[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gegen die Ausbreitung von Explosionen, insbesondere
Staubexplosionen, in einer Leitung, in einem Kanal oder in einem Schacht, zum Beispiel
in einem Elevator, einem Becherwerk, einem Transportschacht oder einer Rohrleitung.
[0002] Aus den Druckschriften mit den Veröffentlichungsnummern
DE 100 16 738 A1,
DE 38 50 438 T3 und
DE 23 47 870 sind Vorrichtungen gegen die Ausbreitung von Explosionen, insbesondere Staubexplosionen
bekannt. Die Vorrichtungen weisen Auslösemittel und Löschmittel auf. Die Löschmittel
sind in einem Löschmittelbehälter angeordnet. Die Auslösemittel sind so ausgebildet,
dass sie zumindest einen Teil der kinetischen Energie der Druckwelle der Explosion
aufnehmen. Mittels der aufgenommenen Energie können die Auslösemittel ein Öffnen des
Löschmittelbehälters veranlassen und somit das Austreiben des Löschmittels aus dem
Löschmittelbehälter bewirken. Als Auslösemittel werden in den drei Druckschriften
unterschiedlich ausgebildete Sensoren oder Detektoren beschrieben, die über eine Signalleitung
mit einem Zünder oder einem Ventil verbunden sind, welcher den Löschmittelbehälter
aufsprengt oder den Löschmittelbehälter öffnet.
[0003] Die als Auslösemittel vorgesehen Sensoren oder Detektoren sind dazu in aller Regel
entfernt von dem Löschmittelbehälter in dem Schacht, der Leitung oder dem Kanal angeordnet
und wandeln die kinetische Energie der Explosionswelle in ein elektrisches Signal
um, welches das Öffnen des Löschmittelbehälters bewirkt. Die Entfernung zwischen dem
Auslösemittel und dem Löschmittelbehälter ist so bemessen, dass das Löschmittel in
dem Kanal, dem Schacht oder der Leitung ausgebreitet ist, sobald die Explosionswelle
mit den brennenden Gasen oder brennenden Materialien den Löschmittelbehälter erreicht.
[0004] Die in den drei genannten Druckschriften beschriebenen Vorrichtungen und auch andere
ähnlich ausgebildete Vorrichtungen weisen mehrere Nachteile auf. Ein Nachteil ist,
dass die als Auslösemittel vorgesehenen Sensoren oder Detektoren in aller Regel einer
elektrischen Hilfsenergie zum Betrieb bedürfen. Sofern die Versorgung mit dieser nicht
sichergestellt werden kann, kann die Vorrichtung nicht ausfallsicher betrieben werden.
Ein weiterer Nachteil ist, dass die elektrische Leitung zwischen dem Auslösemittel
und dem Löschmittelbehälter, über welche das Auslösesignal übertragen wird, während
des andauernden Betriebs des Schachts, der Leitung oder des Kanals zum Fördern des
vorzugsweise pulverförmigen Materials beschädigt werden kann. Auch dieses führte zu
einem Versagen der Vorrichtung. Schließlich kann eine Anordnung gemäß dem Stand der
Technik kostruktionsbedingt nicht funktionieren, wenn die Explosion zwischen dem Sensor
und dem Löschmittelbehälter entsteht.
[0005] Hier setzt die vorliegende Erfindung an.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art so zu verbessern, dass auf Auslösemitteln, die eine elektrische Hilfsenergie
benötigen, und auf eine elektrische Signalübertragung verzichtet werden kann. Außerdem
soll die Vorrichtung ohne größeren Abstand zwischen dem Auslösemittel und dem Löschmittel
auskommen.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.
Das Besondere ist, dass das Auslösemittel geeignet und eingerichtet ist, zumindest
einen Teil der kinetischen Energie einer der Explosion voreilenden Druckwelle aufzunehmen
und geeignet und eingerichtet ist, mittels der aufgenommenen Energie den Löschmittelbehälter
zu öffnen und das Löschmittel aus dem Löschmittelbehälter auszutreiben, bis eine zweite
Druckwelle an der Vorrichtung eintrifft, wobei diese zweite Druckwelle die Welle ist,
in welcher die Verbrennung stattfindet. Die Erfindung macht sich dabei die Erkenntnis
zunutze, dass einer Explosionswelle, d. h. einer Druckwelle, in welcher die Verbrennung
stattfindet, eine erste Druckwelle mit einer Wellenfront voraneilt. Diese erste voraneilende
Druckwelle und insbesondere die Wellenfront dieser ersten Druckwelle kündigt die eigentliche
Explosionswelle mit ihrer Wellenfront an, die somit die zeitlich zweite Druckwelle
bzw. Wellenfront ist. Die Zeitdauer zwischen der ersten voraneilenden Druckwelle bzw.
Wellenfront und der Explosionswelle bzw. zweiten Wellenfront kann 20 bis 30 ms betragen.
Diese Zeitdauer zwischen den Druckwellen bzw. Wellenfronten reicht aus, um bei einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung die kinetische Energie, die das Auslösemittel aus der
ersten Druckwelle aufgenommen hat, zum Öffnen des Löschmittelbehälters und zum Austreiben
des Löschmittels aus dem Löschmittelbehälter zu nutzen.
[0008] Vorzugsweise ist das Auslösemittel ein rein mechanisches Auslösemittel, so dass auf
elektrische Hilfsenergie verzichtet werden kann. Das Auslösemittel weist vorteilhaft
ein schwenkbar gelagertes erstes Element auf, welches geeignet und eingerichtet ist,
die kinetische Energie der voreilenden ersten Druckwelle aufzunehmen und in eigene
kinetische Energie umzusetzen. Das erste Element kann um eine Achse senkrecht zur
Ausbreitungsrichtung der Explosion schwenkbar gelagert sein und wird durch die aufgenommene
kinetische Energie um diese Schwenkachse beim Auslösen der Vorrichtung geschwenkt.
[0009] Das erste Element des Auslösemittels kann mit zumindest einem zweiten Element starr
verbunden sein, wobei das zweite Element geeignet und eingerichtet sein kann bei ausreichender
kinetischer Energie des ersten Elements den Löschmittelbehälter zu öffnen.
[0010] Der Löschmittelbehälter kann so ausgestaltet sein, dass er beim Öffnen ganz oder
teilweise durch das Auslösemittel und insbesondere das zweite Element des Auslösemittels
zerstört wird.
[0011] In einer besonderen Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann das Auslösemittel
eine schwenkbar gelagerte Klappe umfassen. Die Klappe kann eine das erste Element
bildende Fläche haben, die in der Leitung, dem Kanal oder dem Schacht voreilenden
Druckwelle ausgesetzt ist. Ferner kann die Klappe einen das zweite Element bildenden
Rand aufweisen, der bei Aufnahme von ausreichender kinetischer Energie durch das erste
Element den Löschmittelbehälter öffnet. Der Rand kann mit Zinken versehen sein, welche
den Löschmittelbehälter aufreißen oder zerstören.
[0012] Gemäß der Erfindung kann die Vorrichtung ein Entlüftungsmittel aufweisen, welches
geeignet und eingerichtet ist, einen ersten Bereich, in welchen das erste Element
beim Auslösen einschwenkt, beim Auslösen, d. h. beim Einschwenken der Klappe zu entlüften.
Das Entlüftungsmittel kann ein Entlüftungskanal oder eine Entlüftungsleitung sein,
der bzw. die in dem ersten Bereich beginnt.
[0013] Der Entlüftungskanal oder die Entlüftungsleitung kann in einem Bereich der Leitung,
des Kanals oder des Schachts stromabwärts des Auslösemittels münden.
[0014] Denkbar ist ebenso, dass das Auslösemittel ein schwenkbares Berstelement einer Berstscheibe
umfasst.
[0015] Der Löschmittelbehälter kann eine Kartusche sein. Vorzugsweise ist der Löschmittelbehälter
auswechselbar.
[0016] Das Auslösemittel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann geeignet und eingerichtet
sein, zumindest eine Austrittsöffnung des Löschmittelbehälters mittels der aufgenommenen
Energie freizugeben. Die Austrittsöffnung kann eine Düse oder ein Schlitz sein.
[0017] Gemäß der Erfindung kann das Auslösemittel geeignet und eingerichtet sein, im Löschmittelbehälter
zum Austreiben des Löschmittels aus dem Löschmittelbehälter einen Überdruck zu erzeugen.
[0018] Der Löschmittelbehälter kann in einer besonders bevorzugten Ausführung der Vorrichtung
aus einem in der Leitung, dem Kanal oder dem Schacht zu transportierenden Material
hergestellt sein. So kann der Löschmittelbehälter zum Bespiel aus Lebensmitteln, insbesondere
aus Mehl, Zucker, Salz oder anderen pulverförmigen Lebensmitteln hergestellt sein.
So ist es denkbar, dass das Lebensmittel unter Verwendung von Wasser oder einem Bindemittel
zu dem Löschmittelbehälter geformt und/oder verbacken wurde.
[0019] Ebenso ist es möglich, dass das Löschmittel aus einem in der Leitung, dem Kanal oder
dem Schacht zu transportierenden Material, insbesondere aus einem pulverförmigen Lebensmittel
hergestellt ist.
[0020] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann ein Gehäuse umfassen und das Gehäuse kann
Leitmittel umfassen, um aus der Austrittsöffnung des Löschmittelbehälters austretendes
Löschmittel auf einer kreisförmigen oder spiralartigen Bahn zu beschleunigen.
[0021] Das Auslösemittel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann geeignet und eingerichtet
sein, bei einem definierten Auslösedruck mittels der aufgenommenen kinetischen Energie
den Löschmittelbehälter zu öffnen und das Löschmittel aus dem Löschmittelbehälter
auszutreiben.
[0022] Eine oder mehrere Vorrichtungen der vorgenannten Art können in einer Leitung, einem
Kanal oder einem Schacht angeordnet sein. Möglich ist dabei, dass die Vorrichtungen
in Ausbreitungsrichtung der Druckwelle hintereinander angeordnet sind. Ebenso ist
es möglich, dass die Vorrichtungen einander gegenüberliegend angeordnet sind.
[0023] Ein Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung gegen die Ausbreitung von Explosionen
ist anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Darin zeigen
- Fig. 1
- ein perspektivische Ansicht der Vorrichtung jedoch ohne einen Löschmittelbehälter
im nicht ausgelösten Zustand,
- Fig. 2
- die erfindungsgemäße Vorrichtung im nicht ausgelösten Zustand im Schnitt,
- Fig. 3
- die erfindungsgemäße Vorrichtung während des Auslösens im Schnitt,
- Fig. 4
- die erfindungsgemäße Vorrichtung im ausgelösten Zustand in perspektivischer Darstellung,
zum Teil ausgebrochen,
- Fig. 5
- die erfindungsgemäße Vorrichtung im ausgelösten Zustand im Schnitt,
- Fig. 6
- in schematischer Darstellung einen Elevator mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
und
- Fig. 7
- den Elevator und die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Figur 6 während einer Staubexplosion.
[0024] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 weist ein Gehäuse 5 auf, welches eine Haube 50,
51 einen Rahmen 52 und eine offene Rückseite 53 umfasst. Während die Vorderseite und
die Seiten des Gehäuses 5 durch die Haube 50, 51 abgegrenzt sind, ist die Rückseite
zu einem Drittel durch offen. Zu zwei Dritteln ist die Rückseite des Gehäuses mit
einer Klappe 2 verschlossen.
[0025] Die Vorrichtung 1 wird mit der Rückseite in eine der Gehäuseform entsprechende Ausnehmung
eines Schachts, Kanals oder einer Leitung eingesetzt. Über Löcher 521 im Rahmen 52
des Gehäuses 5 kann das Gehäuse mit Wandungen des Kanals, der Leitung oder des Schachts
verschraubt werden.
[0026] Die Haube wird durch zwei Seitenflächen 51 gebildet, die in einem ersten Bereich
in etwa dreiecksförmig und in einem zweiten Bereich in etwa die Form eines Kreissektors
haben. Das Gehäuse ist an dem Kanal, die Leitung oder den Schacht so angesetzt, dass
die in etwa dreiecksförmigen Bereiche der Seitenflächen gegen die mögliche Ausbreitungsrichtung
der Explosionswelle weisen, während die kreissektorförmigen Bereiche der Seitenfläche
in Richtung der Ausbreitungsrichtung der Explosionswelle ausgerichtet sind. Im Übrigen
ist die Haube 50, 51 durch eine Vorderwand gebildet, die sich zwischen Rändern der
Seitenwände 51 erstreckt und in einem an die in etwa an die dreiecksförmigen Bereiche
der Seitenwände 51 anstoßenden Bereich in etwa eben ausgebildet ist und in dem kreissektorförmigen
Bereich der Seitenwände 51 im Querschnitt zylinderbogenförmig gebogen ist.
[0027] In einem nicht ausgelösten Zustand der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden zwei
Drittel der Rückseite des Gehäuses von der Klappe 2 verschlossen. Diese Klappe 2 ist
ein Auslösemittel der Vorrichtung. Die Klappe 2 ist entgegen der Ausbreitungsrichtung
der Explosionswelle schwenkbar am Gehäuse 5 gelagert. An der Achse 23 gegenüberliegenden
Ende der Klappe 2 sind Zinken 22 angebracht.
[0028] Beim Herannahen einer ersten, der Explosionswelle mit den brennenden Gasen oder Materialien
voraneilenden ersten Druckwelle wird die Vorrichtung ausgelöst, wobei die voraneilende
Druckwelle ein Schwenken der Klappe 2 in Richtung zur Vorderseite 50 des Gehäuses
5 bewirkt (siehe Figuren 3 bis 5). Die Bewegung der Klappe 2 wird ausgelöst durch
den Druck, der auf die schachtseitig, kanalseitig oder leitungsseitig liegende Fläche
21 der Klappe 2 ausgeübt wird. Diese Fläche 21 bildet an erstes Element, welches die
kinetische Energie der Druckwelle aufnimmt und in kinetische Energie der Klappe 2
umsetzt. Während der Schwenkbewegung streichen die Zinken 53 entlang der in den Figuren
1 bis 5 nicht dargestellten Löschmittelkartusche und/oder schlägt an die Löschmittelkartusche
an. Dadurch wird die Löschmittelkartusche aufgerissen und zerstört. Die Zerstörung
der Löschmittelkartusche bewirkt, dass das sich darin befindliche Löschmittel freigesetzt
wird und sich in der Vorrichtung und dem Kanal, dem Schacht oder der Leitung ausbreiten
kann. Die Ausbreitung wird dabei durch die Luftverwirbelungen, durch die voraneilende
Druckwelle und insbesondere der Schwenkbewegung der Klappe 2 unterstützt und/oder
bewirkt.
[0029] Damit eine möglichst freie und schnelle Schwenkbewegung der Klappe 2 beim Auslösen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 erreicht werden kann, muss verhindert werden,
dass sich zwischen der Vorderwand 50 und der Klappe 2 ein bremsendes Luftpolster bildet,
welches die Schwenkbewegung der Klappe 2 verzögert. Um dieses zu verhindern, ist der
Bereich zwischen der Vorderwand 50 und der Klappe 2 über einen Entlüftungskanal 6
mit einem Bereich stromabwärts der Löschmittelkartusche verbunden. Dieser Kanal wird
einerseits durch den bogenförmig gebogenen Abschnitt der Vorderwand 50 und zum anderen
durch eine ebenso gebogene und auf der Innenseite der Vorderwand 50 angeordnete Kanalwand
61 begrenzt. Die Klappe 2 kann damit die Luft zwischen der Klappe 2 und der Vorderwand
50 während der Schwenkbewegung verdrängen und durch den Kanal 6 abgeleitet werden.
Die aus dem Kanal 6 austretende Luft, unterstützt dann die Verteilung des Löschmittels,
welches aus der Kartusche austritt und bewirkt eine zusätzliche Verwirbelung des Löschmittels
im Kanal, Schacht oder der Leitung. Bei dem aus der Löschmittelkartusche austretendem
Löschmittel kann es sich vorteilhaft um das gleiche Material handeln, welches in dem
Schacht, der Leitung oder dem Kanal befördert wird. Das Löschmittel bewirkt vor dem
Herannahen der eigentlichen Explosionswelle mit den brennenden Gasen oder Materialien
eine Überfettung, d. h. eine Sauerstoffverdrängung, weshalb die Verbrennung des geförderten
Materials beim Herannahen der eigentlichen Explosionswelle im Bereich der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erstickt wird. Die Zündung von weiterem Material und damit verbundener
weiterer Ausdehnung und Explosion kann damit vermieden werden.
1. Vorrichtung (1) gegen die Ausbreitung von Explosionen, insbesondere Staubexplosionen,
in einer Leitung, einem Kanal oder einem Schacht zum Beispiel in einem Elevator, einem
Becherwerk, einem Transportschacht oder einer Rohrleitung mit folgenden Merkmalen:
- die Vorrichtung (1) weist ein Auslösemittel (2) und ein Löschmittel (3) auf;
- das Löschmittel (3) ist in einem Löschmittelbehälter (4) angeordnet;
- das Auslösemittel (2) ist geeignet und eingerichtet zumindest einen Teil der kinetische
Energie einer voreilenden Druckwelle der Explosion aufzunehmen;
- das Auslösemittel (2) ist geeignet und eingerichtet mittels der aufgenommenen Energie
den Löschmittelbehälter (4) zu öffnen und das Löschmittel (3) aus dem Löschmittelbehälter
(4) auszutreiben, bis eine zweite Druckwelle an der Vorrichtung eintrifft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslösemittel (2) ein mechanisches Auslösemittel (2) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslösemittel (2) zumindest ein schwenkbar gelagertes erstes Element (21) aufweist,
welches geeignet und eingerichtet ist die kinetische Energie der voreilenden Druckwelle
aufzunehmen und in eigene kinetische Energie umzusetzen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Element (21) um eine Achse (23) senkrecht zur Ausbreitungsrichtung der
Explosion schwenkbar gelagert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Element (21) mit zumindest einem zweiten Element (22) starr verbunden ist,
welches geeignet und eingerichtet ist bei ausreichender kinetischer Energie des ersten
Elements (21) den Löschmittelbehälter zu öffnen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung geeignet und eingerichtet ist, dass der Löschmittelbehälter beim
Öffnen ganz oder teilweise durch das Auslösemittel zerstört zu werden.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslösemittel (2) eine schwenkbar gelagerte Klappe (2) umfasst.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappe eine das erste Element (21) bildende Fläche hat, die der in der Leitung,
dem Kanal oder dem Schacht voreilenden Druckwelle ausgesetzt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappe einen das zweite Element (22) bildenden Rand hat, der bei Aufnahme von
ausreichender kinetischer Energie durch das erste Element den Löschmittelbehälter
öffnet.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Entlüftungsmittel (5) aufweist, welches geeignet und eingerichtet
ist einen ersten Bereich, in welchen das erste Element (21) beim Auslösen schwenkt,
beim Auslösen zu entlüften.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Entlüftungsmittel (5) ein Entlüftungskanal (5) oder eine Entlüftungsleitung ist,
der bzw. die in dem ersten Bereich beginnt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Entlüftungskanal (5) oder die Entlüftungsleitung in einem Bereich der Leitung,
des Kanals oder des Schachts stromabwärts des Auslösemittels (2) mündet.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslösemittel (2) ein schwenkbares Berstelement einer Berstscheibe umfasst.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Löschmittelbehälter (4) eine Kartusche (4) ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Löschmittelbehälter (4) auswechselbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslösemittel (2) geeignet und eingerichtet ist zumindest eine Austrittsöffnung
des Löschmittelbehälters (4) mittels der aufgenommenen Energie freizugeben.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung eine Düse oder ein Schlitz ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslösemittel (2) geeignet und eingerichtet ist im Löschmittelbehälter (4) zum
Austreiben des Löschmittels (3) aus dem Löschmittelbehälter (4) mittels der aufgenommenen
Energie einen Überdruck zu erzeugen.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Löschmittelbehälter aus einem in der Leitung, dem Kanal oder dem Schacht zu transportierenden
Material hergestellt ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Löschmittelbehälter auch aus Lebensmitteln, zum Beispiel aus Mehl, Zucker, Salz
oder anderen pulverförmigen Lebensmitteln hergestellt ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Löschmittel ein in der Leitung, dem Kanal oder dem Schacht zu transportierenden
Material ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Löschmittel ein Lebensmittel, zum Beispiel Mehl, Zucker, Salz oder ein anderes
pulverförmiges oder ein flüssiges Lebensmittel umfasst.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) ein Gehäuse (5) umfasst.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (5) Leitmittel umfasst, um aus der Austrittöffnung des Löschmittelbehälters
(4) austretendes Löschmittel (3) auf einer kreisförmigen oder spiralartigen Bahn zu
beschleunigen.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslösemittel (2) geeignet und eingerichtet ist bei einem definierten Auslösedruck
mittels der aufgenommenen Energie den Löschmittelbehälter (4) zu öffnen und das Löschmittel
(3) aus dem Löschmittelbehälter (4) auszutreiben.
26. Anordnung gegen die Ausbreitung von Explosionen, insbesondere Staubexplosionen, in
einer Leitung, einem Kanal oder einem Schacht zum Beispiel in einem Elevator, einem
Becherwerk, einem Transportschacht oder einer Rohrleitung
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anordnung zumindest zwei Vorrichtungen gegen die Ausbreitung von Explosionen nach
einem der Ansprüche 1 bis 26 aufweist, die in einem Abschnitt der Leitung, des Kanals
oder des Schachts angeordnet sind.
27. Anordnung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass Anordnung zumindest ein Paar der Vorrichtungen gegen die Ausbreitung von Explosionen
aufweist und die Vorrichtungen einander gegenüberliegen in dem Abschnitt der Leitung,
des Kanals oder des Schachts angeordnet sind.
28. Anordnung nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtungen zumindest teilweise hintereinander in dem Abschnitt der Leitung,
des Kanals oder des Schachts angeordnet sind.