(19)
(11) EP 1 967 813 A1

(12) EUROPEAN PATENT APPLICATION
published in accordance with Art. 158(3) EPC

(43) Veröffentlichungstag:
10.09.2008  Patentblatt  2008/37

(21) Anmeldenummer: 06835814.2

(22) Anmeldetag:  17.11.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F41C 33/02(2006.01)
F41A 7/00(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/RU2006/000613
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2007/064246 (07.06.2007 Gazette  2007/23)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 25.11.2005 RU 2005136501

(71) Anmelder:
  • Kovalchuk, Valeriy Adamovich
    Chelyabinsk 454048 (RU)
  • BODROV, Roman Petrovich
    Chelyabinsk 454008 (RU)
  • Kovalchuk, Sergei Adamovich
    Chelyabinsk, 454008 (RU)

(72) Erfinder:
  • Kovalchuk, Valeriy Adamovich
    Chelyabinsk 454048 (RU)
  • BODROV, Roman Petrovich
    Chelyabinsk 454008 (RU)
  • Kovalchuk, Sergei Adamovich
    Chelyabinsk, 454008 (RU)

(74) Vertreter: Jeck, Anton 
Jeck - Fleck - Hermann Klingengasse 2/1
71657 Vaihingen/Enz
71657 Vaihingen/Enz (DE)

   


(54) VERFAHREN UM EINE PISTOLE IN DEN BEREITSCHAFTSZUSTAND ZU BRINGEN UND PISTOLENHOLSTER


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme und zum Tragen kleiner Waffen. Ein Verfahren zum Verbringen einer Pistole, die in einem Halfter steckt, in eine Bereitschaftslage besteht darin, dass ein Magazin in eine Sicherheitsbruchlinie dadurch gebracht wird, dass ein Verschlussstück mittels einer Pistolenbewegung verschoben wird. Die Verschlussstückverschiebung wird durch Übernahme eines Rahmens unter Bewegung der Pistole in einer Richtung ausgeführt, die entgegengesetzt zu derjenigen Richtung ist, die für das Verbringen der Pistole in das Halfter verwendet wird. Das Halfter ist derart ausgebildet, dass die darin angeordnete Pistole in die Bereitschaftslage gebracht werden kann. Das Halfter umfasst einen Körper, eine mit einem Körpervorsprung zusammenwirkende Befestigungseinheit, ein Einsatzstück für einen Pistolenaufnehmer, das das Verschlussstück umgibt und derart befestigt ist, dass es mit diesem längs der Längsachse des Halfters verschiebbar ist, und einen Übernahme-Verzapfungsmechanismus, der derart ausgebildet ist, dass das Einsatzstück mit dem Verschlussstück verschoben wird, wenn die Pistole aus dem Halfter mit der Übernahme des Halfterrahmens herausgezogen wird. Diese Erfindung macht es möglich, ein wirksames Verfahren zum Verbringen der Pistole in die Bereitschaftslage zu entwickeln, wenn die Pistole aus dem Halfter durch eine übliche Bewegung des Benutzers herausgezogen wird, um in kürzester Zeit schießen zu können.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft Mittel zum Tragen von Einmann-Feuerwaffen und kann zum Tragen von Pistolen verschiedener Systeme mit geladenem Magazin und Versetzen derselben in volle Kampfbereitschaft mit einer Hand verwendet werden.

[0002] Es ist ein Verfahren zum Versetzen einer Pistole in Kampfbereitschaft mit einer Hand des Schützen bekannt (Patentschrift Nr. 2 256 869). Das Verfahren besteht u.a. darin, dass der Schütze, indem er den Pistolengriff betätigt, die Pistole vorwärts zur vorderen Stirnseite der Pistolentasche bewegt. Beim Eingriff in den Vorsatz auf der Innenfläche der Pistolentasche wird der Verschluss der Pistole angehalten. Der Rahmen des Unterlaufteils der Pistole setzt aber die Vorwärtsbewegung fort. Nachdem der Verschluss der Pistole bis zum Anschlag zurück geführt ist, wird die Pistole aus der Pistolentasche über die vordere Stirnseite von deren Gehäuse herausgenommen. Die Verschlussfeder lädt die Patrone nach. In diesem Fall wird nur eine Bewegung von der Hand des Schützen ausgeführt, nämlich in Richtung Einsetzen der Pistole in die Pistolentasche. Diese Bewegung ist ungewöhnlich für den Benutzer und kann eine unerwünschte Verzögerung in manchen Situationen verursachen und als Folge die Zeit der Schussvorbereitung der Pistole verlängern.

