[0001] Die Erfindung betrifft den Anschluss eines sanitären Einbaugegenstandes wie insbesondere
einer Wanne oder eines Beckens an eine Wand, ein Fugenband hierfür sowie ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Anschlusses.
[0002] Sanitäre Einbaugegenstände wie beispielsweise Waschbecken, Duschwannen oder Badewannen
werden üblicherweise mit einem Teil ihres Randes unmittelbar vor eine Raumwand gestellt,
wobei der vom Einbaugegenstand nicht verdeckte Teil der Raumwand anschließend verfliest
wird. Zwischen dem Einbaugegenstand und der Wand wird vorteilhafterweise ein elastischer
Schalldämmstreifen angeordnet, um die direkt Übertragung von Körperschall auf die
Wand zu verhindern. Des Weiteren wird die Fuge zwischen Einbaugegenstand und Fliesen
in der Regel mit einem dauerelastischen Material wie z. B. Silikon dichtend verschlossen.
Dabei ist jedoch das Problem zu beobachten, dass nach längerer Zeit durch das Arbeiten
der Baukörper und insbesondere ein Absenken des Einbaugegenstandes die genannten Fugen
aufreißen können. Feuchtigkeit kann dann zur Wand gelangen und zum Teil erhebliche
Schäden hervorrufen.
[0003] Zur Lösung dieses Problems wird in der
EP 0 748 179 B1 ein wasserundurchlässiges Zargenband vorgeschlagen, welches mit seinem unteren Rand
an den Rand einer Wanne geklebt werden kann und nach oben über den Wannenrand hinaus
steht. Feuchtigkeit, die durch eventuell undicht gewordene Silikonfugen in Richtung
zur Wand wandert, soll durch den überstehenden Teil des Zargenbandes an einem Kontakt
zur Wand gehindert werden. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass diese Maßnahme häufig
nicht ausreicht und Feuchtigkeit auch über das Zargenband hinweg zur Wand gelangen
kann.
[0004] Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Mittel zur Herstellung
eines Anschlusses zwischen einem sanitären Einbaugegenstand und einer Wand bereitzustellen,
welche einen verbesserten Schutz gegen das Vordringen von Feuchtigkeit zur Wand bieten.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Fugenband mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. 5,
durch einen Wandanschluss mit den Merkmalen des Anspruches 4, sowie durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
Unteransprüchen enthalten.
[0006] Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung somit ein Fugenband für den Anschluss
eines sanitären Einbaugegenstandes wie insbesondere eines Beckens oder einer Wanne
an eine Wand. Wie sein Name ohne Beschränkung der Allgemeinheit anklingen lässt, hat
das Fugenband typischerweise eine längliche Form mit einer Längsrichtung, in der es
sich - theoretisch endlos - fortsetzt. Das Fugenband umfasst die folgenden Komponenten:
- a) Einen wasserundurchlässigen Dichtungsstreifen, welcher vorzugsweise aus einem Kunststoff
wie beispielsweise Polyethylen, einem Schaumkunststoff und/oder einem Vliesstoff besteht.
- b) Wannenbefestigungsmittel zur dichten Verbindung des Dichtungsstreifens mit einem
Rand des Einbaugegenstandes. Die Wannenbefestigungsmittel sind typischerweise an einem
unteren Rand des Dichtungsstreifens angeordnet, wobei die Ortsangabe "unten" sich
auf den herkömmlichen montierten Zustand des Fugenbandes bezieht. Die Wannenbefestigungsmittel
können im einfachsten Fall aus einer Oberfläche bestehen, die sich z. B. mittels eines
Klebers mit dem Einbaugegenstand verbinden lässt.
- c) Ein Kapillarstopp-Mittel, welches an dem Dichtungsstreifen angeordnet ist (zumindest
in seinem ursprünglichen, unverarbeiteten Zustand) und welches dazu dient, ein Aufsteigen
von Flüssigkeit in Material vor dem montierten Dichtungsstreifen zu verhindern.
[0007] Durch den Einsatz der Kapillarstopp-Mittel wird bei dem Fugenband verhindert, dass
bis zum Dichtungsstreifen vordringende Flüssigkeit durch Kapillarwirkung entgegen
der Schwerkraft nach oben gezogen wird und über den Rand des Dichtungsstreifens hinaus
gelangen kann. In der Praxis zeigt sich, dass ein solcher Kapillartransport beispielsweise
von Fliesenkleber ausgeübt wird, mit welchem Fliesen an der Wand oberhalb des Einbaugegenstandes
befestigt werden. Die Anordnung eines über den Rand des Einbaugegenstandes hinaus
stehenden Dichtungsstreifens allein reicht daher nicht aus, um sicher das Eindringen
von Feuchtigkeit zur dahinter liegenden Wand zu verhindern. Dies wird jedoch durch
die Kapillarstopp-Mittel erreicht.
[0008] Die Kapillarstopp-Mittel können insbesondere ein Kapillarstoppband umfassen, d. h.
einen sich in Längsrichtung des Fugenbandes erstreckenden Materialstreifen, welcher
(in der Regel beabstandet von den Wannenbefestigungsmitteln) an dem Dichtungsstreifen
angeordnet ist und in dem kein Aufsteigen von Flüssigkeit durch Kapillarwirkung möglich
ist. Das Kapillarstoppband kann insbesondere an dem oberen Rand des Dichtungsstreifens
angeordnet sein und gegebenenfalls über diesen Rand nach oben hinaus stehen. Das erwähnte
"Aufsteigen von Flüssigkeit durch Kapillarwirkung" bezieht sich auf die Richtung vom
Wannenbefestigungsmittel zum Kapillarstoppband, d. h. auf eine Richtung quer zur Längsrichtung
des Fugenbandes. In aller Regel ist dies im montierten Zustand des Fugenbandes die
vertikale Richtung. Obwohl im Prinzip nicht mehr als eine Undurchlässigkeit des Kapillarstoppbandes
in dieser einen Richtung gefordert wird, wird das Kapillarstoppband typischerweise
in jeder Richtung für den Kapillartransport von Flüssigkeit undurchlässig sein.
[0009] Die Kapillarstopp-Mittel können zusätzlich oder alternativ zu dem erwähnten Kapillarstoppband
auch einen vom Dichtungsstreifen lösbaren Abziehstreifen umfassen. Nach der Montage
des Einbaugegenstandes mit dem Fugenband und dem ganzflächigen Aufbringen einer (Fliesen-)
Kleberschicht kann ein solcher Abziehstreifen vom Fugenband gelöst werden, um auf
besonders einfache Weise eine durchgehende, streifenförmige Unterbrechung der Fliesenkleberschicht
zu erzeugen. Kapillarwege durch den Fliesenkleber über den oberen Rand des Dichtungsstreifens
hinaus werden auf diese Weise wirksam unterbrochen. Die Breite des Abziehstreifens
ist so zu wählen, dass die gewünschte Unterbrechungswirkung in ausreichendem Maße
garantiert wird, ohne übermäßig viel Fliesenkleber zu entfernen. Typischerweise liegt
die Breite des Abziehstreifens daher in einem Bereich von ca. 5 mm bis 30 mm, besonders
bevorzugt bei ca. 10 mm.
[0010] Während das Fugenband ein eigenständiges Produkt ist, lässt sich seine vorteilhafte
Wirkung allgemein auch von jedem Wandanschluss eines sanitären Einbaugegenstandes
an eine Wand erzielen, welcher einen wasserundurchlässigen Dichtungsstreifen mit folgenden
Eigenschaften umfasst:
- a) Der Dichtungsstreifen ist dichtend mit einem Rand des Einbaugegenstandes verbunden.
- b) Der Dichtungsstreifen steht in vertikaler Richtung nach oben über den genannten
Rand des Einbaugegenstandes hinaus.
- c) Der Dichtungsstreifen weist in dem überstehenden Bereich Mittel zur Verhinderung
des Aufsteigens von Flüssigkeit in Material vor dem montierten Dichtungsstreifen auf.
Gemäß den obigen Erläuterungen können diese Mittel insbesondere in einem Kapillarstoppband
bestehen, in dem kein Aufsteigen von Flüssigkeit durch Kapillarwirkung möglich ist.
Alternativ oder zusätzlich können die Mittel eine streifenförmige Unterbrechung des
Materials vor dem Dichtungsstreifen aufweisen, so dass keine Flüssigkeit durch Kapillarwirkung
in diesem Material aufsteigen kann. Eine solche Unterbrechung kann wie erläutert insbesondere
mit Hilfe eines Abziehstreifens erzeugt werden.
