[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der sensorischen
Eigenschaften von Textilien sowie die Verwendung bestimmter wässeriger Mittel für
diesen Zweck.
[0002] Die sensorischen Eigenschaften von Textilien, die aus üblichen Wasch- und Reinigungsvorgängen
hervorgehen, stellen ein wichtiges Beurteilungskriterium für den Verbraucher dar.
In diesem Zusammenhang ist es insbesondere erwünscht, dass die Textilien nach dem
Waschen ein angenehmes Gefühl auf der Haut vermitteln. Hierbei geht es allerdings
nicht nur um die Weichheit, sondern es werden auch andere Kriterien seitens der Verbraucher
nachgefragt. Dazu gehört die Glätte, der Umstand, ob Rückstände auf der Faser verblieben
sind, das Griffgefühl, die Elastizität des Stoffes, seine Biegsamkeit aber auch beispielsweise
das Geräusch, das beim Zerknautschen oder Falten der Wäsche auftritt. Ein besonderer
Punkt ist die Feuchtigkeitsaufnahme des Textils, da z.B. beim Schwitzen größere Mengen
Wassers frei werden, die, um ein angenehmes Tragegefühl der Textilien zu vermitteln,
schnell abgeführt werden müssen.
[0003] Im Stand der Technik sind in diesem Zusammenhang eine Vielzahl von Wäschenachbehandlungsmitteln
aber auch so genannte Weichmacher beschrieben. Nur auszugsweise sei verwiesen auf
die
WO 02/051972, die eine Textilpflegezusammensetzung beschreibt, die beispielsweise organophile
Tone in Kombination mit einem pflanzlichen Öl und optional quaternären Ammoniumverbindungen
beschreibt. Derartige Pflegemittel müssen in der Regel wässrig formuliert werden,
damit sie ohne Probleme und Gefährdung für den Verbraucher von letzterem angewendet
werden können. Je intensiver man aber die Bedürfnisse des Verbrauchers prüft, desto
eher stellt man fest, dass die klassischen Weichmacherrezepturen die Anforderungen
des modernen Verbrauchers an den Tragekomfort von gewaschenen Textilien nicht mehr
erfüllen können.
[0004] Die vorliegende Erfindung basiert daher auf dem Problem, ein Verfahren bereitzustellen,
welches die sensorischen Eigenschaften von Textilien nach dem Waschen signifikant
verbessern kann. Es wurde nun gefunden, dass bestimmte wässrig formulierte Mittel
geeignet sind, diese Aufgabe zu erfüllen.
[0005] Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur
Verbesserung der sensorischen Eigenschaften von Textilien, indem man auf die Textilien
wässerige Mittel aufbringt, die neben Wasser mindestens enthalten
- (a) Alkyl(oligo)glycosiden zusammen mit
- (b) eine Mischung aus Mono- und Diestern von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren
mit 16 bis 22 C-Atomen mit Diolen und Polyolen, und optional
- (c) weiter Hilfs- und Zusatzstoffe.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die oben beschriebenen wässrigen Mittel
auf Textilien aufgebracht. Geeignete Verfahren können hier insbesondere das Aufsprühen
der wässrigen Mittel mit geeigneten technischen Hilfsmitteln sein. Es ist aber durchaus
möglich, die wässrigen Mittel auch anders auf die Textilien aufzubringen, beispielsweise
im Sinne einer Wäschenachbehandlung, ggf. bei erhöhter Temperatur, indem die Wäschestücke
mit den wässrigen Mitteln im Sinne der vorliegenden technischen Lehre über einen geeigneten
Zeitraum in Kontakt gebracht werden. Dies kann z.B. auch dadurch erreicht werden,
dass ein entsprechend ausgerüstetes sog. "dryer sheet" verwendet wird, dass vorzugsweise
im Wäschetrockner mit der zu behandelnden Wäsche in Kontakt gebracht wird, und seine
Wirkstoffe so auf das Textil übertragen werden. Die Ausrüstung der Textilien ist bevorzugt
temporär, und somit zu unterscheiden von der Permantenausrüstung, wie sie bei der
Textilherstellung eingesetzt wird. Es ist auch denkbar, dass die beschriebenen Mittel
in Form von verkapselten Wirkstoffen während oder nach dem Waschgang auf die Textilien
aufgebracht werden. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht allerdings vor, dass die
wässrigen Mittel im Sinne der vorliegenden technischen Lehre per Sprühapplikation
auf die Wäschestücke bzw. Textilien aufgebracht werden.
Solche Mittel werden in der Regel als "Care Sprays" an den Verbraucher angeboten,
und dienen z.B. dazu ein Textil nachträglich mit Pflegeadditiven versehen. Solche
Additive können z.B. Hilfsmittel sein, die das Bügeln erleichtern aber auch Duftstoffe,
die einen Frische-Eindruck vermitteln. Sprühprodukte können im Rahmen des vorliegenden
Verfahrens bevorzugt zum Einsatz kommen. Besonders bevorzugt ist ein Additiv in Form
eines Bügelhilfsmittels das der Verbraucher vor oder nach dem Bügeln der Textilien
appliziert.
[0007] Die Mittel im Sinne der beschriebenen technischen Lehre sind wässrig formuliert und
enthalten vorzugsweise zwischen 50 bis 99 Gew.-% Wasser, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge
des Mittels. Dabei kann es vorteilhaft sein, nur 75 bis 99 Gew.-% Wasser oder insbesondere
85 bis 99 Gew.-% Wasser einzusetzen.
Die wässerigen Mittel zum Einsatz in dem erfindungsgemäßen Verfahren enthalten zwingend
zwei Komponenten (a) und (b) nebeneinander. Dabei handelt es sich bei der Komponente
(a) um Alkyl(oligo)glycoside (= APG), bei der Komponente (b) um Mischungen von Estern
auf Basis von Diolen bzw. Polyolen mit ausgewählten Fettsäuren. Ohne an eine spezielle
Theorie gebunden zu sein geht die Anmelderin davon aus, dass das APG dazu dient, die
vorzugsweise wasserunlösliche Komponente (b) in der Formulierung dispergiert zu halten
(in Form feinverteilter Teilchen) und ein Absetzen der Teilchen zu verhindern.
Komponente (a)
[0008] Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside stellen bekannte nichtionische Tenside dar,
die der Formel (I) folgen,
R
1O-[G]
p (I)
in der R
1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen
Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht. Sie
können nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten
werden. Die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside können sich von Aldosen bzw. Ketosen
mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise der Glucose ableiten. Die bevorzugten
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside sind somit Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucoside.
Die Indexzahl p in der allgemeinen Formel (I) gibt den Oligomerisierungsgrad (DP),
d. h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden an und steht für eine Zahl zwischen
1 und 10. Während p in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein muß und hier
vor allem die Werte p = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert p für ein bestimmtes Alkyloligoglykosid
eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt.
Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit einem mittleren Oligomerisierungsgrad
p von 1,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglykoside bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1,7 ist und
insbesondere zwischen 1,2 und 1,4 liegt. Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R
1 kann sich von primären Alkoholen mit 4 bis 11, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen
ableiten. Typische Beispiele sind Butanol, Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol
und Undecylalkohol sowie deren technische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der
Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von
Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese erhalten werden. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside
der Kettenlänge C
8-C
10 (DP = 1 bis 3), die als Vorlauf bei der destillativen Auftrennung von technischem
C
8-C
18-Kokosfettalkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew.-% C
12-Alkohol verunreinigt sein können sowie Alkyloligoglucoside auf Basis technischer
C
9/11-Oxoalkohole (DP = 1 bis 3). Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R
1 kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12 bis 22, vorzugsweise 12 bis 14
Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Laurylalkohol, Myristylalkohol,
Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol,
Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol,
Brassidylalkohol sowie deren technische Gemische, die wie oben beschrieben erhalten
werden können. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside auf Basis von gehärtetem C
12/14-Kokosalkohol mit einem DP von 1 bis 3.