[0003] In der genannten Patentschrift ist weiterhin ein Verfahren zum Versetzen einer Pistole in Kampfbereitschaft mit einer Hand des Schuetzen bekannt, das dem vorliegenden Verfahren hinsichtlich der Anzahl der übereinstimmenden Merkmale am nächsten kommt. Das Verfahren umfasst eine Verschiebung des Verschlusses bezüglich des Pistolenrahmens zum Nachladen der Patrone in das Patronenlager im Lauf. Dabei wird die Pistole in der Pistolentasche in Längsrichtung, in Richtung des Einsetzens der Pistole in die Pistolentasche gedrückt. Dabei ist die Pistolentasche mit einem Mittel ausgerüstet, das den Verschluss bis zur vollständigen Öffnung des Patronenlagers und dem Nachladen der Patrone anhält. Das Herausnehmen der Pistole aus der Pistolentasche erfolgt auf die gewohnte Weise in der zum Einsetzen der Pistole in die Pistolentasche entgegengesetzten Richtung. Der Verschluss lädt unter Wirkung einer Rückholfeder die Patrone ins Patronenlager nach. Das Verfahren stellt ein schnelles Herausnehmen der Pistole aus der Pistolentasche sicher. Diese ist komplett schussbereit. Dabei sind aber zwei Bewegungen der Hand vorausgesetzt: in einer Richtung - zum Spannen des Verschlusses, in der anderen Richtung - zum Herausnehmen aus der Pistolentasche. Dieser Umstand verlängert die Zeit der Schussvorbereitung und erfordert zusätzliche Einweisung beim Waffeneinsatz.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein effizientes Verfahren zum Versetzen einer Pistole in Kampfbereitschaft zu entwickeln.

[0005] Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Dabei wird die Pistole aus der Pistolentasche durch eine für den Benutzer gewohnte Bewegung bei minimalem Zeitaufwand bis zum Abschießen herausgenommen.

[0006] Die Aufgabe wird auf folgende Weise gelöst. Das Verfahren zur Versetzung der Pistole in Kampfbereitschaft schließt die Zuführung der Patrone in den Nachladeweg in das Patronenlager ein. Bei diesem Verfahren wird der Verschluss durch die Bewegung der in der Pistolentasche platzierten Pistole entlang der Längsachse des Nachladewegs verschoben. Dabei wird die Verschiebung des Verschlusses bei der Bewegung der Pistole in einer Richtung, die der Einsetzrichtung in die Pistolentasche entgegengesetzt ist, beim Überholen des Pistolenrahmens vorgenommen.

[0007] Eine Ausgestaltung des Verfahrens besteht dabei darin, dass die Pistolentasche mit dem Einsatz für den Laufteil der Pistole verwendet wird. Die Verschiebung des Verschlusses erfolgt beim Überholen durch den Überhol-Spannmechanismus.

[0008] Das Wesen der Abläufe, die das oben genannte Verfahren bilden, besteht in Folgendem. Der Verschluss wird in Bezug auf den Pistolenrahmen in Bewegung gesetzt, während sich der Verschluss und die Pistole in einer Richtung bewegen - und zwar in Richtung der Entnahme aus der Pistolentasche mit der für den Schützen gewohnten Bewegung.

[0009] Zur Ausführung des Verfahrens wird ein Aufbau der Pistolentasche vorgeschlagen, der einen zweiten Erfindungsgegenstand darstellt und mit dem Verfahren durch eine einheitliche erfinderische Idee verbunden ist.

[0010] Es ist eine Pistolentasche bekannt (Kleinpatent RU Nr. 29768), die ein Gehäuse mit einer durchgängigen Nut in einem Unterteil einschließt. Das Gehäuse ist mit Verschlussführungen zum Bewegen des Verschlusses auf Führungen versehen. Es ist auch mit einem Umschalter der Sicherungsvorrichtung und einer gefederten Verriegelung der Pistole in der Pistolentasche versehen.

[0011] Es ist auch eine Pistolentasche bekannt (Patent RU Nr. 2231013), die der vorliegend angemeldeten Pistolentasche nach der Anzahl übereinstimmender Merkmale am nächsten kommt. Die Pistolentasche enthält ein Gehäuse mit einer Nut, die am Gehäuse entlang läuft. Sie dient zum Bewegen der Pistole in der Pistolentasche zwecks Schussvorbereitung der Pistole beim Herausnehmen aus der Pistolentasche. Das Gehäuse ist auch mit Verschlussführungen und einer gefederten Verriegelung einer Verschlussverzögerung versehen. Die Pistolentasche enthält auch Mittel zum Halten der Pistole in der Pistolentasche. Der Aufbau ist so ausgeführt, dass ein längslaufendes Durchstoßen der Pistole in Richtung Einlegen in die Pistolentasche zum Spannen des Verschlusses bei der Schussvorbereitung möglich zu machen, wodurch es nicht möglich ist, das angemeldete Verfahren zu realisieren.

[0012] Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, die Ausführung des Verfahrens zur Versetzung der Pistole in Kampfbereitschaft zu ermöglichen, wobei die Pistole in eine Richtung bewegt wird, die der Einlegerichtung in die Pistolentasche entgegengesetzt ist.

[0013] Die Aufgabe wird folgendermaßen gelöst. Die Pistolentasche enthält ein Gehäuse und eine Verriegelung. Die Verriegelung wirkt mit einem Vorsatz am Gehäuse zusammen. Die Pistolentasche ist zusätzlich mit einem Einsatz versehen. Der Einsatz umfasst den Pistolenverschluss und ist entlang der Längsachse der Pistolentasche beweglich. Zusätzlich ist in den Aufbau auch ein Überhol-Spannmechanismus eingeführt. Dieser ist fest mit dem Gehäuse und beweglich mit dem Einsatz verbunden. Am genannten Mechanismus ist ein Eingriffselement angeordnet. Das Eingriffselement ist mit der Verriegelung verbunden. Der Einsatz ist in Bogenform (im Querschnitt gesehen) ausgeführt und mit einer Längsnut und einem Stirnstopfen mit einem Loch bzw. Schlitz versehen. Er kann auch als eine Platte mit einem Umschlag im Stirnteil ausgeführt sein. Der Überhol-Spannmechanismus ist als ein Zahnrad bzw. Zahnradsegment ausgeführt. Dieses ist auf einer Achse montiert. Die Achse ist mit dem Eingriffselement verbunden. Die Zähne des Zahnrads bzw. Zahnradsegments sind im Eingriff mit den Zähnen einer Leiste, die am Einsatz montiert ist, und denen einer anderen Leiste, die mit dem Gehäuse fest verbunden ist.

[0014] Der Überhol-Spannmechanismus kann als eine Scheibe bzw. ein Scheibensegment ausgeführt sein. Diese Scheibe bzw. das Scheibensegment ist auf der Achse montiert, die mit dem Eingriffselement verbunden ist. Dabei wirkt die Scheibe bzw. das Scheibensegment mit einem Seil zusammen. Ein Ende des Seils ist mit dem Einsatz verbunden. Das andere Ende des Seils ist am Gehäuse der Pistolentasche starr befestigt.

[0015] Der Überhol-Spannmechanismus kann als ein Paar Zahnräder bzw. deren Segmente mit einem größeren und einem kleineren Durchmesser ausgeführt werden, die konzentrisch auf der Achse montiert sind. Die Achse ist mit dem Gehäuse starr verbunden. Dabei sind die Zähne des Zahnrads bzw. Zahnradsegments mit ihrem größeren Durchmesser im Eingriff mit den Zähnen der Leiste, die am Einsatz montiert ist. Die Zähne des Zahnrads bzw. Zahnradsegments mit dem kleineren Durchmesser sind im Eingriff mit den Zähnen, die am Eingriffselement angeordnet sind.

[0016] Der Überhol-Spannmechanismus kann als zwei Scheiben bzw. Scheibensegmente mit einem größeren und einem kleineren Durchmesser ausgeführt werden, die konzentrisch auf der Achse montiert sind. Dabei wirkt die Scheibe bzw. das Scheibensegment mit dem größeren Durchmesser mit dem Seil zusammen. Das Seil ist mit dem Einsatz verbunden. Die Scheibe bzw. das Scheibensegment mit dem kleineren Durchmesser ist mit einem Seil verbunden, das seinerseits mit dem Eingriffselement verbunden ist. Die Achse ist hierbei mit dem Gehäuse fest verbunden.

[0017] Gemäß den mechanischen Gesetzen durchläuft jeder Punkt, der außen an dem Kranz bzw. der Felge der Zahnräder bzw. Scheiben liegt, einen längeren Weg als jeder andere Punkt, der näher zur Achse liegt. Somit durchläuft der Einsatz mit dem von ihm umfassten Verschluss einen längeren Weg als der Pistolenrahmen. Dabei ist der Einsatz mit dem Zahnrad bzw. der Scheibe außen an ihrem Umlauf verbunden. Der Pistolenrahmen ist durch das Eingriffselement mit der Achse verbunden, auf der die drehbaren Elemente montiert sind. Als Ergebnis wird der Verschluss zum Zeitpunkt, wenn die Pistole aus der Pistolentasche herausgenommen wird, gespannt sein. Ein Paar Zahnräder bzw. Scheiben mit verschiedenen Durchmessern ermöglicht es, durch die Abstimmung deren Parameter den Grad des Überholens des Rahmens durch den Verschluss für verschiedene Waffenmarken zu regeln.

[0018] Die Erfindung wird anhand der Beschreibung und beigelegten Zeichnungen erläutert.

[0019] Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1
einen Längsschnitt einer Pistolentasche mit einer darin untergebrachten funktionsunfähigen Pistole;
Fig. 2
einen Längsschnitt der Pistolentasche mit der Pistole mit gespanntem Verschluss;
Fig. 3
eine Ansicht der Pistolentasche nach Fig. 1 ohne Pistole;
Fig. 4
einen Querschnitt des Einsatzes;
Fig. 5
eine Ausführungsvariante für den Einsatz;
Fig. 6
einen Überhol-Spannmechanismus nach Patentanspruch 6 im Ausgangszustand;
Fig. 7
den Mechanismus nach Fig. 6 bei gespanntem Verschluss;
Fig. 8
den Überhol-Spannmechanismus nach Patentanspruch 7 im Ausgangszustand;
Fig. 9
den Mechanismus nach Fig. 8 bei gespanntem Verschluss;
Fig. 10
den Überhol-Spannmechanismus nach Patentanspruch 8 im Ausgangszustand;
Fig. 11
den Mechanismus nach Fig. 10 bei gespanntem Verschluss;
Fig. 12
den Überhol-Spannmechanismus nach Patentanspruch 9 im Ausgangszustand;
Fig. 13
den Mechanismus nach Fig. 12 bei gespanntem Verschluss;
Fig. 14
die Position der Verriegelung bei der in die Pistolentasche eingelegten Pistole;
Fig. 15
die Position der Verriegelung beim Herausnehmen der Pistole aus der Pistolentasche.


[0020] Die Pistolentasche enthält ein Gehäuse 1 mit einer offenen Stirnseite 2 zum Einlegen einer Pistole und mit einer blinden Stirnseite 3. In deren Richtung zeigt der Pistolenlauf. Auf der inneren Oberfläche des Gehäuses sind Führungen angeordnet. Innerhalb des Gehäuses auf den Führungen ist ein Einsatz 4 für einen Laufteil der Pistole vorgesehen. Der Einsatz 4 kann einen Verschluss 5 dicht umfassen und entlang des Gehäuses bewegt werden. Die innere Geometrie des Einsatzes entspricht der Form des Laufteils der Pistole.

