[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Profilen durch Rollformen
eines oberflächenendbehandelten, mit Schutzfolie bezogenen Blechbands, wobei die auf
dem Blechband angeordnete Schutzfolie zumindest bereichsweise eingeschnitten wird.
Ferner betrifft die Erfindung auch eine Profilieranlage mit in einer Linie angeordneten
Rollenpaaren zur Herstellung von Profilen aus oberflächenendbehandeltem, mit Schutzfolie
bezogenem Blechband durch Rollformen.
[0002] Verfahren zum Herstellen von Profilen durch Rollformen von Blechbändern sowie Profilieranlagen
zur Durchführung solcher Verfahren sind bereits seit langem bekannt. Die als Ausgangsmaterial
eingesetzten Blechbänder sind dabei üblicherweise mit Schutzfolien bezogen, um bei
den nachfolgenden Verarbeitungsschritten ein Verkratzen der Oberfläche des Blechbands
zu vermeiden. Üblicherweise werden diese Schutzfolien erst vom Endverbraucher abgezogen,
um auch während des Transports zum Endverbraucher noch einen Schutz der Oberfläche
der Profile zu gewährleisten.
[0003] Es ist ferner bekannt, dass diese Verfahren einen Schritt umfassen können, in dem
die Schutzfolie in Randbereichen bzw. in Bereichen in Längserstreckung des Blechbands
beispielsweise dort, wo das Blechband verschweißt werden soll, durchgeschnitten und
entfernt werden kann. Dies erfolgt üblicherweise dadurch, dass vor dem ersten Rollenpaar
zur Umformung des Blechbandes Schneidräder angeordnet sind, mit denen die Schutzfolie
eingeschnitten wird. Über weitere Rollen wird der abgeschnittene Folienstreifen abgezogen
und aufgewickelt.
[0004] Es kann aber auch erforderlich sein, die Schutzfolie in anderen Bereichen des Profils
zu entfernen, beispielsweise um weitere Bauteile oder Aufkleber anzubringen. Das Ausschneiden
einzelner Bereiche der Schutzfolie, das auch Schnitte quer zur Transportrichtung des
Bandes erfordert, erfolgt üblicherweise manuell mit Hilfe von Schablonen nach dem
Umformen des Blechbandes. Dieses Ausschneiden ist daher relativ aufwändig und zeitintensiv,
auch kann die Genauigkeit darunter leiden.
[0005] Aus der
DE 10 2006 003 719 A1 ist bereits ein Rollenwerkzeug zum Schneiden einer auf einem Werkstück aufgebrachten
Folie bekannt. Das Rollenwerkzeug umfasst eine drehbar gelagerte Schneidrolle mit
einem mittig umlaufenden Schneidmesser. Zum Ausschneiden von Folienstücken wird das
Rollenwerkzeug beispielsweise in CNC-Stanzmaschinen eingesetzt und auf das mit der
Folie bezogene Werkstück abgesetzt, bis das Schneidmesser die Folie an einer Stelle
durchdrungen hat. Anschließend wird das Rollenwerkzeug relativ zum Werkstück längs
der gewünschten Folienschneidkontur verlagert. Dabei rollt das Schneidmesser auf dem
Werkstück ab und durchschneidet die Folie. Dieses Ausschneiden nimmt also längere
Zeit in Anspruch.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen
von Profilen durch Rollformen eines oberflächenendbehandelten, mit einer Schutzfolie
bezogenen Blechbands zu ermöglichen, das einen Schritt umfasst, in dem die auf dem
Blechband angeordnete Schutzfolie zumindest bereichsweise eingeschnitten wird, wobei
dieses Verfahren einfach und kostengünstig sein soll und eine gute Genauigkeit der
Position der ausgeschnittenen Bereiche ermöglicht.
[0007] Hierzu ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Verfahren die folgenden Schritte
in der angegebenen Reihenfolge umfasst:
- Zumindest teilweises Einschneiden der auf dem Blechband angeordneten Schutzfolie in
vorgegebenen Bereichen, wobei das Einschneiden der Schutzfolie mit Schneidlinien erfolgt,
die zum Einschneiden im Wesentlichen senkrecht auf die Oberfläche des Blechbands bewegt
werden und zumindest teilweise quer zur Transportrichtung des Blechbands verlaufen;
- Rollformen des Blechbands zu einem Profilstrang.
[0008] Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass nun auch der Schritt zum Ausschneiden
einzelner Bereiche der Schutzfolie in das Verfahren integriert ist, also automatisiert
durchgeführt werden kann, und keine manuellen Ausschneideschritte mehr erforderlich
sind. Dadurch wird ein schnelleres und kostengünstigeres Herstellungsverfahren ermöglicht.
Zudem wird das Einschneiden der Schutzfolie auf dem flachen Blechband durchgeführt,
so dass keine Schnitte auf gebogenen Profilteilen bzw. Kanten durchgeführt werden
müssen. Hierdurch wird eine höhere Genauigkeit der Position der Schnitte erreicht.
[0009] Zweckmäßigerweise kann vorgesehen werden, dass in einem Arbeitsschritt mit dem Einschneiden
der Schutzfolie Aussparungen in das flache Blechband gestanzt werden. Beim Stanzen
wird das Blechband durch das Stanzwerkzeug in einer definierten Position fixiert.
Da das Einschneiden der Schutzfolie im gleichen Arbeitsschritt wie das Stanzen erfolgt,
ist daher auch ein sehr genaues Einschneiden bis zu einer genau definierten Einschneidtiefe
möglich.
[0010] Eine Variante sieht vor, dass die Schutzfolie über ihre gesamte Dicke eingeschnitten
wird. Dies geschieht beispielsweise dadurch, dass die Schneidlinien genau in Foliendicke
vorstehen. Auf diese Weise wird die Schutzfolie durchgeschnitten, ohne die Oberfläche
des Blechs zu zerkratzen. Auch ist dann ein sehr einfaches Abziehen der ausgeschnittenen
Folienbereiche möglich.
[0011] Noch eine weitere Verfahrensvariante sieht vor, dass das umgeformte Blechband zu
einem geschlossenen Profilstrang verschweißt wird. Da auch die Schweißvorrichtung
in die Arbeitslinie integriert werden kann, wird somit eine günstige und schnelle
Herstellung der gewünschten Profile ermöglicht.
[0012] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der Profilstrang durch Stanzen in einzelne
Profile abgelängt wird. Durch das Stanzen wird ein glatter Schnitt mit einer sauberen
Oberfläche an den Profilenden erzeugt. Es fallen keine bzw. wenig Abfallprodukte,
wie beispielsweise Sägespäne an, die Trennung der Profile ist sehr exakt und sauber.
Zudem erfolgt das Ablängen durch Stanzen sehr schnell.
[0013] Zweckmäßigerweise kann vorgesehen werden, dass die Schutzfolie in den zumindest teilweise
ausgeschnittenen Bereichen entfernt wird. In diesen Bereichen können dann weitere
Arbeitsschritte durchgeführt werden, während die restliche Profiloberfläche weiterhin
geschützt bleibt, beispielsweise für einen Transport.
[0014] Bevorzugterweise können in den folienfreien Bereichen weitere Elemente angebracht
werden. So ist es beispielsweise möglich, Aufkleber oder Aufdrucke auf die folienfreien
Bereichen aufzubringen oder weitere Bauteile zu montieren. Somit können die Profile
in eine verkaufsfertige Form gebracht werden, wobei die Oberflächen, die nicht bearbeitet
werden müssen, bis zum Endverbraucher durch die Schutzfolie geschützt sind.
[0015] Darüber hinaus bezieht sich die Erfindung auch auf eine Profilieranlage mit in einer
Linie angeordneten Rollenpaaren zum Herstellen von Profilen aus oberflächenendbehandeltem,
mit Schutzfolie bezogenem Blechband durch Rollformen. Die Profilieranlage zeichnet
sich dadurch aus, dass in der Linie der Profilieranlage vor den Rollenpaaren im Wesentlichen
senkrecht auf die Oberfläche des Blechbands bewegbare und zumindest teilweise quer
zur Transportrichtung des Blechsbands schneidende Schneidlinien angeordnet sind.
