[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpressvorrichtung für rohrförmige Werkstücke mit einer
mindestens zweigliedrigen Pressschlinge, deren Glieder gelenkig miteinander verbunden
sind und die einen öffnungsbereich für das Einführen der Werkstücke aufweist, und
mit einer zweifach doppelarmigen Übertragungszange für die Verbindung der Pressschlinge
mit einer Antriebseinheit, wobei zwischen der Pressschlinge und der übertragungszange
auf jeder Seite des öffnungsbereichs Kopplungselemente angeordnet sind.
[0002] Durch das
DE 297 21 759 U1 ist es bekannt, zwischen den freien Enden der Pressschlinge und der Übertragungszange
Paarungen von Zylinderflächen vorzusehen, durch die das Zusammenziehen der Pressschlinge
mittels der Übertragungszange ermöglicht wird. Diese Ausbildung der Kupplungsstellen
ist zwar hoch belastbar, jedoch kann dadurch die Ebene, in der die Pressschlinge liegt,
nicht gegenüber der übertragungszange und der Antriebseinheit verschwenkt werden,
die infolgedessen immer senkrecht zur Werkstückachse ausgerichtet sind. Dies kann
zu Schwierigkeiten bei Arbeiten unter beengten Raumverhältnissen führen.
[0003] Durch die
EP 1 201 371 B1 und die entsprechende
DE 20018321 U ist es bekannt, solche Kupplungsstellen durch paarungsfähige Kugelflächen zu ersetzen,
um die Ebene, in der die Pressschlinge liegt, gegenüber der Übertragungszange und
der Antriebseinheit verschwenkbar zu machen. Diese Reibungspaarung führt jedoch bei
Punktberührungen beim Betrieb zu sehr hohen Flächenbelastungen, die bei Schwenkbewegungen
der Antriebseinheit unter Belastung einen stärkeren Verschleiss zur Folge haben. Hierbei
muss man sich vor Augen halten, dass die Pressschlinge beim Zuziehen eine radiale
Ausrichtung ihrer Ebene zur Rohrachse vornimmt und dass auch die Bedienungsperson
Schwenkbewegungen der Antriebseinheit ausführen kann. Beim Verpressvorgang steigt
die Kraft innerhalb der Kupplungsstellen von Null bis zu einem sehr hohen Wert, und
Reibungsvorgänge sind bis zu dem Zweitpunkt möglich, in dem die Reibungskraft die
äusseren Kräfte überwiegt.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei dem eingangs angegebenen Stand
der Technik innerhalb der Kupplungsstellen hoch belastbare Flächen vorzusehen und
dennoch ein Umsetzen der Ebene, in der die Pressschlinge liegt, gegenüber der Übertragungszange
und der Antriebseinheit zu ermöglichen, ohne einen hohen Verschleiss in Kauf nehmen
zu müssen.
[0005] Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss dadurch, dass die Veränderung
der Winkelstellung der Pressschlinge relativ zur Übertragungszange durch Umsetzen
der Pressschlinge bei geöffneter Übertragungszange durchführbar, während der Schliess-
und Verpressbewegung der Pressschlinge aber durch mindestens eine Sperreinrichtung
blockiert ist, die den Kopplungselementen zugeordnet ist.
[0006] Dadurch wird die gestellte Aufgabe in vollem Umfange gelöst, nämlich ein Umsetzen
der Ebene, in der die Pressschlinge liegt, gegenüber der übertragungszange und der
Antriebseinheit zu ermöglichen, ohne einen hohen Verschleiss in Kauf nehmen zu müssen.
Während des Schliessens der Pressschlinge und des Verpressvorgangs bleibt die vorher
ausgewählte Winkelstellung der Pressschlinge gegenüber der Übertragungszange erhalten,
so dass nur solche Reibungen auftreten, die durch die Schliessbewegung entstehen,
nicht aber durch Querkräfte hierzu.
