[0001] Die Erfindung betrifft einen Standflügel (bzw. Bedarfsflügel) einer zweiflügligen
(bzw. mehrflügligen Tür), mit zumindest einen türverschlussseitigen Flügelprofil,
einem (frontseitig bzw. türverschlussseitig) an dem Flügelprofil befestigten Zusatzprofil,
einer an dem Zusatzprofil befestigten Schließleiste und zumindest einem hinter der
Schließleiste angeordneten Standflügelverschluss, welcher zumindest eine Befestigungsleiste
und eine oder mehrere hinter der Befestigungsleiste in Leistenlängsrichtung verschiebbar
geführte Treibstangen aufweist, welche zum Verschließen bzw. Arretieren des Standflügels
in einer vorgegebenen Position mittels zumindest eines Betätigungshebels betätigbar
sind. Die Befestigungsleiste wird auch als Stulp bezeichnet. - Zweiflüglige Tür meint
im Rahmen der Erfindung eine zweiflüglige (Dreh-)Flügeltür, die einerseits einen Standflügel
und einerseits einen so genannten Gangflügel aufweist. Der Standflügel wird auch als
Bedarfsflügel bezeichnet. Er ist in einer vorgegebenen Position, zum Beispiel bei
geschlossenem Flügel (im Türrahmen) arretierbar, während der so genannte Gangflügel
dann zum Beispiel bei geschlossenem bzw. arretiertem Standflügel unabhängig davon
geöffnet und geschlossen werden kann. Insofern ist das Türschloss üblicherweise in
den Gangflügel integriert, während an dem Standflügel üblicherweise die entsprechende
Schließleiste mit Riegelaufnahme oder dergleichen angeordnet ist. Die Betätigung der
Treibstangen zum Arretieren des Standflügels mittels des Betätigungshebels erfolgt
üblicherweise in dem Bereich der Schließleiste, sodass die Betätigung nur bei geöffnetem
Gangflügel möglich ist. Dabei greifen die Treibstangen bzw. endseitig an die Treibstangen
angeschlossene Verriegelungselemente zum Beispiel in korrespondierende Verriegelungsaufnahmen
im Rahmen bzw. in Boden und/oder Decke bzw. Wand ein. Standflügel meint insbesondere
einen Standflügel, bei welchem der Flügel aus Profilmaterial, zum Beispiel Kunststoffprofilen
oder Metallprofilen (zum Beispiel Aluminiumprofilen) aufgebaut ist bzw. solche Profile
aufweist. Das Flügelprofil verläuft üblicherweise im Wesentlichen senkrecht und erstreckt
sich zum Beispiel über die gesamte Türhöhe. Das Zusatzprofil, welches auch als Stulpprofil
bezeichnet wird, wird an diesem Türprofil befestigt. Es erstreckt sich ebenfalls in
vertikaler Richtung über die Höhe des Flügelprofils bzw. der Tür. Das Zusatzprofil
bildet dann den Anschlag für den zugeordneten Gangflügel, dass heißt durch Montage
des Zusatzprofils lässt sich die Anschlagart bzw. Öffnungsrichtung festlegen. Durch
Montage des Zusatzprofils wird folglich festgelegt, welcher Flügel den Standflügel
bildet.
