere Mischwirkung erzielt wird. Dadurch werden
die zu mischenden Phasen zunächst besonders intensiv gemischt. Im weiteren Verlauf
des Mischprozesses werden die entsprechenden Volumina in Richtung der Austragsleitung
geführt, wo die Umfangsgeschwindigkeiten, insbesondere im Bereich der Umwandung des
Mischgefäßes niedriger sind. Dadurch wird die Gefahr einer Überscherung der Mischung,
insbesondere auch aufgrund der mit zunehmender Bearbeitungszeit zunehmenden Viskosität,
verringert. Insgesamt ergibt sich dadurch eine verbesserte Qualität der zu erzeugenden
Mischung.
[0021] Vorteilhafterweise sind Flügel des Rührers an die Konizität des Mischgefäßes angepasst,
d.h. die Flügelradien nehmen entsprechend der Konizität zur Austragsleitung hin ab.
Durch eine derartige Ausbildung der Flügel des Rührers werden die vorstehend beschriebenen
Vorgänge im Hinblick auf die höheren Umfangsgeschwindigkeiten im Bereich der Zufuhrleitung
und der niedrigeren Umfangsgeschwindigkeit im Bereich der Austragsleitung weiter verstärkt,
so dass hierdurch die Produktqualität weiter verbessert wird.
[0022] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Antriebsmotor des Rührers
im Bereich der Zufuhrleitungen angeordnet. Die Welle des Rührers geht dabei durch
die Zufuhrleitung hindurch. Eine derartige Anordnung ist vorteilhaft, da die entsprechende
Wellendichtung somit lediglich von einer zugeführten Phase umspült wird. Die Dichtung
muss daher nur an diese Phase angepasst werden. Dies vereinfacht die Auswahl der Dichtung.
Ein Austausch der Dichtung wird dabei vereinfacht.
[0023] Bei einer weiteren besonderen Ausführungsform sind in der Mischkammer Strömungsbrecher
vorgesehen. Derartige Strömungsbrecher können bspw. an der Wandung des Mischgefäßes
angeordnet sein. Mittels dieser Strömungsbrecher kann die Rotationsgeschwindigkeit
des zu mischenden Gutes zumindest partiell verringert werden. Dies verbessert die
Scherwirkung des Rührers.
[0024] Das Mischgefäß kann stehend oder liegend angeordnet werden. Bei einer stehenden Anordnung
ist die Längsachse des Mischgefäßes vertikal ausgerichtet. Vorteilhafterweise sind
dabei die Zufuhrleitungen an einem unteren Abschnitt und die Austragsleitungen an
einem oberen Abschnitt des Mischgefäßes angeordnet. Der Produktstrom erfolgt somit
von unten nach oben, so dass Luftblasen bevorzugt nach oben austreten und über die
Austragsleitung abgeführt werden können.
[0025] Bei einer alternativen Ausführungsform ist die Längsachse horizontal angeordnet.
Dies ermöglicht eine Installation des Mischgefäßes auch an Orten mit einer geringen
Höhe. Aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung der Austragsleitung und ggf. der Zufuhrleitungen
in einem mittigen Bereich des Mischgefäßes ist die Ausrichtung des Mischgefäßes weniger
entscheidend. Dies eröffnet weitere Freiheitsgrade bei der Konstruktion der gesamten
Mischvorrichtung.
[0026] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie
aus den anhand der beigefügten Zeichnung näher erläuterten Ausführungsbeispiele. In
der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Mischvorrichtung gemäß dem Stand der Technik;
- Fig. 2
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Mischvorrichtung und
- Fig. 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Mischvorrichtung.
[0027] Fig. 1 wurde bereits zur Erläuterung des Standes der Technik einleitend erörtert.
Das grundlegende Konzept, nämlich die Mischung mehrerer Phasen in einem kontinuierlichen
Prozess, gilt auch für die vorliegende Erfindung, so dass auf die obigen Erläuterungen
zur Fig. 1 auch im Hinblick auf die Erfindung Bezug genommen wird.
[0028] Fig. 2 zeigt eine entsprechende Vorrichtung 10 zur kontinuierlichen Herstellung von
einer Mischung aus mehreren fließfähigen Phasen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
werden zwei Phasen A und B über separate Zufuhrleitungen 11, 12 einem Mischgefäß 13
zugeführt. Dieses Mischgefäß hat in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine zylinderförmige
Ausgestaltung. Die Zufuhrleitungen 11, 12 sind am Zylinderboden vorgesehen und zwar
in einem mittleren Bereich des Zylinderbodens.
[0029] An der gegenüberliegenden Stirnseite des Zylinders weist das Mischgefäß 13 eine Austragsleitung
14 auf. Diese Austragsleitung befindet sich wiederum in einem mittleren Bereich der
Stirnseite. Dieser mittlere Bereich wird bestimmt durch den Durchtritt der Zylinderlängsachse
15 durch das Mischgefäß 13 bzw. durch die Stirnseiten des Zylinders. Die Zufuhrleitungen
11, 12 sowie die Austragsleitung 14 treten parallel zur Längsachse 15 in das Mischgefäß
13 ein. Der weitere Verlauf der Zufuhr- und Austragsleitungen ist von den weiteren
örtlichen Gegebenheiten abhängig.
[0030] Innerhalb des Mischgefäßes 13 befindet sich ein Rührer 16, der eine Rührerwelle 17
mit an dieser Rührerwelle 17 befestigten Rührerflügeln 18 aufweist. Entlang der Rührerwelle
17 sind in vorzugsweise gleichmäßigen Abständen derartige Flügel 18 vorgesehen. Die
Flügel 18 sind jeweils paarweise oder in einer Gruppe mit mehr als zwei Flügeln 18
an der Welle 17 angeordnet.
[0031] Bei einer alternativen Ausführungsform sind zwischen derartigen Gruppen von Rührerflügeln
18 Strömungsbrecher 19 an der Wandung des Mischgefäßes 13 angeordnet. Bspw. handelt
es sich hierbei um einfache, an der Wandung des Mischgefäßes 13 angeordnete streifenartige
oder auf andere Weise ausgebildete Elemente, welche die Rotationsgeschwindigkeit des
Mischgutes in dem jeweiligen Bereich des Strömungsbrechers 19 verringern.
[0032] Die Rührerwelle 17, welche zugleich als Antriebswelle für die Flügel 18 dient, wird
durch die Austragsleitung 14 aus dem Mischgefäß 13 herausgeführt.
[0033] Bei einer alternativen Ausführungsform wird diese Welle 14 durch eine der Zufuhrleitungen
11, 12 herausgeführt.
[0034] Die Rührerwelle 17 ist mit einem Antriebsmotor 20 verbunden, welcher den Rührer 16,
insbesondere die Rührerflügel 18 in Rotation versetzt.
[0035] In der in Fig. 1 gezeigten Anordnung werden die Phasen A und B dem Mischgefäß 13
von unten zugeführt. D.h. die Achse 15 steht vertikal. Folglich findet der Austrag
der Mischung mittels der Austragsleitung 14 oberhalb des Mischgefäßes 13 statt.
[0036] Bei einem alternativen, nicht gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Achse 15 jedoch
horizontal oder schräg geneigt angeordnet.
[0037] Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
10'. Wiederum sind Zufuhrleitungen 21, 22 an einem nunmehr konisch ausgebildeten Mischgefäß
23 angeordnet. Auch dieses konisch ausgebildete Mischgefäß 23 weist zwei sich gegenüberliegende
Stirnseiten auf. Die Zufuhrleitungen 21, 22 erfolgen über eine erste Stirnseite, während
eine Austragsleitung 24 eine an dieser ersten Stirnseite gegenüberliegenden zweiten
Stirnseite angeordnet ist.
[0038] Die Konizität des Mischgefäßes 23 ist derart gewählt, dass der Durchmesser des Mischgefäßes
und damit sein Querschnitt vom Bereich der Zufuhrleitungen 21, 22 zum Bereich der
Austragsleitung 24 hin kleiner wird.
[0039] Ein innerhalb des Mischgefäßes 23 angeordneter Rührer 25 weist, korrespondierend
zu Fig. 2, mehrere Gruppen von Rührerflügeln 26 auf, welche an einer gemeinsamen Rührerwelle
27 angeordnet sind. Die Radien der Rührerflügel 26 sind an den jeweiligen Querschnitt
des Mischgefäßes angepasst, d.h. etwas kleiner gewählt als die entsprechenden Radien
des Mischgefäßes 23 an diesen Orten. Wiederum sind bei einem besonderen Ausführungsbeispiel
zwischen den Flügeln 26 Strömungsbrecher 28 angeordnet, um die Rotationsgeschwindigkeit
des zu mischenden Gutes zumindest örtlich herabzusetzen.
[0040] Die Rührerwelle 27 ist wiederum mit einem Antriebsmotor 29 verbunden, welcher diese
Welle und damit die Flügel 26 in Rotation versetzt.
[0041] Im Unterschied zu Fig. 2 ist der Antriebsmotor 29 bei diesem Ausführungsbeispiel
auf der Seite der Zufuhrleitungen angeordnet. Die Rührerwelle 27 durchdringt dabei
eine der beiden Zufuhrleitungen 21. Alternativ kann jedoch der Antriebsmotor 29 auch
auf der gegenüberliegenden Seite des Mischgefäßes 23 angeordnet sein. Bei dieser alternativen
Anordnung durchdringt die Rührerwelle 27 die Austragsleitung 24.
[0042] Entsprechend den obigen Ausführungen zur Anordnung der Längsachse des Gefäßes gilt
auch für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3, dass eine Längsachse 30 des Mischgefäßes
entweder vertikal oder horizontal oder schräg geneigt angeordnet sein kann. Vorzugsweise
ist jedoch die Austragsleitung 24 an einem oberen Bereich des Mischgefäßes 23 angeordnet,
während die Zufuhrleitungen 21, 22 an einem unteren Bereich vorgesehen sind.
[0043] In den beschriebenen Ausführungsbeispielen sind die Mischgefäße rotationssymmetrisch
ausgebildet. Alternativ können die Mischgefäße jedoch auch drehsymmetrisch um eine
Längsachse ausgebildet sein, bspw. indem die Strömungsbrecher direkt in die jeweilige
Wandung des Mischgefäßes integriert sind.
[0044] Insgesamt ermöglicht die Erfindung aufgrund der Entnahme des gemischten Produktes
im mittigen Bereich einer der Stirnseiten des Mischgefäßes eine Verbesserung der Mischeigenschaften
einer Mischvorrichtung sowie einer Effizienzsteigerung des Anfahrvorganges. Insbesondere
entsteht beim Anfahrvorgang kein Ausschuss aufgrund einer Flutung des Mischgefäßes
mit nur einer Phase bzw. zwei nicht ordentlich durchgemischten Phasen. Insbesondere
verhindert die Erfindung einen vorzeitigen Austrag von Flüssigkeit, wenn sich im Mischgefäß
noch Luft befindet. Dank der wirkenden Zentrifugalkräfte, welche auf das rotierende,
zu mischende Gut einwirken, wird Material mit niedrigerer Dichte zur Längsachse des
Mischgefäßes hin gefördert, während Material mit einer höheren Dichte sich in Richtung
der Wandung des Mischgefäßes bewegt. Durch diesen Effekt sammelt sich Luft bzw. Gas
in einem zentralen Bereich des Mischgefäßes und wird aufgrund der zentralen Anordnung
der Austragsleitung zuerst ausgetragen. Sobald Mischgut während eines Anfahrvorganges
den Bereich der Austragsleitung erreicht, ist im Wesentlichen die gesamte zuvor in
dem Mischgefäß enthaltene Luft bereits ausgetragen. Es entsteht somit kein oder nur
ein sehr geringer Ausschuss der gemischten Substanz.
[0045] Derartige Mischgefäße eignen sich insbesondere für Prozesse bei der Herstellung von
Emulsionen und Dispersionen, bei denen unterschiedliche Phasen miteinander gemischt
werden. Insbesondere erzielt die Erfindung signifikante Vorteile bei Phasen von mäßiger
oder niedriger Viskosität.
1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung einer Mischung aus wenigstens zwei fließfähigen
Phasen (A, B), insbesondere zur Herstellung von Emulsionen oder Dispersionen, mit
- einem allseitig geschlossenen, um seine Längsachse rotationssymmetrischen oder drehsymmetrischen
Mischgefäß (13; 23),
- wenigstens zwei in das Mischgefäß (13; 23) führenden Zufuhrleitungen (11, 12; 21,
22) zum Eintrag jeweils einer fließfähigen Phase (A, B),
- wenigstens einer aus dem Mischgefäß (13; 23) führenden Austragsleitung (14; 24)
zum Austragen einer aus diesen Phasen (A, B) gemischten Mischung und
- einem rotierbaren Rührer (16; 25) zum Rühren der Phasen (A, B), dessen Rotationsachse
(17; 27) in der Längsachse (15; 30) des Mischgefäßes (13; 23) liegt,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Austragsleitung (14; 24) im Bereich eines ersten Durchtritts der Längsachse
(15; 30) durch das Mischgefäß (13; 23) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eine oder alle Zufuhrleitungen (11, 12; 21, 22) im Bereich eines zweiten
Durchtritts der Längsachse (15; 30) durch das Mischgefäß (13; 23) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Austragsleitung (14; 24) parallel oder winklig geneigt aus dem Mischgefäß (13;
23) austritt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eine oder alle Zufuhrleitungen (11, 12; 21, 22) parallel oder winklig geneigt
aus dem Mischgefäß (13; 23) austreten.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Mischgefäß (13) zylinderartig ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Mischgefäß (23) konisch ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Mischgefäß (23) sich konisch zur Austragsleitung (24) verjüngend ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Flügel (26) des Rührers (25) an die Konizität des Mischgefäßes (23) angepasst
ausgebildet sind, insbesondere die Flügel (26) zur Austragsleitung (24) hin kleiner
werdend ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Antriebsmotor (15; 29) des Rührers (16; 25) im Bereich der Zufuhrleitungen (11,
12; 21, 22) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rührer (16; 25) eine Antriebswelle (17; 27) aufweist, die durch eine der Zufuhrleitungen
(11, 12; 21, 22) oder die Austragsleitung (14; 24) geführt ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Mischgefäß (13; 23) Strömungsbrecher (19; 28) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Längsachse (15; 30) vertikal angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhrleitungen (11, 12; 21, 22) an einem unteren Abschnitt und die Austragsleitung
(14; 24) an einem oberen Abschnitt des Mischgefäßes (13; 23) angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse (15; 30) horizontal angeordnet ist.
15. Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen einer Mischung aus wenigstens zwei fließfähigen
Phasen (A, B), insbesondere zum Herstellen von Emulsionen oder Dispersionen, bei dem
wenigstens zwei Ströme dieser Phasen (A, B) getrennt kontinuierlich einem Mischgefäß
(13; 23) zugeführt werden, in dem sie mittels eines rotierenden Rührers (16; 25) gerührt
werden, wobei das Verfahren in einer Vorrichtung (10; 10') nach einem der Ansprüche
1 bis 11 durchgeführt wird.