[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Sammeln von einem um eine Achse drehbaren
Sammelzylinder zugeführten, digital, vorzugsweise sequentiell gedruckten Druckprodukten,
mit einer Antriebsvorrichtung, Haltemitteln zum Festhalten und Freigeben der am Umfang
des Sammelzylinders gesammelten Druckprodukte, und mit einem Betätigungselement zum
Steuern der Haltemittel, welches Betätigungsmittel mit einer stationären ersten Kurve
zusammenwirkt, wobei die stationäre erste Kurve zum Freigeben der Haltemittel einen
abweichend verlaufenden Kurvenabschnitt aufweist, der von einem zweiten Kurvabschnitt
einer zweiten Kurve wenigstens annähernd aufhebbar ist.
[0002] Eine Einrichtung dieser Art ist im Stand der Technik aus der
DE 103 15 443 A bekannt geworden. Mit dieser Einrichtung können Druckprodukte, beispielsweise Druckbogen
zum Herstellen beispielsweise einer Zeitung am Umfang des Sammelzylinders gesammelt
werden. Die gesammelten Produkte können dann zusammen abgegeben und beispielsweise
einem Falzapparat zugeführt werden. Der Sammelzylinder kann auch gleichzeitig als
Falzzylinder ausgebildet sein und an seinem Umfang hierzu Falzmesser aufweisen.
[0003] Um die Druckprodukte am Umfang des Sammelzylinders zu sammeln, besitzt dieser Haltemittel,
beispielsweise Punkturnadeln, die bezüglich des Umfangs des Sammelzylinders ausfahrbar
sind. Da die notwendigen Bewegungen der Haltemittel zum Sammeln und Abgeben der Druckerzeugnisse
nicht bei jeder Umdrehung des Sammelzylinders die gleiche ist, können diese Bewegungen
nicht mit einer einzigen Kurve gesteuert werden. Zum Steuern der Bewegungen der Haltemittel
ist deshalb neben einer stationären Kurve eine rotierende Deckscheibe vorgesehen,
die vom Steuerhebel abgetastet wird. Die Deckscheibe besitzt zwei Abschnitte mit unterschiedlichem
Radius und ist um die gleiche Achse wie der Sammelzylinder drehbar. Der Steuerhebel
besitzt zwei gegeneinander bewegliche, jeweils eine Rolle tragende Arme. Eine dieser
Rollen folgt der Kontur der Deckscheibe. Die Steuerung der Deckscheibe und der Kurve
ist vergleichsweise aufwendig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine einfache und funktionssichere Einrichtung
der genannten Art zu schaffen, mit der digital gedruckte Bogen zu einem aus einem
oder mehreren Teilprodukten bestehenden Druckprodukt verarbeitet werden können, wobei
die einzelnen Teilprodukte unterschiedliche Seitenzahlen oder Formate aufweisen können.
Digitales Drucken von Druckprodukten hat gegenüber den konventionellen Verfahren den
Vorteil, dass sich der Inhalt von zwei sich folgenden Druckprodukten verändern lässt.
Ein weiterer Vorteil entsteht durch den wegfallenden, zeitraubenden Transport der
Druckprodukte über grosse Distanzen, wenn diese in der Nähe ihres Bestimmungsortes
digital gedruckt werden können.
[0005] Die Aufgabe ist bei einer gattungsgemässen Einrichtung dadurch gelöst, dass die zweite
Kurve zwischen einer unwirksamen, die Haltemittel freigebenden und einer den abweichend
verlaufenden Kurvenabschnitt wenigstens annähernd aufhebenden, die Haltemittel in
Wirkung haltenden Position, zustellbar ist. Um die Haltemittel zu steuern, ist bei
der erfindungsgemässen Einrichtung eine Zustellbewegung der zweiten Kurve erforderlich.
Eine solche Bewegung kann beispielsweise parallel oder radial zur Drehachse des Sammelzylinders
oder durch Schwenken um eine zur Drehachse des Sammelzylinders parallele Achse erfolgen.
Es hat sich gezeigt, dass durch die schnelle Zustellung der Kurve mit der erfindungsgemässen
Einrichtung eine besonders hohe Leistung möglich ist. Die erfindungsgemässe Einrichtung
eignet sich insbesondere zum Sammeln von Druckbogen, die sequenziell in einer digitalen
Druckmaschine gedruckt werden. Eine digitale Druckmaschine ist in der Lage, ohne manuellen
Eingriff Druckprodukte mit unterschiedlichen Formaten und Seitenzahlen zu drucken.
