[0001] Die Erfindung betrifft eine Düsenanordnung zur Erzeugung eines Wasserstrahls nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie einen Fontänenstrahlerzeuger mit einer derartigen
Düsenanordnung.
[0002] Derartige Düsenanordnungen sind bekannt. Der Wasserstrahl schießt aus der Düsenöffnung
heraus in einen für einen Betrachter einsehbaren Bereich. Der Wasserstrahl soll dabei
eine möglichst turbulenz- und luftblasenfreie Strömung aufweisen, um als Lichtleiter
verwendet werden zu können. Insbesondere in den Fällen, in denen der Fontänenstrahlerzeuger
überwiegend unterhalb einer Wasseroberfläche verborgen bleiben soll und die Wasseroberfläche
zumindest eine leichte Wellenbewegung aufweisen kann, ist bekannt, die Düsenöffnung
zumindest um die Höhe des maximalen Wellengangs zu verlängern und aus der Wasseroberfläche
hinausragen zu lassen. Hierdurch soll verhindert werden, daß Wellen des Gewässers
auf den Wasserstrahl einwirken und dadurch Turbulenzen in dem Wasserstrahl auslösen.
Nachteilig an derartigen Düsenanordnungen ist jedoch, daß im Bereich der Verlängerung
Turbulenzen und Luftblasen im Wasserstrahl erzeugt werden, die teilweise durch Reibung
zwischen dem Wasserstrahl und der Verlängerung der Düsenöffnung entstehen und teilweise
durch van-der-Waals-Kräfte zwischen dem Wasserstrahl und der Verlängerung der Düsenöffnung
erzeugt werden. Diese stören die Verwendung des Wasserstrahls als Lichtleiter.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Düsenanordnung der eingangs
genannten Art bereitzustellen, die auch in Gewässern mit einer Wellenbewegung einen
besser als Lichtleiter nutzbaren Wasserstrahl erzeugen kann und dabei konstruktiv
einfach und kostengünstig herstellbar ist.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Düsenanordnung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 sowie durch einen Fontänenstrahlerzeuger nach dem Patentanspruch
12 mit einer derartigen Düsenanordnung. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind den Unteransprüchen 2 bis 11 zu entnehmen.
[0005] Durch das Vorsehen einer die Düsenöffnung zumindest bereichsweise umkragenden, auf
der Düsenplatte angeordneten Düsenhülse mit einer inneren Hülsenmantelfläche, die
einen aus der Düsenöffnung austretenden Wasserstrahl in einem Sicherheitsabstand umgibt,
wird erreicht, daß der aus der Düsenöffnung austretende Wasserstrahl durch die Düsenhülse
vor Wellen geschützt ist und gleichzeitig der Wasserstrahl durch Einhalten eines Sicherheitsabstands
zur inneren Hülsenmantelfläche nicht die Mantelfläche berührt, so daß hier keine Turbulenzen
infolge von Reibung und/oder van-der-Waals-Kräften entstehen können. Der Sicherheitsabstand
ist dabei so gewählt, daß ein ungewollter Kontakt der Hülsenmantelfläche mit dem Wasserstrahl
ausgeschlossen ist. Er ist unter anderem abhängig von der Form, der Größe und der
Strömungsgeschwindigkeit des Wasserstrahls sowie von der Form und der Länge der Düsenhülse.
Der Sicherheitsabstand wird dabei im wesentlichen durch den Abstand der Düsenöffnung
zur inneren Hülsenmantelfläche definiert.
[0006] Mit Vorteil weist die Düsenanordnung eine Luftzufuhr zu einem von der inneren Hülsenmantelfläche
umgebenen und vom Wasserstrahl durchquerbaren Hülseninnenraum auf. Der Hülseninnenraum
wird dabei von dem Raum im Inneren der Düsenhülse gebildet, der vom Wasserstrahl durchquert
wird zuzüglich des durch den Sicherheitsabstand zwischen Hülsenmantelfläche und Wasserstrahl
befindlichen Raumes. Durch die Luftzufuhr wird die Bildung eines Unterdrucks im Bereich
zwischen der inneren Hülsenmantelfläche und dem Wasserstrahl unterdrückt. Ein derartiger
Unterdruck kann bei hoher Geschwindigkeit des Wasserstrahls durch das Mitreißen von
Luft im Inneren der Düsenhülse entstehen. Dabei kann der Unterdruck derart stark ausgeprägt
sein, daß der Wasserstrahl unter Bildung von Turbulenzen und Luftblasen an die innere
Hülsenmantelfläche gesaugt wird.
[0007] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Luftzufuhr durch einen
Luftzufuhrkanal sichergestellt, der den Hülseninnenraum mit einem Luftvorrat verbindet.
Der Luftzufuhrkanal ermöglicht in einfacher Weise eine gezielte Lenkung der in den
Hülseninnenraum eintretenden Luft. Mit Vorteil wird dabei der Luftvorrat von der Außenluft
gebildet, wobei der Luftzufuhrkanal einenends in der Außenluft und anderenends im
Hülseninnenraum endet.
[0008] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Luftzufuhrkanal über eine
Luftzufuhröffnung in der inneren Hülsenmantelfläche mit dem Hülseninnenraum verbunden.
Durch diese Konstellation kann auf zusätzliche Elemente zur Einleitung der Luft in
den Hülseninnenraum verzichtet werden, so daß Material eingespart werden kann und
gleichzeitig die Luftzufuhr zuverlässig sichergestellt ist.
[0009] Der Abstand zwischen der Luftzufuhröffnung und der Düsenplatte ist kleiner oder gleich
dem Abstand der Düsenöffnung zur inneren Hülsenmantelfläche. Hierdurch ist sichergestellt,
daß ein Druckausgleich mit der Außenumgebung unmittelbar oberhalb der Düsenplatte
erfolgt. Besonders bevorzugt beginnt die Luftzufuhröffnung dabei unmittelbar oberhalb
der Düsenplatte.
[0010] Der Luftzufuhrkanal wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung zumindest
bereichsweise als umseitig geschlossene Röhre ausgebildet. Diese Ausgestaltung gewährleistet
eine kontrollierte Führung der Luftströme.
[0011] Die Düsenöffnung ist bevorzugt kreisrund. Hierdurch ist die Grenzfläche des Wasserstrahls
zur Umgebungsluft nach dem Austreten des Wasserstrahls aus der Düsenöffnung minimiert,
so daß die geringstmögliche Reibung gewährleistet ist. Hierdurch wird die Bildung
von Turbulenzen und Luftblasen im Wasserstahl minimiert.
[0012] Die Düsenhülse ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung einstückig
mit der Düsenplatte verbunden. Hierdurch ist eine einfach und kostengünstige Herstellung
der Düsenanordnung als Spritzgußformteil möglich.
[0013] Die Düsenhülse und/oder der durch die innere Hülsenmantelfläche begrenzte Hülseninnenraum
haben bevorzugt eine zylindrische Form mit einem Querschnittsdurchmesser, der größer
als der Durchmesser der Düsenöffnung ist.
[0014] Mit Vorteil ist der Sicherheitsabstand so ausreichend dimensioniert, daß auch bei
einem durch die Düsenöffnung und aus einem Hülsenausgang der Düsenhülse austretenden
Wasserstrahl permanent Luft durch den Hülsenausgang in den Hülseninnenraum nachströmt.
Von dem Wasserstrahl mitgerissene Luft wird dadurch ständig durch in den Hülsenausgang
einströmende Luft ersetzt, so daß auch hier kein Unterdruck zwischen dem Wasserstrahl
und der inneren Hülsenmantelfläche entsteht, der ausreicht, den Wasserstrahl an die
innere Hülsenmantelfläche zu saugen. Hierdurch wird die Bildung von Turbulenzen und
Luftblasen im Wasserstrahl infolge von Reibung des Wasserstrahls an der inneren Hülsenmantelfläche
wirksam unterbunden.
[0015] Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen und den nachfolgen beschriebenen schematisch dargestellten
Ausführungsbespielen; es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Düsenanordnung in der Draufsicht,
- Fig. 2
- den Gegenstand aus Fig. 1 in nach der Linie II-II geschnittener Seitenansicht,
- Fig. 3
- eine weitere erfindungsgemäße Düsenanordnung in der Draufsicht,
- Fig. 4
- den Gegenstand aus Fig. 3 in nach der Linie IV-IV geschnittener Seitenansicht und
- Fig. 5
- einen erfindungsgemäßen Fontänenstrahlerzeuger.
[0016] Nachfolgend werden gleichwirkende Teile der Erfindung mit einer einheitlichen Bezugsziffer
versehen.
[0017] Fig. 1 und 2 zeigen eine erste erfindungsgemäße Düsenanordnung 2 zur Erzeugung eines
Wasserstrahls 3, mit einer Düsenplatte 4, die eine Düsenöffnung 6 aufweist. Der Wasserstrahl
3 ist in den Schnittdarstellungen der Fig. 2 und Fig. 4 nicht dargestellt. Die Düsenanordnung
2 weist eine die Düsenöffnung 6 umkragende Düsenhülse 8 mit einer inneren Hülsenmantelfläche
10 auf. Die innere Hülsenmantelfläche 10 umgibt einen aus der Düsenöffnung 4 austretenden
Wasserstrahl 3 in einem Sicherheitsabstand S, der im Idealfall durch den Abstand A
der Hülsenmantelfläche 10 zur Düsenöffnung 4 definiert ist. Durch den Sicherheitsabstand
ist ein ungewollter Kontakt des Wasserstrahls 3 mit der inneren Hülsenmantelfläche
10 ausgeschlossen.
[0018] Die Düsenanordnung 2 weist einen Luftzufuhrkanal 12 auf, der einen von der inneren
Hülsenmantelfläche 10 umgebenen und vom Wasserstrahl 3 durchquerbaren Hülseninnenraum
14 mit einem Luftvorrat 16 verbindet. Der Luftvorrat 16 wird dabei in dem Ausführungsbeispiel
von der Außenluft außerhalb der Düsenanordnung 2 gebildet. Dabei ist der Luftzufuhrkanal
12 über eine Luftzufuhröffnung 18 in der inneren Hülsenmantelfläche 10 mit dem Hülseninnenraum
14 verbunden.
[0019] Der Abstand B zwischen der Luftzufuhröffnung 18 und der Düsenplatte 4 ist kleiner
als der Abstand A der Düsenöffnung 6 zur inneren Hülsenmantelfläche 10. Im Ausführungsbeispiel
ist der Abstand B gleich Null cm, da sich die Luftzufuhröffnung 18 bis zur Düsenplatte
4 erstreckt. Die Luftzufuhröffnung 18 des Luftzufuhrkanals 12 erstreckt sich in der
inneren Hülsenmantelfläche 10 in Strömungsrichtung des Wasserstrahls 3, dargestellt
durch den Pfeil 20, bis zu einem Ende 22 der Düsenhülse 8. Zudem erstreckt sich die
Luftzufuhröffnung 18 parallel zur Längsachse der Düsenanordnung 2, die im Ausführungsbeispiel
der Strömungsrichtung 20 entspricht. Hierdurch ist eine einfache Fertigung der Düsenanordnung
2 als Spritzgußteil ohne zusätzliche Schieber möglich. Der Luftzufuhrkanal 12 wird
dabei von einer Formausnehmung 24 in der inneren Hülsenmantelfläche 10 gebildet und
von der Düsenhülse 8 begrenzt. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine konstruktiv einfache
und gleichzeitig sichere Führung und Zuleitung von Außenluft zum Hülseninnenraum 14.
[0020] Fig. 3 und 4 zeigen eine alternative Ausgestaltung des Luftzufuhrkanals 12. Die Düsenanordnung
4 weist eine äußere Düsenhülse 26 auf, die eine innere Düsenhülse, die der zuvor beschriebenen
Düsenhülse 8 entspricht, umschließt, jedoch durch einen Zwischenraum 28 von der inneren
Düsenhülse 8 umseitig beabstandet ist. Dabei wird der Luftzufuhrkanal 12 bereichsweise
von dem Zwischenraum 28 und darüber hinaus von einem Durchbruch 30 in der inneren
Düsenhülse 8 gebildet. Die äußere Düsenhülse 26 und die innere Düsenhülse 8 haben
bevorzugt die Form von Zylindermänteln.
[0021] Der Zwischenraum 28 ist in Längserstreckung 20 der Düsenanordnung 2, die der Strömungsrichtung
20 entspricht, nicht begrenzt. Hierdurch ist eine einfach Fertigung der Düsenanordnung
2 als Spritzgußerzeugnis möglich.
[0022] Fig. 5 zeigt einen erfindungsgemäßen Fontänenstrahlerzeuger 32 mit einer erfindungsgemäßen
Düsenanordnung 2 in geschnittener Seitenansicht.
1. Düsenanordnung (2) zur Erzeugung eines Wasserstrahls (3), mit einer Düsenplatte (4),
die eine Düsenöffnung (6) aufweist, gekennzeichnet durch eine die Düsenöffnung (6) zumindest bereichsweise umkragende, auf der Düsenplatte
(4) angeordnete Düsenhülse (8) mit einer inneren Hülsenmantelfläche (10), die einen
aus der Düsenöffnung (6) austretenden Wasserstrahl (3) in einem Sicherheitsabstand
(S) umgibt, der einen ungewollten Kontakt mit dem Wasserstrahl (3) ausschließt.
2. Düsenanordnung (2) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Luftzufuhr zu einem von der inneren Hülsenmantelfläche (10) umgebenen und vom
Wasserstrahl (3) durchquerbaren Hülseninnenraum (14).
3. Düsenanordnung (2) nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen Luftzufuhrkanal (12), der den Hülseninnenraum (14) mit einem Luftvorrat (16)
verbindet.
4. Düsenanordnung (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftzufuhrkanal (12) über eine Luftzufuhröffnung (18) in der inneren Hülsenmantelfläche
(10) mit dem Hülseninnenraum (14) verbunden ist.
5. Düsenanordnung (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (B) zwischen der Luftzufuhröffnung (18) und der Düsenplatte (4) kleiner
oder gleich dem Abstand (A) der Düsenöffnung (6) zur inneren Hülsenmantelfläche (10)
ist.
6. Düsenanordnung (2) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Luftzufuhröffnung (18) des Luftzufuhrkanals (12) in der inneren Hülsenmantelfläche
(10) in Strömungsrichtung (20) des Wasserstrahls (3) bis zu einem Ende der Düsenhülse
(22) erstreckt.
7. Düsenanordnung (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftzufuhrkanal (12) von einer Formausnehmung (24) in der inneren Hülsenmantelfläche
(10) gebildet und von der Düsenhülse (8) begrenzt wird.
8. Düsenanordnung (2) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, gekennzeichnet durch eine äußere Düsenhülse (26), die die innere Düsenhülse (8) beabstandet durch einen Zwischenraum (28) umseitig umschließt, wobei der Luftzufuhrkanal (12) zumindest
bereichsweise von dem Zwischenraum (28) gebildet wird.
9. Düsenanordnung (2) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum (28) in Längserstreckung (20) der Düsenanordnung (2) ohne Begrenzung
ist.
10. Düsenanordnung (2) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftzufuhrkanal (12) zumindest bereichsweise als umseitig geschlossene Röhre
ausgebildet ist.
11. Düsenanordnung (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherheitsabstand (S) so ausreichend dimensioniert ist, daß auch bei einem durch
die Düsenöffnung (6) und aus einem Hülsenausgang der Düsenhülse (8) austretenden Wasserstrahl
(3) permanent Luft durch den Hülsenausgang in den Hülseninnenraum (14) nachströmt.
12. Fontänenstrahlerzeuger (32), gekennzeichnet durch eine Düsenanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.