[0001] Die Erfindung betrifft einen Schrank, insbesondere Hochschrank, mit einem Schrankkorpus
und einem Schrankauszug, der mittels einer unteren Ausziehführung, die eine schrankkorpusfeste
Korpusschiene und eine verschiebbare Ausziehschiene umfasst, und mittels einer oberen
Ausziehführung, die eine schrankkorpusfeste Korpusschiene und eine verschiebbare Ausziehschiene
umfasst, aus dem Schrankkorpus in eine Ausziehrichtung ausziehbar und entgegen der
Ausziehrichtung einschiebbar ist und der im ausgezogenen Zustand um eine vertikale
Achse gegenüber einer Grundstellung, in der er parallel zur Ausziehrichtung ausgerichtet
ist, um mindestens 45°, vorzugsweise beidseitig um mindestens 90°, verschwenkbar ist
und der im ausgezogenen und gegenüber der Grundstellung verschwenkten Zustand von
einer Blockiervorrichtung gegen ein Einschieben blockiert ist, welche einen beim Verschieben
der Ausziehschiene der oberen Ausziehführung mit der Ausziehschiene mitbewegten und
bei der Verschwenkung des Schrankauszugs zwischen einer Freigabestellung, in der er
ein Einfahren des Schrankauszugs freigibt, und einer Sperrstellung, in der er durch
Anlage an mindestens einem schrankkorpusfesten Anschlag ein Einschieben des Schrankauszugs
sperrt, um eine quer zur Ausziehrichtung liegende Schwenkachse verschwenkten Sperrarm
aufweist.
[0002] Schränke, insbesondere Hochschränke, bei denen ein Schrankauszug im ausgezogenen
Zustand um eine vertikale Achse verschwenkbar ist, sind bekannt, beispielsweise aus
der
EP 1 161 899 A1. Um ein Einschieben des Schrankauszugs im verschwenkten Zustand zu verhindern, sind
Blockiervorrichtungen bekannt geworden. Bei einer vorbekannten Blockiervorrichtung
ist an der Ausziehschiene der unteren Ausziehführung ein Blockierhebel um eine horizontale,
parallel zur Ausziehrichtung ausgerichtete Achse verschwenkbar gelagert. Beim Verschwenken
des Schrankauszugs wird der Blockierhebel von einer Freigabestellung in eine Blockierstellung
verschwenkt, in der er mit einem stirnseitigen Anschlag der Korpusschiene zusammenwirkt,
um ein Einschieben der Ausziehschiene zu Blockieren. Diese vorbekannte Einrichtung
ist auch in der
AT 503 010 A4 beschrieben.
[0003] Weitere Blockiervorrichtungen zur Verhinderung des Einschiebens des verschwenkten
Schrankauszugs gehen aus der
DE 43 08 195 A1 und der
EP 1 479 318 B1 hervor. Die aus der
DE 43 08 195 A1 bekannte Ausziehführung umfasst Laufwagen, die in oberen und unteren Führungsschienen
verschieblich sind. Die Laufwagen sind im Wesentlichen L-förmig ausgebildet und umfassen
einen Längsarm und einen Querarm. Im Querarm sind zwei zylindrische Zahnräder drehbar
gelagert, die miteinander gekoppelt sind und in Verzahnungen der Führungsschienen
eingreifen. Die Zahnräder der oberen und unteren Laufwagen sind über eine Drehwelle
gekoppelt. Die Längsarme der Laufwagen sind über Stützräder entlang der Führungsschienen
verfahrbar. Weiters ist am Längsarm ein Blockierhebel um eine vertikale Achse verschwenkbar
gelagert. Im ausgezogenen Zustand des Hochschranks ragt der Längsarm aus der Führungsschiene
heraus und der Blockierhebel ist durch Federkraft um die vertikale Achse verschwenkt
und wirkt mit einem korpusfesten Anschlag zusammen.
[0004] Aus der
EP 1 479 318 B1 geht eine Einrichtung der eingangs genannten Art mit einer im Bereich der oberen
Ausziehführung angeordneten Blockiervorrichtung hervor. Hierbei wird durch eine Exzenterbaugruppe
beim Verschwenken des Schrankauszugs ein Sperrarm um eine vertikale Achse verschwenkt.
Ein hinteres Ende des Sperrarms kommt dadurch vor einen korpusfesten Anschlag zu liegen,
wodurch ein Einschieben des Schrankauszugs blockiert wird. Diese Konstruktion ist
allerdings relativ aufwändig.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen,
die eine einfache Ausbildung und zuverlässige Funktion ermöglicht. Erfindungsgemäß
gelingt dies durch einen Schrank mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0006] Bei einer erfindungsgemäßen Einrichtung liegt die Schwenkachse des Sperrarms in einem
Winkelbereich von 0° bis 45° zur Horizontalen, vorzugsweise horizontal. Wenn der Schrankauszug
ausgehend von seiner Grundstellung in eine verschwenkte Stellung mit einem ausreichenden
Schwenkwinkel verschwenkt wird, so erfolgt die Verschwenkung des Sperrarms von seiner
Freigabestellung in seine Sperrstellung durch die Schwerkraft. Günstigerweise kann
hierbei die Sperrstellung des Sperrarms bereits bei einem relativ geringen Schwenkwinkel
des Schrankauszugs eingenommen werden, beispielsweise zumindest für Schwenkwinkel
von mehr als 10° gegenüber der Grundstellung, vorzugsweise zumindest für Schwenkwinkel
von mehr als 5° gegenüber der Grundstellung.
[0007] In der Sperrstellung des Sperrarms wirkt mindestens eine Anlagefläche des Sperrarms,
die sich beispielsweise am zum Schrankkorpus gerichteten Ende des Sperrarms befindet,
mit einem korpusfesten Anschlag zusammen, wodurch ein Einschieben der Ausziehschiene
der oberen Ausziehführung und damit des Schrankauszugs blockiert ist.
[0008] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Sperrarm an einem an
der Ausziehschiene der oberen Ausziehführung verschiebbar gelagerten Lagerschlitten
verschwenkbar gelagert. Die Position dieses Lagerschlittens relativ zur Ausziehschiene
hängt hierbei vom Schwenkwinkel des Schrankauszugs um seine vertikale Achse ab. Dadurch
kann, wenn der Schrankauszug ausgehend von seiner Grundstellung zunehmend verschwenkt
wird, die Anlagefläche des Schwenkarms in Richtung zum Anschlag verschoben werden,
vorzugsweise ab einem bestimmten Wert des Schwenkwinkels des Schrankauszugs an den
Anschlag angedrückt werden. Es kann dadurch eine Verringerung des Spiels bzw. Beseitigung
des Spiels der Blockiervorrichtung im verschwenkten Zustand des Schrankauszugs erreicht
werden.
[0009] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand der beiliegenden
Zeichnung erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Schrägsicht eines ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung, im ausgezogenen
unverschwenkten Zustand des Schrankauszugs;
- Fig. 2
- eine Schrägsicht aus einem anderen Blickwinkel, der Schrankauszug teilweise verschwenkt;
- Fig. 3
- eine Schrägsicht aus einem anderen Blickwinkel, der Schrankauszug um 90° verschwenkt;
- Fig. 4 bis 6
- vergrößerte Ausschnitte A, B, C aus den Fig. 1 bis 3;
- Fig. 7
- eine Seitenansicht eines oberen Abschnitts des Schrankauszugs im eingeschobenen Zustand;
- Fig. 8
- einen Schnitt entlang der Linie D-D von Fig. 7;
- Fig. 9
- eine Seitenansicht entsprechend Fig. 7, aber im ausgezogenen, unverschwenkten Zustand
des Schrankauszugs;
- Fig. 10
- eine Seitenansicht entsprechend Fig. 9, aber im um 45° verschwenkten Zustand des Schrankauszugs;
- Fig. 11
- einen Schnitt entlang der Linie E-E von Fig. 10;
- Fig. 12
- eine Seitenansicht entsprechend Fig. 10, aber im um 90° verschwenkten Zustand des
Schrankauszugs;
- Fig. 13
- einen Schnitt entlang der Linie F-F von Fig. 12;
- Fig. 14
- eine Vorderansicht auf den eingeschobenen Schrankauszug zusammen mit den Seitenwänden
des Schrankkorpus, Blickrichtung G in Fig. 7, teilweise im Schnitt entlang der Linie
H-H von Fig. 7;
- Fig. 15
- eine Unteransicht eines Abschnitts des oberen Rahmenschenkels des Schrankauszugs,
Blickrichtung I in Fig. 7;
- Fig. 16 und 17
- Darstellungen entsprechend den Fig. 14 und 15, aber in einer anderen Drehstellung
der Stellhülse;
- Fig. 18
- eine Schrägsicht im Bereich des oberen Endes des Schrankauszugs und der oberen Ausziehführung,
wobei Teile hierbei explosionsartig auseinandergezogen dargestellt sind;
- Fig. 19
- eine vergrößerte Schrägsicht der Stellhülse.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Fig. 1 bis 17
erläutert. Der Schrank gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist in Form eines Hochschranks
ausgebildet Der Schrankauszug 1, der aus dem in den Fig. 1 bis 3 nur teilweise dargestellten
Schrankkorpus 2 ausziehbar ist, umfasst einen Rahmen mit vertikalen und horizontalen
Rahmenschenkeln 3, 4. Zwischen die vertikalen Rahmenschenkel 3 sind Ablagen 5 einsetzbar,
beispielsweise Körbe, Schalen, Fächer oder Tablare o. dgl.. Am vorderen vertikalen
Rahmenschenkel 3 ist weiters eine Frontblende 6 angebracht. Der Schrankauszug 1 könnte
auch eine andere Ausbildung aufweisen.
[0011] Zum Ausziehen des Schrankauszugs 1 in eine Ausziehrichtung 7 und zum Einschieben
des Schrankauszugs 1 entgegen der Ausziehrichtung 7 dienen eine untere und eine obere
Ausziehführung 8, 9. Die untere Ausziehführung 8 ist unterhalb des Schrankauszugs
1 angeordnet und trägt dessen Gewicht. Die obere Ausziehführung 9 ist oberhalb des
Schrankauszugs 1 angeordnet und dient insbesondere zur Seitenführung bzw. Abstützung
des Schrankauszugs 1 gegen eine Verkippung.
[0012] Die Ausziehführungen 8, 9 weisen jeweils eine mit dem Schrankkorpus 2 verbundene
Korpusschiene 10, 13 und eine mit dem Schrankauszug 1 verbundene Ausziehschiene 12,
15 auf, die gegenüber der Korpusschiene 10, 13 verschiebbar ist.
[0013] Vorzugsweise besitzt die untere Ausziehführung 8 zusätzlich eine Mittelschiene 11,
wobei ein Vollauszug oder auch ein Überauszug realisierbar ist. Die untere Ausziehführung
8 ist beispielsweise in Form einer Rollenausziehführung ausgebildet, bei der die Schienen
10-12 durch an den Schienen drehbar gelagerten Laufrollen gegeneinander verschiebbar
sind. Beispielsweise kann die Ausziehführung hierbei in Form eines herkömmlichen Differentialauszuges
ausgebildet sein, bei welchem alle Laufrollen an der Mittelschiene 11 drehbar gelagert
sind. Auch andere Ausbildungen von Ausziehführungen sind einsetzbar, beispielsweise
eine Ausbildung in Form eines herkömmlichen Teleskopauszugs.
[0014] Die obere Ausziehführung 9 ist beispielsweise in Form einer Kugelführung ausgebildet,
bei der die Schienen 13 - 15 über Kugeln gegeneinander verschiebbar sind. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel besitzt die obere Ausziehführung 9 zusätzlich zur Korpusschiene
13 und Ausziehschiene 15 eine Mittelschiene 14, die beispielsweise von zwei miteinander
vernieteten Teilschienen 14a, 14b gebildet werden kann (vgl. Fig. 18). Solche Ausziehführungen
sind bekannt. Auch andere Ausbildungen von Ausziehführungen sind einsetzbar.
[0015] Der Schrankauszug 1 ist mit der Ausziehschiene 12 der unteren Ausziehführung 8 mittels
eines unteren Drehlagers 16 und mit der Ausziehschiene 15 der oberen Ausziehführung
9 mittels eines oberen Drehlagers 17 verbunden. Dadurch ist der Schrankauszug 1 im
ausgezogenen Zustand um eine vertikale Achse 18 um mindestens 45° verschwenkbar. Vorzugsweise
ist der Schrankauszug 1 ausgehend von einer Grundstellung, in der er parallel zur
Ausziehrichtung 7 ausgerichtet ist (vgl. Fig. 1 und 9), in beide Drehrichtungen um
mindestens 90° verschwenkbar.
[0016] Um im ausgezogenen und verschwenkten Zustand des Schrankauszugs 1 ein Einschieben
der unteren Ausziehführung 8 zu blockieren, ist ein an der Ausziehschiene 12 der unteren
Ausziehführung 8 um eine parallel zur Ausziehrichtung 7 liegende Kippachse verschwenkbar
gelagerter Blockierhebel 19 vorhanden. Der Blockierhebel besitzt bezüglich einer Vertikalebene,
in der die Kippachse liegt, bzw. im Querschnitt durch die Ausziehschiene 12 gesehen
beidseitig abstehende Arme 20, 21. In der Grundstellung des Schrankauszugs 1 ist dieser
bezogen auf die Richtung der Verschwenkbarkeit des Schrankauszugs 1 formschlüssig
mit dem Blockierhebel 19 verbunden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt der Blockierhebel
19 hierzu an seiner Oberseite eine Vertiefung, in welche ein Teil des Schrankauszugs
1 ragt, beispielsweise eine vom unteren Drehlager 16 verschwenkbar gelagerte Befestigungsschiene
22 an der der untere horizontale Rahmenschenkel 4 des Schrankauszugs 1 befestigt ist.
[0017] Befindet sich der Schrankauszug 1 nicht in seinem vollständig ausgezogenen Zustand,
so übergreifen die Arme 20, 21 des Blockierhebels 19 die Korpusschiene 10 der unteren
Ausziehführung, sodass eine Verschwenkung des Blockierhebels 19 blockiert ist. Durch
die formschlüssige Verbindung des Schrankauszugs 1 mit dem Blockierhebel 19 ist dadurch
auch die Verschwenkung des Schrankauszugs 1 um die vertikale Achse 18 blockiert.
[0018] Im vollständig ausgezogenen Zustand des Schrankauszugs 1 bzw. der Ausziehschiene
12 der unteren Ausziehführung 8 kommen die Arme 20, 21 vor das vordere Ende der Korpusschiene
10 der unteren Ausziehführung 8 zu liegen. Wir der Schrankauszug 1 nunmehr ausgehend
von seiner Grundstellung verschwenkt, so verschwenkt er hierbei den Blockierhebel
19, wodurch der Formschluss mit dem Schrankauszug 1 aufgehoben wird und dieser verschwenkt
werden kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel fährt hierbei die Befestigungsschiene
22 aus der Vertiefung des Blockierhebels 19 aus. In dieser verschwenkten Stellung
des Blockierhebels 19 blockiert der Blockierhebel 19 ein Einschieben der unteren Ausziehführung
8, indem er mit einem korpusfesten Anschlag zusammenwirkt, im gezeigten Ausführungsbeispiel
mit dem bezogen auf die Ausziehrichtung 7 vorderen stirnseitigen Ende der Korpusschiene
10 der unteren Ausziehführung 8. Beim Zurückschwenken des Schrankauszugs 1 in seine
Grundstellung wird der Blockierhebel 19 wieder in seine Mittelstellung verschwenkt
und der Schrankauszug 1 kann eingeschoben werden.
[0019] Es ist weiters eine Blockiervorrichtung vorhanden, die ein Einschieben des ausgezogenen
und verschwenkten Schrankauszugs 1 durch Blockierung des Einschiebens der oberen Ausziehführung
9 blockiert. Diese Blockiervorrichtung umfasst einen Sperrarm 23, der von der Ausziehschiene
15 der oberen Ausziehführung 9 getragen ist und sich mit dieser bei ihrem Ausziehen
in die Ausziehrichtung 7 und beim Einschieben entgegen der Ausziehrichtung 7 mitbewegt.
Der Sperrarm 23 ist um eine rechtwinklig zur Ausziehrichtung 7 stehende, horizontale
Schwenkachse 24 verschwenkbar gelagert, und zwar zwischen einer Freigabestellung und
einer Sperrstellung. Die Sperrstellung wird eingenommen, wenn im ausgezogenen Zustand
des Schrankauszugs 1 dieser gegenüber seiner Grundstellung verschwenkt ist, und zwar
weiter als ein bestimmter Schwellenwert seines Schwenkwinkels. Beispielsweise beträgt
dieser Schwellenwert weniger als 5°, sodass beim Verschwenken des Schrankauszugs 1
sehr rasch die Blockierung der oberen Ausziehführung 9 erreicht wird. In seiner Sperrstellung
wirkt mindestens eine Anlagefläche 25 des Sperrarms 23 mit einem schrankkorpusfesten
Anschlag 26 zusammen. Die mindestens eine Anlagefläche 25 des Sperrarms 23 liegt dem
zugehörigen schrankkorpusfesten Anschlag 26 gegenüber (bezogen auf die Ausziehrichtung
7) oder an diesem an. Vorzugsweise befindet sich diese Anlagefläche 25 am dem Schrankkorpus
2 zugewandten stirnseitigen Ende des Sperrarms 23. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
besitzt der Sperrarm 23 im Querschnitt gesehen beidseitig der Ausziehschiene 15 der
oberen Ausziehführung 9 liegende Abschnitte, die an einem stirnseitigen Ende jeweils
eine Anlagefläche 25 zum Zusammenwirken mit jeweils einem korpusfesten Anschlag 26
aufweisen.
[0020] Ein jeweiliger korpusfester Anschlag 26 kann beispielsweise über ein Halteteil 27
am Schrankkorpus 2 oder an der Korpusschiene 13 der oberen Ausziehführung 9 befestigt
sein.
[0021] Wenn der Schrankauszug 1 ausgehend von einer verschwenkten Stellung, in welcher sich
der Sperrarm 23 in seiner Sperrstellung befindet, in seine Grundstellung zurückgeschwenkt
wird, so wirkt der Schrankauszug 1 oder ein mit diesem bei dessen Verschwenkung mitbewegtes
Teil mit dem Sperrarm 23 zusammen, um diesen zurück in seine Freigabestellung zu verschwenken.
In der aus den Fig. 1, 4, 7 und 9 ersichtlichen Freigabestellung kann der Sperrarm
23 bzw. dessen mindestens eine Anlagefläche 25 am mindestens einen Anschlag 26 vorbeigeführt
werden, wodurch ein Einschieben der Ausziehschiene 15 der oberen Ausziehführung 9
und somit des Schrankauszugs 1 ermöglicht ist. Die Verschwenkung des Sperrarms 23
in seine Freigabestellung erfolgt vorzugsweise durch ein am Schrankauszug 1 angebrachtes
Betätigungsteil 28, welches in vertikaler Richtung federelastisch auslenkbar ist.
Dadurch können Toleranzen in der Position des Schrankauszugs 1 gegenüber dem Sperrarm
23 aufgenommen werden. Das Betätigungsteil 28 weist für beide Schwenkrichtungen des
Schrankauszugs 1 Anlaufschrägen 30 auf, die mit Anlaufschrägen 29 des Sperrarms 23
zusammenwirken (Fig. 5). Statt dessen könnte auch nur eines der beiden zusammenwirkenden
Teile Anlaufschrägen aufweisen.
[0022] Das Betätigungsteil 28 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel am oberen horizontalen
Rahmenschenkel 4 angebracht.
[0023] Beim Verschwenken des Schrankauszugs 1 ausgehend von seiner Grundstellung wird der
Eingriff zwischen dem Betätigungsteil 28 und dem Sperrarm 23 aufgehoben, beispielsweise
bereits bei einem Schwenkwinkel von weniger als 5°, und der Sperrarm 23 wird durch
die Schwerkraft von seiner Freigabestellung in seine Sperrstellung verschwenkt. Beim
Zurückschwenken des Schrankauszugs 1 in die Grundstellung wird der Sperrarm 23 vom
Betätigungsteil 28 zurück in seine Freigabestellung angehoben.
[0024] Der Sperrarm 23 ist über einen Lagerschlitten 31 mit der Ausziehschiene 15 der oberen
Ausziehführung 9 verbunden, wobei er am Lagerschlitten 31 um die Schwenkachse 24 verschwenkbar
gelagert ist. Der Lagerschlitten 31 ist an der Ausziehschiene 15 der oberen Ausziehführung
9 in Längsrichtung der Ausziehschiene 15 (also parallel zur Ausziehrichtung 7) verschiebbar
gelagert. Hierbei wird er bei einer Verschwenkung des Schrankauszugs 1 durch eine
Kopplung mit dem Schrankauszug 1 bzw. einem mit dem Schrankauszug 1 bei seiner Verschwenkung
mitverschwenkten Teil in Längsrichtung der Ausziehschiene 15 verschoben und an der
der jeweiligen Schwenkstellung des Schrankauszugs 1 entsprechenden Position bezüglich
der Ausziehschiene 15 unverschiebbar gehalten. Für diese Kopplung mit der Schwenkstellung
des Schrankauszugs 1 dient im gezeigten Ausführungsbeispiel eine im Bereich des oberen
Drehlagers 17 angeordnete Exzentereinrichtung. Diese umfasst ein bei der Verschwenkung
des Schrankauszugs 1 mitverschwenktes Schubteil 32, welches mit dem Lagerschlitten
31 zusammenwirkt und diesen bei einer von der Grundstellung des Schrankauszugs 1 ausgehenden
Verschwenkung des Schrankauszugs 1 gegenüber der Ausziehschiene 15 in Richtung zum
Schrankkorpus 2 verschiebt.
[0025] Dieses Schubteil 32 ist an einem Zwischenstück 33 angeordnet, welches drehfest mit
dem Schrankauszug 1 verbunden ist und eine Bohrung 35 aufweist, die von einem die
vertikale Achse 18 bildenden Achsbolzen 34 durchsetzt ist. Hierbei ist das Zwischenstück
33 bei der dargestellten Ausführungsform des Schrankauszugs 1 unverdrehbar am oberen
horizontalen Rahmenschenkel 4 gehalten, beispielsweise in Ausnehmungen 36 in Seitenschenkeln
des Rahmenschenkels 4 eingeschnappt.
[0026] Anstelle einer einstückigen Ausbildung des Schubteils 32 und des Zwischenstücks 33
könnten diese auch aus miteinander verbundenen Teilen bestehen.
[0027] Das exzentrisch zur vertikalen Achse 18 angeordnete Schubteil 32 ragt in eine topfartige
Vertiefung 37 an der Unterseite des Lagerschlittens 31, wobei eine zylindermantelförmige
Schubfläche 38 des Schubteils 32 mit der die Vertiefung 37 begrenzenden Wand 39 zusammenwirkt.
[0028] Wenn der Schrankauszug 1 ausgehend von seiner Grundstellung verschwenkt wird, so
wird durch die Verschiebung des Lagerschlittens 31 die mindestens eine Anlagefläche
25 des Sperrarms 23 in Richtung zum zugeordneten Anschlag 26 verschoben bzw. an diesen
angedrückt, sodass ein Spiel zwischen dem Sperrarm 23 und dem mindestens einen Anschlag
26 verringert bzw. ausgeschlossen wird. Günstigerweise besteht der Sperrarm 23 im
Bereich der mindestens einen Anlagefläche 25 und/oder der mindestens eine Anschlag
26 zumindest im Bereich seiner mit der Anlagefläche 25 zusammenwirkenden Oberfläche
aus einem gummielastisch komprimierbaren Material.
[0029] In die Bohrung 35 des Zwischenstücks 33 ist eine Stellhülse 40 eingesetzt, die eine
den Achsbolzen 34 aufnehmende Bohrung 41 aufweist. Die Bohrung 41 ist hierbei zur
vertikalen Achse 18 exzentrisch angeordnet. Es wird somit eine Exzentereinrichtung
ausgebildet, mittels der durch Verdrehung der Stellhülse 40 um die vertikale Achse
18 eine Seitenadjustierung des Schrankauszugs 1 ermöglicht wird. Zur Verdrehung der
Stellhülse 40 dient beispielsweise eine Rändelscheibe 42. Die Stellhülse 40 ist in
der jeweils eingestellten Drehstellung reibschlüssig oder formschlüssig gehalten oder
feststellbar. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine Rastvorrichtung ausgebildet,
wobei ein am Zwischenstück 33 angebrachter Zapfen 43, der ein Loch im oberen horizontalen
Rahmenschenkel 4 durchsetzt, mit der Rändelscheibe 42 zusammenwirkt. Eine Rastvorrichtung
zur Feststellung der Stellhülse 40 in der eingestellten Position könnte auch in anderer
Weise ausgebildet sein.
[0030] Unterschiedliche Modifikationen des gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind
denkbar und möglich, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. So könnte beispielsweise
in einer vereinfachten Ausführungsform der Lagerschlitten 31 auch entfallen und die
Schwenkachse 24 des Sperrarms 23 unverschiebbar gegenüber der Ausziehschiene 15 sein.
[0031] Grundsätzlich denkbar und möglich wäre es auch, dass der Sperrarm 23 beidseitig seiner
Schwenkachse sich erstreckende Abschnitte aufweist, also nach Art eines zweiarmigen
Hebels ausgebildet ist. Beim Verschwenken des Schrankauszugs 1 in seine Grundstellung
könnte dann der vom Schrankkorpus weggerichtete Abschnitt des Sperrarms durch den
Schrankauszug 1 bzw. ein daran angebrachtes Teil angehoben werden, um den Sperrarm
23 in seine Freigabestellung zu verschwenken. Der zum Schrankkorpus gerichtete Abschnitt
des Sperrarms 23 würde sich hierbei absenken und in der abgesenkten Position außer
Eingriff mit dem mindestens einen korpusfesten Anschlag stehen. Bevorzugt ist es aber,
dass der Schrankauszug 1 mit dem Sperrarm 23 an einer Stelle zusammenwirkt, die im
ausgezogenen Zustand des Schrankauszugs 1 näher beim Schrankkorpus liegt als die Schwenkachse
24 des Sperrarms 23. Der Sperrarm 23 kann dann als von der Schwenkachse 24 sich in
Richtung zum Schrankkorpus 2 erstreckender einarmiger Hebel ausgebildet sein.
[0032] Obwohl eine horizontal liegende Ausrichtung der Schwenkachse 24 bevorzugt ist, wäre
auch eine Abweichung von dieser Lage von bis zu 45° denkbar und möglich.
Legende
zu den Hinweisziffern:
[0033]
- 1
- Schrankauszug
- 2
- Schrankkorpus
- 3
- vertikaler Rahmenschenkel
- 4
- horizontaler Rahmenschenkel
- 5
- Ablage 30
- 6
- Frontblende
- 7
- Ausziehrichtung
- 8
- untere Ausziehführung
- 9
- obere Ausziehführung
- 10
- Korpusschiene 35
- 11
- Mittelschiene
- 12
- Ausziehschiene
- 13
- Korpusschiene
- 14
- Mittelschiene
- 15
- Ausziehschiene 40
- 16
- unteres Drehlager
- 17
- oberes Drehlager
- 18
- vertikale Achse
- 19
- Blockierhebel
- 20
- Arm 45
- 21
- Arm
- 22
- Befestigungsschiene
- 23
- Sperrarm
- 24
- Schwenkachse
- 25
- Anlagefläche
- 26
- Anschlag
- 27
- Halteteil
- 28
- Betätigungsteil
- 29
- Anlaufschräge
- 30
- Anlaufschräge
- 31
- Lagerschlitten
- 32
- Schubteil
- 33
- Zwischenstück
- 34
- Achsbolzen
- 35
- Bohrung
- 36
- Ausnehmung
- 37
- Vertiefung
- 38
- Schubfläche
- 39
- Wand
- 40
- Stellhülse
- 41
- Bohrung
- 42
- Rändelscheibe
- 43
- Zapfen
1. Schrank, insbesondere Hochschrank, mit einem Schrankkorpus (2) und einem Schrankauszug
(1) der mittels einer unteren Ausziehführung (8), die eine schrankkorpusfeste Korpusschiene
(10) und eine verschiebbare Ausziehschiene (12) umfasst, und mittels einer oberen
Ausziehführung (9), die eine schrankkorpusfeste Korpusschiene (13) und eine verschiebbare
Ausziehschiene (15) umfasst, aus dem Schrankkorpus (2) in eine Ausziehrichtung (7)
ausziehbar und entgegen der Ausziehrichtung (7) einschiebbar ist und der im ausgezogenen
Zustand um eine vertikale Achse (18) gegenüber einer Grundstellung, in der er parallel
zur Ausziehrichtung (7) ausgerichtet ist, um mindestens 45°, vorzugsweise beidseitig
um mindestens 90°, verschwenkbar ist und der im ausgezogenen und gegenüber der Grundstellung
verschwenkten Zustand von einer Blockiervorrichtung gegen ein Einschieben blockiert
ist, welche einen beim Verschieben der Ausziehschiene (15) der oberen Ausziehführung
(9) mit der Ausziehschiene (15) mitbewegten und bei der Verschwenkung des Schrankauszugs
(1) zwischen einer Freigabestellung, in der er ein Einfahren des Schrankauszugs (1)
freigibt, und einer Sperrstellung, in der er durch Anlage an mindestens einem schrankkorpusfesten
Anschlag (26) ein Einschieben des Schrankauszugs (1) sperrt, um eine quer zur Ausziehrichtung
(7) liegende Schwenkachse (24) verschwenkten Sperrarm (23) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (24) des Sperrarms (23) in einem Winkelbereich von 0° bis 45° zur
Horizontalen liegt und die Verschwenkung des Sperrarms (23) von seiner in der Grundstellung
des Schrankauszugs (1) eingenommenen Freigabestellung in seine im verschwenkten Zustand
des Schrankauszugs (1) eingenommene Sperrstellung durch die Schwerkraft erfolgt.
2. Schrank nach Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (24) des Sperrarms (23) horizontal ausgerichtet ist.
3. Schrank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (24) des Sperrarms (23) rechtwinklig zur Ausziehrichtung (7) steht.
4. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine in der Sperrstellung des Sperrarms (23) mit dem oder einem der schrankkorpusfesten
Anschläge (26) zusammenwirkende Anlagefläche (25) des Sperrarms (23) bei der Verschwenkung
des Sperrarms (23) von der Freigabestellung in die Sperrstellung absenkt.
5. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrarm (23) an einem Lagerschlitten (31) verschwenkbar gelagert ist, welcher
an der Ausziehschiene (15) der oberen Ausziehführung (9) in deren Längsrichtung verschiebbar
gelagert ist und dessen Position an der Ausziehschiene (15) vom Schwenkwinkel des
Schrankauszugs (1) abhängt.
6. Schrank nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein bei der Verschwenkung des Schrankauszugs (1) mit diesem mitverschwenktes Schubteil
(32) vorhanden ist, welches mit dem Lagerschlitten (31) zusammenwirkt und diesen bei
einer von der Grundstellung des Schrankauszugs (1) ausgehenden Verschwenkung des Schrankauszugs
(1) in Richtung zum Schrankkorpus (2) verschiebt.
7. Schrank nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schubteil (32) an einem Zwischenstück (33) angeordnet ist, welches drehfest mit
dem Schrankauszug (1) verbunden ist und eine Bohrung (35) aufweist, die von einem
die vertikale Achse (18) bildenden Achsbolzen (34) durchsetzt ist.
8. Schrank nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bohrung (35) des Zwischenstücks (33) eine um die vertikale Achse (18) verdrehbare
Stellhülse (40) eingesetzt ist, die eine den Achsbolzen (34) aufnehmende Bohrung (41)
aufweist, welche exzentrisch zur vertikalen Achse (18) angeordnet ist.
9. Schrank nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das nockenartige Schubteil (32) in eine Vertiefung (37) des Lagerschlittens (31)
ragt.
10. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verschwenken des Sperrarms (23) von seiner Sperrstellung in seine Freigabestellung
beim Zurückschwenken des Schrankauszugs (1) in seine Grundstellung ein Betätigungsteil
(28) des Schrankauszugs (1) mindestens eine Anlaufschräge (30) aufweist und/oder der
Sperrarm (23) mindestens eine Anlaufschräge (29) aufweist.
11. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein beim Zurückschwenken des Schrankauszugs (1) in seine Grundstellung den Sperrarm
(23) von seiner Sperrstellung in seine Freigabestellung verschwenkendes Betätigungsteil
(28) des Schrankauszugs (1) in vertikaler Richtung federelastisch auslenkbar ist.
12. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrarm (23) im Querschnitt gesehen beidseitig neben der Ausziehschiene (15)
der oberen Ausziehführung (9) liegende Abschnitte aufweist, die jeweils eine in der
Sperrstellung des Sperrarms (23) mit einem Anschlag (26) zusammenwirkende Anlagefläche
(25) aufweisen.
13. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass an der Ausziehschiene (12) der unteren Ausziehführung (8) ein um eine parallel zur
Ausziehrichtung (7) ausgerichtete Kippachse verschwenkbarer Blockierhebel (19) gelagert
ist, der bezogen auf eine Vertikalebene, in der die Kippachse liegt, auf gegenüberliegende
Seiten abstehende Arme (20, 21) aufweist, wobei beim Verschwenken des Schrankauszugs
(1) ausgehend von seiner Grundstellung der Blockierhebel (19) um seine Kippachse verschwenkt
wird und der hierbei nach unten verschwenkte Arm (20, 21) mit einem schrankkorpusfesten
Anschlag zusammenwirkt und ein Einschieben der Ausziehschiene (12) der unteren Ausziehführung
(8) blockiert.