[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 und ein Verfahren zum Reinigen von Walzen nach Anspruch 10.
Stand der Technik
[0002] Gattungsgemäße Vorrichtungen zum Pressen und Transportieren von Bogen aus Papier,
Pappe und dergleichen, wie z. B. Prospekte, Zeitschriften, Flyer, dienen dazu, die
Produkte so zu pressen, dass diese für den Weitertransport mit einer hohen Packungsdichte
aufeinander gestapelt werden können, da durch das Pressen kompakte und gleichmäßige
Stapel möglich sind.
[0003] Insbesondere bei gefalzten Druckweiterverarbeitungsprodukten wird zwischen den Seiten
Luft eingeschlossen. Diese Luft wird durch das Pressen der Produkte herausgepresst.
Weiter werden durch das Pressen bereits gebrochene, aber noch nicht vollständig gefalzte
Falzkanten sauber gefalzt, was insbesondere bei dicken und steifen Materialien die
Qualität der Falzkante erhöht.
[0004] Während des Betriebs einer Vorrichtung zum Pressen werden die Presswalzen durch den
Kontakt mit den flächigen Druckereierzeugnissen oder Druckweiterverarbeitungsprodukten
verschmutzt: Farbe von druckfrischen Produkten, Leim von Klebevorgängen und bei vorhergehendem
Schneiden, Falzen, Perforieren entstandener Papierstaub setzen sich auf der Oberfläche
der Presswalzen ab. Um eine Verschmutzung der zu pressenden Produkte zu vermeiden,
müssen die Presswalzen regelmäßig gesäubert werden. Nach dem Stand der Technik geschieht
dies durch zwei unterschiedliche Methoden:
[0005] Zum einen ist es bekannt, an die Presswalzen Rakeln anzustellen, um so gröbere Verschmutzungen,
wie z. B. Papierstaub und Leimreste von der Presswalze zu entfernen. Problematisch
dabei ist jedoch, dass feinere Verschmutzungen und insbesondere Farbablagerungen nicht
entfernt werden können.
[0006] Zum zweiten geschieht die Reinigung der Presswalzen manuell, wobei die Zugänglichkeit
der Presswalzen garantiert sein muss. Die
DE 103 48 900 B4 beschreibt beispielsweise eine Vorrichtung zum Pressen von flächigen Druckerzeugnissen
mit zwei Presswalzenpaaren, wobei die Presswalzen je eines Presswalzenpaars pneumatisch
geöffnet werden können, und die voneinander beabstandeten Presswalzen eine gute Zugänglichkeit
für die manuelle Reinigung bieten. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass die Reinigung
manuell geschehen muss und dass zur Reinigung der gesamten Oberfläche einer Presswalze
die Walze wechselweise gereinigt und weitergedreht werden muss.
[0007] Auch bei Druckmaschinen und im Bereich von Maschinen der Druckweiterverarbeitung
besteht die Aufgabe, Bogentransportsysteme, wie z. B. Bänder und Walzen zu reinigen.
Die
DE 44 33 069 A1 beschreibt ein Reinigungsmedium und ein Verfahren für die Reinigung eines Bogen-
bzw. Bahnenführungswegs. Dabei ist das Reinigungsmedium als eine Art Reinigungstuch
ausgebildet, welches die Maschine durchläuft und aufgrund seiner Saugstruktur dabei
Schmutzpartikel aufnimmt.
Die
DE 196 27 748 B4 zeigt eine ähnlich wirkende Reinigungseinrichtung zur Reinigung einer Mantelfläche
eines Zylinders oder einer Walze in einer Druckmaschine. Dabei wird ein Reinigungstuch
von einer Vorratsrolle entnommen, mittels einer Andrückleiste an der Mantelfläche
des zu reinigenden Zylinders oder der Walze angedrückt und vorbeigeführt, wobei die
unregelmäßige Oberflächenstruktur des Reinigungstuchs den Schmutz aufnimmt, die Reinigungskraft
des Reinigungstuchs also hauptsächlich durch die Mikrofaserstruktur gegeben ist.