[0002] Aus der Praxis ist ein Standflügelverschluss bekannt, der insbesondere für einen
Standflügel aus Profilmaterial, zum Beispiel Kunststoffprofilen oder Aluminiumprofilen,
bestimmt ist, wobei zur Unterbringung der Beschlagteile ein solches aufgesetztes Zusatzprofil
vorgesehen ist, welches auch als Stulpprofil bezeichnet wird. Die Betätigung der beiden
Treibstangen erfolgt regelmäßig über ein oder zwei separate Klapphebel als Betätigungshebel,
welche in der Türebene verschwenkt werden, um die Arretierung zu lösen bzw. die Tür
zu fixieren. Die aus der Praxis insoweit bekannten Anordnungen haben sich grundsätzlich
bewährt, sie sind jedoch weiterentwicklungsfähig, insbesondere weil der Klappmechanismus
verhältnismäßig viel Bauraum fordert. Aus diesem Grunde ist es in der Praxis üblich,
einen solchen Standflügelverschluss in der Beschlagnut (Euronutkanal) des Standflügels
zu verbauen und das Stulpprofil anschließend aufzusetzen und zu verschrauben. Abschließend
wird die Schließleiste auf das Stulpprofil geschraubt. Bei anderen Standflügelverschluss-Ausführungsvarianten
muss das aufgesetzte Stulpprofil für die Unterbringung des Standflügelverschlusses
bzw. des Standflügelbeschlagteils stellenweise aufgefräst werden. Bei ähnlichen Ausführungsformen
werden die Treibstangen oder Betätigungsstangen des Standflügelverschlusses im Euronutkanal
des Standflügels oder einer Hohlkammer des Stulpprofils verbaut und der Verriegelungsmechanismus
in einer Fräsung des aufgesetzten Stulpprofils untergebracht. Die Handhabung ist jedoch
verhältnismäßig aufwendig. Denn für den Einbau des Standflügelverschlusses müssen
zusätzliche Aussparungen in das aufgesetzte Stulpprofil eingefräst werden. Da die
Beschlagmontage üblicherweise nicht an der Stelle erfolgt, an welcher auch das Türelement
gefertigt wird, hat dieses zur Folge, dass das Stulpprofil zunächst bei der Türfertigung
montiert wird und dann am Montageort wieder demontiert werden muss, um den Stulptürverschluss
zu montieren. - Hier setzt die Erfindung ein.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Standflügel einer zweiflügligen Tür
zu schaffen, welcher bei einfachem und kostengünstigen Aufbau eine einfache Montage
und einfache und sichere Handhabung des Standflügelverschlusses gewährleistet.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einem Standflügel der eingangs
beschriebenen Art, dass der Betätigungshebel als im Wesentlichen parallel zur Stulpoberfläche
verschwenkbarer (oder verschiebbarer) Schwenkhebel ausgebildet ist und dass der Standflügelverschluss
an dem Zusatzprofil befestigt ist. - Der Betätigungshebel ist folglich nicht mehr
als in der Türebene verschwenkbarer Klapphebel ausgebildet sondern als parallel zur
Leistenoberfläche verschwenkbarer Schwenkhebel, der folglich um eine senkrecht zur
Leistenoberfläche angeordnete Schwenkachse verschwenkbar ist, die jedoch gegebenenfalls
nicht ortsfest ist, sondern gleichsam "wandern" kann. Dabei geht die Erfindung von
der Erkenntnis aus, dass der Standflügelverschluss insgesamt besonders kompakt und
vor allem besonders flach ausgeführt werden kann, wenn mit einem einfach aufgebauten
Schwenkhebel gearbeitet wird. Von besonderer Bedeutung ist folglich zunächst einmal
die Tatsache, dass der Schwenkhebel - anders als die bekannten Klapphebel - nicht
mehr in der Türebene ein- und ausgeklappt wird, sondern quer zur Türebene verschwenkt
wird. Dadurch baut der erfindungsgemäße Standflügelverschluss sehr flach, sodass es
im Rahmen der Erfindung nicht mehr erforderlich ist, den Standflügelverschluss an
dem Türprofil zu befestigen und anschließend das Stulpprofil aufzusetzen. Vielmehr
wird der Standflügelverschluss nun direkt am Stulpprofil befestigt und anschließend
die Schließleiste aufgesetzt. Der Standflügelverschluss ist folglich unmittelbar hinter
der Schließleiste angeordnet. Damit entfallen nachträgliche Arbeiten und insbesondere
ein nachträgliches Ausfräsen des Stulpprofils vollständig. Der erfindungsgemäße Standflügelverschluss
lässt sich im Ergebnis besonders einfach und kostengünstig montieren, da insbesondere
das Stulpprofil weder vorgefräst, noch zur Unterbringung des Verschlusses demontiert
oder in sonstiger Weise bearbeitet werden muss. Im Übrigen ermöglicht der erfindungsgemäße
Standverschluss eine besonders einfache Handhabung bzw. Betätigung, insbesondere,
wenn mit einem einzigen Betätigungshebel beide Treibstangen betätigbar sind, sodass
durch einen einzigen Betätigungshub die Tür vollständig entsperrt bzw. gesperrt werden
kann.