Die erfindungsgemässe Einrichtung eignet sich insbesondere zum Zusammentragen von
sogenannten Planobogen, die auf dem Sammelzylinder gesammelt und nach dem Weitertransport
in einem Falzaggregat gefalzt werden. Es ist hierbei möglich, eine wechselnde Anzahl
von Druckprodukten und insbesondere von Bogen zu verarbeiten, die auch unterschiedliche
Formate aufweisen können. Wesentlich ist hierbei, dass das Sammeln der Druckprodukte
auf dem Sammelzylinder von anderen Funktionen, beispielsweise vom Querschneiden und
Falzen, vollständig getrennt werden kann.
[0006] Eine besonders einfache Ausführung ergibt sich dann, wenn gemäss einer Weiterbildung
der Erfindung die zweite Kurve von einem Kurvensegment gebildet wird. Ein solches
Kurvensegment kann mit einem vorbestimmten Hub linear oder durch Schwenken in die
Wirkposition gebracht werden. Hierzu eignet sich insbesondere ein Stellzylinder und
vorzugsweise ein Pneumatikzylinder, mit dem die Kurve, bzw. das Kurvensegment, etwa
linear verschoben oder um eine Achse geschwenkt wird. Nach einer Weiterbildung der
Erfindung ist der Hebel zum Steuern der Haltemittel ein Doppelrollenhebel, wobei eine
erste Rolle mit der ersten Kurve und eine zweite Rolle mit der zweiten Kurve zusammenwirken.
Beide Rollen sind hierbei fest miteinander verbunden.
[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die zustellbare, zweite
Kurve zur Betätigung der Haltemittel elektrisch von einer Steuerung gesteuert wird,
die auch die der erfindungsgemässen Einrichtung vorgeschalteten Aggregate, beispielsweise
eine digitale Druckmaschine und einen Querschneider, steuert. Dadurch ist es möglich,
eine variable Anzahl von Druckprodukten und insbesondere von Bogenabschnitten zu Teilprodukten
mit variablen Seitenzahlen zusammenzustellen.
[0008] Durch eine Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass für den Weitertransport
der gesammelten Druckprodukte am Umfang des Sammelzylinders eine gesteuerte Weiche
angeordnet ist, welche in den Sammelzylinder eingreift, sobald die Haltemittel die
Druckbogen freigegeben haben. Mit einer solchen Weiche ist es möglich, die gesammelten
Druckprodukte sehr schnell und sicher vom Sammelzylinder abzuheben und mittels einer
Fördervorrichtung einem Falzapparat zuzuführen. Die Weiche ist gemäss einer Weiterbildung
der Erfindung zwischen einer ersten Position, in der die Druckprodukte auf dem Sammelzylinder
gesammelt werden, und einer zweiten Position, in der die gesammelten Druckprodukte
ausgefördert werden, verschwenkbar.
[0009] Die erfindungsgemässe Einrichtung ermöglicht ein besonders schnelles und sicheres
Umstellen der Weiche, welches jeweils in einer kleinen Lücke zwischen den dem Sammelzylinder
zugeführten oder den auf dem Sammelzylinder gesammelten Druckbogen erfolgen muss.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Weiche von einer mit dem Sammelzylinder
mitdrehenden Steuerorgan gesteuert. Dadurch ist es auf einfache und sichere Weise
möglich, die Weiche winkelsynchron zum Sammelzylinder zu steuern.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Steuerorgan einen
Steuernocken aufweist, derart, dass die Weiche zwischen einem einlaufenden Druckerzeugnis
und einem sich auf dem Sammelzylinder befindlichen Druckerzeugnis auf und ab bewegt.
Die Steuerung der Weiche erfolgt hierbei vorzugsweise mit einem Betätigungselement,
das eine Stützrolle besitzt, welche mit dem genannten Steuerorgan zusammenarbeitet.
Das Verrasten ist dann besonders einfach und sicher, wenn gemäss einer Weiterbildung
der Erfindung zum Verrasten der Weiche eine Klinke vorgesehen ist, die eine unwirksame
und eine wirksame Stellung besitzt. Ein besonders schnelles Umschalten der Klinke
ist dann möglich, wenn diese gemäss einer Weiterbildung der Erfindung von einem Stellorgan,
vorzugsweise von einem pneumatischen Stellzylinder, in der wirksamen Stellung fixiert
wird. Die Fixierung kann besonders einfach mit einem Anschlag erfolgen, der durch
die Kolbenstange des Pneumatikzylinders gebildet wird. Durch einen schnellen und kurzen
Hub des Kolbens kann die Klinke fixiert, bzw. freigegeben werden. Das Stellorgan ist
vorzugsweise von der oben erwähnten Steuerung angesteuert, damit ein takt-synchrones
Umstellen der Weiche gewährleistet ist.
[0012] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnungen.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Einrichtung;
Fig. 2 eine Teilansicht der Einrichtung gemäss Fig. 1;
Fig. 3 eine Ansicht eines teilweise geschnittenen Teils der Einrichtung gemäss Fig.
1;
Fig. 4 eine Teilansicht der Einrichtung gemäss Fig. 1;
Fig. 5-7 Teilansichten der Einrichtung gemäss Fig. 1, in unterschiedlichen Betriebslagen,
und
Fig. 8 eine weitere Teilansicht der Einrichtung gemäss Fig. 1.
[0014] Die erfindungsgemässe Einrichtung 1 besitzt gemäss Fig. 1 einen Sammelzylinder 2,
der im Uhrzeigersinn um eine Achse 22 drehbar ist. Diese Achse 22 ist gemäss Fig.
8 an den beiden Enden an einem Maschinengestell 30 drehbar gelagert. Der Sammelzylinder
2 wird von einem Antriebsmotor 13, insbesondere einem Servo-Motor, über einen doppelt
verzahnten Zahnriemen 14 angetrieben. Der Zahnriemen 14 ist gemäss Fig. 1 um ein Rad
58 gelegt, das gemäss Fig. 8 seitlich ausserhalb des Maschinengestells 30 angeordnet
und mit der Achse 22 des Sammelzylinder 2 fest verbunden ist. Der Antriebsmotor 13
treibt zudem über den Zahnriemen 14 und einen Zahnriemen 15 ein unteres Transportband
44 an, das über Rollen 45 und 46 gelegt ist. Eine Gegendruckrolle 12 ist sowohl mit
dem Zahnriemen 14 als auch mit dem Zahnriemen 15 in Eingriff. Weiter treibt der Antriebsmotor
13 über den Zahnriemen 14 ein Beschleunigungsorgan 11 an, welches zur Beschleunigung
eines zu sammelnden Druckproduktes 17 mit der Gegendruckrolle 12 zusammenarbeitet.
Hierzu besitzt das Beschleunigungsorgan 11 an seinem Umfang eine Fläche 49, die in
Richtung des Pfeils 48 um eine Achse 47 rotiert. Ferner treibt der Antriebsmotor 13
über den Zahnriemen 14 und einen Zahnriemen 59 ein oberes Rad 51 an, das ein Stirnzahnrad
ist, welches in ein unteres Rad 52 einer Fördereinrichtung 6 eingreift, das ebenfalls
ein Stirnzahnrad ist. Das obere Rad 51 treibt ein oberes Transportband 10 und das
untere Rad ein Band 53 an.
[0015] Der Sammelzylinder 2, das Beschleunigungsorgan 11 sowie die für den Transport vorgesehenen
Bänder 10, 44 und 53, sind somit taktsynchron und mit der gleichen Geschwindigkeit
über den Antriebsmotor 13 angetrieben. Die erforderlichen Informationen erhält der
Antriebsmotor 13 von der Steuerung 16, die in Fig. 1 angedeutet ist und die auch eine
Druckmaschine 56, die vorzugsweise eine digitale Druckmaschine ist, und einen Querschneider
57 steuert. Der in Fig. 1 ebenfalls lediglich angedeutete und an sich bekannte Querschneider
57 schneidet die von der Druckmaschine 56 bedruckte Papierbahn 67 quer zur Transportrichtung
in einzelne Druckprodukte 17. Der Transport der Druckprodukte 17 erfolgt in Fig. 1
gemäss Pfeil 50 von links nach rechts. Die Drehzahl des Querschneiders 57, der an
seinem Umfang ein hier lediglich angedeutetes Messer aufweist, entspricht genau der
Drehzahl des Beschleunigungsorgans 11, bzw. der halben Drehzahl des Sammelzylinders
2, der an seinem Zylinderumfang zwei Bogenstapel 18 und 18' bilden kann. Der Sammelzylinder
2 besitzt somit zwei sogenannte Nutzen. Denkbar ist aber auch eine Ausführung, bei
welcher der Sammelzylinder 2 lediglich für einen oder für mehr als zwei Nutzen ausgebildet
ist.
