[0001] Die Erfindung betrifft einen Fangrahmen für eine Mehrdeckkabine bestehend aus Seitenschildern,
einem unteren Joch und einem oberen Joch, wobei der Fangrahmen mittels Tragmitteln
in einem Aufzugsschacht in vertikaler Richtung entlang von Führungsschienen verfahrbar
ist gemäss der Definition des unabhängigen Patentanspruchs.
[0002] Aus der Schrift
DE 015048 U1 ist ein Fangrahmen für eine Aufzugskabine bekannt geworden. Die horizontalen Träger
des Fangrahmens bestehen aus U-Profilen und die vertikalen Träger des Fangrahmens
bestehen aus L-Profilen. Als Eckverbinder sind Bleche vorgesehen, die mit den U- und
L-Profilen verschweisst sind und den rechteckförmigen Fangrahmen stabilisieren. Für
hohe Gebäude werden vermehrt Mehrdeckkabinen mit grosser Transportkapazität eingesetzt,
wobei mindestens zwei Kabinen von einem gemeinsamen Fangrahmen getragen werden, der
je nach Gebäudeabmessungen und Stockwerkabstand eine beachtliche Höhe erreichen kann.
[0003] Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, einen
Fangrahmen zu schaffen, der eine einfache Handhabung bei der Fertigung und bei der
vor Ort Montage erlaubt.
[0004] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass der aus oberem Joch, unterem Joch und Seitenschildern bestehende Fangrahmen in
der Länge trennbar ist. Die Länge eines die Länge des Fangrahmens bestimmenden Seitenschildes
wird mindestens halbiert. Fabrikseitig wird die Fertigung und Vormontage des Fangrahmens
erleichtert und kostengünstiger, vor Ort wird die Montage und der Einbau in den Aufzugsschacht
vereinfacht. Zudem kann der bis mehr als 10 Meter Höhe erreichende Fangrahmen mit
zwei Decks fabrikseitig teilweise vormontiert werden und in kürzerer Zeit in den Aufzugsschacht
eingebaut werden, wobei von Gebäudeabmessungen und Stockwerkhöhen abhängige Einbauschwierigkeiten
nicht mehr auftreten können. Der erfindungsgemässe Fangrahmen baut präziser, stabiler
und steifer, was wiederum den Fahrkomfort für die Aufzugspassagiere verbessert. Trotz
der grossen Höhe kann der Fangrahmen aus kostengünstiger Stangenware gefertigt werden.
[0006] Bei dem erfindungsgemässen Fangrahmen für eine Mehrdeckkabine bestehend aus Seitenschildern,
einem unteren Joch und einem oberen Joch, wird der Fangrahmen mittels Tragmitteln
in einem Aufzugsschacht in vertikaler Richtung entlang von Führungsschienen verfahren,
wobei jedes Seitenschild aus mindestens zwei Schildteilen besteht und die Schildteile
mittels Verbindungseinrichtungen verbindbar sind.
[0007] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemässen Fangrahmen mit Seitenschildern für eine Mehrdeckkabine,
Fig. 2 untere Schildteile mit einem Mittenjoch,
Fig. 3, Fig. 3a Einzelheiten einer Verbindungseinrichtung von der Führungsschiene
her gesehen und
Fig. 4, Fig. 4a Einzelheiten der Verbindungseinrichtung vom Mittenjoch her gesehen.
[0009] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemässen Fangrahmen 1 für eine Mehrdeckkabine mit einem
unteren Deck 2 und einem oberen Deck 3. Die Kabine des unteren Decks und die Kabine
des oberen Decks sind nicht dargestellt. Der Fangrahmen 1 bildet ein Rechteck und
besteht aus einem ersten Seitenschild 4, einem zweiten Seitenschild 5, einem unteren
Joch 6 und einem oberen Joch 7. Der Fangrahmen 1 trägt einen unteren Deckrahmen 8
für die untere Kabine und ein Mittenjoch 9 für die obere Kabine. Am Deckrahmen 8 und
am Mittenjoch sind Auflager 10 zur Schwingungsdämpfung angeordnet, auf denen die Kabinen
ruhen. Am Fangrahmen 1 sind nicht dargestellte Führungseinrichtungen vorgesehen, beispielsweise
Rollenführungsschuhe, die den Fangrahmen 1 entlang von nicht dargestellten im Aufzugsschacht
in vertikaler Richtung angeordneten Führungsschienen führen.
[0010] Das erste Seitenschild 4 besteht aus einem ersten unteren Schildteil 11 und aus einem
ersten oberen Schildteil 12. Das zweite Seitenschild 5 besteht aus einem zweiten unteren
Schildteil 13 und aus einem zweiten oberen Schildteil 14. Jeder untere Schildteil
11,13 besteht aus mindestens einem unteren Träger 16, im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind es zwei Träger 16, wobei jeder Träger 16 des unteren Schildteils 11,13 mittels
einer Verbindungseinrichtung 15 mit dem korrespondierenden oberen Träger 17 des oberen
Schildteils 12,14 verbunden ist. Als Träger 16,17 können beispielsweise im Stahlbau
verwendete Stangenware mit Vierkantprofil oder mit U-Profil verwendet werden.
[0011] Der untere Deckrahmen 8 besteht aus die Auflager 10 tragenden unteren Längsträgern
18 und aus die Träger 16 der unteren Schildteile 11,13 verbindenden unteren Querträgern
19. Die unteren Querträger 19 stehen in Verbindung mit den Seitenschildern 4,5 und
mit den unteren Jochträgern 22 des unteren Jochs 6. Das Mittenjoch 9 besteht aus die
Auflager 10 tragenden oberen Längsträgern 20 und aus die Träger 17 der oberen Schildteile
12,14 verbindenden oberen Querträgern 21, wobei die Verbindungseinrichtungen 15 die
oberen Querträger 21 einbinden. Als Längsträger 18,20 können beispielsweise im Stahlbau
verwendete Stangenware mit Rechteck-Profil verwendet werden. Als Querträger 19,21
und als untere Jochträger 22 können beispielsweise im Stahlbau verwendete Stangenware
mit U-Profil verwendet werden.
[0012] Die Seitenschilder 4,5 stehen oben in Verbindung mit dem oberen Joch 7, wobei obere
Jochträger 22 und Stege 23 das obere Joch 7 bilden. Bei einer 1:1 Tragmittelführung
wird der Fangrahmen 1 getragen von am oberen Joch 7 angreifenden Tragmittelendverbindungen
24. Denkbar ist auch bei einer 2:1 Tragmittelführung, die Tragmittel über mindestens
eine am oberen Joch 7 angeordnete Umlenkrolle oder über mindestens zwei unterhalb
des oberen Decks 3 am Fangrahmen 1 angeordnete oder am unteren Joch 6 angeordnete
Umlenkrollen zu führen.
[0013] Fig. 2 zeigt die unteren Schildteile 11,13 mit dem Mittenjoch 9. Am oberen Ende eines
jeden unteren Trägers 16 des jeweiligen unteren Schildteils ist eine Verbindungseinrichtung
15 angeordnet, die auch mit dem Mittenjoch 9 in Verbindung steht. In Fig. 2 sind die
oberen Schildteile 12,14, die ebenfalls mit der Verbindungseinrichtung 15 in Verbindung
stehen, nicht dargestellt. An jedem oberen Querträger 21 des Mittenjochs 9 ist eine
Justiereinrichtung 25 vorgesehen, mittels der der Fangrahmen 1 bei der Montage gegenüber
der jeweiligen Führungsschiene ausrichtbar ist. Je unterer Querträger 19 und je Steg
23 ist ebenfalls eine Justiereinrichtung 25 vorgesehen.
[0014] Fig. 3 zeigt Einzelheiten der Verbindungseinrichtung 15 von der Führungsschiene her
gesehen. Der untere Träger 16 mit Vierkantprofil wird von einem ersten Winkelprofil
26 und von einen zweiten Winkelprofil 27 auf drei Seiten umfasst. Jedem gegenüberliegenden
Schenkel der Winkelprofile 26,27 ist ein Flachprofil 28,29 zugeordnet. Den gleichliegenden
Schenkeln ist ein gemeinsames Flachprofil 30 zugeordnet. Die Flachprofile 28,29,30
sind im unteren Träger 16 bzw. auf den Innenseiten des Vierkantprofils angeordnet.
