GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Behandlungslösung und ein Verfahren zur Erzeugung
von im wesentlichen Chrom(VI)-freien schwarzen Konversionsschichten auf Zink-haltigen
Legierungsschichten.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Die Verwendung von Konversionsschichten zur Steigerung der Schutzwirkung von kathodischen
Korrosionsschutzsystemen und als Haftgrund für Lacke und Farben ist sei langer Zeit
bekannt. Speziell auf Zink-, Cadmium- und Aluminium-haltigen Untergründen hat sich
neben Phosphatierungsmethoden die Methode des Chromatierens der Oberflächen etabliert.
[0003] Hierbei wird die zu behandelnde Oberfläche einer Behandlungslösung ausgesetzt, deren
wesentlicher Bestandteil Chrom(VI)-Verbindungen sind. Die erzeugte Konversionsschicht
enthält daher auch Chrom(VI)-lonen. Chromatierungsschichten weisen in der Regel einen
guten Korrosionsschutz und gute dekorative Eigenschaften auf. Nachteilig an der Anwendung
von Chrom(VI)-haltigen Lösungen bzw. Chrom(VI)-haltigen Beschichtungen sind die toxikologischen
Eigenschaften von Chrom(VI). Der Einsatz Chrom(VI)-haltiger Konversionsschichten ist
daher z.B. durch die EG-Richtlinie 2000/53/EG (EG-Altfahrzeugrichtlinie) stark eingeschränkt.
[0004] Als Alternative für Chromatierungslösungen wurden Chrom(III)-haltige, sauere Behandlungslösungen,
im Unterschied zu Chromatierungen gemeinhin als "Passivierungen" bzw. "Passivierungslösungen"
bezeichnet, vorgeschlagen. Diese Behandlungslösungen bestehen wie z.B. in
DE 196 15 664 A1 vorgeschlagen im wesentlichen aus einem Chrom(III)-Salz in mineralsaurer Lösung,
einer Dicarbonsäure oder Hydroxycarbonsäure und einem Kobaltsalz. Derartige als "Dickschichtpassivierungen"
bekannte Verfahren werden bei erhöhter Temperatur, etwa 40 - 60 °C angewandt, um eine
für den Korrosionsschutz hinreichende Passivierungsschichtdicke auf Zinkoberflächen
zu erzielen. Die Notwendigkeit, das Verfahren bei gegenüber Raumtemperatur erhöhter
Temperatur einzusetzen, resultiert aus der großen Reaktionsträgheit, die für das Chrom(III)-lon
im Gegensatz zum Chrom(VI)-Ion charakteristisch ist. Eine wesentliche Verlängerung
der Reaktionszeiten als Alternative zur Temperaturerhöhung ist aus wirtschaftlichen
Gründen in der Regel nicht umsetzbar.
[0005] Als einfach zu erzeugendes Schwarzpigment eignet sich bei Zink-Legierungsoberflächen
wie Zink-Eisen bzw. Zink-Nickel oder Zink-Kobalt das mit dem Zink legierte Metall.
Durch Behandeln in einer sauren Lösung wird das unedlere Zink aus der Schicht gelöst
und das Legierungsmetall feinverteilt auf der Oberfläche angereichert. Hierdurch wird
die Oberfläche dunkel bzw. nahezu schwarz getönt. Ein solches Verfahren ist beispielsweise
in
DE 199 05 134 A1 beschrieben. Hier wird zur Schwarzpassivierung von Zink-Nickel-Oberflächen zusätzlich
ein Oxidationsmittel eingesetzt, um die Ätzwirkung der Säure zu unterstützen. Das
Resultat ist eine schwarze Oberfläche, die aber keinen signifikanten Korrosionsschutz
bietet.
[0006] Alternativ können gemäß
US 5 415 702 Cr(VI)-freie schwarze Konversionsschichten auf Zink-Nickel-Legierungsschichten durch
Behandeln mit sauren, Chrom(III)-haltigen Lösungen die weiterhin Sauerstoffsäuren
des Phosphors enthalten, hergestellt werden. Bei diesem Verfahren werden homogen schwarze
Konversionsschichten mit guten dekorativen Eigenschaften ausgebildet. In Laborversuchen
ist es uns aber nicht gelungen, den dort beschriebenen Korrosionsschutz nachzuvollziehen.
[0007] WO 03/05429 beschreibt eine ähnliche Konversionsschicht, die gleichfalls mit einer Chrom(III)-haltigen,
sauren Behandlungslösung, die weiterhin Phosphationen enthält, hergestellt wird. Auch
diese Oberfläche weist gute dekorative Eigenschaften auf, erzielt aber ohne weitere
Nachbehandlungsschritte wie Versiegelung keine hinreichenden Korrosionsschutzeigenschaften.
[0008] EP 1 484 432 A1 beschreibt Chrom(III)-haltige Schwarzpassivierungslösungen für Zink-Legierungsoberflächen,
die Chrom(III)-lonen und Nitrat sowie Carbonsäuren wie z.B. Weinsäure, Maleinsäure,
Oxalsäure, Bernsteinsäure, Zitronensäure, Malonsäure oder Adipinsäure enthalten. Zur
Verbesserung des Korrosionsschutzes müssen die hiermit behandelten Oberflächen einer
anschließenden Versiegelung unterzogen werden. Die Behandlungslösungen werden bei
Temperaturen oberhalb der normalen Raumtemperatur angewandt.
[0009] US 2004/0156999 beschreibt gleichfalls ein Verfahren zur Schwarzpassivierung von Zink-Legierungsoberflächen.
Die Behandlungslösungen enthalten neben Chrom(III)-lonen und phosphorhaltigen Anionen
Nitrat und eine organische Carbonsäure. Als Beispiele für die organischen Carbonsäuren
werden Zitronensäure, Weinsäure, Maleinsäure, Glycerinsäure, Milchsäure, Glykolsäure,
Malonsäure, Bernsteinsäure, Oxalsäure und Glutarsäure genannt.
[0010] Mit den beschriebenen Behandlungslösungen war es uns nicht möglich, den dort beschriebenen
Korrosionsschutz zu erzielen.
[0011] Schwarz passivierte Zink- bzw. Zink-Legierungsoberflächen lassen sich mit bekannten
Verfahren demnach noch nicht in voll befriedigender Weise erzeugen. Nachteilig an
den beschriebenen Verfahren ist insbesondere, dass es nicht gelingt, eine schwarze
Zink-Legierungsoberfläche herzustellen, die einen guten Grundkorrosionsschutz bereitstellt.
Es sind daher grundsätzlich Nachbehandlungsschritte notwendig, um die korrosionsschützenden
Eigenschaften der Schicht zu verbessern.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Behandlungslösung und ein Verfahren
zur Chrom(VI)-freien Schwarzpassivierung von Zinklegierungen bereitzustellen, die
den Anforderungen an die dekorativen Eigenschaften, wie sie durch die mit konventionellen
Chrom(VI)-enthaltenden Schwarzchromatierungen erzeugten Resultate geprägt sind, genügen.
Darüber hinaus sollen der Oberfläche gleichzeitig sehr gut korrosionsschützende Eigenschaften
verliehen werden.
[0013] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Behandlungslösung zur Erzeugung von im wesentlichen
Chrom(VI)-freien schwarzen Konversionsschichten auf Zink-haltigen Legierungsschichten,
wobei die Lösung enthält:
- mindestens eine erste Carbonsäure mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, die außer der Carboxylgruppe
keine polaren Gruppen enthält und eine Monocarbonsäure ist,
- mindestens eine zweite Carbonsäure mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, die mindestens eine
weitere polare Gruppe enthält, die ausgewählt ist aus -OH, -SO3H, -NH2, -NHR, -NR2, -NR3+ und -COOH (wobei R für eine C1-C6-Alkylgruppe steht),
- 20 bis 400 mmol/l Cr3+ und
- 50 bis 2000 mmol/l NO3-,
und wobei
- die Gesamtkonzentration an Carboxylgruppen der ersten Carbonsäure(n) im Bereich von
5 bis 150 mmol/l, bevorzugt 10 bis 50 mmol/l liegt,
- die Gesamtkonzentration an Carboxylgruppen der zweiten Carbonsäure(n) im Bereich von
5 bis 150 mmol/l, bevorzugt 10 bis 75 mmol/l liegt,
- das Verhältnis der Konzentration (in mol/l) von NO3- zu Cr3+ ≥ 1 ist und
- folgende Bedingung erfüllt ist:

wobei,
- c(C1)
- die Gesamtkonzentration (in mol/l) an Carboxylgruppen der ersten Carbonsäure(n) ist,
- c(C2)
- die Gesamtkonzentration (in mol/l) an Carboxylgruppen der zweiten Carbonsäure(n) ist,
- c(Cr3+)
- die Konzentration (in mol/l) an Cr3+ ist, und
- c(NO3-)
- die Konzentration (in mol/l) an NO3- ist.
[0014] Außerdem stellt die Erfindung eine Zusammensetzung bereit, die durch Verdünnen mit
Wasser eine solche Behandlungslösung ergibt.
[0015] Des weiteren stellt die Erfindung ein Verfahren zur Schwarzpassivierung zinkhaltiger
Oberflächen bereit, wobei die zu behandelnde Oberfläche in eine solche Behandlungslösung
eingetaucht wird.
[0016] Die Erfindung beruht auf der empirisch aufgefundenen Erkenntnis, dass sich gute ästhetische
Eigenschaften (Aussehen, Gleichmäßigkeit und Färbung) in Kombination mit guten Korrosionsschutzeigenschaften
erzielen lassen durch die Verwendung mindestens einer ersten Carbonsäure wie oben
definiert zusammen mit mindestens einer zweiten Carbonsäure wie oben definiert unter
den oben genannten Konzentrationsbedingungen.
[0017] Die Behandlungslösung ist eine saure, wässrige Lösung. Ihr pH-Wert liegt bevorzugt
im Bereich von 1,4 bis 2,5, mehr bevorzugt im Bereich von 1,5 bis 2,0.
[0018] Die erste Carbonsäure ist bevorzugt eine Alkyl-, Aryl-, Alkenyl- oder Alkinyl-carbonsäure.
Sie enthält außer der Carboxylgruppe keine polaren, z.B. protischen, Gruppen. Insbesondere
enthält sie keine der folgenden Gruppen: -OH, -SO
3H -NH
2, -NHR, -NR
2, -NR
3+ (wobei R für eine C
1-C
6-Alkylgruppe steht). Die erste Carbonsäure kann jedoch folgende Gruppen enthalten:
Halogen-, Alkyl-, Aryl-, Vinyl-, Alkoxy- und Nitro-Gruppen.
[0019] Beispiele für Säuren, die als erste Carbonsäure geeignet sind, umfassen Ameisensäure,
Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, iso-Buttersäure, Valeriansäure, Hexancarbonsäure,
Cyclopentancarbonsäure, Acetylsalicylsäure, Benzoesäure, Nitrobenzoesäure, 3,5-Dinitrobenzoesäure,
Sorbinsäure, Trifluoressigsäure, 2-Ethylhexansäure, Acrylsäure, Chloressigsäure, 2-Chlorbenzoesäure,
2-Chlor-4-nitrobenzoesäure, Cyclopropancarbonsäure, Methacrylsäure, 3-Nitrobenzoesäure,
4-Nitrobenzoesäure, Phenoxyessigsäure, Isovaleriansäure, Pivelinsäure, 2-Ethylbuttersäure,
Furan-2-carbonsäure, Bromessigsäure, Crotonsäure, 2-Chlorpropionsäure, Dichloressigsäure,
Glyoxylsäure, 4-Methoxybenzoesäure, 3,4-Dimethoxybenzoesäure, Lävulinsäure, Pentensäure,
Phenylessigsäure, Tiglinsäure, Vinylessigsäure.
[0020] Die erste Carbonsäure ist bevorzugt Essigsäure.
[0021] Die zweite Carbonsäure, die mindestens eine weitere polare Gruppe trägt, ist bevorzugt
eine Di- oder Tri-carbonsäure. Ebenfalls geeignet sind Aminosäuren.
[0022] Beispiele für Säuren, die als zweite Carbonsäure geeignet sind, umfassen Oxalsäure,
Malonsäure, Bersteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure,
Sebazinsäure, Maleinsäure, Phthalsäure, Terephthalsäure, Weinsäure, Citronensäure,
Äpfelsäure, Ascorbinsäure, Ethylendinitrilotetraessigsäure, Tetrahydrofuran-2-carbonsäure,
Ethylendiamintetraessigsäure, Diethylendiaminpentaessigsäure, Nitrilotriessigsäure,
Milchsäure, Adipinsäure, 4-Aminohippursäure, 4-Aminobezoesäure, 5-Aminoisophthalsäure,
L-Asparaginsäure, L-Glutamin, L-Glutaminsäure, Alanin, beta-Alanin, L-Arginin, L-Asparagin,
L- Alanin, N,N-Bis(2-hydroxyethyl)-glycin, L-Cystein, L-Cystin, Glutathion, Glycin,
Glycylglycin, L-Histidin, L-Hydroxyprolin, L-Isoleucin, L-Leucin, L-Lysin, L-Methionin,
L-Ornithin, L-Phenylalanin, L-Prolin, L-Serin, L-Tyrosin, L-Tryptophan, L-Threonin,
L-Valin, N-[Tris(hydroxymethyl)-methyl]-glycin, L-Citrullin, N-Acetyl-L-cystein, N-(2-Acetamindo)-iminodiessigsäure,
1,2-Cyclohexeylen-dinitrilotetraessigsäure, D(+)-Biotin, L-Norleucin, 5-Aminolävulinsäure,
DL-Methionin, 3-Aminobenzoesäure, 6-Aminohexansäure, Acetylendicarbonsäure, Pyridin-2,3-dicarbonsäure,
(-)-Chinasäure, 4-Amino-2-hydroxybenzoesäure, Pyridin-2,6-dicarbonsäure, Pyridin-2-carbonsäure,
Pyrazin-2,3-dicarbonsäure, Pyrazin-2-carbonsäure, Pyridin-4-carbonsäure, 3,5-Diyhdroxybenzoesäure,
2,4-Dihydroxybenzoesäure, Sebacinsäure, Benzol-1,3,5-tricarbonsäure, Furan-2-carbonsäure,
Methylenbernsteinsäure, DL-Mandelsäure, DL-alpha-Aminophenylessigsäure, DL-Tropasäure,
2,2'-Thiodiessigsäure, 3,3'-Thiodipropionsäure, 3-(2-Furyl)-acrylsäure, Piperidin-4-carbonsäure,
4-Guanidinobenzoesäure, L-Homoserin, trans-Propen-1,2,3-tricarbonsäure, (R)-(-)-Citramalsäure,
(3-Hydroxyphenyl)-essigsäure, 4-Hydroxychinolin-2-carbonsäure, N-Acetyl-L-glutaminsäure,
N-Acetyl-DL-valin, 4-Aminohippursäure, 2,6-Dihydroxybenzoesäure, 4-(Dimethylamino)-benzoesäure,
Glucuronsäure, Citrazinsäure, Indol-3-carbonsäure, Indol-5-carbonsäure, Butan-1,2,3,4-tetracarbonsäure,
DL-Leucin, 2,2-Bis-(hydroxymethyl)-propionsäure, Chinlin-2,4-dicarbonsäure, 2-Aminopyridin-3-carbonsäure,
5-Amino-2-hydroxybenzoesäure, Anthranilsäure, Benzol-1,2,4-tricarbonsäure, 3,5-Diaminobenzoesäure,
4,8-Dihydroxychinolin-2-carbonsäure, 3,3-Dimethylglutarsäure, trans,trans-2,4-Haxadiensäure,
3-Hydroxybuttersäure, o-Hydroxyhippursäure, (4-Hydroxyphenyl)-essigsäure, Imidazol-4-acrylsäure,
Indol-2-carbonsäure, Indol-3-propionsäure, Mercaptobernsteinsäure, 3-Oxoglutarsäure,
Pyridin-2,4-dicarbonsäure, Pyridin-3,5-dicarbonsäure, 2-Methylalanin, 2-Sulfobenzoesäure,
Pyridin-2,5-dicarbonsäure, Gluconsäure, 4-Aminobenzoesäure, (-)-Shikiminsäure, Chinaldinsäure,
5-Hydroxyisophthalsäure, Pyrazol-3,5-dicarbonsäuren, Pyridin-3,4-dicarbonsäure,1,2-Diaminopropan-tetraessigsäure,
2-Pyridylessigsäure,D-Norvalin, 2-Methylglutarsäure, 2,3-Dibrombernsteinsäure, 3-Methylglutarsäure,
(2-Hydroxyphenyl)essigsäure, 3,4-Dihydroxybenzoesäure, Diglycolsäure, Propan-1,2,3-tricarbonsäure,
2,3-Dimethylaminopropionsäure, 2,5-Dihydroxybenzoesäure, 2-Hydroxyisobuttersäure,
Phenylbernsteinsäure, N-Phenylglycin, 1-Aminocylcohexancarbonsäure, Sarcosin, Tropasäure,
Brenzschleimsäure, Schleimsäure.
[0023] Die Carbonsäuren können auch in Form ihrer Salze in die Behandlungslösung eingebracht
werden.
[0024] Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Behandlungslösung eignen sich auch alle Verbindungen,
die in wässriger Lösung als Quelle für die entsprechenden Säuren dienen können, also
deren Ester, Säureamide, Säurehalogenide, Säurenitrile sowie Säureanhydride.
[0025] Die Behandlungslösung enthält bevorzugt zusätzlich Kobalt(II)-lonen in einer Konzentration
im Bereich von 0,1 g/l bis 3 g/l, mehr bevorzugt im Bereich von 0,2 g/l bis 2 g/l,
am meisten bevorzugt im Bereich von 0,5 g/l bis 1 g/l.
[0026] Die erfindungsgemäße Behandlungslösung dient zur Passivierung von Zinklegierungen
wie z.B. Zink-Eisen-, Zink-Nickel- oder Zink-Kobalt-Legierungen.
[0027] Zink-Eisen-Legierungen enthalten bevorzugt 0,4 bis 1 Gew.-% Eisen, Zink-Nickel-Legierungen
enthalten bevorzugt 8 bis 20 Gew.-% Nickel und Zink-Kobalt-Legierungen enthalten bevorzugt
0,5 bis 5 Gew.-% Kobalt.
[0028] Diese Legierungen können auf einem Substrat elektrochemisch abgeschieden oder durch
andere Verfahren wie Feuerverzinken aufgebracht sein oder den Werkstoff des zu behandelnden
Artikels ausmachen.
[0029] Bevorzugt liegt das Verhältnis {c(C1) / c(C2)} * {c(Cr
3+) / c(NO
3-)} im Bereich von 0,1 bis 0,2.
[0030] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Schwarzpassivierung zinkhaltiger Oberflächen
wird die zu behandelnde Oberfläche in eine Behandlungslösung wie oben beschreiben
eingetaucht. Die Temperatur der Behandlungslösung liegt dabei bevorzugt im Bereich
von 20 °C bis 60 °C, mehr bevorzugt im Bereich von 20 °C bis 40 °C, am meisten bevorzugt
im Bereich von 20 °C bis 30 °C. Die Behandlungsdauer in der Behandlungslösung beträgt
bevorzugt zwischen 10 s und 180 s, mehr bevorzugt zwischen 30 s und 120 s, am meisten
bevorzugt zwischen 45 s und 90 s. In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens
wird die Passivierungsbehandlung durch kathodische Schaltung des Substrats in der
Passivierungslösung unterstützt. Dabei liegt die kathodische Stromdichte auf dem Substrat
bevorzugt zwischen 0,05 A/dm
2 und 10 A/dm
2, mehr bevorzugt zwischen 0,1 A/dm
2 und 5 A/dm
2, am meisten bevorzugt zwischen 0,1 A/dm
2 und 3 A/dm
2.
[0031] Konventionelle, Chrom(VI)-freie Passivierungslösungen für zinkhaltige Oberflächen
bestehen in der Regel aus einer Quelle für Chrom(IIII)-Ionen, einem oder mehreren
Komplexbildner wie Fluorid und/oder mehrwertigen Carbonsäuren, Hydroxycarbonsäuren
oder Aminocarbonsäuren. Chrom(III) liegt in der Elektronenkonfiguration 3d
3 der Valenzelektronen vor und ist in wässrigen Lösungen nahezu ausschließlich als
oktaedrisch koordiniertes Ion bekannt. In dieser Konfiguration weist das Ion eine
hohe Ligandenfeldstabilisierungsenergie (LFSE) auf. Dies führt zu ausgesprochen geringen
Reaktionsgeschwindigkeiten am Chrom(III)-lon, was sich z.B. in der Notwendigkeit wider
spiegelt, Cr(III)-Komplexe entweder mit langen Reaktionszeiten oder bei erhöhter Temperatur
herzustellen. Diesem Punkt wird üblicher Weise bei der Herstellung von Passivierungslösungen
durch Verwendung von Heißwasser beim Ansatz bzw. Aufheizen der Reaktionslösung Rechnung
getragen.
[0032] Im Gegensatz zum Cr(III)-lon weist das Cr(II)-lon mit der Elektronenkonfiguration
3d
4 eine signifikant geringere kinetische Hemmung und damit wesentlich schnellere Ligandenaustauschreaktionen
auf. Wasserliganden an Chrom(III) tauschen um mehrere Größenordnungen langsamer aus,
als an Chrom(II). Liegt das Ion in der high-spin Konfiguration vor, wird die Reaktivität
zudem noch durch den hier auftretenden Jahn-Teller-Effekt beschleunigt. Die high-spin
Anordnung der Elektronen im oktaedrischen Komplex wird mit Liganden beobachtet, die
ein vergleichsweise schwaches Ligandenfeld erzeugen, wie z.B. Wasser, Oxid. Der low-spin-Fall
wird nur bei Liganden beobachtet, die ein sehr starkes Ligandenfeld erzeugen. Hierzu
gehört z.B. das Cyanid-lon. Derartige Liganden sind in den erfindungsgemäßen Behandlungslösungen
nicht enthalten. Carboxylat-lonen, die erfindungsgemäß Bestandteil der Behandlungslösungen
sind, gehören zur erstgenannten Klasse, also zu Liganden, die ein schwaches Ligandenfeld
erzeugen und damit high-spin-Komplexe bilden.
[0033] Die Reduktion von Cr(
III) zu Chrom(
II) (Cr
2+ → Cr
3+ + e
-, E
0 = - 0,41 V gegenüber Standard-Wasserstoffelektrode) erfolgt bereitwillig in hinreichend
saurer Lösung an Zink-Oberflächen. Die Bildung eines mehrdimensionalen Netzwerkes
von µ-Hydroxy-verbrückten Chrom(III)-Ionen, wie es generell für die Struktur einer
Chrom(III)-haltigen Konversionsschicht angenommen wird, erfolgt höchstwahrscheinlich
über den Zwischenschritt der Reduktion von Cr(III) zu Cr(II) mit nachfolgend schnellem
Ligandenaustausch. Durch gelösten Luftsauerstoff wird Cr(II) leicht in Gegenwart von
Feuchtigkeit wieder zu Chrom(III) oxidiert. Die Reduktion von Cr(III) zu Cr(II) kann
auch elektrochemisch erfolgen. D.h., durch kathodische Schaltung des zu passivierenden
Teils in der Reaktionslösung kann die Schichtbildungsreaktion unterstützt werden oder
gänzlich auf elektrochemischem Wege erfolgen. Dieses Verfahren führt optional angewandt
insbesondere auf schwarzpassivierten Zinkoberflächen zu einer Verbesserung des Korrosionsschutzes.
[0034] Speziell auf schwarzen Oberflächen ist der Aufbau einer dichten, defektarmen Passivierungsschicht
erschwert. Als Schwarzpigment wird häufig das durch Anätzen der Oberfläche und Herauslösen
von Zink angereicherte, feinverteilte Legierungsmetall (z.B. Kobalt, Nickel oder Eisen)
generiert. Alternativ werden je nach Behandlungslösung auch die Oxide dieser Elemente
erzeugt.
[0035] Auf reinen Zink-Oberflächen erfolgt nach dem Stand der Technik die Schwarzfärbung
durch Abscheidung geringer Mengen dieser im Vergleich zum Zink edleren Metalle durch
Eintauchen der Zink-Oberfläche in eine z.B. Eisen-, Nickel-, Kobalt-, Silber- oder
KupferIonen enthaltende Lösung durch Zementation. Durch Ladungsaustausch bildet sich
eine dünne Schicht feinverteilter schwarzer Metalle bzw. je nach Behandlungslösung
der Metalloxide, auch nicht-stöchiometrische Zinkoxide.
[0036] Auf den so generierten schwarzen Oberflächen ist die Bildung einer Passivierungsschicht
erschwert und resultiert in einer schlechten Korrosionsschutzwirkung der schwarzen
Passivierungsschicht.
[0037] Dieses Problem wird durch die vorliegende Erfindung derart gelöst, dass die intermediär
auftretenden Cr(11)-Ionen mit Hilfe von Monocarbonsäuren, die außer der Carboxylgruppe
keine weiteren polaren Gruppen enthalten, in eine schwerlösliche Form überführt und
so an der Oberfläche fixiert werden. Auf diese Weise wird gegenüber bisherigen Verfahren
eine erhöhte Konzentration nur gering-mobilen Chroms erzielt, das für den Aufbau der
Passivschicht zur Verfügung steht. Werden demgegenüber hauptsächlich mehrwertige Carbonsäuren
wie Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure oder Hydroxycarbonsäuren wie Milchsäure
oder mehrwertige Hydroxycarbonsäuren wie Zitronensäure oder Weinsäure eingesetzt,
wird das ggf. durch diese Säuren bzw. deren Anionen koordinierte Cr(II) nicht in eine
geringlösliche Form überführt und kann so an der Oberfläche keine bzw. keine für den
Zweck hinreichende Anreicherung erfahren.
[0038] Der Einsatz von Essigsäure bzw. Acetat-Ionen zur Überführung von Cr(II) in eine schwerlösliche
Form wird zur präparativen Darstellung von Chrom(II)-acetat (siehe nachfolgende Formel)
verwendet. Die zweikernige Struktur, wie sie für das Chrom(II)-acetat gefunden wird
ist nicht Voraussetzung für die in dieser Erfindung beschriebene Wirkungsweise. Es
können auch intermediär mehrkernige Komplexe mit mehr als einem Chrom-lon bzw. auch
einkernige Komplexe auftreten.

[0039] Chrom(II)-acetat bildet rote Kristalle, die in Kontakt mit Luftsauerstoff zu Cr(III)-Spezies
oxidiert werden. Analog können unter den in der Passivierungslösung herrschenden Bedingungen
an der Grenzfläche Metall-Lösung die so an der Oberfläche angereicherten Chromspezies
unter teilweisem oder vollständigem Ligandenaustausch zum Aufbau eines dreidimensionalen
Netzwerks stattfinden.
[0040] Neben einem verbesserten Grundkorrosionsschutz besteht ein weiterer Vorteil der Anwendung
von Monocarbonsäuren in deren Einbau in die Konversionsschicht. Durch Koordination
an Chrom-lonen im Schichtnetzwerk wird die Oberfläche durch die unpolaren Alkyl-,
Aryl-, Alkenyl- oder Alkinyl-reste hydrophob und zeigt eine verbesserte Affinität
zu unpolaren Polymeren, wie sie in gebräuchlichen Polymerdispersionen zum Einsatz
kommen.
[0041] Gegenüber konventionellen Chrom(VI)-haltigen Konversionsschichten und gegenüber aus
reinen Di-, Tri- bzw. Hydroxycarbonsäure- oder Aminocarbonsäure-haltigen Lösungen
erzeugten Konversionsschichten wird erfindungsgemäß eine erhöhte Affinität zu hydrophoben
Polymeren erzielt. Diese spiegelt sich in einer Verbesserung des Korrosionsschutzes
durch Anwendung von Polymerdispersionen auf die erfindungsgemäß hergestellten Konversionsschichten
wider.
[0042] Die alleinige Anwendung von Monocarbonsäuren als Chelatliganden führt in der Regel
infolge des durch die Schwerlöslichkeit des intermediär gebildeten Chrom(II)-Komplexes
beschleunigten Schichtwachstums zu einer nicht homogenen Schwarzfärbung der Schicht,
da diese zunehmend gegen den Angriff der Reaktionslösung isoliert wird. Durch Wahl
geeigneter Kombinationen aus Monocarbonsäuren mit mindestens einer zweiten Carbonsäure
(z.B. einer Polycarbonsäure oder Hydroxycarbonsäure) und deren Konzentrationen können
die Konzentrationen gut löslicher Chrom(II)-Intermediate und schwerlöslicher Chrom(II)-Reaktionsprodukte
an der Oberfläche im Sinne eines guten Korrosionsschutzes bei gleichzeitiger homogener
und damit ansprechender Färbung der Oberfläche eingestellt werden. Empirisch ergeben
sich hinsichtlich Korrosionsschutz der zinkhaltigen Oberfläche bezüglich Weißkorrosion
und homogener, tiefer Einfärbung der Oberfläche günstige Konzentrationsverhältnisse,
wenn die Zusammensetzung der Reaktionslösung den oben genannten Bedingungen genügt.
[0043] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
BEISPIELE
Vergleichsbeispiele 1 und 2
[0044] Es wurden wässrige Reaktionslösungen mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
Reaktionslösung 1:
4,5 g/l Cr3+, zugegeben als Chrom(III)-nitrat-nonahydrat
17 g/l Salpetersäure (65 %)
Reaktionslösung 2:
4,5 g/l Cr3+, zugegeben als Kalium-chrom(III)-sulfat
17,1 g/l SO42-, zugegeben als Kalium-chrom(III)-sulfat
0,3 g/l CO2+, zugegeben als Kobalt(II)-sulfat-hexahydrat
90 mg/l NO3-, zugegeben als Salpetersäure
1 g/l Oxalsäure-Dihydrat
1 g/l Essigsäure
1 g/l Maleinsäure
[0045] Der pH-Wert der Lösung wurde jeweils mit Salpetersäure oder Natriumhydroxid auf pH
1,5 eingestellt.
[0046] Ein Stahlbauteil wurde in einem alkalischen Zink-Nickel-Legierungselektrolyten (Handelsbezeichnung:
Reflectalloy ZNA; Hersteller: Atotech) mit einer 5 µm dicken Schicht einer Zink-Nickel-Legierung
mit 14 % Nickel-Anteil beschichtet. Das Stahlbauteil wurde dann bei 20 °C für 10 s
in ein Salpetersäure-Wasser-Gemisch (etwa 0,3 % HNO
3 getaucht, um die Oberfläche zu aktivieren. Das Teil wurde anschließend mit demineralisiertem
Wasser gespült und sofort in die oben angesetzte Reaktionslösung 1 bzw. 2 bei 25 °C
für 60 s getaucht, danach mit demineralisiertem Wasser gespült und getrocknet. Die
Oberfläche des Teils hatte in beiden Fällen eine matte, dunkel bis dunkelbraune Färbung
angenommen. Im Salzsprühnebeltest nach DIN 50021 SS zeigte die Oberfläche im Mittel
bereits nach < 12 h Weißkorrosion.
Ausführungsbeispiele 1 - 6
[0047] Es wurden wässrige Reaktionslösungen mit den in Tabelle 1 angegebenen Zusammensetzungen
hergestellt (die einzelnen Komponenten wurden in der gleichen Form wie in Vergleichsbeispiel
2 zugegeben). Der pH-Wert der Lösung wurde jeweils mit Salpetersäure oder Natriumhydroxid
auf den in Tabelle 1 angegebenen Wert eingestellt.
[0048] Stahlbauteile wurden mit der in Tabelle 1 unter "Substrat" angegebenen Zn-haltigen
Legierung elektrolytisch beschichtet, nach der elektrolytischen Beschichtung mit demineralisiertem
Wasser gründlich gespült, dann in 0,3 % Salpetersäure bei 20 - 30 °C für 10 s aktiviert,
und danach wiederum gründlich gespült. Die Teile wurden anschließend unter den in
der Tabelle 1 angegebenen Bedingungen (Temperatur, Expositionszeit) in die Reaktionslösungen
eingetaucht. Danach wurde noch eine Versiegelung mit Corrosil 501 aufgebracht, die
aus einer wässrigen Polymerdispersion mit silikatischen Anteilen besteht. Die Resultate
der visuellen Beurteilung (Farbe) und der Salzsprühnebelprüfung nach DIN 50021 SS
vor und nach Aufbringen der Versiegelung (Dauer bis zum Auftrete von Weißkorrosion)
sind ebenfalls in Tabelle 1 angegeben.
Tabelle 1
| Beispiel |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
| Cr3+ |
4,5 g/l |
4,5 g/l |
4,5 g/l |
4,5 g/l |
4,5 g/l |
4,5 g/l |
| NO3- |
17 g/l |
17 g/l |
17 g/l |
17 g/l |
17 g/l |
17 g/l |
| Co2+ |
0,3 g/l |
0,3 g/l |
0,3 g/l |
0,3 g/l |
0,3 g/l |
0,6 g/l |
| Ameisensäure |
0 g/l |
0 g/l |
0 g/l |
0 g/l |
0 g/l |
0,8 g/l |
| Essigsäure |
3,5 g/l |
1 g/l |
1 g/l |
0 g/l |
0 g/l |
0 g/l |
| Propionsäure |
0 g/l |
0 g/l |
0 g/l |
0 g/l |
1,3 g/l |
0 g/l |
| Benzoesäure |
0 g/l |
0 g/l |
0 g/l |
2 g/l |
0 g/l |
0 g/l |
| Oxalsäure-Dihydrat |
0 g/l |
1 g/l |
1 g/l |
1 g/l |
1 g/l |
1 g/l |
| Maleinsäure |
0 g/l |
1 g/l |
1,5 g/l |
1 g/l |
1 g/l |
1 g/l |
| pH |
1,5 |
1,5 |
1,5 |
1,5 |
1,5 |
1,5 |
| Temperatur |
25 °C |
25 °C |
25 °C |
25 °C |
25 °C |
25 °C |
| Expositionszeit |
60 s |
60 s |
60 s |
60 s |
60 s |
60 s |
| Substrat (*) |
Zn/Ni |
Zn/Ni |
Zn/Ni |
Zn/Ni |
Zn/Ni |
Zn/Ni |
| Farbe |
fleckig dunkel |
glänzend, homogen schwarz |
gleichmäßig schwarz |
gleichmäßig schwarz |
gleichmäßig schwarz |
schwarz, leicht matt |
| DIN 50021 SS |
48 h |
72 h |
72 h |
72 h |
72 h |
48 h |
| Versiegelung |
Corrosil 501 |
Corrosil 501 |
Corrosil 501 |
Corrosil 501 |
Corrosil 501 |
Corrosil 501 |
| DIN 50021 SS |
144 h |
240 h |
240 h |
240 h |
192 h |
144 h |
| * Zn/Ni = Zn/Ni-Legierung mit 8 - 15 % Nickelanteil in der Legierung |
Vergleichsbeispiele 3 und 4
[0049] Das Ausführungsbeispiel 3 wurde wiederholt, wobei jedoch die Konzentrationen der
Essigsäure bzw. der Oxalsäure wie in Tabelle 2 angegeben geändert wurden. Die Ergebnisse
der Bewertung der Färbung und der Korrosionseigenschaften sind ebenfalls in Tabelle
2 angegeben.
Tabelle 1
| Vergleichsbeispiel |
3 |
4 |
| Cr3+ |
4,5 g/l |
4,5 g/l |
| NO3- |
17 g/l |
17 g/l |
| CO2+ |
0,3 g/l |
0,3 g/l |
| Ameisensäure |
0 g/l |
0 g/l |
| Essigsäure |
5 g/l |
1 g/l |
| Propionsäure |
0 g/l |
0 g/l |
| Benzoesäure |
0 g/l |
0 g/l |
| Oxalsäure-Dihydrat |
1 g/l |
9 g/l |
| Maleinsäure |
1,5 g/l |
1,5 g/l |
| pH |
1,5 |
1,5 |
| Temperatur |
25 °C |
25 °C |
| Expositionszeit |
60 s |
60 s |
| Substrat (*) |
Zn/Ni |
Zn/Ni |
| Farbe |
fleckig, braun |
gleichmäßig schwarz |
| DIN 50021 SS |
48 h |
24 h |
| Versiegelung |
Corrosil 501 |
Corrosil 501 |
| DIN 50021 SS |
120 h |
72 h |
| * Zn/Ni = Zn/Ni-Legierung mit 8 - 15 % Nickelanteil in der Legierung |
[0050] Vergleichsbeispiel 3 zeigt, dass, wenn die Konzentration an Carboxylgruppen aus Monocarbonsäuren
zu hoch ist, nur eine schlechte Färbung der behandelten Oberfläche erzielt wird.
[0051] Vergleichsbeispiel 4 zeigt, dass, wenn die Konzentration an Carboxylgruppen aus Polycarbonsäuren
zu hoch ist, nur schlechte Korrosionseigenschaften der behandelten Oberfläche erzielt
werden.
1. Behandlungslösung zur Erzeugung von im wesentlichen Chrom(VI)-freien schwarzen Konversionsschichten
auf Zink-haltigen Legierungsschichten, wobei die Lösung enthält:
- mindestens eine erste Carbonsäure mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, die außer der Carboxylgruppe
keine polaren Gruppen enthält und eine Monocarbonsäure ist,
- mindestens eine zweite Carbonsäure mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, die mindestens
eine weitere polare Gruppe enthält, die ausgewählt ist aus -OH,
- SO3H -NH2, -NHR, -NR2, -NR3+ und -COOH (wobei R für eine C1-C6-Alkylgruppe steht),
- 20 bis 400 mmol/l Cr3+ und
- 50 bis 2000 mmol/l NO3-,
und wobei
- die Gesamtkonzentration an Carboxylgruppen der ersten Carbonsäure(n) im Bereich
von 5 bis 150 mmol/l liegt,
- die Gesamtkonzentration an Carboxylgruppen der zweiten Carbonsäure(n) im Bereich
von 5 bis 150 mmol/l liegt,
- das Verhältnis der Konzentration (in mol/l) von NO3- zu Cr3+ ≥ 1 ist und
- folgende Bedingung erfüllt ist:

wobei,
c(C1) die Gesamtkonzentration (in mol/l) an Carboxylgruppen der ersten Carbonsäure(n)
ist,
c(C2) die Gesamtkonzentration (in mol/l) an Carboxylgruppen der zweiten Carbonsäure(n)
ist,
c(Cr3+) die Konzentration (in mol/l) an Cr3+ ist, und
c(NO3-) die Konzentration (in mol/l) an NO3- ist.
2. Behandlungslösung nach Anspruch 1, wobei der pH-Wert der Lösung im Bereich von 1,4
bis 2,5 liegt.
3. Behandlungslösung nach Anspruch 1, wobei der pH-Wert der Lösung im Bereich von 1,5
bis 2,0 liegt.
4. Behandlungslösung nach Anspruch 1, wobei die erste Carbonsäure ausgewählt ist aus
der Gruppe bestehend aus Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Pentansäure,
Hexansäure, Benzoesäure, Heptansäure, Propargylsäure, Acrylsäure, Methacrylsäure,
Ethacrylsäure, Crotonsäure, Cyclohexensäure, Cyclohexansäure, Cyclopentansäure, Cyclopentensäure
und 2-Butinsäure sowie Isomeren davon.
5. Behandlungslösung nach Anspruch 1, wobei die zweite Carbonsäure eine Dicarbonsäure
ist.
6. Behandlungslösung nach Anspruch 1, wobei die zweite Carbonsäure ausgewählt ist aus
der Gruppe bestehend aus Oxalsäure, Malonsäure, Bersteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure,
Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebazinsäure, Maleinsäure, Phthalsäure, Terephthalsäure,
Weinsäure, Citronensäure, Äpfelsäure, Ascorbinsäure, Ethylendinitrilotetraessigsäure,
Tetrahydrofuran-2-carbonsäure, Ethylendiamintetraessigsäure, Diethylendiaminpentaessigsäure,
Nitrilotriessigsäure, Milchsäure, Adipinsäure, 4-Aminohippursäure, 4-Aminobezoesäure,
5-Aminoisophthalsäure, L-Asparaginsäure, L-Glutamin, L-Glutaminsäure, Alanin, beta-Alanin,
L-Arginin, L-Asparagin, L- Alanin, N,N-Bis(2-hydroxyethyl)-glycin, L-Cystein, L-Cystin,
Glutathion, Glycin, Glycylglycin, L-Histidin, L-Hydroxyprolin, L-Isoleucin, L-Leucin,
L-Lysin, L-Methionin, L-Ornithin, L-Phenylalanin, L-Prolin, L-Serin, L-Tyrosin, L-Tryptophan,
L-Threonin, L-Valin, N-[Tris(hydroxymethyl)-methyl]-glycin, L-Citrullin, N-Acetyl-L-cystein,
N-(2-Acetamindo)-iminodiessigsäure, 1,2-Cyclohexeylen-dinitrilotetraessigsäure, D(+)-Biotin,
L-Norleucin, 5-Aminolävulinsäure, DL-Methionin, 3-Aminobenzoesäure, 6-Aminohexansäure,
Acetylendicarbonsäure, Pyridin-2,3-dicarbonsäure, (-)-Chinasäure, 4-Amino-2-hydroxybenzoesäure,
Pyridin-2,6-dicarbonsäure, Pyridin-2-carbonsäure, Pyrazin-2,3-dicarbonsäure, Pyrazin-2-carbonsäure,
Pyridin-4-carbonsäure, 3,5-Diyhdroxybenzoesäure, 2,4-Dihydroxybenzoesäure, Sebacinsäure,
Benzol-1,3,5-tricarbonsäure, Furan-2-carbonsäure, Methylenbernsteinsäure, DL-Mandelsäure,
DL-alpha-Aminophenylessigsäure, DL-Tropasäure, 2,2'-Thiodiessigsäure, 3,3'-Thiodipropionsäure,
3-(2-Furyl)-acrylsäure, Piperidin-4-carbonsäure, 4-Guanidinobenzoesäure, L-Homoserin,
trans-Propen-1,2,3-tricarbonsäure, (R)-(-)-Citramalsäure, (3-Hydroxyphenyl)-essigsäure,
4-Hydroxychinolin-2-carbonsäure, N-Acetyl-L-glutaminsäure, N-Acetyl-DL-valin, 4-Aminohippursäure,
2,6-Dihydroxybenzoesäure, 4-(Dimethylamino)-benzoesäure, Glucuronsäure, Citrazinsäure,
Indol-3-carbonsäure, Indol-5-carbonsäure, Butan-1,2,3,4-tetracarbonsäure, DL-Leucin,
2,2-Bis-(hydroxymethyl)-propionsäure, Chinlin-2,4-dicarbonsäure, 2-Aminopyridin-3-carbonsäure,
5-Amino-2-hydroxybenzoesäure, Anthranilsäure, Benzol-1,2,4-tricarbonsäure, 3,5-Diaminobenzoesäure,
4,8-Dihydroxychinolin-2-carbonsäure, 3,3-Dimethylglutarsäure, trans,trans-2,4-Haxadiensäure,
3-Hydroxybuttersäure, o-Hydroxyhippursäure, (4-Hydroxyphenyl)-essigsäure, Imidazol-4-acrylsäure,
Indol-2-carbonsäure, Indol-3-propionsäure, Mercaptobernsteinsäure, 3-Oxoglutarsäure,
Pyridin-2,4-dicarbonsäure, Pyridin-3,5-dicarbonsäure, 2-Methylalanin, 2-Sulfobenzoesäure,
Pyridin-2,5-dicarbonsäure, Gluconsäure, 4-Aminobenzoesäure, (-)-Shikiminsäure, Chinaldinsäure,
5-Hydroxyisophthalsäure, Pyrazol-3,5-dicarbonsäuren, Pyridin-3,4-dicarbonsäure,1,2-Diaminopropan-tetraessigsäure,
2-Pyridylessigsäure,D-Norvalin, 2-Methylglutarsäure, 2,3-Dibrombernsteinsäure, 3-Methylglutarsäure,
(2-Hydroxyphenyl)essigsäure, 3,4-Dihydroxybenzoesäure, Diglycolsäure, Propan-1,2,3-tricarbonsäure,
2,3-Dimethylaminopropionsäure, 2,5-Dihydroxybenzoesäure, 2-Hydroxyisobuttersäure,
Phenylbernsteinsäure, N-Phenylglycin, 1-Aminocylcohexancarbonsäure, Sarcosin, Tropasäure,
Brenzschleimsäure, Schleimsäure.
7. Behandlungslösung nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Lösung zusätzlich
Kobalt(II)-lonen in einer Konzentration im Bereich von 0,1 g/l bis 3 g/l enthält.
8. Behandlungslösung nach Anspruch 7, wobei die Konzentration der Kobalt(II)-lonen im
Bereich von 0,2 g/l bis 2 g/l liegt.
9. Behandlungslösung nach Anspruch 7, wobei die Konzentration der Kobalt(II)-lonen im
Bereich von 0,5 g/l bis 1 g/l liegt.
10. Zusammensetzung, die durch Verdünnen mit Wasser eine Behandlungslösung nach einem
der Ansprüche 1 bis 9 ergibt.
11. Zusammensetzung nach Anspruch 10, wobei die Zusammensetzung ein Salz, einen Ester,
ein Säureamid, ein Säurehalogenid, ein Säurenitril und/oder ein Säureanhydrid der
Carbonsäure(n) enthält, das bzw. der die Carbonsäure in der wässrigen Behandlungslösung
freisetzt.
12. Verfahren zur Schwarzpassivierung zinkhaltiger Oberflächen, wobei die zu behandelnde
Oberfläche in eine Behandlungslösung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 eingetaucht
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei die Temperatur der Behandlungslösung im Bereich
von 20 °C bis 60 °C liegt.
14. Verfahren nach Anspruch 12, wobei die Temperatur der Behandlungslösung im Bereich
von 20 °C bis 40 °C liegt.
15. Verfahren nach Anspruch 12, wobei die Temperatur der Behandlungslösung im Bereich
von 20 °C bis 30 °C liegt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, wobei die Behandlungsdauer in der Behandlungslösung
zwischen 10 s und 180 s beträgt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, wobei die Behandlungsdauer in der Behandlungslösung
zwischen 30 s und 120 s beträgt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, wobei die Behandlungsdauer in der Behandlungslösung
zwischen 45 s und 90 s beträgt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 18, wobei die Passivierungsbehandlung durch
kathodische Schaltung des Substrats in der Passivierungslösung unterstützt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, wobei die kathodische Stromdichte auf dem Substrat zwischen
0,05 A/dm2 und 10 A/dm2 liegt.
21. Verfahren nach Anspruch 19, wobei die kathodische Stromdichte auf dem Substrat zwischen
0,1 A/dm2 und 5 A/dm2 liegt.
22. Verfahren nach Anspruch 19, wobei die kathodische Stromdichte auf dem Substrat zwischen
0,1 A/dm2 und 3 A/dm2 liegt.