[0016] Zum Halten der Druckprodukte 17 auf dem Sammelzylinder 2 sind mehrere Haltemittel
5 vorgesehen. Die Haltemittel (5) können beispielsweise als Punkturnadeln ausgebildet
sein, die jeweils gemäss Fig. 3 am Ende eines Hebels 4 befestigt sind. Taktmässig
sind das Beschleunigungsorgan 11 und die Punkturnadeln auf dem Sammelzylinder 2 zueinander
so eingestellt, dass die Druckprodukte 17 von den ausgefahrenen Punkturnadeln etwa
1 cm hinter einer vorlaufenden Kante aufgespiesst werden. Ist der Sammelvorgang abgeschlossen,
so tauchen die Hebel 4 mit den Haltemitteln 5 ab und die zu einem Bogenstapel 18 gesammelten
Druckprodukte 17 werden auf dem Sammelzylinder 2 frei. Ein letztes Druckprodukt 17
wird direkt auf den auf dem Sammelzylinder 2 gesammelten Bogenstapel 18 gelegt, ohne
dass dieses von den Haltemitteln 5 festgehalten und um den Sammelzylinder 2 geführt
wird. Nachfolgend wird das Sammeln der Druckprodukte 17 mit den Haltemitteln 5 näher
erläutert. In Fig. 1 ist die Position der Haltemittel 5 und der Hebel 4 mit ausgezogenen
Linien gezeigt, in der die Haltemittel 5 zum Sammeln von Druckprodukten 17 in Wirkung
sind. Die zurückgezogene Position, in welcher diese gesammelten Druckprodukte 17 auf
der Sammeltrommel 2 frei sind, ist in Fig. 1 mit gestrichelten Linien gezeigt. Die
Hebel 4 sind im Abstand zu den Haltemitteln 5 fest mit der in Fig. 3 gezeigten Welle
28 verbunden. Diese Welle 28 ist drehbar im Sammelzylinder 2 gelagert. An einem Ende
dieser Welle 28 ist ein Betätigungselement 19 befestigt, der gemäss den Figuren 2
und 3 im Abstand zur Welle 28 zwei Kurvenrollen 20 aufweist. Die in Fig. 3 rechts
gezeigte Kurvenrolle 20a läuft wenigstens bereichsweise auf einer Bahn 21a einer Kurve
23 und die Kurvenrolle 20b auf einer Bahn 21b einer Kurve 24. Die Kurven 23 und die
Kurve 24 sind stationär, d.h. sie drehen nicht mit dem Sammelzylinder 2. Die Kurve
24 ist jedoch beispielsweise axial verschiebbar, und zwar mit dem in Fig. 3 gezeigten
Hub. In Fig. 3 ist die eine Position der Kurve 24 mit ausgezogenen Linien und die
andere Position mit gestrichelten Linien gezeigt. Der vorgesehene Hub ist mit den
Doppelpfeilen 29 angedeutet. Die Zustellung der zweiten Kurve 24 kann beispielsweise
auch parallel oder etwa radial zur Drehachse des Sammelzylinders 2 erfolgen. Weiter
ist auch denkbar, dass die zweite Kurve 24 um die Drehachse 22 oder um eine zur Drehachse
22 parallele Achse schwenkbar gelagert ist. Die Kurve 23 ist nicht verschiebbar, sie
ist mit mehreren Bolzen 27 am Maschinengestell 30 befestigt. Wird die Kurve 24 in
axialer Richtung zugestellt, ist sie von einem Führungselement 25 linear geführt.
