[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Motoranordnung für elektromotorische Hilfsantriebe
für Fahrzeuge, beispielsweise Scheibenwischerantriebe, gemäß Oberbegriff Patentanspruch
1.
[0002] Motoranordnungen für elektromotorische Hilfsantriebe für Fahrzeuge, insbesondere
Scheibenwischerantriebe, mit Elektromotoren und zugehöriger Steuerelektronik sind
bekannt und werden in Fahrzeugen in zunehmendem Maße verwendet. Ein gewisses Problem
besteht bei solchen Motoranordnungen darin, dass eine Verpolung, d.h. ein falsch gepolter
Anschluss der Motoranordnung an das Gleichspannungsversorgungsnetz des jeweiligen
Fahrzeugs in Betrieb zu Beschädigungen in der Steuerelektronik führen kann, sofern
nicht besondere schaltungstechnische Schutzmaßnahmen vorgesehen sind, die einen Verpolschutz
gewährleisten, allerdings die Herstellungskosten erhöhen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Motoranordnung aufzuzeigen, die mit geringem schaltungstechnischen
Aufwand insbesondere auch für Reklamationsfälle ein eindeutiges Dokumentieren einer
Verpolung ermöglicht. Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Motoranordnung entsprechend
dem Patentanspruch 1 ausgebildet.
[0004] Die Schaltungsanordnung zum Dokumentieren einer Verpolung besteht im einfachsten
Fall aus der Serienschaltung eines Sicherungselementes und einer Diode, die sich bei
einem richtig gepolten Anschluss der Motoranordnung an das Gleichspannungsversorgungsnetz
eines Fahrzeugs im gesperrten Zustand befindet und somit einen Stromfluss durch das
Sicherungselement verhindert, bei einer Verpolung, hingegen einen das Sicherungselement
zerstörenden Stromfluss zulässt. Das Sicherungselement ist beispielsweise als Schmelzsicherung
oder nach Art einer Schmelzsicherung ausgeführt, d.h. sie besteht im Wesentlichen
aus einem Leiter, der bei einer Verpolung durch den dann fließenden Strom thermisch
zerstört wird.
[0005] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird
im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
[0006] Fig. 1 in einem vereinfachten Block- bzw. Funktionsdiagramm eine Motoranordnung eines
elektromotorischen Hilfsantriebs für Fahrzeuge, beispielsweise eines Scheibenwischerantriebs,
zusammen mit einer Schaltungsanordnung zum Dokumentieren einer Verpolung, und zwar
bei ordnungsgemäßer Anschlusspolung der Motoranordnung;
[0007] Fig. 2 eine Darstellung ähnlich Figur 1, jedoch nach einer Verpolung;
[0008] Fig. 3 in einer Darstellung wie Figur 1 eine weitere Ausführungsform.
[0009] Die in den Figuren 1 und 2 allgemein mit 1 bezeichnete Motoranordnung, die beispielsweise
Bestandteil eines elektromotorischen Scheibenwischerantriebs ist, umfasst u.a. den
eigentlichen Elektromotor 2 sowie eine elektronische Steuereinrichtung 3, über die
der Elektromotor 2 beispielsweise für einen reversierenden Betrieb und/oder einem
Intervallbetrieb usw. gesteuert wird.
[0010] Für die elektrische Spannungsversorgung sind der Motor 2 und die Steuereinrichtung
3 mit Anschlüssen 4 und 5 nach dem Einbau an einen abgesicherten Stromkreis des Gleichspannungsversorgungsnetzes
einen Fahrzeugs angeschlossen, und zwar bei richtiger Anschlusspolung mit dem Anschluss
4 an den positiven Pol und mit dem Anschluss 5 an den negativen Pol des Gleispannungsversorgungsnetzes
bzw. der Fahrzeugbatterie, d.h. an die Fahrzeugkarosserie oder Fahrzeugmasse.
[0011] Zwischen den Anschlüssen 5 und 4 und damit bei der dargestellten Ausführungsform
parallel zur Steuerelektronik 3 und zum Motor 2 ist eine Schaltungsanordnung 6 zum
Dokumentieren einer eventuellen Verpolung vorgesehen. Die Schaltungsanordnung 6 besteht
bei der dargestellten Ausführungsform im Wesentlichen aus einer Diode 7 an einem parallel
zur Diode 7 angeordneten hochohmigen Widerstand 8 und aus einer Sicherung 9. Die Parallelschaltung
aus der Diode 7 und dem Widerstand 8 ist in Serie mit der Sicherung 9 zwischen den
Anschlüssen 4 und 5 vorgesehen. Die Diode 7 ist so gepolt, dass sie bei einem richtig
gepolten Anschluss der Motoranordnung 1, d.h. bei mit dem positiven Pol des Gleichspannungsversorgungsnetzes
verbundenem Anschluss 4 sperrt, bei einem verpolten Anschluss der Motoranordnung 1,
d.h. bei mit dem positiven Pol der Gleichspannungsversorgungsnetzes verbundenem Anschluss
5 öffnet. Durch den dann über die Diode 7 und die Sicherung 9 fließenden Strom wird
letztere zerstört, d.h. von den leitenden in den nicht leitenden Zustand überführt.
[0012] Durch entsprechende Ausbildung der Sicherung 9 ist der für die Zerstörung dieser
Sicherung notwendige Strom größer als der Strom über den Widerstand 8, aber auch wesentlich
kleiner als der maximale Strom, für den der die Motoranordnung 1 versorgende Stromkreis
des Gleichspannungsversorgungsnetzes abgesichert ist.
[0013] Die Schaltungsanordnung 6 besitzt weiterhin zwei Messanschlüsse 10 und 11 von denen
der Messanschluss 10 der Verbindungspunkt zwischen der Sicherung 9 und der Parallelschaltung
aus der Diode 7 und dem Widerstand 9 ist. Der Messpunkt 11 ist mit dem Anschluss 5
verbunden oder identisch mit diesem Anschluss.
[0014] Zur Vermeidung von Manipulationen ist die Schaltungsanordnung 6 beispielsweise in
einem gemeinsamen Gehäuse mit der Steuerelektronik 3 oder mit einem Teil dieser Steuerelektronik
untergebracht, z.B. mit der Steuerelektronik 3 oder einem Teil dieser Steuerelektronik
vergossen, wie dies in der Figur 1 mit der unterbrochenen Linie 13 angedeutet ist.
[0015] Bei einem Defekt der Steuerelektronik 3 kann beispielsweise im Fall einer Reklamation
problemlos nachgewiesen werden, ob dieser Defekt evtl. aus einem vorausgegangenen
Verpolen beim Anschluss der Motoranordnung 1 resultiert. Diese Überprüfung erfolgt
z.B. durch eine Widerstandsmessung zwischen den Anschlüssen 10 und 11 oder aber bei
mit den Anschlüssen 4 und 5 an die Spannung V
B des Gleichspannungsversorgungsnetzes oder an eine Prüfspannung V
P angeschlossener Motoranordnung 1 durch Messen der Spannung V
M an den Messanschlüssen 10 und 11. Lag kein Verpolen vor und ist demnach die Sicherung
9 intakt, weist die Messspannung V
M den Wert Null auf. War es hingegen beim Anschluss der Motoranordnung 1 zu einem Verpolen
und damit zu einer Zerstörung der Sicherung 9 gekommen, ist die Messspannung V
M gleich der Spannung V
B oder V
P.
[0016] Figur 3 zeigt in einer Darstellung wie Figur 1 eine Motoranordnung 1a, die sich von
der Motoranordnung 1 der Figur 1 lediglich dadurch unterscheidet, dass der Widerstand
8 nicht parallel zur Diode 7 liegt, sondern an einen gesonderten Messanschluss 12
angeschlossen ist, so dass dieser Messanschluss 12 über den Widerstand 8 mit dem Schaltungspunkt
zwischen der Diode 7 und dem Sicherungselement verbunden ist. Die Überprüfung der
Motoranordnung 1a erfolgt beispielsweise wiederum durch Widerstandsmessung an den
Messanschlüssen 10 und 11 oder aber durch Messung der Spannung V
M an den Messanschlüssen 10 und 11 bei an den Messanschlüssen 12 und 11 anliegender
Prüfspannung V
P. Die Motoranordnung 1a hat den Vorteil, dass im normalen Betrieb ein Dauerstrom über
den Widerstand 8 und das Sicherungselement 9 vermieden ist.
[0017] Die Überprüfung der Motoranordnungen 1 und 1a bzw. die Auswertung der jeweiligen
Messspannung V
M kann auch rechner- oder prozessorunterstützt erfolgen. Die jeweils zu prüfende Motoranordnung
1 bzw. 1a ist dabei in einer entsprechenden Prüfstation angeordnet, die z.B. über
einen Daten- und Steuerbus mit einem Prozessor verbunden ist. Hierbei kann es notwendig
sein, in der Prüfstation eine zusätzliche Beschaltung vorzusehen, insbesondere auch
zur Anpassung der beim Prüfen an den Messanschlüssen 10 und 11 anliegenden Messspannung
V M.
[0018] Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht
sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch
der der Erfindung zugrunde liegende Erfindungsgedanke verlassen wird. So ist es beispielsweise
möglich, anstelle einer nach Art einer Schmelzsicherung ausgeführten Sicherung 9,
die im Wesentlichen nur aus einem Leiter besteht, der im Falle einer Verpolung thermisch
zerstört wird, auch ein anderes als Sicherung wirkendes Element zu verwenden, beispielsweise
ein Halbleiterelement, z.B. eine Halbleiterdiode, die im Falle einer Verpolung durch
den dann fließenden erhöhten Strom thermisch zerstört, d.h. von dem leitenden in den
nicht leitenden Zustand überführt wird.
[0019] Bezugszeichenliste
1, 1a Motoranordnung
2 Motor
3 Steuerelektronik für Motor 2
4, 5 Versorgungsanschlüsse der Motoranordnung 1
6 Dokumentierschaltung
7 Diode
8 Widerstand
9 Sicherung
10, 11, 12 Messanschlüsse
13 Gehäuse
VB Batteriespannung
VP Prüfspannung
VM Messspannung
1. Motoranordnung eines elektromotorischen Hilfsantriebs für Fahrzeuge, beispielsweise
eines Scheibenwischerantriebs, mit einem Elektromotor (2), mit einer den Motor steuernden
Steuerelektronik (3) sowie mit wenigstens zwei Versorgungsanschlüssen (4, 5) zum Anschließen
der Motoranordnung (1, 1a) an ein Gleichspannungsversorgungsnetz eines Fahrzeugs,
gekennzeichnet durch eine Schaltungsanordnung (6) zum Dokumentieren einer eventuellen Verpolung der Motoranordnung
(1, 1a), wobei die Schaltungsanordnung (6) zum Dokumentieren aus wenigstens einer
von mindestens einer Diode (7) und mindestens einem Sicherungselement (9) bestehenden
Serienschaltung gebildet ist, die beim Verbinden der Versorgungsanschlüsse (4, 5)
mit der an diesen Anschlüssen anliegenden Spannung oder einer hiervon abgeleiteten
Spannung derart beaufschlagt wird, dass die wenigstens eine Diode (7) bei richtiger
Polung der Versorgungsanschlüsse (4, 5) sperrt, bei falscher Polung der Versorgungsanschlüsse
(4, 5) aber für einen das wenigstens eine Sicherungselement (9) zerstörenden Stromfluss
öffnet.
2. Motoranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltungsanordnung (6) zum Dokumentieren mit der vollen, an den Versorgungsanschlüssen
(4, 5) anliegenden Spannung beaufschlagt wird.
3. Motoranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltungsanordnung (6) zum Dokumentieren parallel zu den Versorgungsanschlüssen
(4, 5) der Motoranordnung (1) liegt.
4. Motorschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltungsanordnung (6) zum Dokumentieren mit einer gegenüber der an den Versorgungsanschlüssen
(4, 5) anliegenden Spannung (VB) reduzierten Spannung beaufschlagt wird.
5. Motoranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Sicherungselement (9) eine einen Schmelzleiter aufweisende Sicherung
ist.
6. Motoranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Sicherungselement (9) ein Halbleiterelement, beispielsweise eine
Diode ist.
7. Motoranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Schaltungsanordnung (6) zum Dokumentieren parallel zu der Diode (7) wenigstens
ein Widerstand (8) vorgesehen ist.
8. Motoranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltungsanordnung (6) zum Dokumentieren wenigstens einen von Messanschlüssen
(10, 11) gebildeten Messausgang parallel zum Sicherungselement (9) aufweist.
9. Motoranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Messanschluss (12), der über wenigstens einen Widerstand (8),
vorzugsweise einen hochohmigen Widerstand mit einem Schaltungspunkt zwischen der Diode
(7) und dem wenigstens einen Sicherungselement (9) verbunden ist.