[0001] Die Erfindung betrifft ein Griffsystem nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 bzw.
7 bzw. 10.
[0002] Es ist ein Griffsystem bekannt, bei dem der Griff als etwa U-förmiger Bügel ausgebildet
ist. Er hat einen oberen und einen unteren Griffteil, die in Höhenrichtung gegeneinander
versetzt sind. Die beiden Griffteile verlaufen parallel zueinander. Der Griff ist
über ein Schwenklager mit einer Befestigungsplatte verbunden. Im Schwenklager befindet
sich ein Federelement, das so eingestellt ist, dass der Griff in jeder Schwenklage
gegen Herunterfallen gesichert ist. Da dieser Griff hauptsächlich für behinderte oder
pflegebedürftige Personen vorgesehen ist, bereitet es ihnen häufig Schwierigkeiten,
den Griff aus einer horizontalen Gebrauchslage nach oben in eine Ruhelage zu schwenken,
da von diesen Personen stets die Federkraft beim Hochschwenken überwunden werden muss.
Da außerdem die beiden Griffteiles des Griffes parallel zueinander liegen, ergibt
sich für die Patienten keine ausreichende Abstützung am Griff.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Griffsystem so auszubilden,
dass eine einfache und dennoch zuverlässige Bedienung gewährleistet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird beim gattungsgemäßen Griffsystem erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 bzw. 7 bzw. 10 gelöst.
[0005] Beim erfindungsgemäßen Griffsystem nach Anspruch 1 wird durch das Spannelement die
auf den Griff beim Verschwenken wirkende Haltekraft verändert. Das Spannelement ist
so eingestellt, dass beim Hochschwenken des Griffes aus der Gebrauchslage in die Ruhelage
die vom Federelement ausgeübte Haltekraft verringert wird. Dadurch kann der Griff
auch von stark behinderten oder pflegebedürftigen Personen problemlos hochgeschwenkt
werden. Da sich das Spannelement beim Verschwenken des Griffes relativ zum Federelement
verschiebt, wird auf einfache Weise je nach Verschieberichtung die Federkraft erhöht
oder verringert.
[0006] Das Griffsystem nach Anspruch 1 kann jedes System sein, das ein Schwenkteil aufweist,
das durch eine Haltekraft in jeder Schwenklage gehalten wird. Ein Beispiel ist ein
Klappduschensitz, dessen Sitzteil aus einer horizontalen Gebrauchslage aufwärts in
eine Ruhelage geschwenkt werden kann. Der Sitzteil wird ebenso wie der Griff in jeder
Schwenklage durch die vom Federelement erzeugte Haltekraft gehalten, so dass er nicht
nach unten fallen kann.
[0007] Beim Griffsystem nach Anspruch 7 ist der untere Griffteil gegenüber dem oberen Griffteil
nicht mehr parallel angeordnet, sondern schließt mit ihm einen spitzen Winkel ein.
Da in der Regel zwei Griffsysteme beispielsweise neben einer Toilettenschüssel angeordnet
sind, wird durch die spitzwinklige Anordnung des Griffteiles relativ zum oberen Griffteil
erreicht, dass der Bewegungsraum, den der Benutzer zwischen den beiden Griffsystemen
hat, in Richtung auf das freie Ende des Griffes erweitert wird. Dadurch ist eine optimale
Bewegungsfreiheit für den Benutzer zwischen den heruntergeklappten Griffen des Griffsystems
gewährleistet.
[0008] Beim Griffsystem nach Anspruch 10 kann die Adapterplatte vormontiert werden, beispielsweise
wenn eine Wand neu verputzt oder erst errichtet wird. Es ist dann nicht notwendig,
das gesamte Griffsystem mit dem Griff zu befestigen, so dass keine Gefahr mehr besteht,
dass das Griffsystem in dieser Phase des Neubaus oder der Reparatur beschädigt wird.
Sind die Arbeiten an der Wand abgeschlossen, dann kann das Griffsystem mit der Befestigungsplatte
problemlos an der vormontierten Adapterplatte befestigt werden.
[0009] Insbesondere hat die Verwendung der Adapterplatte den Vorteil, dass sie beispielsweise
in mehreren Zimmern oder Räumen eines Altenheimes, eines Krankenhauses und dgl. als
Anschluss für das Griffsystem montiert werden kann. Es muss dann nicht in jedem Raum
ein Griff vorgesehen werden; vielmehr kann der eine Griff mitgenommen und mit der
Befestigungsplatte im jeweiligen Raum an die dort vorgesehene Adapterplatte angeschlossen
werden. In einem Raum können auch mehrere Adapterplatten an verschiedenen Stellen
vorgesehen werden, so dass der Griff an der jeweils benötigten Stelle rasch angeschlossen
werden kann.
[0010] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen.
[0011] Die Erfindung wird anhand einiger in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsformen
näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen Stützgriff eines erfindungsgemäßen Griffsystems,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Stützgriffes gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Vorderansicht des Stützgriffes gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- den Stützgriff gemäß Fig. 1 in Gebrauchslage und in hochgeschwenkter Ruhelage,
- Fig. 5
- in Vorderansicht zwei neben einer Toilettenschüssel an einer Wand montierte Stützgriffe
gemäß Fig. 1,
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß Fig. 5,
- Fig. 7
- im Schnitt eine Schwenklagerung eines Stützgriffes des erfindungsgemäßen Griffsystems,
- Fig. 8
- eine Explosivdarstellung des Stützgriffes mit Schwenklagerung gemäß Fig. 7
- Fig. 9
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Griffsystems,
- Fig. 10
- in einer Darstellung entsprechend Fig. 9 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Griffsystems,
- Fig. 11
- in einer Darstellung entsprechend Fig. 9 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Griffsystems,
- Fig. 12
- eine Seitenansicht des Griffsystems gemäß Fig. 11,
- Fig. 13
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Griffsystems,
- Fig. 14
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Griffsystems,
- Fig. 15
- einen Schnitt durch eine auf einer Adapterplatte sitzende Befestigungsplatte einer
weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Griffsystems.
[0012] Das im Folgenden beschriebene Griffsystem wird insbesondere für behinderte oder pflegebedürftige
Personen in Krankenhäusern, Altenheimen, Pflegeheimen und dergleichen eingesetzt.
Das Griffsystem hat einen Stützgriff, der anhand der Fig. 1 bis 4 im Folgenden näher
beschrieben wird. Der Stützgriff wird über ein Schwenklager 1 mit einer Befestigungsplatte
2 verbunden, mit der der Stützgriff an einer Wand oder dergleichen befestigt werden
kann. Die Befestigungsplatte 2 hat Öffnungen 3 für den Durchtritt von Schrauben, Bolzen
und dergleichen, mit denen die Befestigungsplatte 2 an der Wand montiert werden kann.
Der Stützgriff hat einen in der Gebrauchslage oberen Schenkel 4, der vom Schwenklager
1 aus gerade verläuft und durch einen Teil eines etwa U-förmig gebogenen Rohres gebildet
wird. An dem vom Schwenklager 1 abgewandten Ende geht der Schenkel 4 über ein Bogenstück
5 in einen in der Gebrauchslage unteren Schenkel 6 über, der ebenso wie das Bogenstück
5 Teil des gebogenen Rohres ist. Der Schenkel 6 erstreckt sich über etwa zwei Drittel
der Länge des Schenkels 4 und geht dann über einen schrägen Abschnitt 7 in einen Endabschnitt
8 über. Die beiden Schenkel 4 und 6 sind in vertikaler Richtung und auch in horizontaler
Richtung gegeneinander versetzt. Lediglich der Endabschnitt 8 des unteren Schenkels
6 liegt mit dem oberen Schenkel 4 in einer vertikalen Ebene. Wie sich aus Fig. 1 ergibt,
schließt der untere Schenkel 6 mit dem oberen Schenkel 4, in Draufsicht auf den Stützgriff
gesehen, einen kleinen spitzen Winkel α ein. Er liegt beispielhaft im Bereich zwischen
etwa 3° und 6°. Vom Bogenstück 5 aus divergieren somit die Schenkel 4, 6, in Draufsicht
gesehen. Der Winkel α ist in der Projektion in die Horizontale gemessen.
[0013] Die beiden Schenkel 4, 6 müssen nicht über ein Bogenstück ineinander übergehen. Der
Verbindungsteil kann beispielsweise auch gerade verlaufen. Die Schenkel 4, 6 können
aber auch, wie die Fig. 9 bis 14 zeigen, über ein Distanzstück miteinander verbunden
werden, das Abstand vom freien Ende des oberen Schenkels hat.
[0014] Aus Fig. 2 ergibt sich, dass der Schenkel 6, in horizontaler Richtung gesehen, ebenfalls
einen spitzen Winkel β mit dem oberen Schenkel 4 einschließt. Dadurch ist der Schenkel
6 vom Bogenstück 5 aus in Richtung auf die Befestigungsplatte 2 schräg nach unten
geneigt angeordnet. Da der Schenkel 6 des Stützgriffes sowohl in vertikaler als auch
in horizontaler Richtung geneigt gegenüber dem Schenkel 4 verläuft, ergeben sich für
den Benutzer des Stützgriffes erhebliche Vorteile, die anhand der Fig. 5 und 6 erläutert
werden sollen. Sie zeigen einen typischen Einsatzfall der Stützgriffe. Sie befinden
sich beiderseits einer Toilettenschüssel 9 in einer Höhe, dass sie vom jeweiligen
Benutzer bequem ergriffen werden können. Die beiden Stützgriffe sind mit ihren Befestigungsplatten
2 so an der Wand 10 befestigt, dass die unteren Schenkel 6 über die zugehörigen oberen
Schenkel 4 in Richtung zueinander vorstehen. Aufgrund des beschriebenen spitzen Winkels
α, den die unteren Schenkel 6, in vertikaler Richtung gesehen, mit dem oberen Schenkel
4 einschließen, vergrößert sich die Breite 11 des für den Benutzer des Toilettensitzes
9 im Bereich zwischen den Stützgriffen befindlichen Bewegungsraumes 12. Wenn daher
der Benutzer vom Toilettensitz aufsteht, wird er trotz der in horizontaler Richtung
verlaufenden Stützgriffe nicht beeinträchtigt bzw. behindert. Da die Schenkel 6 außerdem
infolge des Winkels β in Richtung auf das Bogenstück 5 ansteigend verlaufend ausgebildet
sind, findet der Patient sicheren Halt mit seinen Händen, wenn er vom Toilettensitz
9 aufsteht oder sich auf dem Toilettensitz niederlässt. Da, vom Patienten aus gesehen,
der untere Schenkel 6 in Richtung auf das Bogenstück 5 ansteigend verläuft, kann er
sich mit seinen beiden Händen zuverlässig am unteren Schenkel 6 abstützen und halten.
Da der obere Schenkel 4 in vertikaler Richtung jeweils nach außen versetzt zum unteren
Schenkel 6 angeordnet ist, kann sich der Benutzer, wenn er mit der Hand den unteren
Schenkel 6 umgreift, mit seinem Unterarm am oberen Schenkel 4 zusätzlich abstützen.
Der Abstand zwischen den Schenkeln 4, 6 in Höhenrichtung ist so gewählt, dass sich
der Patient optimal mit seinem Arm abstützen kann.
[0015] Der obere Schenkel 4 ist mit seinem freien Ende in einem Schwenkbügel 13 gelagert,
der mittels des Schwenklagers 1 an der Befestigungsplatte 2 schwenkbar gelagert ist.
Der Endabschnitt 8 des unteren Schenkels 6 ist am unteren Ende 14 des Schwenkbügels
13 (Fig. 1) befestigt. An der vom Schenkel 6 abgewandten Seite des Schwenkbügels 13
ist ein Puffer 82 befestigt, der in der horizontalen Gebrauchslage des Stützgriffes
an der Befestigungsplatte 2 anliegt. Der Stützgriff kann aus der horizontalen Gebrauchslage
in die in Fig. 4 mit gestrichelten Linien dargestellte Ruhelage um die Achse des Schwenklagers
1 aufwärts geschwenkt werden.
[0016] In der vertikalen Ruhelage ist der Stützgriff gegen Herunterfallen gesichert. Auch
in jeder Zwischenlage zwischen der Ruhelage und der Gebrauchslage ist der Stützgriff
gegen Herunterschwenken gesichert. Er kann nur vom Benutzer selbst in die jeweilige
Stellung verschwenkt werden. Die hierzu vorgesehene Einrichtung wird anhand der Fig.
7 und 8 erläutert. Diese Einrichtung ist für jede Art von Klappelementen geeignet,
also nicht nur für Stützgriffe, sondern beispielsweise auch für Klappduschsitze und
dgl. Nur der Einfachheit halber ist in Fig. 8 der gleiche Stützgriff dargestellt wie
in den Fig. 1 bis 4.