[0021] Bei dem beschriebenen Aufbau weist der Einsatz 4 in seinem Querschnitt eine Bogenform auf. Seine Stirnseite ist mit Blindstopfen 6 versehen. Der Blindstopfen 6 hat ein Loch bzw. einen Schlitz für den Lauf je nach dem Pistolentyp.

[0022] Für einige Pistolenmodelle (je nach der Form des Laufs) kann der Einsatz in Form eines Streifens mit einem Umschlag an dessen Ende ausgeführt sein. Im Gehäuse ist der Überhol-Spannmechanismus montiert, der starr mit dem Gehäuse und beweglich mit dem Einsatz verbunden ist. An dem genannten Mechanismus ist ein Eingriffselement 7 mit einem Pistolenbügel 8 oder mit einem anderen Element desselben je nach Pistolenmodell vorgesehen. Der Überhol-Spannmechanismus stellt ein mechanisches Getriebe dar. Das Getriebe verbindet die Linearbewegungen eines Pistolenrahmens 9 und des mit dem Einsatz umfassten Pistolenverschlusses. Diese Verbindung erfolgt auf solche Weise, dass der Weg, den der Verschluss beim Herausnehmen der Pistole aus der Pistolentasche durchläuft, immer länger ist als der Weg, den der Rahmen durchläuft.

[0023] Der Überhol-Spannmechanismus kann verschiedene Ausführungsvarianten aufweisen.

[0024] Gemäß der ersten Variante (Patentanspruch 6) besteht der Mechanismus aus einem Zahnrad 10 bzw. Zahnradsegment, das auf einer Achse 11 montiert ist. Die Achse ist mit dem Eingriffselement 7 verbunden. Die Zahnradzähne sind im Eingriff mit den Zähnen einer Leiste 12, die am Einsatz befestigt ist, und den Zähnen einer anderen Leiste 13, die starr am Gehäuse befestigt ist.

[0025] Gemäß Patentanspruch 7 beinhaltet der Überhol-Spannmechanismus eine Scheibe 14 bzw. ein Scheibensegment, das auf der Achse 11 montiert ist. Die Scheibe 14 bzw. das Scheibensegment wirkt mit einem Seil 15 zusammen. Ein Ende des Seils 15 ist mit dem Einsatz verbunden. Das andere Ende des Seils 15 ist starr am Gehäuse befestigt.

[0026] Gemäß Patentanspruch 8 beinhaltet der Überhol-Spannmechanismus das auf der Achse 11 montierte Zahnrad 10 bzw. Zahnradsegment und ein auf der selben Achse montiertes Zahnrad 16 bzw. Zahnradsegment mit einem kleineren Durchmesser. Die Zähne des größeren Zahnrads sind im Eingriff mit den Zähnen der Leiste 12, die an dem Einsatz befestigt ist. Die Zähne des kleineren Zahnrads sind im Eingriff mit den Zähnen, die bei dieser Ausführungsvariante an dem Eingriffselement 7 angeordnet sind.

[0027] Gemäß Patentanspruch 9 ist der Überhol-Spannmechanismus als eine Scheibe 14 bzw. ein Scheibensegment ausgeführt, die/das auf der Achse 11 montiert ist. Der Überhol-Spannmechanismus ist als eine andere Scheibe 17 bzw. ein Scheibensegment mit kleinerem Durchmesser ausgeführt, die/das auf der selben Achse befestigt ist. Die Scheibe mit dem größeren Durchmesser ist durch das damit zusammenwirkende Seil 15 mit dem Einsatz verbunden. Die Scheibe mit dem kleineren Durchmesser ist durch ein damit zusammenwirkendes Seil 18 mit dem Eingriffselement verbunden. Als Vorsatz an dem Eingriffselement ist eine Verriegelung 19 ausgeführt, die mit einem Vorsatz 20 an der Innenseite des Gehäuses zusammenwirken kann. Die Pistolentasche ist mit einer Vorrichtung 21 zur Befestigung der Pistole am Gürtel ausgestattet. Im Gehäuse ist auch ein Element zur Sicherung der Pistole ausgeführt. Dieser Teil der Pistolentasche ist auf den Zeichnungen nicht gezeigt, denn es stellt keinen Erfindungsgegenstand dar und kann z.B. als gefederte Gabel ausgeführt werden, die am Gehäuse befestigt ist und mit dem Sicherungsflügel zusammenwirken kann.

[0028] Das Ausführen des Verfahrens zur Versetzung der Pistole in Kampfbereitschaft unter Einsatz der Pistolentasche des genannten Aufbaus erfolgt auf folgende Weise.

[0029] Die gesicherte Pistole mit dem leeren Patronenlager wird in die Pistolentasche über die offene Stirnseite 2 des Gehäuse in der Weise eingelegt, dass deren Laufteil (mit dem Verschluss) in den Einsatz 4 eingeführt wird, und der Abzugsbügel 8 der Pistole im Eingriff mit dem Eingriffselement 7 steht. Die Pistole wird in der Pistolentasche durch die Verriegelung 19 automatisch gesichert. Die Verriegelung 19 wirkt mit dem Vorsatz 20 an der Innenfläche des Gehäuses zusammen. Beim Lagern der Pistole ist der Einsatz soweit wie möglich in Richtung blinde Stirnseite der Pistolentasche 3 verschoben. Der damit umfasste Verschluss befindet sich im freien Zustand und stützt sich auf die Stirnseite des Einsatzes.

[0030] Wenn die Pistole eingesetzt werden soll, wird sie mit einer gewohnten Handbewegung in Richtung offene Stirnseite der Pistolentasche bewegt. Dabei wird der Widerstand der Verriegelung 19 überwunden. Gleichzeitig wird die Pistole gemäß dem genannten Verfahren in Kampfbereitschaft versetzt. Und zwar folgendermaßen: Der Verschluss wird in Richtung Verschiebung der Pistole in Bewegung gesetzt. Dabei wird die Pistole durch den Überhol-Spannmechanismus auf folgende Weise überholt.

[0031] Das mit der Verriegelung verbundene Eingriffselement 7, das auf der Achse 11 des Überhol-Spannmechanismus montiert ist, treibt diese an. Gleichzeitig werden die Übertragungsteile des Überhol-Spannmechanismus in Bewegung gesetzt. Dabei wird dem Einsatz und dem darin untergebrachten Verschluss die Bewegung in Richtung Herausnehmen der Pistole aus der Pistolentasche vermittelt, wobei diese den Pistolenrahmen überholen. Auf diese Weise wird die relative Verlagerung des Verschlusses (Spannen) sichergestellt, die zur Zuführung der Patrone an den Nachladeweg ins Patronenlager bis zum vollständigen Herausnehmen der Pistole aus der Pistolentasche erforderlich ist. Wenn der Verschluss die hintere Endstellung erreicht, befreit die Verriegelung 19 den Pistolenbügel, indem sie auf den Vorsatz 20 aufläuft und ausgelenkt wird. Die Pistole wird aus der Pistolentasche herausgenommen und der Verschluss lädt die Patrone ins Patronenlager nach, indem er unter der Einwirkung der Rückholfeder in die Ausgangsstellung zurückgeht. Gleichzeitig erfolgt die Entsicherung der Pistole.

[0032] Die Erfindung ist für das Lagern und Tragen einer Waffe mit einem beweglichen Verschluss, insbesondere einer Pistole, und Versetzen derselben in Kampfbereitschaft beim Herausnehmen aus einer Pistolentasche mit einer Hand bestimmt.


Ansprüche

1. Verfahren zur Versetzung einer Pistole in Kampfbereitschaft, das die Zuführung einer Patrone in den Nachladeweg eines Patronenlagers einschließt, wobei ein Verschluss (5) durch eine Bewegung der in einer Pistolentasche platzierten Pistole entlang der Längsachse des Nachladewegs verschoben wird;
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Verschiebung des Verschlusses (5) bei der Bewegung der Pistole in eine Richtung, die der Einsetzrichtung der Pistole in die Pistolentasche entgegengesetzt ist, beim Überholen des Pistolenrahmens (9) vorgenommen wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pistolentasche mit einem Einsatz (4) für einen Laufteil der Pistole verwendet wird und die Verschiebung des Verschlusses (5) beim Überholen durch einen Überhol-Spannmechanismus erfolgt.
 
