[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elastomeres Dichtungsprofil für eine Türschwellendichtung,
das einen geschlossenen Hohlquerschnitt und mindestens einen Einlage-Streifen aus
einem dämmschichtbildenden Material aufweist, wobei der geschlossene Hohlquerschnitt
einen bei Dichteingriff einfederbaren Profilabschnitt ausbildet.
[0002] Eine häufig gestellte Anforderung an solche Dichtungsprofile ist es, im unteren Türspalt
den Durchtritt von Feuchtigkeit, Staub und Zugluft zu verhindern. Dabei ist es gleichgültig,
ob die Tür im privaten oder im gewerblichen Bereich eingesetzt wird. Eine gut abgedichtete
Tür bietet, neben steigendem Komfort, eine gute Möglichkeit, auch auftretende Wärmeverluste
zu reduzieren und somit Heizkosten zu senken.
[0003] Finden die Türen im gewerblichen Bereich Einsatz, wie beispielsweise in einem Hotel,
erstrecken sich die bestehenden Anforderungen sowohl auf eine Verbesserung des Komforts,
als auch auf eine Erfüllung bestimmter Brandschutzbestimmungen, gemäß denen das Dichtungsprofil
auch ein Eindringen von Rauch und/oder Flammen durch den Türspalt in angrenzende Räume
verhindern bzw. wesentlich verzögern soll.
[0004] Im Brandfall werden jedoch regelmäßig Temperaturen auftreten, die wesentlich über
der üblichen Raumtemperatur liegen. Durch die dann auftretenden hohen Temperaturen
wird das Dichtungsprofil im Brandfall stark beschädigt, wodurch es seine Aufgabe,
das Eindringen von Rauch und/oder Flammen zu verhindern bzw. zu verzögern, nicht mehr
erfüllen kann.
[0005] Um das Eindringen von Rauch und/oder Flammen in angrenzende Räume zu verhindern,
ist es bekannt, in Verbindung mit solchen Dichtungen Stoffe einzusetzen, die beim
Überschreiten einer materialabhängigen Schwelltemperatur ihr Volumen vergrößern und
für die Flammen und/oder den Rauch eine Barriere ausbilden. Diese volumenvergrößernden
bzw. aufschäumenden Stoffe werden auch als Dämmschichtbildner bzw. intumeszierende
Materialien bezeichnet.
[0006] Aus der
DE 29917162 U1 ist ein Dichtungs- und Brandschutzprofil bekannt, bei dem eine Außenfläche eines
elastischen Dichtungsprofils mit einem Dämmschichtbildner in Streifenform verbunden
ist. Bei Dichteingriff befindet sich der Dämmschichtbildner zwischen der Zarge und
einer schmalen Seite der Tür. Nachteilig hierbei ist, daß der Dämmschichtbildner durch
seine äußere Anordnung mechanischen Kräften sowie anderen Umwelteinflüssen direkt
ausgesetzt ist, welche ihn funktionsunfähig machen oder zumindest in seiner Funktion
beeinträchtigen können. Wird aus ästhetischen Gründen auf eine untere Türschwelle
verzichtet, ist es unmöglich, den unteren Türspalt mit einem solchen Dichtungs- und
Brandschutzprofil im Brandfall wirkungsvoll abzudichten.
[0007] Die
DE 2807559 C2 zeigt die Anordnung eines elastischen Dichtungsprofils mit einem Dämmschichtbildner,
bei der ein nicht am Dichteingriff beteiligter Hohlquerschnitt des Dichtungsprofiles
den Dämmschichtbildner aufnimmt. Dieser Hohlquerschnitt ist in eine Nut der Türzarge
eingeklemmt und grenzt an einen bei Dichteingriff elastisch verformbaren weiteren
Hohlquerschnitt des Dichtungsprofiles an. Mit dieser Kombination zweier Hohlquerschnitte
kann der Dämmschichtbildner vor Umwelteinflüssen und Krafteinwirkungen, die seine
Lebensdauer verkürzen oder seine Funktionssicherheit gefährden könnten, geschützt
werden. Nachteilig wirkt sich hier allerdings die zusätzliche Beabstandung des Dämmschichtbildners
vom Türspalt aus, weshalb es bei einem Brand nicht möglich ist, den Türspalt unverzüglich
zu verschließen. Nachdem die Schwelltemperatur überschritten ist, muß der Dämmschichtbildner
zunächst eine größere Menge Schaum bereitstellen, damit dieser überhaupt zu dem Türspalt
vordringen kann. Währenddessen ist der Türspalt für einen kurzen Zeitraum ungeschützt,
in dem ein Durchtreten von Flammen und/oder Rauch in angrenzende Räume nicht verhindert
wird. Weiterhin bedingt die relativ große Menge an Schaum, die bereitgestellt werden
muß, ein entsprechend größeres Volumen an Dämmschichtbildner, wodurch die Kosten steigen.
[0008] Überdies nachteilig wirkt sich die Unterbringung des Dämmschichtbildners in der Zarge
aus. Der Dämmschichtbildner ist dabei durch den Hohlquerschnitt und die Zarge gegenüber
einer raschen Temperaturerhöhung isoliert, wodurch er die Schwelltemperatur erst relativ
spät erreicht. Ein solcher Zeitverzug ist im Brandfall jedoch äußerst ungünstig, da
inzwischen der Türspalt nicht gegen Rauch und/oder Flammen abgedichtet ist. Zudem
ist die gezeigte Kombination von Dämmschichtbildner und Dichtungsprofil nicht gut
geeignet, den unteren Türspalt einer schwellenlosen Tür abzudichten.
[0009] Aus der
DE 202004007565 U1 ist es schließlich bekannt, den unteren Türspalt, insbesondere bei schwellenlosen
Türen, dadurch abzudichten, daß beim Schließen der Tür durch eine Mechanik das Dichtungsprofil
aus einer Ruhestellung im Türblatt aus diesem zum Dichteingriff herausgeführt wird.
Damit die Dichtfunktion auch im Brandfall sichergestellt ist, wird auch hier ein Dämmschichtbildner
eingesetzt, der als Einlage-Streifen außen an einem die Mechanik schützenden Gehäuse
in einer Nut angebracht ist. Nachteilig bei dieser Lösung ist aber, daß der Dämmschichtbildner
hier wieder direkt den Umwelteinflüssen und eventuell auftretenden äußeren Kräften
ausgesetzt ist. Das seitliche Anbringen neben der Mechanik und dem Dichtungsprofil
hat zur Folge, daß der Dämmschichtbildner nicht direkt im Bereich des gewünschten
Dichteingriffes vorliegt. Damit die Tür im Brandfall beidseitig gegen Rauchdurchtritt
geschützt werden kann, muß der Dämmschichtbildner hier beidseits des Dichtungsprofils
angebracht werden, was einen erhöhten Materialaufwand sowie Platzbedarf bedeutet.
[0010] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Dichtungsprofil vorzuschlagen,
welches eine Abdichtung des unteren Türspaltes sowohl bei schwellenlosen Türen, als
auch bei Türen mit Schwellen ermöglicht und eine wirksame Abdichtung im Brandfall
relativ lange aufrechterhält.
[0011] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Dichtungsprofil der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß der mindestens eine Einlage-Streifen im Inneren des Hohlquerschnittes,
der den einfederbaren Profilabschnitt aufweist, aufgenommen und dort so angeordnet
ist, daß er das Einfedern des Profilabschnittes bei Dichteingriff nicht behindert.
[0012] Das erfindungsgemäße Dichtungsprofil gleicht durch das elastische Nachgeben des einfederbaren
Profilabschnittes eventuell auftretende Unebenheiten an der abzudichtenden Gegenfläche
aus und stellt dadurch eine wirksame Abdichtung gegenüber der Gegenfläche sicher.
Dadurch jedoch, daß der Dämmschichtbildner in Streifenform in den einfederbaren Hohlquerschnitt
so eingebracht ist, daß er das Einfedern des Profilabschnittes bei Dichteingriff nicht
behindert, ist es möglich, den Dämmschichtbildner ganz nahe dem Bereich des Dichteingriffs
anzuordnen.
[0013] Die Aufnahme des Einlage-Streifens im Inneren des Hohlquerschnittes schützt ihn vor
Umwelteinflüssen sowie vor mechanischer Beschädigung, wodurch seine Lebensdauer und
Funktionssicherheit groß sind. Im Brandfall behindert der Dämmschichtbildner jedoch
ein Öffnen der Tür nicht und ermöglicht somit Rettungskräften einen unbeschwerten
Zugang. Bei Erwärmen des Dämmschichtbildners über seine Schwelltemperatur hinaus schäumt
dieser auf, tritt aus dem Hohlprofil aus und bildet einen Schaum-Schutzwall, der den
unteren Türspalt ausfüllt, dadurch wirksam abdichtet und angrenzende Räume vor dem
Eindringen der Flammen und/oder des Rauches schützt. Dabei wird der aufschäumende
Dämmschichtbildner ganz nahe an der Abdichtstelle freigesetzt, was sowohl einen raschen
Aufbau einer Dichtwirkung durch ihn, wie auch eine besonders gute Abdichtung ergibt.
[0014] Die Aufnahme des Dämmschichtbildners im Hohlquerschnitt des Dichtungsprofils bietet
einen guten Schutz der bruchempfindlichen Dämmschichtbildner-Einlage beim Transport
bzw. beim Montieren. Der Einlage-Streifen kann frühzeitig in das Dichtungsprofil eingebracht
werden, weshalb das Dichtungsprofil mit dem bereits eingebrachten Einlage-Streifen
gelagert, transportiert und montiert werden kann.
[0015] Bevorzugt enthält das dämmschichtbildende Material eine im Brandfall intumeszierende
Komponente auf der Basis von Blähgraphit, Silikaten, Polyurethanen, Stickstoff- oder
Phosphorverbindungen. Besonders bevorzugt wird jedoch Blähgraphit eingesetzt, da dieser,
verglichen mit anderen Dämmschichtbildnern, schlechtere hygroskopische Eigenschaften
besitzt. So sind beim Handling und bei der Montage keine weiteren Maßnahmen zum Schutz
des Dämmschichtbildners notwendig, wie beispielsweise zusätzliches Verpacken o. ä.
[0016] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfaßt das Dichtungsprofil noch
einen weiteren Hohlquerschnitt, in dem ebenfalls mindestens ein Einlage-Streifen aus
dämmschichtbildendem Material angeordnet ist. Dieser weitere Einlage-Streifen unterstützt
den Einlage-Streifen des anderen Hohlquerschnittes im Brandfall noch mit seinem Schaum,
wodurch der Abdichtvorgang beschleunigt und das Abdichten des unteren Türspaltes noch
effektiver bewirkt werden kann.
[0017] In einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils
ist der Einlage-Streifen im Hohlquerschnitt kraftschlüssig gehaltert, wodurch eine
definierte Lage des Einlage-Streifens im Hohlquerschnitt und eine Sicherheit gegen
unbeabsichtigtes Verrutschen dort in einfacher Weise gewährleistet werden können.
[0018] Weiter bevorzugt weist der einfederbare Profilabschnitt im Querschnitt zwei unter
einem Winkel zusammenlaufende, von der Außenseite des Dichtungsprofiles gesehen konkav-gekrümmt
sowie dachförmig verlaufende Schenkel auf, die bei unbelastetem Zustand des Dichtungsprofils
einen stumpfen Winkel einschließen, wobei der Einlage-Streifen auf seiner den Schenkeln
zugewandten Seite an deren seitlichen Endbereichen auf den Schenkeln und auf seiner
gegenüberliegenden Seite an seinen seitlichen Endbereichen gegen die Wandung des dortigen
Abschnitts des Hohlquerschnitts anliegt. Auf diese Weise ist der Einlage-Streifen
kraftschlüssig in seiner Lage fixiert, behindert das Einfedern der Schenkel bei Dichteingriff
nicht und ist dennoch ohne zusätzliche Halteelemente und/oder Haltestrukturen lagefixiert,
wodurch der Hohlquerschnitt in seinem Aufbau relativ einfach und kostengünstig herstellbar
ist.