[0017] Auf der Befestigungsplatte 2 sind mit Abstand voneinander zwei Lager 15, 16 befestigt,
die gleich ausgebildet sind. Zwischen die beiden Lager 15, 16 greift der Schwenkbügel
13 mit einem Lagerauge 17 ein. Das Lagerauge 17 wird von einer Buchse 18 durchsetzt,
die an der Innenwand des Lagerauges 17 anliegt und in die Lager 15, 16 ragt. Die Buchse
18 ist an ihrer Außenseite mit einer Ringnut 19 versehen, die V-förmigen Querschnitt
hat. Das Lagerauge 17 hat eine seine Wandung durchsetzende Gewindebohrung 20, die
einen Gewindestift 21 aufnimmt. Er ragt mit einem verjüngten Ende in die Ringnut 19
der Buchse 18. Auf diese Weise wird das Lagerauge 17 drehfest mit der Buchse 18 verbunden.
[0018] Anstelle der Ringnut 19 kann an der Buchse 18 auch nur eine Abflachung oder eine
Vertiefung für den Gewindestift 21 vorgesehen sein, der an der Abflachung anliegt
oder in die Vertiefung eingreift. Auch auf diese Weise wird die Buchse 18 drehfest
mit dem Lagerauge 17 verbunden.
[0019] Die Buchse 18 ragt über ein kurzes Stück in die beiden Lager 15 und 16. Auf den in
die Lager 15, 16 ragenden Enden der Buchse 18 sitzt jeweils ein Ring 22, 23. Beide
Ringe 22, 23 sind am Umfang mit einer axial verlaufenden Rippe 24, 25 versehen, die
in eine an der Innenwand der Lager 15, 16 vorgesehene Nut 26, 27 eingreift. Die Nuten
26, 27 erstrecken sich über die axiale Länge der Lager 15, 16. Da die Lager 15, 16
an der Befestigungsplatte 2 befestigt sind, sind die Ringe 22, 23 infolge der beschriebenen
formschlüssigen Verbindung gegen Drehen gesichert. Der Ring 22 steht axial über die
Buchse 18 vor.
[0020] Das Lagerauge 17 des Schwenkbügels 13 weist an beiden einander gegenüberliegenden
Seitenflächen jeweils eine Vertiefung auf, in der jeweils eine ringförmige Gleitscheibe
28, 29 liegt. Auf den Gleitscheiben 28, 29 liegen die Ringe 22, 23 auf.
[0021] Die Gleitscheiben 28, 29 sind von Dichtringen 30, 31 mit Abstand umgeben, die in
Ringnuten in den Seitenflächen des Lagerauges 17 eingelegt sind. Sie dichten das Lagerauge
17 gegen die Lager 15, 16 ab.
[0022] Auf der von der Gleitscheibe 28 abgewandten Seite des Ringes 22 liegt eine Unterlegscheibe
32 auf, die am Umfang mit einem axial verlaufenden Vorsprung 33 versehen ist (Fig.
8), mit dem die Unterlegscheibe 32 in die axiale Nut 26 des Lagers 16 eingreift. Die
Unterlegscheibe 32 ist somit drehgesichert. Der Unterlegscheibe 32 liegt mit axialem
Abstand unter Zwischenschaltung wenigstens einer Druckfeder 34 eine Mutter 35 gegenüber.
Im Ausführungsbeispiel sind zwei Tellerfedern 34 zwischen der Unterlegscheibe 32 und
der Mutter 35 vorgesehen, die auf einen verjüngten Endabschnitt 36 eines Gewindebolzens
37 geschraubt ist. Er ist in die Buchse 18 geschraubt, die über einen Teil ihrer Länge
ein Innengewinde 38 aufweist. Die Mutter 35 ist durch eine Kontermutter 39 gesichert,
die auf den Endabschnitt 36 des Gewindebolzens 37 geschraubt ist.
[0023] Die Unterlegscheibe 32 ist an ihrer Innenwandung mit einem über ihre Dicke vorstehenden
Vorsprung 40 versehen, mit dem sie in eine axial verlaufende Vertiefung 41 in der
Außenseite des Endabschnittes 36 des Gewindebolzens 37 eingreift.
[0024] In die voneinander abgewandten Enden der Lager 15, 16 wird jeweils eine Abdeckkappe
42, 43 gesteckt, so dass die Teile des Schwenklagers vor Verschmutzung und/oder Beschädigung
geschützt sind.
[0025] Mit der Mutter 35 wird die Federkraft so eingestellt, dass der Stützgriff in jeder
Schwenklage sicher gehalten wird. Die beiden Tellerfedern 34 drücken über die Unterlegscheibe
32 und den Ring 22 auf die Gleitscheibe 28 des Lagerauges 17, das mit dem Stützgriff
verbunden ist. Mit der Mutter 35 lässt sich die Federkraft einfach und genau einstellen.
Die Federkraft wirkt ständig auf das Lagerauge 17, so dass beim Verschwenken des Stützgriffes
aus der horizontalen Gebrauchslage in Richtung auf die vertikale Ruhelage jederzeit
sichergestellt ist, dass der Stützgriff nicht unbeabsichtigt zurück in seine horizontale
Gebrauchslage fällt.
[0026] Wird der Stützgriff aus der horizontalen Gebrauchslage in Richtung auf die vertikale
Ruhelage geschwenkt, wird die Buchse 18 ebenfalls um ihre Achse gedreht, da sie drehfest
mit dem Lagerauge 17 verbunden ist. Die übrigen Teile des Schwenklagers 1 sind gegen
Drehen in der beschriebenen Weise gesichert. Da der Gewindebolzen 37 in die Buchse
18 geschraubt ist, führt die Drehbewegung der Buchse 18 relativ zum Gewindebolzen
37 dazu, dass der Gewindebolzen 37 bei der Schwenkbewegung des Stützgriffes in Richtung
auf die Ruhelage in Fig. 7 nach oben bewegt wird. Dies hat zur Folge, dass die Federspannung
abnimmt, so dass der Stützgriff, je weiter er nach oben geschwenkt wird, umso leichter
geschwenkt werden kann. Die Federspannung ist auf jeden Fall so eingestellt, dass
der Stützgriff in jeder Schwenklage gehalten wird. Wird der Stützgriff aus einer hochgeschwenkten
Lage in die horizontale Gebrauchslage zurückgeschwenkt, bewegt sich infolge der Drehbewegung
der Buchse 18 der Gewindebolzen 37 wieder in die Buchse 18 hinein, wodurch die Federspannung
erhöht wird. Ist der Stützgriff in der vertikalen Ruhelage, dann muss der Patient
keine hohe Kraft aufwenden, um den Stützgriff nach unten zu schwenken. Erst wenn der
Stützgriff eine solche Schwenklage erreicht hat, dass er vom Patienten bequem erfasst
und nach unten geschwenkt werden kann, nimmt die Federkraft entsprechend zu.
[0027] Im Stützbügel 13 ist der Stützgriff mit zwei Kupplungsstücken 44, 45 (Fig. 8) befestigt.
Der Stützgriff ist nur beispielhaft gleich ausgebildet wie die Ausführungsform nach
den Fig. 1 bis 6. Der Stützgriff kann selbstverständlich auch jede andere Form haben.
Wie Fig. 7 zeigt, wird das Kupplungsstück 44 in den Schenkel 4 des Stützgriffes sowie
in das Lagerauge 17 des Schwenkbügels gesteckt. Der Schenkel 4 des Stützgriffes ist
an seinem Ende mit einem Innengewinde 46 versehen, in das das Kupplungsstück 44 mit
einem Außengewindeabschnitt 47 geschraubt wird. Der im Lagerauge 17 liegende Teil
des Kupplungsstückes 44 ist mit einer umlaufenden Ringnut 48 versehen, die durch zwei
gegensinnig zueinander liegende Kegelflächen 49, 50 gebildet wird. Das Lagerauge 17
hat beispielsweise zwei Gewindebohrungen 51, 52 zur Aufnahme jeweils eines Gewindestiftes
53, 54. Sie liegen mit ihren kegeligen Enden an der Kegelfläche 59 der Ringnut 48
an und haben von der anderen Kegelfläche 50 Abstand. Durch die Gewindestifte 53, 54
wird das Kupplungsstück 54 in das Lagerauge 17 gezogen. Der Schenkel 4 des Stützgriffes
wird auf diese Weise fest gegen das Lagerauge 17 gedrückt.