[0011] Ein derartiger Wandanschluss kann besonders einfach mit einem Fugenband der beschriebenen
Art erzeugt werden. Er kann jedoch auch auf vielfältige andere Art hergestellt werden,
beispielsweise unter Verwendung eines separaten Dichtungsstreifens, eines separaten
Kapillarstoppbandes und der benötigten Verbindungsmittel (Klebeschichten etc.).
[0012] Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Fugenband für den Anschluss
eines sanitären Einbaugegenstandes wie insbesondere einer Wanne an eine Wand, wobei
dieses "zweite Fugenband" optional in der oben beschriebenen Weise gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung ausgestaltet sein kann und wobei die dort gegebenen Erläuterungen
auch auf dieses zweite Fugenband zutreffen. Das zweite Fugenband enthält die folgenden
Komponenten:
- a) Einen wasserundurchlässigen Dichtungsstreifen.
- b) Wannenbefestigungsmittel zur dichten Verbindung des Dichtungsstreifens mit einem
Rand des Einbaugegenstandes.
- c) Wandbefestigungsmittel zur Verbindung des Dichtungsstreifens mit einer Wand. Die
Wandbefestigungsmittel sind typischerweise wandseitig am oberen Rand des Dichtungsstreifens
angeordnet und vorzugsweise so ausgebildet, dass sie eine dichtende Verbindung zur
Wand herstellen können.
[0013] Korrespondierend zu diesem Fugenband betrifft die Erfindung auch einen "zweiten"
Wandanschluss eines sanitären Einbaugegenstandes an eine Wand, welcher einen wasserundurchlässigen
Dichtungsstreifen mit folgenden Eigenschaften enthält:
- a) Der Dichtungsstreifen ist dichtend mit einem Rand des Einbaugegenstandes verbunden.
- b) Der Dichtungsstreifen steht in vertikaler Richtung nach oben über den genannten
Rand des Einbaugegenstandes hinaus.
- c) Der Dichtungsstreifen ist über Wandbefestigungsmittel mit der Wand verbunden.
[0014] Das Fugenband bzw. der Wandanschluss gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung haben
den Vorteil, dass sie sowohl einerseits mit dem Einbaugegenstand als auch andererseits
mit der dahinter liegenden Wand
[0015] verbunden sind. Sollte daher Flüssigkeit über den oberen Rand des Dichtungsstreifens
hinaus gelangen, so kann diese nicht auf der Rückseite des Dichtungsstreifens nach
unten wandern, da ja der Dichtungsstreifen mit der Wand verbunden ist. Wie erwähnt
ist es natürlich besonders vorteilhaft, wenn zusätzlich ein Kapillarstopp-Mittel vorgesehen
ist, welches von vorne herein das Vordringen von Flüssigkeit zum oberen Rand des Fugenbandes
verhindert bzw. auf ein Minimum reduziert.
[0016] Im Folgenden werden verschiedene vorteilhafte Ausführungsformen der Fugenbänder bzw.
Wandanschlüsse gemäß dem ersten und zweiten Aspekt der Erfindung erläutert.
[0017] So ist bei einer ersten vorteilhaften Ausführungsform das Kapillarstoppband mit einer
Dicke ausgebildet, welche mindestens der Dicke einer (typischen) Fliesenkleberschicht
entspricht. Insbesondere kann das Kapillarstoppband eine Dicke von mehr als 1 mm,
vorzugsweise mehr als 2 mm aufweisen. Wenn wie üblich Wandfliesen oberhalb des Einbaugegenstandes
an der Wand angebracht werden, stellen die genannten Dicken des Kapillarstoppbandes
sicher, dass sich das Kapillarstoppband raumfüllend von der Wand bis zur Fliese erstreckt
und somit kein Platz für eine weitere Schicht Fliesenkleber verbleibt. Eine solche
parallel zum Kapillarstoppband verlaufende Schicht Fliesenkleber könnte nämlich eine
Feuchtigkeitsbrücke darstellen, über welche eventuell Wasser durch Kapillarwirkung
am Kapillarstoppband vorbei nach oben steigen könnte.
[0018] Für das Kapillarstoppband sind verschiedene Materialien geeignet, sofern diese die
gewünschte Unterbrechung eines Kapillartransportes von Feuchtigkeit gewährleisten.
Insbesondere kann das Kapillarstoppband aus einem geschlossenporigen Schaum bestehen,
beispielsweise einem Polyethylenschaum. Die Geschlossenporigkeit des Schaums stellt
dabei sicher, dass keine Kapillarwege durch das Material existieren und dass das Material
gleichzeitig elastisch ist. Letzteres ist wichtig, um das Kapillarstoppband nötigenfalls
auf die Dicke der jeweiligen Fliesenkleberschicht komprimieren zu können.
[0019] Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung kann der Dichtungsstreifen raumseitig
zumindest teilweise eine haftvermittelnde Struktur aufweisen, insbesondere eine Vliesstruktur.
An einer solchen Struktur kann dann ein Fliesenkleber aufgetragen werden und haften,
so dass Fliesen auch auf den Dichtungsstreifen geklebt werden können.
[0020] Des Weiteren ist optional mindestens eine der Komponenten des Fugenbandes - insbesondere
der Dichtungsstreifen und/oder das Kapillarstoppband - elastisch, und zwar vorzugsweise
in einer Richtung quer zur Längsrichtung des Fugenbandes. Dies stellt sicher, dass
sich das Fugenband in seiner Breite verändern und damit Setzbewegungen des Einbaugegenstandes
folgen kann.
[0021] Die Wannenbefestigungsmittel und/oder die Wandbefestigungsmittel können insbesondere
einen Selbstklebestreifen umfassen, wobei dieser typischerweise (beim separaten Fugenband)
bis zum Einbau vor Ort durch einen abziehbaren Schutzstreifen abgedeckt ist. Ebenso
können die Wannenbefestigungsmittel und/oder Wandbefestigungsmittel auch einen Schmelzkleber
umfassen, welcher in geeigneter Weise zwischen dem Dichtungsstreifen und dem Einbaugegenstand
bzw. der Wand zu applizieren ist.
[0022] Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung kann im Bereich der Wannenbefestigungsmittel
ein Schalldämmprofil angeordnet sein. Das Schalldämmprofil kann beispielsweise in
das Fugenband integriert sein. Es kann jedoch auch ein separates Produkt sein, welches
zunächst am Rand des Einbaugegenstandes befestigt wird und an dem dann seinerseits
die Wannenbefestigungsmittel angebracht werden. Das Schalldämmprofil verhindert bzw.
reduziert die Übertragung von Körperschall zwischen Einbaugegenstand und Wand.
[0023] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Anschluss eines sanitären Einbaugegenstandes
wie insbesondere einer Wanne an eine Wand, welches die folgenden Schritte umfasst:
- a) Die dichtende Verbindung eines wasserundurchlässigen Dichtungsstreifens mit einem
Rand des Einbaugegenstand derart, dass der Dichtungsstreifen in vertikaler Richtung
nach oben über den Rand des Einbaugegenstandes hinaus steht.
- b) Die Anbringung von Platten an der Wand mit Hilfe einer zwischenliegenden Kleberschicht,
wobei diese Kleberschicht in einem streifenförmigen Bereich vor dem Dichtungsstreifen
unterbrochen ist. Der streifenförmige Bereich soll dabei in Richtung der Längserstreckung
des Dichtungsstreifens verlaufen.
[0024] Durch die Unterbrechung der Kleberschicht vor dem Dichtungsstreifen wird ein Kapillartransport
von Flüssigkeit durch die Kleberschicht über den Dichtungsstreifen hinaus verhindert.
Der streifenförmige Bereich kann auf verschiedene Weise erzeugt werden, beispielsweise
indem beim Auftragen der Kleberschicht von vornherein darauf geachtet wird, dass kein
Kleber in diesen Bereich gelangt. Einfacher ist es, eine Kleberschicht zunächst ganzflächig
aufzutragen und dann den Kleber im streifenförmigen Bereich wieder zu entfernen, solange
er noch nicht ausgehärtet ist. Die letztgenannte Methode lässt sich besonders sauber
und komfortabel durchführen mit Hilfe eines Abziehstreifens auf dem Dichtungsstreifen.
Das Lösen dieses Abziehstreifens entfernt dann nämlich automatisch auch einen entsprechend
breiten Streifen aus der Kleberschicht.
[0025] Des Weiteren kann ein streifenförmiger, kleberfreier Bereich auch durch die folgenden
beiden Schritte erzielt werden:
- Die raumseitige Anordnung eines Kapillarstoppbandes, in dem kein Aufsteigen von Flüssigkeit
durch Kapillarwirkung möglich ist, am Dichtungsstreifen (zumindest) oberhalb von dessen
Verbindung zum Einbaugegenstand.
- Die Anbringung von Platten (z. B. Fliesen) an der Wand derart, dass das Kapillarstoppband
sowohl die Platten als auch die Wand kontaktiert.
[0026] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Anschluss eines sanitären Einbaugegenstandes
an eine Wand, welches die folgenden Schritte umfasst:
- a) Die dichtende Verbindung eines wasserundurchlässigen Dichtungsstreifens mit einem
Rand des Einbaugegenstand derart, dass der Dichtungsstreifen in vertikaler Richtung
nach oben über den Rand des Einbaugegenstandes hinaus steht.
- b) Die Verbindung der Wandseite des Dichtungsstreifens mit der Wand.
[0027] Die beschriebenen Verfahren betreffen in allgemeiner Weise die Herstellung von Wandanschlüssen
gemäß dem ersten bzw. zweiten Aspekt der Erfindung. Für weitere Erläuterungen zu den
Verfahren und ihren möglichen Weiterbildungen wird daher auf die obige Beschreibung
verwiesen.
[0028] Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft näher erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- schematisch die Verwendung eines ersten erfindungsgemäßen Fugenbandes mit Kapillarstoppband
beim Einbau einer Wanne;
- Fig. 2
- ein erfindungsgemäßes erstes Fugenband perspektivisch und im Querschnitt (nicht maßstäblich);
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch eine Wand und einen Wannenrand, an welchem bereits ein erfindungsgemäßes
erstes Fugenband aufgebracht ist;
- Fig. 4
- die Situation von Figur 3 nach Anschluss der Wanne an die Wand sowie nach Anbringung
von Fliesen und einer Silikonfuge;
- Fig. 5
- die Situation von Figur 4 nach Entstehung eines Risses in der Silikonfuge;
- Fig. 6
- einen Querschnitt durch ein zweites erfindungsgemäßes Fugenband mit einem Abziehstreifen;
- Fig. 7
- einen Querschnitt durch eine Wand und einen Wannenrand, an welchem bereits ein erfindungsgemäßes
zweites Fugenband aufgebracht ist;
- Fig. 8
- die Situation von Figur 7 nach Anschluss der Wanne an die Wand sowie nach Anbringung
von Fliesen und einer Silikonfuge;
- Fig. 9
- das Aufbringen eines Fliesenklebers vor dem Dichtungsstreifen, das Lösen des Abziehstreifens,
und das Anbringen von Fliesen bei Einsatz des erfindungsgemäßen zweiten Fugenbandes.
[0029] Figur 1 zeigt schematisch und teilweise im Schnitt eine Badewanne 10, welche mit
zwei Seiten in eine Ecke einer Wand 20 eingebaut ist, wobei die Wand 20 im fertigen
Zustand oberhalb der Wanne durch Fliesen 21 bedeckt wird. Die Herstellung des Wandanschlusses
für die Wanne 10 unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Fugenbandes 40 wird nachfolgend
unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 3 näher erläutert.
[0030] Zunächst ist in den genannten Figuren erkennbar, dass die Wanne 10 einen umgebogenen
Rand mit einer horizontalen Oberseite 11, einer vertikalen Außenseite 12 und einer
horizontalen Unterseite 13 hat. Um diesen Rand ist in an sich bekannter Weise ein
Schalldämmprofil 30 geklebt, das beispielsweise aus einem geschlossenporigen, einige
Millimeter dicken Polyethylenschaum bestehen kann. Es dient dazu, die Übertragung
von Körperschall zwischen Wanne und Wand zu verhindern. Das Schalldämmprofil 30 weist
insbesondere einen Bereich 32 auf, welcher auf der vertikalen Außenseite 12 des Wannenrandes
klebt und für die eigentliche Schalldämmung sorgt. Darüber hinaus hat es einen Schutzstreifen
31, welcher lösbar auf der horizontalen Oberseite 11 des Wannenrandes klebt und diesen
während der Montage bzw. des Verfliesens vor Beschädigungen schützt. Wie das rechte
Einsatzbild in Figur 1 zeigt, wird der Schutzstreifen 31 nach dem Verfliesen entfernt.
Der Schnitt von Figur 3 zeigt ferner, dass auf dem schalldämmenden Bereich 32 des
Schalldämmprofils bereits ein Fugenband 40 (z. B. mittels eines Heißschmelzklebers)
aufgebracht ist. Das Fugenband 40 enthält im Wesentlichen die folgenden Komponenten:
- einen Dichtungsstreifen 42, welcher wasserundurchlässig ist und z. B. aus PE bestehen
kann;
- eine (Heißschmelz-)Kleberschicht 41, welche raumseitig am (im montierten Zustand unteren)
Rand des Dichtungsstreifens 42 aufgetragen ist;
- ein Kapillarstoppband 43, welches am oberen Rand des Dichtungsstreifens 42 angebracht
ist und nach oben über den Dichtungsstreifen hinaus steht; das Kapillarstoppband 43
kann beispielsweise aus einem geschlossenporigen PE-Schaum bestehen und soll intern
keinen Feuchtigkeitstransport zulassen;
- eine (Heißschmelz-)Kleberschicht 44, welche wandseitig auf der Rückseite des Kapillarstoppbandes
43, optional auch auf der Wandseite des Dichtungsstreifens 42, aufgebracht ist. Über
die Kleberschicht 44 kann das Fugenband 40 an einer (verputzten) Wand 22 befestigt
werden.
[0031] In Figur 4 ist dargestellt, wie die Wanne 10 in ihre Einbauposition an die Wand 22
gerückt worden ist. Dabei kommen das Schalldämmprofil 30 und das Fugenband 40 mit
ihren Kleberschichten in Kontakt, so dass das Fugenband 40 dichtend mit dem Schalldämmprofil
30 - und daher auch mit dem Wannenrand - verbunden wird.
[0032] Über Schichten 23a, 23b von Fliesenkleber ist ferner eine Fliese 21 vor die Wand
22 geklebt. Um die Haftung des Fliesenklebers 23b auf dem Dichtungsstreifen 42 zu
verbessern, kann Letzterer raumseitig mit einer haftvermittelnden Struktur (z. B.
einem Vlies) versehen sein. Wichtig ist, dass das Kapillarstoppband 43 mindestens
so dick ist wie die Schichten aus Fliesenkleber 23a, 23b, so dass es sich raumfüllend
zwischen Wand 22 und Fliese 21 erstreckt und dort keinen Platz mehr für Fliesenkleber
lässt. Typischerweise ist das Kapillarstoppband 43 elastisch und etwas dicker als
die endgültige Fliesenkleberschicht, so dass es im montierten Zustand leicht komprimiert
wird.
[0033] Figur 4 zeigt ferner die Abdichtung des Überganges zwischen Wanne 10 und Fliese 21
durch ein dauerelastisches Material 24, beispielsweise Silikon. Solange diese Silikonfuge
24 sowohl an der Wanne 10 als auch an der Fliese 21 haftet, ist der Anschlussbereich
gegen das Eindringen von Feuchtigkeit zur Wand 22 geschützt.
[0034] Figur 5 zeigt jedoch den Anschlussbereich von Figur 4, wie er sich typischerweise
nach längerer Zeit (in der Regel einigen Jahren) darstellt. Durch unvermeidliche Gebäudebewegungen
und insbesondere durch eine Absenkung der Wanne 10 ist die Silikonfuge 24 gerissen.
Durch den entstandenen Spalt 25 kann daher Feuchtigkeit in Richtung zur Wand vordringen.
Der Dichtungsstreifen 42 des Fugenbandes verhindert, dass diese Feuchtigkeit direkt
in die Wand eindringen kann. Ferner verhindert die Verklebung des Dichtungsstreifens
42 mit dem Schalldämmprofil bzw. dem Wannenrand, dass die Feuchtigkeit weiter nach
unten vordringen kann. Aufgrund einer Kapillarwirkung im Fliesenkleber 23b ist es
der Feuchtigkeit allerdings möglich, entgegen der Schwerkraft nach oben vor dem Dichtungsstreifen
42 aufzusteigen. Ein Vordringen der Feuchtigkeit bis zur Wand 22, d. h. bis über den
Dichtungsstreifen 42 hinaus, wird jedoch auch hier verhindert, und zwar durch das
Kapillarstoppband 43, welches den Fliesenkleber unterbricht und keinen Flüssigkeitstransport
ermöglicht. Selbst beim unvermeidlichen Auftreten von Rissen in den Silikonfugen ist
daher die Wand 22 dauerhaft sicher vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt.
[0035] In den Figuren 6 bis 9 ist eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fugenbandes
140 dargestellt, wobei dieselben bzw. um 100 erhöhte Bezugszeichen identische oder
gleichartige Teile wie bei den vorhergehenden Figuren bezeichnen.
[0036] In Figur 6 ist das zweite Fugenband 140 separat in einem Querschnitt dargestellt.
Es enthält im Wesentlichen die folgenden Komponenten:
- Einen wasserundurchlässigen Dichtungsstreifen 142.
- Eine Kleberschicht 141, welche raumseitig am im montierten Zustand unteren Rand des
Dichtungsstreifens 142 aufgetragen ist.
- Einen Abziehstreifen 143, welcher im oberen, im montierten Zustand über den Wannenrand
hinausstehenden Bereich des Dichtungsstreifens 142 angeordnet ist und sich in Längsrichtung
parallel entlang des gesamten Dichtungsstreifens erstreckt. Der Abziehstreifen 143
ist lösbar mit dem Dichtungsstreifen 142 verbunden, beispielsweise über einen (schwachen)
Adhäsivkleber. Der Abziehstreifen 143 kann aus einem Kunststoff wie beispielsweise
PE bestehen.
[0037] Optional kann das Fugenband 140 noch mit weiteren Komponenten versehen sein, beispielsweise
einer wandseitigen Kleberschicht am oberen Rand (entsprechend Schicht 44 des ersten
Fugenbandes 40) und/oder einem Schalldämmprofil auf der Raumseite oder Wandseite.
[0038] Figur 7 zeigt das Fugenband 140, nachdem es mit seiner unteren Kleberschicht 141
an den umgeknickten, vertikalen Rand einer Wanne 10 angeklebt worden ist. Zwischen
dem angeklebten Fugenband 140 und einer Wand kann optional noch ein Schalldämmprofil
angeordnet werden (nicht dargestellt), indem es beispielsweise rückseitig auf das
Fugenband 140 aufgeklebt wird.
[0039] Figur 9 a) zeigt perspektivisch eine Duschwanne 10 mit angeklebtem Fugenband 140
nach Anrücken an die Wand und nach ganzflächigem Auftragen einer Fliesenkleberschicht
23 auf die Wand ab dem oberen Rand der Wanne 10. Die Fliesenkleberschicht 23 deckt
zunächst den gesamten über den Wannenrand hochstehenden Teil des Dichtungsstreifens
142 einschließlich des Abziehstreifens 143 ab. Nach Auftragen des Fliesenklebers 23
wird dann jedoch wie dargestellt der Abziehstreifen 143 vom Dichtungsstreifen des
Fugenbandes gelöst, wodurch der sich auf diesem Band befindliche Teil des Fliesenklebers
entfernt wird. Auf diese Weise wird ein durchgehender, von Fliesenkleber freier Streifen
143' (Figur 8) erzeugt.
[0040] Figur 9 b) zeigt den Einbauvorgang nach Aufbringen von Fliesen 21 auf den Fliesenkleber
23.
[0041] Figur 8 stellt einen Querschnitt durch den fertigen Wandanschluss dar, der mit Hilfe
eines Fugenbandes 140 hergestellt wurde. Der Dichtungsstreifen 142 des Fugenbandes
140 liegt unmittelbar auf der Wand 22 auf und ist im unteren Bereich am Rand der Wanne
10 festgeklebt. Vor dem Dichtungsstreifen 142 befindet sich Fliesenkleber in Schichten
23a und 23b, welche durch einen kleberfreien Hohlraum bzw. Streifen 143' voneinander
getrennt sind. Wie vorstehend erläutert ist dieser Streifen 143' durch Entfernen der
Abziehfolie 143 vom ursprünglichen Fugenband erzeugt worden. Auf dem Fliesenkleber
23a, 23b ist eine Fliese 21 aufgebracht, wobei die Fuge zwischen Fliese 21 und Wanne
10 mit einem Silikonstreifen 24 abgedichtet ist.
[0042] Sollte die Silikonfuge 24 nach einiger Zeit undicht werden, so kann Wasser unter
der Fliese 21 hindurch in Richtung zur Wand vordringen. Ein Kapillaraufstieg von Flüssigkeit
durch den Fliesenkleber hinter der Fliese 21 ist jedoch nur im unteren Bereich des
Fliesenklebers 23b möglich, da ein weiterer Aufstieg durch den kleberfreien Bereich
143' verhindert wird.
1. Fugenband (40, 140) für den Anschluss eines sanitären Einbaugegenstandes wie insbesondere
einer Wanne (10) an eine Wand (22), umfassend:
a) einen wasserundurchlässigen Dichtungsstreifen (42, 142);
b) Wannenbefestigungsmittel (41, 141) zur dichten Verbindung des Dichtungsstreifens
(42, 142) mit einem Rand (12) des Einbaugegenstandes (10);
c) ein Kapillarstopp-Mittel (43, 143), welches an dem Dichtungsstreifen angeordnet
ist und dazu dient, ein Aufsteigen von Flüssigkeit in Material (23, 23a, 23b) vor
dem montierten Dichtungsstreifen zu verhindern.
2. Fugenband (40) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kapillarstopp-Mittel ein
Kapillarstoppband (43) umfasst, in dem kein Aufsteigen von Flüssigkeit durch Kapillarwirkung
möglich ist.
3. Fugenband (140) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kapillarstopp-Mittel einen vom Dichtungsstreifen (142) lösbaren Abziehstreifen
(143) umfasst.
4. Wandanschluss eines sanitären Einbaugegenstandes wie insbesondere einer Wanne (10)
an eine Wand (22), umfassend einen wasserundurchlässigen Dichtungsstreifen (42, 142),
welcher
a) dichtend mit einem Rand (12) des Einbaugegenstandes (10) verbunden ist;
b) in vertikaler Richtung nach oben über den genannten Rand (12) des Einbaugegenstandes
hinaus steht;
c) Mittel (43, 143') zur Verhinderung des Aufsteigens von Flüssigkeit in Material
(23, 23a, 23b) vor dem montierten Dichtungsstreifen (42, 142) umfasst.
5. Fugenband (40) für den Anschluss eines sanitären Einbaugegenstandes wie insbesondere
einer Wanne (10) an eine Wand (22), insbesondere Fugenband (40) nach Anspruch 1, umfassend
a) einen wasserundurchlässigen Dichtungsstreifen (42);
b) Wannenbefestigungsmittel (41) zur dichten Verbindung des Dichtungsstreifens (42)
mit einem Rand (12) des Einbaugegenstandes (10);
c) Wandbefestigungsmittel (44) zur Verbindung des Dichtungsstreifens mit der Wand
(21).
6. Fugenband (40, 140) oder Wandanschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsstreifen (42, 142) raumseitig zumindest teilweise eine haftvermittelnde
Struktur aufweist, insbesondere eine Vliesstruktur.
7. Fugenband (40, 140) oder Wandanschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine seiner Komponenten (42, 142) elastisch ist.
8. Fugenband (40, 140) oder Wandanschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wannenbefestigungsmittel (41, 141) und/oder die Wandbefestigungsmittel (44) einen
Selbstklebestreifen und/oder einen Schmelzkleber umfassen.
9. Verfahren zum Anschluss eines sanitären Einbaugegenstandes wie insbesondere einer
Wanne (10) an eine Wand (22), umfassend:
a) die dichtende Verbindung eines wasserundurchlässigen Dichtungsstreifens (42, 142)
mit einem Rand (12) des Einbaugegenstandes (10), wobei der Dichtungsstreifen in vertikaler
Richtung nach oben über den genannten Rand des Einbaugegenstandes hinaus steht;
b) die Anbringung von Platten (21) an der Wand (22) mit Hilfe einer Kleberschicht
(23, 23a, 23b), welche in einem streifenförmigen Bereich (43, 143') vor dem Dichtungsstreifen
unterbrochen ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberschicht (23) zunächst flächig aufgetragen wird, und dass der streifenförmige
Bereich (143') vor dem Dichtungsstreifen (142) dann durch Lösen eines Abziehstreifens
(143) vom Dichtungsstreifen erzeugt wird.