Der Antrieb für die axiale Bewegung erfolgt mit einem Pneumatikzylinder 26, der am
Maschinengestell 30 befestigt ist. Die Kurve 24 ist direkt mit einer Kolbenstange
60 des Pneumatikzylinders 26 verbunden. Anstelle eines Pneumatikzylinders kann auch
ein anderes geeignetes Antriebsorgan vorgesehen sein. Die zeitlich korrekte Betätigung
des Pneumatikzylinders 26 erfolgt von einer Steuerung 16, die auch die der Einrichtung
1 vorgeschaltete, digitale Druckmaschine 56 und den Querschneider 57 steuert. Die
Steuerung 16 verfügt über die notwendigen Informationen, beispielsweise wie viele
Seiten jedes Teilprodukt einer Zeitung haben muss, d.h. wieviele Druckprodukte 17
mit der erfindungsgemässen Einrichtung zu einem Bogenstapel 18 gesammelt werden.
[0017] Die Kurve 23 besitzt gemäss Fig. 2 einen abweichenden Kurvenabschnitt 23a. Die Bahn
21 ist somit nicht vollständig kreisförmig. Die Kurve 24 befindet sich gemäss Fig.
2 vor diesem abweichenden Kurvenabschnitt 23a und besitzt einen Kurvenabschnitt 24a,
der den abweichenden Kurvenabschnitt 23a der Kurve 23 wenigstens annähernd aufhebt,
wie die Fig. 2 zeigt. Ist die Kurve 23 in der in Fig. 3 mit ausgezogenen Linien gezeigten,
ausgefahrenen Position, so ist der abweichende Kurvenabschnitt 23a nicht wirksam,
da das Betätigungselement 19 im Bereich dieses abweichenden Kurvenabschnitts 23a mit
der Kurvenrolle 20b über den Kurvenabschnitt 24a der Kurve 24 angehoben wird. Der
abweichende Kurvenabschnitt 23a wird somit durch die Kurve 24 wenigstens annähernd
aufgehoben. In der Fig. 2 ist die entsprechende Position des Hebels 19 mit ausgezogenen
Linien gezeigt. Befindet sich die Kurve 24 jedoch in der in Fig. 3 mit gestrichelten
Linien gezeigten Position, so wird diese nicht wirksam und entsprechend wird die Kurvenrolle
20b nicht aktiv. Das Betätigungselement 19 wird nun allein von der Kurvenrolle 20a
gesteuert, welche nun in den abweichenden Kurvenabschnitt 23a einfährt. Bei diesem
Einfahren der Kurvenrolle 20a wird das Betätigungselement 19 gemäss Fig. 2 radial
nach unten bewegt und entsprechend werden die Hebel 4 mit den Haltemitteln 5 ebenfalls
radial nach innen bewegt. Die Haltemittel 5 geben somit die gesammelten Druckprodukten
17 auf dem Sammelzylinder 2 frei.
[0018] Bänder 9 laufen über Rollen 61 und werden vom Sammelzylinder 2 angetrieben. Zwischen
jeweils zwei axial zur Achse 22 des Sammelzylinders versetzten Bänder 9 und Umlenkrollen
61, 62 und 63 besteht jeweils eine Lücke, in welcher sich die Haltemittel 5 befinden.
Durch axiale Verschiebung der Kurve 24 mit dem Pneumatikzylinder 26 kann somit auf
einfache Weise die Position der Haltemittel 5 gesteuert werden. Zum Sammeln der Druckprodukte
17 wird somit die Kurve 24 in die in Fig. 3 mit ausgezogenen Linien gezeigte Position
verschoben. Ist der Sammelvorgang abgeschlossen, wird die Kurve 24 mit dem Pneumatikzylinder
26 axial und linear nach aussen versetzt, so dass die Kurvenrolle 20a in den abweichenden
Kurvenabschnitt 23a abtauchen kann und die gesammelten Druckprodukte 17 von den Haltemitteln
5 freigegeben werden. Wie bereits erwähnt, erfolgt die Ansteuerung des Pneumatikzylinders
26 durch die Steuerung 16.
[0019] Wie die Fig. 1 zeigt, sind am Sammelzylinder 2 diagonal gegenüber den Hebeln 4 weitere
Hebel 4' angeordnet, die ebenfalls Haltemittel 5 besitzen und die wie oben erläutert
ebenfalls von der Kurve 23 und der Kurve 24 gesteuert sind. Mit diesen Hebeln 4' werden
die Druckprodukte 17 des Bogenstapels 18' festgehalten und mit den Hebeln 4 die Druckprodukte
17 des Bogenstapels 18.