[0028] Das Kupplungsstück 45 wird mittels einer Schraube 83 am unteren Ende 14 des Schwenkbügels
13 befestigt. Die Schraube 83 durchsetzt das Ende 14 und hält den Puffer 82 an der
anderen Seite des Schwenkbügels 13. Das Kupplungsstück 45 hat eine Ringnut 84 mit
zwei gegensinnig zueinander liegenden Kegelflächen. Das Kupplungsstück 45 liegt innerhalb
des Schenkels 6, der eine (nicht dargestellte) Gewindeöffnung für einen Gewindestift
85 aufweist, der wie der Gewindestift 54 (Fig. 7) gegen die eine Kegelfläche zur Anlage
gebracht wird, wodurch der Schenkel 6 fest gegen den Schwenkbügel 13 gezogen wird.
[0029] Um die Montage des jeweiligen Stützgriffes des Stützgriffsystems an einer Wand oder
dergleichen zu erleichtern, werden vorteilhaft Adapterplatten eingesetzt, die zunächst
an der Wand montiert werden. Dadurch ist es beispielsweise möglich, bei einem Rohbau
zunächst die Adapterplatten zu montieren und dann die Wand bzw. den jeweiligen Raum
fertig zu stellen. Dann wird der Stützgriff mit seiner Befestigungsplatte 2 an der
montierten Adapterplatte befestigt. Im Folgenden werden einige Ausführungsbeispiele
für Adapterplatten und zugehörige Befestigungsplatten beschrieben.
[0030] Fig. 9 zeigt eine Adapterplatte 55, die nahe ihrem oberen Rand mit einem Absatz 56
versehen ist, der sich über die Breite der Adapterplatte erstreckt. Die Befestigungsplatte
2 des Stützgriffes hat einen entsprechenden Absatz 57. Während der Bereich oberhalb
des Absatzes 56 der Adapterplatte 55 geringere Dicke als der übrige Bereich hat, hat
die Befestigungsplatte 2 im Bereich oberhalb des Absatzes 57 größere Dicke als im
übrigen Bereich. Durch die beiden Absätze 56, 57 kann die Befestigungsplatte 2 sehr
einfach lagegenau an die vormontierte Adapterplatte 55 angesetzt und an ihr befestigt
werden. Hierfür ist die Adapterplatte 55 mit einer Gewindebohrung 86 versehen, in
die eine die Befestigungsplatte 2 durchsetzende Schraube geschraubt wird. Sie wird
durch den Puffer 82 des Stützgriffes in dessen Gebrauchslage verdeckt. Die Adapterplatte
55 und die Befestigungsplatte 2 haben gleichen Umriss.
[0031] Die Adapterplatte 58 gemäß Fig. 10 hat einen umlaufenden erhöhten Rand 59. In den
vom Rand 59 umschlossenen Bereich wird die Befestigungsplatte 2 des Stützgriffes eingesetzt.
Die Höhe des Randes 59 kann der Dicke der Befestigungsplatte 2 entsprechen, die dann
in montierter Lage nicht über den Rand 59 vorsteht. Die Adapterplatte 58 und die Befestigungsplatte
2 sind mit Durchtrittsöffnungen 60, 61 für Schrauben und dergleichen versehen, mit
denen die Adapterplatte 58 und die Befestigungsplatte 2 miteinander verbunden werden.
Die Adapterplatte 58 hat weitere Öffnungen 62 für Schrauben, mit denen die Adapterplatte
an der Wand befestigt werden kann.
[0032] Die Adapterplatte 63 gemäß den Fig. 11 und 12 hat Öffnungen 64 für Schrauben und
dergleichen, mit denen sie an der Wand montiert werden kann. Zusätzlich ist die Adapterplatte
63 mit schlüssellochförmigen Durchgangsöffnungen 65 versehen, in die Steckelemente
66 eingreifen, die an der vom Stützgriff abgewandten Seite der Befestigungsplatte
2 des Stützgriffes vorgesehen sind. Die Steckelemente 66 haben ein im Durchmesser
verbreitertes Ende, das in bekannter Weise durch die breiteren Abschnitte der schlüssellochförmigen
Öffnungen 65 der Adapterplatte 63 gesteckt wird. Anschließend wird die Befestigungsplatte
2 abgesenkt, so dass der schmalere Teil der Steckelemente 66 in den schmaleren Teil
der schlüssellochförmigen Öffnungen 65 der Adapterplatte 63 gelangt. Anschließend
können durch Öffnungen 67 in den Eckbereichen der Befestigungsplatte 2 Schrauben oder
dergleichen gesteckt werden, die durch die breiteren Bereiche der schlüssellochförmigen
Öffnungen 65 verlaufen und auf diese Weise ein unbeabsichtigtes Aushängen der Steckelemente
66 verhindern. Die Adapterplatte 63 und die Befestigungsplatte 2 haben wiederum gleichen
Umriss.
[0033] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 13 hat die Adapterplatte 68 nahe ihrem oberen
Rand einen Absatz 69, der im Unterschied zum Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 9 nicht
rechtwinklig, sondern spitzwinklig verläuft. Dementsprechend hat die Befestigungsplatte
2 einen entsprechend spitzwinklig verlaufenden Absatz 70. Die Befestigungsplatte 2
wird von oben auf die an der Wand montierte Adapterplatte 68 so gesteckt, dass der
spitzwinklige Absatz 70 den spitzwinkligen Absatz 69 der Adapterplatte 68 übergreift.
Die so erzielte Formschlussverbindung ist ähnlich einer Schwalbenschwanzverbindung
ausgeführt. Anschließend wird die Befestigungsplatte 2 an der Adapterplatte 68 verschraubt.
Die schwalbenschwanzartige Ausbildung der Absätze 69, 70 erlaubt eine sehr einfache
und dennoch genaue Ausrichtung der Befestigungsplatte 2 gegenüber der an der Wand
montierten Adapterplatte 68.
[0034] Fig. 14 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Adapterplatte 71 und die Befestigungsplatte
2 gleichen Umriss haben und mit Öffnungen 72, 73 für den Durchtritt von Schrauben
und dergleichen versehen sind, um die Befestigungsplatte 2 mit der Adapterplatte 71
verbinden zu können. Die Adapterplatte 71 und die Befestigungsplatte 2 liegen flächig
aufeinander.
[0035] Fig. 15 zeigt eine Adapterplatte 74, die als Blechstück ausgebildet ist, deren oberer
und unterer Rand 75, 76 jeweils stumpfwinklig abgewinkelt sind. Die beiden Ränder
75, 76 sind gleich breit und um den gleichen Winkel entgegengesetzt schräg zueinander
abgewinkelt. Die Befestigungsplatte 2 des Stützgriffes ist mit einer Vertiefung 77
versehen, die am oberen Rand eine schräg liegende Seitenwand 78 hat, deren Neigungswinkel
dem Neigungswinkel des oberen Randes 75 der Adapterplatte 74 entspricht. Die untere
Wand 79 verläuft senkrecht zum Boden 80 der Vertiefung 77. In der Seitenwand 79 befindet
sich eine (nicht dargestellte) Gewindebohrung, in die ein Gewindestift 81 geschraubt
wird. Er ragt in die Vertiefung 77 und wird so weit in die Vertiefung geschraubt,
bis sein kegelförmiges Ende am unteren Rand 76 der Adapterplatte 74 zur Anlage kommt.
[0036] Damit die Befestigungsplatte 2 einfach auf die Adapterplatte 74 gesteckt werden kann,
ist der Gewindestift 81 zunächst so weit zurückgeschraubt, dass er nicht über die
Seitenwand 79 vorsteht. Dadurch kann die Befestigungsplatte 2 von vorn senkrecht auf
die vormontierte Adapterplatte 74 gesteckt und anschließend so weit abgesenkt werden,
dass die Seitenwand 78 der Vertiefung 77 am oberen Rand 76 der Adapterplatte 74 aufliegt.
Anschließend wird der Gewindestift 81 so weit in die Vertiefung 77 geschraubt, bis
er mit seinem kegelförmigen Ende am unteren Rand 76 der Adapterplatte 74 zur Anlage
kommt. Die Befestigungsplatte 2 kann auf diese Weise an der Adapterplatte 77 verspannt
werden.
[0037] Je nach Breite der Adapterplatte 74 bzw. der Befestigungsplatte 2 können in der unteren
Seitenwand 79 der Vertiefung 77 weitere Gewindestifte vorgesehen sein.
1. Griffsystem mit wenigstens einem Griff, der aus einer Gebrauchslage in eine Ruhelage
schwenkbar über mindestens einen Befestigungsteil (2) mit einem Schwenklager (1) verbunden
ist, das wenigstens ein Federelement (34) aufweist, das eine Haltekraft erzeugt, die
den Griff in jeder Schwenklage hält,
dadurch gekennzeichnet, dass auf das Federelement (34) wenigstens ein Spannelement (35, 37) wirkt, das beim Verschwenken
des Griffes zur Veränderung der Haltekraft relativ zum Federelement (34) verstellbar
ist.
2. Griffsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (35, 37) drehfest im Schwenklager (1) angeordnet ist.
3. Griffsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (35, 37) einen vorteilhaft das Federelement (34) durchsetzenden
Gewindebolzen (37) aufweist, der in eine mit dem Griff verbundene Hülse (18) geschraubt
ist.
4. Griffsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (34) durch ein Tellerfederpaket gebildet ist.
5. Griffsystem nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Gewindebolzen (37) eine Mutter (35) sitzt, die vorteilhaft am Federelement
(34) anliegt, das vorzugsweise an einem Druckring (32) anliegt.
6. Griffsystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Druckring (32) drehfest im Schwenklager (1) gehalten ist, und dass vorteilhaft
der Gewindebolzen (37) durch den Druckring (32) gegen Drehen gesichert ist, der vorzugsweise
auf dem Gewindebolzen (37) sitzt und mit einem Vorsprung (40) in eine Vertiefung (41)
in der Außenseite des Gewindebolzens (37) formschlüssig eingreift.
7. Griffsystem mit wenigstens einem Griff, der einen oberen und einen unteren Griffteil
(4, 6) aufweist, die in Höhenrichtung zumindest über einen Teil ihrer Länge gegeneinander
versetzt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass der untere Griffteil (6), in Höhenrichtung gesehen, mit dem oberen Griffteil (4)
einen spitzen Winkel (α) einschließt.
8. Griffsystem nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der untere Griffteil (6), quer zur Höhenrichtung gesehen, mit dem oberen Griffteil
(4) einen spitzen Winkel (β) einschließt, und dass vorteilhaft beide Griffteile (4,
6) einstückig miteinander ausgebildet sind und vorzugsweise über ein Bogenstück (15)
ineinander übergehen.
9. Griffsystem nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der obere Griffteil (4) gerade verläuft.
10. Griffsystem mit wenigstens einem Griff, der an einer Befestigungsplatte (2) schwenkbar
gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsplatte (2) eine Adapterplatte (55, 58, 63, 68, 71, 74) zugeordnet
ist, an die die Befestigungsplatte (2) anschraubbar ist.
11. Griffsystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Adapterplatte (55, 68) mit wenigstens einem Zentrieransatz (56, 69) versehen
ist, der mit einem Zentrieransatz (57, 70) der Befestigungsplatte (2) zusammenwirkt,
und dass vorteilhaft der Zentrieransatz (56, 57) der Adapterplatte (55) und der Befestigungsplatte
(2) eine rechtwinklig zur Grundseite der Adapterplatte (55) und der Befestigungsplatte
(2) liegende Schulterfläche ist.
12. Griffsystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zentrieransatz (69, 70) der Adapterplatte (68) und der Befestigungsplatte (2)
eine spitzwinklig zur Grundseite der Adapterplatte (68) und der Befestigungsplatte
(2) liegende Schulterfläche ist.
13. Griffsystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Adapterplatte (63) wenigstens eine schlüssellochförmige Öffnung (65) aufweist,
in die wenigstens ein an der Befestigungsplatte (2) vorgesehenes Steckelement (66)
einsteckbar ist.
14. Griffsystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Adapterplatte (58) einen umlaufenden erhöhten Rand (59) aufweist, der die Befestigungsplatte
(2) umschließt.
15. Griffsystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Adapterplatte (74) einen oberen und einen unteren, jeweils schräg verlaufenden
Rand (75, 76) aufweist, der in eine Vertiefung (77) der Befestigungsplatte (2) eingreift,
die vorteilhaft eine spitzwinklig zu ihrem Boden (80) liegende Seitenwand (78) aufweist,
die am oberen Rand (75) der Adapterplatte (74) anliegt, und/oder eine rechtwinklig
zu ihrem Boden (80) liegende Seitenwand (79) aufweist, in der mindestens ein Gewindestift
(81) gelagert ist, der gegen den unteren abgewinkelten Rand (76) der Adapterplatte
(74) verspannbar ist.