[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Kontaktieren eines Aluminium enthaltenden
elektrischen Leiters, bei welcher um den Leiter herum ein metallisches Kontaktelement
fest anliegend herumgeformt ist, an das mindestens ein weiterführender elektrischer
Leiter angeschlossen ist (
DE 198 21 630 C1).
[0002] Eine solche Anordnung wird beispielsweise in der Automobil- und Flugzeugtechnik eingesetzt.
Die darin verwendeten, Aluminium enthaltenden Leiter bestehen entweder ganz aus Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung oder es sind von einer Kupferhülle umgebene Aluminiumdrähte,
die als kupferplattierte Aluminiumdrähte bekannt sind. Ein wesentlicher Vorteil von
derartigen elektrischen Leitern, die als Massivleiter oder als Litzenleiter mit einer
größeren Anzahl von miteinander verseilten Drähten ausgeführt sein können, ist ihr
gegenüber Kupfer geringeres Gewicht.
[0003] Die geringere elektrische Leitfähigkeit des Aluminiums gegenüber Kupfer ist für die
meisten Anwendungen von untergeordneter Bedeutung. Probleme ergeben sich aber beim
Anbringen von Kontaktelementen an den Leitern, da Aluminium unter Druck, wie er durch
ein auf einen Leiter aufgepreßtes Kontaktelement erzeugt wird, zu fließen beginnt.
Das kann nach einiger Zeit zu einer Lockerung der Verbindung zwischen Kontaktelement
und Leiter führen, mit entsprechend erhöhten Übergangswiderständen. Im Extremfall
kann die elektrisch leitende Verbindung zwischen Kontaktelement und Leiter ganz unterbrochen
werden. Hinzu kommt, daß bei einer im Einsatzfall nicht zu vermeidenden Erwärmung
der Verbindungsstelle zwischen dem Leiter und dem in der Regel aus Kupfer bestehenden
Kontaktelement aufgrund der unterschiedlichen Wärmeausdehnungszahlen von Aluminium
und Kupfer zusätzlich eine Lockerung des Kontaktelements eintreten kann. Die durch
die geschilderten Effekte auftretenden Veränderung der Abmessungen innerhalb einer
Kontaktverbindung zwischen dem Leiter und dem Kontaktelement liegen zwar nur im Bereich
von wenigen µm. Trotz dieser sehr geringen Änderungen der Abmessungen kann es aber
zu den geschilderten Kontaktproblemen kommen.
[0004] Bei der bekannten Anordnung nach der eingangs erwähnten
DE 198 21 630 C1 ist der Leiter als Litzenleiter aus kupferplattierten Aluminiumdrähten aufgebaut.
Das durch Crimpen am Leiter festgelegte Kontaktelement hat, bezogen auf den umschlossenen
Leiter, entweder in axialer Richtung verlaufende Schlitze oder es ist wellenförmig
ausgeführt. Bei extremen Temperaturschwankungen auftretende Wärmedehnungsspannungen
sollen dadurch elastisch ausgeglichen werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderte Anordnung so
zu gestalten, daß die elektrisch gut leitende Verbindung zwischen dem Kontaktelement
und dem Leiter auf Dauer sichergestellt ist.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- daß zwischen dem Leiter und dem Kontaktelement mindestens ein elektrisch gut leitendes,
metallisches Federelement angebracht ist, das nach Montage des Kontaktelements durch
dasselbe entgegen seiner Federwirkung zusammengedrückt ist.
[0007] Das Kontaktelement dieser Anordnung kann in bekannter Technik beispielsweise durch
Crimpen am elektrischen Leiter befestigt werden. Dabei wird das vorher auf den Leiter
aufgebrachte Federelement durch radialen Druck entgegen seiner Federwirkung zusammengedrückt,
wodurch es für seine spätere Arbeitsfunktion vorgespannt ist. Der dadurch zwischen
Kontaktelement und Leiter in radialer Richtung wirkende Druck bleibt zum Erhalt der
elektrisch gut leitenden Verbindung zwischen beiden Teilen ständig bestehen, auch
wenn das Aluminium des Leiters fließt und derselbe dadurch seinen Durchmesser verringert.
Das Federelement liegt auch dann fest und elektrisch gut leitend am Leiter einerseits
und am Kontaktelement andererseits an, wenn durch Temperaturschwankungen unterschiedliche
Ausdehnungen von Leiter und Kontaktelement auftreten.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dargestellt.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 das Ende eines Leiters der Anordnung nach der Erfindung mit schematisch angedeuteter
Anordnung von Federelement und Kontaktelement.
Fig. 2 das Ende des Leiters mit montiertem Kontaktelement einschließlich Federelement.
Fig. 3 einen Schnitt durch ein Federelement als Einzelteil in vergrößerter Darstellung.
Fig. 4 und 5 Stirnansichten des Federelements nach Fig. 3 in zwei unterschiedlichen
Positionen desselben.
[0010] Als Leiter wird im folgenden ein massiver, aus Aluminium bestehender Leiter beschrieben,
stellvertretend auch für einen aus Aluminiumdrähten oder aus kupferplattierten Drähten
bestehenden Litzenleiter und für entsprechende Aluminiumlegierungen.
[0011] In Fig. 1 ist das Ende eines von seiner Isolierung 1 befreiten Leiters 2 dargestellt.
Um das Ende des Leiters 2 soll ein vorzugsweise aus Kupfer bestehendes Kontaktelement
3 herumgelegt werden, das mit mindestens einem weiterführenden Leiter 4 verbunden
ist. Es ist in Fig. 1 ebenso schematisch angedeutet wie ein Federelement 5, das zwischen
Leiter 2 und Kontaktelement 3 angebracht werden soll. Das Federelement 5 besteht mit
Vorteil aus Federstahl. Es ist vorzugsweise aus Gründen der Kontaktsicherheit beschichtet,
und zwar in bevorzugter Ausführungsform mit Zinn.
[0012] Ein geeignetes Federelement 5 ist in Fig. 3 genauer dargestellt. Zwischen Leiter
1 und Kontaktelement 3 soll mindestens ein Federelement 5 eingesetzt werden, das dann
den Leiter 1 vorzugsweise rundum umgibt. Das Federelement 5 kann aber auch aus zwei
oder mehr federnden Teilen bestehen, die um den Leiter 1 herum angeordnet sind. Zur
Herstellung der elektrisch leitenden Verbindung zwischen Leiter 1 und Kontaktelement
3 wird dasselbe, vorzugsweise in einer Crimpverbindung, um den Leiter 2 und das Federelement
5 herumgepreßt. Dabei wird entsprechend Fig. 2 gleichzeitig das Federelement 5 entgegen
seiner Federwirkung auf kleinere radiale Abmessungen zusammengedrückt.
[0013] Das Federelement 5 ist - wie bereits erwähnt - mit Vorzug einteilig ausgeführt. So
ein als eine Art Käfig ausgebildetes Federelement 5 geht in vergrößerter Darstellung
aus den Fig. 3 und 4 hervor. Es hat eine Anzahl von Federarmen 6, die parallel zueinander
verlaufen und in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt sind. Sie sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel an ihrem einen Ende durch einen offenen Ring 7 miteinander verbunden,
dessen im Bereich eines axialen Schlitzes 8 liegende Kanten gemäß Fig. 5 einander
überlappend übereinander geschoben werden können. Das kann erfolgen, wenn das Federelement
5 beim Anbringen des Kontaktelements 3 um den Leiter 1 herum zusammengedrückt wird.
Die Federarme 6 des Federelements 5 können auch an beiden Enden durch einen offenen
Ring miteinander verbunden sein.
[0014] Bei der Montage des Kontaktelements 3 wird beispielsweise wie folgt vorgegangen:
[0015] Das Ende des Leiters 2 wird auf vorgegebener Länge von seiner Isolierung 1 befreit.
Nach einer möglicherweise zusätzlich erfolgenden Behandlung des Leiters, die hier
von untergeordneter Bedeutung ist, wird danach das Federelement 5 auf den Leiter 2
aufgeschoben. Anschließend wird das Kontaktelement 3 um das Federelement 5 herumgelegt
und zusammen mit demselben um den Leiter 2 herumgepreßt, so daß sich das in Fig. 2
dargestellte Bild ergibt. Durch diesen Preßvorgang sind die Federarme 6 des Federelements
5 entgegen ihrer Federkraft bzw. Federwirkung zusammengedrückt. Sie drücken dadurch
ständig in radialer Richtung gegen den Leiter 2 einerseits und das Kontaktelement
3 andererseits, und zwar auch dann, wenn die radialen Abmessungen des Leiters 2 sich
durch Fließen oder temperaturbedingte Schwankungen in dem oben erwähnten Bereich von
wenigen µm ändern.
1. Anordnung zum Kontaktieren eines Aluminium enthaltenden elektrischen Leiters, bei
welcher um den Leiter herum ein metallisches Kontaktelement fest anliegend herumgeformt
ist, an das mindestens ein weiterführender elektrischer Leiter angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Leiter (2) und dem Kontaktelement (3) mindestens ein elektrisch gut
leitendes, metallisches Federelement (5) angebracht ist, das nach Montage des Kontaktelements
(3) durch dasselbe entgegen seiner Federwirkung zusammengedrückt ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement (5) aus Federstahl besteht.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement (5) verzinnt ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement (5) den Leiter (2) als einteiliges Bauteil rundum umgibt.
5. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement (5) eine Mehrzahl von parallel zueinander verlaufenden Federarmen
(6) aufweist, die zumindest an einem ihrer Enden miteinander verbunden sind.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente