(57) Zur Herstellung einer Aluminium-Legierung folgender Zusammensetzung:
9,5 bis 11,5 Gew.% Silizium,
0,3 bis 1,0 Gew.% Mangan,
0,1 bis 0,6 Gew.% Magnesium,
max. 0,25 Gew.% Eisen,
maximal 0,15 Gew.% Titan,
maximal 0,10 Gew.% Zink,
maximal 0,05 Gew.% Kupfer,
50 - 300 ppm Strontium, sowie
Aluminium als Rest und Verunreinigungen einzeln max. 0,03 Gew. %, insgesamt max. 0,1
Gew.%,
wird einer erschmolzenen Aluminium-Basislegierung, die mindestens 9 Gew.% Silizium
und zumindest einen Teil des Magnesiums der herzustellenden Aluminium-Legierung enthält,
eine Aluminium-Vorlegierung, die das restliche Mangan, das gesamte Strontium sowie
ggf. Eisen und ggf. Magnesium enthält, in einer solchen Menge beigegeben, dass eine
Aluminium-Legierung der vorstehenden Zusammensetzung gebildet wird.
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Aluminium-Legierung,
insbesondere für den Druckguss.
[0002] Zur Herstellung von Druckgussbauteilen werden meist AlSiMg-Legierungen verwendet,
vor allem die Legierung AlSi9MgMnSr, die unter unterschiedlichen Handelsnamen wie
"Silafont 36", "Aural 2" und dergleichen vertrieben werden. Bei diesen Legierungen
ist das Eisen weitgehend durch Mangan ersetzt. Bei noch ausreichender Verringerung
der Klebeneigung sollen aufgrund des reduzierten Eisengehalts und der Strontiumzugabe
Verbesserungen in der Dehnung erzielt werden. Damit zeichnen sich diese Druckgusslegierungen
neben einer ausgezeichneten Giessbarkeit durch eine sehr gute Dehnung im Gusszustand,
höchste Dehnung nach Wärmebehandlung und darüber hinaus durch eine sehr gute Korrosionsbeständigkeit
aus.
[0003] In der Automobilindustrie ist es von Bedeutung, eine bestimmte Legierung nicht nur
von einem sondern von verschiedenen Herstellern beziehen zu können, damit z. B. bei
Ausfall eines Herstellers kein Lieferengpass entsteht. Ferner sollen die Legierungen
einzelner Hersteller miteinander vermischt werden können, ohne dass schmelzmetallurgische
Probleme entstehen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass, wenn die AlSi9MgMnSr-Legierungen
verschiedener Hersteller vermischt werden, mitunter Legierungen entstehen können,
die sowohl in gefügetechnischer Hinsicht wie in ihren dynamischen und statischen Eigenschaften
unzureichend sind, und dies trotz gleicher chemischer Zusammensetzung.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein einfaches Verfahren zur Herstellung einer
AlSi9MgMnSr-Legierung bereitzustellen, die zumindest gleich gute Eigenschaften wie
die handelsüblichen AlSi9MgMnSr-Legierungen aufweist.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß durch das im Anspruch 1 gekennzeichnete Verfahren erreicht.
In den Ansprüchen 2 und 3 sind bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens angegeben. Der Anspruch 4 hat die Verwendung der erfindungsgemäßen hergestellten
Legierung zur Herstellung von Druckgussbauteilen zum Gegenstand.
[0006] Nach der Erfindung wird von einer handelsüblichen AlSi9Mg-Gusslegierung als Basislegierung
ausgegangen, z. B. einer Gusslegierung die folgende Zusammensetzung aufweist: 9,0
bis 12,5 Gew.% Silizium, 0,1 bis 0,5 Gew.%, insbesondere mindestens 0,3 Gew.% Magnesium
und maximal 0,25 Gew.%, insbesondere maximal 0,15 Gew.% Eisen, maximal 0,15 Gew.%
Titan, maximal 0,10 Gew.% Zink, maximal 0,10 Gew.% Mangan, maximal 0,05 Gew.% Kupfer,
wobei Aluminium den Rest bildet und die Verunreinigungen einzeln maximal 0,03 Gew.
%, insgesamt maximal 0,1 Gew.% ausmachen.
[0007] Vorzugsweise wird als Basislegierung folgende Legierung verwendet:
Si 9,0 - 12,5 Gew.%
Fe 0,15 Gew.%
Cu 0,02 Gew.%
Mn 0,10 Gew.%
Mg 0,10 - 0,45 Gew.%
Zn 0,07 Gew.%
Ti 0,15 Gew.%
sowie Al als Rest und Verunreinigungen einzeln maximal 0,03 Gew.%, insgesamt maximal
0,1 Gew.%. Das heißt, die bevorzugte Basislegierung entspricht einer Legierung nach
DIN EN AB-43300, jedoch kann der Si-Gehalt statt 9,0 bis 10,0 Gew.% bei der Legierung
nach dieser Norm erfindungsgemäß mehr als 10,0 Gew.% bis zu 12,5 Gew.% und der Mg-Gehalt
statt 0,30 bis 0,45 Gew.% entsprechend dieser Norm erfindungsgemäß 0,10 - 0,45 Gew.%
betragen.
[0008] Die Basislegierung, auch mit mehr als 10,0 Gew.% Silizium bzw. weniger als 0,30 Gew.%
Magnesium wird als Gusslegierung im Handel angeboten. Die Basislegierung wird dann
in die gewünschte Druckgusslegierung übergeführt. Dazu wird die Basislegierung geschmolzen
und innig mit der Vorlegierung vermischt, und zwar in einer solchen Menge, dass eine
Alsi9MgMnSr-Druckgusslegierung der gewünschten, nachstehend angegebenen Zusammensetzung
entsteht:
9,5 bis 11,5 Gew.% Silizium,
0,3 bis 1,0, insbesondere 0,4 bis 0,8 Gew.% Mangan,
0,1 bis 0,6, insbesondere 0,3 bis 0,5 Gew.% Magnesium,
max. 0,25 Gew.% Eisen,
maximal 0,15, vorzugsweise maximal 0,10 Gew.% Titan,
maximal 0,10, vorzugsweise maximal 0,08 Gew.% Zink,
maximal 0,05 Gew.% Kupfer,
50 bis 300, insbesondere 150 bis 250 ppm Strontium sowie Aluminium als Rest und Verunreinigungen
einzeln max. 0,03 Gew. %, insgesamt max. 0,1 Gew.%.
[0009] Die Vorlegierung ist eine Aluminiumlegierung, die das gesamte Mangan, das gesamte
Strontium sowie ggf. Eisen und ggf. das restliche Magnesium der herzustellenden Aluminium-Legierung
enthält, also eine AlMnSr-Legierung, die zusätzlich ggf. Fe und/oder Mg enthält, d.
h. z. B. eine AlMnSrFe-, AlMnSrMg- oder AlMnSrFeMg-Legierung.
[0010] Der Mangan-Gehalt der Vorlegierung wird dabei vorzugsweise derart gewählt, dass sich
der Mangan-Gehalt in der herzustellenden Legierung in weiten Grenzen von 0,3 bis 1
Gew.% unter Berücksichtigung des Abbrandes in der Basislegierung einstellen lässt.
Gleichermaßen wird der Strontium-Gehalt der Vorlegierung vorzugsweise so gewählt,
dass der Strontium-Gehalt in der herzustellenden Legierung 50 - 300, vorzugsweise
150 - 250 ppm beträgt.
[0011] Die so hergestellte Druckgusslegierung weist die gleichen Eigenschaften wie die handelsüblichen
AlSi9MgMnSr-Druckgusslegierungen auf. Sie ist sowohl in gefügetechnischer Hinsicht
wie in ihren dynamischen und statischen Eigenschaften den handelsüblichen AlSi9MgMnSr-Druckgusslegierungen
zumindest gleichwertig.
[0012] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, wirtschaftlich sinnvoll eine
handelsübliche Basislegierung in eine hochwertige Druckgussvariante überzuführen,
ohne metallurgische Probleme in Kauf zu nehmen. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Druckgusslegierung ist insbesondere im Kraftfahrzeug- und Motorenbau
hervorragend verwendbar.
1. Verfahren zur Herstellung einer Aluminium-Legierung folgender Zusammensetzung:
9,5 bis 11,5 Gew.% Silizium,
0,3 bis 1, 0 Gew.% Mangan,
0,1 bis 0,6 Gew.% Magnesium,
max. 0,25 Gew.% Eisen,
max. 0,15 Gew.% Titan,
max. 0,10 Gew.% Zink,
max. 0,05 Gew.% Kupfer,
50 - 300 ppm Strontium, sowie
Aluminium als Rest und Verunreinigungen einzeln max. 0,03 Gew. %, insgesamt max. 0,1
Gew.%, dadurch gekennzeichnet, dass einer erschmolzenen Aluminium-Basislegierung, die mindestens 9 Gew.% Silizium und
zumindest einen Teil des Magnesiums der herzustellenden Aluminium-Legierung enthält,
eine Aluminium-Vorlegierung, die das restliche Mangan, das gesamte Strontium sowie
ggf. Eisen und ggf. Magnesium enthält, in einer solchen Menge beigegeben wird, dass
eine Aluminium-Legierung der vorstehenden Zusammensetzung gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die herzustellende Aluminium-Legierung 0,4 bis 0,8 Gew.% Mangan, 0,3 bis 0,5 Gew.%
Magnesium und/oder 150 bis 250 ppm Strontium aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aluminium-Basislegierung folgende Zusammensetzung aufweist:
9,0 bis 12,5 Gew.% Silizium,
0,1 bis 0,45 Gew.% Magnesium,
max. 0,25 Gew.% Eisen,
max. 0,15 Gew.% Titan,
max. 0,10 Gew.% Zink,
max. 0,10 Gew.% Mangan
max. 0,05 Gew.% Kupfer,
Aluminium als Rest und Verunreinigungen einzeln max. 0,03 Gew.%, insbesondere max.
0,1 Gew.%.
4. Verwendung der nach einer der Ansprüche 1 bis 3 hergestellten Aluminium-Legierung
als Druckgusslegierung.