[0007] Es ist im Zuge weiterer Ausgestaltungen der Erfindung besonders vorteilhaft, wenn
- entweder einzeln oder in Kombination :
* die Kopplungselemente der Pressschlinge je einen Hohlraum aufweisen, der zwei parallele
seitliche Kupplungsflächen und eine diese überbrückende Kupplungsfläche als Grundfläche
aufweist, und wenn die Kopplungselemente der Übertragungszange je einen Druckkörper
besitzen, der von einer auf dem Umfang geschlossenen ganzzahligen Schaar von identischen
zylindrischen Kupplungsflächen begrenzt ist, deren Verschneidungslinien wenigstens
weitgehend in einer Kugelfläche liegen, wobei der diametrale Abstand dieser Kupplungsflächen
derart gewählt ist, dass diese die seitlichen Kupplungsflächen des Hohlraums in der
Pressschlinge berühren,
* die zylindrischen Kupplungsflächen des Druckkörpers ein kugelähnliches Polygon umschreiben
und eine kugelförmige Polkappe als weitere Kupplungsfläche umschliessen, die beim
Schliessen der Übertragungszange auf die Kupplungsfläche im Grunde des Hohlraums in
der Pressschlinge aufsetzbar ist,
* zwei Druckkörper gegeneinander gerichtet in die Enden der übertragungszange eingesetzt
sind,
* die Kupplungsflächen im Grund der Hohlräume in der Pressschlinge eben ausgebildet
sind,
* die Kupplungsflächen im Grund der Hohlräume in der Pressschlinge kegelförmig ausgebildet
sind,
* die Anzahl der zylindrischen Kupplungsflächen der Druckkörper zwischen 6 und 16
beträgt,
* die Kupplungsflächen der Kopplungselemente der Pressschlingen auf einem Teilumfang
von zinnenförmigen Vorsprüngen mit Zwischenräumen umgeben sind, und wenn der Übertragungszange
mindestens ein Vorsprung zugeordnet ist, der beim Zusammenfügen von Pressschlinge
und Übertragungszange in jeweils einen der Zwischenräume der zinnenförmigen Vorsprünge
der Pressschlinge einführbar ist,
* die Kupplungsflächen der Pressschlinge eben ausgebildet sind und wenn die zinnenförmigen
Vorsprünge imaginäre Achsen besitzen, die senkrecht zu diesen Kupplungsflächen ausgerichtet
sind,
* die Querschnitte der zinnenförmigen Vorsprünge - parallel zur zugehörigen Kupplungsfläche
gesehen - keilförmig sind,
* die Zwischenräume zwischen den zinnenförmigen Vorsprüngen beidseitig durch parallele
Wandflächen begrenzt sind,
* die Zwischenräume zwischen den zinnenförmigen Vorsprüngen auf einem Umfang von maximal
180 Grad um die zugehörige Kupplungsfläche verteilt angeordnet sind,
* die freien Enden der zinnenförmigen Vorsprünge in einer Teilkugelfläche liegen.
* die Vorsprünge der übertragungszange als Zylinderstifte ausgebildet sind,
* die Kupplungsflächen der Übertragungszange ebene Flächen von Kugelsegmenten sind,
deren jeweilige Kugelfläche schwenkbar in einem Nippel gelagert ist, der in dem jeweiligen
Zangenhebel der Übertragungszange befestigt ist, und/oder, wenn
* der Nippel eine Schraubachse aufweist, parallel zu welcher der zylindrische Vorsprung
verläuft.
[0008] Zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes und deren Wirkungsweisen und
weitere Vorteile werden nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 19 näher erläutert.
Es zeigen:
[0009]
- Figur 1
- eine perspektivische Explosionsdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels vor dem
Einsetzen der Pressschlinge in die Übertragungszange,
- Figur 2
- die Stellung der Teile von Figur 1 nach der Ausführung eines Pressvorgangs, ,
- Figur 3
- eine perspektivische Explosionsdarstellung funktionswesentlicher Teile aus Figur 1,
- Figur 4
- die Teile der Figur 3 nach dem gegenseitigen Eingriff,
- Figur 5
- einen Längsschnitt durch den Gegenstand von Figur 4,
- Figur 6
- eine Unteransicht des Gegenstandes nach Figur 5,
- Figur 7
- einen Schnitt durch eine Verpressvorrichtung vor dem Verpressvorgang,
- Figur 8
- einen Schnitt durch eine Verpressvorrichtung nach dem Verpressvorgang,
- Figur 9
- eine perspektivische Darstellung der Verpressvorrichtung nach Figur 7,
- Figur 10
- die Vorrichtung nach Figur 9 mit einer durch Umstecken geänderten ersten Winkelstellung
von Pressschlinge und Übertragungszange,
- Figur 11
- die Vorrichtung nach Figur 9 mit einer durch Umstecken stärker geänderten Winkelstellung
von Pressschlinge und Übertragungszange,
- Figur 12
- eine perspektivische Explosionsdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels vor
dem Einsetzen der Pressschlinge in die Übertragungszange,
- Figur 13
- die Stellung der Teile von Figur 12 nach der Ausführung eines Pressvorgangs, ,
- Figur 14
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Gliedes der Pressschlinge im öffnungsbereich
der Presschlinge nach Figur 12,
- Figur 15
- eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Figur 14,
- Figur 16
- eine Unteransicht des Gegenstandes nach Figur 15,
- Figur 17
- einen Schnitt durch eine Verpressvorrichtung nach Figur 13 vor dem Verpressvorgang,
- Figur 18
- einen Schnitt analog Figur 17 nach dem Verpressvorgang, und
- Figur 19
- eine perspektivische Darstellung der Verpressvorrichtung in einer Stellung nach nach
Figur 17,
[0010] In den Figuren 1 und 2 ist eine Übertragungszange 1 mit zwei doppelarmigen Zangenhebeln
2 und 3 gezeigt, die mittels zweier Bolzen 4 zwischen zwei T-förmigen Laschen 5 gelagert
sind, die mittels Bohrungen 6 an einer bekannten und hier nicht gezeigten Antriebseinheit
befestigt werden kann. Eine solche Antriebseinheit besitzt beispielhaft zwei Walzen,
die mittels einer Kolbenstange zwischen zwei Steuerflächen 7 an den hier freien Enden
der Zangenhebel 2 und 3 geschoben werden können. Auch dies ist bekannt. Als Antriebseinheit
kann allerdings auch eine Zange mit einem Kniehebelsystem verwendet werden, die in
geeigneter Weise mit den in den Figuren nach unten ragenden Enden der Zangenhebel
2 und 3 verbunden ist. In diesem Fall können die Bohrungen 6 auch weggelassen werden.
[0011] Mit dieser Übertragungszange 1 ist eine Pressschlinge 8 verbindbar bzw. verbunden,
die mindestens zwei Glieder 9 besitzt, die um ein Werkstück 10 wie beispielsweise
ein Rohr oder Rohrabschnitt herumgelegt werden können. Zu diesem Zweck besitzt die
Pressschlinge 8, die auch aus drei, vier und mehr Gliedern bestehen kann, mindestens
ein Gelenk 11, das eine Beweglichkeit nur in einer Ebene zulässt, die die Pressrichtung(en)
am Werkstück 10 definiert, sowie einen öffnungsbereich 12 für das Einführen der Werkstücke
10 bzw. das Herumlegen der Pressschlinge 8 um diese Werkstücke 10.
[0012] Der Kern der Erfindung befasst sich mit den Kopplungselementen K1 an den Zangenhebeln
2 und 3 der Übertragungszange 1 und den Kopplungselementen K2 an der Pressschlinge
8, die eine Art Kupplung bilden. Dabei ist aber durch einen Formschluss zwischen den
Kopplungselementen K1 und K2 dafür gesorgt, dass die Ebenen von Pressschlinge 8 und
übertragungszange 1 nicht ohne Trennung der Kopplungselemente K1 und K2 verdreht,
sondern nur nach einer solchen Trennung relativ zueinander umgesteckt werden können,
so dass innerhalb der wieder verbundenen Kopplungselemente K1/K2 beim Verpressen keine
Reibung durch eine Schwenkbewegung der beiden Ebenen auftritt, wie dies beim Stande
der Technik der Fall ist.
[0013] Zu diesem Zweck ist die Übertragungszange 1 mit zwei gegenüber liegenden Druckkörpern
13 als Kopplungselemente K1 versehen, die auf ihrem freien Aussenumfang Kupplungsflächen
14 und 15 besitzen. Die Kupplungsflächen 14 bestehen aus einer ganzzahligen Schaar
von auf dem Umfang geschlossenen identischen Zylinderflächen, deren Verschneidungslinien
14a zumindest angenähert in einer Kugelfläche liegen, analog von Teilabschnitten der
Meridiane der Erdkugel (Figur 3). Die Kupplungsfläche 15 ist gewissermassen die Polkappe
dieses Systems, hat aber vorzugsweise einen grösseren Radius als derjenige der Kupplungsflächen
14. Weitere Einzelheiten werden anhand der Figuren 3 bis 6 näher erläutert.
[0014] Paarungsfähig hierzu sind beiderseits des öffnungsbereichs 12 auf den Aussenseiten
der Glieder 9 der Pressschlinge 8 die Kopplungselemente K2. Diese besitzen Hohlräume
16, die zwei gegenüber liegende zueinander parallele Kupplungsflächen 16a als Wandflächen
und eine diese Kupplungsflächen 16a überbrückende Kupplungsfläche 16b als Grundfläche
besitzen. Weitere Einzelheiten werden anhand der Figuren 3 bis 6 näher erläutert.
[0015] Aus den Figuren 3 bis 6 geht - in der Zusammenschau und unter Beibehaltung der bisherigen
Bezifferung - folgendes hervor: Für das Gelenk 11, das aus zwei Teilzylindern und
einem Verbindungssteg besteht, ist in jedem Glied 9 eine Ausnehmung 9a vorgesehen,
in die jeweils ein Ende des Gelenks 11 unter Belassung eines ausreichenden Schwenkwinkels
um die Zylinderachse einschiebbar ist. Die grössere Ausnehmung 9b entspricht einem
Teilumfang der Pressfläche am Werkstück 10 und besitzt eine entsprechende Presskontur.
[0016] Die Kopplungselemente K1 bzw. deren Druckkörper 13 besitzen je einen zylindrischen
Fortsatz 13a mit einer diametralen Bohrung 13b und sind damit in Bohrungen 2a und
3a in den Zangenhebeln 2 und 3 axial und verdrehsicher festgelegt (Figuren 7 und 8).
Auch die Anordnung der Kupplungsflächen 14 und 15 ist koaxial zu einer gemeinsamen
Achse "A".
[0017] Aus Figur 6 geht noch hervor, dass jeweils zwei diametral gegenüber liegende zylindrische
Kupplungsflächen einen solchen diametralen Abstand "d" haben, dass sie die parallelen
Kupplungsflächen 16a in der Ausnehmung 16 des jeweiligen Gliedes 9 - unter Einhaltung
üblicher Toleranzen - gerade berühren. Dadurch lassen sich die Glieder 9 der Pressschlinge
8 nur in einer Richtung verschwenken, nämlich zum öffnen und Schliessen der Pressschlinge
8, wobei die Kupplungsflächen 14 und 16a nicht sonderlich belastet werden, sondern
nur die Kupplungsflächen 15 und 16b.
[0018] Wenn dabei, wie in Figur 5 gezeigt, die Kupplungsfläche 16b eine Kegelfläche ist,
dann findet die Berührung mit ihr auf einem Kreis statt, dessen Durchmesser durch
die Wahl des öffnungswinkels der Kupplungsfläche 16b einerseits und des Radius der
kugelförmigen Kupplungsfläche 15 andererseits optimierbar ist. Eine stufenweise Änderung
der Winkelstellung von Pressschlinge 8 und Übertragungszange 1 ist dadurch nur in
einer Stellung möglich, in der die Druckkörper 13 aus der Pressschlinge herausgezogen
sind, wie dies z.B. in Figur 1 dargestellt ist. Dies geschieht manuell durch Zusammenpressen
der Enden mit den Steuerflächen 7 und gegen die Kraft einer Spreizfeder 17 (Figuren
7 und 8)
[0019] Die Figuren 9 bis 11 zeigen folgendes: In Figur 9 liegen die übertragungszange 1
und die Pressschlinge 8 in einer gemeinsamen Ebene. Nach Trennung aller Kupplungsflächen
gemäss Figur 1 lässt sich die Pressschlinge 8 entsprechenden der Feinheit der Flächenteilung
der Kupplungsflächen 14 stufenweise umsetzen, beispielsweise in die Positionen gemäss
den Figuren 10 oder 11.
[0020] Die Figuren 12 bis 19 erläutern das zweite Ausführungsbeispiel, wobei für gleiche
Teile wie bisher oder Teile mit gleicher Funktion gleiche Bezugszeichen verwendet
werden.
[0021] Aus den Figuren 12 und 13 geht folgendes hervor: Die Zangenhebel 2 und 3 besitzen
auch hier Kopplungselemente K1, die jedoch anders aufgebaut sind und jeweils aus einem
hohlen Nippel 18 bestehen, in dem ein Kugelsegment 19 mit einer ebenen Kupplungsfläche
19a beweglich gelagert ist. Das Kugelsegment 19 ist grösser als eine Halbkugel und
durch den Rand des Nippels 18 gehalten.
[0022] Parallel zur Achse des Nippels 18 und auf dessen Aussenseite befindet sich jeweils
ein stiftförmiger Vorsprung 20, auf dessen Funktion nachstehend noch eingegangen wird.
Paarungsfähig hierzu sind die Enden der Glieder 21 der Pressschlinge 8 beiderseits
des öffnungsbereichs 12
[0023] Die Kopplungselemente K2 der Glieder 21 werden anhand der Figuren 14 bis 16 näher
erläutert. In Figur 14 ist der untere Bereich des Gliedes 21 entlang der Ebene E-E
in Figur 15 geschnitten. Im Zentrum des Kopplungselements K2 befindet sich eine kreisförmige
Kupplungsfläche 22, die zur Hälfte von zinnenförmigen Vorspüngen 23 mit keilförmigen
Querschnitten umgeben ist. Zwischen diesen Vorsprüngen befinden sich parallelwandige
Zwischenräume 24, deren Breite dem Durchmesser der Vorsprünge 20 angepasst ist.
[0024] Die Figuren 17 bis 19 zeigen das Zusammenwirken von übertragungszange 1 und Pressschlinge
8: Die Figur 17 zeigt einen Schnitt durch eine Verpressvorrichtung nach Figur 13 unmittelbar
vor dem Verpressvorgang, d.h., bei bereits kräftefrei eingelegtem Werkstück 10. Das
Kugelsegment 19 ist verdreht und liegt mit seiner Kupplungsfläche 19a bereits flächig
auf der Kupplungsfläche 22 auf. Jeweils ein Vorsprung 20 der übertragungszange 1 ragt
dabei zwischen zwei der Vorsprünge 23 des zugehörigen Gliedes 21 der Pressschlinge
8 hinein. Die Figur 18 zeigt die mögliche Endstellung nach dem Verpressvorgang und
die Figur 19 eine perspektivische Darstellung der Verpressvorrichtung in einer Stellung
nach nach Figur 17.
[0025] Auch bei dem zweiten Ausführungsbeispiel ist durch den beschrieben Formschluss zwischen
den Kopplungselementen K1 und K2 dafür gesorgt, dass die Ebenen von Pressschlinge
8 und Übertragungszange 1 nicht ohne Trennung der Kopplungselemente K1 und K2 verdreht,
sondern nur nach einer solchen Trennung relativ zueinander umgesteckt werden können,
so dass innerhalb der wieder verbundenen Kopplungselemente K1/K2 beim Verpressen keine
Reibung durch eine Schwenkbewegung der beiden Ebenen auftritt, wie dies beim Stande
der Technik der Fall ist.
[0026] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 11 bestehen die Sperreinrichtungen
aus den Zylinderflächen 14 mit den durch die Verschneidungslinien 14a gebildeten Kanten
am Druckkörper 13 in Verbindung mit dem Abstand "d" der parallelen seitlichen Kupplungsflächen
16a im Hohlraum 16. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 12 bis 19 bestehen
die Sperreinrichtungen aus den stiftförmigen Vorsprüngen 20 neben den Nippeln 18 in
Verbindung mit den zinnenförmigen Vorsprüngen 23 und deren Zwischenräumen 24 auf einem
Teilumfang der Kupplungsflächen 22.
[0027] In allen Fällen ist die Veränderung der Winkelstellung der Pressschlinge 8 relativ
zur Übertragungszange 1. während des Pressvorgangs durch die beschriebenen Sperreinrichtungen
zwischen den bzw. innerhalb der Kopplungselemente(n) K1 und K2 blockiert.
Bezugszeichenliste:
[0028]
- 1
- Übertragungszange
- 2
- Zangenhebel
- 2a
- Bohrung
- 3
- Zangenhebel
- 3a
- Bohrung
- 4
- Bolzen
- 5
- Laschen
- 6
- Bohrungen
- 7
- Steuerflächen
- 8
- Pressschlinge
- 9
- Glieder
- 9a
- Ausnehmung
- 9b
- Ausnehmung
- 10
- Werkstück
- 11
- Gelenk
- 12
- öffnungsbereich
- 13
- Druckkörper
- 13a
- Fortsatz
- 13b
- Bohrung
- 14
- Kupplungsflächen
- 14a
- Verschneidungslinien
- 15
- Kupplungsflächen
- 16
- Hohlräume
- 16a
- Kupplungsflächen (Seitenflächen)
- 16b
- Kupplungsflächen (Grundflächen)
- 17
- Spreizfeder
- 18
- Nippel
- 19
- Kugelsegment
- 19a
- Kupplungsfläche
- 20
- Vorsprung
- 21
- Glied (er)
- 22
- Kupplungsfläche
- 23
- Vorspünge
- 24
- Zwischenräume
- A
- Achse
- d
- Abstand
- E-E
- Ebene
- K1
- Kopplungselemente
- K2
- Kopplungselemente
1. Verpressvorrichtung für rohrförmige Werkstücke (10) mit einer mindestens zweigliedrigen
Pressschlinge (8), deren Glieder (9, 21) gelenkig miteinander verbunden sind und die
einen öffnungsbereich (12) für das Einführen der Werkstücke (10) aufweist, und mit
einer zweifach doppelarmigen Übertragungszange (1) für die Verbindung der Pressschlinge
(8) mit einer Antriebseinheit, wobei zwischen der Pressschlinge (8) und der Übertragungszange
(1) auf jeder Seite des öffnungsbereichs (12) Kopplungselemente (K1, K2) angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Veränderung der Winkelstellung der Pressschlinge (8) relativ zur Übertragungszange
(1) durch Umsetzen der Pressschlinge (8) bei geöffneter übertragungszange (1) durchführbar,
während der Schliess- und Verpressbewegung der Pressschlinge (8) aber durch mindestens
eine Sperreinrichtung blockiert ist, die den Kopplungselementen (K1, K2) zugeordnet
ist.
2. Verpressvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungselemente (K2) der Pressschlinge (8) je einen Hohlraum (16) aufweisen,
der zwei parallele seitliche Kupplungsflächen (16a) und eine diese überbrückende Kupplungsfläche
(16b) als Grundfläche aufweist, und dass die Kopplungselemente (K1) der Übertragungszange
(1) je einen Druckkörper (13) besitzen, der von einer auf dem Umfang geschlossenen
ganzzahligen Schaar von identischen zylindrischen Kupplungsflächen (14) begrenzt ist,
deren Verschneidungslinien (14a) wenigstens weitgehend in einer Kugelfläche liegen,
wobei der diametrale Abstand dieser Kupplungsflächen (14) derart gewählt ist, dass
diese die seitlichen Kupplungsflächen (16a) des Hohlraums (16) in der Pressschlinge
(8) berühren.
3. Verpressvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zylindrischen Kupplungsflächen (14) des Druckkörpers (13) ein kugelähnliches
Polygon umschreiben und eine kugelförmige Polkappe als weitere Kupplungsfläche (15)
umschliessen, die beim Schliessen der Übertragungszange (1) auf die Kupplungsfläche
(16b) im Grunde des Hohlraums (16) in der Pressschlinge (8) aufsetzbar ist.
4. Verpressvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Druckkörper (13) gegeneinander gerichtet in die Enden der Übertragungszange
(1) eingesetzt sind.
5. Verpressvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsflächen (16b) im Grund der Hohlräume (16) in der Pressschlinge (8) eben
ausgebildet sind.
6. Verpressvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsflächen (16b) im Grund der Hohlräume (16) in der Pressschlinge (8) kegelförmig
ausgebildet sind.
7. Verpressvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der zylindrischen Kupplungsflächen (14) der Druckkörper (13) zwischen
6 und 16 beträgt.
8. Verpressvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsflächen (22) der Kopplungselemente (K2) der Pressschlingen (8) auf einem
Teilumfang von zinnenförmigen Vorsprüngen (23) mit Zwischenräumen (24) umgeben sind,
und dass der Übertragungszange (1) mindestens ein Vorsprung (20) zugeordnet ist, der
beim Zusammenfügen von Pressschlinge (8) und Übertragungszange (1) in jeweils einen
der Zwischenräume (24) der zinnenförmigen Vorsprünge (23) der Pressschlinge (8) einführbar
ist.
9. Verpressvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsflächen (22) der Pressschlinge (8) eben ausgebildet sind und dass die
zinnenförmigen Vorsprünge (23) imaginäre Achsen besitzen, die senkrecht zu diesen
Kupplungsflächen (22) ausgerichtet sind.
10. Verpressvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnitte der zinnenförmigen Vorsprünge (23) - parallel zur zugehörigen Kupplungsfläche
(22) gesehen - keilförmig sind.
11. Verpressvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenräume (24) zwischen den zinnenförmigen Vorsprüngen (23) beidseitig durch
parallele Wandflächen begrenzt sind.
12. Verpressvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenräume (24) zwischen den zinnenförmigen Vorsprüngen (23) auf einem Umfang
von maximal 180 Grad um die zugehörige Kupplungsfläche (22) verteilt angeordnet sind.
13. Verpressvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Enden der zinnenförmigen Vorsprünge (23) in einer Teilkugelfläche liegen.
14. Verpressvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (20) der Übertragungszange (1) als Zylinderstifte aufgebildet sind.
15. Verpressvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsflächen (19a) der Übertragungszange (1) ebene Flächen von Kugelsegmenten
(19) sind, deren jeweilige Kugelfläche schwenkbar in einem Nippel (18) gelagert ist,
der in dem jeweiligen Zangenhebel (2, 3) der Übertragungszange (1) befestigt ist.
16. Verpressvorrichtung nach den Ansprüchen 14 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Nippel (18) eine Schraubachse aufweist, parallel zu welcher der zylindrische
Vorsprung (20) verläuft.