[0020] Sind die Bogenstapel 18 und 18' von den Haltemitteln 5 freigegeben, so werden diese
von der Weiche 7 vom Sammelzylinder abgehoben und von einer Fördervorrichtung 6 wegtransportiert.
Beim Sammeln ist die Weiche 7 gemäss Fig. 1 in der mit ausgezogenen Linien gezeigten
Betriebslage. Zum Ausschleusen wird die Weiche 7 in die in Fig. 1 mit gestrichelten
Linien gezeigte Ausserbetriebslage verschwenkt. Die Steuerung der Weiche 7 erfolgt
mit einem in den Figuren 4 bis 8 gezeigten, rotierenden Steuerorgan 35, und einem
Hebel 31, der auf dem Steuerorgan 35 läuft. Der Hebel 31 ist über einen Weichenholm
34 mit einer Schwenkachse 8 mit der Weiche 7 fest verbunden. Im Abstand zum Weichenholm
34 besitzt der Hebel 31 an einem freien Ende eine Stützrolle 32, die am Umfang des
rotierenden Steuerorgans 35 läuft. Zwischen dem Weichenholm 34 und der Stützrolle
32 lastet auf dem Hebel 31 ein Federelement 33. Mit diesem Federelement 33, beispielsweise
eine Druckfeder, wird die Stützrolle 32 gegen das Steuerorgan 35 gepresst. Das Steuerorgan
35 besitzt gemäss den Figuren 4 und 5 einen radial abstehenden Steuernocken 36, mit
welchem die Stützrolle 32 jeweils radial etwas angehoben wird. Entsprechend wird die
Weiche 7 radial nach aussen verschwenkt. Der Steuernocken 36 ist so angeordnet, dass
dieses Verschwenken jeweils in einer Lücke zwischen den beiden Bogenstapeln 18 und
18' erfolgt. Die Weiche 7 berührt somit bei diesem Ausschwenken die auf dem Sammelzylinder
gesammelten Druckprodukte nicht.
[0021] Beim Sammeln von Druckprodukten 17 zu Bogenstapeln 18 wird die Weiche 7 mit einer
Klinke 37 einer Arretiervorrichtung 65 gemäss der Fig. 6 in einer angehobenen Position
gehalten. In dieser Position taucht die Weiche 7 somit nicht in den Sammelzylinder
2 ein. Die Klinke 37 ist gemäss Fig. 4 um eine Achse 64 von einer mit ausgezogenen
Linien gezeigten Position in eine mit gestrichelten Linien gezeigte Position schwenkbar.
Diese Schwenkbewegung ist aber nicht möglich, wenn eine Kolbenstange 41 eines Pneumatikzylinders
40 gemäss den Fig. 5 und 6 ausgefahren ist. Eine Rückstellkraft 38, beispielsweise
eine Zugfeder, die an der Klinke 37 angreift, bewirkt ein Drehmoment im Uhrzeigersinn.
Ein Anschlag 39 begrenzt die Bewegung im Gegenuhrzeigersinn. Ist die Kolbenstange
41 gemäss der Fig. 7 eingefahren, so befindet sich die Klinke 37 in der in Fig. 7
gezeigten Position. Bei ausgefahrener Kolbenstange 41 befindet sich die Klinke 37
in der in Fig. 5 gezeigten Position.
[0022] Am Hebel 31 ist eine Rastvorrichtung 43 angeordnet, die mit der Klinke 37 zusammenarbeitet.
Befindet sich die Klinke 37 in der in Fig. 5 gezeigten Position, so rastet die Rastvorrichtung
43 in einer Klinkennase 66 der Klinke 37 ein, sobald die Stützrolle 32 auf den Steuernocken
36 auffährt. Beim Einrasten weicht die Kolbenstange 41 lediglich geringfügig zurück.
Bleibt die Kolbenstange 41 ausgefahren, so ist die Weiche 7 in der in Fig. 6 gezeigten
Position fixiert. Die Druckprodukte 17 können somit auf dem Sammelzylinder 2 gesammelt
werden. Die Weiche 7 ist hierbei in der Ausserbetriebslage.
[0023] Zum Ausfördern eines gesammelten Bogenstapels 18 oder 18' wird die Kolbenstange 41
in die in Fig. 4 gezeigte Position zurückgezogen, sobald der dem vorlaufenden Bogenstapel
18 oder 18' zugeordnete Steuernocken 36 den Bereich der Arretiervorrichtung bzw. der
Stützrolle 32 verlässt. Die Weiche 7 verbleibt hier aber vorläufig in der angehobenen
Position, da das vergleichsweise starke Druckelement 33 die Rastvorrichtung 43 gegen
die Klinkennase 66 presst. Die vergleichsweise schwache Rückstellkraft 38 ist nicht
in der Lage, die Klinke 37 von der Rastvorrichtung 43 wegzuziehen. Kommt nun der dem
auszufördernden Bogenstapel 18 bzw. 18' zugeordnete Steuernocken 36 in den Bereich
der Stützrolle 32, so wird diese und entsprechend auch die Rastvorrichtung 43 radial
leicht angehoben. Dadurch wird der Druck der Rastvorrichtung 43 auf die Klinke 37
reduziert und die Rückstellkraft 38 ist in der Lage, die Klinke 37 in die in Fig.
4 mit gestrichelten Linien gezeigte Position zu verschwenken. Die Rastvorrichtung
43 ist damit frei und die Weiche 7 wird aufgrund des Druckes des Federelements 33,
der die Stützrolle 32 gegen das Steuerorgan 35 drückt, in die in Fig. 7 gezeigte Position
verschwenkt. In dieser Lage befindet sich das freie Ende der Weiche 7 innerhalb der
Oberfläche des Sammelzylinders 2 und entsprechend wird der Bogenstapel 18 bzw. 18'
vom Sammelzylinder 2 abgehoben und von den Bändern 10 und 53 der Fördervorrichtung
6 ausgefördert. Die zeitlich korrekte Betätigung des Stellorgans 40 durch ein hier
nicht gezeigtes Elektromagnetventil erfolgt ebenfalls durch die Steuerung 16.
[0024] Ist das Ausfördern beendet und soll ein Druckprodukt 17 wieder zu einem Bogenstapel
18, 18' gesammelt werden, so wird die Kolbenstange 41 des Stellorgans 40 ausgefahren,
sobald der dem vorlaufenden Nutzen zugeordnete Steuernocken 36 den Bereich der Arretiervorrichtung
bzw. der Stützrolle verlässt. Wird die Stützrolle 32 vom nächsten Steuernocken 36
radial abgehoben, so wird die Rastvorrichtung 43 ebenfalls angehoben und wie oben
erläutert in der Arretiervorrichtung 65 verrastet.
[0025] Mit der erfindungsgemässen Einrichtung steht für das Betätigen des Stellorgans 40
der Arretiervorrichtung 65 verhältnismässig viel Zeit zur Verfügung. Die Kolbenstange
41 kann in die für den nächsten Nutzen notwendige Stellung gebracht werden, sobald
der dem vorauslaufenden Nutzen zugeordnete Steuernocken 36 des Steuerorgans 35 den
Bereich der Arretiervorrichtung bzw. der Stützrolle 32 verlässt. Die Zeit zwischen
zwei sich folgenden Steuernocken 36 des umlaufenden Steuerorgans 35 steht somit der
Vorsteuerung des Stellorgans 40 zur Verfügung. Die Betätigung der Haltemittel 5 zum
Festhalten und Freigeben der am Umfang B des Sammelzylinders 2 gesammelten Druckprodukte
kann wie oben beschrieben, ebenfalls vorgesteuert werden. Unmittelbar nachdem die
mit dem Sammelzylinder 2 verbundenen, umlaufenden Kurvenrollen 20 den Bereich des
abweichenden Kurvenabschnitts 23a verlassen, kann die Kurve 24 zu- beziehungsweise
weggestellt werden. Der Verstellvorgang muss dann abgeschlossen sein, wenn die umlaufenden
Kurvenrollen des nächsten Nutzens den Bereich des abweichenden Kurvenabschnitts 23a
der Kurve 23 passieren. Dadurch eignet sich die erfindungsgemässe Einrichtung insbesondere
für hohe Druckgeschwindigkeiten von Digitaldruckmaschinen, beispielsweise von mehr
als 2 m/Sek. Das Sammeln der Druckprodukte 17 auf dem Sammelzylinder 2 ist getrennt
vom Querschneiden und Falzen. Die erfindungsgemässe Einrichtung eignet sich deshalb
insbesondere in Zusammenhang mit einer digitalen Druckmaschine für die die sequenzielle
Herstellung von Teilprodukten mit unterschiedlicher Anzahl von Druckbogen, beispielsweise
zur Herstellung von Zeitungen. Es kann somit eine variable Anzahl von Druckprodukten
zu Teilprodukten mit variablen Seitenzahlen zusammengestellt werden. Für unterschiedliche
Formate sind keine manuellen Eingriffe erforderlich. Somit ermöglicht die erfindungsgemässe
Einrichtung eine für den Digitaldruck hohe Leistung und gleichzeitig eine hohe Flexibilität
beim Aufbau der Druckprodukte.
1. Einrichtung zum Sammeln von einem um eine Achse (22) drehbaren Sammelzylinder (2)
zugeführten, digital, vorzugsweise sequentiell gedruckten Druckprodukten (17), mit
einer Antriebsvorrichtung (13), Haltemitteln (5) zum Festhalten und Freigeben der
am Umfang (3) des Sammelzylinders (2) gesammelten Druckprodukte (17), und mit einem
Betätigungselement (19) zum Steuern der Haltemittel (5), welches Betätigungselement
(19) mit einer stationären ersten Kurve (23) zusammenwirkt, wobei die stationäre erste
Kurve (23) zum Freigeben der Haltemittel (5) einen abweichend verlaufenden Kurvenabschnitt
(23a) aufweist, der von einem zweiten Kurvenabschnitt (24a) einer zweiten Kurve (24)
wenigstens annähernd aufhebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kurve (24) zwischen der unwirksamen, die Haltemittel (5) freigebenden
und der den abweichend verlaufenden Kurvenabschnitt (23a) wenigstens annähernd aufhebenden,
die Haltemittel (5) in Wirkung haltenden Position, zustellbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der abweichend verlaufende Kurvenabschnitt (23a) der ersten Kurve (23) als Einbuchtung
ausgebildet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kurve (24) parallel zur Drehachse (22) des Sammelzylinders (2) verstellbar
ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kurve (24) etwa radial zur Drehachse (22) des Sammelzylinders (2) verstellbar
ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kurve (24) um die Drehasche (22) des Sammelzylinders (2) schwenkbar ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kurve (24) um eine zur Drehachse (22) parallele Achse schwenkbar ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kurve (24) als Kurvensegment (25) ausgebildet ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (19) zum Steuern der Haltemittel (5) als Doppelrollen-Hebel
ausgebildet ist, wobei eine erste Rolle (20a) mit der ersten Kurve (23) und eine zweite
Rolle (20b) mit der zweiten Kurve (24) in Verbindung bringbar ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel (5) in Abhängigkeit eines erzeugten Druckproduktestromes von einer
Steuerung (16) gesteuert sind.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionen der zweiten Kurve (24) durch die Steuerung (16 bestimmt werden.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass für den Weitertransport der gesammelten Druckprodukte (17) am Umfang des Sammelzylinders
(2) eine gesteuerte Weiche (7) angeordnet ist, welche bei freigegebenen Haltemitteln
(5) in den Produktestrom resp. den Sammelzylinder (2) eingreift.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Weiche (7) in eine erste Position, in der die Druckprodukte (17) auf dem Sammelzylinder
(2) gesammelt werden, und in eine zweite Position, in der die gesammelten Druckprodukte
(17) ausgefördert werden, schaltbar ausgebildet ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Weiche (7) durch eine mit dem Sammelzylinder (2) verbundene Kurve (35) gesteuert
ist.
14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurve (35) zur Steuerung der Weiche (7) eine Ausbuchtung (36) aufweist.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Weiche (7) über einen Hebel (31) gesteuert ist.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, das die Weiche (7) zum Sammeln von Druckprodukten (17) auf dem Sammelzylinder (2)
verrastbar ist.
17. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verrasten der Weiche (7) eine Klinke (37) vorgesehen ist, die verschwenkbar gelagert
und in einer Position fixierbar ist.
18. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (37) in Abhängigkeit eines erzeugten Druckproduktestroms durch die Steuerung
16 gesteuert ist.