[0019] Bevorzugt schließen die Schenkel eines erfindungsgemäßen Dichtungsprofils einen stumpfen
Winkel ein, was das Einfedern der Schenkel bei Dichteingriff begünstigt.
[0020] In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Einlage-Streifen
im Hohlquerschnitt über Nasen und/oder Kanten lagefixiert, die an einer oder mehreren
Innenwandungen des Hohlquerschnitts ausgebildet sind. Da die Nasen und/oder Kanten
der Form des Einlage-Streifens entsprechend im Hohlquerschnitt angeordnet werden können,
ist eine gute Positionierung des Einlage-Streifens weitestgehend unabhängig von seiner
Geometrie möglich.
[0021] In einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils
ist der Einlage-Streifen im Hohlquerschnitt durch eine Klebeverbindung fixiert. Auf
diese Weise läßt sich der Einlage-Streifen unabhängig von Form und Größe des Hohlquerschnittes
in diesem gut fixieren, wobei im Hohlquerschnitt das Anbringen zusätzlicher Haltestrukturen
und/oder Halteelemente unnötig wird.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im Prinzip beispielshalber noch
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- den Querschnitt eines montierten erfindungsgemäßen Dichtungsprofils bei in die Tür
bei eingefahrener Stellung;
- Fig. 2
- einen Querschnitt des Dichtungsprofils nach Fig. 1 in teilweise ausgefahrener Stellung;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch das Dichtungsprofil aus Fig. 1 bei Dichteingriff (voll ausgefahrene
Stellung), und
- die Fig. 4 bis 7
- Querschnitte, durch eine andere Ausbildung eines erfindungsgemäßen Dichtungsprofiles
bei Dichteingriff in verschiedenen Stadien der Aufschäumung des Dämmschichtbildners.
[0023] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine automatisch betätigte Türschwellendichtung
1, die auf der Unterseite eines Türflügels 2 in diesen eingelassen ist. Die Türschwellendichtung
1 stellt eine Vorrichtung dar, mittels derer ein Spalt
a zwischen dem Türflügel 2 und einer abzudichtenden Gegenfläche, meist einem Boden
3 (oder auch z. B. einer Schwelle, einem Türrahmen o. ä.), beim Schließen des Türflügels
2 automatisch abgedichtet werden kann.
[0024] Die Türschwellendichtung 1 umfaßt dabei ein größeres, in den Türflügel 2 eingelassenes
und zum Boden 3 hin offenes U-förmiges Profil 4, ein zweites, kleineres U-förmiges
Profil 5, das im U-förmigen Profil 4 angebracht ist, wobei beide U-förmigen Profile
4 und 5 bevorzugt aus Leichtmetall bestehen, sowie ein elastomeres Dichtungsprofil
6, das am zweiten U-förmigen Profil montiert ist, und weiterhin eine (im einzelnen
nicht dargestellte) Mechanik zum Ausfahren des U-fömigen Profils 5 mit dem Dichtungsprofil
6 in den abzudichtenden Spalt
a hinein beim Schließen des Türflügels 6 bis zur völligen Abdichtung dieses Spaltes
a.
[0025] Im Dichtungsprofil 6 ist, was weiter unten noch im einzelnen genauer beschrieben
wird, ein Einlage-Streifen 7 aus einem bei höheren Temperaturen (etwa ab 180°C) aufschäumenden,
dämmschichtbildenden Material aufgenommen.
[0026] Das größere U-förmige Profil 4 schließt an seiner dem Boden 3 zugewandten Unterseite
nahezu bündig mit der unteren Stirnfläche 8 des Türflügels 2 ab und dient als Aufnahme
für alle anderen Teile der Türschwellendichtung 1, wenn sich diese im eingefahrenen
Zustand befindet.
[0027] Das U-förmige Profil 4 weist zwei parallele Seitenschenkel 9 sowie einen deren im
Türflügel 2 innenliegende Enden verbindenden Quersteg 10 auf. Bei der gezeigten Ausführungsform
ist der Quersteg 10 deutlich kürzer als die Länge der Seitenschenkel 9.
[0028] Die Öffnung des U-förmigen Profiles 4 ist, wie Fig. 1 zeigt, dem Boden 3 zugewandt.
[0029] Die beiden Seitenschenkel 9 und der Quersteg 10 des U-förmigen Profiles 4 bilden
einen Aufnahmeraum 11, der in seinen Innenraum an jedem der Seitenschenkel 9 einen
senkrecht von diesen vorragenden Vorsprung 12 aufweist. Die beiden Vorsprünge 12 liegen
auf gleicher Höhenlage einander direkt gegenüber und verlaufen in Richtung aufeinander
zu.
[0030] Die Vorsprünge 12 teilen den Innenraum 11 in einen direkt vor dem Verbindungssteg
10 liegenden oberen Innenraumabschnitt 11' und einen sich daran ausschließenden, bis
zur Öffnung des U-förmigen Profiles 4 hin verlaufenden unteren Abschnitt 11" ab.
[0031] Wie aus der Darstellung der Fig. 1 unmittelbar entnommen werden kann, umfaßt das
Dichtungsprofil 6 zwei Hohlquerschnitte 13 sowie 13', wobei im eingebauten Zustand
des Dichtungsprofiles 6 der Hohlquerschnitt 13 auf der dem Boden 3 zugewandten Seite
und der Hohlquerschnitt 13' auf der dem Boden 3 abgewandten Seite des Dichtungsprofils
6 liegt (Fig. 1).
[0032] Das Dichtungsprofil 6 ist an dem kleinerem U-förmigen Profil 5 derart montiert, daß
letzteres sich im Inneren des Hohlquerschnittes 13' befindet, wobei beide Seitenschenkel
14 des U-förmigen Profiles 5, die wiederum über einen Quersteg 15 miteinander verbunden
sind, sich vom Boden 3 weg in Richtung auf den Quersteg 10 des U-förmigen Profiles
4 hin erstrecken. Das U-förmige Profil 5 ist auf seiner im eingebauten Zustand dem
Boden 3 zugewandten Seite mit über den Quersteg 15 hinaus verlaufenden Verlängerungen
der Seitenschenkel 14 versehen, die an ihrem vorstehenden Ende jeweils einen um 90°
nach innen umgebogenen Fortsatz 14' ausbilden, wobei die beiden Fortsätze 14', 14'
in Richtung aufeinander zu hin vorspringen.
[0033] Zwischen den Fortsätzen 14', 14' und dem Quersteg 15 des U-förmigen Profiles 5 ist
ein mit einer unteren schlitzförmigen Aufnahmeöffnung versehener Aufnahmeraum 16 gebildet,
in den ein elastischer, dachförmig vorspringender Vorsprung 17 einführbar ist, der
von dem Quersteg 15 des Dichtungsprofiles 6 zwischen den Hohlquerschnitten 13 und
13' in dessen oberem Mittelbereich vorsteht und an seinem vorstehenden Endbereich
mit zwei seitlich vorragenden, die Fortsätze 14' jeweils seitlich oben übergreifenden
Befestigungsnasen 17' versehen ist.
[0034] Das kleinere U-förmige Profil 5 ist innerhalb des größeren U-förmigen Profiles 4
mit einer (in den Figuren nicht dargestellten) Bestätigungsmechanik verbunden, die
im oberen Abschnitt 11' des Innenraumes 11 des U-förmigen Profiles 4 angebracht und
bevorzugt an dessen Quersteg 10 montiert ist. Mittels dieser Betätigungsmechanik kann
das kleinere U-förmige Profil 5 relativ zum größeren U-förmigen Profil 4 in Richtung
aus diesem heraus bzw. in dieses hinein bewegt werden.
[0035] Bei dem in Fig. 1 dargestellten eingefahrenen Zustand des U-förmigen Profiles 5 ist
dieses bei der gezeigten Ausführungsform soweit in den Innenraum 11 des Profiles 4
eingefahren, daß das am Profil 5 befestigte und dieses mit seinem Hohlquerschnitt
13' im Querschnitt vollständig umschließende Dichtungsprofil 6 an seiner in Fig. 1
oberen, oberhalb der freien Enden des U-förmigen Profils 5 senkrecht zu diesen verlaufenden,
auf diesen aufliegenden Wandung 31 gegen die Unterseite der Vorsprünge 12 anliegt.
Dabei mündet der Verbindungssteg 31 oben in die Steinschenkel 32 des Dichtungsprofiles
6 unter Ausbildung jeweils einer Einkerbung 33 ein, deren Zweck weiter unten noch
erläutert wird.
[0036] Nunmehr sei auf die Form des in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Dichtungsprofiles 6
näher eingegangen:
[0037] Wie die Figuren 1 bis 3 gut erkennen lassen, besteht das Dichtungsprofil 6 aus den
beiden nebeneinander liegenden Hohlquerschnitten 13 (unten) und 13' (oben), die durch
einen im Dichtungsprofil 6 innen quer verlaufenden Trennsteg 30 voneinander getrennt
werden. Im Mittelbereich des Trennsteges 30 ragt, einstückig an diesem angeformt,
der Befestigungsvorsprung 17 in das Innere des anderen Hohlquerschnitts 13' hinein,
wo er mit seinen seitlich vorstehenden Befestigungsnasen 17' in den Aufnahmeraum 16
des Profiles 5 unterhalb des Verbindungssteges 15 verhakend eingreift.
[0038] Die Formgebung des Dichtungsprofils 6 im Bereich seines oberen Hohlquerschnitts 13'
ist so gewählt, daß seine den Innenseiten der Seitenschenkel 9 des U-förmigen Profiles
4 zugewandten Seitenschenkel 32 im Bereich der Seitenschenkel 14 des U-förmigen Profiles
5 oberhalb des Verbindungssteges 15 in Richtung auf die Seitenschenkel 9 des U-förmigen
Profiles 4 hin nach außen bogenförmig auswölben und zwar derart, daß im eingebauten
Zustand in diesem Bereich der jeweils nach außen gekrümmt verlaufende Abschnitt jedes
Seitenschenkels 32 mit seiner Außenseite über eine gewisse Fläche hinweg an der Innenwand
des zugeordneten Seitenschenkels 9 dichtend anliegt.
[0039] Der jeweilige Abschnitt des Seitenschenkels 32 des oberen Hohlprofiles 13', der an
seiner Außenfläche gegen die Innenfläche des zugeordneten Seitenschenkels 9 des Profiles
4 abdichtend (und gegenüber dieser verschiebbar) anliegt, läuft von der jeweiligen
Anlagefläche, in Richtung auf den abzudichtenden Spalt
a hin, wieder zu den Seitenschenkeln 14 des U-förmigen Profiles 5 hin derart zurück,
daß der betreffende Seitenschenkel 32 etwa auf der Höhe des Verbindungssteges 15 gegen
die Außenseite des zugewandten Innenschenkels 14 des U-förmigen Profiles 5 unter Vorspannung
zur Anlage kommt, wie dies in den Fig. 1 bis 3 gezeigt ist, wobei auf die zeichnerische
Darstellung insoweit ausdrücklich verwiesen wird.
[0040] Etwas unterhalb des Quersteges 15 etwa dort, wo sich die Verlängerungen der Seitenschenkel
14 zur Ausbildung der Fortsätze 14' nach innen hin abwinkeln, verläuft der dann folgende
Außenwandabschnitt 34 des oberen Hohlquerschnitts 13' wieder von dem U-förmigen Profil
5 weg in Richtung auf die Innenwand des zugeordneten Seitenschenkels 9 des U-förmigen
Profiles 4 hin, berührt diese jedoch nicht, so daß dort ein kleiner Spalt
b zwischen dem Außenwandabschnitt 34 des Dichtungsprofiles 6 und der Innenwand des
jeweiligen Seitenschenkels 9 verbleibt.
[0041] Der zwischen der Anlagestelle des Seitenschenkels 32 des Hohlquerschnitts 13' an
der Außenseite des zugewandten Seitenschenkels 14 des U-förmigen Profiles 5 und dem
unteren, d. h. dem Spalt
a zugewandten, Ende dieses Seitenschenkels 32 verlaufende Seitenwandabschnitt 34 des
Dichtungsprofiles 6 ist, im Querschnitt, wieder - wie Fig. 1 zeigt nach außen hin
ausgebaucht, wobei an der Stelle maximaler Ausbauchung (die, wie oben erwähnt, nicht
an der Innenfläche des zugewandten Seitenschenkels 9 zur Anlage kommt) der Trennsteg
30 im Inneren des Dichtungsprofiles 6 nach innen hin abläuft.
[0042] Durch das seitliche Ausbauchen der Seitenschenkel 32 des Dichtungsprofiles 6 im Bereich
des oberen Hohlquerschnitts 13', der oberhalb des Verbindungssteges 15 des U-förmigen
Profiles 5 liegt, und durch die dabei sich ergebende Druckanlage der ausgebauchten
Außenfläche des jeweiligen Seitenschenkels 32 gegen die Innenfläche des jeweils zugewandten
Seitenschenkels 9 des Profiles 4 wird eine wirksame Abdichtung des Spaltes geschaffen,
der zwischen den Seitenschenkeln 9 des Profiles 4 und den Seitenschenkeln 14 des Profiles
5 vorliegt, wobei diese Abdichtung auch während einer Bewegung des U-förmigen Profiles
5 mit dem daran befestigten Dichtungsprofil 6 relativ zum Profil 4 aufrechterhalten
bleibt. Dies kann sehr schön aus den Darstellungen der Fig. 2 und 3 entnommen werden,
wobei Fig. 2 die Baueinheit aus kleinem U-förmigem Profil 5/Dichtungsprofil 6 in einer
teilweise in den Spalt
a ausgefahren Stellung zeigt, während Fig. 3 die voll ausgefahrene Position darstellt,
bei der die Dicht-Endstellung (bei geschlossenem Türflügel) erreicht ist und der Spalt
a durch das ausgefahrene Dichtungsprofil 6 gegen einen Durchtritt von Luft, Verschmutzung,
Temperatur o. a. von einer Seite des Türflügels 2 zur anderen Seite derselben hin
abgedichtet wird.
[0043] Der untere Hohlquerschnitt 13 des Dichtungsprofiles 6, der dem Boden 3 zugewandt
ist, bildet an seiner dem Boden 3 zugewandten Unterseite einen Profilabschnitt aus,
der bei voll ausgefahrener Stellung und bei Erreichen der Dicht-Endstellung in Richtung
auf das U-förmige Profil 5 hin elastisch einfedert, wie dies Fig. 2 zeigt.
[0044] Dieser Profilabschnitt besteht, im Querschnitt, aus zwei nebeneinander liegenden
Schenkelabschnitten 18, deren jeder leicht in Richtung auf das Innere des Hohlquerschnitts
13 hin gewölbt verläuft und die in der Mitte des Dichtungsprofiles 6, in dessen unbelastetem
Zustand (vgl. Fig. 1 und 2), unter einem stumpfen Winkel α dachförmig sowie unter
Ausbildung einer Gelenkstelle 19 zusammenlaufen.
[0045] Gleichermaßen laufen die Schenkelabschnitte 18 an ihren äußeren, der Gelenkstelle
19 entgegengesetzten Enden über Gelenkstellen 20 jeweils an der dortigen Seitenwand
des Dichtungsprofiles 6 in dieses ein, wie dies die Fig. 1 bis 3 deutlich zeigen.
[0046] Das Dichtungsprofil 6 stützt sich im ganz ausgefahrenen Zustand (Fig. 3) an seiner
dem Boden 3 zugewandten Stirnseite im wesentlichen über drei Auflageflächen an diesem
ab, nämlich über zwei seitliche, zum Boden hin vorstehende Endabschnitte 21, die von
der Gelenkstelle 20 noch in Richtung auf den Boden 3 hin vorstehen, und über die mittlere
Gelenkstelle 19 zwischen den beiden Schenkelabschnitten 18, wie dies in Fig. 3 gezeigt
ist, wobei auf die zeichnerische Darstellung verwiesen wird.
[0047] Durch diese Dreifach-Auflage des Dichtungsprofils 6 an der abzudichtenden Gegenfläche
(Boden 3), die unter Druckanlage stattfindet, wird eine wirkungsvolle Abdichtung zwischen
der Unterseite des Dichtungsprofils 6 und der Oberseite der abzudichtenden Gegenfläche
3 erreicht.
[0048] Im unteren Hohlquerschnitt 13 des Dichtungsprofils 6 ist, wie schon weiter oben erwähnt,
eine streifenförmige Einlage 7 aus einem dämmschichtbildenden Material angebracht,
das bei höheren Temperaturen aufschäumt. Es enthält eine im Brandfall intumeszierende
Komponente auf der Basis von Blähgraphit, Silikaten, Polyurethanen, Stickstoff- oder
Phosphorverbindungen. Solche aufschäumenden Materialien sind im Handel z. B. unter
der Bezeichnung PALOSOL oder ROKU erhältlich und weisen, je nach spezieller Zusammensetzung,
Reaktionstemperaturen (ab denen das Aufschäumen unter Blähdruck beginnt) auf, die
schon bei etwas über 100°C, bei anderen Verbindungen auch ab ca. 160°C oder auch erst
ab ca. 190°C liegen. Wird diese Schwellentemperatur erreicht, etwa wenn in dem von
der Tür abgetrennten Raum (oder auf dessen Außenseite) z. B. ein Brand entsteht, dann
schäumt das Material des Einlage-Streifens 7 unter gleichzeitiger Entwicklung eines
Blähdruckes auf, wobei ein solches aufschäumendes Material gewählt wird, das dreidimensional
aufschäumt und bei steigender Temperatur auch zu einer steigenden Schaumhöhe führt.
Bevorzugt wird dabei ein Material eingesetzt, dessen Blähdruck (gemessen bei 300°C)
mindestens 5 bar beträgt, vorzugsweise jedoch 8 bar oder gar 9 bar.
[0049] Weiter bevorzugt sollte ein Material gewählt werden, das auch bei hohen Temperaturen,
etwa über 800°C, noch einen Aufschäumeffekt zeigt.
[0050] Materialien mit den genannten Eigenschaften sind im Handel erhältlich, etwa unter
der Bezeichnung ROKU-Strip.
[0051] Wie im einzelnen aus den Figuren 1 bis 3 gut ersehen werden kann, ist der Einlage-Streifen
7 so im unteren Hohlquerschnitt 13 des Dichtungsprofiles 6 angeordnet, daß er mit
seinen seitlichen Kantenbereichen sowohl oben gegen die schräg nach oben verlaufende
Trennwand 30 anliegt, als auch unten am äußeren Endbereich der Schenkel 18 aufliegt.
Da die Schenkel 18 eine in Richtung auf das Innere des Hohlquerschnitts 13 hin gewölbte
Form haben und auch noch unter dem Anstellwinkel α zueinander angestellt sind derart,
daß sie von ihren seitlichen Endbereichen schräg in Richtung auf die abzudichtende
Gegenfläche 3 hin (im unbelastetem Zustand) dachförmig zulaufen, ist dadurch gewährleistet,
daß beim Andrücken des Dichtungsprofiles 6 gegen die abzudichtende Gegenfläche 3,
wie aus Fig. 3 erkennbar, sich die Schenkel 18 des Dichtungsprofiles 6 bei Dichteingriff
unbehindert mit ihren vorderen, über die Gelenkstelle 19 verbundenen Enden in Richtung
auf das Innere des Hohlquerschnitts 13, also auch in Richtung auf den Einlage-Streifen
7 hin völlig unbehindert einfedern können. Bei diesem Einfedern tritt dannlediglich
eine zunehmend sich vergrößernde Kontaktfläche zwischen dem jeweiligen Schenkel 18
und den seitlichen Endbereichen der zugewandten Seite des Einlage-Streifens 7 auf.
[0052] Der Einlage-Streifen 7 hat bevorzugt eine im Querschnitt rechteckige Form (vgl. Fig.
1 - 3), kann aber ohne weiteres auch in einer Formgebung mit einem anderen Querschnitt
ausgeführt werden. Zudem besteht auch die Möglichkeit, anstelle eines einzigen dickeren
Einlage-Streifens 7 zwei oder drei übereinanderliegende Einlage-Streifen 7 (nicht
gezeigt) einzusetzen, die dann erst in ihrer Übereinanderlage die gewünschte Dicke
ergeben.
[0053] Beim Einfedern bei Dichteingriff werden die Schenkel 18 elastisch um die jeweiligen
Gelenkstellen 20 in Richtung auf den Einlage-Streifen 7 hin verschwenkt, wodurch sich
der Winkel α gegenüber dem unbelastetem Zustand vergrößert. Gleichzeit verschwenken
die beiden Schenkel 18 auch relativ zueinander um die mittlere Gelenkstelle 19.
[0054] Wie den Figuren 1 bis 3 entnehmbar ist, füllt der Einlage-Streifen 7 den Hohlquerschnitt
13 des Dichtungsprofiles 6 nicht vollständig, sondern nur zur einem gewissen Teil
aus, wobei er in der gezeigten Ausführungsform mit seinen Seitenwänden noch deutlich
von den zugewandten Innenflächen der dortigen Seitenwände des Dichtungsprofiles 6
beabstandet ist.
[0055] Durch die seitliche Auflage des Einlage-Streifens 7 an seiner Unterseite auf dem
jeweiligen Schenkel 18 in dessen seitlichem Endbereich und durch die infolge der Verschwenkung
der Schenkel 18 um die Gelenke 20 bei Dichteingriff sich vergrößernde Anlagefläche
zwischen jedem Schenkel 18 und dem Einlage-Streifen 7 wird infolge der Abstützung
des Einlage-Streifens 7 an seinen auf der gegenüberliegenden Seite vorhandenen Endbereichen
gegen die Trennwand 30 dann auch mit zunehmender Einfederbewegung jedes Schenkels
18 infolge dessen Abstützung durch den Einlage-Streifen 7 eine immer stärkere Rückstellkraft
mit wachsender Abstützhebel-Länge entgegen der Einfederbewegung des Schenkel 18 auf
letzteren ausgeübt, wodurch die Andruckkraft der Gelenkstelle 19 gegen den Boden 3
im günstigen Maße verstärkt und dadurch die dort auftretende Abdichtwirkung begünstigt
wird.
[0056] Die Gelenkstellen 19 und 20 sind durch lokale Verjüngungen der Wanddicke der Stege
18 bzw. im Bereich zwischen beiden Stegen 18 ausgebildet, wobei sie im dargestellten
Beispiel durch im Querschnitt gerundet ausgeführte Vertiefungen ausgebildet werden.
Es besteht aber ohne weiteres auch die Möglichkeit, anstelle der gerundet ausgebildeten
Vertiefungen 20 solche zu nehmen, die z. B. durch eine im Querschnitt 3 dreieckförmige
Einkerbung oder in anderer geeigneter Weise gebildet werden.
[0057] Es besteht ferner auch noch die Möglichkeit, im Innenraum des U-förmigen Profiles
5, und zwar im Raum zwischen dessen beiden Seitenschenkeln 14, oberhalb des Quersteges
15 (d.h. auf dessen dem Einlagestreifen 7 abgewandter Seite) weitere Einlage-Streifen
bzw. Einlagen 22 aus dämmschichtbildendem, bei erhöhter Temperatur aufschäumendem
Dichtmaterial anzuordnen, wobei in diesem Fall vorzugsweise der gesamte Raum zwischen
den Seitenschenkeln 14 bis zu deren frei vorstehenden Enden hin ausgefüllt ist.
[0058] Eine solche Ausführungsform zeigen die Fig. 4 bis 7, deren jede den bei Dichteingriff
ausgefahrenen Zustand eines elastomeren Dichtungsprofils 6 in Anlage gegen eine abzudichtende
Gegenfläche 3 darstellt.
[0059] Dabei gibt Fig. 4 den normalen Dichtzustand bei geschlossener Türe bei normaler Umgebungstemperatur
wieder, wie er auch dem Zustand aus Fig. 3 entspricht (dort allerdings ohne die zusätzlichen
Einlage-Streifen 22).
[0060] Die Dichtung aus Fig. 4 ist auch in den Darstellungen der Fig. 5, 6 und 7 im ausgefahrenen
Zustand gezeigt, wobei hier jedoch verschiedene aufeinanderfolgende Phasen dargestellt
sind, die auftreten, wenn auf die Anordnung z. B. von einer Seite der Türe 2 her eine
höhere Temperatur einwirkt, wie sie etwa beim Entstehen eines Brandes in einem Zimmer
o. ä. entwickelt wird.
[0061] Fig. 5 zeigt den Zustand, bei dem durch die Temperatureinwirkung der Schwellpunkt
des dämmschichtbildenden Werkstoffs der Einlage-Streifen 7 sowie 22 erreicht und etwas
überschritten ist.
[0062] Dabei findet ein Aufschäumen des Materiales des Einlage-Streifens 7 derart statt,
daß dieser infolge seines durch das Aufschäumen zunehmende Volumens den Hohlquerschnitt
13, in dem der Einlage-Streifen 7 angeordnet ist, vollständig ausfüllt und unter Druck
setzt, so daß - wie Fig. 5 zeigt - auch die Stege 18 durch den Innendruck aus ihrer
vordem nach oben gebogenen Stellung in eine nunmehr nach unten, zum abzudichtenden
Boden hin ausgewölbte Lage gedrückt werden. Da die Hitze zuerst in dem Spalt
a zwischen der Türe 2 und der abzudichtenden Gegenfläche 3 wirksam wird, schäumt zunächst
als erstes der Einlage-Streifen 7 im Hohlraum 13 auf. Wenig später, wenn die Temperatureinwirkung
noch weiter in den Innenraum des U-förmigen Profiles 4 hinein wirksam ist, findet
dann, wie Fig. 6 zeigt, auch noch ein Aufschäumen der zusätzlichen Einlagen 22 statt:
Dabei wird der innerhalb des U-förmigen Profiles 5 liegende Verbindungssteg 31 des
Dichtungsprofiles 6, der dort die oberen Enden der Seitenschenkel 32 des Dichtungsprofiles
6 miteinander verbindet, infolge des sich unter ihm entwickelnden Blähdruckes der
aufschäumenden Einlage-Streifen 22 zunächst in Richtung von U-förmigen Profil 5 weg
ausgebeult und dann durch den dort seitlich wirkenden Blähdruck von den Seitenschenkeln
32 des Dichtungsprofiles 6 an den Kerbstellen 33 abgesprengt, wie dies Fig. 6 zeigt.
Es tritt dann oben im Bereich zwischen dem Verbindungssteg 31 und den (mit diesem
nun nicht mehr verbundenen) oberen Enden der Seitenschenkel 32 Schaum seitlich aus
und läuft in den Zwischenraum zwischen dem jeweiligen Seitenschenkel 32 und der Außenseite
des zugewandten Seitenschenkels 14 des Dichtungsprofiles 6 hinein. Dadurch wird gleichzeitig
infolge des durch den Schaum ausgeübten Druckes der jeweilige Seitenschenkel 32 des
Dichtungsprofiles 6 unter erhöhter Kraft gegen die Innenwand des Seitenschenkels 9
des U-förmigen Profiles 4 gedrückt und dadurch die Abdichtung zwischen den Seitenschenkeln
32 und 9 verbessert.
[0063] Wie aus Fig. 6 ebenfalls hervorgeht, erfolgt durch die zunehmende Aufschäumung des
Einlage-Streifens 7 ein Aufsprengen des Hohlraums 13 derart, daß die unteren Schenkel
18 an den Gelenkstellen 20 von den Seitenschenkeln 32 abgerissen werden, so daß der
Schaum unterhalb der nasenförmigen Endabschnitte 21 seitlich austreten kann und sich
gleichzeitig auch gegen die Oberfläche des Bodens 3 anlegt. Durch das Aufschäumen
des Einlage-Streifens 7 und das seitliche untere Austreten des aufgeschäumten Werkstoffs
wird eine gute Abdichtung zwischen der ausgefahrenen Einheit U-förmiges Profil 5/Dichtungsprofil
6 und dem Boden 3 erzielt, wobei auch das Austreten des Schaumes oben seitlich am
Verbindungssteg 31 und sein Eindringen in den Spalt zwischen die Seitenschenkel 32
des Dichtungsprofiles 6 und die Außenseite der Schenkel 14 des U-förmigen Profiles
5 dort ebenfalls für eine gute Abdichtung sorgt. Diese Abdichtung wirkt insgesamt
gegen ein Übertreten der Hitze (und auch von Rauch o. ä.) von der einen Seite der
Türe 2 auf die andere Seite hin, trotz der auftretenden Zerstörung des Dichtungsprofiles
6, oder gerade auch wegen dieser. Zudem findet bei dieser erhöhten Temperatur auch
eine Veränderung des elastomeren Materials des Dichtungsprofiles 6 in Richtung auf
eine Versprödung desselben statt, wobei hier aber die auftretende Dichtungswirkung
nunmehr über den Schaum, dessen Austreten und Einfließen in die Spalte sowie dessen
Druckeinwirkung (und nicht mehr, wie vordem, durch die Elastizität des Dichtungsprofiles
6), erreicht wird.
[0064] Fig. 7 zeigt schließlich einen Endzustand bei relativ hoher Temperatur:
[0065] Wie aus Fig. 7 ersichtlich, ist das dämmschichtbildende Material zwischen den Seitenschenkeln
14 des Profiles 5 noch weiter stark aufgeschäumt und tiefer in den Spalt eingedrungen,
wobei auf der Oberfläche des Schaumes noch Reste des abgesprengten Verbindungssteges
31 aufliegen. Der dort seitlich über die Enden der Seitenschenkel 14 des Profiles
5 übergetretene und nach unten in den darunterliegenden Spalt eingeflossene Schaum
hat inzwischen fast den ganzen Spalt zwischen den nunmehr auch im unteren Bereich
abgesprengten Seitenschenkeln 32 des Dichtungsprofiles 6 und der Außenseite des U-förmigen
Profiles 5 ausgefüllt, wodurch insgesamt eine gute und wirksame Abdichtung zwischen
den U-förmigen Profilen 4 und 5 geschaffen wird.
[0066] Gleichzeitig ist im unteren Bereich, direkt oberhalb des Bodens 3, das Material des
Einlagestreifens 7 unter weiterer Zerstörung der seitlichen Abschnitte des Dichtungsprofiles
6 fortgesetzt aufgeschäumt und sogar seitlich nach oben in Richtung auf die Tür 2
hin angestiegen. Der Bereich unterhalb des Profiles 5, d.h. zwischen diesem und dem
Boden 3, ist vollständig von unter Druck stehendem Schaum ausgefüllt. Hierdurch sowie
durch die auf der oben gegenüberliegenden Seite des Profiles 5 entwickelte Schaumausbreitung
ist eine vorzügliche Abdichtung des Spaltes
a zwischen Türe 2 und Boden 3 trotz der so gut wie vollständigen Zerstörung des Dichtungsprofiles
6 gewährleistet, so daß Hitze, Rauch und andere Einflüsse von der einen Seite der
Türe 2 auf deren andere Seite hin kaum durchtreten können.
[0067] Wenn der Bereich zwischen den Seitenschenkeln 14 des Profiles 5 nicht von zusätzlichen
Einlagen 22 ausgefüllt gewesen wäre, dann wäre der Schaum zwar nur unten ausgetreten,
im oberen Bereich jedoch das Dichtungsprofil 6 zunächst in seiner Form und Funktion
erhalten geblieben. In diesem Fall könnte die Masse des Einlage-Streifens 7 von vornherein
so groß gewählt sein, daß das aus Fig. 7 ersichtliche seitliche Hochsteigen der aufschäumenden
Masse noch weiter nach oben bis in den Spalt zwischen der Innenseite des Profiles
4 und der Außenseite des Profiles 5 hin erfolgt, so daß auch hierdurch noch eine noch
sehr gute Gesamt-Abdichtungswirkung für den Spalt
a erreicht wird.
[0068] Bei üblichen Türen wird es günstig sein, für den Einlage-Streifen 7 und auch für
die Einlagen 22 ein dämmschichtbildendes Material einzusetzen, dessen Schwelltemperatur
bei etwa 180°C bis 200°C liegt.
[0069] Durch das Aufschäumen der dämmschichtbildenden Materialien und den dabei auftretenden
Blähdruck wird erreicht, daß der Schaum des dämmschichtbildenden Materials, der sich
bildet, in geeigneter Weise alle erforderlichen Spalte und Lücken ausfüllt, die zwischen
der Einheit U-förmiges Profil 5/Dichtungsprofil 6 einerseits und dem Boden 3 sowie
den Seitenwänden der Schenkel 9 des U-förmigen Profiles 4 vorliegen, und dabei in
wirkungsvoller Weise abdichtet.
[0070] Bei Einsatz der erfindungsgemäßen Dichtungen ist es somit möglich, auch die Anforderungen
einschlägiger Brandschutzbestimmungen, wie sie z. B. bei Hotelbauten gegeben sind,
wirkungsvoll zu erfüllen und zumindest für die dabei vorgegebene Zeit ein Eindringen
von Rauch und/oder Flammen in angrenzende Räume zu verhindern oder zumindest wesentlich
zu verzögern.
1. Elastomeres Dichtungsprofil (6) für eine Türschwellendichtung (1), das einen geschlossenen
Hohlquerschnitt (13) und mindestens einen Einlage-Streifen (7) aus einem dämmschichtbildenden
Material aufweist, wobei der geschlossene Hohlquerschnitt (13) einen bei Dichteingriff
einfederbaren Profilabschnitt (18 - 20) umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Einlage-Streifen (7) im Inneren des Hohlquerschnittes (13) aufgenommen
und dort so angeordnet ist, daß er das Einfedern des Profilabschnittes (18 - 20) bei
Dichteingriff nicht behindert.
2. Dichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das dämmschichtbildende Material eine im Brandfall intumeszierende Komponente auf
Basis von Blähgraphit, Silikaten, Polyurethanen, Stickstoff- oder Phosphorverbindungen
enthält.
3. Dichtungsprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsprofil (6) einen weiteren geschlossenen Hohlquerschnitt (13') umfaßt,
in dem ebenfalls mindestens ein Einlage-Streifen (22) aus dämmschichtbildendem Material
angeordnet ist.
4. Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlage-Streifen (7) im Hohlquerschnitt (13) kraftschlüssig gehaltert ist.
5. Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der einfederbare Profilabschnitt im Querschnitt zwei unter einem Winkel (α) zusammenlaufende,
von der Außenseite des Dichtungsprofiles aus gesehen konkav gekrümmt und dachförmig
verlaufende Schenkel (18) aufweist, die, im unbelasteten Zustand des Dichtungsprofils
(6) unter einem Winkel kleiner 180 Grad zusammenlaufen, wobei der Einlage-Streifen
(7) auf seiner den Schenkeln (18) zugewandten Seite an deren seitlichen Endbereichen
auf den Schenkeln (18) und auf seiner gegenüberliegenden Seite an seinen Endbereichen
auf der Wandung (30) des dortigen Abschnitts des Hohlquerschnitts (13) anliegt.
6. Dichtungsprofil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (18) einen stumpfen Winkel (α) einschließen.
7. Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlage-Streifen (7) im Hohlquerschnitt (13) über an dessen Innenwandungen ausgebildete
Nasen und/oder Kanten lagefixiert ist.
8. Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, 5 oder 6 dadurch gekennzeichnet, daß der Einlage-Streifen (7) im Hohlquerschnitt (13) durch eine Klebeverbindung fixiert
ist.