Anwendungsgebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Bewässerungsvorrichtung zur Bewässerung von Vegetation
mit einer Flüssigkeit, wobei die Bewässerungsvorrichtung zum stationären Betrieb ausgebildet
ist, mit einer Austrittsdüse aus der die Flüssigkeit im Betrieb in Form eines Flüssigkeitsstrahls
in einer Austrittsrichtung austritt und einem Steuerungsdeflektor, wobei der Steuerungsdeflektor
fluchtend in der Austrittsrichtung des Flüssigkeitsstrahls anordenbar ist und dafür
ausgebildet ist, die Richtung des Flüssigkeitsstrahls zu beeinflussen.
[0002] Derartige Bewässerungsvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie werden
benutzt, um in Gärten Pflanzen und Rasenflächen zu bewässern. Die gattungsgemäß vorgesehenen
Steuerungsdeflektoren dienen bei derartigen Bewässerungsvorrichtungen dazu, die Wurfweite
zu reduzieren, so dass auch ein Nahbereich um die Bewässerungsvorrichtung herum bewässert
werden kann. Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Steuerungsdeflektoren handelt
es sich um ebene Deflektorflächen, die in vorzugsweise verstellbarer Weise in den
Strahlverlauf des Flüssigkeitsstrahls eingerückt werden können, um dessen Richtung
oder die Richtung eines Teils der Flüssigkeit zu beeinflussen. Der Flüssigkeitsstrahl
ist üblicherweise beim Austritt aus der Austrittsdüse insbesondere in vertikaler Richtung
leicht aufgefächert, damit die Wurfweite nicht einheitlich ist, sondern eine ringförmige
Fläche mit Flüssigkeit versorgt wird.
[0003] Als nachteilig an dem aus dem Stand der Technik bekannten gattungsgemäßen Bewässerungsvorrichtungen
wird angesehen, dass die Steuerungsfläche zu einer unerwünschten Aufweitung des Flüssigkeitsstrahls
in horizontaler Richtung führt.
[0004] Aus der
CH 80782 ist ein Rasensprenger bekannt, bei dem ein vertikal austretender Flüssigkeitsstrahl
mittels einer drehbaren Hülse umgelenkt wird, während der Strahl gleichzeitig eine
Drehbewegung der Hülse verursacht. Die Hülse weitet sich an einem distalen Ende auf
und gestattet damit eine radialen Austrag des Wassers in breit aufgefächerter Form.
[0005] Ähnliches ist auch aus der
US 1,840,721 bekannt. Die Formgebung und Ausrichtung der dort vorgesehenen V-förmigen Hülse ist
dabei jedoch etwas anders gestaltet, so dass eine Seitenfläche bestimmungsgemäß vom
aus einer Düse austretenden Flüssigkeitsstrahl getroffen wird und durch ihre Ausrichtung
die Hülse in Rotation versetzt wird.
[0006] Aus der
DE 490515 ist eine Bewässerungsturbine mit drei rinnenähnlichen Flügeln bekannt, bei der die
drehbaren Flügel von vier stationären Wasseraustrittsöffnungen mit Wasser beaufschlagt
werden, welches durch die Flügel flächig verteilt wird.
[0007] Aus der
US 4,981,740 und der
US 3,391,868 sind jeweils Regner bekannt, bei denen eine plane Ablenkfläche vorgesehen ist, die
eine Richtungsbeeinflussung einer Bewässerungsflüssigkeit bei gleichzeitiger Aufweitung
des Flüssigkeitsstrahls gestattet. Bei der Ausführung der
US 3,391,868 schließt sich an die plane Ablenkfläche eine dazu orthogonale Beschleunigungsfläche
an, deren Zweck es ist, den erforderlichen Drall zur Rotation der Funktionsbauteile
des Regners zur Verfügung zu stellen.
Aufgabe und Lösung
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Bewässerungsvorrichtung dahingehend
weiterzubilden, dass ein definiertes Strahlbild jenseits des Steuerungsdeflektors
erzielt wird.
[0009] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass dem Steuerungsdeflektor eine Strömungsleiteinrichtung
zugeordnet ist, die einer Auffächerung des Flüssigkeitsstrahls in einer horizontalen
Erstreckungsrichtung quer zur Strahlrichtung entgegenwirkt. Eine solche Strömungsleiteinrichtung
kann als separates Bauteil ausgebildet und mittels Befestigungsmitteln am Steuerungsdeflektor
angebracht werden. Bevorzugt ist jedoch, dass die Strömungsleiteinrichtung durch eine
entsprechende Formgebung des Steuerungsdeflektors gebildet wird. Die Strömungsleiteinrichtung
ist derart ausgestaltet, dass eine Auffächerung des Flüssigkeitsstrahls durch das
Aufprallen der Flüssigkeit auf dem Steuerungsdeflektor vermieden wird. Stattdessen
wird die schon durch die Austrittsdüse bedingte Auffächerung entweder beibehalten
oder sogar eine Bündelung des Flüssigkeitsstrahls gegenüber der Auffächerung des Flüssigkeitsstrahls
nach der Austrittsdüse erzielt. Durch die definierte Relativlage von Austrittsdüse
und Steuerungsdeflektor wird gewährleistet, dass die Wirkung des Steuerungsdeflektors
auf den Flüssigkeitsstrahl stets in etwa gleich bleibt.
[0010] Besonders bevorzugt ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Steuerungsdeflektors
bei Bewässerungsvorrichtungen, bei denen die Austrittsrichtung des Flüssigkeitsstrahls
bezogen auf eine vertikale Hauptachse der Bewässerungsvorrichtung eine radiale Komponente
aufweist. Der Steuerungsdeflektor dient bei Bewässerungsvorrichtungen gemäß dieser
Weiterbildung nicht primär der Umlenkung des Flüssigkeitsstrahls in radiale Richtung,
da die diese radiale Komponente bereits durch die Ausrichtung der Austrittsdüse bedingt
wird. Stattdessen wird die Wurfweite durch den Steuerungsdeflektor gezielt reduziert,
um insbesondere den Nahbereich um die Bewässerungsvorrichtung herum mit Flüssigkeit
versorgen zu können. Die Austrittsrichtung des Flüssigkeitsstrahls schließt mit einer
Vertikalen vorzugsweise einen Winkel zwischen 30° und 70° ein.
[0011] Besonders vorteilhaft sind Bewässerungsvorrichtungen, bei denen die Austrittsdüse
und der Steuerungsdeflektor zueinander lagestabil gemeinsam um eine vertikale Hauptachse
der Bewässerungsvorrichtung drehbar ausgebildet sind.
[0012] Der Steuerungsdeflektor ist vorzugsweise um eine horizontale Achse schwenkbar ausgebildet,
wobei es besonders von Vorteil ist, wenn er in freien Schwenkstellungen oder in definierten
Schwenkraststellungen arretierbar ausgebildet ist. Dies gestattet es, den Steuerungsdeflektor
je nach Anwendungsfall verschieden auszurichten, so dass die Wirkung in Hinblick auf
den verursachten Umlenkwinkel und den Anteil des Flüssigkeitsstrahls, der durch den
Steuerungsdeflektor umgelenkt wird, fallweise anpassbar ist.
[0013] Bei einer Weiterbildung der Erfindung umfasst die Strömungsleiteinrichtung eine Funktionsfläche
zur Beeinflussung der Strahlrichtung, wobei die Funktionsfläche vorzugsweise einstückig
am Steuerungsdeflektor vorgesehen ist. Die Funktionsfläche verfügt über eine Formgebung,
mittels derer die Umlenkung erfolgen kann, ohne das es dabei zu einer Auffächerung
des Flüssigkeitsstrahls kommt. Eine derartig gestaltete Strömungsleiteinrichtung ist
besonders preiswert herzustellen, da sie lediglich eine besondere Formgebung des Steuerungsdeflektors
erfordert. Im einfachsten Fall kann die geformte Funktionsfläche einstückig am Gehäuse
der Bewässerungsvorrichtung angeformt sein.
[0014] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die Funktionsfläche uneben ausgebildet.
Eine solche unebene Funktionsfläche kann gezielt genutzt werden, um die Austragrichtung
der Flüssigkeit dahingehend zu beeinflussen, dass der durch den Deflektor beeinflusste
Teil der Flüssigkeit in definierter und nicht aufgeweiteter Art und Weise ausgetragen
wird.
[0015] Dabei ist es besonders von Vorteil, wenn an der Funktionsfläche zumindest ein Leitkanal
vorgesehen ist, der so angeordnet oder anordenbar ist, dass der aus der Austrittdüse
austretende Flüssigkeitsstrahl in den Leitkanal eintritt. Vorzugsweise sind mehrere
Leitkanäle vorgesehen, in die der Flüssigkeitsstrahl eintritt. Die Leitkanäle bewirken
eine Neuausrichtung des Flüssigkeitsstrahls. Die durch den Aufprall auf dem Steuerungsdeflektor
üblicherweise bewirkte Aufweitung des Flüssigkeitsstrahls wird durch die Neuausrichtung
der Flüssigkeit in dem Leitkanal oder den Leitkanälen kompensiert. Die Leitkanäle
sind zu einer Seite offen ausgebildet, so dass der Flüssigkeitsstrahl von der Austrittsdüse
kommend an dieser offenen Seite eindringen kann. Vorzugsweise sind mehrere, insbesondere
drei oder mehr Leitkanäle vorgesehen. Durch diese Mehrzahl an Leitkanälen wird erreicht,
dass auch ein Flüssigkeitsstrahl, der schon nach Austritt aus der Austrittsdüse leicht
aufgeweitet ist, vollständig in die Kanäle eintritt, ohne dass diese hierfür besonders
breit ausgebildet sein müssen. Bei einer Gestaltung mit mehreren Leitkanälen können
diese im einfachsten Falle parallel zueinander ausgebildet sein.
[0016] Die Leitkanäle sind vorzugsweise dadurch gebildet, dass Leitnuten in der Funktionsfläche
oder Leitrippen auf der Funktionsfläche vorgesehen sind. Die von diesen Leitnuten
oder Leitrippen gebildeten Leitkanäle weisen vorzugsweise eine mittlere Tiefe von
mindestens 2mm, insbesondere von mindestens 4 mm auf. Durch diese Tiefe ist gewährleistet,
dass zumindest ein großer Teil der Flüssigkeit in den Leitkanälen geleitet werden
kann. Die Breite der Leitkanäle beträgt vorzugsweise weniger als 5mm, insbesondere
weniger als 3mm. Hierdurch wird die Neuausrichtung der Flüssigkeit besonders gut gewährleistet.
[0017] Neben der genannten Bauweise, bei der mehrere Leitkanäle zueinander parallel ausgerichtet
sind, sind bei einer bevorzugten Ausgestaltung die Leitkanäle in Austrittsrichtung
der Flüssigkeit aufeinander zu verlaufend ausgerichtet. Die Flüssigkeit, die in die
verschiedenen Leitkanäle eintritt, wird durch diese Ausrichtung besonders wirksam
wieder zu einem neuen Flüssigkeitsstrahl vereinigt. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung
sieht dabei vor, dass ein Hauptleitkanal vorgesehen ist, der sich in etwa in Austrittsrichtung
des Flüssigkeitsstrahls erstreckt, und dass Nebenleitkanäle vorgesehen sind, die in
Austrittsrichtung des Flüssigkeitsstrahls auf den Hauptleitkanal zu ausgerichtet sind
und in diesen einmünden. Bei dieser fischgrätenartige Struktur weist der Hauptleitkanal
vorzugsweise einen größeren Querschnitt als die Nebenleitkanäle auf.
[0018] Die Funktionsfläche ist vorzugsweise konkav ausgebildet. Im Betrieb prallt der Flüssigkeitsstrahl
oder ein Teil davon innerhalb der durch die konkave Formgebung gebildeten Mulde auf
die Strömungsleiteinrichtung. Dadurch wird einer Aufweitung entgegengewirkt. Je nach
Ausgestaltung der konkaven Funktionsfläche ist ein verschiedener Grad der Bündelung
erzielbar.
[0019] Vorzugsweise ist die Strömungsleiteinrichtung derart ausgebildet, dass die Strahlrichtung
lediglich bezüglich einer vertikalen Richtungskomponente beeinflusst wird. Dies kann
insbesondere dadurch erreicht werden, dass die Strömungsleiteinrichtung bezogen auf
eine gedachte Ebene, die durch die Drehachse der Bewässerungsvorrichtung und die Austrittsrichtung
des Flüssigkeitsstrahl aufgespannt wird, ebenensymmetrisch ausgebildet ist.
[0020] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist die Strömungsleiteinrichtung eine sich
in einer Haupterstreckungsrichtung erstreckende Strömungsleitrinne auf, deren Haupterstreckungsrichtung
vorzugsweise mit der Austrittsrichtung des Flüssigkeitsstrahls eine vertikale Ebene
aufspannt. Die Strömungsleitrinne ist dabei so angeordnet, dass der Flüssigkeitsstrahl
von der Austrittsdüse in die Rinne eingespritzt wird und dort auf der Strömungsleiteinrichtung
aufprallt. Durch die Rinnenform wird vermieden, dass der Flüssigkeitsstrahl dabei
auffächert, bevor er die Rinne reflektiert wieder verlässt. Die Rinne ist vorzugsweise
so ausgebildet, dass sie auf der vertikalen Ebene verläuft und zu dieser ebenensymmetrisch
geformt ist. In der einfachsten Ausgestaltung kann die Strömungsleitrinne als Strömungsleitnut
in einem ebenen Abschnitt des Steuerungsdeflektors vorgesehen sein.
[0021] Besonders bevorzugt ist eine Weiterbildung, bei der die Strömungsleitrinne zwei in
einem Übergangsbereich miteinander verbundene, zueinander angewinkelte Schenkelflächen
umfasst, wobei der Winkel zwischen den Schenkelflächen zwischen 10° und 170° beträgt,
vorzugsweise zwischen 70° und 110°, insbesondere 90°. Überaschenderweise ergibt sich
hierdurch sowohl in radialer Richtung als auch in Umfangsrichtung eine wesentlich
gleichmäßigere Beregnungsdichte als bei bekannten Beregnungsvorrichtungen. Der Querschnitt
einer solchen Strömungsleitrinne ist zumindest abschnittsweise V-förmig, was zu besonders
positiven Umlenkungseigenschaften der Strömungsleitrinne führt. Die Strömungsleitrinne
kann unmittelbar durch die Schenkelflächen gebildet werden oder zusätzlich ein separates,
vorzugsweise einstückig mit den Schenkelflächen verbundenes Bauteil umfassen, welches
zwischen den Schenkelflächen angeordnet ist. Der Grad der Bündelung kann durch den
vorzugsweise fest vorgegebenen Winkel zwischen den Schenkelflächen beeinflusst werden.
Je größer der Winkel ist, desto weniger wird die Neigung des Flüssigkeitsstrahls zur
Auffächerung verhindert. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Winkel von ca. 90°
herausgestellt. Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung stoßen die Schenkelflächen
nahezu direkt aneinander. Ein verbleibender, sehr kleiner Übergangsbereich ist lediglich
aus werkzeugtechnischen Gründen geringfügig gerundet.
[0022] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist die Strömungsleitrinne in dem Übergangsbereich
einen mittleren Innenradius von weniger als 6mm, vorzugsweise weniger als 4mm, insbesondere
weniger als 1 mm auf. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Querschnitt der
Strömungsleitrinne kreissegmentförmig ist und einen einheitlichen Innenradius aufweist.
Die konkrete Wahl eines Innenradius hängt von der Wassermenge ab, die von der Bewässerungsvorrichtung
verteilt wird. Der Übergangsbereich kann eine Kehlrinne bilden.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0023] Weitere Vorteil und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
einer nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung,
die anhand der Zeichnungen dargestellt sind. Dabei zeigen:
- Figur 1 und 2
- eine erfindungsgemäße Bewässerungsvorrichtung in zwei Ansichten,
- Fig. 3a bis 3c
- mehrere Ansichten einer zweiten Ausführungsform eines Deflektors einer erfindungsgemäßen
Bewässerungsvorrichtung und
- Fig. 4a bis 4d
- mehrere Ansichten einer dritten Ausführungsform eines Deflektors einer erfindungsgemäßen
Bewässerungsvorrichtung
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0024] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine erste erfindungsgemäße Bewässerungsvorrichtung 10.
Diese weist eine etwa zylindrische Grundform auf und verfügt an ihrem in der dargestellten
Funktionsstellung unteren Ende über einen Anschlussstutzen 12, der mit einer nicht
dargestellten Haltevorrichtung verbindbar ist. Diese Haltevorrichtung sorgt im Betrieb
für die dargestellte vertikal entlang einer Hauptachse 2 ausgerichtete Funktionsstellung.
Gegenüberliegend am oberen Ende ist eine Austragsbaugruppe 14 vorgesehen. Teil dieser
Austragsbaugruppe 14 ist eine Austragsdüse 16, die in eine schräg nach oben weisende
Richtung 4 ausgerichtet ist.
[0025] Ein oberer Abschnitt der Bewässerungsvorrichtung 10 ist gegenüber einem unteren Abschnitt
um die Hauptachse 2 drehbar ausgebildet. Die Relativbewegung wird im Betrieb in nicht
näher dargestellter Art durch die Strömung der Flüssigkeit erreicht, die durch die
Bewässerungsvorrichtung 10 hindurch von Anschlussstutzen 12 zur Austragsdüse 16 geleitet
wird. Der abgedeckte Winkelbereich für die Relativbewegung ist durch Einstellräder
18 einstellbar. Durch die Relativdrehung wird erreicht, dass die durch die Austrittsdüse
16 austretende Flüssigkeit im Bereich einer kreisförmigen oder kreissegmentförmigen
Fläche verteilt wird.
[0026] Die Austragbaugruppe 14 umfasst neben der Austragdüse 16 einen Steuerungsdeflektor
30, der an einem Gehäuseabschnitt 20 um eine horizontale Schwenkachse 6 schwenkbar
angelenkt ist. Die Einstellung des Schwenkwinkels des Steuerungsdeflektors erfolgt
über ein Justierrad 22 erreicht werden, welches drehbar am Gehäuseabschnitt 20 angelenkt
ist. Über eine Kopplungsverzahnung 24 am Justierrad 22 und dem Steuerungsdeflektor
30 wird eine Drehbewegung des Justierrads 22 in eine Schwenkbewegung des Steuerungsdeflektors
30 überführt. Der Steuerungsdeflektor 30 kann dadurch zwischen einer oberen Schwenkstellung,
in der er nicht in Austrittsrichtung 4 mit der Austrittsdüse 16 fluchtend angeordnet
ist, und einer unteren Schwenkstellung, in der aus der Austrittsdüse 16 austretende
Flüssigkeit in Kontakt mit dem Steuerungsdeflektor 30 gerät, bewegt werden. Bei der
Stellung der Fig. 1 und 2 findet sich der Steuerungsdeflektor jeweils in seiner oberen
Schwenkstellung.
[0027] An seiner Innenfläche 40, die der Austrittsdüse 16 zugewandt ist, ist der Steuerungsdeflektor
30 als Strömungsleiteinrichtung 40, 42 ausgebildet. Zu diesem Zweck weist die Innenfläche
40 als Teil einer Strömungsleitrinne zwei V-förmig angeordnete und einen Winkel von
etwa 80° einschließende Schenkelflächen 40a, 40b auf. Diese Schenkelflächen 40a, 40b
sind in einem Übergangsbereich miteinander verbunden und bilden dort eine Kehlrinne
42.
[0028] In Betrieb wird die Bewässerungsflüssigkeit, in der Regel Wasser, gegebenenfalls
mit Düngezusätzen, durch die Austrittsdüse 16 in Form eines Flüssigkeitsstrahls ausgegeben.
Dieser Flüssigkeitsstrahl ist in horizontaler Richtung leicht und in vertikaler Richtung
in höherem Maße aufgefächert. Wenn der Steuerungsdeflektor 30 in eine untere Schwenkstellung
eingestellt ist, prallt der Flüssigkeitsstrahl im spitzen Winkel im Bereich der Kehlrinne
42 auf die Innenfläche 40 des Steuerungsdeflektors 30. Die Bewässerungsflüssigkeit
wird hierdurch bezüglich ihrer Richtung umgelenkt, so dass die aus der Kehlrinne 42
austretende Flüssigkeit in einem Nahbereich um die Bewässerungsvorrichtung auf Pflanzen
oder Rasen in der Umgebung auftrifft. Um gleichzeitig sowohl den Fernbereich als auch
den Nahbereich mit Flüssigkeit zu versorgen, kann der Steuerungsdeflektor so eingestellt
werden, dass lediglich ein oberer Teil des vertikal aufgefächerten Flüssigkeitsstrahls
auf den Steuerungsdeflektor 30 aufprallt und dadurch bezüglich seiner Wurfweite vermindert
wird.
[0029] Die Figuren 3a bis 3c zeigen einen alternativen Steuerungsdeflektor 130. Dieser kann
bei der Ausführungsform der Figuren 1 und 2 den dort vorgesehenen Steuerungsdeflektor
30 ersetzen.
