[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zielmarkenanordnung für ein Zielfernrohr
oder dergleichen mit einem Fadenkreuz sowie zumindest zwei oder drei zusätzlichen
Zielmarken.
[0002] Bei den bislang beim Stand der Technik in Zielfernrohren verwendeten Zielmarkenanordnungen
bzw. Absehen ist es in der Praxis durch die an sich bekannten zusätzlichen Zielmarken
häufig zu Problemen gekommen. Nicht nur unter Jagdstressbedingungen sondern auch in
konzentrierter Atmosphäre auf dem Schießstand wurden die verschiedenen, dicht beieinander
liegenden Zielmarken verwechselt und das Ziel dadurch verfehlt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Zielmarkenanordnung zur Verfügung
zu stellen, welche so gestaltet ist, dass sie auch bei größeren Entfernungen und mit
unterschiedlichen Munitionen ein sicheres Treffen des Zieles erlaubt.
[0004] Erfindungsgemäß wird dies erreicht, indem der Abstand der dem Fadenkreuz nächsten
ersten Zielmarke vom Fadenkreuz zum Abstand einer weiteren Zielmarke vom Fadenkreuz
in einem Verhältnis zwischen 0,45 und 0,93, vorzugsweise zwischen 0,55 und 0,78, steht.
[0005] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Rumpfhöhe der wichtigsten Wildarten
mit den Fallhöhen der verschiedenen Kalibergruppen bzw. den Differenzen zwischen den
Kalibergruppen der bei der Jagd in der Regel verwendeten Geschosse übereinstimmen.
Dies ermöglicht es, bei der erfindungsgemäßen Wahl der Abstände zwischen den Zielmarken
und dem Fadenkreuz mit der Zielmarkenanordnung zum einen die Entfernung zum Ziel zu
schätzen und andererseits in Abhängigkeit vom gewählten Kaliber des Geschosses und
der geschätzten Entfernung die geeignete Zielmarke auszuwählen um so das Ziel sicher
zu treffen. Eine besonders günstige Ausführungsform sieht vor, dass zusätzlich zum
Fadenkreuz genau zwei Zielmarken oder genau drei Zielmarken vorhanden sind. Es hat
sich herausgestellt, dass bereits mit zwei oder drei zusätzlichen Zielmarken, welche
die erfindungsgemäßen Abstände aufweisen, eine Entfernungsschätzung mit den gängigsten
Tierkörpern und eine Zielmarkenauswahl für die gängigsten Kaliber möglich ist. Bei
der Verwendung einer geringen Anzahl von zusätzlichen Zielmarken ist eine besonders
einfache und übersichtliche Zielmarkenanordnung möglich, welche die eingangs erwähnten,
beim Stand der Technik bekannten Probleme mit der Verwechslung von Zielmarken bei
bisher bekannten Zielmarkenanordnungen unterbindet.
[0006] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht in diesem Zusammenhang vor, dass
der Abstand der dem Fadenkreuz nächsten ersten Zielmarke vom Fadenkreuz zum Abstand
einer weiteren Zielmarke vom Fadenkreuz in einem Verhältnis von 23 zu 35 steht, und
falls eine dritte Zielmarke vorhanden ist, der Abstand der dem Fadenkreuz nächsten
ersten Zielmarke vom Fadenkreuz zum Abstand der dritten Zielmarke vom Fadenkreuz in
einem Verhältnis von 23 zu 50 steht. Dies beruht einerseits auf der Erkenntnis, dass
so genannte rasante Kaliber (z.B. 300er oder 6,5 x 65) im Durchschnitt auf 300 m 23
cm fallen, während so genannte Standardkaliber, wie z.B. 30-06 oder 7 x 64 oder 308
oder 7 x 65R auf dieser Distanz 35 cm fallen. So genannte Drückjagdkaliber, wie z.B.
8 x 57 oder 9,3 x 62 oder 9,3 x 74 R oder 375 fallen auf 300 m ca. 50 cm. Andererseits
beträgt die Rumpfhöhe eines Rehs ca. 23 cm, die von Gams, Muffel und Steinwild ca.
35 cm und die von Rothirsch und Sau ca. 50 cm sowie die des Fuchses ca. 15 cm. Hieraus
ergibt sich eine Korrelation zwischen den Fallhöhen der verschiedenen Kalibergruppen
und den Rumpfhöhen, die erfindungsgemäß für eine besondere effektive, aber auch einfache
Zielmarkenanordnung genutzt werden kann.
[0007] Bei der Festlegung der oben genannten erfindungsgemäßen Abstandsverhältnisse ist
darüber hinaus noch eingeflossen, dass 5 cm Abweichung von den genannten, besonders
bevorzugten Werten mühelos auf den Wildkörper abgeschätzt werden können und - abgesehen
davon - eine Abweichung von 5 cm an der Wirkung eines Kammerschusses ohnehin nichts
ändert.
[0008] Verkleinert man die genannten Toleranzen von 5 cm, so ist bei bevorzugten Zielmarkenanordnungen
vorgesehen, dass der Abstand der dem Fadenkreuz nächsten ersten Zielmarke vom Fadenkreuz
zum Abstand einer weiteren Zielmarke vom Fadenkreuz in einem Verhältnis zwischen 0,58
und 0,74, vorzugsweise zwischen 0,6 und 0,7, steht und/oder im Falle von drei Zielmarken
der Abstand der dem Fadenkreuz nächsten ersten Zielmarke vom Fadenkreuz zum Abstand
der dritten Zielmarke vom Fadenkreuz in einem Verhältnis zwischen 0,32 und 0,63, vorzugsweise
zwischen 0,39 und 0,54, steht.
[0009] Bei Zielfernrohren sind zumeist zwei Bildebenen zwischen Objektiv und Okular vorgesehen.
Ist das Absehen bzw. die Zielmarkenanordnung in der so genannten ersten, dem Objektiv
nächsten Bildebene angeordnet, so ist bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorgesehen,
dass die erste dem Fadenkreuz nächste Zielmarke in Betriebsstellung der Zielmarkenanordnung
oberhalb einer im Wesentlichen horizontal verlaufenden Linie des Fadenkreuzes und
alle weiteren Zielmarken unterhalb dieser im Wesentlichen horizontal verlaufenden
Linie des Fadenkreuzes angeordnet sind.
[0010] Ist die Zielmarkenanordnung hingegen in der so genannten zweiten Bildebene, also
der dem Okular nächsten Bildebene des Zielfernrohres angeordnet, so sieht eine besonders
günstige erfindungsgemäße Ausführungsvariante vor, dass alle Zielmarken in Betriebsstellung
der Zielmarkenanordnung unterhalb einer im Wesentlichen horizontal verlaufenden Linie
des Fadenkreuzes angeordnet sind. Diese Zielmarkenanordnung mit allen Zielmarken unterhalb
der im Wesentlichen horizontal verlaufenden Linie des Fadenkreuzes kann jedoch auch
in der oben genannten ersten, dem Objektiv nächsten Bildebene angeordnet sein.
[0011] Weitere und Merkmale und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Figurenbeschreibung. Dabei zeigen
- die Fig. 1 - 4
- verschiedene erfindungsgemäße Ausgestaltungsformen von Zielmarkenanordnungen,
- die Fig. 5a - 6e
- Beispiele zur Entfernungsschätzung mittels einer Zielmarkenanordnung gemäß Fig. 1,
- die Fig. 7a - 7c
- die Verwendung entsprechender Zielmarken bei verschiedenen Kalibern und Entfernungen
für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1,
- die Fig. 8a - 9e
- die Entfemungsschätzung anhand von Tierkörpern mittels des Ausführungsbeispiels gemäß
Fig. 2,
- die Fig. 10a - 10c
- die entsprechende Auswahl von Zielmarken bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2,
und
- die Fig. 11
- eine stark schematisierte Darstellung eines Längsschnittes durch ein Zielfernrohr
mit den beiden Bildebenen.
[0012] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel mit insgesamt drei zusätzlichen
Zielmarken 3, 4, 5, weiches zur Anordnung in der ersten, also dem Objektiv 8 nächstgelegenen
Bildebene 11 (siehe Fig. 11) vorgesehen ist. Neben den zusätzlichen Zielmarken 3,
4, 5 weist diese Zielmarkenanordnung das Fadenkreuz 2, welches durch Schnitt der in
Betriebstellung horizontalen Linie 6 mit der in Betriebstellung vertikalen Linie 7
entsteht. Wie auch in den anderen erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen sind die
zusätzlichen Zielmarken 3, 4, 5 bevorzugt als parallel zur horizontalen Linie 6 verlaufende
Linien ausgebildet. Die Linien der zusätzlichen Zielmarken 3, 4, 5 sind der übersichtlichkeit
halber jedoch kürzer als die horizontale Linie 6 des Fadenkreuzes 2. Die zusätzlichen
Zielmarken 3, 4, 5 schneiden - wie auch die horizontale Linie 6 - die vertikale Linie
7 des Fadenkreuzes. Die Linien 6 und 7 des Fadenkreuzes 2 schneiden sich im Zentrum
der Zielmarkenanordnung.
[0013] Fig. 2 zeigt, wie die Zielmarken 3, 4, 5 günstigerweise angeordnet sind, wenn die
Zielmarkenanordnung, also das Absehen in der so genannten zweiten, dem Okular 10 des
Zielfernrohres nächstgelegenen Bildebene 12 angeordnet ist. Bei für diese Bildebene
12 vorgesehenen Absehen können alle zusätzlichen Zielmarken 3, 4, 5 unterhalb des
Fadenkreuzes 2 platziert werden. Die Abstände der einzelnen Zielmarken 3, 4, 5 vom
Fadenkreuz entsprechen jedoch den Abständen wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1,
bei dem die dem Fadenkreuz nächste Zielmarke 3 oberhalb des Fadenkreuzes 2 angeordnet
ist. Bei dem Absehen gemäß Fig. 2 ist die Linie der ersten Zielmarke 3 kürzer als
die der beiden darunter liegenden 4 und 5 ausgebildet, was die Unterscheidbarkeit
auch unter Jagdstressbedingungen deutlich vereinfacht. Wie bereits ausgeführt, kann
diese Zielmarkenanordnung gemäß Fig. 2 - wie auch die gemäß Fig. 4 - aber auch in
der ersten Bildebene 11 angeordnet werden.
[0014] In beiden bisher besprochenen und in Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispielen
beträgt das Verhältnis des Abstandes 15 zwischen der ersten Zielmarke 3 und dem Fadenkreuz
2 zum Abstand 16 der zweiten Zielmarke 4 zum Fadenkreuz 2 23 zu 35. Das Verhältnis
des Abstandes 15 der ersten Zielmarke 3 zum Fadenkreuz 2 zum Abstand 17 der dritten
Ziel marke 5 zum Fadenkreuz 2 beträgt 23 zu 50.
[0015] Die Fig. 3 und 4 zeigen weitere erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele, welche durch
Weglassen der jeweils dritten Zielmarke 5 aus den Ausführungsbeispielen gemäß Fig.
1 und 2 entstehen. Bei diesen Ausführungsbeispielen sind also nicht wie in Fig. 1
und 2 genau drei, sondern genau zwei zusätzliche Zielmarken 3 und 4 vorgesehen. Die
Abstandsverhältnisse der Zielmarken 3 und 4 zum Fadenkreuz 2 entsprechen denen der
Ausführungsbeispiele gemäß Fig. 1 und 2. Entsprechend ist das Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 3 für die Anordnung in der ersten Bildebene 11 und das Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 4 für die Anordnung der zweiten Bildebene 12 oder in der ersten Bildebene
11 vorgesehen.
[0016] Im Weiteren werden nun die Entfemungsschätzung sowie die Zielpunktauswahl für verschiedene
Entfernungen und Geschosskalibergruppen anhand der Ausführungsbeispiele gemäß Fig.
1 und Fig. 2 erläutert. Für die Ausführungsbeispiele gemäß Fig. 3 und 4 ergibt sich
- soweit anwendbar - Entsprechendes, worauf hier im Detail nicht noch einmal eingegangen
werden muss.
[0017] Die Fig. 5a bis 5e zeigen, wie groß häufig auftretende Wildarten auf eine Entfernung
von 200 m im Absehen gemäß Fig. 1 erscheinen. Der Übersichtlichkeit halber ist in
diesen Figuren wie auch in den Fig. 6a bis 6e und 8a bis 8c sowie 9a bis 9e die Bezeichnung
der Zielmarken 3, 4, 5 weggelassen worden. Sie ergibt sich aber im Vergleich mit den
Fig. 1 und Fig. 2.
[0018] Die Fig. 6a bis 6e zeigen dieselben Tiere wie die Fig. 5a bis 5e, jedoch in einer
Entfernung von 300 m. So erscheint ein ausgewachsenes Reh gemäß Fig. 5a auf eine Entfernung
von 200 m im erfindungsgemäßen Absehen gemäß Fig. 1 so groß, dass sein Rumpf genau
den Abstand 16 zwischen dem Fadenkreuz 2 und der zweiten Zielmarke 4 einnimmt, während
das Reh auf 300 m lediglich den geringeren Abstand 15 zwischen dem Fadenkreuz 2 und
der ersten Zielmarke 3 einnimmt. Die Fig. 5b bis 5e und die Fig. 6b bis 6e zeigen
entsprechende Bilder für 200 m Entfernung bzw. 300 m Entfernung für Gams, Muffel,
Steinwild, Rothirsch, Sau und Fuchs.
[0019] Durch das unterschiedlich große Erscheinen der Tierkörperrümpfe bei den verschiedenen
Entfernungen kann der Beobachter bzw. Schütze entscheiden, ob das Wild nun bis zu
200 m oder eher 300 m entfernt ist, wobei bis 200 m keine Korrektur zur Berücksichtigung
der Fallhöhe des Geschosses durchgeführt werden muss, während bei Entfernungen von
300 m eine andere Zielmarke zum Zielen gewählt werden soll.
[0020] Die Wahl der Zielmarke 3, 4, 5 ist für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 für verschiedene
Kalibergruppen in den Fig. 7a bis 7c gezeigt. Die Punkte 13 zeigen jeweils die bei
einer Entfernung von 200 m zu wählenden Zielpunkte. Die Punkte 14 zeigen die bei einer
Entfernung von 300 m zu wählenden Zielpunkte. In dem Bereich dazwischen wird der Schütze
entsprechend interpolieren bzw. entscheiden, ob das Wild eher bis zu 200 m oder eher
300 m weit entfernt ist. Fig. 7a zeigt die beiden Zielpunkte 13 und 14 für die Gruppe
der so genannten rasanten Kaliber. Fig. 7b zeigt die Zielpunkte 13, 14 für die Gruppe
der Standardkaliber und Fig. 7c die entfemungsabhängige Auswahl der Zielpunkte 13
und 14 für die oben genannten Drückjagdkaliber.
[0021] Die Fig. 8a bis 9e zeigen eine entsprechende Entfemungsschätzung mit der vorzugsweise
in der zweiten Bildebene 12 anzuordnenden Zielmarkenanordnung gemäß Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2. In den Fig. 8a bis 8c sind die Tiere jeweils 200 m und in den Fig. 9a
bis 9e jeweils 300 m vom Schützen entfernt.
[0022] Fig. 10a zeigt für rasante Kaliber für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 den Anhalte-
bzw. zu wählenden Zielpunkt 13 für eine Entfernung von 200 m sowie den bei einer Entfernung
von 300 m zu wählenden Anhalte- bzw. Zielpunkt 14. Fig. 10b zeigt dasselbe für die
Gruppe der Standardkaliber sowie Fig. 10c für die Gruppe der Drückjagdkaliber.
[0023] Bei der Einteilung der Kalibergruppen beträgt die Restabweichung der Geschosse auf
300 m günstigerweise maximal 5 cm. Diese können - wie oben erwähnt - mühelos auf dem
Wildkörper abgeschätzt werden. Die gezeigten erfindungsgemäßen Absehen bzw. Zielmarkenanordnungen
decken somit alle gängigen Kaliber ab. Sämtliche Geschosse mit einer Fallhöhe zwischen
18 und 56 cm auf 300 m können mit dem erfindungsgemäßen Absehen verwendet werden.
Zu den rasanten Kalibern zählen alle Geschosse mit Fallhöhen auf 300 m zwischen 18
und 28 cm, zu den Standardkalibem alle Geschosse mit Fallhöhen auf 300 m zwischen
30 und 40 cm und zu den Drückjagdkalibern alle Geschosse mit Fallhöhen auf 300 m zwischen
45 und 55 cm. Die vermeintliche Lücke zwischen Standard- und Drückjagdkaliber besteht
nicht, denn die beiden unteren Zielmarken 4 und 5 liegen so dicht beieinander, dass
exakt zwischen den beiden Zielmarken 4 und 5 angehalten werden kann.
[0024] Für den optimalen Einsatz von erfindungsgemäßen Absehen sollte die Waffe auf die
maximale Flugbahnhöhe über die Visierlinie eingeschossen werden. Auch hier werden
5 cm Maximalabweichung zugrunde gelegt. Die Waffe muss also so eingeschossen werden,
dass das Geschoss auf 200 m maximal 5 cm unterhalb des Zielpunkts einschlägt. Das
gewährleistet, dass für jedes Kaliber bis 200 m unabhängig von Distanz und Kaliber
ein Anhaltepunkt im Absehen ausreicht. Für langsame Kaliber genügt eine maximale Flugbahnhöhe
über der Visierlinie von 5 cm. Für schnellere Kaliber wird ein entsprechend geringerer
Wert gewählt. Damit ist gewährleistet, dass von 0 bis 200 m mit einer maximalen Abweichung
von 5 cm getroffen wird. Wie oben bereits erwähnt, kann damit ein sicherer Kammerschuss
auf nahezu alle Wildarten abgegeben werden.
[0025] Jenseits der kritischen Distanz von 200 m fallen alle Geschosse relativ stark. Deshalb
muss eine neue Zielmarke als Visierpunkt gewählt werden. Für Schüsse auf 300 m gelten
bei den erfindungsgemäßen Absehen die in den Fig. 7a bis 7c und 10a bis 10c gezeigten
Zielpunkte 14. Um präzise Schüsse bis 300 m abgeben zu können, muss sich der Schütze
damit je nach verwendetem Kaliber lediglich zwei Punkte in dem erfindungsgemäßen Absehen
bzw. der Zielmarkenanordnung einprägen, einen für Schüsse bis 200 m und einen für
Schüsse auf 300 m. Bei Entfernungen zwischen 200 und 300 m kann entsprechend zwischen
den beiden Visierpunkten 13, 14 der jeweiligen Kalibergruppen angehalten werden.
[0026] Die integrierte Entfernurigsschätzfunktion erleichtert dem Schützen die Entscheidung,
mit welchem seiner beiden Punkte er anhalten muss bzw. ob er überhaupt noch einen
sicheren Schuss abgeben kann. Die erfindungsgemäßen Zielmarkenanordnungen leisten
zwar keine exakte Distanzmessung, jedoch kann die Entfernung für die wichtigsten Wildarten
ausreichend genau bestimmt werden. Da der Jäger dadurch immer weiß, mit welchem Punkt
er anhalten muss, werden Schüsse bis 300 m in der Jagdpraxis möglich.
1. Zielmarkenanordnung für ein Zielfernrohr oder dergleichen mit einem Fadenkreuz sowie
zumindest zwei oder drei zusätzlichen Zielmarken, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (15) der dem Fadenkreuz (2) nächsten ersten Zielmarke (3) vom Fadenkreuz
(2) zum Abstand (16) einer weiteren Zielmarke (4, 5) vom Fadenkreuz (2) in einem Verhältnis
zwischen 0,45 und 0,93, vorzugsweise zwischen 0,55 und 0,78, steht.
2. Zielmarkenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (15) der dem Fadenkreuz (2) nächsten ersten Zielmarke (3) vom Fadenkreuz
(2) zum Abstand (16) einer weiteren Zielmarke (4, 5) vom Fadenkreuz (2) in einem Verhältnis
zwischen 0,58 und 0,74, vorzugsweise zwischen 0,6 und 0,7, steht.
3. Zielmarkenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Zielmarke (4, 5) die zweite Zielmarke (4) ist, welche im Fall von insgesamt
drei zusätzlichen Zielmarken (3, 4, 5) einen geringeren Abstand vom Fadenkreuz (2)
hat als eine dritte Zielmarke (5).
4. Zielmarkenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Zielmarke (3) und/oder die zweite Zielmarke (4) und/oder die gegebenenfalls
vorhandene dritte Zielmarke (5) als im Wesentlichen parallel zu einer in Betriebsstellung
der Zielmarkenanordnung horizontal verlaufenden Linie (6) des Fadenkreuzes (2) angeordnete
Linie(n) ausgebildet ist (sind).
5. Zielmarkenanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die die erste Zielmarke (3) und/oder die zweite Zielmarke (4) und/oder die gegebenenfalls
vorhandene dritte Zielmarke (5) bildende(n) Linie(n) kürzer als die in Betriebsstellung
der Zielmarkenanordnung horizontal verlaufende Linie (6) des Fadenkreuzes (2) ist
(sind) und/oder eine in Betriebsstellung der Zielmarkenanordnung vertikal verlaufende
Linie (7) des Fadenkreuzes (2) schneidet (schneiden).
6. Zielmarkenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zum Fadenkreuz (2) genau zwei Zielmarken (3, 4) oder genau drei Zielmarken
(3, 4, 5) vorhanden sind.
7. Zielmarkenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Linien (6, 7) des Fadenkreuzes (2) im Zentrum der Zielmarkenanordnung schneiden.
8. Zielmarkenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle von drei Zielmarken (3, 4, 5) der Abstand (15) der dem Fadenkreuz (2) nächsten
ersten Zielmarke (3) vom Fadenkreuz (2) zum Abstand (17) der dritten Zielmarke (5)
vom Fadenkreuz (2) in einem Verhältnis zwischen 0,32 und 0,63, vorzugsweise zwischen
0,39 und 0,54, steht.
9. Zielmarkenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (15) der dem Fadenkreuz (2) nächsten ersten Zielmarke (3) vom Fadenkreuz
(2) zum Abstand (16) einer weiteren Zielmarke (4) vom Fadenkreuz (2) in einem Verhältnis
von 23 zu 35 steht, und falls eine dritte Zielmarke (5) vorhanden ist, der Abstand
(15) der dem Fadenkreuz (2) nächsten ersten Zielmarke (3) vom Fadenkreuz (2) zum Abstand
(17) der dritten Zielmarke (5) vom Fadenkreuz (2) in einem Verhältnis von 23 zu 50
steht.
10. Zielmarkenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste dem Fadenkreuz (2) nächste Zielmarke (3) in Betriebsstellung der Zielmarlcenanordnung
oberhalb einer im Wesentlichen horizontal verlaufenden Linie (6) des Fadenkreuzes
(2) angeordnet ist und alle weiteren Zielmarken (4, 5) unterhalb dieser im Wesentlichen
horizontal verlaufenden Linie (6) des Fadenkreuzes (2) angeordnet sind.
11. Zielmarkenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass alle Zielmarken (3, 4, 5) in Betriebsstellung der Zielmarkenanordnung unterhalb einer
im Wesentlichen horizontal verlaufenden Linie (6) des Fadenkreuzes (2) angeordnet
sind.
12. Zielfernrohr mit einem in Betriebsstellung einem zu beobachtenden Objekt zuzuwendenden
Objektiv und einem einem Auge des Beobachters zuzuwendenden Okular sowie zumindest
zwei dazwischen angeordneten Bildebenen, dadurch gekennzeichnet, dass in der dem Objektiv (8) nächsten Bildebene (11) eine Zielmarkenanordnung nach Anspruch
10 angeordnet ist.
13. Zielfernrohr mit einem in Betriebsstellung einem zu beobachtenden Objekt zuzuwendenden
Objektiv und einem einem Auge des Beobachters zuzuwendenden Okular sowie zumindest
zwei dazwischen angeordneten Bildebenen, dadurch gekennzeichnet, dass in der dem Okular (10) nächsten Bildebene (12) eine Zielmarkenanordnung nach Anspruch
10 oder 11 angeordnet ist.