Nicht dargestellt ist das untere Ende des oberen Trägers 17. Das untere Ende des oberen
Trägers 17 wird so wie das obere Ende des unteren Trägers 16 zwischen den Winkelprofilen
26,27 und den Flachprofilen 28,29,30 angeordnet. Winkelprofile 26,27, Flachprofile
28,29,30, Schrauben 31 und Muttern 32 verbinden die beiden Träger 16,17 zu einem vom
unteren Joch 6 bis zum oberen Joch 7 reichenden Träger als Teil des Seitenschildes
4,5. Fig. 3a zeigt anstelle der Winkelprofile 26,27 Flachprofile 26.1,27.1.
[0015] Eine Führungsschiene besteht aus einem Schienenfuss und einem freien Führungsschenkel,
wobei der Schienenfuss mit der Schachtwand oder einer Konsole fest verbunden ist.
Der freie Führungsschenkel dient als Führungsbahn für die Führungseinrichtung des
Fangrahmens 1. Während der Montage des Fangrahmens 1 wird der Fangrahmen 1 je Seitenschild
4,5 mittels der Justiereinrichtung 25 nach dem freien Führungsschenkel der Führungsschiene
ausgerichtet, wobei je Seite des freien Führungsschenkels ein Justierkopf 33 vorgesehen
ist. Jeder Justierkopf 33 ist an einem Bügel 34 angeordnet, wobei der Justierkopf
33 in der Längsachse gesehen einstellbar ist.
[0016] Fig. 4 zeigt Einzelheiten der Verbindungseinrichtung 15 vom Mittenjoch 9 her gesehen.
Zur Vereinfachung der Montage wird ein Auflager 35 eingebunden, das als Auflage und
Anschlag für den oberen Querträger 21 dient. Fig. 4a zeigt anstelle der Winkelprofile
26,27 Flachprofile 26.1,27.1.
[0017] Bei grossen Fangrahmenhöhen oder bei Fangrahmen mit mehr als zwei Decks kann jedes
Seitenschild in mehr als zwei Schildteile aufgeteilt sein. Ein Schildteil kann auch
aus einem oder mehr als zwei Trägern bestehen.
1. Fangrahmen (1) für eine Mehrdeckkabine bestehend aus Seitenschildern (4,5), einem
unteren Joch (6) und einem oberen Joch (7), wobei der Fangrahmen (1) mittels Tragmitteln
in einem Aufzugsschacht in vertikaler Richtung entlang von Führungsschienen verfahrbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Seitenschild (4,5) aus mindestens zwei Schildteilen (11,12,13,14) besteht und
die Schildteile (11,12,13,14) mittels Verbindungseinrichtungen (15) verbindbar sind.
2. Fangrahmen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Schildteil (11,12,13,14) aus mindestens einem Träger (16,17) besteht, wobei der
Träger (16) des einen Schildteils (11,13) mit dem Träger (17) des anderen Schildteils
(12,14) mittels der Verbindungseinrichtung (15) verbindbar ist.
3. Fangrahmen nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungseinrichtung (15) Winkelprofile (26,27), Flachprofile (28,29,30), Schrauben
(31) und Muttern (32) aufweist, die die Träger (16,17) zu einem vom unteren Joch (6)
bis zum oberen Joch (7) reichenden Träger als Teil der Seitenschilder (4,5) verbinden.
4. Fangrahmen nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit der Verbindungseinrichtung (15) ein Querträger (21) einbindbar ist.
5. Fangrahmen nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Vereinfachung der Montage an der Verbindungseinrichtung (15) ein Auflager (35)
vorgesehen ist, das als Auflage und Anschlag für den Querträger (21) dient.
6. Fangrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Justiereinrichtungen (25) vorgesehen sind, die den Fangrahmen (1) während der Montage
des Fangrahmens (1) nach den Führungsschienen ausrichten.
7. Fangrahmen nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass je Seite des Führungsschenkels der Führungsschiene ein Justierkopf (33) vorgesehen
ist, der an einem Bügel (34) angeordnet ist, wobei der Justierkopf (33) in der Längsachse
gesehen einstellbar ist.
8. Aufzug mit einem Fangrahmen (1) nach den Ansprüchen 1 bis 7.