[0030] Die Besonderheit dieser zweiten Ausführungsform eines Steuerungsdeflektors liegt
darin, dass dieser einen Flächenabschnitt 138 auf seiner dem Flüssigkeitsstrahl zugewandten
Seite aufweist, an dem parallel zur Austrittsrichtung 4 des Flüssigkeitsstrahls Leitrippen
144 vorgesehen sind, die sich orthogonal vom Flächenabschnitt 138 erstrecken Diese
sechs Leitrippen 144 begrenzen insgesamt fünf dazwischen liegende Leitkanäle 142,
die parallel zueinander ausgerichtet sind. Die Leitrippen 144 sind dabei, wie aus
Figur 3c ersicht ist, derart ausgebildet, dass sie in Richtung der Austrittsrichtung
4 eine ansteigende Tiefe aufweisen. Die Leitkanäle 142 weisen jeweils eine Breite
von ca. 2mm und eine austrittsseitige Tiefe von ebenfalls etwa 2mm auf.
[0031] Der Flüssigkeitsstrahl, der in Richtung der Austrittsrichtung 4 aus der entsprechenden
Öffnung der Bewässerungsvorrichtung austritt, weist zwangsläufig eine leichte Aufweitung
auf, die im Zuge des Aufpralls auf dem Flächenelement 138 noch verstärkt wird. Die
Leitkanäle 142 kompensieren diese Aufweitung, indem sie jeweils einen Anteil des Flüssigkeitsstrahls
aufnehmen und diesen Teil der Flüssigkeit bezüglich seiner Bewegungsrichtung neu ausrichten.
An der Austrittsseite der Leitkanäle 142 tritt die Flüssigkeit demzufolge mit einer
weitgehend einheitlichen Richtung 5a aus.
[0032] Eine weitere Ausführungsform ist in den Figuren 4a bis 4d dargestellt. Die Besonderheit
bei diesem Steuerungsdeflektor 230 der Figuren 4a bis 4d liegt darin, dass er zwar
entsprechend der Ausführungsformen der Figuren 3a bis 3c mehrere Leitkanäle 242a,
242b aufweist, wobei diese jedoch nicht parallel zueinander ausgebildet sind, sondern
aufeinander zu verlaufen. In etwa parallel zur Austrittsrichtung 4 des Flüssigkeitsstrahls
ist dabei ein Hauptleitkanal 242a ausgerichtet. Daneben sind insgesamt sechs Nebenleitkanäle
242b vorgesehen, von denen zumindest einige im spitzen Winkel auf den Hauptleitkanal
242a zulaufen und in diesen münden. Die Leitkanäle weisen jeweils einen etwa halbkreisförmigen
Querschnitt auf. Der Hautleitkanal 242a weist dabei eine Breite von etwa 3mm und eine
Tiefe von etwa 1,5mm auf. Die Nebenleitkanäle 242b sind geringfügig kleiner ausgebildet.
[0033] Diese fischgrätenartige Struktur führt dazu, dass der schon bei dem Austritt aus
der Düse leicht aufgeweiteten Flüssigkeitsstrahl, der im Zuge des Aufpralls auf dem
Flächenelement 238 weiter aufgeweitet wird, in gewünschtem Maße wieder zusammengeführt
wird. Der Austritt der Flüssigkeit am Ende der Leitkanäle 242a, 242b in Richtung 5b
erfolgt demzufolge nicht nur weitgehend parallel, wie bei der Ausführungsform der
Figuren 3a bis 3c, sondern darüber hinaus als weitgehend einheitlicher Flüssigkeitsstrahl.
[0034] Eine weitere Besonderheit der Ausführungsform der Figuren 4a bis 4d liegt darin,
dass die Leitkanäle 242a, 242b nicht durch Leitrippen voneinander getrennt sind, sondern
als nutenartige Vertiefungen unmittelbar im Flächenelement 238 vorgesehen sind.
[0035] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen Turbinenregner.
In gleicher Art und Weise ist jedoch auch bei anderen Regnertypen, beispielsweise
bei Impulsregnern, eine Reduzierung der Wurfweite zu erzielen.