[0008] Nachteilig an diesen beiden Lösungen ist, dass der Transport des Reinigungstuchs
durch die Maschine kompliziert und teuer in der Realisierung ist. Auch die Maschinenparameter
müssten für den Durchlauf des Reinigungstuchs angepasst werden.
[0009] Zur Reinigung von Bandleitungen eines Falzapparats beschreibt die
DE 197 25 505 A1 eine Reinigungsvorrichtung, welche mittels pneumatischen Zylindern an die Bandleitungen
herangeschwenkt werden kann. Die Reinigungsvorrichtung besitzt ein auf einem schwenkbaren
Lagerhebel angeordnetes Reinigungstuch, welches die Verschmutzungen aufnimmt. Neben
Bandleitungen können mit dieser Reinigungsvorrichtung auch Zugwalzen gesäubert werden.
Dabei wird die Reinigungsvorrichtung in bestimmten Zeitintervallen oder kontinuierlich
gegen die Bandleitungen bzw. gegen die Zugwalzen gedrückt. Das Anstellen der Reinigungsvorrichtung
kann dabei entweder automatisiert oder manuell erfolgen. Um eine hohe Schmutzaufnahme
des Reinigungstuchs zu gewährleisten, lässt sich das Reinigungstuch mittels Rollen
weiterdrehen. Die Reinigung kann zusätzlich durch Aufbringen von Reinigungsflüssigkeit
unterstützt werden, welche unmittelbar auf die Bandleitungen bzw. die Zugwalzen gesprüht
wird oder die auf das Reinigungstuch aufgebracht wird.
Diese Lösung erfordert einen hohen konstruktiven Aufwand, insbesondere auch in der
Integration der Reinigungsvorrichtung in einen Falzapparat oder eine andere Bogen
bearbeitende Maschine.
[0010] Die
EP 1 106 355 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Reinigen von Zylindern einer Druckmaschine. Dabei werden
bürstenartige Waschwalzen an einen zu reinigenden Zylinder angestellt, eine Waschflüssigkeit
auf die Waschwalze und / oder auf den zu reinigenden Druckzylinder aufgebracht und
Waschwalze und Druckzylinder angetrieben. Jedem Druckzylinder muss dabei eine eigene
Waschwalze zugeordnet sein. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass jeder zu reinigenden
Walze eine Waschwalze zuzuordnen ist. Dichtungsmaßnahmen gegen Spritzen der Reinigungsbürsten
und eine Vorrichtung zur Regelung des internen Reinigungsmittelhaushalts sowie der
Antrieb der Waschwalzen erfordern viel Bauraum und verursachen hohe Fertigungskosten.
[0011] Diese aus dem Druckmaschinenbereich und dem Bereich der Druckweiterverarbeitung bekannten
Lösungen zur Reinigung lassen sich über die erwähnten Nachteile hinaus nur eingeschränkt
auf die Reinigung von Presswalzen übertragen.
Aufgabenstellung
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Reinigung von Walzen
einer Vorrichtung zum Pressen und / oder Transportieren von Bogen zu schaffen, die
eine einfache Reinigung mit hohem Reinigungseffekt bei einem einfachen Aufbau der
Reinigungsvorrichtung mit geringen Auswirkungen auf den Aufbau der gesamten Vorrichtung
zum Pressen und / oder Transportieren ermöglicht. Weiter soll ein Verfahren zur Reinigung
von Walzen mit einer solchen Reinigungsvorrichtung beschrieben werden.
[0013] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß den kennzeichnenden Merkmalen
von Anspruch 1 und durch ein Verfahren gemäß Anspruch 10.
[0014] Die Vorrichtung zum Pressen und / oder Transportieren von Bogen besitzt mindestens
ein Presswalzenpaar oder ein Transportwalzenpaar und einen Walzenantrieb. Die Bogen
aus Papier, Pappe und dergleichen können bedruckt oder unbedruckt sein. Üblicherweise
besitzt eine derartige Vorrichtung zwei Presswalzenpaare, um ein sicheres Abpressen
der Bogen zu erreichen. Wird keine Presskraft auf die Presswalzen aufgebracht, so
wirken die Presswalzen als Transportwalzen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Reinigung
der Walzen besitzt ein Reinigungstuch, welches über eine Zuführeinrichtung zwischen
das mindestens eine Walzenpaar in die Bogentransportebene eingebracht werden kann.
Die Reinigung wird durch eine Relativbewegung zwischen festem Reinigungstuch und bewegten
Walzen bewirkt, wobei von dem Reinigungstuch Schmutzpartikel, insbesondere Papierstaub
und Farbe, aufgenommen werden.
[0015] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsvariante der Reinigungsvorrichtung ist
das Reinigungstuch auf einer Tuchrolle gelagert. In einer weiteren Ausführungsform
ist die Tuchrolle mit dem Reinigungstuch auf einer Welle drehfest aufgebracht. Die
Welle ist in einem Gestell gelagert, welches mit dem Maschinengestell der Vorrichtung
zum Pressen und / oder Transportieren fest verbunden ist. Alternativ kann das Reinigungstuch
auch direkt auf die Welle aufgerollt sein, so dass Tuchrolle und Welle eine Einheit
bilden. In einer Weiterbildung der Vorrichtung zum Pressen und / oder Transportieren
ist auf das eine Ende der Welle der Reinigungsvorrichtung ein Zahnrad aufgeflanscht.
Am Gestell der Vorrichtung zum Reinigen der Walzen ist eine Sperrklinke drehbar angebracht.
In einer ersten Lage greift die Sperrklinke in das Zahnrad ein und das Zahnrad wirkt
als Sperrrad. In einer zweiten Lage gibt die Sperrklinke das Zahnrad frei und die
Tuchrolle kann gedreht werden. So kann Reinigungstuch von der Tuchrolle abgerollt
und zur Reinigung der Walzen in die Bogentransportebene eingebracht werden. Um das
Drehen der Tuchrolle und damit das Ab- und Aufrollen des Reinigungstuchs zu erleichtern,
kann auf eines der zwei Enden der Welle der Reinigungsvorrichtung eine Kurbel aufgesteckt
werden.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung zur Reinigung der
Walzen besitzt diese eine Einrichtung zum Kürzen des Reinigungstuches. Die Einrichtung
zum Kürzen des Reinigungstuches kann beispielsweise in die Zuführeinrichtung integriert
sein. Damit kann auf einfache Weise benutztes und schmutziges Reinigungstuch von dem
noch auf der Tuchrolle befindlichen Reinigungstuch abgetrennt werden. Dazu besitzt
die Einrichtung zum Kürzen des Reinigungstuches im einfachsten Fall eine Schneidekante,
entlang derer mit einem Messer das Reinigungstuch abgetrennt wird. Alternativ kann
in die Einrichtung zum Kürzen des Reinigungstuchs auch ein Messer mit bewegbarer Klinge
eingebaut sein, welches manuell oder automatisch bewegt wird.
[0017] In einer besonders vorteilhaften alternativen Ausführungsvariante der Vorrichtung
zur Reinigung der Walzen besitzt diese ein Leitblech, welches von einem Reinigungstuchzuschnitt
umschlossen wird. Das Reinigungstuch liegt an der Ober- und der Unterseite des Leitblechs
eng an diesem an und wird durch das Leitblech geführt. In einer Weiterbildung ist
eine Zuführeinrichtung an der Vorrichtung zum Pressen und / oder Transportieren befestigt,
in welche die Vorrichtung zur Reinigung der Walzen eingeschoben werden kann. Idealerweise
lässt sich die Reinigungsvorrichtung in der Zuführeinrichtung in zwei verschiedenen
Positionen arretieren, in einer ersten Reinigungsposition und in einer zweiten Trockenposition.
Die Vorrichtung zur Reinigung der Walzen besitzt eine Einrichtung zum Klemmen des
Reinigungstuchabschnitts, was einen sicheren Halt des Reinigungstuchs während des
Reinigens gewährleistet und anschließend einen schnellen Wechsel des Reinigungstuches
erlaubt.
[0018] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Vorrichtung zur Reinigung der Walzen teil
der Vorrichtung zum Pressen und / oder Transportieren ist.
[0019] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform besitzt die Vorrichtung zum Pressen
und / oder Transportieren Spritzschutzelemente, welche als Bleche ausgebildet sein
können. Diese sind annähernd parallel zu den Walzen am Maschinengestell der Vorrichtung
zum Pressen und / oder Transportieren befestigt. Dadurch verhindern die Spritzschutzbleche,
dass während des Reinigungsprozesses Reinigungsflüssigkeit weitere Komponenten der
Vorrichtung zum Pressen und / oder Transportieren, wie z. B. den Walzenantrieb oder
Transportbänder, verunreinigt. Unterhalb der Walzenpaare und der Spritzschutzbleche
ist eine Auffangwanne angebracht, welche am Maschinengestell der Vorrichtung zum Pressen
und / oder Transportieren befestigt ist. Alternativ können auch mehrere Auffangwannen
unter den jeweiligen Walzenpaaren und Spritzschutzblechen angebracht sein.
[0020] Mit einer der oben beschriebenen Ausführungsformen der Reinigungsvorrichtung lassen
sich die Press- und / oder Transportwalzen der Vorrichtung zum Pressen und / oder
Transportieren in besonders vorteilhafter Weise reinigen. Dazu wird zur Durchführung
des Reinigungsverfahrens in einem ersten Schritt Reinigungsflüssigkeit auf die zu
reinigenden Walzen aufgebracht. In einem zweiten Schritt wirkt die Reinigungsflüssigkeit
ein. In einem dritten Schritt wird ein Reinigungstuch in die Bogentransportebene zwischen
die Walzen eingeführt. In einem vierten Schritt wird das Reinigungstuch arretiert
und in einem fünften Schritt die Walzen über den Walzenantrieb angetrieben. Nach Beendigung
des Reinigungsprozesses werden die Walzen angehalten und das Reinigungstuch entnommen.
Anstatt die Reinigungsflüssigkeit auf die Walzen aufzubringen, kann die Reinigungsflüssigkeit
alternativ auch auf das Reinigungstuch aufgebracht werden. Bevor die Vorrichtung zum
Pressen und / oder Transportieren von Bogen wieder in Betrieb genommen wird, müssen
die Walzen trocknen, um zu verhindern, dass bei bedruckten Bogen durch die Reinigungsflüssigkeit
das Druckbild zerstört wird.
[0021] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens zum Reinigen von
Walzen wird deshalb vor dem Entnehmen des Reinigungstuches ein weiterer Verfahrensschritt
durchgeführt: Das Reinigungstuch wird von seiner Reinigungsposition in oder entgegen
der Produkttransportrichtung in eine zweite Position, eine Trockenposition, verschoben.
Anschließend werden die Walzen erneut angetrieben und die Walzen durch das Reinigungstuch
getrocknet. Sobald die Walzen getrocknet sind, werden die Walzen angehalten und das
Reinigungstuch entnommen.
Weiter kann das Reinigungstuch auch verschoben werden, um beispielsweise dem Verschleiß
des Tuches an der Kontaktstelle mit den zu reinigenden Walzen vorzubeugen.
[0022] Alternativ zum Verschieben des Reinigungstuches bei Stillstand der Walzen kann das
Tuch auch während des Reinigungsprozesses bei bewegten Walzen in oder entgegen der
Bogentransportrichtung verschoben werden.
Ausführungsbeispiel
[0023] Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden.
Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Pressen und / oder Transportieren mit einer
Reinigungsvorrichtung in einer ersten Ausführungsform
- Fig. 2
- eine erste Ausführungsform einer Reinigungsvorrichtung
- Fig. 2a
- eine Seitenansicht der Reinigungsvorrichtung aus Fig. 2
- Fig.3
- eine Zuführeinrichtung für das Reinigungstuch der Reinigungsvorrichtung aus Fig. 2
mit der Position der Walzen
- Fig. 4
- eine zweite Ausführungsform einer Reinigungsvorrichtung
- Fig. 4a
- einen Schnitt durch die Reinigungsvorrichtung aus Fig. 4 entlang A-A mit der Position
der Walzen
[0024] In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zum Pressen und / oder Transportieren 100 von Bogen
aus Papier, Pappe und dergleichen während des Reinigungsvorganges dargestellt. Während
des normalen Betriebs der Vorrichtung 100, der in Fig. 1 nicht dargestellt ist, werden
Bogen in Bogentransportrichtung B durch die Maschine transportiert. Von einem ersten
Transportband 21 werden die Bogen von vorangestellten Druck- oder Bearbeitungsmaschinen
übernommen, von Transportwalzen 20 weitertransportiert und von Presswalzen 10 gepresst.
Transportwalzen 20 und Presswalzen 10 sind jeweils als Walzenpaare angeordnet. Die
Berührlinie eines jeweiligen Walzenpaares liegt in der Bogentransportebene E. Von
einem zweiten Transportband 21 werden die Bogen aus der Vorrichtung zum Pressen und
/ oder Transportieren 100 ausgeschleust. Der Bogentransport durch Transportbänder
21 kann entweder durch ausschließlich unten liegende Transportbänder 21 erfolgen (nicht
dargestellt) oder durch oberhalb und unterhalb der Bogentransportebene E liegende
Transportbänder 21, welche die Bogen sicher führen.
[0025] Transportwalzen 20 und Presswalzen 10 werden von einem Walzenantrieb 22 angetrieben,
wobei die Kraftübertragung in Fig. 1 nicht dargestellt ist.
[0026] Eine Reinigungsvorrichtung 200 ist am Maschinengestell 101 der Vorrichtung zum Pressen
und / oder Transportieren 100 befestigt. Während dem Reinigen der Walzen 10, 20 der
Vorrichtung zum Pressen und / oder Transportieren 100 wird ein Reinigungstuch 18 von
der Reinigungsvorrichtung 200 über eine Zuführeinrichtung 7 zwischen die Walzen 10,
20 geführt. Das Reinigungstuch 18 ist während des Reinigungsprozesses ortsfest, während
die Walzen 10, 20 angetrieben sind, was durch Pfeile angedeutet ist.
[0027] Parallel zu den Walzen 10, 20 befinden sich in etwa vertikale Spritzschutzbleche
17, welche am Maschinengestell 101 der Vorrichtung zum Pressen und / oder Transportieren
100 befestigt sind. Die Spritzschutzbleche 17 verhindern, dass Reinigungsflüssigkeit
auf die Transportbänder 21 gespritzt wird. Unter den Walzen 10, 20 und den Spritzschutzblechen
17 befindet sich eine Auffangwanne 16. In dieser werden vom Reinigungstuch 18 und
den Walzen 10, 20 abfallende Schmutzpartikel und abtropfende Reinigungsflüssigkeit
gesammelt. Die Auffangwanne 16 ist so mit dem Maschinengestell 101 der Vorrichtung
zum Pressen und / oder Transportieren 100 verbunden, dass die Auffangwanne 16 einfach
entnommen, geleert und gereinigt werden kann.
[0028] In Fig. 2 ist eine erste Ausführungsform einer Reinigungsvorrichtung 200 dargestellt.
Eine auf einer Welle 4 aufgebrachte Tuchrolle 1 ist mittels zweier Lagerbuchsen 8
in einem Gestell 5 gelagert. Das Gestell 5 ist mit dem Maschinengestell 101 der Vorrichtung
zum Pressen und / oder Transportieren 100 verbunden. An ihrem einen Ende ist die Welle
4 mit einer Schraube 9 gesichert, an ihrem anderen Ende besitzt sie eine Handkurbel
6. Die Betätigung der Reinigungsvorrichtung 200 über die Kurbel 6 ergibt sich aus
der in Fig. 2a dargestellten Seitenansicht. Am Gestell 5 der Reinigungsvorrichtung
200 ist eine drehbare Sperrklinke 3 angebracht. Diese greift in ein auf die Welle
4 aufgeflanschtes Sperrrad 2 ein. Dadurch kann verhindert werden, dass Reinigungstuch
18 ungewollt von der Tuchrolle 1 abgerollt wird. Um Reinigungstuch 18 von der Tuchrolle
1 abrollen zu können, muss die Sperrklinke außer Eingriff gebracht werden. Dazu wird
sie im Uhrzeigersinn gedreht.
[0029] Das abgerollte Reinigungstuch 18 wird mittels einer Zuführeinrichtung 7 zwischen
die Walzen 10, 20 eingebracht. Die Position der Zuführeinrichtung 7 relativ zur Bogentransportebene
E und den Walzen 10, 20 ist in Fig. 3 dargestellt. Die Zuführeinrichtung 7 besitzt
eine Einrichtung zum Kürzen des Reinigungstuchs 19, welche als einfache Schneidekante
ausgebildet ist.
[0030] Eine alternative Ausführungsform einer Reinigungsvorrichtung 200 ist in Fig. 4 dargestellt.
Dabei handelt es sich um eine besonders kostengünstige und einfache Lösung. Die Reinigungsvorrichtung
200 besitzt als Grundkörper ein Aufnahmeelement 14, in welches ein Klemmkeil 12 eingeschoben
werden kann. Mittels zweier Formfedern 13 wird der Klemmkeil 12 in dem Aufnahmeelement
14 fixiert. Zur einfachen Handhabung sowohl des Klemmkeils 12 als auch der Reinigungseinrichtung
200 ist an dem Klemmkeil 12 ein Griff 11 befestigt.
Mit dem Klemmkeil 12 ist ein Leitblech 15 fest verbunden. Dieses ist für die Reinigung
mit einem Reinigungstuch 18 ummantelt. Wird die Reinigungsvorrichtung 200 über eine
am Maschinengestell 101 der Vorrichtung zum Pressen und / oder Transportieren 100
befestigte Zuführeinrichtung 7 eingeschoben, so befindet sich das beidseitig von Reinigungstuch
18 umgebene Leitblech 15 in der Bogentransportebene E und damit zwischen den Walzen
10, 20.
[0031] Wie aus Fig. 4a ebenfalls deutlich wird, ist das Reinigungstuch 18 der Reinigungsvorrichtung
200 nach Benutzung einfach zu wechseln. Die Reinigungsvorrichtung 200 wird aus der
Zuführeinrichtung 7 entnommen, die Formfedern 13 gelöst und der Klemmkeil 12 am Griff
11 aus dem Aufnahmeelement 14 entnommen. Das benutzte Reinigungstuch 18 wird entfernt,
ein neuer Zuschnitt Reinigungstuch 18 wird um das Leitblech 15 und den Klemmkeil 12
geschlungen und der Klemmkeil 12 zusammen mit dem Reinigungstuch 18 in das Aufnahmeelement
14 eingeführt. Dadurch wird das Reinigungstuch 18 geklemmt.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Tuchrolle
- 2
- Sperrrad
- 3
- Sperrklinke
- 4
- Welle
- 5
- Gestell
- 6
- Kurbel
- 7
- Zuführeinrichtung
- 8
- Lagerbuchse
- 9
- Schraube
- 10
- Presswalze
- 11
- Griff
- 12
- Klemmkeil
- 13
- Formfeder
- 14
- Aufnahmeelement
- 15
- Leitblech
- 16
- Auffangwanne
- 17
- Spritzschutzblech
- 18
- Reinigungstuch
- 19
- Einrichtung zum Kürzen des Reinigungstuchs
- 20
- Transportwalze
- 21
- Transportband
- 22
- Walzenantrieb
- 100
- Vorrichtung zum Pressen und / oder Transportieren
- 101
- Maschinengestell der Vorrichtung zum Pressen und /oder Transportieren
- 200
- Reinigungsvorrichtung
- B
- Bogentransportrichtung
- E
- Bogentransportebene
1. Vorrichtung (200) zur Reinigung von Walzen (10, 20) einer Vorrichtung zum Pressen
und / oder Transportieren (100) von Bogen aus Papier, Pappe und dergleichen mit mindestens
einem Presswalzenpaar (10) oder einem Transportwalzenpaar (20) und einem Walzenantrieb
(22),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (200) zur Reinigung der Walzen (10, 20) ein Reinigungstuch (18) besitzt,
welches über eine Zuführeinrichtung (7) zwischen das mindestens eine Walzenpaar (10;20)
in die Bogentransportebene (E) einbringbar ist, wobei eine Relativbewegung zwischen
festem Reinigungstuch (18) und bewegten Walzen (10, 20) die Reinigung bewirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Reinigungstuch (18) auf einer Tuchrolle (1) gelagert wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tuchrolle (1) auf einer Welle (4) drehfest aufgebracht ist, welche in einem fest
mit dem Maschinengestell (101) der Vorrichtung zum Pressen und / oder Transportieren
(100) verbundenen Gestell (5) gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf das eine Ende der Welle (4) ein Zahnrad (2) aufgebracht ist und am Gestell (5)
der Vorrichtung (200) zum Reinigen der Walzen (10, 20) eine Sperrklinke (3) angebracht
ist, welche in einer ersten Lage in das Zahnrad (2) eingreift und dieses als Sperrrad
(2) wirkt und in einer zweiten Lage das Zahnrad (2) freigibt, und dass an einem Ende
der Welle (4) eine Kurbel (6) auf die Welle (4) aufsteckbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (200) zur Reinigung der Walzen (10, 20) eine Einrichtung (19) zum
Kürzen des Reinigungstuches (18) besitzt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (200) zur Reinigung der Walzen (10, 20) ein Leitblech (15) besitzt,
welches von einem Reinigungstuchzuschnitt (18) umschlossen wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (100) zum Pressen und / oder Transportieren eine Zuführeinrichtung
(7) besitzt, in welche die Vorrichtung (200) zur Reinigung der Walzen (10, 20) einschiebbar
ist und dass die Vorrichtung (200) zur Reinigung der Walzen (10, 20) eine Einrichtung
(12, 13) zum Klemmen des Reinigungstuchabschnitts (18) besitzt.
8. Vorrichtung zum Pressen und / oder Transportieren mit einer Vorrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 7.
9. Vorrichtung zum Pressen und / oder Transportieren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich unter den Walzenpaaren (10, 20) mindestens eine Auffangwanne (16) und annähernd
parallel zu den Walzen (10, 20) Spritzschutzbleche (17) befinden, welche am Maschinengestell
(101) der Vorrichtung (100) zum Pressen und / oder Transportieren befestigt sind.
10. Verfahren zum Reinigen von Walzen mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7,
gekennzeichnet durch die nachfolgenden Schritte:
a) Aufbringen einer Reinigungsflüssigkeit auf die Walzen (10, 20)
b) Einwirken der Reinigungsflüssigkeit
c) Einführen eines Reinigungstuches (18) in Bogentransportebene (E) zwischen die Walzen
(10, 20)
d) Arretieren des Reinigungstuches (18)
e) Antrieb der Walzen (10, 20)
f) Entnehmen des Reinigungstuches (18)
11. Verfahren zum Reinigen von Walzen nach Anspruch 9 mit den zusätzlichen Schritten
e1) Verschieben des Reinigungstuches (18) in oder entgegen der Bogentransportrichtung
(B)
e2) Antrieb der Walzen (10, 20)