[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Absauganordnung für einen Ausleger einer Bogendruckmaschine.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung hierbei auf eine Absauganordnung zur Absaugung
von Luft aus einem oberen, vorderen Querkantenbereich eines Bogenstapels. Weiterhin
bezieht sich die vorliegende Erfindung auch auf ein Verfahren zur Bewerkstelligung
des Abgriffs kontaminierter Luft im Bereich des Auslegers.
[0002] Absauganordnungen der vorgenannten Art umfassen üblicherweise eine Luftabgriffseinrichtung,
die sich als solche in Nachbarschaft zu dem oberen Stirnflächenbereich des Bogenstapels
erstreckt. Über diese Absauganordnung wird zumindest ein Teil der den Bogenstapel
in Bogenlaufrichtung überströmenden Luft abgeführt.
[0003] Insbesondere beim Einsatz von Bepuderungseinrichtungen, sowie der Verarbeitung von
Lacken ist eine wirkungsvolle Abschottung der durch Stäube und organische Verbindungen
befrachteten Luft von der Umgebung der Druckmaschine erwünscht. Bei den bekannten
Bogendruckmaschinen wird diese Abschottung durch Absaugung der kontaminierten Abluft
insbesondere im Bereich des Auslegers erreicht. Diese Absaugung erfolgt unter Verwendung
von Gebläseeinrichtungen, wobei hierbei relativ große Luftströme mit unterschiedlichem
Kontaminationsgrad aus dem Bereich des Auslegers abgezogen und gefiltert werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lösungen anzugeben die es ermöglichen,
die im Bereich eines Auslegers anfallende, mit Stäuben und Dämpfen, insbesondere Dämpfen
organischer Medien, befrachtete und den Bogenstapel in Bogenlaufrichtung überströmende
Luft besonders wirkungsvoll abzuführen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Absauganordnung für einen Ausleger
einer Bogen verarbeitenden Maschine, zur Absaugung von Luft aus einem oberen und in
Bogenlaufrichtung stromabwärts liegenden, vorderen Querkantenbereich eines im Ausleger
gebildeten Bogenstapels mit:
- einer ersten Luftabgriffseinrichtung, die als solche eine sich quer zur Bogenlaufrichtung
erstreckende erste Abgriffsqueröffnung aufweist zur Aufnahme eines ersten Luftteilstroms,
- wobei sich diese Absauganordnung dadurch auszeichnet, dass in einem unterhalb der
ersten Abgriffsqueröffnung liegenden Querbereich auf einem Höhenniveau das unter einem
für eine Probebogenentnahme vorgesehenen Bogenentnahmebahnraum liegt eine zweite Luftabgriffseinrichtung
mit einer zweiten Abgriffsqueröffnung vorgesehen ist, durch welche zumindest ein,
einen vorderen Geradstoßerbereich in Bogenlaufrichtung überströmender Luftteilstrom
nach unten abgesaugt wird.
[0006] Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, die im Bereich der Oberseite des
Bogenstapels zur vorderen Querkante des Bogenstapels vordringende und über diese vordere
Querkante abfließende kontaminierte Luft besonders wirkungsvoll am Austritt durch
einen Probebogenentnahmebereich zu hindern. Durch den auf dem Höhenniveau der Oberseite
des Bogenstapels unterhalb der Frontscheibe und zudem unterhalb des Probebogendurchtrittsbereich
des Auslegers erfolgenden Luftabgriff kann in vorteilhafter Weise einer Ausbreitung
der kontaminierten Luft aus dem Innenbereich des Auslegers an die Umgebung vorgebeugt
werden.
[0007] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Absauganordnung
derart gestaltet, dass die untere Luftabgriffseinrichtung in Nachbarschaft zu einer
vorderen Querkante einer sich unterhalb der Frontscheibe nach unten erstreckenden
Verschutzung verläuft. Diese untere Luftabgriffseinrichtung kann dabei insbesondere
durch eine der oberen Luftabgriffseinrichtung zugewandte, sich vorzugsweise nach oben
erweiternde Rinnenstruktur gebildet sein. Die Innenwandung dieser Rinnenstruktur kann
so gestaltet sein, dass durch diese ein unter strömungsmechanischen Gesichtspunkten
vorteilhafter Zufluss des aus dem vorderen Querkantenbereich des Bogenstapels abfließenden
Luftteilstroms erfolgt. Weiterhin ist diese Luftabgriffseinrichtung vorzugsweise so
gestaltet, dass diese über ihre gesamte Breite eine gleichmäßige Saugcharakteristik
bietet.
[0008] Es ist möglich, die untere Verschutzung als Doppelwandstruktur auszuführen, so dass
der durch diese Doppelwandstruktur gebildete Innenraum als Saugkanal fungieren kann.
Diese Doppelwandstruktur kann so gestaltet sein, dass diese einfach zerlegbar ist,
um ggf. sich in jenem Innenraum bildende Ablagerungen im Rahmen eines Wartungsvorgangs
zu entfernen.
[0009] Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung ist weiterhin eine Blaseinrichtung
vorgesehen, die als solche der Generierung eines sich in vertikaler Richtung von oben
nach unten in den Bereich der unteren Luftabgriffseinrichtung hinein erstreckenden
Luftvorhangs dient. Dieser Luftvorhang kann dabei durch mehrere, abfolgend angeordnete
Blasdüsen oder vorzugsweise durch eine sich im Wesentlichen durchgängig erstreckende,
insbesondere aus einem Aluminium-Strangpressprofil gebildete Schlitzdüse gebildet
werden. Aufgrund der relativ kurzen, durch den Luftvorhang zu überbrückenden Spalthöhe
ergibt sich durch diesen Ansatz eine besonders wirkungsvolle Abschottung des für die
Probebogenentnahme vorgesehenen Durchführungsbereiches. Vorzugsweise ist die zur Druckluftbeaufschlagung
dieser Blaseinrichtung vorgesehene Luftzuführungseinrichtung so gestaltet, dass während
der Entnahme eines Probebogens die Abblasung der Druckluft vorübergehend unterbunden
werden kann, sodass der Druckbogen nicht unzulässig aus seiner Entnahmebahn nach unten
abgedrängt wird.
[0010] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise auch in einem
zwischen den vorderen Geradstoßern und der unteren Luftabgriffseinrichtung liegenden
Zwischenbereich eine weitere, insbesondere dritte Luftabgriffseinrichtung vorgesehen,
die sich im wesentlichen parallel zur vorderen Stirnwand des Bogenstapels erstreckt.
Durch diese dritte Luftabgriffseinrichtung kann bereits ein wesentlicher Teil des
über den vorderen Kantenbereich des Bogenstapels abfließenden, kontaminierten Luftstromes
abgegriffen werden.
[0011] Die erste Luftabgriffseinrichtung kann so gestaltet sein, dass diese einen Querkanal
umfasst, der sich unmittelbar unterhalb einer Frontscheibe des Auslegers, in etwa
auf Höhe der unteren Laufebene einer Greiferkette des Auslegers erstreckt.
[0012] Dieser Querkanal kann derart ausgebildet sein, dass dieser in einer zur Umlenkachse
der Greiferkette senkrechten Schnittebene einen rechteckförmigen oder anderweitig
polygonalen Querschnitt aufweist. Dieser Querkanal kann einen Teil eines Rahmenelementes
bilden, das gegebenenfalls beim Öffnen der Frontscheibe gemeinsam mit dieser hochgeklappt
werden kann. Alternativ hierzu ist es auch möglich, dieses Rahmenelement an der Auslegerverschutzung
derart anzuordnen, dass die Frontscheibe unabhängig von diesem Rahmenelement aufgeklappt
werden kann und damit auch während des Aufklappens der Frontscheibe durch dieses stationäre
Rahmenelement weiterhin kontaminierte Luft in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem der
Probebogenentnahme dienenden Probebogenentnahmebahnraum abgegriffen werden kann.
[0013] Vorzugsweise sind die unterhalb der Frontscheibe angeordnete erste Luftabgriffseinrichtung,
sowie die unterhalb dieser ersten Luftabgriffseinrichtung angeordnete zweite Luftabgriffseinrichtung
mit Durchtrittsstrukturen, insbesondere Gitter- oder Lochblechstrukturen versehen,
durch welche die Saugleistungsverteilung entlang einer zur Bogenlaufrichtung quer
und im Bereich der jeweiligen Eintrittszone verlaufenden Horizontalen abgestimmt werden
kann. Diese Abstimmung kann insbesondere durch kleine Drosselblenden und Stellbleche
erfolgen, durch welche der effektive Durchtrittsquerschnitt in bestimmten Bereichen
der Luftabgriffseinrichtung bedarfsgerecht eingestellt werden kann.
[0014] In vorteilhafter Weise ist es auch möglich, die Frontscheibe als Doppelwandstruktur
auszubilden, sodass durch diese Doppelwandstruktur ein Frontscheibeninnenraum generiert
wird, der unmittelbar als Absaugkanal fungiert. Bei dieser Gestaltung der Frontscheibe
ist vorzugsweise die äußere Scheibe der Doppelwandstruktur derart aufklappbar, dass
dieser als Absaugkanal fungierende Scheibeninnenraum erforderlichenfalls gereinigt
werden kann. Es ist möglich, diese Frontscheibe aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere
einem gegenüber Trocknerdämpfen resistenten Kunststoffmaterial wie beispielsweise
Polypropylen zu fertigen und an dieser Frontscheibe einen unteren Quersteg anzuformen,
der unmittelbar eine Querkante der ersten Luftabgriffseinrichtung bildet.
[0015] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
- Figur 1
- eine vereinfachte Schnittdarstellung zur Erläuterung des Aufbaus einer erfindungsgemäßen,
in einen Ausleger einer Bogendruckmaschine eingebundenen Absauganordnung,
- Figur 2
- eine Schemadarstellung zur Veranschaulichung eines im Wesentlichen dem Ausleger nach
Figur 1 entsprechenden Auslegers, bei welchem die Frontscheibe unabhängig vom oberen
AbsaugQuerkanal aufgeklappt werden kann,
- Figur 3
- eine Schnittdarstellung zur Veranschaulichung einer weiteren Variante einer erfindungsgemäßen
Absauganordnung, hier mit einer zur Bildung eines Luftvorhangs vorgesehenen Blasdüseneinrichtung,
- Figur 4
- eine Schnittdarstellung zur Veranschaulichung einer vierten Variante einer erfindungsgemäßen
Absauganordnung, hier mit einer von der Frontscheibeneinrichtung getrennten und separat
am Auslegergehäuse fixierten Blasdüseneinrichtung,
- Figur 5
- eine Schemadarstellung zur Veranschaulichung einer fünften Variante einer erfindungsgemäßen
Absauganordnung, hier mit einer dritten, unmittelbar in Nachbarschaft zu den vorderen
Geradstoßern angeordneten Luftabgriffseinrichtung, und
- Figur 6
- eine Prinzip-Skizze zur Veranschaulichung der erfindungsgemäß zum Abzug der kontaminierten
Luft vorgesehenen Absaugwege.
[0016] Figur 1 zeigt eine Absauganordnung für einen Ausleger einer Bogen verarbeitenden
Maschine, insbesondere Bogendruck- oder Bogenveredelungsmaschine dient. Diese Absauganordnung
dient hierbei speziell der Absaugung von Luft aus einem oberen und in Bogenlaufrichtung
BLR stromabwärts liegenden vorderen Querkantenbereich Q eines im Ausleger gebildeten
Bogenstapels BS.
[0017] Diese Absauganordnung umfasst eine erste Luftabgriffseinrichtung 1, die als solche
eine sich quer zur Bogenlaufrichtung BLR erstreckende erste Abgriffsqueröffnung S1
aufweist, zur Aufnahme eines ersten Luftteilstroms T1. Die hier dargestellte Absauganordnung
zeichnet sich dadurch aus, dass in einem unterhalb der ersten Abgriffsqueröffnung
S1 liegenden Querbereich auf einem Höhenniveau das unter einem für eine Probebogenentnahme
vorgesehene Bogenentnahmebahnraum PB liegt, eine zweite Luftabgriffseinrichtung 2
vorgesehen ist, die mit einer zweiten Abgriffsqueröffnung S2 ausgestattet ist, durch
welche zumindest ein einen vorderen Geradstoßerbereich in Bogenlaufrichtung BLR überströmender
Luftteilstrom T2 nach unten abgesaugt wird. Die hier dargestellte untere, zweite Luftabgriffseinrichtung
2 befindet sich bei diesem Ausführungsbeispiel unmittelbar in Nachbarschaft zu einer
vorderen Querkante K einer sich unterhalb der Frontscheibe 4 und dabei unterhalb eines
Probebogenentnahmebahnraums PB nach unten erstreckenden Verschutzung 5.
[0018] Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die erste Luftabgriffseinrichtung
1 einen Querkanal 6, der sich unterhalb der Frontscheibe 4 in etwa auf Höhe einer
unteren Laufebene E einer Greiferkette 7 erstreckt. Der Querkanal 6 ist derart ausgebildet,
dass dieser in einer zur Umlenkachse X der Greiferkette 7 senkrechten Schnittebene
einen Rechteckquerschnitt aufweist.
[0019] Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Querkanal 6 durch ein Rahmenelement
gebildet, das Bestandteil einer hier über eine Viergelenkeinrichtung bewegbar angelenkten
Frontscheibeneinrichtung 4 bildet. Die Anbindung des Querkanals 6 an ein entsprechendes
Luftabsaugsystem kann so bewerkstelligt sein, dass über den Querkanal 6 auch in der
hier angedeuteten, aufgeklappten Stellung weiterhin Luft aus dem Frontbereich des
Auslegers abgesaugt werden kann, sodass auch in geöffnetem Zustand zumindest ein erheblicher
Teil der kontaminierten Luft nicht in die Umgebung des Auslegers entweicht, sondern
noch durch den Querkanal 6 und gegebenenfalls weitere Absaugstrukturen abgegriffen
werden kann.
[0020] Obgleich hier nicht dargestellt, ist es möglich, die durch diese Luftabgriffseinrichtungen
1 und 2 bereitgestellten Lufteintrittsöffnungen mit gitterartigen Abdeckplatten zu
versehen, durch welche eine geforderte Saugleistungsverteilung entlang dieser Luftabgriffsstrukturen
sichergestellt werden kann.
[0021] Es ist weiterhin auch möglich, die Frontscheibe 4 als Doppelwandstruktur zu gestalten,
sodass zwischen einer äußeren Scheibe 4a und einer inneren Scheibe 4b derselben ein
Frontscheibeninnenraum gebildet wird, der unmittelbar als Absaugkanal fungiert.
[0022] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die zweite, sich unterhalb
eines Probebogenentnahmebahnraums PB befindende Luftabgriffseinrichtung 2 durch eine
nach oben offene Rinnenstruktur gebildet. Diese Rinnenstruktur kann als Abkant- oder
Strangpressprofil ausgeführt sein und hierbei als entsprechende Struktur in die Verschutzung
5 eingebunden sein. Die Ableitung der durch diese Rinnenstruktur aufgegriffenen Luft
erfolgt vorzugsweise im seitlichen Bereich des Auslegers. Vorzugsweise sind hierzu
in beiden Seitenbereichen des Auslegers entsprechende Luftabgriffsöffnungen vorgesehen,
die mit den stirnseitigen Durchgangsquerschnitten dieser Rinnenstruktur in Verbindung
treten, sodass das an sich funktionsfähige Luftabgriffssystem unmittelbar nach Ansetzen
der Verschutzung 5 bereitgestellt ist, ohne dass es hier zu eines besonderen Anschlusses
der Luftabgriffseinrichtung durch manuell anzusetzende Rohr- oder Schlauchstrukturen
bedarf.
[0023] Es ist möglich, in dem näheren Umgebungsbereich der Frontscheibeneinrichtung 4 weitere
Kanalsysteme anzuordnen, durch welche ein weiterer Abgriff der durch die Greiferketteneinrichtung
7 mitgeschleppten, gegebenenfalls mit Lösemitteln und Stäuben kontaminierten Luft
erfolgen kann. Die Saugleistung dieser einzelnen Systeme kann so abgestimmt werden,
dass im Wesentlichen kein Austritt etwaig kontaminierter Luft aus dem zur Entnahme
des Probebogens vorgesehenen, sich unterhalb der Frontscheibe 4 erstreckenden Querspalt
erfolgt. Vorzugsweise ist die Saugleistung bzw. das durch diese Luftabgriffseinrichtung
1 und 2 abgegriffene Luftvolumen so einstellbar, dass durch diese gerade ein hinreichender
Abzug der kontaminierten Luft erfolgt, ohne dass hierzu die Druckverhältnisse im Inneren
des Auslegers unzulässig stark beeinflusst werden.
[0024] In Figur 2 ist eine weitere Variante einer erfindungsgemäßen Absauganordnung für
den Ausleger einer Bogendruckmaschine dargestellt. Für diese Ausführungsform gelten
die Ausführungen zu Figur 1 im Wesentlichen sinngemäß. Der wesentliche Unterschied
dieser Variante gemäß Figur 2 zur Variante nach Figur 1 besteht darin, dass das zur
Bildung der ersten Luftabgriffseinrichtung 1 vorgesehene Holmelement starr in die
obere Verschutzung des Auslegers eingebunden ist und nicht gemeinsam mit der Frontscheibeneinrichtung
4 nach oben geschwenkt werden kann, sondern eben beim Aufschwenken dieser Frontscheibeneinrichtung
4 nach oben in der hier erkennbaren Einbauposition verbleibt. Der Querschnitt des
zur Bildung der ersten, oberen Luftabgriffseinrichtung 1 vorgesehenen Holmelementes
kann auch in einer von der hier gezeigten Ausführungsform abweichenden Weise gestaltet
sein. Insbesondere ist es auch möglich, dieses Querholmelement als im wesentlichen
flach rechteckförmige Struktur mit einer durch eine Untergriffsblende gebildeten Saugkanaleinrichtung
zu gestalten, wie es insbesondere bereits in dem deutschen Gebrauchsmusteranmeldung
DE 20 2006 010 955 U1 beschrieben ist.
[0025] In Figur 3 ist eine dritte Variante einer erfindungsgemäßen Absauganordnung für den
Ausleger einer Bogen verarbeitenden Maschine dargestellt, bei welcher eine Blasdüseneinrichtung
10 vorgesehen ist, durch welche ein in vertikaler Richtung von oben nach unten in
die zweite Luftabgriffseinrichtung 2 einfließender Luftvorhang 11 gebildet wird. Durch
diesen Luftvorhang 11 wird eine besonders wirkungsvolle Abschottung der im Bereich
des Probebogenentnahmebahnraums PB befindlichen Luft von der Außenumgebung des Auslegers
erreicht. Diese Blasdüseneinrichtung 10 kann durch eine Rohrstruktur gebildet sein,
die vorzugsweise mehrere, sich in Längsrichtung der Rohrstruktur erstreckende Schlitzdüsen
aufweist. Die Anordnung dieser oberen Blasdüseneinrichtung 10 ist derart bewerkstelligt,
dass der durch diese generierte Luftvorhang 11 besonders wirkungsvoll und zuverlässig
in die untere Luftabgriffseinrichtung 2 einfließt und hierbei durch Mitreißeffekte
eine besonders zuverlässige Abführung des Luftteilstroms T2 in die untere Luftabgriffseinrichtung
2 unterstützt.
[0026] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 ist die Blasdüseneinrichtung 10 so gestaltet,
dass diese gemeinsam mit der Frontscheibeneinrichtung 4 in die hier ebenfalls angedeutete
Offenstellung verlagert werden kann.
[0027] Alternativ zu dieser Einbindung der Blasdüseneinrichtung 10 in die Frontscheibeneinrichtung
4 ist es, wie in Figur 4 dargestellt, auch möglich, die Blasdüseneinrichtung 10 in
die obere Verschutzung des Auslegers fest zu integrieren und damit ein Öffnen der
Frontscheibeneinrichtung 4 ohne Anheben der Blasdüseneinrichtung 10 zu ermöglichen.
Die durch die Absaugschleuse oder den Luftvorhang nicht erfasste kontaminierte Luftmenge
wird innerhalb des Auslegers durch die fahrenden Greifersysteme erfasst und nach hinten,
in Richtung Trockner transportiert. Zumindest ein Teil dieser Luftmenge wiederum kann
mit einer Lufterfassungsstelle oberhalb der Glasscheibe, oder im oberen Inneneckbereich
der Querfront des Auslegers abgegriffen werden.
[0028] In Figur 5 ist eine fünfte Variante einer erfindungsgemäßen Absauganordnung für einen
Ausleger einer Bogendruckmaschine dargestellt, die in ihrem Aufbau im wesentlichen
der Absauganordnung gemäß Figur 1 entspricht und zusätzlich in einem unmittelbar den
vorderen Geradstoßern 12 benachbarten Bereich eine dritte Luftabgriffseinrichtung
3 umfasst, durch welche ebenfalls ein über den vorderen Querkantenbereich des Bogenstapels
BS abfließender Luftstrom zumindest teilweise abgegriffen und einem Absaugsystem zugeführt
werden kann.
[0029] Für die erste Luftabgriffseinrichtung 1 und die zweite Luftabgriffseinrichtung 2
gelten die Ausführungen zu den vorangehend beschriebenen Figuren sinngemäß. Das hier
in Figur 5 dargestellte Konzept einer unmittelbar den vorderen Geradstoßern benachbarten
Luftabgriffseinrichtung 3 kann insbesondere auch bei Absauganordnungen verwendet werden,
die in ihrem Aufbau den Absauganordnungen nach den Figuren 3 und 4 entsprechen und
gegebenenfalls keine unmittelbar im unteren Querkantenbereich der Frontscheibeneinrichtung
4 verlaufende erste Absaugeinrichtung, sondern stattdessen insbesondere die zur Bildung
des Luftvorhangs 11 vorgesehene Blasdüseneinrichtung 10 (siehe Figur 3) aufweisen.
[0030] In Figur 6 ist stark vereinfacht nochmals veranschaulicht, in welcher Weise durch
die erfindungsgemäßen Luftabgriffseinrichtungen 1, 2, 3 sowie gegebenenfalls durch
die Blasdüseneinrichtung 10 ein Austritt der den Bogenstapel BS im vorderen Kantenbereich
Q überfließenden, kontaminierten Luftströmung V an die Umgebung des Auslegers verhindert
werden kann.
[0031] Durch die erste Luftabgriffseinrichtung 1 kann der sich oberhalb des Probebogenentnahmepfades
ausbreitende Luftteilstrom T1 abgegriffen werden. Durch die zweite Luftabgriffseinrichtung
kann der nach unten abfließende Luftteilstrom T2 abgegriffen werden. Durch die dritte
Luftabgriffseinrichtung 3 kann unmittelbar in Nachbarschaft zu den vorderen Geradstoßern
(vgl. Figur 5) besonders effektiv ein relativ großer Anteil des Luftstroms V abgezogen
werden. Durch die Blasdüseneinrichtung 10 wird es möglich, den zwischen der Frontscheibeneinrichtung
4 und der unteren Verschutzung 5 verbleibenden, zur Herausführung eines Probebogens
vorgesehenen Querspalt wirkungsvoll abzuschotten.
[0032] Die hier in Figur 6 dargestellten Luftabgriffskonzepte können in der hier veranschaulichten
Gesamtkombination realisiert werden. Die Verwendung der Blasdüseneinrichtung 10 in
Verbindung mit einer sich unterhalb des Probebogenentnahmebahnraums PB befindenden
Rinnenstruktur, die Anordnung einer Luftabgriffseinrichtung 3 in unmittelbarer Nachbarschaft
zu den vorderen Geradstoßern, die Realisierung einer unteren Luftabgriffseinrichtung
2 im unteren, vorderen Querkantenbereich der Verschutzung 5, sowie insbesondere auch
die Kombination der Luftabgriffseinrichtung 3 mit der Blasdüseneinrichtung 10 stellen
auch jeweils für sich eigenständige Erfindungskomplexe dar.
[0033] Durch die erfindungsgemäße Absauganordnung wird es möglich, ein Absaugverfahren zu
realisieren, durch welches Puder und gegebenenfalls mit aromatischen Medien befrachtete
Abluft im Frontbereich des Auslegers unterhalb der Sichtscheibe im Bereich der Bogenentnahme
abgeführt kann. Durch die erfindungsgemäße Absauganordnung wird die Abschottung und
Abführung der gegebenenfalls kontaminierten Luftströmung im Innenbereich des Auslegers
mit hoher Effektivität möglich. Der mit Puder und Trocknerdämpfen befrachtete Luftstrom
kann hierbei abgeführt werden ohne die Sicht oder Funktionalität in der Auslage zu
beeinträchtigen.
[0034] Die mit den Greifersystemen ankommende Luft strömt bei dem erfindungsgemäßen Konzept
im Frontgebiet des Auslegers unter der Sichtscheibe und oberhalb der Verschutzung
in den Spalt für die Probebogenentnahme aus. Diese Luftströmung wird durch das erfindungsgemäße
Konzept im Wesentlichen vollständig abgefangen. Durch das erfindungsgemäße Konzept
wird eine Absaugschleuseneinrichtung geschaffen, die eine an der unteren Kante der
Sichtscheibe verlaufende Absaugeinrichtung und eine entlang der Verschutzung verlaufende
untere Absaugeinrichtung umfasst. Durch diese beiden Absaugeinrichtungen wird die
ankommende Luftströmung gleichzeitig von oben und von unten erfasst und abgeführt.
Die so gebildete Absaugstelle an der unteren Kante der Sichtscheibe kann wie bereits
beschrieben unmittelbar an der Scheibe befestigt und zusammen mit dieser hoch geschwenkt
werden, um die Funktionalität in diesem Bereich noch weiter zu verbessern.
[0035] Durch die erfindungsgemäße sich entlang der unteren Kante der Sichtscheibe erstreckende
Blasdüseneinrichtung (siehe Figuren 3, 4 und 6) kann ein Luftvorhang gebildet werden
der von oben nach unten, unmittelbar in die untere Absaugeinrichtung einfließt. Die
Bildung dieses Luftvorhangs kann auch durch mehrere Düsen oder in Reihe angeordnete
Klein-Ventilatoren, sowie auch insbesondere durch Radialgebläsesysteme bewerkstelligt
werden. Insbesondere bei der Genierung des Luftvorhangs durch Ventilatoreinrichtungen
wird es möglich, die Luft aus dem im Bereich des Probebogenentnahmebahnraums PB zur
Auslegerstirnseite hin fließenden Luftteilstroms T1 zu bilden und damit einen aktiven
Luftabgriff nach oben, eine Bildung eines Luftvorhangs und eine Ableitung des den
Luftvorhang bildenden Luftstromes nach unten zu bewerkstelligen.
Bezugszeichenliste
[0036]
- erste Luftabgriffseinrichtung
- 1
- erste Abgriffsqueröffnung
- S1
- erster Luftteilstrom
- T1
- zweite Luftabgriffseinrichtung
- 2
- zweite Abgriffsqueröffnung
- S2
- zweiter Luftteilstrom
- T2
- Luftabgriffseinrichtung
- 3
- Frontscheibe
- 4
- äußeren Scheibe
- 4a
- inneren Scheibe
- 4b
- Verschutzung
- 5.
- Querkanal
- 6
- Greiferkette
- 7
- Blasdüseneinrichtung
- 10
- Luftvorhang
- 11
- vorderen Geradstoßern
- 12
- Bogenlaufrichtung
- BLR
- Querkantenbereich
- Q
- Bogenstapels
- BS.
- Umlenkachse
- X
- vordere Querkante
- K
- untere Laufebene
- E
- Luftströmung
- V
1. Absauganordnung für einen Ausleger einer Bogen verarbeitenden Maschine, zur Absaugung
von Luft aus einem oberen und in Bogenlaufrichtung (BLR) stromabwärts liegenden, vorderen
Querkantenbereich (Q) eines im Ausleger gebildeten Bogenstapels (BS) mit:
- einer ersten Luftabgriffseinrichtung (1), die als solche eine sich quer zur Bogenlaufrichtung
(BLR) erstreckende erste Abgriffsqueröffnung (S1) aufweist zur Aufnahme eines ersten
Luftteilstroms (T1),
dadurch gekennzeichnet, dass
- in einem unterhalb der ersten Abgriffsqueröffnung (S1) liegenden Querbereich auf
einem Höhenniveau, das unter einem für eine Probebogenentnahme vorgesehenen Probebogenentnahmebahnraum
(PB) liegt, eine zweite Luftabgriffseinrichtung (2) mit einer zweiten Abgriffsqueröffnung
(S2) vorgesehen ist, durch welche zumindest ein, einen vorderen Geradstoßerbereich
in Bogenlaufrichtung (BLR) überströmender Luftteilstrom (T2) nach unten abgesaugt
wird.
2. Absauganordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Luftabgriffseinrichtung in Nachbarschaft zu einer vorderen Querkante (K)
einer sich unterhalb einer Frontscheibe (4) nach unten erstreckenden Verschutzung
(5) angeordnet ist.
3. Absauganordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Blaseinrichtung (10) vorgesehen ist, zur Generierung eines sich in vertikaler
Richtung von oben nach unten in den Bereich der unteren Luftabgriffseinrichtung (2)
hinein erstreckenden Luftvorhangs (11).
4. Absauganordnung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zwischen den vorderen Geradstoßern und der unteren Luftabgriffseinrichtung
(2) liegenden Zwischenbereich eine dritte Luftabgriffseinrichtung (3) vorgesehen ist
die sich im Wesentlichen parallel zur vorderen Stirnwand des Bogenstapels (BS) erstreckt.
5. Absauganordnung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Luftabgriffseinrichtung (1) einen Querkanal (6) umfasst, der sich unterhalb
einer Frontscheibe (4) in etwa auf Höhe einer unteren Laufebene einer Greiferkette
(7) erstreckt.
6. Absauganordnung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Querkanal (6) derart ausgebildet ist, dass dieser in einer zur Umlenkachse (X)
zu der Greiferkette (7) senkrechten Schnittebene einen Rechteck-Querschnitt aufweist.
7. Absauganordnung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Querkanal (6) durch ein Rahmenelement einer bewegbar angelenkten Frontscheibeneinrichtung
gebildet ist.
8. Absauganordnung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftabgriffseinrichtungen (1, 2, 3) mit Durchtrittsstrukturen, insbesondere Gitter-
oder Lochblechstrukturen versehen sind zur Abstimmung der Saugleistungsverteilung.
9. Absauganordnung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontscheibe (4) als Doppelwandstruktur ausgeführt ist, und dass der durch diese
Doppelwandstruktur definierte Frontscheibeninnenraum als Absaugkanal fungiert.
10. Absauganordnung für einen Ausleger einer Bogen verarbeitenden Maschine, zur Absaugung
von Luft aus einem oberen und in Bogenlaufrichtung (BLR) stromabwärts liegenden, vorderen
Querkantenbereich (Q) eines im Ausleger gebildeten Bogenstapels (BS) mit:
- einer Blasdüseneinrichtung (10), die als solche einen sich quer zur Bogenlaufrichtung
(BLR) erstreckenden und einen Probebogenentnahmebahnraum (PB) vertikal durchsetzenden
Luftvorhang (11) bildet, und
- einer in einem unterhalb der Blasdüseneinrichtung liegenden, sich quer zur Bogenlaufrichtung
(BLR) erstreckenden Querbereich auf einem Höhenniveau das unter einem für eine Probebogenentnahme
vorgesehenen Bogenentnahmebahnraum (PB) liegt vorgesehenen Luftabgriffseinrichtung
(2),
- wobei diese Luftabgriffseinrichtung (2) derart angeordnet ist, dass der Luftvorhang
(11) in diese einfließt.
11. Absauganordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasdüseneinrichtung an eine Frontscheibeneinrichtung (4) angebunden und gemeinsam
mit dieser verlagerbar ist.
12. Absauganordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasdüseneinrichtung derart in den Ausleger eingebunden ist, dass die Frontscheibeneinrichtung
(4) unabhängig von der Frontscheibeneinrichtung (4) an die Maschinenverschutzung angebunden
ist.
13. Absauganordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zwischen den vorderen Geradstoßern und der unteren Luftabgriffseinrichtung
(2) liegenden Zwischenbereich eine dritte Luftabgriffseinrichtung (3) vorgesehen ist
die sich im Wesentlichen parallel zur vorderen Stirnwand des Bogenstapels (BS) erstreckt.
14. Verfahren zur Bewerkstelligung eines Luftstromabgriffs im Bereich des Auslegers einer
Bogen verarbeitenden Maschine, zur Absaugung von Luft die einen oberen und in Bogenlaufrichtung
(BLR) stromabwärts liegenden, vorderen Querkantenbereich (Q) eines im Ausleger gebildeten
Bogenstapels (BS) überströmt, bei welchem:
- mittels einer ersten Luftabgriffseinrichtung (1), die als solche eine sich quer
zur Bogenlaufrichtung (BLR) erstreckende erste Abgriffsqueröffnung (S1) aufweist ein
erster Luftteilstroms (T1) unterhalb einer Frontscheibeneinrichtung nach oben abgegriffen
wird, und
- in einem unterhalb der ersten Abgriffsqueröffnung (S1) liegenden Querbereich auf
einem Höhenniveau das unter einem für eine Probebogenentnahme vorgesehenen Bogenentnahmebahnraum
(PB) liegt mittels einer zweiten Luftabgriffseinrichtung zumindest ein, einen vorderen
Geradstoßerbereich in Bogenlaufrichtung (BLR) überströmender, sich entlang eines Probebogenentnahmebahnraumes
(PB) ausbreitender Luftteilstrom (T2) nach unten abgesaugt wird.
15. Verfahren zur Bewerkstelligung eines Luftstromabgriffs im Bereich des Auslegers einer
Bogen verarbeitenden Maschine, zur Absaugung von Luft die einen oberen und in Bogenlaufrichtung
(BLR) stromabwärts liegenden, vorderen Querkantenbereich (Q) eines im Ausleger gebildeten
Bogenstapels (BS) überströmt, bei welchem:
- mittels einer Blasdüseneinrichtung (10), ein sich quer zur Bogenlaufrichtung (BLR)
erstreckender und einen Probebogenentnahmebahnraum (PB) vertikal durchsetzender Luftvorhang
(11) gebildet wird, und
- dieser Luftvorhang durch eine unterhalb der Blasdüseneinrichtung liegende, und in
einem sich quer zur Bogenlaufrichtung (BLR) erstreckenden Querbereich auf einem Höhenniveau
das unter einem für eine Probebogenentnahme vorgesehenen Bogenentnahmebahnraum (PB)
liegt vorgesehenen Luftabgriffseinrichtung (2) abgegriffen wird.