[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hallen-Boule-Kugel.
[0002] Das Boule-Spiel, auch Boggia-Spiel, erfreut sich einer großen Beliebtheit. Das Boule-Spiel,
insbesondere Petanque-Spiel, wird auch wettkampfmäßig betrieben. Dementsprechend treffen
sich die Boule-Spieler zum Training. Da Wettkampf-Boule-Kugeln aus Metall, insbesondere
aus Stahl, bestehen, sind die Boule-Kugeln bei niedrigen Temperaturen kaum zu handhaben,
da der Einsatz von Handschuhen das Gefühl für den Wurf der Kugel zu stark verändert.
Hierdurch wird das Training für Boule im Winter stark eingeschränkt. Ein Boule-Training
ist einem geschlossenen Gebäude ist mit dem Wettkampf-Boule-Kugeln undenkbar, da die
herkömmlichen Boule-Kugel jeden üblichen Fußboden oder Hallenboden beschädigen würden.
[0003] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für das Boule-Spiel eine
Möglichkeit aufzuzeigen, das Trainieren im Winter zu vereinfachen.
[0004] Die Erfindung löst dieses Problem durch den Gegenstand des Schutzanspruchs 1. Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Schutzansprüchen wiedergegeben.
[0005] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Hallen-Boule-Kugel bereitzustellen,
die eine gummielastische Hülle oder Haut aufweist, die kugelschalenförmig ausgestaltet
ist, ein rieselfähiges Granulat umhüllt und in die Kugelform vorspannt. Durch entsprechende
Materialauswahl kann somit eine Hallen-Boule-Kugel geschaffen werden, die hinsichtlich
ihres Gewichts und hinsichtlich ihrer Abmessungen einer Wettkampf-Boule-Kugel entspricht,
wodurch ihre Handhabung für Trainingszwecke im wesentlichen der Handhabung einer Wettkampf-Boule-Kugel
entspricht. Durch den erfindungsgemäß vorgeschlagenen Aufbau ist jedoch die Hallen-Boule-Kugel
in geschlossenen Gebäuden, insbesondere in Sporthallen, verwendbar. Die gummielastische
Hülle ermöglicht in Verbindung mit dem rieselförmigen Granulat als Füllung starke
reversible Deformationen der Hallen-Boule-Kugel beim Auftreffen auf den jeweiligen
Boden, wodurch die Aufschlagkräfte zu einem wesentlichen Teil durch Deformationskräfte
und Reibungskräfte innerhalb der Hallen-Boule-Kugel abgebaut werden. Die Belastung
des Bodens wird bei der Verwendung einer derartigen Hallen-Boule-Kugel erheblich reduziert.
[0006] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Füllung zusätzlich ein viskoses
oder trockenes Gleitmittel aufweisen, in das das Granulat eingebettet ist. Das jeweilige
Gleitmittel begünstigt dabei die Deformationen der Hallen-Boule-Kugel beim Aufschlag
auf den jeweiligen Boden und vereinfacht die Rückformung in die Kugelform nach deren
Deformation beim Aufschlag der Hülle der Kugel.
[0007] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
[0008] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0009] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0010] Die einzige Fig. 1 zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Hallen-Boule-Kugel.
[0011] Entsprechend Fig. 1 weist eine Hallen-Boule-Kugel 1 einen Durchmesser 2 auf, der
im Bereich von etwa 70 mm bis 80 mm liegt. Die Hallen-Boule-Kugel 1 weist ein Gewicht
auf, das im Bereich von 650 g bis 800 g liegt. Somit entspricht die Hallen-Boule-Kugel
1 hinsichtlich ihres Durchmessers 2 und hinsichtlich ihres Gewichts den offiziellen
Wettkampfbedingungen des Boule-Spiels bzw. des Petanque-Spiels.
[0012] Die Hallen-Boule-Kugel 1 weist eine Hülle oder Haut 3 auf, die aus einem gummielastischen
Material, insbesondere aus Gummi oder aus gummiartigem Kunststoff, besteht. Die Haut
3 ist kugelschalenförmig gestaltet, d.h., die Haut 3 nimmt bei fehlender äußerer Belastung
von selbst die gezeigte Kugelform ein. Zweckmäßig kann die Haut 3 aus zwei Halbschalen
4, 5 zusammengesetzt sein, die jeweils für sich vergleichsweise einfach herstellbar
sind. Die beiden Halbschalen 4, 5 sind vorzugsweise in einer Äquatorialebene bzw.
in einem äquatorialen Kontaktbereich 6 miteinander fest verbunden, beispielsweise
durch Verkleben, Verschweißen oder Vulkanisieren.
[0013] Die Haut 3 umhüllt eine Füllung 7, die aus einem rieselfähigen Granulat 8 besteht
oder rieselförmiges Granulat 8 aufweist. Die Haut 3 ist so dimensioniert, dass sie
die Füllung 7 in die gezeigte Kugelform vorspannt. Insbesondere ist die Haut 3 so
ausgelegt, dass sie die Füllung 7 bei fehlender äußerer Belastung gegen die Schwerkraft
in die Kugelform bringt.
[0014] Um die Einnahme der Kugelform aufgrund der federelastischen Vorspannung der Haut
3 zu vereinfachen, kann die Füllung 7 zusätzlich mit einem viskosen oder trockenen
Gleitmittel versehen sein, in welche das Granulat 8 eingebettet ist. viskose Gleitmittel
sind beispielsweise Wasser, Öl oder Fett. Trockene Gleitmittel sind beispielsweise
Pulver, Puder oder feinkörniger Sand. Beispielsweise eignet sich Talkumpuder oder
Magnesiapuder.
[0015] Das Granulat 8 kann kugelförmig ausgestaltet sein. Grundsätzlich ist jedoch eine
beliebige Formgebung für das Granulat 8 möglich. Bevorzugt besitzt das Granulat 8
eine Körnung, die kleiner als 4 mm ist. Als Granulat 8 eignet sich in besondere Weise
ein Eisengranulat oder Eisenkugel. Hierdurch lässt sich vergleichsweise einfach das
gewünschte Gewicht für die Hallen-Boule-Kugel 1 realisieren.
[0016] Die Haut 3 besitzt beispielsweise eine Dicke von 3 mm bis 6 mm, wodurch sie bei entsprechender
Materialauswahl eine hinreichende Festigkeit und eine hinreichende Rückstellkraft
zur Realisierung der Kugelform besitzt.
[0017] Für das Einbringen der Füllung 7 kann die Haut 3 bzw. eine der Halbschalen 4, 5 mit
einer Einfüllöffnung 9 versehen sein. Bei vollständig befüllter Hallen-Boule-Kugel
1 ist die Einfüllöffnung 9 mit einem Stopfen 10 verschlossen. Im Beispiel ist die
Haut 3 im Bereich der Einfüllöffnung 9 mit einem nach innen vorstehenden Stutzen 11
ausgestattet. Der Stutzen 11 stabilisiert die Haut 3 im Bereich der Einfüllöffnung
9 und ermöglicht eine stabile Festlegung des Stopfens 10 an der Haut 3. Hierzu kann
der Stopfen 10 ein inneres, pilzartiges Ende 12 aufweisen. Im gezeigten eingesetzten
Zustand übergreift das pilzartige Ende 12 des Stopfens 10 einen nicht näher bezeichneten
Rand der Einfüllöffnung 9 bzw. des Stutzens 11 innen, also im Inneren der Haut 3.
Das Herausziehen des Stopfens 10 wird dadurch erheblich erschwert. Gleichzeitig weist
der Stopfen 10 hier ein äußeres bundartiges Ende 13 auf, das in einer dazu komplementären
Aussparung 14, die außen an der Haut 3 ausgebildet ist, vertieft angeordnet ist. Zusätzlich
kann der Stopfen 10 mit der Haut 3 verklebt sein.
[0018] Durch die Verwendung eines rieselfähigen Granulats 8 als Füllung 7 in Verbindung
mit einer kugelschalenförmigen elastischen Haut 3, welche die Füllung 7 in die Kugelform
vorspannt, wird eine Indoor-Boule-Kugel geschaffen. Wesentlicher Aspekt ist hierbei
die extreme Verformbarkeit der Hallen-Boule-Kugel 1, welche die hohen Aufprallkräfte
weitgehend absorbiert. Gleichzeitig wird die durch den Aufprall stark deformierte
Hallen-Boule-Kugel 1 durch die federelastische Haut 3 selbsttätig und relativ schnell
wieder in die Kugelform überführt, so dass die Hallen-Boule-Kugel 1 außerdem ein mit
einer herkömmlichen Boule-Kugel vergleichbares Rollverhalten nach dem Auftreffen auf
den Boden zeigt. Besonders vorteilhaft ist bei der Hallen-Boule-Kugel 1 jedoch, dass
sie sich hinsichtlich ihrer Handhabung kaum von einer Wettkampf-Boule-Kugel unterscheidet.
Desweiteren fühlt sich die Hallen-Boule-Kugel 1 auch bei niedrigen Umgebungstemperaturen
vergleichsweise warm an, da das Material der Haut 3 ein relativ schlechter Wärmeleiter
ist.
1. Hallen-Boule-Kugel,
- mit einem Durchmesser (2) im Bereich von 70 mm bis 80 mm,
- mit einem Gewicht im Bereich von 650 g bis 800 g,
- mit einer kugelschalenförmigen Haut (3) aus einem gummielastischen Material,
- mit einer von der Haut (3) umhüllten und in die Kugelform vorgespannten Füllung
(7), die ein rieselfähiges Granulat (8) aufweist.
2. Hallen-Boule-Kugel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Füllung (7) außerdem ein viskoses oder trockenes Gleitmittel aufweist, in das
das Granulat (8) eingebettet ist.
3. Hallen-Boule-Kugel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gleitmittel Wasser, Öl, Fett, Sand, Pulver, Puder ist.
4. Hallen-Boule-Kugel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Granulat (8) kugelförmig ist.
5. Hallen-Boule-Kugel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Granulat (8) eine Körnung kleiner als 4 mm aufweist.
6. Hallen-Boule-Kugel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Granulat (8) aus Eisengranulat oder aus Eisenkugel besteht.
7. Hallen-Boule-Kugel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haut (3) aus Gummi oder aus einem gummiartigen Kunststoff besteht.
8. Hallen-Boule-Kugel nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haut (3) eine Dicke im Bereich von 3 mm bis 6 mm aufweist.
9. Hallen-Boule-Kugel nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haut (3) aus zwei Halbschalen (4, 5) zusammengebaut ist, die in einem äquatorialen
Kontaktbereich (6) durch Verklebung, Verschweißung oder Vulkanisierung miteinander
verbunden sind.
10. Hallen-Boule-Kugel nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haut (3) eine Einfüllöffnung (9) aufweist, die mit einem Stopfen (10) verschlossen
ist.
11. Hallen-Boule-Kugel nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einfüllöffnung (9) einen nach innen vorstehenden Stutzen (11) aufweist.
12. Hallen-Boule-Kugel nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stopfen (10) ein inneres pilzartiges Ende (12) aufweist, welches einen Rand der
Einfüllöffnung (9) bzw. des Stutzens (11) innen übergreift.