[0005] Das Zusatzprofil kann in an sich bekannter Weise eine frontseitig offene Aufnahmenut
bzw. Beschlagnut aufweisen, welche auch als Euronut bzw. Euronutkanal bezeichnet wird.
Dabei schlägt die Erfindung vor, dass der Standflügelverschluss im Bereich dieser
Aufnahmenut befestigt ist bzw. teilweise in diese Aufnahmenut eingesetzt ist, wobei
die Treibstangen in der Aufnahmenut geführt sind und der Stulp die Aufnahmenut verschließt.
Nach erfolgter Montage dieses Standflügelverschlusses wird dann üblicherweise die
Schließleiste an dem Zusatzprofil befestigt.
[0006] Vorzugsweise arbeitet der Schwenkhebel im Zuge seiner Betätigung auf mehrere Treibstangen
(zugleich oder nacheinander) arbeitet, das heißt durch Schwenken eines einzigen Betätigungshebels
lassen sich zum Beispiel die beiden Treibstangen eines Treibstangenverschlusses in
ihre Arretierungsposition überführen oder umgekehrt. In bevorzugter Weiterbildung
schlägt die Erfindung dazu vor, dass der Betätigungshebel mit zumindest einem (endseitigen)
Lagerzapfen an die Treibstange bzw. die Treibstangen angeschlossen ist. Die Befestigungsleiste
kann dazu zumindest eine Führungsausnehmung, zum Beispiel ein Langloch, für den in
Leistenlängsrichtung verschiebbaren Lagerzapfen aufweisen. Sofern ein Standflügelverschluss
eine erste Treibstange und eine zweite Treibstange aufweist, schlägt die Erfindung
nach besonders bevorzugter Ausführungsform vor, dass der Betätigungshebel mit seinem
endseitigen Lagerzapfen in die erste Treibstange eingreift, dass an den Betätigungshebel
an einer Lagerstelle schwenkbar ein Zwischenhebel angeschlossen ist und dass dieser
Zwischenhebel mit einem (weiteren) Lagerzapfen an die zweite Treibstange angeschlossen
ist. Durch Verschwenken des Betätigungshebels in einer zur Leistenoberfläche parallelen
Schwenkebene werden folglich die beiden Treibstangen betätigt, sodass es nicht erforderlich
ist, separate Klapphebel für die einzelnen Treibstangen vorzusehen.
[0007] Die Erfindung erfasst auch Ausführungsformen mit mehr als einem Betätigungshebel
sowie solche mit einem Betätigungshebel, der über mehrere Zwischenhebel bzw. Übertragungshebel
auf die Treibstangen arbeitet. Vorzugsweise arbeiten aber sämtliche Hebel (Betätigungshebel
und Zwischenhebel) in einer bzw. mehreren parallelen Ebenen parallel zur Leistenoberfläche.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden im Folgenden erläutert. So schlägt
die Erfindung vor, dass die Befestigungsleiste, die auch als Stulp bezeichnet wird,
zumindest eine Riegeldurchbrechung für den Durchtritt eines Schlossriegels aufweist.
Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass es nun zweckmäßig ist, wenn
- wie erläutert - der Standflügelverschluss mit seiner Befestigungsleiste direkt hinter
der Schließleiste angeordnet ist. Um eine einwandfreie Verriegelung des Gangflügels
an dem Standflügel zu gewährleisten, sind die erfindungsgemäßen Riegeldurchbrechungen
vorgesehen, durch welche ein Schlossriegel gegebenenfalls hindurchtreten kann. Bei
diesen Riegeln kann es sich um einen Schlossriegel eines Zentralschlosses oder auch
um Schlossriegel von Zusatzschlössern, zum Beispiel Schwenkriegel, handeln. Diese
Riegeldurchbrechungen fluchten folglich vorzugsweise mit entsprechenden Riegelaufnahmen
bzw. Riegeldurchbrechungen der Schließleiste.
[0009] Ferner schlägt die Erfindung vor, dass die Treibstangen in dem Bereich der Riegeldurchbrechungen
eine oder mehrere (taschenförmige bzw. U-förmige) Abwinklungen bzw. Vertiefungen aufweisen.
Auch diese Abwinklungen verhindern Kollisionen der Verriegelungselemente eines Türschlosses
mit der erfindungsgemäßen Verschlusseinrichtung, da die Riegel, zum Beispiel des korrespondierenden
Türschlosses, dann im Zuge der Verriegelung durch die Riegeldurchbrechung hindurchtreten
und in die taschenförmigen Abwinklungen bzw. Aufnahmen, die von den Treibstangen gebildet
werden, eingreifen können. Diese Abwinklungen sind folglich vorzugsweise im Bereich
der beschriebenen Riegeldurchbrechungen und folglich in den Bereichen angeordnet,
in denen entsprechende Verriegelungselemente des Türschlosses (im Gangflügel) vorgesehen
sind.
[0010] Ferner schlägt die Erfindung vor, dass die Schließleiste eine vorzugsweise einseitig
offene Ausnehmung für den Betätigungshebel aufweist, welche den Betätigungshebel in
der arretierten Funktionsstellung im Wesentlichen aufnimmt.
[0011] Gegenstand der Erfindung ist nicht nur der beschriebene Standflügel mit dem bereits
beschriebenen Standflügelverschluss, sondern auch der Standflügelverschluss selbst.
Dieser wird folglich auch selbstständig unter Schutz gestellt. Dazu betrifft die Erfindung
einen Standflügelverschluss, insbesondere für einen Standflügel der beschriebenen
Art, mit zumindest einer Befestigungsleiste und einer oder mehreren hinter der Befestigungsleiste
in Leistenlängsrichtung verschiebbar geführten Treibstangen, welche zum Arretieren
des Standflügels mittels zumindest eines Betätigungshebels betätigbar sind. Dieser
Standflügelverschluss ist dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungshebel als im
Wesentlichen parallel zur Leistenoberfläche verschwenkbarer Hebel ausgebildet ist,
dass die Befestigungsleiste zumindest eine Riegeldurchbrechung für den Durchtritt
eines Schlossriegels eines zum Beispiel in einem Gangflügel angeordneten Schlosses
aufweist und dass die Treibstangen in dem Bereich der Riegeldurchbrechungen eine oder
mehrere taschenförmige Abwinklungen aufweisen. Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis
aus, dass sich ein solcher Standflügelverschluss bei einwandfreier Funktion und Montage
unmittelbar hinter einer Schließleiste montieren lässt. Kollisionen der Verriegelungselemente
des Schlosses mit dem Standflügelverschluss sind nicht zu befürchten, da in der erfindungsgemäßen
Weise entsprechende Durchbrechungen und/oder Abwinklungen im Bereich der Befestigungsleiste
und/oder der Treibstangen vorgesehen sind. Vorzugsweise wird ein solcher Standflügelverschluss
bei den beschriebenen Standflügeln mit Zusatzprofil eingesetzt. Es liegt jedoch auch
im Rahmen der Erfindung, dass ein solcher erfindungsgemäßer Standflügelverschluss
bei Türflügeln anderer Art und insbesondere auch Türen ohne Zusatzprofil eingesetzt
wird, zum Beispiel Holztüren oder dergleichen. Stets ist von Bedeutung, dass es im
Rahmen der Erfindung gelingt, den Standflügelverschluss unmittelbar hinter einer Schließleiste
anzuordnen.
[0012] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine zweiflüglige Tür in einem vereinfachten Horizontalschnitt,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 1 in einer anderen Funktionsstellung
und mit dem erfindungsgemäßen Standflügel bzw. Standflügelverschluss,
- Fig. 3
- den (nicht montierten) Standflügelverschluss in einer Seitenansicht,
- Fig. 3a
- einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 3,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 3,
- Fig. 4a
- einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 4 in anderer Funktionsstellung,
- Fig. 5
- eine Schließleiste eines erfindungsgemäßen Standflügels in einer Draufsicht und
- Fig. 6
- ein bekanntes Treibstangenschloss für einen Gangflügel gemäß Fig. 1.
[0013] In Fig. 1 ist zunächst einmal stark vereinfacht eine zweiflüglige Flügeltür mit einem
Standflügel 1 einerseits und einem Gangflügel 2 andererseits dargestellt. Während
der Gangflügel zum Öffnen und Schließen mit einem Türschloss bzw. Türverschluss versehen
ist, welches zum Beispiel als Treibstangenschloss 3 (Fig. 6) ausgebildet sein kann,
ist der Standflügel mit einer korrespondierenden Schließleiste 4 versehen. Die Erfindung
betrifft den Standflügel 1. In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 weist der Standflügel
1 ein in vertikaler Richtung verlaufendes Flügelprofil 5 auf, an welchem ein sich
ebenfalls in vertikaler Richtung erstreckendes Zusatzprofil 6 befestigt ist, welches
auch als Stulpprofil bezeichnet wird. An diesem Stulpprofil ist auch die bereits erwähnte
Schließleiste 4 befestigt. Das Flügelprofil 5 ist ein übliches Profilelement, welches
zum Beispiel aus Kunststoff oder Aluminium gefertigt ist und Bestandteil des Türblattes
ist. Im Ausführungsbeispiel halten die einzelnen Flügelprofile 5 eine Türplatte oder
-scheibe oder dergleichen.
[0014] Hinter der Schließleiste 4 ist der erfindungsgemäße Standflügelverschluss 7 angeordnet.
Mithilfe dieses Standflügelverschlusses lässt sich der Standflügel 1 in der in Fig.
2 dargestellten geschlossenen Position innerhalb zum Beispiel eines Türrahmens arretieren.
Der Gangflügel 2 kann (unabhängig davon) bei geschlossenem Standflügel 1 geöffnet
und geschlossen werden. Bei Bedarf, wenn zum Beispiel ein größerer Durchgang benötigt
wird, lässt sich dann bei geöffnetem Gangflügel 2 auch der Standflügel 1 durch Betätigung
des Standflügelverschlusses 7 öffnen. Dazu weist der Standflügelverschluss 7 eine
an dem Flügelprofil 5 oder dem Zusatzprofil 6 befestigbare Befestigungsleiste 8 auf,
welche auch als Stulp bezeichnet wird. Hinter dieser Befestigungsleiste 8 sind in
Längsrichtung verschiebbar geführte Treibstangen 9a, 9b angeordnet, welche zum Arretieren
des Standflügels 1 mittels eines Betätigungshebels 10 betätigbar sind. Dazu können
endseitig an die Treibstangen 9a, 9b nicht dargestellte Verriegelungselemente angeschlossen
sein, welche in korrespondierende Aufnahmen in dem Türrahmen bzw. Boden und/oder Decke
bzw. Wand eingreifen.
[0015] Erfindungsgemäß ist der Betätigungshebel 10 als parallel zur Leistenoberfläche verschwenkbarer
Schwenkhebel ausgebildet. Der Betätigungshebel 10 wird folglich zum Ausfahren bzw.
Einfahren der Treibstangen in einer zur Leistenoberfläche parallelen Schwenkebene
verschwenkt. Die Schwenkachse 11 dieses Betätigungshebels 10 ist folglich im Wesentlichen
orthogonal zu der Leistenoberfläche angeordnet. Dabei muss die Schwenkachse 11 selbst
nicht feststehen, sie kann im Zuge der Betätigung auf einer vorgegebenen Bewegungsbahn
wandern. Denn im Ausführungsbeispiel der Erfindung arbeitet der (einzige) Betätigungshebel
10 im Zuge seiner Betätigung sowohl auf die Treibstange 9a als auch auf die Treibstange
9b, und zwar mithilfe des an einer Lagerstelle 25 schwenkbar an den Betätigungshebel
10 angelenkten Zwischenhebel 12. Im Einzelnen ist der Betätigungshebel 10 mit einem
endseitigen Lagerzapfen 13a an die Treibstange 9a angeschlossen. Der Zwischenhebel
12 ist mit einem endseitigen Lagerzapfen 13b an die Treibstange 9b angeschlossen.
Die Befestigungsleiste bzw. der Stulp 8 weisen für die Lagerzapfen 13a, 13b korrespondierende
Führungsausnehmungen 14a, 14b auf, welche im Ausführungsbeispiel als Langlöcher ausgebildet
sind. Die Länge der Langlöcher 14a, 14b entspricht dem erforderlichen Betätigungshub
für das Ein- und Ausfahren der Treibstangen 9a, 9b. Die jeweiligen Endstellungen sind
in der Fig. 4a angedeutet. Die angedeutete Funktionsstellung mit ausgeschwenktem Betätigungshebel
10 entspricht der "Offenstellung", das heißt die Treibstangen 9a, 9b sind eingefahren
und der Standflügel 1 lässt sich öffnen. Die in Fig. 4 dargestellte eingeschwenkte
Funktionsstellung des Betätigungshebels 10 entspricht der Arretierungsposition, das
heißt die Treibstangen 9a, 9b sind ausgefahren, sodass sich der Standflügel 1 nicht
öffnen lässt.
[0016] In Fig. 2 ist nun erkennbar, dass der erfindungsgemäße Standflügelverschluss 7 unmittelbar
hinter der Schließleiste 4 unmittelbar an dem Zusatzprofil 6 - und nicht wie beim
Stand der Technik unmittelbar an dem Flügelprofil 5 - befestigt ist. Dabei weist das
Zusatzprofil 6 eine Aufnahmenut 15 auf, welche auch als Euronut bzw. Euronutkanal
bezeichnet wird. Im Bereich dieser Aufnahmenut 15 ist der Standflügelverschluss 7
befestigt, und zwar derart, dass die Treibstangen 9a, 9b in der Aufnahmenut 15 geführt
sind und die Befestigungsleiste 8 die Nut gleichsam verschließt. Im Zuge der Montage
muss das bereits vormontierte Zusatzprofil 6 folglich nicht von dem Türprofil 5 entfernt
werden, um den Standflügelverschluss 7 zu montieren. Vielmehr kann die Montage des
Standflügelverschlusses 7 bei bereits montiertem Zusatzprofil 6 erfolgen, ohne dass
Ausfräsungen oder sonstige Manipulationen des Zusatzprofils 6 erforderlich sind.
[0017] Gemäß Fig. 4 weist die Befestigungsleiste 8 mehrere Riegeldurchbrechungen 16 auf.
Die Funktionsweise dieser Riegeldurchbrechungen 16 ergibt sich bei einer vergleichenden
Betrachtung der Fig. 3 bis 6. Fig. 6 zeigt ein an sich bekanntes Treibstangenschloss
3, welches nicht Gegenstand der Erfindung ist und in dieser oder auch anderer Form
in dem Gangflügel 2 angeordnet ist. Es weist in an sich bekannter Weise einen Schlossstulp
17 sowie hinter dem Schlossstulp 17 verschiebbar geführte Treibstangen auf, welche
nicht im Einzelnen erkennbar sind. Ferner ist ein Zentralschloss 18 erkennbar. Die
nicht dargestellten Treibstangen arbeiten zudem auf Zusatzschlösser 19 sowie gegebenenfalls
auf weitere Zapfenverriegelungen 20. Im Zuge der Verriegelung werden einerseits der
Riegel 21 des Zentralschlosses 18 und andererseits die Riegel 22 der Zusatzschlösser
ausgefahren. Sie greifen dann in korrespondierende Aufnahmen bzw. Ausnehmungen 28
der am Standflügel 1 befestigten Schließleiste 4 ein, welche in Fig. 5 dargestellt
ist. Da der erfindungsgemäße Standflügelverschluss 7 mit seiner Befestigungsleiste
8 nun direkt hinter der Schließleiste 4 angeordnet ist, gewährleisten die in Fig.
4 dargestellten Riegeldurchbrechungen 16 in dieser Befestigungsleiste 8, dass die
Funktion des Treibstangenschlosses 3 nicht beeinträchtigt wird, denn die Riegel 21,
22 eines solchen Treibstangenschlosses 3 können beim Eingreifen bzw. Durchgreifen
der Schließleiste 4 in die mit den Ausnehmungen 28 fluchtenden bzw. korrespondierenden
Riegeldurchbrechungen 16 der Befestigungsleiste 8 eintauchen. Aus diesem Grunde sind
die Treibstangen 9a, 9b mit Abwinklungen 23 versehen, welche gleichsam U-förmige bzw.
taschenförmige Aufnahmen bilden, sodass auch Kollisionen eines eintretenden Riegels
21, 22 mit einer Treibstange 9a, 9b des Standflügelverschlusses 7 nicht zu befürchten
sind.
[0018] Im Übrigen ist in Fig. 5 erkennbar, dass die Schließleiste 4 im Bereich des in Fig.
3 dargestellten Betätigungshebels 10 eine einseitig offene bzw. seitlich offene Aussparung
24 aufweist. Diese ist so ausgestaltet bzw. dimensioniert, dass sie den Betätigungshebel
10 in der eingeschwenkten Position vollständig aufnehmen kann. Länge und Breite der
Ausnehmung entsprechen in etwa Länge und Breite des Betätigungshebels bzw. sind etwas
größer. Der Standflügelverschluss 7 ist dabei so ausgestaltet, dass der Betätigungshebel
10 nicht über die Schließleiste 4 hervortritt, sodass das Öffnen und Schließen der
Türen durch den Betätigungshebel 10 nicht beeinträchtigt wird.
[0019] Schließlich ist erkennbar, dass der Zwischenhebel 12 und der Betätigungshebel 10
korrespondierende Rastelemente 26, 27 aufweisen (zum Beispiel Vorsprünge und/oder
Einformungen bzw. Löcher), sodass gleichsam eine Fixierung in der eingeschwenkten
Hebelposition erfolgen kann.
[0020] Schließlich zeigt Fig. 3a beispielhaft, dass an den Treibstangen 9a, 9b im Bereich
der Riegeldurchbrechungen 16 und/oder der Abwinklungen 23 Blockierbolzen bzw. -stifte
29 befestigt sein können. Diese blockieren die Treibstangen 9a, 9b, wenn die Riegel
22 durch die Ausnehmungen 16 in den Bereich der Abwinklungen 23 eingreifen, sodass
bei geschlossenem und verriegeltem Gangflügel eine Manipulation der Treibstange 9a,
9b und folglich auch des Betätigungshebels 11 verhindert wird. Der Einbruchschutz
wird folglich erhöht. Dabei ist im Ausführungsbeispiel ein solcher Blockierbolzen
29 lediglich im Bereich der Schwenkriegel 22 vorgesehen. Alternativ oder ergänzend
kann ein solcher Blockierbolzen 29 auch im Bereich des Schlossriegels 21 vorgesehen
sein.
1. Standflügel einer zweiflügligen Tür mit
zumindest einem türverschlussseitigen Flügelprofil (5), einem an dem Flügelprofil
(5) befestigten Zusatzprofil (6), einer an dem Zusatzprofil (6) befestigten Schließleiste
(4) und zumindest einem hinter der Schließleiste (4) angeordneten Standflügelverschluss
(7),
wobei der Standflügelverschluss zumindest eine Befestigungsleiste (8) und eine oder
mehrere hinter der Befestigungsleiste (8) in Leistenlängsrichtung verschiebbar geführte
Treibstangen (9a, 9b) aufweist, welche zum Arretieren des Standflügels (1) mittels
zumindest eines Betätigungshebels (10) betätigbar sind, dadurch gekennzeichnet,
dass der Betätigungshebel (10) des Standflügelverschlusses als im Wesentlichen parallel
zur Leistenoberfläche verschwenkbarer Schwenkhebel ausgebildet ist und
dass der Standflügelverschluss (7) (unmittelbar) an dem Zusatzprofil (6) befestigt ist.
2. Standflügel nach Anspruch 1, wobei das Zusatzprofil (6) zumindest eine Aufnahmenut
(15) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Standflügelverschluss (7) im Bereich der Aufnahmenut (15) befestigt ist, wobei
die Treibstangen (9a, 9b) in der Aufnahmenut (15) geführt sind und die Befestigungsleiste
(8) die Aufnahmenut (15) verschließt.
3. Standflügel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungshebel (10), gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines oder mehrerer
Zwischenhebel (12), auf mehrere Treibstangen 9a, 9b) arbeitet.
4. Standflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungshebel (10) mit zumindest einem Lagerzapfen (13a, 13b) an die Treibstange
(9a, 9b) bzw. die Treibstangen (9a, 9b) angeschlossen ist.
5. Standflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsleiste (8) eine Führungsausnehmung (14a, 14b), zum Beispiel ein Langloch,
für den in Leistenlängsrichtung verschiebbaren Lagerzapfen (13a, 13b) aufweist.
6. Standflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungshebel mit seinem (endseitigen) Lagerzapfen (13a) in die erste Treibstange
(9a) eingreift und dass an den Betätigungshebel (10) an zumindest einer Lagerstelle
(25) schwenkbar zumindest ein Zwischenhebel (12) angeschlossen ist und dass der Zwischenhebel
(12) mit einem Lagerzapfen (13b) an die zweite Treibstange (9b) angeschlossen ist.
7. Standflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsleiste (8) zumindest eine Riegeldurchbrechung (16) für den Durchtritt
eines Schlossriegels (21, 22) eines zum Beispiel in einem Gangflügel (2) angeordneten
Schlosses (3) aufweist.
8. Standflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibstangen (9a, 9b) in dem Bereich der Riegeldurchbrechungen (16) eine oder
mehrere taschenförmige Abwinklungen (23) aufweisen.
9. Standflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließleiste (4) eine vorzugsweise einseitig offene Ausnehmung (24) für den
Betätigungshebel (10) aufweist, welche den Betätigungshebel (10) in der arretierten
Funktionsstellung im Wesentlichen vollständig aufnimmt.
10. Standflügelverschluss (7), insbesondere für ein Standflügel (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 9, mit zumindest einer Befestigungsleiste (8) und einer oder mehreren hinter
der Befestigungsleiste (8) in Leistenlängsrichtung verschiebbar geführten Treibstange
(9a, 9b) welche zum Arretieren des Standflügels (1) mittels zumindest eines Betätigungshebels
(10) betätigbar sind, dadurch gekennzeichnet,
dass der Betätigungshebel (10) als im Wesentlichen parallel zur Leistenoberfläche verschwenkbarer
Schwenkhebel ausgebildet ist,
dass die Befestigungsleiste (8) zumindest eine Riegeldurchbrechung (16) für den Durchtritt
eines Schlossriegels (21, 22) eines zum Beispiel in einem Gangflügel (2) angeordneten
Schlosses (3) aufweist.
11. Standflügelverschluss nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibstangen (9a, 9b) im Bereich der Riegeldurchbrechungen (16) eine oder mehrere
taschenförmige Abwinklungen (23) aufweisen.
12. Standflügelverschluss nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass an einer oder mehreren Treibstangen (9a, 9b) im Bereich der Riegeldurchbrechungen
(16) und/oder im Bereich der taschenförmigen Abwinklungen (23) Blockierbolzen bzw.
-stifte (29) befestigt sind, welche die Treibstangen (9a, 9b) im verriegelten Zustand
(des Gangflügels) blockieren.