[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor zum Einspritzen von Kraftstoff
in einen Brennraum einer Bremskraftmaschine gemäß der im Oberbegriff des Anspruch
1 näher definierten Art.
Stand der Technik
[0002] Allgemein bekannt sind Kraftstoffinjektoren, welche ein Steuerventil aufweisen, das
beispielsweise durch einen Elektromagneten betätigt wird. Mittels des Steuerventils
ist die Hubbewegung einer Düsennadel steuerbar, welche innerhalb des Injektorgehäuses
bzw. innerhalb des Düsenkörpers des Kraftstoffinjektors aufgenommen ist. Im Ruhezustand
verschließt die Düsennadel im Düsenkörper eingebrachte Einspritzöffnungen, so dass
durch eine Hubbewegung der Düsennadel die Einspritzöffnungen über einen definierten
Zeitbereich freigegeben werden, so das unter Hochdruck zugeführter Kraftstoff aus
den Einspritzöffnungen in den Brennraum der Brennkraftmaschine gelangen kann. Derartige
Kraftstoffinjektoren kommen bei hubgesteuerten Common-Rail-Systemen zum Einsatz. Vorteilhaft
dabei ist, dass der Einspritzdruck an die Last und die Drehzahl der Brennkraftmaschine
angepasst werden kann.
[0003] Bekannt sind hubgesteuerte Common-Rail-Injektoren mit einem Magnetventil, welches
aus dem Elektromagneten und dem Steuerventil gebildet wird. Die Düsennadel wird daher
über ein Steuerraum in der Hubbewegung gesteuert, so dass bei Entlüftung des Steuerraums
die Düsennadel aus dem Sitz der Einspritzöffnungen abheben kann, um diese freizugeben.
Der Druck im Steuerraum wird über das Steuerventil gesteuert, wobei bekannte aktive
Ventilelemente beispielsweise aus Kugelelementen oder Zylinderelementen gebildet werden,
die in einem Dichtsitz zur Anlage gebracht werden. Die Steuerventile umfassen eine
Ventilnadel, welche nicht druckausgeglichen ist und daher mit hohen Kräften betätigt
werden muss. Der Elektromagnet des Magnetventils umfasst eine Druckfeder, welche die
Düsennadel in den Dichtsitz drücken muss. Folglich ist bei hohen Kraftstoffdrücken
eine hohe Federkraft erforderlich, was ebenso große Schaltkräfte des Magnetventils
erfordert. Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus dem damit erforderlichen großen Bauraum,
wodurch Anschlagpreller erzeugt werden, welche entstehen, wenn die Ventilnadel entweder
in den Dichtsitz gedrückt wird oder beim Öffnungshub gegen einen Hubanschlag trifft.
Damit ergibt sich insgesamt eine schlechte Schaltperformance des Steuerventils, so
dass die Steuerung mit einem Kugel-Magnetventil starke Einschränkungen hinsichtlich
einer gewünschten Mehrfacheinspritzung aufweist. Ferner besteht nicht die Möglichkeit,
sehr kurze Zeitabstände zwischen einzelnen Einspritzvorgängen zu realisieren.
[0004] Ferner sind Kraftstoffinjektoren mit druckausgeglichenen Ventilnadeln der Steuerventile
bekannt, welche kleinere Federkräfte ermöglichen, so dass auch kleinere Schaltkräfte
der Elektromagneten hinreichend sind. Damit sind ferner kleinere Ventilhübe und somit
schnellere Schaltzeiten realisierbar. Auch die Mehrfacheinspritzungsfähigkeit kann
verbessert werden. Jedoch treten am oberen und am unteren Hubanschlag Nadelpreller
auf, die auch bei einem druckausgeglichenen Ventil die Schaltperformance beeinträchtigen.
Die druckausgeglichene Anordnung der Ventilnadel wird dabei durch eine indifferente
Druckbeaufschlagung durch den Kraftstoffhochdruck bewirkt, so dass die Ventilnadel
zumindest keine kraftstoffbeaufschlagten Druckflächen aufweist, welche in Richtung
der Hubbewegung eine fluidische Kraft hervorrufen. Zur Dämpfung der Bewegung der Ventilnadel
werden an dieser im Niederdruckkreis befindliche Ankerflächen herangezogen. Dabei
treten jedoch starke Einflüsse der Kraftstofftemperatur, des Luftgehaltes und des
Rücklaufdruckes auf, die große Toleranzprobleme hervorrufen.
[0005] Die Ventilnadel ist gemäß dem zu Grunde liegenden Stand der Technik auf einem Druckstift
geführt, der sich durch die Ventilnadel hindurch erstreckt. Der Druckstift ist ruhend
im Magnetventil angeordnet, und dient als Führung der Ventilnadel. Die Ventilnadel
weißt ferner eine Durchgangsbohrung auf, wobei sich der Druckstift nicht vollständig
durch die Durchgangsbohrung hindurch erstreckt. Die Verbindung zwischen dem Steuerraum
und dem Absteuerraum erfolgt durch einen Fluidkanal, welcher konzentrisch zum Druckstift
und damit konzentrisch zur Ventilnadel angeordnet ist. Der Kraftstoffinjektor umfasst
eine Ventilplatte, gegen die die Ventilnadel zur Anlage gebracht werden kann. Dabei
wird ein Dichtsitz gebildet, wobei sich der Fluidkanal mittig aus dem ringförmigen
Dichtsitz heraus erstreckt. Dabei mündet der Fluidkanal in den noch freien Raum, der
durch die Durchgangsbohrung innerhalb der Ventilnadel gebildet ist, und in Hubrichtung
durch die Endfläche des Druckstiftes begrenzt. Die druckausgeglichene Anordnung der
Ventilnadel wird dadurch gebildet, dass der Hochdruck des Kraftstoffs die Ventilnadel
lediglich über die Bohrungswandung radial belastet, so dass die Ventilnadel in Hubrichtung
kraftfrei bewegbar ist, und lediglich durch die Druckfeder innerhalb des Elektromagneten
betätigt wird, wobei sich lediglich geringe hydraulische Kräfte aufgrund der Strömungsdynamik
des Kraftstoffs durch den Dichtsitz hinzu addieren. Die Problematik des Prallverhaltens
der Ventilnadel ergibt sich insbesondere aus der druckausgeglichenen Anordnung, da
die Ventilnadel weder in der Öffnungsrichtung noch in der Schließrichtung kraftbeaufschlagt
wird.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kraftstoffinjektor zum
Einspritzen von Kraftstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine zu schaffen,
welcher ein Steuerventil mit einer verbesserten Anordnung und einer verbesserten Ausgestaltung
einer Ventilnadel aufweist.
Offenbarung der Erfindung
[0007] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Kraftstoffinjektor zum Einspritzen von Kraftstoff
in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Die Erfindung schließt die technische Lehre, dass die Durchgangsbohrung zwischen
dem Druckstift und der endseitigen Dichtgeometrie eine Strömungsverengung umfasst,
um die Hubbewegung der Ventilnadel fluidisch zu dämpfen.
[0009] Der Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt in einer lediglich einfachen geometrischen
Änderung der Ventilnadel zur Erzeugung einer Dämpfungswirkung, welche eine Strömungsverengung
nutzbar macht, durch die der Kraftstoff, der den verbleibenden Raum in der Durchgangsbohrung
innerhalb der Ventilnadel füllt und aus dem Fluidkanal bereitgestellt wird, hindurchströmt.
Mittels der Strömungsverengung ist eine hydraulische Dämpfung erzeugbar, welche das
Prallverhalten der Ventilnadel sowohl im Öffnungshub als auch im Schließhub dämpft
bzw. vollständig vermeidet. Der Kraftstoff muss durch die Strömungsverengung hindurchströmen,
so dass eine Kraft auf die Ventilnadel übertragen wird. Diese Kraft verlangsamt die
Bewegung der Ventilnadel, wobei das Maß der gewählten Strömungsverengung derart angepasst
werden kann, dass das dynamische Verhalten der Ventilnadel den Erfordernissen optimal
angepasst werden kann.
[0010] Die Strömungsverengung kann der Gestalt ausgeführt sein, dass quer zur Hubachse der
Ventilnadel eine Drosselwandung eingebracht ist, in welcher sich wenigstens eine Drossel
befindet. Die Drosselwandung kann als Unterbrechung der Durchgangsbohrung nahe der
Ventilnadel betrachtet werden, wobei sich die Drosselwandung in dem Abschnitt der
Durchgangsbohrung befindet, in die sich der Druckstift nicht hinein erstreckt. Somit
wird zwischen der Endfläche des Druckstiftes und der Drosselwandung eine Drosselkammer
gebildet, wobei die fluidische Verbindung der Drosselkammer zum Kraftstoffhochdruckbereich
auf die Drossel selbst begrenzt ist. Der Raum, der innerhalb der Ventilnadel durch
die Durchgangsbohrung gebildet wird, ist in jedem Schaltzustand des Steuerventils
mit Kraftstoff gefüllt. Befindet sich die Ventilnadel mit der endseitigen Dichtgeometrie
im Dichtsitz an der Ventilplatte, so ist die Drosselkammer hinsichtlich ihres Volumens
maximal geöffnet. Wird der Elektromagnet des Magnetventils bestromt, so wird der Ankerbereich
der Ventilnadel angezogen. Dabei hebt die endseitige Dichtgeometrie vom Dichtsitz
ab, und die Ventilnadel gleitet über den Druckstift in Richtung des Elektromagneten.
Dabei wandert der Druckstift tiefer in die Durchgangsbohrung innerhalb der Ventilnadel
hinein. Folglich verkleinert sich der Raum der Drosselkammer, so dass Kraftstoff durch
die Drossel hindurch strömen muss. Dabei wird die Ventilnadel durch den durch die
Drossel hindurchströmenden Kraftstoff in ihrer Bewegung gedämpft. Wird die Bestromung
des Elektromagneten beendet, so drückt eine Druckfeder innerhalb des Magnetventils
die Ventilnadel wieder in Richtung des Dichtsitzes, so dass sich die Drosselkammer
in ihrem Volumen wieder vergrößert. Daher muss der Kraftstoff in entgegengesetzter
Richtung wieder durch die Drossel hindurchströmen, so dass auch in der Schließbewegung
eine Dämpfung der Ventilnadel erzeugbar ist.
[0011] Es ist von Vorteil, dass die Drossel durch eine Bohrung in der Drosselwandung selbst
gebildet ist, welche Kantenverrundungen umfasst, um eine verbesserte Drosselströmung
zu schaffen. Über die Drossel innerhalb der Drosselwandung ist die Drosselkammer mit
dem Kraftstoffbereich unterhalb der Ventilnadel verbunden, welcher in den Fluidkanal
übergeht. Alternative Ausgestaltungen der Erfindung können darin gesehen werden, dass
die Ventilnadel eine radial verlaufende Drossel umfasst, und die Drosselwandung vollständig
geschlossen ist. Damit kommuniziert die Drosselkammer über die Drossel mit dem Absteuerraum,
was lediglich eine mögliche Variante der vorliegenden Erfindung darstellt.
[0012] Ferner besteht die Möglichkeit, mehrere Drosseln in der Drosselwandung einzubringen.
Damit können strömungstechnische Verbesserungen erzielt werden, so dass der Einzelquerschnitt
der jeweiligen Drosseln klein ausgeführt werden kann, und die Drosseln parallel wirken.
Insgesamt ist eine Verbesserung der Schaltperformence der druckausgeglichenen Ventilnadel
erreichbar, wobei durch die Lage im Hochdruckbereich des Kraftstoffs eine exakte Funktion
der Dämpfung sichergestellt werden kann, da es im Hochdruck kein Auftreten von Luft-Kraftstoffgemisch
gibt und der Rücklauf keinen Einfluss hat. Dabei werden in der Drosselkammer kleine
Flächen verwendet, so dass hohe Druckdifferenzen über die Dämpferdrossel entstehen.
Dies führt zu einer turbulenten Strömung durch die Dämpfungsdrossel und damit zu einem
stabilen, toleranzunempfindlichen Dämpfungsverhalten. Durch die Lage im Hochdruckbereich
können sowohl beim Öffnen als auch beim Schließen große Druckdifferenzen der Drosselkammer
hervorgerufen werden. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf die Lage der
Drossel in Richtung des Hochdruckbereiches beschränkt, wobei auch wenigstens eine
Drossel in der Drosselwandung angeordnet sein kann, und zugleich eine radial angeordnete
Drossel in Richtung des Niederdruckraums mögliche Varianten darstellen.
[0013] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Ventilnadel kann vorgesehen
sein, dass der Öffnungshub der Ventilnadel durch einen Anschlag der Endfläche des
Druckstiftes an die Drosselwandung begrenzbar ist. Dies kann über eine definierte
Länge des Druckstiftes erfolgen, so dass im geöffneten Zustand die Drosselkammer kein
Volumen mehr aufweist.
[0014] Vorteilhafterweise umfasst das Steuerventil ein Absteuerraum, in dem die Ventilnadel
aufgenommen ist, und durch ein Abheben der Dichtgeometrie der Ventilnadel vom Dichtsitz
ein Fluidkanal in den Absteuerraum entlüftbar ist. Damit wird eine vorteilhafte Anordnung
der Ventilnadel aufgezeigt, so dass die Ventilnadel selbst innerhalb des Absteuerraums
aufgenommen ist, und der Absteuerraum über einen Absteuerkanal die Steuermenge des
Kraftstoffs in das Kraftstoffsystem zurückführen kann. Öffnet die Ventilnadel den
Fluidkanal in Richtung des Absteuerraums, so fällt der Druck im Steuerraum ab, und
die Düsennadel kann die Einspritzöffnungen innerhalb des Düsenkörpers freigeben. Über
die Dauer der Bestromung des Elektromagneten lässt sich die Dauer der Einspritzung
bestimmen, da bei einer Beendigung der Bestromung des Elektromagneten die Ventilnadel
durch die Druckfeder wieder in den Dichtsitz gedrückt wird, und sich im Steuerraum
wieder Kraftstoffhochdruck einstellt. Damit wird die Düsennadel wieder gegen die Einspritzöffnungen
in eine Schließposition gebracht.
[0015] Eine vorteilhafte Ausführungsform des Elektromagneten bzw. des durch diesen gebildeten
Magnetventils kann darin gesehen werden, dass dieser entweder als Magnetventil oder
auch als piezoelektrisch betätigtes Ventil ausgeführt ist.
[0016] Ferner ist von Vorteil, dass innerhalb des Fluidkanals 14 eine Drossel eingebracht
ist, um die Hubgeschwindigkeit der Düsennadel zu begrenzen. Damit erfolgt die Entlüftung
des Steuerraums langsamer, so dass die Dynamik der Düsennadel begrenzt wird. Ebenso
ist von Vorteil, dass das Injektorgehäuse einen Kraftstoffhochdruckraum umfasst, und
der Steuerraum über eine Drossel mit dem Kraftstoffhochdruckraum fluidisch verbunden
ist. Über diese Drossel wird der Steuerraum aus dem Kraftstoffhochdruckraum wieder
mit Kraftstoff gefüllt, so dass sich im Steuerraum wieder der Kraftstoffhochdruck
einstellen kann, wenn der Abschluss des Kraftstoffs durch den Fluidkanal durch ein
Schließen der Ventilnadel unterbrochen wird.
[0017] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der einzigen
Figur näher dargestellt.
Ausführungsbeispiel
[0019] Die Figur eine schematische Darstellung eines Kraftstoffinjektors mit einer erfindungsgemäßen
Ausgestaltung der Ventilnadel des Steuerventils.
[0020] In der Figur ist ein erfindungsgemäßer Kraftstoffinjektor 1 im Querschnitt schematisch
dargestellt. Der Kraftstoffinjektor 1 umfasst ein Injektorgehäuse 2, an welchem sich
ein Düsenkörper 3 anschließt. Im Injektorgehäuse 2 sowie im Düsenkörper 3 ist eine
Düsennadel 4 hubbeweglich aufgenommen. In der Darstellung befindet sich der Kraftstoffinjektor
in einem geschlossenen Zustand, da die Düsennadel 4 gegen die Einspritzöffnungen 5
dichtend zur Anlage gebracht ist. Vor den Einspritzöffnungen 5 befindet sich ein unter
Hochdruck stehender Kraftstoff, welcher durch ein Kraftstoffleitungs- und Kanalsystem
aus einer Hochdruckquelle zur Verfügung gestellt wird.
[0021] Die Düsennadel 4 wird über einen Steuerraum 15 gesteuert, welcher im dargestellten
geschlossenen Zustand des Kraftstoffinjektors 1 mit einem unter Hochdruck stehenden
Kraftstoff gefüllt ist. Damit wird die Düsennadel 4 aufgrund der geometrischen Ausbildung
und der damit einhergehenden Flächendifferenz in dem Schließsitz gegen die Einspritzöffnungen
5 gehalten. Wird jedoch der Steuerraum 15 über einen Fluidkanal 14 entlüftet, so hebt
sich die Düsennadel 4 von den Einspritzöffnungen 5 ab, und der Kraftstoff kann in
den Brennraum gelangen. Die Steuerung der Druckbeaufschlagung bzw. der Druckentlüftung
des Steuerraums 15 erfolgt über ein Steuerventil, welches im Wesentlichen durch eine
Ventilnadel 7 gebildet ist. Die Ventilnadel 7 ist in Richtung einer Hubachse 6 beweglich,
wobei die Bewegung über einen Elektromagneten 21 erzeugbar ist. Wird der Elektromagnet
21 bestromt, so wird der Ankerplattenbereich der Ventilnadel 7 in Richtung des Elektromagneten
21 angezogen. Die endseitige Dichtgeometrie an der Ventilnadel 7, welche im dargestellten
geschlossenen Zustand gegen den Dichtsitz 9 abdichtet, hebt bei der Bestromung vom
Dichtsitz 9 ab, so dass der Fluidkanal 14 in den Absteuerraum 13 entlüftet werden
kann. Damit fällt der Kraftstoffdruck im Steuerraum 15 ab. Wird die Bestromung des
Elektromagneten 21 beendet, so drückt eine Druckfeder 22 die Ventilnadel 7 erneut
gegen den Dichtsitz 9. Folglich füllt sich der Steuerraum 15 wieder mit Kraftstoff,
wobei der Zulauf des Kraftstoffs über eine Drossel 18 aus einem Kraftstoffhochdruckraum
17 erfolgt. Im Absteuerraum 13 befindet sich hingegen der Kraftstoff nicht unter Hochdruck,
sondern bildet die Niederdruckseite des Kraftstoffinjektors 1. Über einen nicht dargstellten
Absteuerkanal wird der Absteuerraum 13 mit einem Rücklaufbereich des Kraftstoffsystems
verbunden. Aus dem unter Hochdruck stehenden Fluidkanal 14 wird ein Bereich innerhalb
der Ventilnadel 7 mit Kraftstoff gefüllt, welcher durch die Durchgangsbohrung innerhalb
der Ventilnadel 7 gebildet wird. Die Durchgangsbohrung wird in Richtung der Hubachse
6 durch die Endfläche des Druckstiftes 8 begrenzt, wobei sich innerhalb des verbleibenden
Raums in der Durchgangsbohrung die erfindungsgemäße Anordnung bzw. die erfindungsgemäße
Ausgestaltung der Dämpfungseinrichtung befindet.
[0022] Die Dämpfungseinrichtung wird zunächst durch eine Drosselwandung 10 gebildet, in
der eine Drossel 11 eingebracht ist. Damit bildet sich zwischen der Endseite des Druckstiftes
8 und der Drosselwandung 10 eine Drosselkammer 12 aus, welche lediglich über die Drossel
11 fluidisch mit dem Kraftstoffhochdruckbereich aus dem Fluidkanal 14 kommuniziert.
Wird die Ventilnadel 7 durch den Elektromagneten 21 vom Dichtsitz 9 abgehoben, so
verkleinert sich der Raum der Drosselkammer 12. Damit muss der Kraftstoff aus der
Drosselkammer 12 durch die Drossel 11 hindurchströmen, was eine Drosselwirkung hervorruft.
Damit wird eine Dämpfungskraft auf die Ventilnadel 7 ausgeübt, so dass das Prallverhalten
der Ventilnadel 7 im Öffnungshub vermieden wird. Wird die Bestromung des Elektromagneten
21 beendet, so drückt die Druckfeder 22 die Ventilnadel 7 erneut gegen den Dichtsitz
9, so dass sich das Volumen der Drosselkammer 12 wieder vergrößert. Folglich strömt
der Kraftstoff in entgegengesetzter Richtung durch die Drossel 11, so dass auch für
die Schließbewegung der Ventilnadel 7 eine Kraft auf diese ausgeübt wird, welche sich
in Form einer Dämpfung äußert. Somit ist erfindungsgemäß eine gedämpfte Führung der
Ventilnadel 7 erreicht, wobei die Dämpfung über den unter Hochdruck stehenden Kraftstoff
erfolgt. Durch die Lage im Hochdruckbereich kann eine exakte Funktion der Dämpfung
sichergestellt werden, da es im Hochdruck kein Auftreten von Luft/Kraftstoffgemisch
gibt und der Rücklaufdruck keinen Einfluss hat.
[0023] Die vorliegende Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend
angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten
denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten
Ausführungen Gebraucht macht.
1. Kraftstoffinjektor (1) zum Einspritzen von Kraftstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine,
umfassend eine hubbeweglich in einem Injektorgehäuse (2) und/oder in einem Düsenkörper
(3) geführte Düsennadel (4) zum Freigeben und/oder zum Schließen von wenigstens einer
im Düsenkörper (3) eingebrachten Einspritzöffnung (5), wobei die Bewegung der Düsennadel
(4) durch ein Steuerventil steuerbar ist, welches eine hubbeweglich in Richtung einer
Hubachse (6) geführte Ventilnadel (7) mit einer Durchgangsbohrung aufweist, in die
sich ein ruhend angeordneter Druckstift (8) hinein erstreckt, und wobei die Ventilnadel
(7) endseitig eine Dichtgeometrie aufweist, die gegen einen Dichtsitz (9) dichtend
zur Anlage bringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsbohrung zwischen dem Druckstift (9) und der endseitigen Dichtgeometrie
eine Strömungsverengung umfasst, um die Hubbewegung der Ventilnadel (8) fluidisch
zu dämpfen.
2. Kraftstoffinjektor (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsverengung in Gestalt einer quer zur Hubachse (6) verlaufenden Drosselwandung
(10) gebildet ist, in welcher wenigstens eine Drossel (11) eingebracht ist.
3. Kraftstoffinjektor (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Endfläche des Druckstiftes (8) und der Drosselwandung (10) eine Drosselkammer
(12) gebildet ist, und eine fluidische Verbindung der Drosselkammer (12) zum Kraftstoffhochdruckbereich
auf die Drossel (11) begrenzt ist.
4. Kraftstoffinjektor (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drossel (11) durch eine Bohrung in der Drosselwandung (10) gebildet ist, welche
Kantenverrundungen umfasst, um eine verbesserte Drosselströmung zu schaffen.
5. Kraftstoffinjektor (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Drosseln (11) in der Drosselwandung (10) eingebracht sind.
6. Kraftstoffinjektor (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungshub der Ventilnadel (7) durch einen Anschlag der Endfläche des Druckstiftes
(8) an die Drosselwandung (10) begrenzbar ist.
7. Kraftstoffinjektor (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil einen Absteuerraum (13) umfasst, in dem die Ventilnadel (7) aufgenommen
ist, und durch ein Abheben der Dichtgeometrie der Ventilnadel (7) vom Dichtsitz (9)
ein Fluidkanal (14) in den Absteuerraum entlüftbar ist.
8. Kraftstoffinjektor (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Düsennadel (4) mittels einer Druckbeaufschlagung und/oder Druckentlüftung eines
Steuerraums (15) in der Hubbewegung steuerbar ist, wobei der Steuerraum (15) mit dem
Fluidkanal (14) verbunden ist.
9. Kraftstoffinjektor (1) nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass im Fluidkanal (14) eine Drossel (16) eingebracht ist, um die Hubgeschwindigkeit der
Düsennadel (4) zu begrenzen.
10. Kraftstoffinjektor (1) nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Injektorgehäuse (2) einen Kraftstoffhochdruckraum (17) umfasst, und der Steuerraum
(15) über eine Drossel (18) mit dem Kraftstoffhochdruckraum (17) fluidisch verbunden
ist.