Komponente (b)
[0009] Die Komponente (b) besteht ihrerseits aus mehreren, unterschiedlichen Komponenten,
nämlich zum einen Estern von Diolen, vorzugsweise von Glykol oder dessen Oligo- bzw.
Polymeren, und daneben um Ester von Polyolen, vorzugsweise Ester des Glycerins, wobei
diese Glycerinester vorzugsweise in Form ihrer Partialester, also als Mono- und/oder
Diester Verwendung finden.
Als Diolester kommen im Sinne der vorliegenden technischen Lehre insbesondere die
Ester von Diolen, hier vorzugsweise von Glycol und dessen Oligomeren bzw. Polymeren
in Betracht Als geeignete Oligomeren kommen Polyethylenglycole und als Polymere die
Ethylenglycole mit Molekulargewichten von 100 und größer, vorzugsweise 100 bis 1.000
in Betracht. Diese werden in einer an sich üblichen Art und Weise mit Fettsäuren verestert.
Als Fettsäuren werden gesättigte Fettsäuren mit 16 bis 22 C-Atomen eingesetzt, wobei
die Stearinsäure besonders bevorzugt ist. Eine besonders bevorzugte Diesterkomponente
stellt eine Glycolstearinsäurediester dar.
[0010] Fettsäurepartialglyceride, also Monoglyceride, Diglyceride und deren technische Gemische
können herstellungsbedingt noch geringe Mengen Di- und Triglyceride enthalten. Geringe
Mengen bedeutet, dass vorzugsweise nur 1 bis maximal 10 Gew.-%, insbesondere bis maximal
5 Gew.-%, bezogen jeweils auf die Gesamtmenge an Glyceriden Triglyceride darstellen.
Vorzugsweise werden solche Glyceride (also ggf. auch Mischungen von Di- und Monoglyceriden)
verwendet, die frei von Triglyceriden sind. Die Partialglyceride folgen aber vorzugsweise
der Formel (II),

in der R
2CO für einen linearen oder verzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten Acylrest
mit 6 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, R
3 und R
4 unabhängig voneinander für R
2CO oder OH und die Summe (m+n+p) für 0 oder Zahlen von 1 bis 100, vorzugsweise 5 bis
25 steht, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der beiden Reste R
3 und R
4 OH bedeutet. Typische Beispiele sind Mono- und/oder Diglyceride auf Basis von Capronsäure,
Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure, Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure,
Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure,
Behensäure und Erucasäure sowie deren technische Mischungen. Vorzugsweise werden technische
Laurinsäureglyceride, Palmitinsäureglyceride, Stearinsäureglyceride, Isostearinsäureglyceride,
Ölsäureglyceride, Behensäureglyceride und/oder Erucasäureglyceride eingesetzt, welche
einen Monoglyceridanteil im Bereich von 50 bis 95, vorzugsweise 60 bis 90 Gew.-% aufweisen.
Insbesondere werden längerkettige Partialglyceride z.B. basierend auf Ölsäure oder
Stearinsäure eingesetzt insbesondere Gemische von Glyceriden auf Basis von gesättigten
und ungesättigten Fettsäuren.
[0011] Die Partialester gemäß der obigen Beschreibung werden vorzugsweise als Mischung von
Mono- und Diestern des Glycerins mit gesättigten und ungesättigten Fettsäuren mit
jeweils 16 bis 22 C-Atomen verwendet. Als gesättigte Fettsäure kommt hier wiederum
der Stearinsäure besondere Bedeutung zu, wohingegen als ungesättigte Fettsäure insbesondere
Ölsäure auszuwählen ist. Somit sind solche Mittel bevorzugt, die in der Mischung der
Komponente b) Glycerinpartialester auf Basis von Stearinsäure und Ölsäure nebeneinander
enthalten. Die Komponenten a) und d) der erfindungsgemäßen Mittel liegen vorzugsweise
in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 3 bis 3 : 1, vorzugsweise 1 : 3 bis 1 : 1 und
insbesondere von 1 : 2 bis 1 : 1 nebeneinander vor. Dabei bezieht sich das Gewicht
der Komponente b) auf alle oben bezeichneten Inhaltsstoffe, also sowohl die Diester
der Diole als auch die Partialester auf Basis der Polyole, vorzugsweise des Glycerins.
Es gilt weiterhin als bevorzugt, solche Mittel zu verwenden, bei denen die Komponenten
a) und b) zusammen in einer Menge von 0,1 bis 15 Gew.-% und insbesondere in Mengen
von 0,5 bis 10 Gew.-%, aber vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-% enthalten sind. Die Verbindungen
gemäß der Beschreibung zur Komponente b) sind vorzugsweise wasserunlöslich, was bedeutet,
dass sie bei 21 °C zu weniger als 10 insbesondere zu weniger als 5 Gew.-% in Wasser
gelöst werden können.
Komponente c)
[0012] Die erfindungsgemäßen Mittel können, neben Wasser und den zwingenden Komponente (a)
und (b) optional noch weitere Hilfs- bzw. Zusatzstoffe enthalten. Als Hilfs- oder
Zusatzstoffe können insbesondere Parfüme, Farbstoffe, weitere Tenside, nicht-wässerigen
Lösungsmittel und Verdicker Verwendung finden.
Vorzugsweise wird ein Verdicker als Zusatzstoff eingesetzt, also eine Substanz die
die Viskosität der Mittel erhöht. Polymere Verdicker sind typischerweise ausgewählt
aus den Gruppen der Polyvinylalkohole, Polyacrylsäure und Polymethacrylsäuren sowie
deren Salze, den Polyacrylamiden, Polyvinylpyrrolidonen, Polyethylenglycolen, Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolyrnerisate
sowie deren Salzen.
Dabei sind insbesondere Polymere mit Verdickereigenschaften, hier vorzugsweise solche
auf Acrylat- und (Meth)acrylat-Basis bevorzugt. Dabei können sowohl Homo- als auch
Co- bzw. Terpolymere Einsatz finden. Daneben können auch Verdicker auf Basis von Cellulose
bzw. deren Derivate mit Erfolg im Sinne der vorliegenden technischen Lehre zum Einsatz
kommen. Beispiele für derartige Verdicker sind Hydroxyethylcellulose, Carboxymethylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose oder Ethylhydroxyethylcellulose.
[0013] Weiterhin kann es bevorzugt sein zusätzlich oder als alleinige Komponente (c) Polyethylenglykole,
vorzugsweise solche mit Molekulargewichten von 100 oder größer, hier insbesondere
mit einem Molekulargewicht von 100 bis 500 zu verwenden.
[0014] Die Komponente c) wird in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln in Mengen von vorzugsweise
1 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 20 Gew.-% und insbesondere bevorzugt von 5 bis
18 Gew.-% mit verwendet. Es sei an dieser Stelle allerdings nochmals darauf verwiesen,
dass die Komponente c) optional ist und somit ggf. auch vollständig verzichtbar ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren setzt vorzugsweise Mittel ein, die keine zusätzlichen
kationischen oder sonstigen weichmachenden Substanzen enthalten, wobei es in Ausnahmefällen
durchaus möglich sein kann, derartige Verbindungen mit zu verwenden. In solchen Fällen
sind dann insbesondere Textilweichmacher des Typs quaternierter Ammoniumverbindungen
und hier insbesondere der so genannten Esterquats bevorzugt.
Was die Mitverwendung von Tensiden angeht, besteht hier keine dramatische Einschränkung,
vielmehr können alle dem Fachmann bekannten nichtionischen anionischen amphotären
oder kationischen Tenside eingesetzt werden, wobei der Schwerpunkt bei der Mitverwendung
von an sich üblichen weiteren nichtionischen Tensiden wie beispielsweise Fettalkohol-
oder Fettsäurealkoxylaten und/oder deren Derivaten liegt.
[0015] Ziel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, die sensorischen Eigenschaften von
Textilien zu verbessern. Diese werden vorzugsweise durch Tests der entsprechenden
Mittel auf Textilien durch Probanden ermittelt, die hierbei vorzugsweise die Bewertung
von Glätte, Rückständen, Griffigkeit, Elastizität, Biegsamkeit, Tragekomfort, Weichheit,
Pflege, Lautstärke beim Knautschen oder Falten, ermitteln. Bei derartigen Tests werden
jeweils vorbehandelte Textilien von den Probanden gegenüber Vergleichstextilien bewertet.
Nur solche Mittel werden als geeignet angesehen, bei denen sich in Summe auf die oben
bezeichneten Einzelkriterien eine signifikante Verbesserung gegenüber den unbehandelten
bzw. nur mit Mitteln des Standes der Technik behandelten Vergleichstextilien ergibt.
Zu Einzelheiten derartiger Auswahlverfahren sei auf die unten beschriebenen Beispiele
verwiesen.
[0016] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung eines
Mittels gemäß der obigen Beschreibung als Bügelhilfsmittel bzw. unabhängig davon generell
als Mittel zur Verbesserung der Sensorik von Textilien oder als Care Spray. Vorzugsweise
werden wässerige Mittel zu diesem Verwendungszweck eingesetzt. Es gehört aber auch
zur beanspruchten Lehre, dass die wässerigen Mittel auf ein gesondertes Textil- oder
Papiertuch aufgebracht und dieses Tuch dann mit dem zu behandelnden Wäschestück, vorzugsweise
bei erhöhter Temperatur, z.B. in einem Wäschetrockner, in Kontakt gebracht wird.
Weiterhin wird die Verwendung zur Verbesserung der Wasserabsorption von Textilien
zum Gegenstand der Anmeldung gemacht, da dieser Effekt durch das erfindungsgemäße
Verfahren zu erzielen ist. Dies gilt sowohl bei reiner Baumwolle oder Viskose als
auch bei reiner Wolle und/oder reiner Seide bzw. auch bei Mischgeweben, z.B. mit synthetischen
Fasern.
[0017] Unter Textilien werden im übrigen alle textilen Flächengebilde verstanden, die üblicherweise
zu Wäsche verarbeitet werden. Besonders bevorzugt sind allerdings solche Gewebe und
Textilien, die Baumwolle enthalten bzw. aus Baumwolle bestehen.
Beispiele
[0018] Zur Untersuchung der Wirkung der Mittel wurden die folgenden Emulsionen hergestellt
(Tabelle 1). V1 stellt dabei ein Vergleichsmittel dar, dass ohne das erfindungswesentliche
Additive formuliert worden ist- die Mittel E1 bis E3 betreffen die Lehre der vorliegenden
Erfindung.
Tabelle 1
| Inhaltstoffe in Gew.-% |
V1 |
E1 |
E2 |
E3 |
| Plantatex® HCC |
- |
5 |
5 |
5 |
| Glycerin |
17 |
17 |
10 |
- |
| Cosmedia® HC 40 |
- |
- |
0,5 |
- |
| PEG 200 |
- |
- |
- |
20 |
| Phenonip® |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
| Wasser dem. |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
| pH-Wert |
- |
3,0 |
3,0 |
3,0 |
[0019] Dabei enthält Plantatex® HCC (bezogen auf Aktivsubstanz): 21 Gew.-% Glykoldistearat,
1 Gew.-% Glycerinmonostearat, 1 Gew.-% Glycerinmonooleat und 12,5 Gew.-% Alkyl(oliog)-glycosid
sowie den Rest auf 100 Gew.-% Wasser. Cosmedia
® HC 40 (Verdicker der Fa. Cognis), PEG200: Polyethylenglykol mit Molgewicht 200.
[0020] Die Mittel V1 und E1 bis E3 wurden jeweils einem sensorischen Test unterzogen. Der
Versuch fand in einem Raum mit ca. 40% Luftfeuchte und 22 °C Temperatur statt. Für
den Test standen 11 Probanden zur Verfügung. Jeder Proband bekam jeweils 2 neue Testgewebe
zum direkten Vergleich vorgelegt. Die festgelegten Prüfkriterien (z.B. Gleiten, Weichheit
etc.) wurden nacheinander abgefragt. Die Probanden hatten dazu jeweils paarweise ein
behandeltes gegen ein unbehandeltes Vergleichsgewebe geprüft. Im Einzelne wurden die
Kriterien Glanz, Glätte, Rückstände/Filmbildung, Griffigkeit, Elastizität, Biegsamkeit,
Tragekomfort, Weichheit, Pflege, Lautstärke (beim Knautschen der Läppchen) und Gesamtakzeptanz
geprüft. Die Ermittlung der Aussagen erfolgte während der gesamten sensorischen Befragung.
Die Bewertungen wurden in ein Online-Erfassungsprogramm eingetragen und ausgewertet.
[0021] Bei den Testgeweben wurde Standard Baumwolle WFK 10 A in 20x30 cm, Wfk GmbH verwendet.
Um ggf. aufgebrachte Vorbehandlungen zu entfernen, wurden alle Läppchen bei 95°C Kochwäsche
mit 0,075 kg Persil Megaperls
™ 3 x mit Stadtwasser gewaschen und anschließend 2x bei 95°C Kochwäsche. (Miele Softtronic
W467, 1600 U / min). Die Mittel V1, E1 bis E3 wurden mit einer Airbrush - Pistole
im Abstand von 20 cm gleichmäßig eingesprüht. Es wurden insgesamt 4 g pro Textil aufgetragen.
Alle Testgewebe wurden mit dieser Apparatur nach demselben Verfahren behandelt.
[0022] Im Ergebnis zeigte sich, dass die behandelten Läppchen E1 bis E3 bezüglich aller
gemessen Kriterien als besser als der unbehandelte Standard bewertet wurden. Besonders
deutliche Unterschiede wurden bei den Kriterien Elastizität, Biegsamkeit, Tragekomfort,
Pflege und Weichheit erzielt.
Messung der Wasserabsorption
[0023] Es wurde weiterhin die Wasserabsorption von erfindungsgemäß behandelter und unbehandelter
Bauwolle gemessen. Dazu wurden Baumwoll-Testgebwebe wie oben beschrieben mit wässerigen
Mitteln des Standes der Technik und behandelt und verglichen mit solchen Geweben,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt worden waren.
Die wässerigen Mittel enthielten jeweils 2 Gew.-% eines üblichen quaternären Textilweichmachers
(Dehyquart
® AU46, Fa. Cognis) (V2), sowie, als Beispiel für ein erfindungsgemäßes Mittel zusätzlich
noch 5 Gew.-% Plantatex
® HCC (E4). Alle Mittel enthielten weiterhin als Konservierungsmittel 0,4 Gew.-% Phenonip
®.
Anschließend wurde die Benetzungszeit der Baumwolle mit Wasser gemessen. Dazu wurde
ein Teststreifen von 1,5 x 16 cm ausgeschnitten, und auf einem Messtisch plaziert.
Danach wurde aus einer Dosiereinrichtung 12 µl destilliertes Wasser auf das Gewebe
aufgebracht (Abstand ca. 0,5 cm). Das Verhalten des Wassertropfens wurde mittels einer
Hochgeschwindigkeitskamera aufgezeichnet und die Zeit bis zur vollständigen Absorption
gemessen.
Das unbehandelte Gewebe absorbierte den Wassertropen in weniger als 1 Sekunde. Das
Mittel V2 zeigte eine Benetzungszeit von 23 Sekunden, dass erfindungsgemäß behandelte
Mittel E4 aber nur 8 Sekunden. Es zeigte sich, dass durch das erfindungsgemäße Verfahren
die Wasserabsorption auf Baumwolle deutlich verbessert werden konnte
[0024] Das gleiche Messverfahren wurde angewendet, um die Wirkung des erfindungsgemäßen
Verfahrens bei Wolle und Seide zu prüfen. Als Prüfgewebe fand Wolle (Wfk 60A) bzw.
Seide (Wfk 70A) Verwendung.
Unbehandelte Wolle ergab eine Absorptionszeit von über 33 Sekunden, unbehandelte Seide
von 22 Sekunden. Dagegen zeigt Wolle, die mit einem erfindungsgemäßen Mittel (zusammengesetzt
analog zu E1, enthalten aber 3, 5 oder 10 Gew.-% Plantatex® HCC) behandelt wurde,
Absorptionszeiten von 6, 3 und 2 Sekunden.
Bei Seide wurde bei einer Behandlung mit einem wässerigen Mittel, das wie E1 zusammengesetzt
war, aber 10 Gew.-% Plantatex® HCC enthielt, eine Absorptionszeit von 3 Sekunden gemessen.
1. Verfahren zur Verbesserung der sensorischen Eigenschaften von Textilien, indem man
auf die Textilien wässerige Mittel aufbringt, die neben Wasser mindestens enthalten
(a) Alkyl(oligo)glycosiden zusammen mit
(b) eine Mischung aus Mono- und Diestern von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren
mit 16 bis 22 C-Atomen mit Diolen und Polyolen,
und optional
(c) weiter Hilfs- und Zusatzstoffe.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Komponente (a) Verbindungen er allgemeinen Formel R1O-[G]p in der R1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen
Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht ausgewählt
sind.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente (b) Diester von gesättigten Fettsäuren mit 16 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise
der Stearinsäure, mit Glykol enthält.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung (b) Monoester von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren mit 16 bis
22 C-Atomen, vorzugsweise ausgewählt aus Stearinsäuren und Ölsäure mit Glycerin nebeneinander
enthält.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Hilfs- und Zusatzstoffe Diole und/oder Poylole, vorzugsweise Glycerin, Glykol
und/oder Polyethylenglykol ausgewählt sind.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Hilfs- und Zusatzstoffe Polymere, vorzugsweise solche auf Basis von Acryl- und/oder
(Meth)acrylsäuren, enthalten sind.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel Wasser in Mengen von 50 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 75 bis 99 Gew.-% und
insbesondere 85 bis 99 Gew.-% enthalten.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie die Komponente (a) und (b) zusammen in einer Menge von 0,1 bis 15 Gew.-%, insbesondere
in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-% und vorzugsweise 1,0 bis 5,0 Gew.-% enthalten.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponenten (a) und (b) im Gewichtsverhältnis von 1 : 3 bis 3 : 1, vorzugsweise
1 : 3 bis 1 : 1 und insbesondere von 1 : 2 bis 1 : 1 nebeneinander vorliegen.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente (c) in Mengen von 1 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 20 Gew.-% und
insbesondere von 5 bis 18 Gew.-% enthalten ist.
11. Verwendung eines Mittels gemäß der Beschreibung des Anspruchs 1 als Care Spray und
insbesondere als Bügelhilfsmittel.
12. Verwendung von Mitteln gemäß der Beschreibung des Anspruchs 1 zur Verbesserung der
Sensorik von Textilien.
13. Verwendung eines Mittels gemäß der Beschreibung des Anspruchs 1 zur Verbesserung der
Wasserabsorption von Textilien.