1. Bewässerungsvorrichtung (10) zur Bewässerung von Vegetation mit einem Flüssigkeit,
wobei die Bewässerungsvorrichtung (10) zum stationären Betrieb ausgebildet ist, mit
- einer Austrittsdüse (16) aus der die Flüssigkeit im Betrieb in Form eines Flüssigkeitsstrahls
in einer Austrittsrichtung (4) austritt und
- einem zur Austrittsdüse (16) im Betrieb lagefesten Steuerungsdeflektor (30; 130;
230),
wobei
- der Steuerungsdeflektor (30; 130; 230) fluchtend in der Austrittsrichtung (4) des
Flüssigkeitsstrahls anordenbar ist und dafür ausgebildet ist, die Richtung zumindest
eines Teils des Flüssigkeitsstrahls zu beeinflussen,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem Steuerungsdeflektor (30; 130; 230) eine Strömungsleiteinrichtung (40, 42; 142;
242a, 242b) zugeordnet ist, die einer Auffächerung des Flüssigkeitsstrahls in einer
horizontalen Erstreckungsrichtung quer zur Strahlrichtung entgegenwirkt.
2. Bewässerungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Austrittsrichtung (4) des Flüssigkeitsstrahls bezogen auf eine vertikale Hauptachse
(2) der Bewässerungsvorrichtung eine radiale Komponente aufweist.
3. Bewässerungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Austrittsdüse (16) und der Steuerungsdeflektor (30; 130; 230) zueinander lagestabil
gemeinsam um eine vertikale Hauptachse (2) der Bewässerungsvorrichtung (10) drehbar
ausgebildet sind.
4. Bewässerungsvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Steuerungsdeflektor (30; 130; 230) um eine horizontale Achse (6) schwenkbar und
vorzugsweise in freien Schwenkstellungen oder in definierten Schwenkraststellungen
arretierbar ausgebildet ist.
5. Bewässerungsvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungsleiteinrichtung (40, 42; 142; 242a, 242b) eine Funktionsfläche (40; 138;
238) zur Beeinflussung der Strahlrichtung umfasst, wobei die Funktionsfläche vorzugsweise
einstückig am Steuerungsdeflektor (30; 130; 230) vorgesehen ist.
6. Bewässerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Funktionsfläche (40; 138, 238) uneben ausgebildet ist.
7. Bewässerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Funktionsfläche (40; 138; 238) zumindest ein Leitkanal (42; 142; 242a, 242b)
vorgesehen ist, der so angeordnet oder anordenbar ist, dass der aus der Austrittsdüse
(16) austretende Flüssigkeitsstrahl in den Leitkanal (42; 142; 242a, 242b) eintritt,
wobei vorzugsweise mehrere Leitkanäle (142; 242a, 242b) vorgesehen sind, in die der
Flüssigkeitsstrahl eintritt.
8. Bewässerungsvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Leitkanal oder die Leitkanäle (142; 242a, 242b) durch Leitnuten (242a, 242b) in
der Funktionsfläche (238) oder auf der Funktionsfläche (138) vorgesehene Leitrippen
(142) gebildet werden.
9. Bewässerungsvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leitkanäle (142; 242a, 242b)
- eine mittlere Tiefe von mindestens 2mm, vorzugsweise von mindestens 4mm aufweisen
und/oder
- eine Breite von weniger als 5mm, vorzugsweise von weniger als 3mm aufweisen.
10. Bewässerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leitkanäle (242a, 242b) in Austrittsrichtung der Flüssigkeit aufeinander zu verlaufend
ausgerichtet sind.
11. Bewässerungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Funktionsfläche (40) konkav ausgebildet ist.
12. Bewässerungsvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungsleiteinrichtung (40, 42; 142; 242a, 242b) derart ausgebildet ist, dass
die Strahlrichtung lediglich bezüglich einer vertikalen Richtungskomponente beeinflusst
wird.
13. Bewässerungsvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungsleiteinrichtung (40, 42; 142; 242a, 242b) eine sich in einer Haupterstreckungsrichtung
erstreckende Strömungsleitrinne (42; 142; 242a, 242b) aufweist, deren Haupterstreckungsrichtung
vorzugsweise mit der Austrittsrichtung des Flüssigkeitsstrahls eine vertikale Ebene
aufspannt.
14. Bewässerungsvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungsleitrinne (42) zwei in einem Übergangsbereich miteinander verbundene,
zueinander angewinkelte Schenkelflächen (40a, 40b) umfasst, wobei der Winkel zwischen
den Schenkelflächen (40a, 40b) zwischen 10° und 170° beträgt, vorzugsweise zwischen
70° und 110°, insbesondere 90°.
15. Bewässerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungsleitrinne (42; 142; 242a, 242b) einen mittleren Innenradius von weniger
als 6mm, vorzugsweise weniger als 4mm, insbesondere weniger als 1 mm, aufweist.