[0016] Die Profilieranlage hat entsprechend den Vorteil, dass das Einschneiden der Schutzfolie
vor dem Umformen des Blechbands zum Profil erfolgt. Das Einschneiden erfolgt also
noch am flachen Blechband, wodurch die Schnitte an beliebiger Position angebracht
werden können, also auch an solchen Positionen, die im späteren Profil einen Radius
aufweisen oder auf einer Kante liegen. Es ist eine gute Positionierung der Schnitte
mit guter Genauigkeit möglich.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass vor den Rollenpaaren der
Profilieranlage mindestens eine Stanzstation angeordnet ist und die Schneidlinien
in mindestens ein Stanzwerkzeug der mindestens einen Stanzstation integriert sind.
Durch die Stanzstation bzw. das Stanzwerkzeug wird das flache Blechband in einer genau
definierten Position gehalten. Da die Schneidlinien in das Stanzwerkzeug integriert
sind, werden sie mit dem Stanzwerkzeug bewegt, während das Blechband fixiert ist.
Dadurch ist ein sehr genaues Einschneiden der Schutzfolie möglich, sowohl hinsichtlich
der Position als auch hinsichtlich der Tiefe der Schnitte.
[0018] In einer besonders bevorzugten Ausbildung kann vorgesehen werden, dass die Eindringtiefe
der Schneidlinien genau der Dicke der auf dem Blechband angeordneten Schutzfolie entspricht.
Somit wird also die Schutzfolie entlang der Schnittlinien vollständig durchgeschnitten,
ohne dass dabei die Oberfläche des Blechs zerkratzt wird. Es ist dann ein leichtes
Abziehen der ausgeschnittenen Folienbereiche möglich.
[0019] Eine Variante sieht vor, dass die Eindringtiefe der Schneidlinien einstellbar ist.
Somit ist das Einschneiden von verschiedenen Schutzfolien mit unterschiedlicher Dicke
möglich.
[0020] Im Folgenden werden Ausführungsformen der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Querschnitt durch ein mit Schutzfolie bezogenes Blechband senkrecht zur Längserstreckung
des Blechbands vor dem Bearbeiten des Blechbands,
- Fig. 2
- Draufsicht auf das Blechband nach dem Stanzen und Einschneiden der Schutzfolie vor
dem Umformen zum Profil,
- Fig. 3
- Perspektivische Darstellung eines fertigen Profils und
- Fig. 4
- Profilieranlage zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Profils.
[0021] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch das flache Blechband 1 senkrecht zur Längsstreckung
mit der darauf angebrachten Schutzfolie 2 vor dem Einschneiden der Schutzfolie 2 und
dem Stanzen von Aussparungen 3 in das Blechband 1. Das Blechband 1 wird durch Spalten
eines Vorbandmaterials hergestellt, wobei gleichzeitig die Schutzfolie 2 auf das Blechband
1 aufgebracht wird, um beim nachfolgenden Profilieren des Blechbandes 1 ein Zerkratzen
der Oberfläche zu verhindern. Als Schutzfolie 2 wird vorzugsweise eine Kunststofffolie
eingesetzt, beispielsweise eine Polyethylenfolie.
[0022] In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf das mit der Schutzfolie 2 bezogene Blechband 1
nach dem Einschneiden der Schutzfolie 2 und nach dem Stanzen von Aussparungen 3, 3.1,
3.2, 3.3 in das Blechband 1 dargestellt. Die Figur 2 zeigt dabei nur einen Ausschnitt
aus dem Blechband 1 in Längsrichtung des Blechbands 1, wobei die Verbindungsstelle
zwischen zwei Profilen 6 gezeigt ist. Der gestrichelte Bereich 5 stellt die Trennlinie
dar, entlang derer das Blechband 1 nach dem Umformen zum Profilstrang 14 in einzelne
Profile 6 getrennt wird. Das Ablängen des Profilsstrangs 14 in einzelne Profile 6
erfolgt vorzugsweise durch einen Stanzvorgang. Dabei greifen die Stanzmesser in die
Aussparungen 3 ein. Die Aussparungen 3.1 dienen zur Aufnahme von Befestigungsmitteln
zur Befestigung weiterer Bauteile an dem Profil 6. Auch in den Aussparungen 3.2 und
3.3 können weitere Bauteile am Profil befestigt werden. Die auf dem Blechband 1 angebrachte
Schutzfolie 2 ist entlang der Schnitte 4.1, 4.2 bzw. Bereiche 16.1, 16.2 zumindest
teilweise durchgeschnitten, so dass die in diesen Bereichen 16.1, 16.2 liegende Schutzfolie
2 leicht abgezogen werden kann. In diesen Bereichen 16.1, 16.2 können nach dem Abziehen
der Schutzfolie 2 weitere Elemente angebracht werden. So ist es beispielsweise denkbar,
Aufkleber in die Bereiche 16.1, 16.2 zu kleben oder weitere Bauteile daran zu befestigen.
[0023] Fig. 3 zeigt ein fertiges Profil 6 nach dem Umformen mit darin angebrachten Endkappen
7. Die Endkappen 7 werden in den Bereichen 4.1 angebracht, in denen die Aussparungen
3.1, 3.2, 3.3 vorgesehen wurden und nachdem die Schutzfolie 2 in diesem Bereich 4.1
abgezogen wurde. Auch in dem Bereich 16.2 wurde die Schutzfolie abgezogen, dort können
beispielsweise Aufkleber angebracht werden. Auf der verbleibenden Oberfläche des Profils
6 ist immer noch Schutzfolie 2 angeordnet, so dass diese Oberfläche beim Transport
nicht beschädigt werden kann. Diese Schutzfolie kann dann vom Endverbraucher abgezogen
werden.
[0024] Fig. 4 zeigt eine Profilieranlage 8 zum erfindungsgemäßen Herstellen von Profilen
6. Das mit der Schutzfolie 2 bezogenen Blechband 1 wird als Coil 9 bereitgestellt
und der Profilieranlage 8 zugeführt. In der Profilieranlage 8 sind die einzelnen Bearbeitungsstationen
in einer Linie hintereinander angeordnet. Das Blechband 1 mit der darauf angeordneten
Schutzfolie 2 wird zuerst in eine Stanzstation 10 geführt. Es können auch mehrere
Stanzstationen hintereinander angeordnet sein. In der Stanzstation 10 sind mindestens
ein Stanzwerkzeug 11 und Schneidlinien 12 angeordnet. Als Schneidlinien 12 werden
die Messer bzw. Klingen bezeichnet, mit denen die Schutzfolien 2 durchgeschnitten
wird. Diese Messer bzw. Klingen können eine beliebige Form haben und beispielsweise
eine geschlossene Form bilden, so dass sie genau der zu entfernenden Folienkontur
entsprechen. Die Schneidlinien 12 können in das Stanzwerkzeug 11 integriert sein.
[0025] In der Stanzstation 10 werden Aussparungen 3, 3.1, 3.2, 3.3 in das Blechband 1 gestanzt
und mithilfe der Schneidlinien 12 Schnitte 4.1, 4.2 in die Schutzfolie 2 eingebracht.
[0026] In der Linie der Profilieranlage 8 sind hinter der Stanzstation 10 die Rollenpaare
13 zum Umformen des flachen Blechbands 1 in einen Profilstrang 14 angeordnet. Im Anschluss
an die Rollenpaare 13 kann eine Schweißstation (nicht dargestellt) angeordnet sein,
mit der das umgebogene Blechband zu einem geschlossenen Profilstrang 14 verschweißt
wird.
[0027] In der Linie der Profilieranlage 8 befindet sich hinter den Rollenpaaren 13 bzw.
der Schweißanlage eine Abtrennstation 15. In dieser Abtrennstation 15 wird der Profilstrang
14 in die gewünschten Profile 6 abgelängt. Dies kann beispielsweise durch Stanzen
erfolgen.
[0028] Im Folgenden wird nun anhand von Fig. 4 das Verfahren zur Herstellung von Profilen
6 beschrieben. Von dem Coil 9 wird das mit der Schutzfolie 2 bezogene Blechband 1
abgewickelt und der Stanzstation 10 zugeführt. Das Blechband 1 kann beispielsweise
aus geschliffenem, rostbeständigem CrNi-Material bestehen, so dass optische, statische
und korrosive Anforderungen, auch für den Außenbereich, erfüllt werden. Mithilfe der
in der Stanzstation 10 angeordneten Stanzwerkzeuge 11 werden Aussparungen 3, 3.1,
3.2, 3.3 in das Blechband 1 gestanzt. Im gleichen Arbeitsschritt, in dem die Aussparungen
3, 3.1, 3.2, 3.3 gestanzt werden, werden die Schneidlinien 12 bewegt. Mit den Schneidlinien
12 werden Schnitte 4.1, 4.2 in die Schutzfolie 2 eingebracht. Dazu werden die Schneidlinien
12 senkrecht zur Oberfläche des Blechbands 1 von oben auf das Blechband 1 bewegt.
Die Schneidlinien 12 sind zumindest teilweise quer zur Transportrichtung des Blechbands
1 angeordnet. Vorzugsweise stehen die Schneidlinien 12 genau soweit vor, dass sie
genau der Dicke der auf dem Blechband 1 angeordneten Schutzfolie 2 entsprechen. Dadurch
wird beim Absenken der Schneidlinien 12 die auf dem Blechband 1 angeordnete Schutzfolie
2 vollständig durchschnitten, die Oberfläche des Blechbandes 1 aber nicht beschädigt.
Um das Einschneiden verschiedener Schutzfolien zu ermöglichen, kann auch vorgesehen
werden, dass die Eindringtiefe der Schneidlinien 12 einstellbar ist. Bei dem Stanzvorgang
wird das Blechband 1 in der Stanzstation 10 in einer genau definierten Position gehalten.
Da die Schneidlinien 12 in dem gleichen Arbeitsgang wie die Stanzwerkzeuge 11 bewegt
werden, sich das Blechband 1 sich also in der genau definierten Stanzposition befindet,
ist es möglich die Eindringtiefe der Schneidlinien 12 in die Schutzfolie 2 genau festzulegen.
Somit kann ein sehr genaues Einschneiden der Schutzfolie 2 erfolgen. Es kann aber
auch vorgesehen werden, dass keine Stanzstation in der Profilieranlage vorgesehen
ist. Die Fixierung des Blechbands 1 zum Durchschneiden der Schutzfolie 2 wird dann
über andere Mittel realisiert. Nach dem Durchführen des Schneide- und Stanzvorgangs
wird das Blechband 1 mit der darauf angeordneten Schutzfolie 2 den Rollenpaaren 13
zum Profilieren zugeführt. Die ausgeschnittenen Folienbereiche 16.1, 16.2 befinden
sich immer noch auf dem Blechband 1. Die Profilierstation 8 umfasst eine Mehrzahl
von Rollenpaaren 13, mit denen das flache Blechband 1 mit der darauf angeordneten
Schutzfolie 2 zu einem Profilstrang 14 umgeformt wird.
[0029] Vor den Rollenpaaren 13 können ferner noch Schneidrollen angeordnet sein, mit denen
die Schutzfolie in Randbereichen entlang der Transportrichtung des Blechbandes 1 durchgeschnitten
wird und anschließend mithilfe weiterer Rollen abgezogen und aufgewickelt wird. In
diesen Bereichen kann dann nach dem Umformen eine Schweißnaht angebracht werden. Dazu
ist hinter den Rollenpaaren 13 eine Schweißstation (nicht dargestellt) angeordnet,
in der das umgeformte Blechband 1 zu einem geschlossenen Profilstrang 14 verschweißt
wird.
[0030] Der geschlossene Profilstrang 14 wird in der Abtrennstation 15 zu Profilen 6 abgelängt.
Vorzugsweise erfolgt dieses Ablängen durch Stanzen, da dadurch eine saubere Schnittfläche
entsteht und das Stanzen schnell durchgeführt werden kann.
[0031] Die Profile 6 können anschließend weiterverarbeitet werden. So können die in Fig.
3 dargestellten Endkappen 7 an den Enden der Profile 6 angebracht werden. Dazu wird
die Schutzfolie 2 in den vorgeschnittenen Bereichen 16.1 abgezogen und die Endkappen
werden an den Aussparungen 3.1, 3.2, 3.3 angebracht. Weiterhin können auf den Profilen
6 beispielsweise noch Aufkleber angebracht werden. Dazu wird die Schutzfolie 2 in
dem vorgeschnittenen Bereich 16.2 abgezogen und der Aufkleber auf der Oberfläche des
Profils 6 angebracht. In den übrigen Bereichen des Profils 6 ist weiterhin die Schutzfolie
2 angeordnet, so dass die Profile 6 auch beim Transport noch vor Kratzern oder anderen
Beschädigungen an der Oberfläche geschützt sind. Der Endverbraucher kann dann die
Schutzfolie 2 vollständig abziehen.
1. Verfahren zum Herstellen von Profilen (6) durch Rollformen eines oberflächenendbehandelten,
mit Schutzfolie (2) bezogenen Blechbands (1), wobei die auf dem Blechband (1) angeordnete
Schutzfolie (2) zumindest bereichsweise eingeschnitten wird,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte in der angegebenen Reihenfolge:
- zumindest teilweises Einschneiden der auf dem Blechband (1) angeordneten Schutzfolie
(2) in vorgegebenen Bereichen (16.1, 16.2), wobei das Einschneiden der Schutzfolie
(2) mit Schneidlinien (12) erfolgt, die zum Einschneiden im Wesentlichen senkrecht
auf die Oberfläche des Blechbands (1) bewegt werden und zumindest teilweise quer zur
Transportvorrichtung des Blechbands (1) verlaufen;
- Rollformen des Blechbands zu einem Profilstrang (14).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Arbeitsschritt mit dem Einschneiden der Schutzfolie (2) Aussparungen (3,
3.1, 3.2, 3.3) in das flache Blechband (1) gestanzt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzfolie (2) über ihre gesamte Dicke eingeschnitten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das umgeformte Blechband (1) zu einem geschlossenen Profilstrang (14) verschweißt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilstrang (14) durch Stanzen in einzelne Profile (6) abgelängt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzfolie (2) in den zumindest teilweise ausgeschnittenen Bereichen (16.1,
16.2) entfernt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in den folienfreien Bereichen weitere Elemente (7) angebracht werden.
8. Profilieranlage (8) mit in einer Linie angeordneten Rollenpaaren (13) zur Herstellung
von Profilen (6) aus oberflächenendbehandeltem, mit Schutzfolie (2) bezogenem Blechband
(1) durch Rollformen, dadurch gekennzeichnet, dass in der Linie der Profilieranlage (8) vor den Rollenpaaren (13) im Wesentlichen senkrecht
auf die Oberfläche des Blechbands (1) bewegbare und zumindest teilweise quer zur Transportrichtung
des Blechbands (1) schneidende Schneidlinien (12) angeordnet sind.
9. Profilieranlage (8) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass vor den Rollenpaaren (13) der Profilieranlage (8) mindestens eine Stanzstation (10)
angeordnet ist und die Schneidlinien (12) in mindestens ein Stanzwerkzeug (11) der
mindestens einen Stanzstation (10) integriert sind.
10. Profilieranlage (8) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Eindringtiefe der Schneidlinien (12) genau der Dicke der auf dem Blechband (1)
angeordneten Schutzfolie (2) entspricht.
11. Profilieranlage (8) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Eindringtiefe der Schneidlinien (12) einstellbar ist.