[0001] Die Erfindung betrifft ein härteverstellbares Einzelfederelement eines Sitz- oder
Liegemöbels, aus einem Unterteil mit Bolzenaufnahmen, einem Oberteil mit einer Auflagerfläche
sowie aus einem dazwischen angeordneten Federelement aus elastischen Elementen, wobei
mindestens zwei zueinander gerichtete Funktionsflächen zweier sich beabstandet gegenüber
liegenden und sich von unten außen mittig nach oben erstreckenden Bogenelementen des
Federelementes bei einer senkrechten Krafteinwirkung entlang eines horizontalen Reaktionsweges
sich aufeinander zu bewegen könnend ausgebildet sind und dazwischen ein aktivierbarer
Verriegelungskörper eingreift, der in einer aktivierten Verriegelungsstellung den
horizontalen Reaktionsweg teilweise oder vollständig blockiert.
[0002] Aus der
EP 1714588 A1 ist eine Unterfederung mit integrierter Härteverstellung bekannt, die eine solche
Härteverstellung für eine Unterfederung aufweist, die als Einzelfederelement ausgeführt
sein kann, jedoch vorzugsweise als elastisches Endpunktlager für Federlatten von Bettlattenrosten
ausgebildet ist.
[0003] In einer Ausführungsform als Einzelfederelement weist diese bekannte Unterfederung
den Nachteil auf, dass das gesamte Bauteil bis auf den Verriegelungskörper einteilig
und aus einem relativ elastischen Material ausgebildet ist und das Unterteil mit seinem
fixen Abstand der Bolzenaufnahmen zur Lagerung an einem starren Bettunterteil nur
wenig Variationsmöglichkeiten hinsichtlich seiner Anordnung bietet.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein härteverstellbares Einzelfederelement zur Verfügung
zu stellen, welches für seinen Einsatzzweck optimiert ist und eine erhöhte Variabilität
in seiner Ausführung und seinen Anordnungsmöglichkeiten besitzt.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß im Zusammenhang mit den Oberbegriffsmerkmalen
dadurch, dass die Auflagerfläche als Auflagerteller ausgebildet ist, der Verriegelungskörper
einen Stellknopf aufweist, der in dem Auflagerteller verdrehbar gelagert ist und dass
die Bolzenaufnahmen in einem Fußteil gelagert sind, welches Befestigungsvorrichtungen
zur beliebigen Anordnung auf einem starren Bettunterteil, wie etwa einem Querholm,
aufweist.
[0006] Die Ausgestaltung der Auflagerfläche als Auflagerteller hat zum einen den Vorteil,
dass er aus einem erheblich starreren Material gefertigt werden kann als das Federelement,
so dass er für die von ihm zu erfüllenden Anforderungen und auch hinsichtlich der
Materialkosten optimiert ausgebildet sein kann.
[0007] Ein weiterer Vorteil eines solchen separaten Auflagertellers besteht in der Möglichkeit
seine Größe so zu variieren, dass beispielsweise in einem Liegeflächenbereich mit
einer stetigen höheren Gewichtsbelastung, beispielsweise im Auflagebereich des Unterkörpers,
die Einzelfederelemente näher zusammengerückt an einem Bettunterteil angeordnet werden
können, wobei hier kleinere Auflagerteller verwandt werden als in einem Bereich des
Liegemöbels, welches regelmäßig mit nur geringen Gewichtskräften eines Benutzers beaufschlagt
wird. Die Anordnung des Stellknopfes des Verriegelungskörpers in dem Auflagerteller
ermöglicht einen passgenauen Sitz des Stellknopfes sowie seine einfache Betätigung,
da die Haft- und Gleitreibungskräfte gegenüber seiner Anordnung in einem elastischen
Grundwerkstoff deutlich reduziert sind. Besonders vorteilhaft ist jedoch die Anordnung
der Bolzenaufnahmen in einem Fußteil, so dass das Einzelfederelement an jedem beliebigen
Ort eines starren Bettunterteils, wie etwa auf einem starren Querholm, festgelegt
werden kann und die Verteilung der einzelnen Einzelfederelemente leicht und einfach
variiert werden kann. Das Einzelfederelement wird so vollkommen unabhängig von dem
fixen Abstand der Bolzenaufnahmen seines Unterteils.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich
mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0009] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung
sind nicht nur der Auflagerteller, sondern auch der Verriegelungskörper, das Federelement
und das Fußteil aus für ihren jeweiligen Verwendungszweck optimierten Kunststoffen
gefertigt, wodurch insgesamt ein wirtschaftliches und dauerhaft funktionstüchtiges
härteverstellbares Einzelfederelement zur Verfügung gestellt wird.
[0010] Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die einzelnen
Bauteile über Rastverbindungen miteinander verbunden, so dass die einzelnen Bauteile
nicht nur aufgrund der Aufgabenteilung vereinfacht ausgebildet sein können, sondern
auch werkzeugfrei miteinander verbunden und im Fall einer Entsorgung eines Sitz- oder
Liegemöbels auch einfach wieder sortenrein zerlegt werden können.
[0011] Das Fußteil weist bevorzugterweise kreiszylindrische Achsen zur Aufnahme der Bolzenaufnahmen
auf, die darauf aufgeklippst sind, so dass eine Drehung der Bolzenaufnahmen um die
Querbolzen möglich ist. Bei Bedarf kann auch eine verdrehfreie Montage vorgesehen
werden.
[0012] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Auflagerteller
in unterschiedlichen Größen und/ oder Formen ausgebildet, um etwa durch die Auswahl
kleinerer Auflagerteller die Dichte der nebeneinander anzuordnenden Einzelfederelemente
erhöhen zu können oder aber durch Verwendung asymmetrischer Auflagerteller eine ausreichend
große Holmüberdeckung im Bereich der Seitenholme eines Liegemöbels verwirklichen zu
können.
[0013] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Fußteil mit
mehr als zwei Lagerungen für mehr als zwei Bolzenaufnahmen eines Unterteils eines
Einzelfederelementes ausgestattet, welches dann entsprechend mehr als zwei Bogenelemente
mit jeweils einer Funktionsfläche aufweist und dessen Verriegelungskörper im horizontalen
Querschnitt sternförmig mit drei oder mehr Strahlen ausgebildet ist, deren äußeren
Stirnseiten bei aktivierter Verriegelungsstellung die Kontaktflächen mit den Funktionsflächen
des Verriegelungskörpers bilden und die freie Strecke zwischen den Funktionsflächen
und den Eckinnenflächen des Verriegelungskörpers bei deaktivierter Verriegelung den
horizontalen Reaktionsweg begrenzen. Eine solche vorteilhafte Variante weist bevorzugt
vier Drehachsen für Bolzenaufnahmen auf, von denen zwei jeweils gegenüberliegend und
diese rechtwinklig zu den anderen beiden Achsen im Fußteil angeordnet sein könnten,
wobei auch das Federelement vier Bogenelemente aufweist, die sich von unten außen
mittig nach innen bis zu dem im Horizontalschnitt kreuzförmigen Verriegelungskörper
erstrecken. Hierdurch wird ein Einzelfederelement zur Verfügung gestellt, welches
in Längs- und Querrichtung die gleichen Federraten aufweist.
[0014] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Fußteile
des Einzelfederelementes verschieblich auf einem Querholm gelagert, so dass der Abstand
der Einzelfederelemente auch nach Fertigstellung einer Auflagerfläche für eine Matratze
noch beliebig variiert werden kann.
[0015] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein härteverstellbares Einzelfederelement mit außer Funktion gesetztem Verriegelungskörper
und
- Fig. 2
- das Einzelfederelement der Fig. 1 mit in Betrieb gesetztem Verriegelungskörper.
[0016] Das härteverstellbare Einzelfederelement 1 besteht aus einem Auflagerteller 3 auf
einem Federelement 4, welches im unteren Bereich Bolzenaufnahmen 14 aufweist, mit
denen es in einem Fußteil 2 gelagert ist, welches auf einem starren Querholm 10 eines
Bettunterteils festgelegt ist.
