TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Drehvorrichtung für ein Gebäude mit folgenden
Merkmalen: Einer starren ortsfesten Fundamentplatte, einer oberseitig parallel beabstandet
zu der Fundamentplatte angeordneten und relativ zu dieser um eine Drehachse senkrecht
zu ihrer Plattenebene drehbaren Deckenplatte, auf der das Gebäude anordenbar ist,
und einem ansteuerbaren Antriebsaggregat für die Drehbewegung der Deckenplatte, wobei
auf der Fundamentplatte drehbare Lagerrollen ortsfest angeordnet sind, die Rollendrehachsen
der Lagerrollen jeweils parallel zur Plattenebene der Deckenplatte und durch die Drehachse
der Deckenplatte verlaufen, und die Lagerrollen in Kreisumfangsrichtung um die Drehachse
der Deckenplatte herum in einem vorgebbaren Bogenrastermaß angeordnet sind.
[0002] Die Drehung von Gebäuden bietet unter anderem Vorteile für an dem Gebäude vorhandene
Solaranlagen, insbesondere Photovoltaikanlagen, da durch die Drehung des Gebäudes
und damit der Solaranlage dieselbe auf die sich im Laufe eines Tages ändernde Einfallsrichtung
des Sonnenlichts ausgerichtet werden kann. Dadurch wird beispielsweise ermöglicht,
dass die Energiegewinnung durch Photovoltaikanlagen um bis zu 35 % gegenüber ortsfesten
Anlagen gesteigert werden kann. Da private Energieerzeuger die Möglichkeit haben,
erzeugte Energie in ein vorhandenes Stromnetz einzuspeisen, sofern die Energie nicht
für das jeweilige Gebäude zur Verfügung stehen muss, verbessert sich die finanzielle
Situation des Gebäudebesitzers. Darüber hinaus eröffnet die Drehbarkeit von Gebäuden
die Möglichkeit, unterschiedliche Gebäudebereiche beispielsweise in vorteilhafte Aussichtspositionen
zu bewegen.
STAND DER TECHNIK
[0003] Es ist eine Vielzahl an Drehvorrichtungen für Gebäude bekannt.
[0004] In dem deutschen Gebrauchsmuster 20 2004 003 158 U1 ist eine drehbare sonnennachgeführte
Mehrzweckhalle in Leichtbauweise offenbart, die eine Bodenplatte besitzt, wobei die
Wände der Halle derartig voneinander getrennt sind, dass sich die Wände und das Dach
der Halle nach der Sonne drehen können, wo hingegen die Bodenplatte statisch bleibt
und als Verankerung benutzt wird.
[0005] In der
EP 99460023 A1 ist eine zylindrische Plattform zum Drehen eines Gebäudes beschrieben, die aus einem
starren Skelett besteht, dessen wesentliche Bestandteile Balken und eine Decke sind.
Dabei wird ein kreisrund geformtes Trägerelement eingesetzt, an dem in einer Umfangslinie
rastermäßig verteilte antreibbare Rollen vorhanden sind, mittels derer das Skelett
und damit auch die Decke, auf dem ein Haus errichtet ist, in Drehung versetzt werden
kann.
[0006] In dem deutschen Gebrauchsmuster 299 05 145.5 U1 ist eine Drehvorrichtung zum Drehen
eines Gebäudes, insbesondere Wohnhaus beschrieben, bei dem ein Trägerelement eingesetzt
ist, das sich über Wälzkörper auf einem Grundelement abstützt. Das Trägerelement ist
hierbei gegenüber dem Grundelement um einen zentralen Punkt drehbar. Zwischen dem
Gebäude und Grundelement ist ein Verbindungsschacht angeordnet, der Versorgungs- und
Entsorgungsleitungen aufweist. Das Grundelement und das Trägerelement weisen jeweils
einen Laufring auf, wobei die Wälzkörper axial zur Drehachse zwischen den Laufringen
angeordnet sind.
[0007] In der
DE 196 50 489 A1 ist ein Drehhaus beschrieben, bei dem das Gebäude auf einer Stahlbetonplatte aufgebaut
und an dieser befestigt ist. Auf der Unterseite der Stahlbetonplatte wird eine Stahlschiene
entsprechend der Größe des Gebäudes ringförmig gebogen und angeschlossen. Auf drei
Fundamentblöcken, die Umfangsrichtung um 120° versetzt angeordnet sind werden Laufrollen
mit einem äußeren Spurkranz zur Aufnahme der Stahlringschiene gelagert und justiert.
Eine dieser Rollen enthält einen Antrieb mittels Getriebemotor, der eine Drehung der
Stahlbetonplatte und damit des Gebäudes bewirkt. Die Abwasser-, Frischwasser- und
Elektroleitung wird vom Erdreich ins Gebäude geleitet, wobei die Abwasserleitung in
der Drehachse, in einem mit dem Gebäude senkrecht verankerten Abwasserrohr in die
Kanalleitung im Erdreich geleitet wird. Die Frischwasser- und Elektroleitung wird
jeweils mit einer flexiblen, beweglichen Leitung über Erdreich bis hin zur Einführung
ins Gebäude ausgebildet, um die Drehung und Längenveränderung aufzunehmen. Dieses
Drehhaus stellt den gattungsgemäßen Stand der Technik dar.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung das
technische Problem beziehungsweise die Aufgabe zugrunde, eine Drehvorrichtung für
ein Gebäude anzugeben, die wirtschaftlich herstellbar ist und eine dauerhaft zuverlässige
Funktion gewährleistet. Darüber hinaus soll die erfindungsgemäße Drehvorrichtung einen
beliebigen Grundriß des Gebäudes ermöglichen und eine große Variabilität hinsichtlich
der Belastung ermöglichen. Die erfindungsgemäße Drehvorrichtung soll sehr wartungsfreundlich
sein, eine Unempfindlichkeit gegenüber Temperatur- und Witterungseinflüßen aufweisen
und hohe Sicherheitsstandards erfüllen.
[0009] Die erfindungsgemäße Drehvorrichtung ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs
1 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der von
dem unabhängigen Anspruch 1 direkt oder indirekt abhängigen Ansprüche.
[0010] Die erfindungsgemäße Drehvorrichtung der eingangs genannten Art zeichnet sich sinngemäß
dadurch aus, dass die Lagerrollen zusätzlich jeweils in einer durch die Drehachse
der Deckenplatte verlaufenden linear-radialen Richtung in einem vorgebbaren radialen
Rastermaß angeordnet sind und die Deckenplatte direkt auf den Lagerrollen gelagert
ist.
[0011] Durch eine quasi "flächenmäßige" Verteilung der Lagerrollen kann auf die im Stand
der Technik bekannten separaten Ringträger vollständig verzichtet werden. Die Deckenplatte
ist direkt auf den Lagerrollen gelagert und kann in Abhängigkeit der Anzahl der Lagerrollen
an nahezu beliebige Grundrisse beziehungsweise Belastungen problemlos aufnehmen.
[0012] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Deckenplatte
als Kreisplatte ausgebildet ist und eine die Deckenplatte außenumfangsmäßig umgebende
Ringeinheit, insbesondere Ringmauer, vorhanden ist, die in ihrer Umfangsrichtung verteilt,
nach innen weisende drehbare Führungsrollen aufweist, deren Führungsrollendrehachse
senkrecht zur Ebene der Deckenplatte verläuft und die der außenseitigen Stirnfläche
der Deckenplatte gegenüberliegend und an dieser anliegend an der Ringeinheit angeordnet
sind. Durch das Anordnen von außenumfangsmäßig vorhandenen Führungsrollen wird in
einfacher Art und Weise eine dauerhaft zuverlässige Drehfunktion gewährleistet. Die
Führungsrollen sind hierbei bevorzugt in einem vorgebbaren Bogenringmaß an der Ringeinheit
angeordnet.
[0013] Eine hinsichtlich einer wirtschaftlichen Herstellung besonders bevorzugte Ausgestaltung
zeichnet sich dadurch aus, dass jeweils durchgehende Lagerbalken auf der Fundamentplatte
angeordnet sind, deren Längsachse radial durch die Drehachse der Deckenplatte verläuft
und die jeweils in dem radialen Rastermaß angeordnete Lagereinheiten aufweisen, an
denen eine durchgehende Lagerwelle gelagert ist, wobei die Lagerrollen jeweils über
eine Zentralausnehmung im Bereich zwischen zwei Lagereinheiten an der Lagerwelle drehbar
gelagert sind. Diese Ausführungsvariante gewährleistet darüber hinaus eine optimale
Funktionalität der Lagerrollen. Dadurch das die Lagerrollen jeweils zwischen zwei
Lagereinheiten an der Lagerwelle gelagert sind, besitzen sie eine gewisse elastische
Nachgiebigkeit - aufgrund der Elastizität der Lagerwelle - in vertikaler Richtung,
so dass bei einer infolge Maßtoleranzen oder speziellen Lastkonstellationen eventuell
auftretenden Überbelastung eine Lastverteilung, durch die elastische Nachgiebigkeit
der Lagerung der Auflast erfolgt.
[0014] Zum Zwecke der sicheren Positionierung der Lagerrolle auf der Lagerwelle im Bereich
zwischen den Lagereinheiten ist es besonders vorteilhaft, die Lagerwelle mit entsprechenden
Distanzhülsen zu umgeben.
[0015] Eine hinsichtlich einer wirtschaftlichen Herstellung besonders vorteilhafte Ausgestaltung
zeichnet sich dadurch aus, dass der Lagerbalken als Betonfertigteil ausgebildet ist,
wobei die in radial Richtung rasterförmig angeordneten Lagereinheiten bevorzugt einen
schmalen Rechteckprofilquerschnitt aufweisen, wobei dieser schmaler Rechteckprofilquerschnitt
durch ein Stahlprofil, insbesondere Flachstahlprofileinheit, vorteilhaft umgesetzt
sein kann. Ein derartiger Lagerbalken in Verbindung mit den Lagereinheiten kann wirtschaftlich
in einem Betonfertigteilwerk in großen Stückzahlen hergestellt werden.
[0016] Bei der Montage vor Ort ist es hinsichtlich der Fixierung der Lagerbalken auf der
Fundamentplatte von Vorteil, dass der jeweilige Lagerbalken mit einem Sockel aus Ortbeton
fixiert wird, wobei die Verbindung des Lagerbalkens mit dem Sockel und/oder der Fundamentplatte
über Dübel- oder Bolzeneinheiten erfolgen kann.
[0017] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Lagerrollen
aus hochfestem Kunststoff mit geringen Gleitreibungskoeffizienten oder aus Guss, insbesondere
aus Pevolon (eingetragene Marke), bestehen. Derartige Lagerrollen sind praktisch verschleißfrei
und in der Lage, eine hohe Last aufzunehmen. Derartige Lagerrollen lassen sich auch
kostengünstig herstellen. Gleichzeitig wird in einfacher Art und Weise durch eine
zentrale Ausnehmung der Lagerrolle eine Lagerung der Lagerrolle an der durchgehenden
Lagerwelle umgesetzt, die keine weiteren zusätzlichen Lagerbauteile, wie beispielsweise
Kugellager oder dergleichen, benötigt. Aufgrund des geringen Gleitreibungskoeffizienten
des hochfesten Kunststoffs der Lagerrollen ist eine dauerhaft zuverlässige Funktion
der Drehbarkeit der Lagerrolle gegenüber der Lagerwelle gewährleistet. Die Kunststofflagerrollen
unterliegen keiner Korrosion wie zum Beispiel Gussrollen und sind daher nahezu wartungsfrei.
[0018] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass das Antriebsaggregat
als Getriebemotor ausgebildet ist. Durch die Ausbildung des Antriebsaggregat als Getriebemotor
kann - bedingt durch ein vorgebbares Getriebeverhältnis - die erforderliche Antriebsaggregatsenergie
wirtschaftlich sinnvoll und technisch einfach umgesetzt werden, zumal die Drehgeschwindigkeit
für die Deckenplatte im Zentimeterbereich pro Minute liegen.
[0019] Eine hinsichtlich eines zuverlässigen Antriebs besonders vorteilhafte Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Drehvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass an der Deckenplatte
umfangsmäßig eine Formschlussprofileinheit, insbesondere eine Ketteneinheit oder Verzahnungsprofil,
angeordnet ist, die mit einer von dem Antriebsaggregat antreibbaren Eingriffeinheit,
insbesondere Zahnrad, in Eingriff steht.
[0020] Zur Durchführung eventueller Montage- oder Wartungsarbeiten zeichnet sich eine besonders
vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehvorrichtung dadurch aus, dass
die Deckenplatte an ihrer Außenstirnseite zumindest eine nach außen offene Montage-
oder Wartungsausnehmung aufweist, die die Zugänglichkeit einer Führungsrolle ermöglicht,
sobald die Führungsrolle in entsprechender Drehposition der Deckenplatte der Montageausnehmung
gegenüberliegt.
[0021] Die Deckenplatte rotiert relativ zu der festen Ringeinheit. Um hier die Gefahr von
eventuellen Verletzungen, Eindringen von Fremdkörpern oder sonstigen der Funktionalität
abträglichen Einflüssen auszuschließen, ist die Deckenplatte gegenüber der Ringeinheit
durch ein elastisches Profil abgedichtet.
[0022] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass das elastische
Profil als L-Profil ausgebildet ist, dessen einer Schenkel an der Deckenplatte angeschlossen
ist und dessen anderer Schenkel elastisch drückend auf der Ringeinheit und relativ
zu dieser beweglich aufliegt oder umgekehrt.
[0023] Der Abstand zwischen der Fundamentplatte und der Deckenplatte liegt bevorzugt im
Bereich zwischen 0,8 m bis 1,0 m (Meter), so dass im Bereich zwischen den radial angebrachten
Lagerungen problemlos eine Inspektion durchgeführt werden kann. Dabei liegt gemäß
einer bevorzugten Ausgestaltung das radiale Rastermaß, in dem die Lagerrollen beziehungsweise
Lagerbalken angeordnet sind im Bereich zwischen 40 cm bis 50 cm (Zentimeter).
[0024] Dabei ist bevorzugt das Bogenrastermaß für die radial ausgerichteten Lagerbalken
beziehungsweise Lagerrollen so gewählt, dass sich ein Umfangswinkel im Bereich zwischen
10° bis 30° (Altgrad) ergibt. Durch eine derartige Anordnung der Lagerrollen beziehungsweise
Lagerbalken wird eine praktisch "flächige" Auflagerung der Deckenplatte auf den Lagerrollen
ermöglicht, so dass einerseits die jeweils einzelne Belastung einer Lagerrolle reduziert
wird und andererseits ein hohes Sicherheitsfaktor hinsichtlich einer dauerhaft zuverlässigen
Funktion der Drehbarkeit der Deckenplatte gewährleistet wird.
[0025] Eine hinsichtlich der konstruktiven Ausbildung besonders vorteilhaften Ausgestaltung
zeichnet sich dadurch aus, dass erste radial angeordnete Lagerbalken in einem vorgebbaren
Bogenrastermaß auf der Deckenplatte angeordnet sind, die im Wesentlichen vom Außenbereich
der Deckenplatte bis zur zentralen Ausnehmung verlaufen, wobei gemäß einer besonders
vorteilhaften zweiten Ausführungsvariante zweite radial angeordnete Lagerbalken vorhanden
sind, die im Bereich zwischen zwei ersten Lagerbalken radial angeordnet sind und eine
geringere Länge aufweisen als die ersten Lagerbalken.
[0026] Die erfindungsgemäße Drehvorrichtung mit den oben genannten Merkmalen ermöglicht,
dass auf der drehbaren Deckenplatte ein Gebäude mit einem beliebigen Grundriß erstellt
werden kann. Hinsichtlich der auftretenden Belastung ist eine große Variationsbreite
abgedeckt. Durch Einsatz der verschiedenen Lagerrollen ist quasi eine verschleißfreie
Lagerung ohne zusätzliche spezielle Lagerelemente möglich, die besonders wartungsfreundlich
ist. Die Bauteile für den Antrieb sind in einfacher Art und Weise robust ausgebildet,
greifen auf Standardbauteile zurück, ermöglichen somit einen wirtschaftlichen Einsatz
und gewährleisten gleichzeitig eine dauerhaft zuverlässige Funktion. Darüber hinaus
ist festzustellen, dass die erfindungsgemäße Drehvorrichtung unempfindlich gegen Temperatur-,
Witterungs- und Verschmutzungeinflüsse ist. Die Zugänglichkeit aller Bauteile ist
gewährleistet, so dass Inspektionen und Wartungsarbeiten problemlos durchgeführt werden
können. Weiterhin erfüllt die erfindungsgemäße Drehvorrichtung die hohen Anforderungen
an die Sicherheit im Betrieb, da keinerlei Verletzungsgefahr gegeben ist. Insgesamt
ermöglicht die erfindungsgemäße Drehvorrichtung eine einfache und damit wirtschaftliche
Bauweise. Die Lagerbalken mit den Lagereinheiten in Verbindung mit der Lagerwelle
und den Lagerrollen können in einfacher Art und Weise in hoher Stückzahl in einem
Fertigbetonunternehmen hergestellt werden. So können die vorgefertigten Lagerbalken
auf der Baustelle nach Herstellung der Fundamentplatte in einfacher Art und Weise
auf dieser ausgerichtet und über einen Ortbetonsockel fixiert werden. Gleichzeitig
ist es möglich, durch vorgefertigte Schalungselemente, die im Bereich zwischen den
Lagerbalken angeordnet werden, vor Ort die bewegliche Deckenplatte mit entsprechenden
standardisierten Schalungselementen zu fertigen. Das Herstellen einer Ringmauer ist
ebenso in einfacher Art und Weise möglich.
[0027] Durch den Einsatz der oben beschriebenen einfachen Bauteile, die sowohl wirtschaftlich
hergestellt werden können, wirtschaftlich vormontiert werden können und letztendlich
auf der Baustelle wirtschaftlich montiert beziehungsweise erstellt werden können,
steht eine Drehvorrichtung zur Verfügung, die gegenüber den bekannten Drehvorrichtungen
erhebliche Vorteile bietet.
[0028] Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den
Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmale sowie durch das nachstehend angegebene Ausführungsbeispiel.
Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden,
insoweit sie sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0029] Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben
werden im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Beispiele näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematische Draufsicht in durchsichtiger Darstellung auf eine Drehvorrichtung mit
einerseits radial in einem vorgebbaren Rastermaß angeordneten Lagerrollen und andererseits
in Umfangsrichtung in einem vorgegebenen Bogenrastermaß angeordneten Lagerrollen,
auf denen eine durchsichtig dargestellte Deckenplatte gelagert ist, die um eine zentrale
Drehachse drehbar ist,
- Fig. 2
- schematischer Schnitt durch die Drehvorrichtung gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- schematische Detailschnittansicht der Drehvorrichtung gemäß Fig. 1, wobei die Schnittrichtung
radial durch die Drehachse der Deckenplatte verläuft,
- Fig. 4
- schematische Detailschnittansicht durch die Drehvorrichtung gemäß Fig. 1, wobei die
Schnittebene tangential zur radialen Richtung der Deckenplatte angeordnet ist,
- Fig. 5
- schematischer Detailschnitt in radialer Richtung durch die Drehvorrichtung gemäß Fig.
1 im äußeren Randbereich des Übergangs der beweglichen Deckenplatte zu einer Ringeinheit,
- Fig. 6
- schematische Darstellung des Details gemäß Detail A der Fig. 5 und
- Fig. 7
- schematische, durchsichtige Draufsicht auf das Detail gemäß Fig. 6.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0030] Ein Ausführungsbeispiel einer Drehvorrichtung 10 ist in den Figuren dargestellt.
Gemäß den Fig. 1 und 2 besitzt die Drehvorrichtung 10 eine starre direkt oder indirekt
gelagerte Fundamentplatte 12, die als Kreisplatte ausgebildet ist, und eine parallel
nach oben beabstandet zur Fundamentplatte 12 angeordnete Deckenplatte 14, die ebenfalls
als Kreisplatte ausgebildet ist und einen geringfügigeren Durchmesser aufweist als
die Fundamentplatte 12. Die Deckenplatte 14 ist in Fig. 1 durchsichtig dargestellt,
damit die unter der Deckenplatte 14 befindliche Konstruktion sichtbar ist.
[0031] Die Deckenplatte 14 weist eine zentrale Ausnehmung 26 auf. Darüber hinaus ist die
Deckenplatte 14 um eine gedachte zentrale Drehachse 18 drehbar, die senkrecht zur
Plattenebene verläuft.
[0032] Auf der Deckenplatte 14 kann ein Gebäude 50 mit einem beliebigen Grundriß angeordnet
werden.
[0033] Die Fundamentplatte 12 besitzt im Bereich der zentralen Ausnehmung 26 der Deckenplatte
14 eine nach unten weisende topfartige Ausnehmung 48, an die ein unterhalb der Fundamentplatte
12 nach außen verlaufender Versorgungskanal 54 anschließt, der von außen her zugänglich
oberseitig ist.
[0034] Im Bereich zwischen der Fundamentplatte 12 und der drehbaren Deckenplatte 14 sind
Lagerbalken 40.1, 40.2 angeordnet, die auf der Fundamentplatte 12 gelagert sind. Die
Lagerbalken 40.1, 40.2 verlaufen in radialer Richtung durch die gedachte Drehachse
18 und zwar in einer ersten Ausführungsform 40.1 vom Außenbereich der Deckenplatte
14 bis zur zentralen Ausnehmung 26 und in einer zweiten Ausführungsform 40.2 vom Außenbereich
der Deckenplatte 14 bis etwa zur Hälfte des Radius der Deckenplatte 14. Dabei sind
die erste und zweite Ausführungsform der Lagerbalken 40.1, 40.2 alternierend vorhanden.
Die Lagerbalken 40.1, 40.2 sind in einem vorgegebenen Bogenrastermaß BR umfangsmäßig
angeordnet, das im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen Bogenwinkel zwischen den
benachbarten Lagerbalken 40.1 und 40.2 in der Größenordnung von ca. 10° (Altgrad)
ergibt.
[0035] An den Lagerbalken 40.1, 40.2 sind in radialer Richtung in einem vorgegebenen radialen
Rastermaß RR Lagerrollen 20 gelagert, deren Drehachse 22 parallel zur Plattenebene
der Deckenplatte 14 und durch die gedachte Drehachse 18 verläuft. Der konstruktive
Aufbau der Lagerbalken 40.1 beziehungsweise 40.2 mit den Lagerrollen 20 wird weiter
unten anhand der Fig. 3 und 4 beschrieben.
[0036] Die Deckenplatte 14 ist direkt auf den Lagerrollen 20 gelagert. Durch die Vielzahl
der vorhandenen Lagerrollen 20 (im dargestellten Ausführungsbeispiel 320 Stück) ist
quasi eine "flächige" drehbare Lagerung der Deckenplatte 14 gegeben, die hohe Belastungen
aufnehmen kann und gleichzeitig dauerhaft die Gewährleistung der Drehbarkeit ermöglicht.
Die jeweilige Drehachse der Lagerrollen ist in Fig. 1 mit dem Bezugszeichen 22 gekennzeichnet.
[0037] Im Außenbereich der Fundamentplatte 12 ist eine nach oben weisende Ringeinheit 30
vorhanden, die bis auf Höhe der Deckenplatte 14 verläuft. Zwischen der Innenseite
der Ringeinheit 30 und der außenseitigen Stirnfläche 24 der Deckenplatte 14 ist ein
Spalt 74 vorhanden.
[0038] An der Ringeinheit 30 sind in einem vorgegebenen Bogenrastermaß BF Führungsrollen
32 drehbar angeordnet, deren Drehachse 34 senkrecht zur Plattenebene der Deckenplatte
14 verläuft. Die Detailausbildung dieser Führungsrollen 32 wird weiter unten beschrieben.
[0039] Im äußeren Endbereich des Versorgungskanals 54 ist ein Antriebsaggregat 16 angeordnet,
das als Getriebemotor ausgebildet ist. Das Antriebsaggregat 16 treibt eine Umlenkrolle
38 an, die beispielsweise als Haspelrad oder Zahnrad ausgebildet sein kann, und die
um die außenseitige Stirnfläche 24 der Deckenplatte 14 umfangsmäßig herum verläuft
und über die Umlenkrolle 38 verspannt ist, so dass ein Reibschluss mit der Deckenplatte
14 gegeben ist. Es kann auch eine formschlüssige Lösung eingesetzt werden. Das Antriebsaggregat
16 weist eine Übersetzung auf, mittels derer sich eine Drehbewegung umzusetzen lässt,
deren Drehgeschwindigkeit im Bereich weniger Zentimeter pro Minute liegt.
[0040] Mit der dargestellten Konstruktion der Drehvorrichtung 10 wird eine zuverlässige
Drehbarkeit der Deckenplatte 14 gewährleistet, wobei die Führungsrollen 32 der Ringeinheit
30 dafür sorgen, dass die Deckenplatte 14 während der Drehbewegung zu ihrer Drehachse
18 hin permanent zentriert wird.
[0041] Die Lagerung der Lagerrollen 20 in Verbindung mit den Lagerbalken 40.1 beziehungsweise
40.2 ist in den Fig. 3 und 4 näher dargestellt.
[0042] Der als Fertigbetonbauteil ausgebildetete Lagerbalken 40.1 beziehungsweise 40.2 besitzt
einen relativ schmalen Rechteckvollquerschnitt, in dem von seiner schmalen Oberseite
her Lagereinheiten 42 in dem vorgegebenen radialen Rastermaß RR verankert sind, wobei
die Verankerung durch zwei in vertikaler Richtung beabstandet, durch entsprechende
Ausnehmung in der Lagereinheit 42 geführte Stahlbetonstähle in dem Lagerbalken 40.1,
40.2 gesichert ist. Die Lagereinheit 42 ist im Ausführungsbeispiel als Flachstahleinheit
ausgebildet, wobei die Breitenrichtung senkrecht zur radialen Richtung verläuft. In
dem nach oben überstehenden Bereich der Lagereinheiten 42 ist eine Ausnehmung 60 vorhanden.
Durch diese in einer radialen Linie jeweils angeordneten Ausnehmungen 60 der Lagereinheiten
42 ist eine Lagerwelle 44 durchgehend geführt, die als Drehlager für die Lagerrollen
20 dienen. Zu diesem Zweck besitzen die Lagerrollen 20 eine zentrale Ausnehmung 60,
deren Innendurchmesser geringfügig größer ist, als der Außendurchmesser der Lagerwelle
44. Die Lagerrollen 20 sind dabei jeweils zwischen zwei benachbarte Lagereinheiten
42 angeordnet, wobei die Positionierung in Längsrichtung durch an der Lagerwelle 44
angeordnete Distanzhülsen 46 gewährleistet wird.
[0043] Die Lagerrollen 20 selbst sind aus hochfestem Kunststoff hergestellt, der einen geringen
Gleitreibungskoeffizienten aufweist, so dass die zentrale Ausnehmung der Lagerrollen
20 ausreicht, um in Verbindung mit der Lagerwelle 44 ein drehbares Gleitlager auszubilden,
ohne das zusätzliche Drehlagerbauteile erforderlich sind. Die Deckenplatte 14 ist
oberseitig direkt auf den Lagerrollen 20 gelagert.
[0044] Im unteren Bereich weist der Lagerbalken 40.1 in Längsrichtung eine durchgehende
Stahlbetonbewehrung auf, wobei in Querrichtung in einem vorgegebenen Rastermaß in
Längsrichtung Leerrohre einbetoniert sind. Bei der Montage der Lagerbalken 40.1 mit
Lagereinheit 42 und Lagerrolle 20 werden diese unterseitig auf Montageplatten 62 gegenüber
der Fundamentplatte 12 zur exakten Höhenjustierung aufgesetzt und in die Leerrohre
64 nach außen überstehende Dübelelemente eingeschoben. Daran anschließend wird im
unteren Bereich des Lagerbalkens 40 vor Ort ein Stahlbetonsockel 66 aus Ortbeton hergestellt.
Damit ist eine sichere Fixierung der Lagerbalken 40.1 beziehungsweise 40.2 auf der
Fundamentplatte 12 gewährleistet.
[0045] Wie oben beschrieben sind die Lagerrollen 20 jeweils zwischen zwei Lagereinheiten
42 auf der Lagerwelle 44 drehbar gelagert. Diese "indirekte" Lagerung hat den Vorteil,
dass bei Überbelastung einzelner Lagerrollen 20 diese nach unten aufgrund der Elastizität
der Lagerwelle 44 ausweichen kann (gestrichelte Darstellung im zweiten Feld von links
in der Fig. 3), so dass eine Umverteilung der Belastung auf benachbarte Lagerrollen
20 stattfinden kann und die dauerhaft zuverlässige Funktion der Lagerrollen 20 dadurch
jederzeit gewährleistet ist. Diese Nachgiebigkeit ist in Fig. 3 durch die gestrichelte
Linie 90 stakr überhöht dargestellt. Diese "elastische" Lagerung der Lagerrollen 20
stellt ein wesentliches Merkmal dar.
[0046] Die Lagerbalken 40.1 beziehungsweise 40.2 mit den Lagereinheiten 42 und den über
die Lagerwelle 44 jeweils angeschlossene Lagerrollen 20 stellen eine Baugruppe dar,
die in wirtschaftlicher Art und Weise vorgefertigt werden kann und mittels dem beschriebenen
einfachen Ortbetonsockel 66 mit der Fundamentplatte 12 vor Ort fixiert werden können.
Durch die rotationssymmetrische Anordnung der Lagerbalken 40.1, 40.2 ist es vor Ort
auf der Baustelle dann problemlos möglich, durch vorgefertigte Schalelemente die bewegliche
Deckenplatte 14 aus Ortbeton herzustellen.
[0047] In Fig. 4 ist ein schematischer Detailschnitt in radialer Richtung der Drehvorrichtung
gemäß Fig. 1 dargestellt und zwar im äußeren Randbereich der Fundamentplatte 12 und
der Deckenplatte 14 und der Ringeinheit 30. Das in Fig. 5 dargestellte bezeichnete
Detail A ist in Fig. 6 näher dargestellt. Das Detail A betrifft den Übergangsbereich
der Deckenplatte 14 zu der Ringeinheit 30.
[0048] In einer nach innen offenen Ausnehmung 68 der Ringeinheit 30, die in dem vorgegebenen
Bogenrastermaß BF vorhanden ist, ist die Führungsrolle 32 drehbar gelagert, wobei
die Drehachse 34 der Führungsrolle 32 senkrecht zur Plattenebene der Deckenplatte
14 verläuft. Die Führungsrolle 32 liegt mit ihrer außenseitigen Rollenlauffläche im
unteren Bereich an der Stirnfläche 24 der Deckenplatte 14 an. Die Drehachse 34 der
Führungsrolle 32 wird dabei durch einen Drehbolzen 70 abgebildet, der in einer Lagerkonstruktion
vorhanden ist, die eine Ausrichtung in radialer Richtung ermöglicht. Die Führungsrolle
32, die wie gesagt in einem vorgegebenen Bogenrastermaß BF an der Ringeinheit 30 vorhanden
ist, gewährleistet die Zentrierung der Deckenplatte 14 während der Drehbewegung.
[0049] Oberhalb der Führungsrolle 32 ist in der Wandung der Stirnfläche 24 der Deckenplatte
14 eine Nut 72 vorhanden innerhalb derer die umlaufende Ketteneinheit 36 angeordnet
ist, die - wie bereits oben beschrieben - mit einer von dem Antriebsaggregat 16 beaufschlagten
Umlenkrolle 38 in Formschluss steht, um die Drehung der Deckenplatte 14 in gewünschtem
Maße umzusetzen.
[0050] Zur Überbrückung des zwischen der Stirnfläche 24 der Deckenplatte 14 und der Innenseite
der Ringeinheit 30 vorhandenen Spalts 74 wird ein elastisches Profil 52 eingesetzt,
das einen L-förmigen Profilquerschnitt aufweist. Der vertikale erste Profilschenkel
76 des elastischen Profils 52 ist an der Stirnfläche 24 der Deckenplatte 14 verankert
und der horizontale zweite Profilschenkel 78 des elastischen Profils 52 liegt elastisch
drückend auf der Oberseite der Ringeinheit 30 auf. Dadurch wird eine dichtende Wirkung
erzeugt, wobei gleichzeitig die Relativdrehung der Deckenplatte 14 gegenüber der Ringeinheit
30 gewährleistet wird.
[0051] An zumindest einer Stelle in Umfangsrichtung besitzt die Deckenplatte 14 in ihrer
Stirnfläche 24 eine nach außen offene Montageausnehmung 56 (siehe Fig. 1) die es bei
entsprechender Positionierung der Deckenplatte 14 gegenüber einer jeweiligen in der
Ringeinheit 30 verankerten Führungsrolle 32 ermöglicht, dass diese in der entsprechenden
Position bezüglich Wartungsarbeiten zugänglich ist. Dadurch kann ein problemloser
Austausch oder eine problemlose Wartung der Führungsrolle 32 vorgenommen werden.
[0052] Die Wartung und Inspektion der Lagerrollen 20 wird dadurch gewährleistet, dass die
Fundamentplatte 12 und die Deckenplatte 14 beabstandet zueinander vorhanden sind,
so dass der Bereich zwischen den jeweiligen radialen angeordneten Lagerbalken 40.1
beziehungsweise 40.2 über den äußeren Bereich des Versorgungskanals 54 in entsprechender
Position der Deckenplatte 14 gegenüber der Position des Versorgungskanals zugänglich
ist.
[0053] Die dargestellte Drehvorrichtung 10 bietet eine drehbare Fundamentierung für ein
Gebäude, bei dem praktisch jeder Grundriß und jede Belastungssituation problemlos
umgesetzt werden kann. Die verschleißfreie Lagerung der Deckenplatte 14 auf den Lagerrollen
20 direkt erlaubt eine nahezu wartungsfreie Konstruktion. Es werden einfachste Antriebsmittel
für die Drehbewegung eingesetzt, die wirtschaftlich umgesetzt werden können. Die Drehvorrichtung
10 ist temperaturbeständig, witterungsunempfindlich und unempfindlich gegen Verschmutzung
beziehungsweise Wasser. Rostprobleme treten nicht auf. Sämtliche Bauteile sind zugänglich,
was die Inspektion und Wartung vereinfacht. Die zu beachtenden Sicherheitsvorschriften
bei dem Übergang zwischen beweglichen und feststehenden Bauteilen können problemlos
eingehalten werden. Insgesamt weist die erfindungsgemäße Drehvorrichtung 10 eine einfache
Bauweise auf, die durch konstruktiv einfach ausgebaute und wirtschaftlich herzustellenden
Einzelbauteile aufgebaut ist und damit insgesamt eine wirtschaftliche hinsichtlich
ihrer Herstellung kostengünstige und hinsichtlich ihrer Funktion eine daherhaft zuverlässige
Funktionalität gewährleistet.
[0054] Damit wird für einen Bauherrn eine kostengünstige Drehvorrichtung zur Verfügung gestellt,
die die Effizienz einer an dem Gebäude vorhandenen Solaranlage deutlich steigert und
gleichzeitig eine dauerhafte Funktionalität gewährleistet, ohne das kostenintensive
anfallende Wartungs-, Austausch-, Inspektions- oder Untersuchungsmaßnahmen durchgeführt
werden müssen.
1. Drehvorrichtung (10) für ein Gebäude (50) mit folgenden Merkmalen:
- einer starren ortsfesten Fundamentplatte (12),
- einer oberseitig parallel beabstandet zu der Fundamentplatte (12) angeordneten und
relativ zu dieser um eine Drehachse (18) senkrecht zu ihrer Plattenebene drehbaren
Deckenplatte (14), auf der das Gebäude (50) anordenbar ist, und
- einem ansteuerbaren Antriebsaggregat (16) für die Drehbewegung der Deckenplatte
(14), wobei
- auf der Fundamentplatte (12) drehbare Lagerrollen (20) ortsfest angeordnet sind,
- die Rollendrehachsen (22) der Lagerrollen (20) jeweils parallel zur Plattenebene
der Deckenplatte (14) und durch die Drehachse (18) der Deckenplatte (14) verlaufen,
und
- die Lagerrollen (20) in Kreisumfangsrichtung um die Drehachse (18) der Deckenplatte
(14) herum in einem vorgebbaren Bogenrastermaß (BR) angeordnet sind,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Lagerrollen (20) zusätzlich jeweils in einer durch die Drehachse (18) der Deckenplatte
(14) verlaufenden linear-radialen Richtung in einem vorgebbaren radialen Rastermaß
(RR) angeordnet sind und
- die Deckenplatte (14) direkt auf den Lagerrollen (20) gelagert ist.
2. Drehvorrichtung nach Anspruch 1,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Deckenplatte (14) als Kreisplatte ausgebildet ist und eine die Deckenplatte
(14) außenumfangsmäßig umgebende Ringeinheit (30), insbesondere Ringmauer, vorhanden
ist, die in ihrer Umfangsrichtung verteilt, nach innen weisende drehbare Führungsrollen
(32) aufweist, deren Führungsrollendrehachse (34) senkrecht zur Ebene der Deckenplatte
(14) verläuft und die der außenseitigen Stirnfläche (24) der Deckenplatte (14) gegenüberliegend
und an dieser anliegend an der Ringeinheit (30) angeordnet sind.
3. Drehvorrichtung nach Anspruch 2,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Führungsrollen (32) in einem vorgebbaren Bogenringmaß (BF) an der Ringeinheit
(30) angeordnet sind.
4. Drehvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- jeweils durchgehende Lagerbalken (80) auf der Fundamentplatte (12) angeordnet sind,
deren Längsachse radial durch die Drehachse (18) der Deckenplatte (14) verläuft und
die jeweils in dem radialen Rastermaß (RR) angeordnete Lagereinheiten aufweisen, an
denen eine durchgehende Lagerwelle (44) gelagert ist, wobei die Lagerrollen (20) jeweils
über eine Zentralausnehmung im Bereich zwischen zwei Lagereinheiten (42) an der Lagerwelle
(44) drehbar gelagert sind.
5. Drehvorrichtung nach Anspruch 4,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- zwischen einer Lagereinheit (42) und benachbarten Lagerrollen (20) jeweils eine
die Lagerwelle (44) umgebende Distanzhülse (46) angeordnet ist.
6. Drehvorrichtung nach Anspruch 4,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Lagerbalken (40.1, 40.2) als Betonfertigteil oder als Stahlträger oder als Holzträger
ausgebildet ist.
7. Drehvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Lagereinheit (42) einen schmalen Rechteckprofilquerschnitt aufweist.
8. Drehvorrichtung nach Anspruch 7,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Lagereinheit (42) als in dem Lagerbalken (40) verankerte Stahlprofileinheit,
insbesondere Flachstahlprofileinheit, ausgebildet ist.
9. Drehvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 8,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Lagerbalken (40) einen Sockel aus Ortbeton aufweist.
10. Drehvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Lagerrollen (20) aus hochfestem Kunststoff mit geringem Gleitreibungskoeffizienten,
insbesondere aus Pevolon (eingetragene Marke), bestehen.
11. Drehvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Deckenplatte (14) eine zentrale Ausnehmung (26) aufweist.
12. Drehvorrichtung nach Anspruch 11,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die zentrale Ausnehmung (26) über einen Versorgungskanal (54) von außen her zugänglich
ist.
13. Drehvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das Antriebsaggregat (16) als Getriebemotor ausgebildet ist.
14. Drehvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- an der Deckenplatte (14) umfangsmäßig eine Formschlussprofileinheit, insbesondere
eine Ketteneinheit (36) oder ein Verzahnungsprofil, angeordnet ist, die mit einer
von dem Antriebsaggregat (16) antreibbaren Eingriffeinheit (38), insbesondere Zahnrad,
in Eingriff steht.
15. Drehvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 14,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Deckenplatte (14) an ihrer Außenstirnseite zumindest eine nach außen offene
Montage- oder Wartungsausnehmung (56) aufweist, die die Zugänglichkeit einer Führungsrolle
(32) ermöglicht, sobald die Führungsrolle in entsprechender Drehposition der Deckenplatte
(14) der Montageausnehmung (56) gegenüberliegt.
16. Drehvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Deckenplatte (14) gegenüber der Ringeinheit (30) durch ein elastisches Profil
(52) abgedichtet ist.
17. Drehvorrichtung nach Anspruch 16,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das elastische Profil (52) als L-Profil ausgebildet ist, dessen einer Schenkel an
der Deckenplatte (14) angeschlossen ist und dessen anderer Schenkel elastisch drückend
auf der Ringeinheit (30) und relativ zu dieser beweglich aufliegt oder umgekehrt.
18. Drehvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Abstand zwischen der Fundamenplatte (12) und der Deckenplatte (14) im Bereich
zwischen 0,8 m bis 1,0 m (Meter) liegt.
19. Drehvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das radiale Rastermaß (RR) im Bereich zwischen 40 cm bis 60 cm (Zentimeter) liegt.
20. Drehvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das Bogenrastermaß (BR) so gewählt ist, dass sich ein Umfangrasterwinkel im Bereich
von 10° bis 30° (Altgrad) ergibt.
21. Drehvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 20,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- erste radial angeordnete Lagerbalken (40.1) in einem vorgebbaren Bogenrastermaß
auf der Deckenplatte (14) angeordnet sind, die im Wesentlichen vom Außenbereich der
Deckenplatte (14) bis zur zentralen Ausnehmung (26) verlaufen.
22. Drehvorrichtung nach Anspruch 21,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- zweite Lagerbalken (40.2) vorhanden sind, die im Bereich zwischen zwei ersten Lagerbalken
(40.1) radial angeordnet sind und eine geringere Länge aufweisen als die ersten Lagerbalken
(40.1).
23. Drehvorrichtung nach Anspruch 9,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Sockel aus Ortbeton über Dübelverbindungen mit dem Lagerbalken (40) und/oder
der Fundamentplatte (12) verbunden ist.
24. Drehvorrichtung nach Anspruch 1,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Lagerrollen aus Gusseisen bestehen.