[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dämmplatte für die Aussenwärmedämmung von
Gebäuden, die Verwendung der Dämmplatte für die Aussenwärmedämmung von Gebäuden sowie
ein Verfahren zur Herstellung der Dämmplatte gemäss den Oberbegriffen der unabhängigen
Patentansprüche.
[0002] Bei der Erstellung von Wärmedämmungen an der Aussenseite von Gebäuden wird typischerweise
zuerst eine Wärmedämmschicht aus einzelnen Dämmplatten an der Aussenseite des Gebäudes
erstellt, z.B. an der Fassade und/oder auf dem Gebäudedach, und sodann auf deren Aussenseite
ein Wetterschutz angebracht, z.B. in Form einer auf die Wärmedämmschicht aufgebrachten
Putzschicht oder einer hinterlüfteten Schutzfassade aus Holz oder Zementplatten. Insbesondere
bei der Verwendung von Dämmplatten aus einem Kunststoffschaummaterial ergibt sich
jedoch oftmals das Problem, dass die aus den Dämmplatten erstellte Wärmedämmschicht
vor der Anbringung des Wetterschutzes über einen längeren Zeitraum abwechselnd intensiver
Sonneneinstrahlung und starker Kälte ausgesetzt sein kann, was zu relativ starken
thermischen Dimensionsveränderungen der Dämmplatten und bei aufgeklebten Dämmplatten
zu einem Ablösen derselben vom Untergrund führen kann. Werden die Dämmplatten bei
intensiver Sonneneinstrahlung verarbeitet, besteht zudem das Problem, dass sich diese
nach dem Aufkleben zusammenziehen können und es zu offenen Plattenstössen kommen kann,
welche Kältebrücken bilden können. Bei sehr hellen Plattenwerkstoffen, wie z.B. bei
Dämmplatten aus unpigmentiertem EPS (Expandiertes Polystyrol), kann von der ungeschützten
Wärmedämmschicht zudem eine Blendwirkung ausgehen, welche es zu vermeiden gilt.
[0003] Es stellt sich daher die Aufgabe, eine Dämmplatte und ein Verfahren zu deren Herstellung
zur Verfügung zu stellen, welche die zuvor erwähnten Nachteile des Standes der Technik
zumindest teilweise vermeiden, bei gleichzeitiger Beibehaltung der für solche Dämmplatten
wesentlichen Eigenschaften Dämmleistung und Haftfestigkeit für Putzschichten.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Dämmplatte und das Verfahren gemäss den unabhängigen
Patentansprüchen gelöst.
[0005] Demgemäss betrifft ein erster Aspekt der Erfindung eine Dämmplatte für die Aussenwärmedämmung
von Gebäuden. Die Dämmplatte weist einen plattenförmigen Grundkörper aus einem Kunststoffschaummaterial
auf. Dabei weist diejenige Aussenseite der Dämmplatte, welche bei bestimmungsgemässer
Verwendung derselben zur Erstellung einer Aussenwärmedämmung eines Gebäudes die Aussenseite
dieser Aussenwärmedämmung bildet, im wesentlichen über ihre gesamte flächige Erstreckung
eine Oberfläche auf, die abwechselnd von ersten offenporigen Bereichen, welche durch
die Aussenfläche des Grundkörpers gebildet sind, und von zweiten, offen- und/oder
geschlossenporigen Bereichen, welche von einer auf dem Grundkörper angeordneten, eine
Vielzahl von insbesondere unregelmässigen Durchbrechungen aufweisenden zusammenhängenden
Beschichtung oder von einer Vielzahl einzelner, auf dem Grundkörper angeordneter und
voneinander beabstandeter punktueller Beschichtungen gebildet sind, gebildet wird.
[0006] Durch die Erfindung wird die Bereitstellung vom Dämmplatten mit einem Grundkörper
aus einem Kunststoffschaummaterial möglich, welche gleich gute Eigenschaften bezüglich
Wärmedämmung und Haftfestigkeit für zementgebundene Kleber oder Verputze aufweisen
wie offenporige unbeschichtete Dämmplatten aus einem entsprechenden Kunststoffschaummaterial,
jedoch ein deutlich geringeres thermisches Ausdehnungsverhalten bei direkter Sonnenbestrahlung
aufweisen. Auch ist es möglich, diese bezüglich ihrer Reflektionseigenschaften zu
optimieren. So können beispielsweise geschnittene Platten aus einem mit Russ, Graphit
oder Aluminiumpulver pigmentierten expandierten Polystyrolschaum, welche hervorragende
Wärmedämmeigenschaften aufweisen aber bei intensiver, direkter Sonnenbestrahlung zu
erhöhter thermischer Ausdehnung neigen, auf einer ihrer beiden Aussenseiten, also
auf einer ihrer beiden grossen Flächen, mit einer eine Vielzahl von Durchbrechungen
aufweisenden Beschichtung aus weissem, extrudierten Polystyrol (XPS) versehen werden,
wodurch sich ihre thermische Längenveränderung deutlich verringern lässt, bei praktisch
unveränderten Eigenschaften bezüglich Wärmedämmung und Haftfestigkeit für zementgebundene
Kleber und Putzschichten.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform der Dämmplatte sind die zweiten Bereiche von
einer auf der Aussenseite des Grundkörpers angeordneten und fest mit diesem verbundenen
zusammenhängenden Beschichtung gebildet, wobei die Beschichtung eine Vielzahl von
regelmässigen oder unregelmässigen Durchbrechungen aufweist, derart, dass sie die
Oberfläche des Grundkörpers netzartig überspannt. Dabei ist die durchschnittliche
Fläche pro Durchbrechung bevorzugterweise kleiner als 20 mm2. Auch ist es dabei bevorzugt,
wenn die Beschichtung pro Quadratzentimeter durchschnittlich mehr als vier Durchbrechungen
aufweist.
[0008] Solche Ausführungsformen der Dämmplatte haben sich als besonders vorteilhaft erwiesen
und weisen zudem eine erhöhte Biegesteifigkeit auf, was je nach Verwendung erwünscht
sein kann.
[0009] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Dämmplatte sind die zweiten Bereiche
von einer Vielzahl einzelner, auf dem Grundkörper angeordneter und voneinander beabstandeter
punktueller Beschichtungen gebildet, derart, dass die Beschichtungen ein bevorzugterweise
im wesentlichen gleichmässiges Tüpfelmuster auf der Oberfläche des Grundkörpers bilden,
wobei die durchschnittliche Fläche pro punktueller Beschichtung bevorzugterweise kleiner
als 20 mm2 ist. Auch ist es dabei bevorzugt, dass pro Quadratzentimeter Oberfläche
durchschnittlich mehr als vier punktuelle Beschichtungen vorhanden sind.
[0010] Solche Ausführungsformen der Dämmplatte haben praktisch dieselbe Biegesteifigkeit
wie unbeschichtete Platten aus einem entsprechenden Kunststoffschaummaterial, was
je nach Anwendung vorteilhaft sein kann.
[0011] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Dämmplatte ist die Beschichtung
ein bevorzugterweise durch Bedruckung aufgebrachter Materialauftrag, bevorzugterweise
Farbauftrag. Es ist zudem auch vorgesehen, diesen Materialauftrag durch Aufspritzen
z.B. von Farbe, mit oder ohne Schablone, auf die offenporige Aussenseite des Grundkörpers
aufzubringen. Solche erfindungsgemässe Dämmplatten lassen sich mit relativ geringem
anlagentechnischen Aufwand herstellen und können deshalb kostengünstig bereitgestellt
werden.
[0012] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Dämmplatte besteht die Beschichtung
aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial, insbesondere aus extrudiertem Polystyrol.
Solche Materialien lassen sich auf einfache Weise durch vorübergehende Verflüssigung
fest mit der offenporigen Oberfläche des Grundkörpers verbinden.
[0013] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Dämmplatte bestehen sowohl
der Grundkörper und als auch die Beschichtung aus thermoplastischen Materialien und
sind miteinander verschmolzen. Hierdurch ergibt sich ein fester, stoffschlüssiger
Verbund zwischen Grundkörper und Beschichtung.
[0014] Dabei ist es bevorzugt, wenn die Beschichtung aus einem Kunststoffmaterial gebildet
ist, welches aus der gleichen Kunststoff-Basiskomponente besteht wie das Kunststoffschaummaterial
des Grundkörpers, insbesondere aus einem Polystyrol, Polyurethan oder Polyisocyanurat.
Hierdurch ergibt sich eine optimale Werkstoffkompatibilität und Recyclierbarkeit.
[0015] Bevorzugt ist es bei dieser Ausführungsform weiter, wenn der Grundkörper der Dämmplatte
aus einem expandierten oder extrudierten Polystyrolschaum besteht und die Beschichtung
aus einem extrudierten Polystyrol. Diese Materialien haben sich im Bereich der Wärmedämmung
von Gebäuden bestens bewährt.
[0016] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Dämmplatte besteht die Beschichtung
aus einem Material, bevorzugterweise aus einem Kunststoffmaterial, welches eine bessere
Reflektionsfähigkeit für Infrarotstrahlung aufweist als das Kunststoffschaummaterial
des Grundkörpers.
[0017] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Dämmplatte besteht die Beschichtung
aus einem Material, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial, welches heller ist
als das Kunststoffschaummaterial des Grundkörpers.
[0018] Diese Ausgestaltungen weisen den Vorteil auf, dass die Grundkörper der Dämmplatten
bei direkter Sonnenbestrahlung nur eine relativ geringe Erwärmung erfahren, was sich
vorteilhaft auf das Wärmedehnungsverhalten auswirkt.
[0019] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht der Grundkörper der Dämmplatte
aus einem pigmentierten Kunststoffschaummaterial, bevorzugterweise aus einem mit Russpartikeln,
Graphitpartikeln oder Aluminiumpartikeln pigmentierten Kunststoffschaummaterial, bevorzugterweise
aus expandiertem oder extrudiertem Polystyrol. Solche Kunststoffschaummaterialien
weisen sehr gute Wärmedämmeigenschaften auf.
[0020] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung der Dämmplatte gemäss dem
ersten Aspekt der Erfindung für die Aussenwärmedämmung von Gebäuden. Bei solchen Verwendungen
treten die Vorteile der Erfindung besonders deutlich zu Tage.
[0021] Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Dämmplatte
gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung. Dabei wird in einem ersten Verfahrensschritt
ein plattenförmiger Grundkörper aus einem Kunststoffschaummaterial bereitgestellt,
bei dem zumindest diejenige Aussenfläche, welche bei bestimmungsgemässer Verwendung
der mit diesem Grundkörper zu bildenden Dämmplatte als Gebäudewärmedämmung vom Gebäude
abgewandt angeordnet wird, eine offenporige Oberfläche aufweist. Sodann wird in einem
zweiten Verfahrensschritt diese offenporige Aussenfläche im wesentlichen über ihre
gesamte flächige Erstreckung mit einer eine Vielzahl von regelmässigen oder unregelmässigen
Durchbrechungen aufweisenden zusammenhängenden Beschichtung oder mit einer Vielzahl
einzelner, voneinander beabstandeter punktueller Beschichtungen versehen, derart,
dass die so beschichtete Aussenfläche eine Oberfläche aufweist, bei welcher sich von
der Aussenfläche des Grundkörpers gebildete offenporige Bereiche und von der Beschichtung
gebildete, offen- und/oder geschlossenporige Bereiche abwechseln.
[0022] Durch das erfindungsgemässe Verfahren wird es erstmals möglich, Dämmplatten aus einem
Kunststoffschaummaterial herzustellen, welche hinsichtlich ihrer Wärmedämmeigenschaften
und ihrer Haftfestigkeit für zementgebundene Kleber oder Putze vergleichbar sind mit
Dämmplatten, die ausschliesslich aus diesem Kunststoffschaummaterial gebildet sind,
sich jedoch hinsichtlich ihrer Wärmedehnungs und/oder Reflektionseigenschaften bei
Sonnenbestrahlung deutlich von diesen unterscheiden.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens erfolgt das Beschichten unter
oder durch Aufdrucken eines Materials, bevorzugterweise eines Farbauftrags, auf die
offenporige Aussenfläche des Grundkörpers. Es ist zudem auch vorgesehen, dieses Material
durch Aufspritzen, mit oder ohne Schablone, aufzubringen. Hierdurch lassen sich erfindungsgemässe
Dämmplatten mit relativ geringem anlagentechnischen Aufwand herstellen und können
deshalb kostengünstig bereitgestellt werden.
[0024] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens erfolgt das Beschichten
unter einem Inkontaktbringen oder durch Inkontaktbringen eines thermoplastischen Kunststoffmaterials
im zumindest teilweise geschmolzenen Zustand mit der offenporigen Aussenfläche des
Grundkörpers, wodurch sich der Vorteil ergibt, dass flüssiges Material in die offenporige
Oberfläche des Grundkörpers eindringen kann und sich nach dem Verfestigen desselben
ein guter Verbund zwischen der Beschichtung und dem Grundkörper ergibt.
[0025] Dabei ist es von Vorteil, wenn das Beschichten unter einem Aufschmelzen bzw. durch
Aufschmelzen einer Folie, bevorzugterweise aus expandiertem Polystyrol (XPS), auf
die offenporige Aussenfläche des Grundkörpers erfolgt.
[0026] Alternativ ist es bevorzugt, wenn das Beschichten unter einem Aufschmelzen oder durch
Aufschmelzen einzelner zuvor auf der offenporigen Aussenfläche der Dämmplatte angeordneter
Kunststoffpartikel erfolgt, so dass eine Vielzahl einzelner, voneinander beabstandeter
punktueller Beschichtungen auf der offenporigen Aussenfläche entsteht.
[0027] Mit den beiden zuvor erwähnten erfindungsgemässen Verfahren lassen sich entsprechende
erfindungsgemässe Dämmplatten kostengünstig und auf einfache Weise herstellen.
[0028] Dabei ist es des Weiteren bevorzugt, wenn das Aufschmelzen der Folie bzw. der Kunststoffpartikel
durch Anpressen derselben mit einer beheizten Fläche an die offenporige Aussenfläche
des Grundkörpers erfolgt. Hierdurch lassen sich kurze Applikationszeiten erzielen
und eine definierte Dimensionierung der so hergestellten Dämmplatten sicherstellen,
und es entsteht ein starker Verbund zwischen Beschichtung und Grundkörperoberfläche.
[0029] Wird in diesem Verfahren eine durchgehende Folie als Ausgangsmaterial für die Beschichtung
verwendet, was bevorzugt ist, so werden das Folienmaterial, die Folienstärke, die
Temperatur der beheizten Fläche und die Anpressdauer der Folie mit der beheizten Fläche
an die offenporige Aussenfläche derartig gewählt, dass die Folie beim Aufschmelzen
auf die offenporige Aussenfläche eine Vielzahl von Löchern erhält.
[0030] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens erfolgt das Beschichten
durch oder unter einem bevorzugterweise tropfenförmigen Aufspritzen von geschmolzenem
Kunststoffmaterial auf die offenporige Aussenfläche des Grundkörpers. Je nach verwendeten
Materialien und angewandter Prozessführung lassen sich hierdurch erfindungsgemässe
Dämmplatten mit einem besonders geringen anlagentechnischen Aufwand herstellen.
[0031] Dabei ist es bei erfindungsgemässen Verfahren, bei denen das Beschichten des Grundkörpers
durch oder unter Inkontaktbringen eines thermoplastischen Kunststoffmaterials im zumindest
teilweise geschmolzenen Zustand mit der offenporigen Aussenfläche des Grundkörpers
erfolgt, bevorzugt, wenn ein Grundkörper aus einem thermoplastischen Kunststoffschaummaterial
verwendet wird und die Beschichtung aus einem thermoplastischen Material gebildet
wird, wobei die Beschichtung und der Grundkörper miteinander verschmolzen werden.
Hierdurch werden diese stoffschlüssig miteinander verbunden.
[0032] Weiter ist es bei solchen Verfahren von Vorteil, wenn die Beschichtung aus einem
Kunststoffmaterial gebildet wird, welches aus der gleichen Kunststoff-Basiskomponente
gebildet ist wie das Kunststoffschaummaterial des Grundkörpers, und zwar bevorzugterweise
aus einem Polystyrol, Polyurethan oder Polyisocyanurat. Diese Materialien sind etabliert
im Bereich der Gebäudeaussenwärmedämmung und es ergibt sich zudem der Vorteil einer
guten Werkstoffkompatibilität und Recyclierbarkeit.
[0033] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des zuvor genannten Verfahrens wird
ein Grundkörper aus einem pigmentierten, expandierten oder extrudierten Polystyrolschaum
bereitgestellt und die Beschichtung aus einem extrudierten Polystyrol gebildet. Mit
einem solchen Verfahren lassen sich kostengünstige erfindungsgemässe Dämmplatten mit
guten Wärmedämmeigenschaften und hervorragender Haftfestigkeit für zementgebundene
Kleber und Aussenverputze herstellen.
[0034] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Beschichtung
aus einem Material, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial, gebildet, welches eine
bessere Reflektionsfähigkeit für Infrarotstrahlung aufweist als das Kunststoffschaummaterial
des Grundkörpers, so dass die Erwärmung des Kunststoffschaummaterials bei direkter
Sonnenbestrahlung und damit eine Wärmedehnung der erfindungsgemässen Dämmplatte gegenüber
einer Dämmplatte, welche ausschliesslich aus dem Kunststoffschaummaterial des Grundkörpers
besteht, deutlich reduziert wird.
[0035] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahren wird die Beschichtung
aus einem Material, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial, gebildet, welches heller
ist als das Kunststoffschaummaterial des Grundkörpers. Hierdurch lässt sich insbesondere
bei Dämmplatten mit Grundkörpern aus farbig oder dunkel pigmentierten Kunststoffschaummaterialien
die Erwärmung des Materials durch direkte Sonnenbestrahlung und damit die Wärmedehnung
deutlich verringern.
[0036] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahren wird ein Grundkörper
aus einem pigmentierten Kunststoffschaummaterial bereitgestellt, und zwar bevorzugterweise
aus einem mit Russ-, Graphit- oder Aluminiumpartikeln pigmentierten Kunststoffschaummaterial.
Mit solchen Kunststoffschaummaterialien lassen sich Dämmplatten mit hervorragenden
Wärmedämmwerten bereitstellen.
[0037] Weitere bevorzugte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen
und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Draufsicht auf eine erste erfindungsgemässe Dämmplatte;
und
Fig. 2 eine perspektivische Draufsicht auf eine zweite erfindungsgemässe Dämmplatte.
[0038] Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Dämmplatte für die Aussenwärmedämmung
von Gebäuden ist in einer perspektivischen Draufsicht in Fig. 1 dargestellt. Wie zu
erkennen ist, besteht die Dämmplatte aus einem plattenförmigen, quadratischen Grundkörper
(1) aus mit Graphit pigmentierte expandierten Polystyrolschaum (schwarz dargestellt),
im vorliegenden Fall aus dem Material "Lambda" der schweizerischen Firma swisspor,
der auf einer seiner beiden grossflächigen Aussenseiten über die gesamte flächige
Erstreckung dieser Aussenseite mit einer zusammenhängenden, netzartigen Beschichtung
(2) aus einem nicht-pigmentierten, weissen, extrudierten Polystyrol (weiss dargestellt)
versehen ist. Die Beschichtung (2) ist mit der Oberfläche des Grundkörpers (1) verschmolzen
und dadurch fest mit dieser verbunden. Durch die Netzzwischenräume der Beschichtung
(2) ist die Oberfläche des Grundkörpers (1) zugänglich, welche in diesen Bereichen
offenporig ist. Diese Dämmplatte wurde durch Anpressen unter Aufschmelzen einer durchgehenden,
papierdünnen, extrudierten und unpigmentierten Polystyrolfolie (z.B. erhältlich von
der deutschen Firma Linpack) mit einer Heizplatte mit einer Oberflächentemperatur
von 184°C an die offenporige Aussenfläche des geschnittenen Grundkörpers (1) hergestellt,
wobei die Polystyrolfolie unter Bildung von Durchbrechungen mit der Oberfläche des
Grundkörpers (1) verschmolzen wurde. Die Anpressdauer betrug im vorliegenden Fall
0.3 Sekunden.
[0039] Fig. 2 zeigt eine andere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Dämmplatte
für die Aussenwärmedämmung von Gebäuden, ebenfalls in einer perspektivischen Draufsicht.
Wie zu erkennen ist, besteht die Dämmplatte hier aus einem plattenförmigen, quadratischen
Grundkörper (1) aus mit Aluminiumpulver pigmentiertem expandierten Polystyrolschaum
(schwarz dargestellt), der auf einer seiner beiden grossflächigen Aussenseiten über
die gesamte flächige Erstreckung dieser Aussenseite eine Vielzahl einzelner und voneinander
beabstandeter punktueller Beschichtungen (3) aus weissem Polystyrol (weiss dargestellt)
aufweist, welche ein im wesentlichen gleichmässiges Tüpfelmuster bilden. Die Beschichtungen
(3) sind jeweils mit der Oberfläche des Grundkörpers (1) verschmolzen und dadurch
fest mit dieser verbunden. In den nicht durch die Beschichtungen (3) abgedeckten Bereichen
ist die Oberfläche des Grundkörpers (1), welche in diesen Bereichen offenporig ist,
zugänglich. Diese Dämmplatte wurde durch Anpressen unter Aufschmelzen einer Vielzahl
von zuvor vereinzelt auf der offenporigen Aussenfläche des Grundkörpers (1) angeordneter
Partikel aus weissem Polystyrol mit einer beheizten Fläche an die offenporige Aussenfläche
des geschnittenen Grundkörpers (1) hergestellt, wobei die Polystyrolpartikel unter
Bildung der einzelnen Beschichtungen (3) mit der Oberfläche des Grundkörpers (1) verschmolzen
wurden.
1. Dämmplatte für die Aussenwärmedämmung von Gebäuden, mit einem plattenförmigen Grundkörper
(1) aus einem Kunststoffschaummaterial, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Bildung der Aussenseite einer mit der Dämmplatte zu erstellenden Aussenwärmedämmung
vorgesehenen Aussenseite der Dämmplatte im wesentlichen über ihre gesamte flächige
Erstreckung eine Oberfläche aufweist, die abwechselnd von ersten offenporigen Bereichen,
welche durch die Aussenfläche des Grundkörpers (1) gebildet sind, und von zweiten
Bereichen, welche von einer auf dem Grundkörper (1) angeordneten, eine Vielzahl von
Durchbrechungen aufweisenden zusammenhängenden Beschichtung (2) oder von einer Vielzahl
einzelner, auf dem Grundkörper (1) angeordneter und voneinander beabstandeter punktueller
Beschichtungen (3) gebildet sind, gebildet wird.
2. Dämmplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Bereiche von einer auf dem Grundkörper (1) angeordneten, eine Vielzahl
von Durchbrechungen aufweisenden zusammenhängenden Beschichtung (2) gebildet sind,
derart, dass die Beschichtung (2) netzartig die Oberfläche des Grundkörpers (1) überspannt,
wobei insbesondere die durchschnittliche Fläche pro Durchbrechung kleiner als 20 mm2
ist.
3. Dämmplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Bereiche von einer auf dem Grundkörper (1) angeordneten, eine Vielzahl
von Durchbrechungen aufweisenden zusammenhängenden Beschichtung (2) gebildet sind,
derart, dass die Beschichtung (2) netzartig die Oberfläche des Grundkörpers (1) überspannt,
wobei insbesondere die Beschichtung (2) pro Quadratzentimeter durchschnittlich mehr
als vier Durchbrechungen aufweist.
4. Dämmplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Bereiche von einer Vielzahl einzelner, auf dem Grundkörper (1) angeordneter
und voneinander beabstandeter punktueller Beschichtungen (3) gebildet sind, derart,
dass die Beschichtungen (3) ein insbesondere im wesentlichen gleichmässiges Tüpfelmuster
auf der Oberfläche des Grundkörpers (1) bilden, wobei insbesondere die durchschnittliche
Fläche pro punktueller Beschichtung kleiner als 20 mm2 ist.
5. Dämmplatte nach Anspruch 1 oder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Bereiche von einer Vielzahl einzelner, auf dem Grundkörper (1) angeordneter
und voneinander beabstandeter punktueller Beschichtungen (3) gebildet sind, derart,
dass die Beschichtungen (3) ein insbesondere im wesentlichen gleichmässiges Tüpfelmuster
auf der Oberfläche des Grundkörpers (1) bilden, wobei insbesondere pro Quadratzentimeter
durchschnittlich mehr als vier punktuelle Beschichtungen (3) vorhanden sind.
6. Dämmplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (2, 3) ein insbesondere durch Bedruckung aufgebrachter Materialauftrag,
insbesondere Farbauftrag ist.
7. Dämmplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (2, 3) aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial, insbesondere
aus extrudiertem Polystyrol, besteht.
8. Dämmplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) und die Beschichtung (2, 3) aus einem thermoplastischen Material
bestehen und miteinander verschmolzen sind.
9. Dämmplatte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (2, 3) aus einem Kunststoffmaterial besteht, welches aus der gleichen
Kunststoff-Basiskomponente gebildet ist wie das Kunststoffschaummaterial des Grundkörpers
(1), insbesondere aus einem Polystyrol, Polyurethan oder Polyisocyanurat.
10. Dämmplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) aus einem expandierten oder extrudierten Polystyrolschaum besteht
und die Beschichtung (2, 3) aus einem extrudierten Polystyrol.
11. Dämmplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (2, 3) aus einem Material, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial
besteht, welches eine bessere Reflektionsfähigkeit für Infrarotstrahlung aufweist
als das Kunststoffschaummaterial des Grundkörpers (1).
12. Dämmplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (2, 3) aus einem Material, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial
besteht, welches heller ist als das Kunststoffschaummaterial des Grundkörpers (1).
13. Dämmplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) aus einem pigmentierten Kunststoffschaummaterial besteht, insbesondere
aus einem mit Russpartikeln, Graphitpartikeln oder Aluminiumpartikeln pigmentierten
Kunststoffschaummaterial.
14. Verwendung der Dämmplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche für die Aussenwärmedämmung
von Gebäuden.
15. Verfahren zur Herstellung der Dämmplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 13, umfassend
die Schritte:
a) Bereitstellen eines plattenförmigen Grundkörpers (1) aus einem Kunststoffschaummaterial
mit einer offenporigen Aussenfläche;
b) Beschichten der offenporigen Aussenfläche im wesentlichen über deren gesamte flächige
Erstreckung mit einer eine Vielzahl von insbesondere unregelmässigen Durchbrechungen
aufweisenden zusammenhängenden Beschichtung (2) oder mit einer Vielzahl einzelner,
voneinander beabstandeter punktueller Beschichtungen (3), derart, dass die beschichtete
Aussenfläche eine Oberfläche erhält, bei welcher sich von der Aussenfläche des Grundkörpers
(1) gebildete offenporige Bereiche und von der Beschichtung (2, 3) gebildete Bereiche
abwechseln.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichten unter oder durch Aufdrucken eines Materials, insbesondere eines Farbauftrags,
auf die offenporige Aussenfläche des Grundkörpers (1) erfolgt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichten unter oder durch Inkontaktbringen eines thermoplastischen Kunststoffmaterials
im zumindest teilweise geschmolzenen Zustand mit der offenporigen Aussenfläche des
Grundkörpers (1) erfolgt.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichten unter oder durch Aufschmelzen einer Folie, insbesondere aus expandiertem
Polystyrol, auf die offenporige Aussenfläche erfolgt.
19. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichten unter oder durch Aufschmelzen einzelner zuvor auf der offenporigen
Aussenfläche der Dämmplatte angeordneter Kunststoffpartikel erfolgt.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufschmelzen der Folie oder der Kunststoffpartikel durch Anpressen derselben
mit einer beheizten Fläche an die offenporige Aussenfläche des Grundkörpers (1) erfolgt.
21. Verfahren nach Anspruch 18 und nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass eine durchgehende Folie verwendet wird und das Folienmaterial, die Folienstärke,
die Temperatur der beheizten Fläche und die Anpressdauer an die offenporige Aussenfläche
derartig gewählt werden, dass die Folie beim Aufschmelzen auf die offenporige Aussenfläche
eine Vielzahl von Löchern erhält.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichten unter einem insbesondere tropfenförmigen Aufspritzen von geschmolzenem
Kunststoffmaterial auf die offenporige Aussenfläche des Grundkörpers (1) erfolgt.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass ein Grundkörper (1) aus einem thermoplastischen Kunststoffschaummaterial bereitgestellt
wird und die Beschichtung (2, 3) aus einem thermoplastischen Material gebildet wird,
wobei die Beschichtung (2, 3) und der Grundkörper (1) miteinander verschmolzen werden.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (2, 3) aus einem Kunststoffmaterial gebildet wird, welches aus der
gleichen Kunststoff-Basiskomponente gebildet ist wie das Kunststoffschaummaterial
des Grundkörpers (1), insbesondere aus einem Polystyrol, Polyurethan oder Polyisocyanurat.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass ein Grundkörper (1) aus einem expandierten oder extrudierten Polystyrolschaum bereitgestellt
wird und die Beschichtung (2, 3) aus einem extrudierten Polystyrol gebildet wird.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (2, 3) aus einem Material, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial
gebildet wird, welches eine bessere Reflektionsfähigkeit für Infrarotstrahlung aufweist
als das Kunststoffschaummaterial des Grundkörpers (1).
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (2, 3) aus einem Material, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial
gebildet wird, welches heller ist als das Kunststoffschaummaterial des Grundkörpers
(1).
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass ein Grundkörper (1) aus einem pigmentierten Kunststoffschaummaterial bereitgestellt
wird, insbesondere aus einem mit Russpartikeln, Graphitpartikeln oder Aluminiumpartikeln
pigmentierten Kunststoffschaummaterial.