[0017] Von den Bolzenaufnahmen 14 erstrecken sich von unten außen mittig nach oben gerichtete
elastische Bogenelemente 9 als wesentliche Bauteile des Federelementes 4 in Richtung
einer senkrechten Mittelachse des Einzelfederelementes 1 und weisen in ihren oberen
Bereichen vertikale Funktionsflächen 7 auf, die sich im unbelasteten Zustand des Einzelfederelementes
beabstandet und beabstandet von dem dazwischen angeordneten Verriegelungskörper 6
einander gegenüberliegen und über eine Verbindungslasche 11 elastisch miteinander
verbunden sind. Der freie Raum zwischen den Funktionsflächen 7 und dem Verriegelungskörper
6 entspricht dem möglichen Reaktionsweg 5, über den die elastischen Bogenelemente
9 bei einer senkrechten Kraftbeanspruchung des Einzelfederelementes 1 nach innen ausweichen
können, sofern sich der Verriegelungskörper 6 in einer deaktivierten Verriegelungsstellung
befindet, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Der Verriegelungskörper 6 ist als eine
Art Drehschieber ausgebildet, über einen Stellknopf 13 drehbar in dem Auflagerteller
3 gelagert und kann um 90° aus einer ausgeschalteten in eine vollständig eingeschaltete
Stellung gedreht werden.
[0018] Wie in Fig. 2 dargestellt, ist der Verriegelungskörper 6 in eine aktive Verriegelungsstellung
verdreht, in der er den freien Reaktionsweg 5 blockiert, da die Stirnseiten des Verriegelungskörpers
6 auch ohne Belastung des Einzelfederelementes 1 bereits an den Funktionsflächen 7
der Bogenelemente 9 anliegen.
[0019] Die Fußteile 2 des Einzelfederelementes 1 sind an beliebiger Stelle eines starren
Querholmes 10 oder aber auch auf einer zeichnerisch nicht dargestellten ebenen Fläche
wahlfrei zu montieren, so dass bei einer zusätzlichen Variation der Größe der Auflagerteller
3 jede beliebige Komposition einer Auflagerfläche für eine Matratze eines Sitz- oder
Liegemöbels herstellbar ist.
1. Härteverstellbares Einzelfederelement eines Sitz- oder Liegemöbels, aus einem Unterteil
mit Bolzenaufnahmen (14), einem Oberteil mit einer Auflagerfläche sowie aus einem
dazwischen angeordneten Federelement (4) aus elastischen Elementen, wobei mindestens
zwei zueinander gerichtete Funktionsflächen (7) zweier sich beabstandet gegenüberliegenden
und sich von unten außen mittig nach oben erstreckenden Bogenelemente (9) des Federelementes
(4) bei einer senkrechten Krafteinwirkung entlang eines horizontalen Reaktionsweges
(5) sich aufeinander zu bewegen könnend ausgebildet sind und dazwischen ein aktivierbarerer
und deaktivierbarer Verriegelungskörper (6) eingreift, der in einer aktivierten Verriegelungsstellung
den horizontale Reaktionsweg (5) teilweise oder vollständig blockiert, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagerfläche als Auflagerteller (3) ausgebildet ist, der Verriegelungskörper
(6) einen Stellknopf (13) aufweist, der im Auflagerteller (3) verdrehbar gelagert
ist und die Bolzenaufnahmen (14) in einem Fußteil (2) gelagert sind, welches Befestigungsvorrichtungen
zur beliebigen Anordnung auf einem starren Bettunterteil, wie einem Querholm (10),
aufweist.
2. Einzelfederelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflagerteller (3), der Verriegelungskörper (6), das Federelement (4) und das
Fußteil (2) aus für ihren Verwendungszweck optimierten Kunststoffen gefertigt sind.
3. Einzelfederelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauteile über Rastverbindungen miteinander verbunden sind.
4. Einzelfederelement nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bolzenaufnahmen (14) verdrehbar auf Drehachsen des Fußteils (2) aufgeklippst
sind.
5. Einzelfederelement nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagerteller (3) unterschiedliche Größen und/ oder Formen aufweisen.
6. Einzelfederelement nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußteil (2) mehr als zwei Lagerungen für mehr als zwei Bolzenaufnahmen (14) eines
Unterteils (2) eines Einzelfederelementes (1) aufweist, welches mehr als zwei Bogenelemente
(9) mit jeweils einer Funktionsfläche (7) besitzt und der Verriegelungskörper (6)
im Horizontalquerschnitt sternförmig mit drei oder mehr Strahlen ausgebildet ist,
deren äußeren Stirnseiten bei aktiviertem Verriegelungskörper in Kontakt mit den Funktionsflächen
(7) sind und deren Innenecken bei deaktiviertem Verriegelungskörper den horizontalen
Reaktionsweg (5) begrenzen.
7. Einzelfederelement nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fußteile (2) auf den starren Querholmen (10) längsverschieblich gelagert sind