[0001] Die Erfindung betrifft die Befestigung eines Hörerschlauchs in einem Hörgerät.
[0002] Hörgeräte weisen allgemein ein Gehäuse auf, in dem ein Mikrophon, eine Verstärkereinrichtung,
ein Hörer oder Empfänger und eine Energieversorgungseinrichtung angeordnet sind. Über
einen Hörerschlauch wird der Hörer mit dem akustischen Ausgang oder Schallaustritt
des Gehäuses verbunden, um die vom Hörer erzeugten akustischen Signale zu leiten.
Im Fall eines hinter dem Ohr getragenen (HdO) Hörgeräts ist das Gehäuse über ein Anschlussstück
mit einem Traghaken verbunden, der einen Schallkanal aufweist. Das vom Hörer erzeugte
akustische Signal wird dabei über den Hörerschlauch, das Gehäuseanschlussstück und
den Schallkanal zum Ohr hin übertragen.
[0003] Aus der
EP 1 443 802 ist ein Hörgerät bekannt mit einem rohrförmigen Anschlusselement für das Verbinden
des Ausgangs mit einem Schlauch für die Schall-Übertragung in den Ohrkanal. Der Innendurchmesser
des akustischen Übertragungskanals im Anschlusselement entspricht etwa dem Aussendurchmesser
des Schlauches, damit letzterer in diesen akustischen Übertragungskanal eingeführt
werden kann. Der Schlauch ist in das Anschlusselement geführt und dort fest angeordnet,
beispielsweise mittels Kleben, Schweissen, durch rutschfestes Aussbilden der Grenzfläche
zwischen Schlauch und Anschlusselement etc.
[0004] Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass bei einer Undichtigkeit der Befestigung
des Hörerschlauchs akustische Rückkopplungen entstehen können. Dabei tritt ein Teil
des vom Hörer erzeugten akustischen Signals aus dem Hörerschlauch über die undichte
Befestigung in das Innere des Gehäuses aus. Dort wird das akustische Signal über das
Mikrophon aufgenommen und in ein elektrisches Signal umgewandelt. Das schwache elektrische
Signal wird anschließend in der Verstärkereinrichtung verstärkt und an den Hörer weitergeleitet.
Der Hörer wandelt das elektrische Signal wieder in ein akustisches Signal um. Hierdurch
entsteht eine akustische Rückkopplung die sich für einen Hörgeräteträger als unangenehmes
Pfeifen bemerkbar machen kann.
[0005] Bei Menschen im Alter verschlechtert sich häufig die Wahrnehmung von hohen Frequenzen,
was das Verstehen von gesprochener Sprache erschwert. Deshalb werden vor allem akustische
Signale im Hochfrequenzbereich durch das Hörgerät verarbeitet und verstärkt. Bei der
zuvor beschriebenen Undichtigkeit der Befestigung treten daher vor allem akustische
Signale im Hochfrequenzbereich in das Gehäuseinnere aus und verursachen eine akustische
Rückkopplung.
[0006] Um akustische Rückkopplungen zu verhindern wird daher bisher versucht, den Hörerschlauch
und das Gehäuseanschlussstück möglichst luftdicht bzw. akustisch dicht miteinander
zu verbinden. Dadurch soll der Durchtritt von Schall bzw. akustischen Signalen durch
die Verbindung verhindert werden.
[0007] Es hat sich jedoch herausgestellt, dass sich die Verbindung von einem Hörerschlauch
aus einem Gummimaterial und einem Anschlussstück aus Metall oder einer Metalllegierung
nicht ohne weiteres dicht gestalten lässt.
[0008] Aus dem Stand der Technik ist es daher allgemein bekannt den Hörerschlauch mit Klebstoff,
wie beispielsweise Loctite, Crotoflex oder Uhu Plus, an einem entsprechenden Höreranschlussabschnitt
bzw. einem Gehäuseanschlussstück zu befestigen und damit abzudichten.
[0009] Dies hat jedoch verschiedene Nachteile. So ist z. B. ein zusätzlicher Befestigungsschritt
mittels Klebstoff notwendig.
[0010] Des Weiteren kann sich der Hörerschlauch beim Herunterfallen des Hörgeräts aus seiner
Befestigung lockern bzw. lösen, was wiederum zu einer Undichtigkeit der Befestigung
führt und den damit verbundenen Nachteilen einer akustischen Rückkopplung.
[0011] Ein weiterer Nachteil ist, dass die Fertigungstoleranzen für den Hörerschlauch und
das entsprechende Anschlussstück relativ klein sind, um eine im Wesentlichen dichte
Verbindung zu gewährleisten. Des Weiteren kann der Hörerschlauch aufgrund der Befestigung
mit Klebstoff nicht ohne weiteres zum Reinigen entfernt werden.
[0012] Außerdem wird der Klebstoff mit der Zeit spröde und brüchig und damit undicht. Ein
weiterer Nachteil ist, dass durch Klebeverdünner Teile, wie z.B. der Hörer und das
Mikrophon, beschädigt werden können.
[0013] Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Befestigung für den Hörerschlauch in einem
Hörgerät bereitzustellen, die zuverlässig das Auftreten von störenden akustischen
Rückkopplungen verhindert und keinen Klebstoff zur Befestigung des Hörerschlauchs
benötigt.
[0014] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst, indem der Hörerschlauch und das Anschlussstück
über ein Verbindungselement bzw. eine Verbindungsmuffe im Wesentlichen dicht miteinander
verbunden werden.
[0015] Dies hat den Vorteil, dass kein Klebstoff zum Befestigen und abdichten notwendig
ist. Des Weiteren können größere Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden. Im Gegensatz
dazu müssen bei der Verwendung von Klebstoff der Hörerschlauch und das Anschlussstück
sehr genau gefertigt werden, sodass der Klebstoff die Verbindung der beiden Teile
ausreichend abdichten kann.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Hörerschlauch an das Verbindungselement
angeformt, beispielsweise mittels Spritzgusstechnik. Dies hat den Vorteil, dass der
Schlauch fest und im Wesentlichen dicht an dem Verbindungselement angebracht werden
kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich der Hörerschlauch selbst bei einem Herunterfallen
des Hörgeräts nicht lockern oder lösen kann. Dadurch kann das Auftreten von akustischen
Rückkopplungen zuverlässig verhindert werden.
[0017] In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ist das Verbindungselement als separates
Teil ausgebildet, das auf dem Hörerschlauch frei beweglich angeordnet werden kann.
Dies hat den Vorteil, dass es kostengünstig hergestellt werden kann.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind der Hörerschlauch und das Verbindungselement
vorzugsweise jeweils mit einem Flanschabschnitt ausgebildet. Dies hat den Vorteil,
dass bei der Befestigung des Hörerschlauchs, dieser mit seinem Flanschabschnitt an
dem des Verbindungselements anliegt und so eine Dichtung bildet.
[0019] Entsprechend wird eine Dichtung zwischen dem Hörerschlauch und dem Anschlussstück
gebildet. Dadurch kann die Dichtigkeit der Befestigung zusätzlich verbessert werden
und das Auftreten von akustischen Rückkopplungen im Wesentlichen vollständig verhindert
werden.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform sind das Verbindungselement und das Anschlussstück
jeweils mit einem Gewindeabschnitt versehen, sodass der Hörerschlauch über das Verbindungselement
mit dem Anschlussstück verschraubt werden kann. Dies hat den Vorteil, dass der Hörerschlauch
fest an dem Anschlussstück angebracht werden kann, ohne dass er sich beim Herunterfallen
des Hörgeräts ungewollt lockern oder lösen kann. Des Weiteren kann der Hörerschlauch
leicht zum Reinigen entfernt werden. Im Gegensatz dazu muss bei einer Klebeverbindung,
der Schlauch erst vorsichtig aus seiner Befestigung gelöst und später wieder dort
eingeklebt werden.
[0021] Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Hörgeräts bzw. seiner Befestigung sind, dass
die Forschungs- und Entwicklungszyklen erheblich reduziert werden konnten, da bei
der erfindungsgemäßen Befestigung die akustische Dichtheit weniger oder keine Probleme
mehr bereitet. Des Weiteren können die Montagezeiten durch die erfindungsgemäße Befestigung
reduziert werden und die Prozessqualität verbessert werden. Insbesondere konnte das
sog. First-Pass-Yield verbessert werden, d. h. der Prozentsatz an Ergebnissen die
bereits im ersten Prozessdurchlauf korrekt sind und keine Nacharbeit erfordern. Weiter
konnte die Stabilität und die Verstärkung bei hohen Frequenzen verbessert werden.
[0022] Die Erfindung wird anhand von zwei Ausführungsformen in den beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine erste erfindungsgemäße Ausführungsform einer Befestigung eines Hörerschlauchs,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Verbindungselements,
- Fig. 3
- eine Querschnittansicht der Ausführungsform von Fig. 1,
- Fig. 4
- eine zweite erfindungsgemäße Ausführungsform der Befestigung des Hörerschlauchs,
- Fig. 5
- eine Querschnittansicht der Ausführungsform von Fig. 3,
- Fig. 6a
- eine Vorderansicht und Fig. 6b eine Rückansicht einer zweiten Ausführungsform des
Verbindungselements von Fig. 4 und 5, und
- Fig. 7a
- und 7b eine zweite und dritte Ausführungsform des Verbindungselements.
[0023] Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist,
weist ein Hörgerät eine Hörereinrichtung 2 auf, die mit einem Hörerschlauch 4 verbunden
ist. Der Hörerschlauch 4 besteht vorzugsweise aus einem flexiblen Material beispielsweise
aus einem Gummimaterial, Fluorsilikon oder Viton, um Schwingungen des Hörers 2 zu
dämpfen.
[0024] Der Hörerschlauch 4 ist an seinem vorderen Ende mit einem Verbindungselement 6 versehen.
Das Verbindungselement 6 ist dabei an den Hörerschlauch 4 an- bzw. aufgeformt, beispielsweise
mittels eines Spritzgussverfahrens, wie z.B. Umfangsspritzgießen (insert molding).
[0025] Das Verbindungselement 6 kann mit einem Gewindeabschnitt 12 versehen sein, wie in
Fig. 3 dargestellt. Zusätzlich kann das Verbindungselement 6 aber auch mit wenigstens
einer Vertiefung bzw. Nut oder einem Vorsprung bzw. Flansch versehen sein, an die
der Hörerschlauch 4 angeformt wird. Die Vertiefung oder der Vorsprung kann dabei umlaufend
oder zumindest teilweise umlaufend ausgebildet sein. Das Vorsehen einer solchen Vertiefung
oder eines Vorsprungs bzw. einer Nut oder eines Flansches hat den Vorteil, dass der
Halt zwischen dem Hörerschlauch 4 und dem Verbindungselement 6 weiter verstärkt wird.
[0026] Das Verbindungselement 6 mit dem daran befestigten Hörerschlauch 4 wird dann mit
einem Anschlussstück 8 verschraubt. Das Anschlussstück 8 weist hierzu ein entsprechendes
Gewinde 17 auf und wird soweit in das Verbindungselement 6 eingeschraubt, bis es vorzugsweise
an dem Ende des Hörerschlauchs 4 aufliegt oder gegen diesen andrückt bzw. anpresst.
Dies hat den Vorteil, dass eine zusätzliche Dichtung zwischen dem Anschlussstück 8
und dem Hörerschlauch 4 bereitgestellt werden kann, was die Dichtigkeit der Befestigung
weiter verbessert. Insbesondere kann eine im Wesentlichen akustisch dichte Verbindung
von bis zu 100% erreicht werden.
[0027] Akustisch dichte Verbindung bedeutet hierbei, dass im Wesentlichen kein akustisches
Signal bzw. Schall aus dem Hörerschlauch 4 über die Befestigung an dem Anschlussstück
8 austreten kann.
[0028] Das Anschlussstück 8 dient, wie in den Fig. 1, 3, 4 und 5 gezeigt, einen Traghaken
(nicht dargestellt) eines hinter dem Ohr getragenen (HdO) Hörgeräts mit einem Hörgerätgehäuse
(nicht dargestellt) zu verbinden. Neben dem Anschlussstück 8 für ein HdO-Hörgerät,
ist es aber auch denkbar, den Hörerschlauch 4 mit dem Verbindungselement 6 mit einem
entsprechend geformten Anschlussstück 8 im Gehäuse eines IdO-Hörgeräts zu befestigen,
um die Hörereinrichtung 2 über den Hörerschlauch 4 mit dem akustischen Ausgang des
IdO-Hörgeräts zu verbinden.
[0029] Das Anschlussstück 8 sowie das Verbindungselement 6 können aus einem Kunststoff beispielsweise
einem harten Kunststoffmaterial wie Hartgummi und/oder einem Metall bzw. einer Metalllegierung
hergestellt sein. Metall hat den Vorteil, dass aufgrund des Eigengewichts das Anschlussstück
8 im Wesentlichen keine Vibrationen auf den Traghaken überträgt. Das Anschlussstück
8 kann beliebig ausgebildet sein, z.B. mit einem Gewinde, um mit dem Traghaken verbunden
zu werden.
[0030] In alternativen Ausführungsformen kann der Hörerschlauch 4 statt am Innenumfang des
Verbindungselements 6, wie in Fig. 1 und 3 dargestellt, auch am Außenumfang des Verbindungselements
6 angebracht oder angeformt sein (nicht dargestellt). Der Außenumfang des Verbindungselements
6 kann dabei, wie zuvor mit Bezug auf den Innenumfang beschrieben, beispielsweise
mit wenigstens einem Gewindeabschnitt und wahlweise zusätzlich mit wenigstens einer
Nut und/oder einem Flansch versehen sein.
[0031] Bei diesen erfindungsgemäßen Ausführungsformen kann das Verbindungselement 6 statt
mit einem Innengewinde vorzugsweise mit einem entsprechenden Außengewinde versehen
sein, auf welches das Anschlussstück 8 aufgeschraubt wird. Dabei wird das Anschlussstück
8, wie zuvor beschrieben, soweit auf das Verbindungselement 6 aufgeschraubt bis es
an dem Hörerschlauch 4 anliegt oder gegen diesen andrückt bzw. anpresst. Hierdurch
kann eine Dichtung bereitgestellt werden.
[0032] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, wie sie in den Fig. 4 bis 7 dargestellt
ist, ist das Verbindungselement 6 als separates Teil ausgebildet, das auf den Hörerschlauch
4 aufgeschoben wird. Das Verbindungselement 6 und das Anschlussstück 8 weisen jeweils
vorzugsweise einen Gewindeabschnitt 12 bzw. 17 auf, um miteinander verschraubt zu
werden.
[0033] Der Hörerschlauch 4 weist, wie in den Fig. 4 und 5 dargestellt, an seinem Ende wenigstens
einen Flanschabschnitt 14 auf, der umlaufend oder zumindest teilweise umlaufend ausgebildet
ist. Der Flanschabschnitt 14 weist dabei eine Anlagefläche 15 auf, die an einer Anlagefläche
11 des Anschlussstücks 8 anliegt, wenn dieses mit dem Hörerschlauch 4 über das Verbindungselement
6 verbunden ist. Die Anlagefläche 15 des Flanschabschnitts 14 kann dabei so gewählt
werden, dass sie beispielsweise gleich oder kleiner als die Anlagefläche 11 des Anschlussstücks
8 ist und somit nicht über die Anlagefläche 11 des Anschlussstücks 8 heraussteht.
Die Anlagefläche 15 ist dabei so gewählt, das eine ausreichende Dichtung zwischen
dem Anschlussstück 8 und dem Hörerschlauch 4 gewährleistet ist.
[0034] Des Weiteren kann die Anlagefläche 15 des Flanschabschnitts 14 so gewählt werden,
das sie größer als die Anlagefläche 11 des Endabschnitts 10 ist, bzw. über diese heraussteht.
Die Größe der Anlagefläche 15 des Flanschabschnitts 14 ist in diesem Fall jedoch so
ausgelegt, dass der Flanschabschnitt 14 bei einer Befestigung nicht zwischen die Gewinde
12, 17 des Verbindungselements 6 und des Anschlussstücks 8 gedrückt wird. D. h. im
befestigten Zustand umschließt die Anlagefläche 15 des Flanschabschnitts 14 lediglich
zumindest einen Teil eines Anfangsabschnitts des Anschlussstücks 8, der kein Gewinde
aufweist. Bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen für die Gestaltung der Anlagefläche
15 des Flanschabschnitts 14 wird verhindert, dass der Flanschabschnitt 14 beim Verschrauben
von Verbindungselement 6 und Anschlussstück 8 zwischen deren Gewinde 12, 17 gedrückt
und dadurch beschädigt wird. Die Anlagefläche 15 des Flanschabschnitts 14 und die
korrespondierende Anlagefläche 11 des Anschlussstücks 8 sind so gewählt, dass eine
ausreichende Dichtung bereitgestellt wird, wenn der Hörerschlauch 4 am Anschlussstück
8 befestigt ist.
[0035] Des Weiteren ist am Innenumfang des Verbindungselements 6 wenigstens ein Flanschabschnitt
16 vorgesehen, der umlaufend oder zumindest teilweise umlaufend ausgebildet ist.
[0036] Beim Befestigen des Verbindungselements 6 wird dieses zunächst über den Hörerschlauch
4 geschoben, wobei die Anlageflächen 11, 15 von Anschlussstück 8 und Hörerschlauch
4 aneinander anliegen, während das Verbindungselement 6 auf das Anschlussstück 8 bzw.
dessen Endabschnitt 10 geschraubt wird.
[0037] Der Endabschnitt 10 des Anschlussstücks 8 liegt, wenn das Verbindungselement 6 vollständig
mit dem Anschlussstück 8 verschraubt ist, vorzugsweise an dem Flanschabschnitt 14
des Hörerschlauchs 4 an oder wird gegen diesen angedrückt bzw. angepresst. Dabei liegt
der Flanschabschnitt 14 des Hörerschlauchs 4 an dem rückwärtigen Flanschabschnitt
16 des Verbindungselements 6 an oder wird gegen diesen angedrückt bzw. angepresst.
[0038] Dies hat den Vorteil, dass eine Dichtung zwischen dem Anschlussstück 8 und dem Hörerschlauch
4 und den Flanschabschnitten 14, 16 des Hörerschlauchs 4 und des Verbindungselements
6 bereitgestellt wird. Dadurch kann eine im Wesentlichen akustisch dichte bzw. luftdichte
Verbindung von bis zu 100% erzielt werden. Durch die Verbindung kann somit kein von
der Hörereinrichtung 2 erzeugtes akustisches Signal ungewollt austreten. Dadurch können
unerwünschte akustische Rückkopplungen effektiv verhindert werden.
[0039] In einer Ausführungsform der Erfindung, wie in Fig. 6a und 6b gezeigt, kann das Verbindungselement
6 zum Befestigen zusätzlich wenigstens eine Lasche 18 mit einer Öffnung 20 aufweisen.
[0040] Die Öffnung 20 dient dazu, ein geeignetes Werkzeug daran zu befestigen, um das Verbindungselement
6 beim Verschrauben zu halten bzw. zu drehen. Dies hat den Vorteil, dass das Verbindungselement
6 leichter festgezogen werden kann, sodass bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen
der Endabschnitt 10 des Anschlussstücks 8 fest gegen den Flanschabschnitt 16 des Verbindungselements
6 angezogen und der Hörerflansch 14 dazwischen eingeklemmt bzw. eingepresst werden
kann.
[0041] Als Alternative zur Aufnahme eines entsprechenden Werkzeugs kann das Verbindungselement
6 beispielsweise auch Nuten 22 aufweisen, wie in Fig. 7a gezeigt. In einer anderen
alternativen Ausführungsform ist das Verbindungselement 6 mit Bohrungen 24 versehen,
wie in Fig. 7b gezeigt.
[0042] Des Weiteren sind die zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen nicht
auf die Verbindung des Hörerschlauchs 4 mit einem Anschlussstück 8 des Gehäuses beschränkt.
Wahlweise oder zusätzlich können auch ein Höreranschluss (Hörerstutzen) und der Hörerschlauch
4 entsprechend verbunden werden. Hierzu kann der Höreranschluss ein entsprechendes
Gewinde aufweisen und der Hörerschlauch 4 mit dem Verbindungselement 6 versehen sein.
Das Verbindungselement 6 kann dabei, wie oben detailliert mit Bezug auf die Fig. 5
bis 7 beschrieben, als separates Teil ausgebildet sein, welches auf dem Hörerschlauch
4 bewegliche angeordnet werden kann. Alternativ kann der Hörerschlauch 4 auch an das
Verbindungselement 6 angeformt sein, wie mit Bezug auf die Fig. 1 bis 3 beschrieben.
[0043] Das erfindungsgemäße Hörgerät umfasst Hörgeräte für Menschen mit Hörproblemen, wie
Schwerhörigkeit, sowie jede andere Art von Hörgeräten bzw. Hörhilfegeräten, die zur
Übertragung von akustischen Signalen verwendet werden. Dazu gehören beispielsweise
sog. Headsets, wie sie bei Handys verwendet werden.
1. Hörgerät, insbesondere HdO-Hörgerät, in dem eine Hörereinrichtung (2) angeordnet ist,
wobei
das Hörgerät ein Anschlussstück (8) aufweist, welches mit der Hörereinrichtung (2)
über einen Hörerschlauch (4) verbunden ist, um ein von der Hörereinrichtung (2) erzeugtes
akustisches Signal bzw. akustische Signale zu einem akustischen Ausgang des Hörgeräts
zu leiten, wobei der Hörerschlauch (4) mit einem Verbindungselement (6) versehen ist,
das den Hörerschlauch (4) und das Anschlussstück (8) im Wesentlichen akustisch dicht
miteinander verbindet.
2. Hörgerät nach Anspruch 1, wobei das Verbindungselement (6) und das Anschlussstück
(8) jeweils mit einem Gewindeabschnitt (12, 17) versehen ist, sodass der Hörerschlauch
(4) über das Verbindungselement (6) mit dem Anschlussstück (8) verschraubt wird.
3. Hörgerät nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Verbindungselement (6) das Anschlussstück
(8) und den Hörerschlauch (4) so miteinander verbindet, dass das Anschlussstück (8)
an dem Hörerschlauch (4) anliegt und eine Dichtung bildet.
4. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Hörerschlauch (4) an seinem Ende
an dem Verbindungselement (6) angeformt ist und mit diesem eine Einheit bildet.
5. Hörgerät nach Anspruch 4, wobei der Hörerschlauch (4) mittels eines Spritzgussverfahrens
an dem Verbindungselement (6) angeformt ist.
6. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Verbindungselement (6) auf dem
Hörerschlauch (4) beweglich angeordnet ist.
7. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Verbindungselement (6) wenigstens
einen Flanschabschnitt (16) aufweist, der eine Anlagefläche besitzt.
8. Hörgerät nach Anspruch 7, wobei der Flanschabschnitt (16) umlaufend oder zumindest
teilweise umlaufend ausgebildet ist.
9. Hörgerät nach Anspruch 7 oder 8, wobei das Verbindungselement (6) das Anschlussstück
(8) und den Hörerschlauch (4) so miteinander verbindet, dass das Anschlussstück (8)
einen Abschnitt des Hörerschlauchs (4) gegen den Flanschabschnitt (16) des Verbindungselements
(6) andrückt und eine Dichtung bildet.
10. Hörgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei der Hörerschlauch (4) als Anlageabschnitt
wenigstens einen Flanschabschnitt (14) aufweist, der umlaufend oder zumindest teilweise
umlaufend ausgebildet ist.
11. Hörgerät nach Anspruch 10, wobei der Flanschabschnitt (14) eine Anlagefläche (15)
aufweist, die an einer Anlagefläche (11) des Anschlussstücks (8) anliegt, wenn der
Hörerschlauch (4) an dem Anschlussstück (8) befestigt ist, und wobei die Anlageflächen
(11, 15) so gewählt sind, dass eine ausreichende Dichtigkeit gewährleistet ist.
12. Hörgerät nach Anspruch 11, wobei die Anlagefläche (15) des Flanschabschnitts (14)
vorzugsweise gleich oder kleiner als die Anlagefläche (11) des Anschlussstücks (8)
ist.
13. Hörgerät nach Anspruch 11, wobei die Anlagefläche (15) des Flanschabschnitts (14)
so gewählt ist, dass sie über die Anlagefläche (11) des Anschlussstücks (8) hinaus
steht, und wobei in befestigtem Zustand der Flanschabschnitt (14) mit seiner Anlagefläche
(15) zumindest einen Teil eines Endabschnitts (10) des Anschlussstücks (8) umfasst,
der bevorzugt kein Gewinde aufweist.
14. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei das Hörgerät ein hinter dem Ohr
zu tragendes (HdO) Hörgerät ist, wobei das Anschlussstück (8) vorzugsweise als separates
Teil ausgebildet ist, das ein Gehäuse des Hörgeräts mit einem Traghaken verbindet.
15. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei das Hörgerät ein im Ohr bzw. im
Gehörgang zu tragendes (IdO) Hörgerät ist, wobei das Anschlussstück (8) an einem akustischen
Ausgang eines Gehäuses vorgesehen ist und einteilig mit dem Gehäuse oder als im Gehäuse
befestigbarer Einsatz ausgebildet ist.