3. Pistolentasche, die ein Gehäuse (1) aufweist, welches eine Verriegelung (19) enthält, die mit einem Vorsatz (20) an dem Gehäuse (1) zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
dass in die Pistolentasche zusätzlich ein Einsatz (4) für einen Laufteil einer Pistole und einen Überhol-Spannmechanismus eingeführt ist; dass der Einsatz (4) entlang der Längsachse der Pistolentasche beweglich; dass der Überhol-Spannmechanismus fest mit dem Gehäuse (1) und beweglich mit dem Einsatz (4) verbunden ist und dass am genannten Mechanismus ein Eingriffselement (7) vorgesehen ist, mit dem die Verriegelung (19) verbunden ist.
 
4. Pistolentasche nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der genannte Einsatz (4) in Bogenform (im Querschnitt gesehen) ausgeführt und mit einer Längsnut und einem Stirnstopfen mit einem Loch bzw. Schlitz ausgestattet ist.
 
5. Pistolentasche nach Anspruch 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der genannte Einsatz (4) als eine Platte mit einem Umschlag im Stirnteil ausgeführt wird.
 
6. Pistolentasche nach Anspruch 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Überhol-Spannmechanismus als ein Zahnrad bzw. Zahnradsegment (10) ausgeführt ist, das auf einer Achse (11) montiert ist; dass die Achse (11) mit dem Eingriffselement (7) verbunden ist; dass die Zähne des Zahnrads bzw. Zahnradsegments (10) im Eingriff mit den Zähnen einer Leiste (12) sind, die am Einsatz (4) montiert ist, und mit den Zähnen einer anderen Leiste (13), die mit dem Gehäuse fest verbunden ist.
 
7. Pistolentasche nach Anspruch 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Überhol-Spannmechanismus als eine Scheibe bzw. ein Scheibensegment (14) ausgeführt wird, die/das auf der Achse (11) montiert ist; dass die Achse (11) mit dem Eingriffselement (7) verbunden ist; dass die Scheibe bzw. das Scheibensegment (14) mit einem Seil (15) zusammen wirkt; dass ein Ende des Seils (15) mit dem Einsatz verbunden ist und das andere Ende am Gehäuse (1) der Pistolentasche starr befestigt ist.
 
8. Pistolentasche nach Anspruch 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Überhol-Spannmechanismus als ein Paar Zahnräder bzw. deren Segmente mit größeren und kleineren Durchmessern ausgeführt ist, die konzentrisch auf der Achse (11) montiert sind; dass dabei die Zähne des Zahnrads bzw. Zahnradsegments (10) mit dem größeren Durchmesser im Eingriff mit den Zähnen der Leiste sind, die am Einsatz montiert ist; dass die Zähne eines Zahnrads bzw. Zahnradsegments (16) mit dem kleineren Durchmesser im Eingriff mit den Zähnen, die am Eingriffselement (7) ausgeführt sind; dass dabei die Achse (11) fest mit dem Gehäuse (1) verbunden ist.
 
9. Pistolentasche nach Anspruch 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Überhol-Spannmechanismus als zwei Scheiben bzw. Scheibensegmente mit einem größeren und kleineren Durchmesser ausgeführt ist, die konzentrisch auf der Achse (11) montiert sind; dass dabei die Scheibe bzw. das Scheibensegment (14) mit dem größeren Durchmesser mit dem Seil (15) zusammen wirkt; dass das Seil (15) mit dem Einsatz (4) verbunden ist; dass eine Scheibe bzw. das Scheibensegment (17) mit dem kleineren Durchmesser mit dem Seil (18) zusammen wirkt, die/das mit dem Eingriffselement (7) verbunden ist; dass dabei die Achse (11) fest mit dem Gehäuse verbunden ist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht







Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente