[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Kraftstoffpumpe nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 4.
[0002] Eine Kraftstoffpumpe eines Kraftfahrzeugs, die der Förderung von Kraftstoff in Richtung
auf einen Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeugs dient, verfügt über einen EC-Elektromotor,
um die Kraftstoffpumpe anzutreiben. Eine Kraftstoffpumpe wird dabei derart von dem
EC-Elektromotor derselben angetrieben, dass zur Förderung von Kraftstoff in Richtung
auf den Verbrennungsmotor der bestromte EC-Elektromotor die Kraftstoffpumpe in einer
definierten Drehrichtung antreibt..
[0003] Dann, wenn kein Kraftstoff am Verbrennungsmotor benötigt wird, wird zum Abschalten
des Kraftfahrzeugs bzw. dessen Verbrennungsmotors der EC-Elektromotor der Kraftstoffpumpe
ausgeschaltet. Dabei wird bei aus der Praxis bekannten Kraftstoffpumpen der EC-Elektromotor
der Kraftstoffpumpe derart ausgeschaltet, dass ein Läufer des EC-Elektromotors in
Folge seines Massenträgheitsmoments undefiniert ausläuft und in einer beliebigen Relativposition
zum Ständer des EC-Elektromotors stehen bleibt. Bei einem nachfolgenden Starten des
Verbrennungsmotors muss dann vorab eine Synchronisation zwischen dem Läufer und dem
Ständer des EC-Elektromotors durchgeführt werden, so dass eine gewisse Zeit verstreicht,
bis eine für die beim Starten des Verbrennungsmotors durchzuführende erste Zündung
erforderliche Kraftstoffmenge sowie ein erforderlicher Kraftstoffdruck bereitgestellt
werden können. Die zum Synchronisieren des Läufers sowie Ständers des EC-Elektromotors
benötigte Zeit wird als nachteilig empfunden.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde ein neuartiges
Verfahren zum Betreiben einer Kraftstoffpumpe zu schaffen.
[0005] Nach einem ersten Aspekt der Erfindung wird dieses Problem durch ein Verfahren gemäß
Anspruch 1 gelöst. Hiernach wird dann, wenn kein Kraftstoff mehr benötigt wird, der
EC-Elektromotor der Kraftstoffpumpe derart ausgeschaltet, dass ein Läufer des EC-Elektromotors
definiert ausläuft, sodass nach dem Auslaufen der Läufer des EC-Elektromotors eine
definierte Relativposition zum Ständer des EC-Elektromotors einnimmt.
[0006] Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung wird dieses Problem durch ein Verfahren gemäß
Anspruch 4 gelöst. Hiernach wird dann, wenn kein Kraftstoff mehr benötigt wird, der
EC-Elektromotor der Kraftstoffpumpe derart ausgeschaltet, dass ein Läufer des EC-Elektromotors
undefiniert ausläuft, wobei anschließend mindestens ein Spulenpaar des Ständers des
EC-Elektromotors derart bestromt wird, dass der Läufer des EC-Elektromotors eine definierte
Relativposition zum Ständer des EC-Elektromotors einnimmt.
[0007] Beiden Aspekten der hier vorliegenden Erfindung ist gemeinsam, dass für die erste
Zündung beim Starten eines Verbrennungsmotors die erforderliche Kraftstoffmenge sowie
der erforderliche Kraftstoffdruck innerhalb kürzester Zeit bereitgestellt werden können.
[0008] Nach dem ersten Aspekt der hier vorliegenden Erfindung wird der EC-Elektromotor der
Kraftstoffpumpe derart ausgeschaltet, dass der Läufer desselben definiert ausläuft,
so dass derselbe nach dem Auslaufen eine definierte Relativposition zum Ständer des
EC-Elektromotors einnimmt.
[0009] Nach dem zweiten Aspekt der hier vorliegenden Erfindung läuft der Läufer des EC-Elektromotors
undefiniert aus, nach dem Auslaufen wird jedoch mindestens ein Spulenpaar des Ständers
des EC-Elektromotors derart bestromt, dass der Läufer des EC-Elektromotors in die
definierte Relativposition zum Ständer desselben überführt wird.
[0010] In beiden Fällen kann so für die erste Zündung die notwendige Kraftstoffmenge sowie
der erforderliche Kraftstoffdruck innerhalb kürzester Zeit bereitgestellt werden.
[0011] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Das erfindungsgemäße Verfahren wird, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- ein Signalflussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben einer Kraftstoffpumpe
nach dem ersten Aspekt der Erfindung; und
- Fig. 2
- ein Signalflussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben einer Kraftstoffpumpe
nach dem zweiten Aspekt der Erfindung.
[0012] Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Kraftstoffpumpe
eines Kraftfahrzeugs. Eine derartige Kraftstoffpumpe wird von einem Elektromotor aus
angetrieben. Das Betreiben der Kraftstoffpumpe über den Elektromotor zum Fördern von
Kraftstoff in Richtung auf einen Verbrennungsmotor ist in Fig. 1 durch einen Block
10 visualisiert. Nachfolgend wird davon ausgegangen, dass die Kraftstoffpumpe von
einem EC-Elektromotor angetrieben wird.
[0013] In einem nachfolgenden Block 11 wird überprüft, ob noch Kraftstoff benötigt wird.
Dann, wenn in dem nachfolgenden Block 11 festgestellt wird, dass kein Kraftstoff mehr
benötigt wird, wird auf Block 12 verzweigt und der EC-Elektromotor der Kraftstoffpumpe
wird in Block 12 ausgeschaltet. Wird hingegen in Block 11 festgestellt wird, dass
weiterhin Kraftstoff benötigt wird, wird auf Block 10 zurückverzweigt.
[0014] Um bei einem Starten eines Kraftfahrzeugs den für die erste Zündung notwendigen Kraftstoffdruck
sowie die notwendige Kraftstoffmenge innerhalb kürzester Zeit bereitzustellen, wird
nach einem ersten Aspekt der hier vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, dass bei einem
vorhergehenden Abschalten der Kraftstoffpumpe gemäß Block 12 der EC-Elektromotor derselben
derart ausgeschaltet wird, dass ein Läufer des EC-Elektromotors definiert ausläuft,
so dass nach dem Auslaufen der Läufer eine definierte Relativposition zum Ständer
des EC-Elektromotors einnimmt.
[0015] Bei einem EC-Elektromotor wird hierzu in Block 12 das umlaufende Magnetfeld des Ständers
derart verändert, dass eine Drehzahl des Läufers vorzugsweise kontinuierlich verringert
wird, und der Läufer in der definierten Relativposition zum Ständer des EC-Elektromotors
anhält. Diese Veränderung des Magnetfelds des Ständers übernimmt das Steuergerät des
EC-Elektromotors. Das umlaufende Magnetfeld des Ständers des EC-Elektromotors wird
in einer definierten Winkelposition angehalten, so dass der Läufer des EC-Elektromotors
in der definierten Relativposition zum Ständer stehen bleibt.
[0016] Durch das sogenannte Rastmoment des Läufers bleibt diese definierte Relativposition
des Läufers zum Ständer auch dann erhalten, wenn das Magnetfeld des Ständers nachfolgend
komplett ausgeschaltet wird.
[0017] Nach dem ersten Aspekt der hier vorliegenden Erfindung wird demnach vorgeschlagen,
beim Ausschalten des EC-Elektromotors in Block 12 das umlaufende Magnetfeld des EC-Elektromotors
definiert zu verändern sowie anzuhalten, so dass der Läufer in einer definierten Relativposition
zum Ständer stehen bleibt. Anschließend liegt eine definierte Ausrichtung des Läufers
relativ zum Ständer vor, so dass bei einem nachfolgenden Starten für die erste Zündung
der notwendige Kraftstoffdruck sowie die notwendige Kraftstoffmenge innerhalb kürzester
Zeit bereitgestellt werden können. Das erfindungsgemäße Verfahren nach dem ersten
Aspekt der hier vorliegenden Erfindung findet insbesondere dann Verwendung, wenn die
Kraftstoffpumpe von einem EC-Elektromotor mit integriertem Lagesensor betrieben wird.
[0018] Nach einem zweiten Aspekt der hier vorliegenden Erfindung wird dann, wenn in Block
11 des Signalflussdiagramms der Fig. 2 festgestellt wird, dass kein Kraftstoff mehr
benötigt wird, der EC-Elektromotor der Kraftstoffpumpe in Block 13 derart ausgeschaltet,
dass der Läufer zuerst undefiniert ausläuft, wobei anschließend in Block 14 mindesten
ein Spulenpaar des Ständers derart bestromt wird, dass der Läufer in eine definierte
Relativposition zum Ständer des EC-Elektromotors überführt wird und diese Relativposition
einnimmt. Wird hingegen in Block 11 festgestellt, dass weiterhin Kraftstoff benötigt
wird, wird in Übereinstimmung zum Signalflussdiagramm der Fig. 1 auf Block 10 zurückverzweigt
und die Kraftstoffpumpe wird vom EC-Elektromotor weiterhin angetrieben.
[0019] Die Überführung des Läufers in eine definierte Relativposition zum Ständer des EC-Elektromotors
gemäß Block 14 kann entweder unmittelbar anschließend an das undefinierte Auslaufen
des Läufers oder unmittelbar vor einem nachfolgend auszuführenden Motorstart erfolgen.
[0020] Dann, wenn die Überführung des Läufers relativ zum Ständer des EC-Elektromotors unmittelbar
vor einem Motorstart erfolgt, wird das entsprechende Bestromen des Elektromotors vorzugsweise
durch eine Entriegelung eines Kraftfahrzeugschließsystems ausgelöst.
[0021] So kann nach Entriegeln einer Kraftfahrzeugtür unmittelbar durch entsprechendes Bestromen
des Ständers des EC-Elektromotors der Läufer in die definierte Relativposition zum
Ständer überführt werden, so dass beim nachfolgenden Starten der Läufer die Relativposition
zum Ständer einnimmt und demnach innerhalb kürzester Zeit der für die erste Zündung
erforderliche Kraftstoffdruck sowie die entsprechend erforderliche Kraftstoffmenge
bereitgestellt werden können.
[0022] In diesem Zusammenhang ist es auch möglich, nach der Entriegelung des Kraftfahrzeugschließsystems
die Kraftstoffpumpe, nämlich den EC-Elektromotor desselben in einem niedrigen Drehzahlbereich
zu betreiben, um so vor dem eigentlichen Starten des Verbrennungsmotors das Kraftstoffsystem
des Kraftfahrzeugs bereits zu befüllen und einen definierten Kraftstoffdruck aufzubauen.
Hierdurch können Geräusche der Kraftstoffpumpe bei nicht-laufendem Verbrennungsmotor
reduziert werden. Weiterhin können der für die erste Zündung erforderliche Kraftstoffdruck
sowie die erforderliche Kraftstoffmenge noch schneller bereitgestellt werden.
[0023] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verfahren wird demnach gewährleistet, dass beim Starten
eines Verbrennungsmotors die Position der Kraftstoffpumpe, nämlich die Relativposition
zwischen dem Ständer und dem Läufer des EC-Elektromotors der Kraftstoffpumpe, bekannt
ist, so dass keine Synchronisation zwischen Ständer und Läufer durchgeführt werden
muss. Hierdurch kann die Startzeit des Verbrennungsmotors reduziert werden, da der
für die erste Zündung erforderliche Kraftstoffdruck sowie die erforderliche Kraftstoffmenge
innerhalb kürzester Zeit bereitgestellt werden können.
1. Verfahren zum Betreiben einer Kraftstoffpumpe eines Kraftfahrzeugs, wobei die Kraftstoffpumpe
zur Förderung von Kraftstoff in Richtung auf einen Verbrennungsmotor von einem EC-Elektromotor
angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn kein Kraftstoff mehr benötigt wird, der EC-Elektromotor der Kraftstoffpumpe
derart ausgeschaltet wird, dass ein Läufer des EC-Elektromotors definiert ausläuft,
sodass nach dem Auslaufen der Läufer des EC-Elektromotors eine definierte Relativposition
zum Ständer des EC-Elektromotors einnimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass hierzu das umlaufende Magnetfeld des Ständers des EC-Elektromotors derart verändert
wird, dass eine Drehzahl des Läufers vorzugsweise kontinuierlich verringert wird und
der Läufer in der definierten Relativposition zum Ständer des EC-Elektromotors anhält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das umlaufende Magnetfeld des Ständers des EC-Elektromotors in einer definierten
Position angehalten wird, um so den Läufer des EC-Elektromotors in der definierten
Relativposition zum Ständer des EC-Elektromotors anzuhalten.
4. Verfahren zum Betreiben einer Kraftstoffpumpe eines Kraftfahrzeugs, wobei die Kraftstoffpumpe
zur Förderung von Kraftstoff in Richtung auf einen Verbrennungsmotor von einem EC-Elektromotor
angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn kein Kraftstoff mehr benötigt wird, der EC-Elektromotor der Kraftstoffpumpe
derart ausgeschaltet wird, dass ein Läufer des EC-Elektromotors undefiniert ausläuft,
wobei anschließend mindestens ein Spulenpaar des Ständers des EC-Elektromotors derart
bestromt wird, dass der Läufer des EC-Elektromotors eine definierte Relativposition
zum Ständer des EC-Elektromotors einnimmt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das oder jedes Spulenpaar des Ständers unmittelbar anschließend an das undefinierte
Auslaufen des Läufers derart bestromt wird, dass der Läufer die definierte Relativposition
zum Ständer einnimmt.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das oder jedes Spulenpaar des Ständers unmittelbar vor einem Motorstart derart bestromt
wird, dass der Läufer die definierte Relativposition zum Ständer einnimmt, nämlich
ausgelöst durch eine Entriegelung eines Kraftfahrzeugschließsystems.