(19)
(11) EP 1 967 093 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.09.2008  Patentblatt  2008/37

(21) Anmeldenummer: 08004075.1

(22) Anmeldetag:  05.03.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47B 67/00(2006.01)
A47K 1/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 05.03.2007 DE 102007010916

(71) Anmelder: Alape GmbH
38644 Goslar Hahndorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Kloss, Jürgen
    38315 Schladen (DE)
  • Seltenheim, Volker, Dr.
    44287 Dortmund (DE)

(74) Vertreter: Einsel, Martin 
Patentanwälte Einsel & Kollegen Jasperalle 1a
38102 Braunschweig
38102 Braunschweig (DE)

   


(54) Montageeinrichtung für die Montage von Waschplatzelementen an einer Wand


(57) Eine Montageeinrichtung für die Montage von Waschplatzelementen an einer Wand weist eine Rahmenvorrichtung (10) auf. Sie besitzt eine Aufnahmevorrichtung (20) für Waschtische (21) und/oder Waschbecken (22).
Außerdem ist eine Aufnahmevorrichtung (30) für Spiegel (31) vorgesehen, die so ausgestaltet ist, dass zwischen der für den Spiegel (31) vorgesehenen Ebene und der Wand ein Raumbereich (32) vorgesehen ist, in dem ein oder mehrere Zusatzfunktionselemente angeordnet oder anordenbar sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Montageeinrichtung für die Montage von Waschplatzelementen an einer Wand.

[0002] Sanitäranlagen zur Montage an Wänden sind seit langem bekannt. Derartige Sanitäranlagen sind insbesondere für private Badezimmereinrichtungen üblich und betreffen unter anderem sogenannte Waschtische, in denen Waschbecken eingelassen sind oder auch Unterschränke zusätzlich zu Waschbecken.

[0003] Ein Vorschlag hierzu ist beispielsweise aus der EP 0 806 164 B1 bekannt. Dort wird eine Montageeinrichtung für die Montage von Möbeln und Waschplatzelemente an einer Wand vorgeschlagen, die mit einer vor der Wand zu montierenden stangen-, schienen- beziehungsweise relingartigen Konzeption arbeitet. Dieses Trägerelement, das vor der Wand angeordnet ist, kann dann besonders flexibel auswechselbar unterschiedliche Möbel tragen. Derartige Konzeptionen dienen insbesondere dazu, für eine private Familie nachträglich eine Änderung der Möblierung eines Badezimmers zu ermöglichen, um beispielsweise zusätzliche Waschgelegenheiten oder andere Sanitäreinrichtungen ergänzen zu können.

[0004] Weitere Waschtische zur Montage an einer Wand sind beispielsweise aus der DE 10 2005 002 831 A1 bekannt. Dort wird ein mehreckiger Rahmen vorgeschlagen, in den Waschtische, Schränke, Schränke mit aufgesetzten und integrierten Waschbecken und andere Möbel einsetzbar sind.

[0005] Bekannt ist es auch, in Sanitäranlagen Spiegel zu integrieren. So schlägt beispielsweise die DE 20 2006 012 239 U1 einen Spiegel vor, der nahezu flach auf einer Wand montiert ist und vor dem Beleuchtungseinrichtungen mittels einer über dem Spiegel vorgesehenen Schiene verfahren werden können.

[0006] Im öffentlichen und halböffentlichen Bereich sind dagegen modulare Anlagen für Waschplatzeinrichtungen unbekannt. Die Anforderungen im öffentlichen oder auch halb öffentlichen Bereich sind andere als im privaten Bereich. Für öffentlich zugängliche Sanitäranlagen werden ebenfalls Waschtische und Waschbecken benötigt. Bekannt aus öffentlich zugänglichen Sanitäranlagen sind beispielsweise auch Handtrockner, die separat von den Waschplatzeinrichtungen an einer Wand montiert werden, Seifenspendersysteme, die an separat anzubringende Halter befestigt werden müssen, und eine Reihe weiterer in Sanitäranlagen gewünschter Elemente.

[0007] Es ist bisher sehr aufwendig für den Architekten und Planer von öffentlichen und halböffentlichen Gebäuden (Hotels, Flughäfen, öffentlichen Einrichtungen), hier eine Koordination der verschiedenen Elemente und Anlagen vorzunehmen, die für solche öffentlich zugänglichen Sanitäranlagen gewünscht werden.

[0008] Es besteht daher ein Bedürfnis nach Waschplatzeinrichtungen zur Montage an einer Wand, die insbesondere für öffentlich zugängliche Sanitäranlagen geeignet sind. Insbesondere wird für derartige Waschplatzeinrichtungen eine entsprechende Montageeinrichtung benötigt.

[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Montageeinrichtung vorzuschlagen.

[0010] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale einer Montageeinrichtung gemäß Anspruch 1 verwirklicht.

[0011] Die erfindungsgemäße Konzeption einer Montageeinrichtung für die Montage von Waschplatzelementen an einer Wand zeigt einen ganz wesentlichen Unterschied zu herkömmlichen Konzepten beim Aufbau von Waschplatzeinrichtungen in öffentlich oder halb öffentlich zugänglichen Sanitäranlagen. Dieser wesentliche Unterschied besteht in einem räumlichen Versatz der für die Aufnahmevorrichtung für den Spiegel vorgesehenen Elemente relativ zur Wand und damit auch relativ zu den Aufnahmevorrichtungen etwa für den Waschtisch.

[0012] Der Spiegel besitzt nach seinem Einbau dann einen deutlichen Abstand zur Wand. Damit zugleich sein Abstand zum Nutzer des Waschplatzes geringer als der Abstand des Nutzers von der Hinterkante des Waschtisches. Der Spiegel liegt also bei der Benutzung des Waschplatzes dem Benutzer sehr viel näher, verglichen mit herkömmlichen Waschplatzeinrichtungen.

[0013] Bei herkömmlichen Waschplatzeinrichtungen musste sich der Benutzer des Waschplatzes stets relativ weit über den Waschtisch beugen, wenn er beispielsweise Schmink- oder Teintkorrekturen vornehmen wollte. Dieser Abstand zwischen Spiegel und Benutzer oder Betrachter wird dadurch optimiert und das Durchführen der Korrekturen mithin wesentlich vereinfacht.

[0014] Einen dem Benutzer näher gerückten Spiegel gibt es bisher nur bei privaten Badezimmereinrichtungen. Dort ist es bekannt, etwa Spiegelflächen als Teile der Außenseiten von Wandschränken anzuordnen, die zum Verstauen von privaten Waschutensilien benachbart zum Waschplatz benötigt werden. Derartige Spiegelflächen sind jedoch aufgrund ihrer Funktion als Teile von Klapptüren von Wandschränken sehr klein.

[0015] Bei öffentlichen oder halb öffentlich zugänglichen Sanitäranlagen ist das Vorsehen von Wandschränken umgekehrt sinnlos, da dort keine privaten Waschutensilien untergestellt werden müssen oder sollen. Das Vorsehen derartiger Wandschränke wäre daher bisher insgesamt auch aus Kostengründen sinnlos und unzweckmäßig gewesen.

[0016] Gemäß der Erfindung wird hier auch kein Wandschrank vorgesehen, sondern stattdessen wird in dem durch das Schaffen einer vorgerückten Ebene für den Spiegel geschaffenen Raumbereich eine ganz andere Möglichkeit zur Verfügung gestellt. In diesem Raumbereich beziehungsweise bevorzugt in und benachbart zu der Fläche, die diesen Raumbereich nach unten gegenüber dem Bereich oberhalb des Waschtisches beziehungsweise Waschbeckens abgrenzt werden ein oder mehrere Zusatzfunktionselemente angeordnet oder anordenbar.

[0017] Bei diesen Zusatzfunktionselementen kann es sich beispielsweise um einen Lufttrockner zum Händetrocknen handeln; ergänzend kann hier auch ein Seifenspender und/oder Licht vorgesehen werden.

[0018] Besonders bevorzugt ist es allerdings, wenn in diesem Bereich auch ein Sensorelement angeordnet wird (wobei dieses Sensorelement auch mehrere Sensoren aufweisen kann), die den Bereich unterhalb des Raumbereiches oder schräg unterhalb dieses Raumbereiches auf die Anwesenheit von Händen hin überprüfen und abfragen.

[0019] Mit einem derartigen Sensor können dann davon abhängig bestimmte der erwähnten Zusatzfunktionselemente gesteuert oder freigegeben werden oder auch umgekehrt sichergestellt werden, dass eine Abschaltung von Zusatzfunktionselementen erfolgt, wenn sich ohnehin keine Hände in dem Bereich unterhalb dieses Raumbereiches befinden. Dieser Bereich ist zugleich bei üblichen Waschtischen und/oder Waschbecken auch der Bereich oberhalb des Waschbeckens.

[0020] Mit einer derartigen Konstruktion lassen sich vielfältige und sehr unterschiedliche Waschtische und Sanitäranlagen mit ein und demselben Rahmen aufbauen. Die betreffenden Elemente werden einfach in die vorgesehenen Ausnehmungen eingeführt und dort festgelegt.

[0021] In der neuen Systemwand sind von vornherein sämtliche Funktionen eines Waschplatzes integriert: Dadurch lässt sie sich flächig in die Raumarchitektur einbinden und bietet durch verschiedenste Oberflächen und Szenarien enormen Gestaltungsfreiraum. Der Planungsaufwand für die Koordination der Gewerke reduziert sich durch die systemisch angelegte Lösung aller technischen Schnittstellen auf ein Minimum.

[0022] Eine Beschränkung auf 2 Rahmenbreiten lässt trotzdem praktisch alle Möglichkeiten erfüllbar werden, die vom Architekten und Bauherrn im öffentlichen Bereich gewünscht werden.

[0023] So können verschiedenartige aufklappbare oder nicht aufklappbare Spiegel vorgesehen werden. Die Spiegel können mit hydraulischen oder pneumatischen Federn aufklappbar sein.

[0024] Die erfindungsgemäße Konzeption stellt ein komplettes, funktionsfähiges und stilistisch optimiertes Wandelement dar. Alle Komponenten zur Gewährleistung der erforderlichen Funktionalität sind vorhanden. Zugleich wird die Möglichkeit geboten, den persönlichen, architektonischen Geschmack gestalterisch zu realisieren. Die so entstehenden erfindungsgemäßen Waschplatzeinrichtungen sind autark und können in öffentlichen Waschplatzanlagen aneinandergereiht werden; mehrere derartige Einrichtungen passen genau nebeneinander. Gleichwohl können sie zwar gestalterisch aneinander angepasst sein, aber je nach Wunsch unterschiedliche Funktionalitäten besitzen.

[0025] Vorgesehen ist insbesondere ein Rahmen für eine Befestigung der weiteren Bausteine an der Wand, also ein Vorwandsystem. Vorgesehen sind außerdem die für eine Wasserversorgung erforderlichen Funktionssysteme einschließlich einer Armatur; vorgesehen sind je nach Wunsch Seifenspendersysteme, Händetrocknersysteme, Abwassersysteme und Beleuchtungssysteme.

[0026] Auch Revisionsfunktionen und Hinweisfunktionen auf Positionen bestimmter Elemente sind ebenfalls vorgesehen.

[0027] Architekten streben nach klarer Raumgestaltung - Flächigkeit spielt dabei eine wichtige Rolle. Im öffentlichen Sanitärraum aber bedeutet die flächige Integration verschiedenster Funktionen einen extremen zeitlichen und koordinatorischen Planungsaufwand. Mit der Systemwand kann der Planer individuell planbare Waschplätze und alle umgebenden Funktionen flächig in die Raumarchitektur einbinden - und bekommt die technische Lösung aller Schnittstellen gleich mitgeliefert.

[0028] Waschtische mit runden, ovalen und rechteckigen Becken, mit flachen Becken oder gewölbten Becken lassen sich jeweils in den Rahmen an einer vorgenormten Stelle einschieben.

[0029] Funktionselemente wie Siphon, Spiegelflächen, Licht, Wasserver- und -entsorgung und die Möglichkeit der Abfallaufnahme sowie über Annäherungstechnik gesteuerte Armaturen, Handtrockner, Lotion- und Handtuchspender können vollständig in die Wandfläche integriert werden. Licht und Oberflächen sind somit die visuellen Gestaltungselemente und verstärken die positive Wahrnehmung des Raums. Mit der Systemwand lassen sich verschiedenste Lichtszenarien umsetzen, die die Raumentwicklung unterstützen und Atmosphäre schaffen. Für die Beplankung der Wände stehen unterschiedlichste Oberflächen aus Holz, Glas, Naturstein und Edelstahl zur Auswahl. So kann der Architekt seine projektspezifisch geplanten Oberflächen und Farbigkeiten auch im Sanitärraum problemlos aufgreifen.

[0030] Alle technischen Schnittstellen wie Wasserver- und -entsorgung, Schall- und Brandschutz, elektrische Leitungen und Aufnahmen der Wandbeplankung können in der Systemwand bereits konstruktiv gelöst werden: Der normalerweise anfallende Planungs- und Koordinationsaufwand für die einzelnen Gewerke wird damit deutlich verringert. Der Sanitärraum wird so zu einem wirtschaftlich planbaren Raum - und der Gestalter kann sich ganz auf die eigentliche Architektur konzentrieren. Es wird ein Höchstmaß an Planungssicherheit und Prozessoptimierung gewährleistet.

[0031] Es entfällt die bisher aufwändige und kostenintensive Koordination von Gewerken wie Fliesenleger, Elektriker, Trockenbauer, Steinmetz, Tischler, Glaser und Lichttechniker.

[0032] Es wird so eine verkürzte Montagezeit und ein reduzierter Montageaufwand möglich.

[0033] Der kreativen Freiheit sind dabei keine Grenzen gesetzt: Es entstehen neue Raumordnungen, in der die Systemwand als integratives, trennendes oder verbindendes Element steht - etwa für Hotelfoyers, Flughäfen, Gastronomie, Büros oder Marken-Stores.

[0034] Bei der Realisierung des erfindungsgemäßen Systems wird es bevorzugt, wenn für die Beplankung der einzelnen Elemente nur eine Wandstärke realisiert wird. Gleichwohl werden alle Farbgebungen wie auch Materialtypen für eine optimale gestalterische Vielfalt zugelassen. Um mit einer Wandstärke diese Möglichkeiten zu realisieren, werden die einzelnen Werkstoffe unterfüttert. Auf diese Weise gelingt es, verschiedene Materialien auf eine Wandstärke zu bringen und so auf einfache Art und Weise auf der Außenfront eine ebene Fläche und damit einen puristischen Charakter zu erzeugen. Daneben kann man für die Unterfütterung ein Material wählen, dass die Befestigung der Designoberflächen wie etwa Glas wesentlich vereinfacht.

[0035] Der Einsatz der erfindungsgemäßen Montageeinrichtung ist insbesondere als Baustein eines Vorwandsystems geeignet. Möglich ist aber auch eine Anwendung, bei der die Montageeinrichtung kein integraler Bestandteil eines übergeordneten Systems ist. In diesem Fall werden die Elemente dann vor eine bestehende Wand und deren Installation für Sanierungszwecke montiert.

[0036] Es besteht die Möglichkeit, für derartige Anwendungsfälle in dem anzubietenden Baukastensystem spezielle Seitenblenden vorzusehen.

[0037] Die Elemente des gesamten Baukastensystems sind bevorzugt so logisch miteinander verknüpft, dass auch eine Abbildung in einem Konfigurator möglich wird. Auch ein Nichtfachmann hat dann einen Zugang zu einer interaktiven Planung einer Waschplatzanlage.

[0038] Wie bereits ausgeführt, sind die erfindungsgemäßen Montageeinrichtungen in erster Linie für den öffentlichen und halb öffentlichen Bereich vorgesehen. Gleichwohl ist es auch möglich, Einzelanlagen oder Doppelanlagen im privaten Bereich zu realisieren, wenn dies ein Endanwender möchte. Gerade im Gästebereich ist dabei auch eine komplette Funktionalität mit Automatik einsetzbar.

[0039] Im Folgenden werden anhand der Zeichnungen einige Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.

[0040] Es zeigen:
Figur 1
eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Montageeinrichtung;
Figur 2
eine schematische Ansicht der Montageeinrichtung von der Seite;
Figur 3
eine perspektivische schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen, an einer Wand bereits angebrachten Möbels;
Figur 4
eine seitliche Ansicht der Ausführungsform aus Figur 1;
Figur 5
eine Ansicht der Ausführungsform aus den Figuren 1 und 2 von vorn;
Figur 6
eine perspektivische Darstellung der Ausführungsform aus den Figuren 1 bis 3, gesehen aus einer anderen Richtung; und
Figur 7
eine explodierte Darstellung von mehreren Ausführungsformen gemäß der Erfindung.


[0041] Die rein schematische Darstellung in Figur 1 zeigt, dass eine erfindungsgemäße Montageeinrichtung eine Rahmenvorrichtung 10 aufweist, die sich vertikal in drei Bereiche aufgliedert.

[0042] Der mittlere, zentrale Bereich trägt die für eine Waschplatzeinrichtung zentrale Befestigung eines Waschtisches oder Waschbeckens. In diesem Bereich wird auch modular ein Wasserzulauf und eine Wasserentsorgung vorgesehen.

[0043] Unterhalb dieses zentralen Bereichs ist eine Revisionsklappe 41 vorgesehen. Dafür kann dort zusätzlich eine Beleuchtung angeordnet werden.

[0044] Erfindungsgemäß besonders interessant ist der obere Bereich. In der fertigen Waschplatzeinrichtung fällt sie dem Betrachter und Benutzer vor allem durch einen Spiegel auf, in dem er sich oder auch bestimmte, für Schmink- und Teintkorrekturen besonders wesentliche Teile seines Gesichtes betrachten kann.

[0045] Wie die Figur 2 zeigt, ist dieser Bereich des Rahmens mit einer Aufnahmevorrichtung 30 für einen Spiegel 31 so ausgebildet, dass der Spiegel 31 näher an den Benutzer oder Betrachter herangerückt ist. Eine Betrachtung ist also im Vergleich zu herkömmlichen, mit unmittelbar an der Wand befestigten Spiegeln ausgerüsteten Waschplatzeinrichtungen deutlich verbessert.

[0046] Wie ebenfalls in der Figur 2 bereits angedeutet ist, befindet sich zwischen der für den Spiegel 31 vorgesehenen Ebene und der Wand und auch der ebenfalls vor der Wand montierten Aufnahmevorrichtung 20 für Waschtische 21, Waschbecken 22 und dergleichen ein Raumbereich 33.

[0047] In diesem Raumbereich 33 können insbesondere Sensoren angeordnet werden, die die Anwesenheit von Händen unterhalb oder schräg unterhalb des Raumbereichs 33 feststellen. Diese Sensoren können abhängig von der Abwesenheit von Händen weitere Zusatzfunktionselemente steuern, etwa ebenfalls in dem Raumbereich 33 angeordnete Handtrockner oder Seifenspender.

[0048] Möglich ist es auch, eine Steuerung der Armaturen vorzunehmen und etwa eine Funktion wie "Wasserspenden" einzuleiten.

[0049] Wenn diese Sensoren in der Lage sind, auch die ungefähre Position der Hand in den Bereichen zu lokalisieren, können sie auch gezielt die entsprechende Funktion initiieren.

[0050] In diesem Bereich können auch unterschiedliche Lösungen für eine Beleuchtung vorgesehen werden.

[0051] Die neuartige Position des Spiegels ist also nicht nur von Vorteil für den Benutzer und Betrachter, der ohne ein mühsames Vorbeugen näher an die Spiegelfläche gerückt ist, sondern auch dadurch, dass innerhalb des Raumbereiches viele Funktionen realisiert werden können, ohne dass die entsprechenden Elemente und ihre Technik sichtbar wird und die Gestaltung des Waschplatzes stört beziehungsweise bestimmt und ihm einen "maschinenähnlichen" Zuschnitt gibt.

[0052] Eine der denkbaren Beleuchtungsmöglichkeiten, die auch in diesem Raumbereich 33 vorgesehen werden kann, ermöglicht eine direkte, blendfreie Ausleuchtung des Waschtisches oder Waschplatzes.

[0053] Die Breiten der Wandelemente, die etwa in der Figur 1 schematisch und in der Figur 3 im Detail dargestellt sind, sind an sich frei wählbar. Das ermöglicht grundsätzlich die Installation aller gewünschten Einzelsysteme für beispielsweise Seifenspender und Händetrockner; für Händetrockner sind nicht nur Lufttrockner, sondern je nach Wahl des Architekten oder des Bauherrn auch Handtuchspender für Einmalhandtücher oder für zyklisch laufende Handtuchbahnen möglich.

[0054] Auch eine Integration von Durchlauferhitzern oder Trinkwasserspendern wird in dem Raumbereich 33 möglich.

[0055] Um eine besonders kostengünstige und gut planbare Realisierung der erfindungsgemäßen Montageeinrichtungen zu ermöglichen, wird insbesondere eine Konstruktion der Montageeinrichtung mit zwei Wandbreiten vorgesehen, also zwei unterschiedlichen Rahmenbreiten. Neben einem Element mit einer etwas größeren Breite, die Waschbecken und Waschtische aufnehmen kann, wird auch eine schmalere Variante vorgehalten, die beispielsweise Abwurfsysteme im mittleren Bereich anstelle von Waschtischen oder Waschbecken vorsieht. Auch diese schmalere Variante kann geeignet erscheinende Zusatzfunktionselemente in dem auch dort vorgesehenen Raumbereich 33 hinter dem Spiegel 31 aufnehmen.

[0056] Denkbar ist auch ein großes, drittes Wandelement mit einer noch größeren Breite, die neben einem Waschtisch noch zusätzlich ein Abwurfelement aufnehmen kann. Die Wandelemente sind nicht auf das Aufnehmen konkreter Waschtische beschränkt; eine Vielzahl an Möglichkeiten bietet sich hier an.

Bezugszeichenliste



[0057] 
10
Rahmenvorrichtung
20
Aufnahmevorrichtung
21
Waschtisch
22
Waschbecken
30
Aufnahmevorrichtung
31
Spiegel
32
Waschbecken
33
Raumbereich
41
Revisionsklappe



Ansprüche

1. Montageeinrichtung für die Montage von Waschplatzelementen an einer Wand,
mit einer Rahmenvorrichtung (10),
mit einer Aufnahmevorrichtung (20) für Waschtische (21) und/oder Waschbecken (22), und
mit einer Aufnahmevorrichtung (30) für Spiegel (31), die so ausgestaltet ist, dass zwischen der für den Spiegel (31) vorgesehenen Ebene und der Wand ein Raumbereich (32) vorgesehen ist, in dem ein oder mehrere Zusatzfunktionselemente angeordnet oder anordenbar sind.
 
2. Montageeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zusatzfunktionselemente ein Sensorelement aufweisen, das die Anwesenheit von Händen oder Fremdkörpern unterhalb oder schräg vor dem Raumbereich zwischen dem Spiegel und der Wand aufnehmen.
 
3. Montageeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zusatzfunktionselemente einen Seifenspender und/oder einen Lufttrockner und/oder Lichtelemente aufweisen.
 
4. Montageeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beplankung der in die Rahmenvorrichtung einfügbaren Elemente mit einer einheitlichen Wandstärke ausgestattet ist.
 




Zeichnung


























Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente