TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Ausziehbeschlag für einen Schrank mit einem
eine kurze Seitenwand und eine lange Seitenwand aufweisenden Korpus und mit einer
im geschlossenen Zustand des Schranks gegenüber der kurzen Seitenwand unter einem
stumpfen Winkel verlaufenden Front, wobei der Ausziehbeschlag mindestens ein Paar
von gegeneinander teleskopierbaren Führungsschienen aufweist, wobei die eine Führungsschiene
an dem Korpus zu lagern ist und wobei die andere Führungsschiene zur Abstützung der
Front und mindestens eines Objektträgers vorgesehen ist. Weiterhin bezieht sich die
Erfindung auf einen Schrank mit einem eine kurze Seitenwand und eine lange Seitenwand
aufweisenden Korpus und mit einer im geschlossenen Zustand des Schranks gegenüber
der kurzen Seitenwand unter einem stumpfen Winkel verlaufenden Front sowie einem solchen
Ausziehbeschlag.
[0002] Schränke mit einer kurzen und einer langen Seitenwand, wobei mit der Länge der Seitenwände
ihre horizontale Erstreckung senkrecht von einer Rückwand des Schranks gemeint ist,
kommen beispielsweise als sogenannte Abschlussschränke zum Einsatz, mit denen eine
Reihe von nebeneinander angeordneten Schränken oder Geräten abschließt. Dabei befindet
sich die kurze Seitenwand des Abschlussschranks am freien Ende der Reihe der Schränke
oder Geräte. Bei solchen Schränken kann es sich sowohl um Unterbauschränke als auch
um Hochschränke handeln. Ein weiteres Einsatzgebiet von Schränken mit einer kurzen
und einer langen Seitenwand liegt angrenzend an Bereiche, die gegenüber benachbarten
Bereichen vorgezogen sind. So werden manchmal Herde gegenüber benachbarten Schränken
vorgezogen. Der Rücksprung zwischen dem vorgezogenen Herd und den benachbarten Schränken
kann durch zwei spiegelbildlich angeordnete Schränke mit unterschiedlich langen Seitenwänden
überbrückt werden.
[0003] Ausziehbeschläge für Schränke mit unterschiedlich langen Seitenwänden, wobei sich
Neigungen der Front gegenüber der Rückwand dieser Schränke von 35° und 45° als Standard
herausgebildet haben, werden auch als Diagonalauszüge bezeichnet.
STAND DER TECHNIK
[0004] Bekannte Ausziehbeschläge mit den Merkmalen der eingangs beschriebenen Art weisen
zwei übereinander angeordnete Paare von Führungsschienen auf, deren eine Führungsschienen
starr an der langen Seitenwand des Schranks zu befestigen sind und deren andere Führungsschienen
durch zwei im Abstand zueinander verlaufende Vertikalträger starr miteinander verbunden
sind. Die Vertikalträger dienen zum Anhängen von Objektträgern in Form von Körben.
Im ausgezogenen Zustand weisen die Objektträger, das heißt die Körbe an den bekannten
Ausziehbeschlägen eine beschränkte Zugänglichkeit auf. Dies gilt primär für die jeweils
unten liegenden Körbe. Der Zugang zu ihnen ist auf der Seite der längeren Seitenwand
durch die Vertikalträger behindert; auf der Seite der kürzeren Seitenwand des Schranks
ist der Zugang durch die abgewinkelte Front teilweise verwehrt. Wünschenswert wäre
insbesondere ein besserer Zugang von der Seite der längeren Seitenwand aus, weil dies
die Seite ist, auf der sich ein Benutzer des Schranks sowohl bei einem Abschlussschrank
als auch bei einem an einen vorgezogenen Ofen angrenzenden Schrank mit abgewinkelter
Front regelmäßig befindet. Es ist aber nicht ohne weiteres möglich, den Beschlag und
damit die vertikalen Träger an die Seite der kurzen Seitenwand zu verlagern, weil
an dieser kurzen Seitenwand angebrachte Führungsschienen maximal die Länge der Seitenwand
aufweisen können und damit, selbst bei Verwendung von Zwischenschienen, d. h. von
mehrstufigen teleskopierbaren Anordnungen, kein ausreichendes Herausziehen erlauben,
um die an dem Beschlag gelagerten Objektträger über deren ganze Länge zugänglich zu
machen.
[0005] Aus der
WO 2004/091344 A1 ist ein Beschlag für einen Eckschrank bekannt, bei dem ein Teil des Beschlags ein
Paar von gegeneinander teleskopierbaren Führungsschienen aufweist, wobei die eine
Führungsschiene an dem Korpus des Eckschranks zu lagern ist und wobei die andere Führungsschiene
zur Abstützung einer Front des Eckschranks und mindestens eines Objektträgers vorgesehen
ist. Ein Schwenklager zwischen der einen Führungsschiene und dem Korpus erlaubt es,
die andere Führungsschiene nicht nur aus dem Korpus herauszuziehen, sondern sie diesem
gegenüber auch abzuschwenken. Dabei sorgt eine für ein hinteres Ende der anderen Führungsschiene
vorgesehene Führungsbahn, die geradlinig unter einem Winkel zu der angrenzenden Seitenwand
des Korpus verläuft, dafür, dass die Schwenkbewegung zwangsgesteuert erfolgt, wobei
sie zwar früh beginnt, sich aber auf das Ende der Ausziehbewegung konzentriert. Das
Abschwenken ist bei dem Eckschrank dazu vorgesehen, einen zweiten Teil des Beschlags,
der an der Rückwand des Eckschranks geführt ist, bzw. einen daran angeordneten Objektträger
zugänglich zu machen, der an den ersten Teil des Beschlags gekoppelt ist und hinter
dem vorgezogenen und abgeschwenkten Teil des Beschlags dessen ursprüngliche Position
einnimmt.
[0006] Weiterhin ist ein Ausziehbeschlag der Firma SIGE S.p.A., Italien (
www.sige-spa.it) bekannt, bei dem ein Schwenklager vorgesehen ist, um Führungsschienen für einen
Körbe und eine Front tragenden Rahmen gegenüber einer Seitenwand eines Schranks abschwenken
zu können, um die Körbe Ihrer Länge nach zu präsentieren, nachdem der Rahmen zunächst
aus dem Schrank heraus gezogen wurde.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ausziehbeschlag der eingangs beschriebenen
Art und einen damit ausgestatteten Schrank mit unterschiedlich langen Seitenwänden
aufzuzeigen, die die grundsätzlichen Probleme von Ausziehbeschlägen bei Abschlussschränken
und anderen Schränken mit abgewinkelter Front beseitigen.
LÖSUNG
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen Ausziehbeschlag mit den Merkmalen des
unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Die abhängigen Patentansprüche 2 bis 9 betreffen
bevorzugte Ausführungsformen des neuen Ausziehbeschlags. Der Patentanspruch 10 ist
auf einen Schrank mit einem solchen Ausziehbeschlag gerichtet.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0009] Bei dem neuen Ausziehbeschlag ist ein Schwenklager vorgesehen, um die eine Führungsschiene
um eine vertikale Schwenkachse verschwenkbar an der kurzen Seitenwand zu lagern, wobei
eine von Fronthalterungen definierte Anbindungsebene für die Front des Schranks unter
dem stumpfen Winkel zu der anderen Führungsschiene verläuft. Bei dem neuen Ausziehbeschlag
wird die fehlende Auszugslänge bei einer Lagerung des Ausziehbeschlags an der kurzen
Seitenwand des Schranks durch die von dem Schwenklager bereitgestellte vertikale Schwenkachse
kompensiert. Indem die ausgezogenen Teile des Beschlags um die Schwenkachse abgeschwenkt
werden, werden die Objektträger an der anderen Führungsschiene an ihrer langen Seite
unbehindert zugänglich. Damit ist die Zugänglichkeit aus einer Richtung gegeben, in
der sich eine Person, die auf den Inhalt des Schranks zugreifen möchte, üblicherweise
befindet, das heißt von der Seite der langen Seitenwand aus. So wird mit dem neuen
Ausziehbeschlag eine Benutzerfreundlichkeit bei einem Schrank mit einer abgewinkelten
Front erreicht, wie sie bislang noch nicht gegeben war.
[0010] Vorzugsweise ist für ein hinteres Ende der anderen Führungsschiene eine auf der der
kurzen Seitenwand abgekehrten Seite der vertikalen Schwenkachse endende Führungsbahn
vorgesehen. Diese Führungsbahn koppelt die lineare Bewegung längs der Führungsschienen
mit der Schwenkbewegung um die vertikale Schwenkachse, so dass jeder Ausziehstellung
eine bestimmte Schwenkstellung zugeordnet ist, und die Schwenkbewegung zwar von Beginn
an, aber konzentriert gegen Ende der Ausziehbewegung erfolgt, wenn ein Anstoßen der
Objektträger, die an der anderen Führungsschiene angeordnet sind, an der längeren
Seitenwand während der Schwenkbewegung nicht mehr zu befürchten ist.
[0011] Vorzugsweise verläuft die Führungsbahn geradlinig unter einem spitzen Winkel zu der
kurzen Seitenwand. Hierdurch ergibt sich eine besonders harmonische Gesamtbewegung
der anderen Führungsschiene und der daran angeordneten Bauteile gegenüber dem Korpus
des Schranks.
[0012] Konkret kann die Führungsbahn eine Nut in einem Formkörper zur Befestigung am Boden
des Schranks sein, in die ein Stift eingreift, der starr mit der anderen Führungsschiene
verbunden ist.
[0013] Bei dem neuen Ausziehbeschlag ist vorteilhafter Weise eine Rechts-Links-Verwendbarkeit
aller seiner Teile, d. h. einschließlich z B. des Formkörpers für die Führungsbahn
gegeben, so dass ein einziger Beschlag ohne Austauschteile unabhängig davon verwendbar
ist, auf welcher Seite die kürzere und auf welcher Seite die längere Seitenwand eines
Schranks liegt.
[0014] Um trotz der relativ geringen Länge der Führungsschienen, die durch die Länge der
kurzen Seitenwand begrenzt ist, eine gewisse Auszugslänge zu realisieren, kann zwischen
den beiden Führungsschienen eine Zwischenschiene zwischengeschaltet sein, an der die
eine Führungsschiene und die andere Führungsschiene geführt sind. Hierdurch ergibt
sich jeweils eine dreistufige teleskopierbare Anordnung. Konkret ist eine Auszuglänge
von etwa 2 dm für eine sichere Funktion des neuen Beschlags bei normaler Länge der
längeren Seitenwand von 4 bis 6 dm sinnvoll und geeignet.
[0015] Zur ausreichenden Stabilisierung der Front und der Objektträger sind sinnvoller Weise
zwei Paare von Führungsschienen übereinander vorgesehen, deren andere Führungsschienen
durch mindestens einen Vertikalträger zum Anhängen von Objektträgern starr miteinander
verbunden sind. Bei sehr hoher Belastung, beispielsweise in Hochschränken, können
auch noch mehr Paare von Führungsschienen übereinander angeordnet werden. Alle ihre
anderen Führungsschienen sind dabei durch die Vertikalträger starr miteinander verbunden.
[0016] Statt der im Stand der Technik üblichen zwei Vertikalträger, zwischen denen ein Durchgriff
möglich ist, ist bei dem erfindungsgemäßen Ausziehbeschlag vorzugsweise nur ein Vertikalträger
in Form einer geschlossenen Trägerplatte vorgesehen, die etwa die horizontale Länge
der anderen Führungsschienen aufweist. Die Trägerplatte sorgt für die nötige Verwindungssteifigkeit
zwischen den anderen Führungsschienen. Sie sorgt überdies für ein hervorragendes geschlossenes
Erscheinungsbild, indem sie an die Front anschließt und bei ausgezogenem Ausziehbeschlag
bis zu der vertikalen Schwenkachse reicht. Sie stellt dabei einen Sichtschutz für
alle sinnvoller Weise verdeckt hinter der Trägerplatte anzuordnenden Bauteile bereit.
[0017] Zum Beispiel kann hinter der Trägerplatte mindestens ein automatischer Einzug für
den neuen Ausziehbeschlag angeordnet sein.
[0018] Die Trägerplatte selbst kann ein nur durch Befestigungslöcher unterbrochenes, im
Wesentlichen ebenes Blech mit glatter Oberfläche sein, das durch Umbiegung seiner
Kanten ausgesteift ist.
[0019] Bei dem neuen Ausziehbeschlag umfassen die Befestigungslöcher in der Trägerplatte
vorzugsweise auch solche für Sicherungen gegen ein Anheben von angehängten Objektträgern.
Da die Objektträger an der Trägerplatte nur an ihrer kurzen Seite abgestützt werden,
besteht die Gefahr, dass sie sich bei ungleichmäßiger Belastung in ihrem vorderen
Bereich gegenüber der Trägerplatte verdrehen. Dies kann durch im Bereich des hinteren
Endes der Trägerplatte angeordnete Sicherungen verhindert werden, die ein Anheben
der angehängten Objektträger verhindern.
[0020] Der erfindungsgemäße Schrank mit abgewinkelter Front weist den bereits detailliert
beschriebenen Ausziehbeschlag auf.
[0021] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibungseinleitung genannten
Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft
und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend
von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Weitere Merkmale sind
den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen
mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung -
zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der
Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend
von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt.
Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind
oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen
unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen
aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0022] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels näher
erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Ansicht schräg von vorne auf den in einen Schrank eingebauten
neuen Ausziehbeschlag in ausgezogenem und abgeschwenktem Zustand.
- Fig. 2
- zeigt den Schrank mit dem Ausziehbeschlag in derselben Stellung wie in Fig. 1, aber
in einer Ansicht von oben mit weg geschnittener Decke des Schranks.
- Fig. 3
- zeigt eine Ansicht direkt von vorne auf den geöffneten Schrank gemäß den Fig. 1 und
2.
- Fig. 4
- ein vergrößertes Detail des in den Schrank eingebauten Ausziehbeschlags gemäß den
Fig. 1 bis 3.
- Fig. 5
- zeigt eine perspektivische Rückansicht wesentlicher Teile des Ausziehbeschlags gemäß
den Fig. 1 bis 4; und
- Fig. 6
- zeigt die Teile des Ausziehbeschlags gemäß Fig. 5 in einer Rückansicht mit Darstellung
auch von verdeckten Linien und Kanten.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0023] Der in den
Fig. 1 bis
4 gezeigte Schrank 1 ist ein sogenannter Abschlussschrank, dessen Korpus 2 eine kurze
Seitenwand 3 und eine lange Seitenwand 4 aufweist. Dabei verlaufen die Seitenwände
3 und 4 parallel zueinander und senkrecht zu einer Rückwand 5 des Korpus 2. Eine Front
6 des Schranks 1 verläuft daher bei geschlossenem Schrank 1 (nicht gezeigt) unter
einem stumpfen Winkel von hier 135° zu der kurzen Seitenwand 3. Die Front 6 ist über
einen Ausziehbeschlag 7 ausziehbar und verschwenkbar an dem Korpus 2 gelagert. Dabei
ist ein Schwenklager 8, das eine vertikale Schwenkachse 9 ausbildet, am vorderen Ende
der kurzen Seitenwand 3, an deren Innenseite angeordnet. Um die vertikale Schwenkachse
9 sind horizontal verlaufende Führungsschienen 10, die in einem vertikalen Abstand
übereinander angeordnet sind, gemeinsam verschwenkbar, wobei sich die Führungsschienen
10 von der Schwenkachse 9 aus in das Innere des Korpus 2 erstrecken. An jeder Führungsschiene
10 ist eine Führungsschiene 11 in horizontaler Richtung ausziehbar gelagert. Dabei
ist die Auszuglänge etwa genauso groß wie die Länge der Führungsschienen 10 und 11
selbst, was jeweils durch eine hier nicht sichtbare Zwischenschiene realisiert sein
kann, an der sowohl die jeweilige Führungsschiene 10 als auch die jeweilige Führungsschiene
11 geführt ist. Die Führungsschienen 11 sind durch eine Trägerplatte 12, die sich
über ihre gesamte Länge erstreckt, starr miteinander verbunden. Die Trägerplatte 12
stützt die Führungsschienen 11 starr aneinander ab und dient dabei gleichzeitig zum
Anhängen von Objektträgern 13 in Form von sogenannten Körben 14. Bis auf Befestigungslöcher
25 weist die Trägerplatte 12 dabei eine geschlossene Oberfläche auf. Konkret ist die
Trägerplatte 12 ein Blech, das durch umgebogene Kanten ausgesteift ist. Weiter sind
an den Führungsschienen 11 Fronthalterungen 15 abgestützt, die die Front 6 des Schranks
1 tragen, wobei die Fronthalterungen 15 zur Ausrichtung der Front 6 gegenüber dem
Korpus 2 einstellbar sind. Die Grundausrichtung der Front 6 gegenüber den Führungsschienen
11 ist der stumpfe Winkel von 135°. Die Ausziehbewegung der Führungsschienen 11 längs
der Führungsschienen 10 ist mit der gemeinsamen Schwenkbewegung der Führungsschienen
10, 11 um die vertikale Achse 9 gekoppelt, indem ein Stift 17 (siehe Fig. 4) von der
unteren Führungsschiene 11 bzw. der Trägerplatte 12 aus in eine Führungsbahn 16 in
einem Formkörper 18 eingreift, der am Boden 19 des Korpus 2 ortsfest montiert ist.
Die Führungsbahn 16 verläuft dabei unter einem kleinen Winkel zu der kurzen Seitenwand
3 und endet auf der der kurzen Seitenwand 3 abgekehrten Seite der vertikalen Schwenkachse
9. Auf diese Weise leitet die Führungsbahn 16 bzw. der in diese eingreifende Stift
17 die Schwenkbewegung um die vertikale Schwenkachse 9 beim Herausziehen der Körbe
14 aus dem Schrank 1 langfristig ein. Der Hauptteil der Schwenkbewegung erfolgt aber,
nachdem die Körbe 14 bereits im Wesentlichen aus dem Korpus 2 herausgezogen sind.
Aus Fig. 4 geht auch hervor, wie die Körbe 14 an der Trägerplatte 12 befestigt sind.
Sie sind einmal oben in Aufnahmen 20 eingehängt. Am hinteren Ende der Trägerplatte
12 sind weiter unten zusätzliche Sicherungen 21 gegen ein Anheben der Körbe 14 vorgesehen,
um eine Drehbewegung um eine normal zu der Trägerplatte 12 verlaufende Achse aufgrund
einer einseitigen Belastung der Körbe 14 an ihrer vorderen Spitze zu vermeiden.
[0024] Aus den
Fig. 5 und
6 gehen weitere Details des Ausziehbeschlags hervor. So sind Lagerbolzen 22 zu sehen,
die zusammen mit hier nicht dargestellten ortsfest an dem Korpus 2 des Schranks 1
anzubringenden Lagerbuchsen das Schwenklager 8 ausbilden und die vertikale Schwenkachse
9 definieren. Die Lagerbolzen 22 stehen von einem vertikalen Träger 23 ab, an dem
zwei Ausleger 24 vorgesehen sind. An jedem der Ausleger 24 ist eine der Führungsschienen
10 starr befestigt. Weiterhin ist hier jeweils ein Gegenstück 26 für einen auf der
Rückseite der Trägerplatte 12 gelagerten automatischen Einzug 27 angebracht. An der
Rückseite der Trägerplatte 12 sind darüber hinaus die Führungsschienen 11 und die
Fronthalterungen 15 befestigt. Alle in den Fig. 5 und 6 gezeigten Teile des Ausziehbeschlags
7 weisen eine vollständige Rechts-Links-Verwendbarkeit auf, indem sie spiegelsymmetrisch
zu einer Symmetrieebene 28 angeordnet und aufgebaut sind. Auch der Formkörper 18 gemäß
Fig. 4 ist hier für eine Rechts-Links-Verwendbarkeit ausgelegt, indem die Führungsbahn
16 einen Winkel zwischen seinen Außenkanten halbiert. Der Stift 17 muss für die jeweilige
Verwendung des Ausziehbeschlags 7 unter Verwendung eines in beiden umgebogenen horizontalen
Kanten 29 der Trägerplatte 12 vorgesehenen Befestigungslochs 31 an der jeweils unteren
horizontalen Kante 29 montiert werden. Aber auch er ist bei dem Ausziehbeschlag 7
sowohl für den Rechtsals auch den Linksanbau nur einmal vorgesehen. Neben den umgebogenen
horizontalen Kanten 29 ist die Trägerplatte 12 durch umgebogene vertikale Kanten 30
ausgesteift.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0025]
- 1
- Schrank
- 2
- Korpus
- 3
- kurze Seitenwand
- 4
- lange Seitenwand
- 5
- Rückwand
- 6
- Front
- 7
- Ausziehbeschlag
- 8
- Schwenklager
- 9
- Schwenkachse
- 10
- Führungsschiene
- 11
- Führungsschiene
- 12
- Trägerplatte
- 13
- Objektträger
- 14
- Korb
- 15
- Fronthalterung
- 16
- Führungsbahn
- 17
- Stift
- 18
- Formkörper
- 19
- Boden
- 20
- Aufnahme
- 21
- Sicherung
- 22
- Lagerbolzen
- 23
- Vertikalträger
- 24
- Fortsatz
- 25
- Befestigungsloch
- 26
- Gegenstück
- 27
- Auszug
- 28
- Symmetrieebene
- 29
- Kante
- 30
- Kante
- 31
- Befestigungsloch
1. Ausziehbeschlag für einen Schrank mit einem eine kurze Seitenwand und eine lange Seitenwand
aufweisenden Korpus und mit einer im geschlossenen Zustand des Schranks gegenüber
der kurzen Seitenwand unter einem stumpfen Winkel verlaufenden Front, wobei der Ausziehbeschlag
mindestens ein Paar von gegeneinander teleskopierbaren Führungsschienen aufweist,
wobei die eine Führungsschiene an dem Korpus zu lagern ist und wobei die andere Führungsschiene
zur Abstützung der Front und mindestens eines Objektträgers vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schwenklager (8) vorgesehen ist, um die eine Führungsschiene (10) um eine vertikale
Schwenkachse (9) verschwenkbar an der kurzen Seitenwand (3) zu lagern, wobei eine
von Fronthalterungen (15) definierte Anbindungsebene für die Front (6) des Schranks
(1) unter dem stumpfen Winkel zu der anderen Führungsschiene verläuft.
2. Ausziehbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für ein hinteres Ende der anderen Führungsschiene (11) eine auf deren der kurzen
Seitenwand (3) abgekehrten Seite der vertikalen Schwenkachse (9) endende Führungsbahn
(16) vorgesehen ist.
3. Ausziehbeschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbahn (16) geradlinig unter einem spitzen Winkel zu der kurzen Seitenwand
(3) auszurichten ist.
4. Ausziehbeschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbahn durch eine Nut in einem am Boden (19) des Korpus (2) anzubringenden
Formkörper (18) ausgebildet ist, in die ein Stift (17) von der anderen Führungsschiene
(11) aus eingreift.
5. Ausziehbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rechts-Links-Verwendbarkeit aller seiner Teile gegeben ist.
6. Ausziehbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Paare von Führungsschienen (10), (11) übereinander angeordnet sind, deren anderen
Führungsschienen (11) durch mindestens einen Vertikalträger zum Anhängen von Objektträgern
(13) starr miteinander verbunden sind.
7. Ausziehbeschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Vertikalträger eine Trägerplatte (12) ist, die die Länge der anderen Führungsschienen
(11) aufweist.
8. Ausziehbeschlag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein automatischer Einzug (27) hinter der Trägerplatte (12) angeordnet
ist.
9. Ausziehbeschlag nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des hinteren Endes der Trägerplatte (12) Sicherungen (21) gegen ein Anheben
von eingehängten Objektträgern (13) vorgesehen sind.
10. Schrank mit einem eine kurze Seitenwand und eine lange Seitenwand aufweisenden Korpus
und mit einer im geschlossenen Zustand des Schranks gegenüber der kurzen Seitenwand
unter einem stumpfen Winkel verlaufenden Front sowie einem Ausziehbeschlag nach einem
der Ansprüche 1 bis 9.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Ausziehbeschlag für einen Schrank (1) mit einem eine kurze Seitenwand (3) und eine
lange Seitenwand (4) aufweisenden Korpus (2) und mit einer im geschlossen Zustand
des Schranks (1) gegenüber der kurzen Seitenwand (3) unter einem stumpfen Winkel verlaufenden
Front (6), wobei der Ausziehbeschlag (7) mindestens ein Paar von gegeneinander teleskopierbaren
Führungsschienen (10, 11) aufweist, wobei die eine Führungsschiene (10) an dem Korpus
(2) zu lagern ist und wobei die andere Führungsschiene (11) zur Abstützung der Front
(6) in einer von Fronthalterungen (15) definierten Anbindungsebenene und mindestens
eines Objektträgers (13) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schwenklager (8) mit einer vertikalen Schwenkachse (9) vorgesehen ist, wobei
die von den Fronthalterungen (15) definiert Anbindungsebene unter dem stumpfen Winkel
zu der anderen Führungsschiene (11) verläuft, so dass die eine Führungsschiene (10)
um die vertikale Schwenkachse (9) verschwenkbar an der kurzen Seitenwand (3) lagerbar
ist.
2. Ausziehbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für ein hinteres Ende der anderen Führungsschiene (11) eine auf deren der kurzen
Seitenwand (3) abgekehrten Seite der vertikalen Schwenkachse (9) endende Führungsbahn
(16) vorgesehen ist.
3. Ausziehbeschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbahn (16) geradlinig unter einem spitzen Winkel zu der kurzen Seitenwand
(3) auszurichten ist.
4. Ausziehbeschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbahn durch eine Nut in einem am Boden (19) des Korpus (2) anzubringenden
Formkörper (18) ausgebildet ist, in die ein Stift (17) von der anderen Führungsschiene
(11) aus eingreift.
5. Ausziehbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rechts-Links-Verwendbarkeit aller seiner Teile gegeben ist.
6. Ausziehbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Paare von Führungsschienen (10), (11) übereinander angeordnet sind, deren anderen