Anwendungsgebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung für Medien mit einem Außengehäuse
mit einer Austragöffnung, einer Austraghandhabe zur manuellen Betätigung der Austragvorrichtung,
einem im Außengehäuse angeordneten entlang einer Hauptachse relativ zum Außengehäuse
beweglichen und mit der Austraghandhabe axial wirkverbundene Träger mit einer Aufnahme
für einen Pumpspender, der eine durch Zusammendrücken des Pumpspender entlang der
Hauptachse betätigbare Pumpe aufweist, und einem ersten gehäusefesten Anschlag, der
zum Zusammenwirken mit dem Pumpspender zum Zwecke der Betätigung der Pumpe vorgesehen
ist.
[0002] Eine gattungsgemäße Austragvorrichtung ist beispielsweise aus der in
EP 1197266 B1 bekannt. Die darin offenbarte Sprühvorrichtung weist ein zylindrisches Gehäuse auf,
in welchem ein Pumpspender angeordnet ist. Dieser Pumpspender umfasst einen Medienspeicher
und eine Pumpe, welche durch axiales Zusammendrücken des Pumpspenders aktiviert werden
kann. Dieses axiale Zusammendrücken wird mittelbar über eine Handhabe erzielt, die
mit einem Träger einstückig verbunden ist. Bei Betätigung dieser Handhabe wird der
Pumpspender in seiner Gesamtheit gegen ein gehäusefesten Anschlag gedrückt, wodurch
die Pumpe zusammengedrückt und so das Medium aus dem Pumpspender gefördert wird, welches
dann bis zu einer Austragöffnung der Sprühvorrichtung weitergefördert und aus dieser
ausgetragen wird.
[0003] Die zum Stand der Technik bekannten Austragvorrichtungen werden in vielerlei Hinsicht
als verbesserungswürdig angesehen. Aufgrund von Fertigungstoleranzen beim gehäusefesten
Anschlag sowie bei der im Pumpspender vorgesehenen Pumpe streut der Betätigungsbereich,
in dem die Austraghandhabe zur Betätigung bewegt werden muss, um einen Austragvorgang
hervorzurufen, in starkem Maße. Dies kann dazu führen, dass ein vollständiger Pumpenhub
über die Austraghandhabe nicht erreichbar ist oder eine Betätigung über das Ende des
Pumpenhubs hinweg möglich ist. Weiterhin wird als nachteilig angesehen, dass die Austraghandhabe
im unbetätigten Zustand weit vom Gehäuse der Austragvorrichtung abragt, so dass das
Packvolumen einer solchen Austragvorrichtung vergleichsweise groß ist und die Gefahr
besteht, dass versehentlich bei der Transporthandhabung der Austragvorrichtung Medium
ausgetragen wird. Weiterhin wird als nachteilig angesehen, dass die Montage derartiger
Austragvorrichtungen in der Regel durch ein koaxiales Zusammenstecken in einer Haupterstreckungsrichtung
der Austragvorrichtung erfolgen muss, was zu konstruktiven Limitationen führt, da
beispielsweise Hinterschneidungen vermieden werden müssen. Es wird weiterhin die im
Stand der Technik übliche Anordnung der Austraghandhabe als nachteilig angesehen,
bei der eine Betätigung der Austraghandhabe mittels des Daumens einer Hand aufgrund
der sich gegenüberliegenden Schwenkachsen des Daumens und der Handhabe nicht in ergonomischer
Art und Weise möglich ist.
Aufgabe und Lösung
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Austragvorrichtung sowie ein gattungsgemäßes
Montageverfahren für eine Austragvorrichtung weiterzubilden, um die im Stand der Technik
vorhandenen Nachteile zu vermindern.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies durch eine gattungsgemäße Austragvorrichtung erreicht,
bei der der Träger mindestens einen Funktionsabschnitt aufweist, der während eines
Austragvorgangs den Pumpspender mit einer in Richtung des ersten gehäusefesten Anschlags
gerichteten Kraft beaufschlagt, und bei der zwischen der Austraghandhabe und dem Funktionsabschnitt
des Trägers ein Verstellmittel vorgesehen ist, durch welches für eine definierte Stellung
der Austraghandhabe die Lage des Funktionsabschnitts relativ zum ersten gehäusefesten
Anschlag einstellbar ist.
[0006] Eine Austragvorrichtung mit den gattungsgemäßen Merkmalen gestattet es, einen Pumpspender,
der ein Medienspeicher und eine auf dem Medienspeicher aufgesetzte Pumpe umfasst,
aufzunehmen. Dieser Pumpspender kann durch Betätigung der Austraghandhabe innerhalb
des Gehäuses verschoben werden, wobei ein Betätigungsabschnitt des Pumpspenders, der
üblicherweise mit einem Austragrohr des Pumpspenders identisch ist, gegenüber den
anderen Bauteilen des Pumpspenders in Richtung der Hauptachse bewegt wird, was eine
Betätigung der Pumpe und einen Austragvorrichtung zur Folge hat. Das ausgetragene
Medium wird durch eine Austragöffnung, die im Außengehäuse vorgesehen ist, ausgetragen.
Die Austragöffnung muss nicht unmittelbar Teil des Außengehäuses sein, sondern kann
auch in einer Auslassbaugruppe vorgesehen sein, die mit dem Gehäuse fest verbunden
ist. Der Pumpspender ist vorzugsweise als separate Einheit ausgebildet, er kann aber
auch integraler Bestandteil der Austragvorrichtung sein. In einem solchen Fall ist
es nicht zwingend erforderlich, dass die Pumpe des Pumpspenders und der Medienspeicher
fest miteinander verbunden sind. Stattdessen kann der Medienspeicher auch eine feste
Lage im Gehäuse einnehmen, während nur die Pumpe während eines Austragvorgangs durch
den Träger bewegt wird.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Gestaltung mit einem Verstellmittel, mit dem der Funktionsabschnitt
des Trägers, der zum Zwecke der Bewegung auf dem Pumpspender eine in Richtung des
ersten gehäusefesten Anschlags wirkende Kraft ausübt, bezüglich seiner Relativlage
zur Austraghandhabe verstellbar ist, kann eingestellt werden, in welcher Lage sich
der Pumpspender bei einer definierten Stellung der Austraghandhabe befindet. Dies
gestattet es, Toleranzen, die beispielsweise im Hinblick auf die Lage des Anschlags
relativ zum Gehäuse, auf den wirksamen Pumphub relativ vom Pumpspender und auf ein
Auslassrohr des Pumpspenders und dessen Länge bestehen, wirksam zu kompensieren. Hiermit
wird erreicht, dass trotz der genannten und weiterer Fertigungstoleranzen bezüglich
der einzelnen Bauteile ein Austragvorgang stets bei der gleichen Stellung der Austraghandhabe
beginnt und/oder bei der gleichen Stellung der Austraghandhabe endet. Es kann demnach
ein Bereich im Bewegungsablauf der Austraghandhabe festgelegt werden, in welchem die
Betätigung der Austraghandhabe eine Betätigung des Pumpspenders bewirkt. Insbesondere
ist vermeidbar, dass eine Betätigung der Austraghandhabe nicht ausreicht, um den vollständigen
Pumphub durchzuführen oder aber noch nach Erreichen des vollen Pumphubs weiter bewegbar
ist. Das Verstellmittel erlaubt darüber hinaus die Verwendung verschieden gearteter
Pumpspender, da durch ein Verstellen der Verstellmittel die Lage des Funktionsabschnitts
relativ zum ersten gehäuseseitigen Anschlag bei der Betätigung der Austraghandhabe
beeinflusst werden kann.
[0008] Das Verstellmittel ist vorzugsweise innerhalb des Gehäuses oder auf andere Art und
Weise derart angeordnet, dass es im bestimmungsgemäßen Betrieb der Austragvorrichtung
nicht zugänglich ist. SO wird verhindert, dass nach Justieren des Verstellmittels
im Zuge eines Produktions- und/oder Montagevorgang ein nachteiliges Verstellen vorgenommen
wird.
[0009] Die tatsächlich Anordnung und Ausgestaltung des Verstellmittels ist in vielen verschiedenen
Ausgestaltungen denkbar. Insbesondere bevorzugt sind Verstellmittel, die zwischen
der Handhabe und dem Träger oder an einem mehrteiligen Träger zwischen Trägerabschnitten
selbst vorgesehen sind.
[0010] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist der Träger mindestens zwei Trägerabschnitte
auf, wobei ein erster Trägerabschnitt zumindest während einer Betätigung der Austraghandhabe
durch die Austraghandhabe zwangsgeführt ist, ein zweiter Trägerabschnitt den Funktionsabschnitt
des Trägers umfasst und die Lage der Trägerabschnitte zueinander mittels des Verstellmittels
verstellbar ist.
[0011] Bei einer Austragvorrichtung gemäß dieser Weiterbildung ist der Bewegungsablauf des
ersten Trägerabschnitts in Abhängigkeit des Bewegungsablaufs der Austraghandhabe stets
gleich und durch die Verstellmittel nicht einstellbar- Dies führt zu der Möglichkeit
sehr einfacher Ausgestaltungen der Wirkverbindung zwischen der Betätigungshabe und
dem ersten Trägerabschnitt- So kann der erste Trägerabschnitt im einfachsten Falle
einstückig mit der Austraghandhabe verbunden sein. Ebenfalls eine besonders einfache
Ausgestaltung ist durch eine schwenkbewegliche Austraghandhabe erzielbar, wobei an
der Austraghandhabe ein einstückig angeformter Hebelabschnitt vorgesehen ist, der
unter einen einstückig am Trägerabschnitt sich radial erstreckenden Fortsatz greift.
Das Verstellmittel ist zwischen den beiden Trägerabschnitten vorgesehen und konstruktiv
einfach realisierbar. Hier bietet sich als einfache Gestaltung beispielsweise die
Ausführung des ersten und des zweiten Trägerabschnitts als in etwa zylindrische oder
becherartige Bauteile an, die miteinander durch ein Gewinde verbunden sind. So kann
durch einfaches Verdrehen des zweiten Trägerabschnitts relativ zum ersten Trägerabschnitt
die Einstellung des Verstellmittels erfolgen.
[0012] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist ein zweiter gehäusefester Anschlag vorgesehen,
dessen Zusammenwirken mit der Austraghandhabe oder dem ersten Trägerabschnitt vorgesehen
ist.
[0013] Dieser zweite gehäusefeste Anschlag bestimmt demnach mittelbar oder unmittelbar,
wieweit die Austraghandhabe betätigt werden kann. Eine Bestätigung darüber hinaus
wird durch den zweiten gehäusefesten Anschlag verhindert. Dieser zweite gehäusefeste
Anschlag erlaubt eine besonders vorteilhafte Einstellung der Verstellmittels, da er
es gestattet, das Verstellmittel einzustellen, während die Austraghandhabe bzw. der
erste Trägerabschnitt am zweiten gehäusefesten Anschlag anliegen. Wenn in dieser Endlage
der Austraghandhabe oder des ersten Trägerabschnitts das Verstellmittel so eingestellt
wird, dass die Funktionsfläche des Trägers relativ zum ersten gehäusefesten Anschlag
derart beabstandet ist, dass der Pumpspender sich in einem betätigten Zustand befindet,
so ist damit gewährleistet, dass bei einer nachfolgenden Betätigung im Betrieb der
wirksame Pumphub des Pumpspenders genau dann beendet ist, wenn die Austraghandhabe
bzw. der erste Trägerabschnitt am zweiten gehäusefesten Anschlag zum Anliegen kommt.
Dies stellt einen wirksamen Schutz der Pumpe gegen eine Überbeanspruchung dar, da
die Pumpe über ihren bestimmungsgemäßen Pumphub hinaus nicht zusammengedrückt werden
kann. Eine manuelle Krafteinleitung in die Austraghandhabe über ihre durch den zweiten
gehäusefesten Anschlag definierte Endlage hinaus führt zu einer Übertragung dieser
Kraft mittels des zweiten gehäusefesten Anschlags in das Gehäuse, ohne dabei die Pumpe
zu beschädigen.
[0014] Bezüglich des Verstellmittels ist bei einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen,
dass das Verstellmittel axial stufenlos einstellbar ist.
[0015] Durch diese stufenlose Einstellbarkeit wird eine besonders genaue Anpassung an die
teilweise auftretende Fertigungs- und Montagetoleranzen erreicht. Eine stufenlose
Einstellbarkeit kann beispielsweise über ein vorzugsweise mittels einer Konterschraube
gekontertes Gewinde oder eine Pressverbindung zum Zusammenfüge zweier Teile, insbesondere
der beiden Trägerabschnitte, erreicht werden.
[0016] Alternativ dazu ist das Verstellmittel axial gestuft einstellbar, wobei die Schrittweiten
vorzugsweise kleiner als ein Millimeter, besonders vorzugsweise kleiner als 0,6 mm,
insbesondere kleiner als 0,3 mm sind. Der Vorteil an axial gestuften und vorzugsweise
formschlüssig wirkenden Verstellmitteln liegt darin, dass sie abhängig von der Ausgestaltung
eine hohe Sicherheit gegen eine ungewollte Rückstellung aufweisen.
[0017] Besonders bevorzugt sind dabei Rastmittel als Verstellmittel, die für Rastverbindungen
in einer Mehrzahl verschiedener Raststellungen ausgebildet sind, wobei die Raststellungen
sich voneinander durch die axiale Lage des Funktionsabschnitts relativ zur Austraghandhabe
oder dem ersten Trägerabschnitt unterscheiden. Derartige Rastmittel sind insbesondere
im Hinblick auf ihre Stabilität und die einfache Montagemöglichkeit vorteilhaft. Sie
können in einfache Art und Weise durch Aufbringen einer definierten Montagekraft in
ihre Soll-Lage gebracht werden.
[0018] Dabei ist es bevorzugt, dass die Rastmittel mehrere Teilrastmittel umfassen, deren
jeweilige Raststellungen sich zumindest teilweise voneinander unterscheiden. Hierdurch
wird der Vorteil erzielt, dass eine besonders feine Teilung und damit besonders geringe
Schrittweiten erzielbar sind.
[0019] Dies kann beispielsweise mittels Rastmitteln erreicht werden, die mindestens eine
Rastleiter mit Raststufen und der mindestens einen Rastleiter gegenüberliegende zwei
Rastnasen umfassen, die zum Zusammenwirken mit der Rastleiter ausgebildet sind. Die
Rastnasen sind bezogen auf die Erstreckungsrichtung der Rastleiter quer zu den Raststufen
leicht versetzt zueinander angeordnet, vorzugsweise um den halben Abstand der Raststufen
der Rastleiter versetzt zueinander. Bei einer Ausführungsform mit einem zweigeteilten
Träger kann die Rastleiter beispielsweise umlaufend auf einer Außenseite des zweiten
Trägerabschnitts ausgebildet sein, während die Rastnasen auf einer Innenseite des
den zweiten Trägerabschnitt umgebenden ersten Trägerabschnitts vorgesehen sind.
[0020] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist zwischen dem Funktionsabschnitt des Trägers
und dem Pumpspender ein Abstandshalter eingesetzt. Die Verwendung eines solchen Abstandshalters
führt dazu, dass ein zweiter Funktionsabschnitt durch den Abstandshalter gebildet
wird, der die Funktion des ersten Funktionsabschnitts in Hinblick auf die Krafteinleitung
in den Pumpspender übernimmt. Auf dem ersten Funktionsabschnitt ruht der Abstandshalter
selbst. Die Verwendung eines solchen Abstandshalters erlaubt die Nutzung der gleichen
Austragvorrichtung mit verschiedenen Pumpspendern, die sich insbesondere hinsichtlich
der Größe ihres Medienspeichers unterscheiden können. Zwar ist diese Flexibilität
auch über eine entsprechende Gestaltung der Verstellmittel realisierbar, bei der Verwendung
von Abstandshaltern können die Verstellmittel jedoch wesentlich kleiner ausgestaltet
sein, da sie dann nicht primär der Anpassung an verschiedene Pumpspendergrößen, sondern
nur dem Ausgleich von Bauteiltoleranzen dienen.
[0021] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist das Funktionsabschnitt so angeordnet, dass
die Krafteinleitung durch den Funktionsabschnitt auf der dem ersten gehäusefesten
Anschlag abgewandten Seite des Pumpspenders erfolgt.
[0022] Im Falle eines üblichen Pumpspenders, der aus einer in etwa zylindrischen Flasche
als Medienspeicher sowie einem darauf aufgesetzten Deckel mit Pumpe besteht, würde
der Funktionsabschnitt einer Austragvorrichtung gemäß dieser Weiterbildung am Flaschenboden
angreifen. Der Vorteil einer Ausgestaltung gemäß dieser Weiterbildung liegt insbesondere
darin, dass der Pumpspender durch die Betätigungskraft jeweils in seiner Gesamtheit
zusammengedrückt wird, so dass eine besondere Dichtigkeit erzielt wird. Gerade bei
einer solchen Ausführungsform sind die Verstellmittel von großem Vorteil, da durch
sie auch die Toleranzen im Pumpspender zwischen dem Flaschenboden und dem Pumpsystem
des Pumpspenders ausgeglichen werden können.
[0023] Bei einer bevorzugten Weiterbildung weist der Träger bzw. der erste Trägerabschnitt
an einer dem ersten gehäusefesten Anschlag zugewandten Seite eine vorzugsweise trichterförmige
Zentrierhilfe und/oder Führungshilfe zum Verbinden mit einem gehäusefesten Austragkanal
auf.
[0024] Eine solche Ausgestaltung des Trägers ist besonders vorteilhaft bei Austragvorrichtungen,
bei denen der Träger in Richtung der Hauptachse in das Gehäuse eingeschoben wird.
Bei einer solchen Ausgestaltung ist die korrekte Führung des Trägers erheblich, damit
eine Verbindung des Austragkanals mit dem Pumpspender erreicht wird. Darüber hinaus
kann eine solche Zentrierhilfe auch als Führungshüfe dienen, indem sie die Lage des
Trägers während der axialen Bewegung im Betrieb festlegt.
[0025] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist ein Zentrierkonus zum Einführen eines Austragrohrs
des Pumpspenders in eine gehäusefeste Aufnahmeausnehmung vorgesehen, wobei der Zentrierkonus
axial in Richtung der Hauptachse zumindest zwischen einer ersten Endlage in der er
in Richtung des Pumpspenders über die Aufnahmeausnehmung hinausragt, und einer zweiten
Endlage, in der er eine Betätigung des Pumpspenders nicht behindert, verschiebbar
angeordnet ist, wobei vorzugsweise der Zentrierkonus auf einem Austragsrohr verschiebbar
angeordnet ist, welches den ersten gehäusefesten Anschlag bildet und/oder in der die
Aufnahmeausnehmung ausgebildet ist.
[0026] Bei einer Weiterbildung der Erfindung umfasst das Gehäuse mindestens zwei Gehäuseschalen,
die im Bereich von sich im Wesentlichen in einer Haupterstreckungsachse des Gehäuses
erstreckenden Verbindungsbereichen zusammensetzbar sind, wobei an beiden Enden der
Gehäuseschalen in Richtung der Haupterstreckungsachse Fügeringe vorgesehen sind, die
beide Gehäuseschalen umgreifen und relativ zueinander fixieren. Ein solches Gehäuse
erlaubt insbesondere eine einfache Montage der im Gehäuse angeordneten Bauteile der
Austragvorrichtung. Diese können in einer ersten Gehäuseschale eingesetzt werden,
auf die anschließend die zweite Gehäuseschale aufgesetzt wird, bevor mittels der Fügeringe
eine Fixierung beider Gehäuseschalen vorgenommen wird. Die Verbindungsbereiche brauchen
sich nicht genau in Richtung der Haupterstreckungsachse zu erstrecken. Erheblich ist
jedoch, dass die mindestens zwei Gehäuseschalen sich jeweils bis in der Bereich der
Stirnenden der Austragvorrichtung erstrecken, wo sie durch die Fügeringe zusammengehalten
werden. Ein Gehäuse dieser Art ist sehr einfach aufgebaut und erlaubt eine unproblematische
Montage der im Gehäuse vorgesehenen Bauteile. Es bedarf nicht zwingend thermischer
Fügemethoden für die Gehäuseschalen, da je nach konkreter Ausgestaltung schon die
Verbindung mittels der Fügeringe ausreicht. Bevorzugt ist es, wenn in den Verbindungsbereichen
eine formschlüssige Verbindung der Gehäuseschalen vorgesehen ist, durch die ein Verschieben
der Gehäuseschalen gegeneinander verhindert wird.
[0027] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die Austraghandhabe für eine Austraghandhabung
im Wesentlichen quer zur Hauptachse ausgebildet und über mindestens ein separates
Übersetzungselement mit dem Träger verbunden. Das Übersetzungselement ist dabei weder
mit dem Träger noch mit der Austraghandhabe unmittelbar verbunden und führt daher
eine vom Träger und der Austraghandhabe unabhängige Bewegung im Zuge der Betätigung
der Austraghandhabe aus. Gemeinsam mit der Austraghandhabe und dem Träger bildet das
Übersetzungselement ein Getriebe, welches einerseits eine flexiblere Gestaltung der
Wirkweise einer Betätigung der Austraghandhabe auf den Träger erlaubt und welches
zum anderen auch eine flexiblere Anordnung der Austraghandhabe und ein ergonomischeren
Bewegungsablauf bei der Betätigung der Austraghandhabe gestattet. Eine Betätigung
der Austraghandhabe wirkt über einen Berührkontakt unmittelbar auf das Übersetzungselement,
welches seinerseits entweder schwenkbeweglich oder linearbeweglich gelagert sein kann.
Bei einer Ausgestaltung mit nur einem Übersetzungselement wirkt dieses Übersetzungselement
dann auf den Träger und bewegt diesen entlang der Hauptachse auf den ersten gehäusefesten
Anschlag zu. Neben der Ausgestaltung des Übersetzungselements als Übersetzungshebel
wird auch die Ausgestaltung als translatorisch bewegliches Keilelement oder Kurvenelement
als besonders vorteilhaft angesehen.
[0028] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die Austraghandhabe als erster Hebel ausgebildet,
der um eine Schwenkachse schwenkbar ist, die auf der der Austragöffnung gegenüber
liegenden Seite der Austragvorrichtung vorgesehen ist. Durch diese Anordnung der Schwenkachse
kann die Austraghandhabe mittels des Daumens der Hand bewegt werden, die die Austraghandhabe
umgreift. Dabei bewegen sich die Austraghandhabe und der Daumen in etwa parallel zueinander,
was in ergonomischer Hinsicht von Vorteil ist, da die Krafteinleitung auf den Hebel
nicht nur am vordersten Fingerglied des Daumens, sondern über die gesamte Daumenlänge
erfolgen kann.
[0029] Die Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zur Montage eines Pumpspenders in einer
zur Aufnahme eines Pumpspenders vorgesehenen Austragvorrichtung mit einem ersten gehäusefesten
Anschlag, wobei der Pumpspender durch Kompression in Richtung einer Hauptachse betätigbar
ist, wobei sich das Verfahren dadurch auszeichnet, dass der Pumpspender in die Austragvorrichtung
eingelegt wird und mittels eines Verstellmittels eine Justierung der Lage des Pumpspenders
relativ zur Lage des ersten gehäusefesten Anschlags erfolgt.
[0030] Bei Austragvorrichtungen, auf die dieses Verfahren anwendbar ist, geht die Betätigung
der Austragvorrichtung mit einer Bewegung eines Abschnitts des Pumpspenders einher,
der dabei in Richtung des ersten gehäusefesten Anschlags verschoben wird, so dass
dieser erste Abschnitt des Pumpspenders gegenüber eines zweiten Abschnittes des Pumpspenders,
der im gehäusefesten Anschlag zur Anlage kommt, relativ bewegt wird, was eine Betätigung
der pumpspenderseitig vorgesehenen Pumpe zur Folge hat. Die Verstellmittel gestatten
dabei, verschiedene Fertigungs- und Montagetoleranzen innerhalb der Austragvorrichtung
und insbesondere innerhalb des Pumpspenders durch eine bleibende Justage mittels des
Verstellmittels auszugleichen, so dass der Pumpspender sich nach der Justage relativ
zum ersten gehäusefesten Anschlag in einer definierten Lage befindet. Dies führt zu
einer hohen Reproduzierbarkeit des Verhaltens der Austragvorrichtung bei einer Betätigung.
Baugleich Austragvorrichtungen sind trotz unterschiedlicher Bauteiltoleranzen bzgl.
ihres Austragsverhalten für den Benutzer nicht zu unterscheiden.
[0031] Bei einer Weiterbildung des Verfahrens erfolgt die Justage in einem komprimierten
Zustand des Pumpspenders. In diesem komprimierten Zustand befindet sich die Pumpe
im Pumpspender am Ende ihres Pumphubs. Wenn in diesem Zustand die Einstellung erfolgt,
kann gewährleistet werden, dass bei einer Betätigung einer Austraghandhabe der Austragvorrichtung
dieser Zustand reproduzierbar erreicht wird. Dadurch ist gewährleistet, dass der vollständige
Pumpenhub durchlaufen wird und damit eine vordefinierte Medienmenge vollständig ausgetragen
werden kann.
[0032] Bei einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Justage dahingehend, dass der Pumpspender
im betätigten Zustand ist, wenn die Austraghandhabe oder ein mit ihr wirkverbundenes
Teil an einem zugeordneten zweiten Anschlag gelangt. Dies bedeutet, dass die Austraghandhabe
oder das mit ihr wirkverbundene Bauteil, insbesondere ein Träger zur Aufnahme des
Pumpspenders oder der Pumpspender selbst, an den zweiten Anschlag angefahren wird
und in diesem Zustand bei komprimiertem Pumpspender die Einstellung derart erfolgt,
dass der Pumpspender in dieser Lage gehalten wird. Es erfolgt dadurch eine Normierung
eines Zustandes, der im normalen Betrieb der Austragvorrichtung am Ende des Austragvorgangs
erreicht wird. Wenn die Austragvorrichtung später im Betrieb betätigt wird, erfolgt
demnach eine Komprimierung des Pumpspenders, bis dieser so weit komprimiert ist, dass
der Pumphub der im Pumpspender befindlichen Pumpe komplett durchlaufen ist. Sobald
dieser Zustand erreicht ist, erreicht die Austraghandhabe oder das mit ihr wirkverbundene
Bauteil den zweiten zugeordneten Anschlag, so dass eine Betätigung der Austraghandhabe
über diesen Zustand hinaus nicht erfolgen kann. Die im Pumpspender vorgesehene Pumpe
wird dadurch vor einer Überbelastung geschützt, denn eine darüber hinausgehende Betätigung
der Austraghandhabe wird durch den zweiten Anschlag verhindert.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0033] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
der nachfolgenden Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung,
die anhand der Zeichnungen dargestellt sind. Dabei zeigen die Fig. 1 bis 8 eine erste
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Austragvorrichtung, im Einzelnen:
- Fig. 1 und 2
- die Austragvorrichtung in einer geschnittenen Darstellung im Lieferzustand,
- Fig. 3a bis 3e
- verschiedene Bauteile der Austragvorrichtung,
- Fig. 4 und 5
- die Austragvorrichtung vor Montage des Pumpspenders in einer geschnittenen Ansicht,
- Fig. 6 und 6a
- die Austragvorrichtung mit eingesetztem Pumpspender in einer geschnittenen Ansicht,
- Fig. 7
- die Austragvorrichtung in einem aktivierten Zustand in einer geschnittenen Ansicht
und
- Fig. 8
- die Austragvorrichtung während einer Betätigung, und
Fig. 9 bis 14 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Austragvorrichtung,
im Einzelnen:
- Fig. 9
- die Austragvorrichtung in einer geschnittenen Darstellung im unbetätigten Zustand
während der Montage,
- Fig. 10
- die Austragvorrichtung in einer geschnittenen Darstellung im unbetätigten Zustand,
- Fig. 11
- die Austragvorrichtung in einer geschnittenen Darstellung im betätigten Zustand,
- Fig. 12
- eine Explosionszeichnung des Gehäuses der Austragvorrichtung,
- Fig. 13
- eine Darstellung des Betätigungsmechanismus und
- Fig. 14
- ein Querschnitt der Austragvorrichtung.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0034] Die Fig. 1 und 2 zeigen eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Austragvorrichtung,
wobei die Darstellungen den gleichen Zustand darstellen, sich aber insoweit unterscheiden,
als dass bei Fig. 1 lediglich ein Gehäuse 12 der Austragvorrichtung geschnitten dargestellt
ist, während bei Fig. 2 die gesamte Austragvorrichtung geschnitten dargestellt ist.
Des Weiteren trägt die Austragvorrichtung beim Zustand der Fig. 2 eine Schutzkappe
90.
[0035] Die Austragvorrichtung weist insgesamt vier Baugruppen 10, 30, 50, 70 auf, die im
Betrieb jeweils zueinander in verschiedener Art und Weise relativbeweglich und in
sich jeweils weitgehend unbeweglich sind. Die erste Baugruppe 10 besteht aus einem
Außengehäuse 12 sowie einem in das Außengehäuse im Bereich einer Austragöffnung 12a
fest eingesetzten Füllstück 14. Das Füllstück 14 erstreckt sich von einem durch das
Gehäuse gebildeten Applikator 12d entlang einer Richtung einer Hauptachse 2 der Austragvorrichtung
in einen vom Gehäuse 12 umgebenen Innenraum 16. Die zweite Baugruppe 30 umfasst einen
Träger 32, der als getrennte Bauteile einen oberen Trägerabschnitt 34 und einen unteren
Trägerabschnitt 36 aufweist. Die Trägerabschnitte 34, 36 umgeben einen Freiraum 38,
in den ein Pumpspender 40 eingesetzt ist. Dieser Pumpspender 40 entspricht einem handelsüblichen
Pumpspender und umfasst einen in etwa zylindrischen Medienspeicher 42, auf den ein
Pumpsystem 44 mittels einer Schnappverbindung 46 befestigt ist. Bei dem Pumpsystem
44 handelt es sich um ein gängiges Pumpsystem, welches über eine Relativverschiebung
eines Austragrohrs 44a relativ zum Medienspeicher 42 betätigt wird. Das Austragrohr
44a erstreckt sich entlang der Hauptachse 2 bis in das Füllstück 14 hinein, wobei
der obere Trägerabschnitt 34 zu diesem Zweck eine zentrische Durchbrechung 34a aufweist.
Der Pumpspender 40 kann durch eine als Funktionsabschnitt 36b agierende Bodenfläche
des unteren Trägerabschnitts in Richtung der Austragöffnung 12a gedrückt werden.
[0036] Der obere Trägerabschnitt 34 ist mit dem unteren Trägerabschnitt 36 über Rastmittel
34f, 36a verbunden. Auf Seiten des unteren Trägerabschnitts 36 bestehen die Rastmittel
36a in einer Rastleiter 36a, die sich umlaufend am oberen Ende des becherförmigen
unteren Trägerabschnitts 36 erstrecken. Auf Seiten des oberen Trägerabschnitts 34
umfassen die Rastmittel eine Reihe von Rastzungen 34f. Die Rastmittel 34f, 36a erlauben
durch die Ausgestaltung des Rastmittels 36a als umlaufende Rastleiter und eine besondere
Gestaltung der Rastzungen 34f bezüglich ihrer Anordnung, die im Folgenden noch erläutert
wird, eine Vielzahl verschiedener Raststellungen, so dass die Relativlage des oberen
Trägerabschnitts 34 zum unteren Trägerabschnitt 36 in einer Vielzahl verschiedener
Stellungen fixierbar ist
[0037] Die Trägerbaugruppe 30 ist gegenüber der Gehäusebaugruppe 10 in zweierlei Weise beweglich.
Zum einen kann die Trägerbaugruppe 30 im Wesentlichen in ihrer Gesamtheit entlang
der Hauptachse 2 in Richtung des Füllstücks 14 verschoben werden. Zum anderen kann
die Trägerbaugruppe 30 um die Hauptachse 2 herum relativ zur Gehäusebaugruppe 10 verdreht
werden. Beide Freiheitsgrade und ihre Kopplung werden im Weiteren noch erläutert.
[0038] Die dritte Baugruppe 50 ist die Baugruppe einer Austraghandhabe 52, die als etwa
L-förmiger schwenkbarer Hebel ausgebildet ist. Ein erster Schenkel 52c des einstückigen
Hebels 52 erstreckt sich in das Gehäuse 12 hinein, während ein zweiter Schenkel 52b
sich in etwa parallel zur Hauptachse 2 im Zustand der Fig. 1 und 2 im Bereich einer
Außenfläche des Gehäuses 12 erstreckt. Der Hebel 52 ist gegenüber dem Gehäuse 12 schwenkbar
ausgebildet, wobei die Schwenkachse durch zwei Achsabschnitte 52a definiert ist. Der
in das Gehäuse 12 hineinragende Schenkel 52c teilt sich gabelartig in zwei Abschnitte
52d auf, an deren Ende jeweils ein Führungsfortsatz 52e vorgesehen ist. Die weisen
Führungsfortsätze 52e aufeinander zu- Sie ragen dabei jeweils in eine Steuerkurve
34c hinein, die an einem zylindrischen Wirkverbindungsabschnitt 34d des oberen Trägerabschnitts
34 des Trägers 32 vorgesehen sind.
[0039] Die vierte Baugruppe 70 ist die Baugruppe der Aktivierungshandhabe 72. Die Aktivierungshandhabe
ist an der der Austragöffnung 12a abgewandten Seite des Gehäuses 12 vorgesehen und
in etwa zylindrisch und becherförmig geformt. An einer Mantelfläche 72a ist ein umlaufender
Führungsring 72b vorgesehen, der in einer Nut 12c des Gehäuses 12 aufgenommen ist.
Das Gehäuse 12 und die Aktivierungshandhabe 72 bilden dabei eine Spielpassung, so
dass die Aktivierungshandhabe 72 um die Hauptachse 2 relativ zum Gehäuse drehbar ausgebildet
ist. Dies stellt gleichzeitig den einzigen Freiheitsgrad der Aktivierungshandhabe
72 in Bezug auf das Gehäuse 12 im Betrieb dar. An einem oberen Rand 72c weist die
Aktivierungshandhabe 72 eine Innenverzahnung 72d auf. Diese ist im Zusammenwirken
mit einer Außenverzahnung 34e am ersten Trägerabschnitt 34 des Trägers 32 ausgebildet.
Während die Innenverzahnung 72d ganzflächig einen Abschnitt der Innenseite Aktivierungshandhabe
72 überdeckt, ist die Verzahnung 34e am ersten Trägerabschnitt 34 auf insgesamt nur
drei auf den Umfang verteilte Zähne 34e beschränkt.
[0040] Weitere Komponenten der verschiedenen Baugruppen und deren Funktionsweise werden
im Zusammenhang mit Einzelbeschreibung einzelner Bauteile, Fig. 3a bis 3b, mit der
Beschreibung der Montage der Austragvorrichtung, dargestellt in Fig. 4 bis Fig. 6a,
sowie mit der Beschreibung der bestimmungsgemäßen Betätigung der Austragvorrichtung,
dargestellt in Fig. 7 und 8, erläutert.
[0041] Die Fig. 3a zeigt den oberen Trägerabschnitt 34. Dieser ist bezüglich seiner Grundform
im Wesentlichen rotationssymmetrisch aufgebaut. An seinem oberen Ende weist er einen
zylindrischen Wirkverbindungsabschnitt 34d auf, in dem achssymmetrisch bezogen auf
die Hauptachse 2 die beiden Steuerkurven 34c vorgesehen sind. Die Steuerkurven umfassen
jeweils einen ersten Steuerkurvenabschnitt 34g, der sich in einer Ebene erstreckt,
zu der die Hauptachse 2 die Normale bildet. An diesen ersten Steuerkurvenabschnitt
34g schließt sich ein zweiter Steuerkurvenabschnitt 34h an, der sich in etwa helixabschnittsförmig
entlang der Mantelfläche des Wirkverbindungsabschnitts 34d erstreckt. An der dem Wirkverbindungsabschnitt
34b gegenüberliegenden Ende des oberen Trägerabschnitts 34 sind nach außen gewandt
die Zähne 34e zur Wirkverbindung mit der Aktivierungshandhabe 72 vorgesehen und zum
anderen die Rastmittel mit den nach innen gewandten Rastzungen 34f vorgesehen.
[0042] Die Fig. 3b zeigt den unteren Trägerabschnitt 36. Dieser ist sehr einfach aufgebaut.
Er weist eine in etwa becherförmige Grundform auf, wobei an der Außenfläche in einem
Randbereich die umlaufende Rastleiter 36a zum Zusammenwirken mit den Rastzungen 34f
vorgesehen ist, die in der Fig. 3c nochmals vergrößert dargestellt ist.
[0043] Die Fig. 3d zeigt die Aktivierungshandhabe 72. Auch diese ist in etwa becherförmig
ausgebildet, wobei sie in einem unteren Bereich an der Außenfläche Griffmulden 72e
zur leichteren Handhabung und oberhalb der Griffmulden 72e den Rastring 72b aufweist.
Am oberen Randbereich ist 72c die Innenverzahnung 72d vorgesehen.
[0044] Fig. 3e zeigt die Austraghandhabe 52 in einer Detailansicht. Zu erkennen ist einer
der beiden Achsabschnitte 52a, die gemeinsam die Schwenkachse relativ zum Gehäuse
12 definieren. Weiterhin erkennbar ist die gabelförmige Ausbildung 52d des oberen
Schenkels 52b sowie die beiden Führungsfortsätze 52e, die zur Aufnahme in den Steuerkurven
34c des oberen Trägerabschnitts 34 vorgesehen sind.
[0045] Die Fig. 4 bis 6a zeigen die Montage der Austragvorrichtung, insbesondere das Einsetzen
des Pumpspenders 40. In den Fig. 4 und 5 ist die Austragvorrichtung ohne Aktivierungshandhabe
72 zu sehen.
[0046] In dem dargestellten Zustand erfolgt die Montage. Der Austragvorrichtung besteht
zu diesem Zeitpunkt aus der Gehäusebaugruppe 10, der Austraghandhabe 52 sowie dem
oberen Trägerabschnitt 34. Weiterhin ist die Schutzkappe 90 aufgesetzt, so dass eine
Relativbewegung zwischen der Austraghandhabe 52 und dem Gehäuse 12 nicht möglich ist.
Die einzige Beweglichkeit, die die Austragvorrichtung in dem in Fig. 4 und 5 dargestellten
Zustand aufweist, ist die Beweglichkeit des oberen Trägerabschnitts 34 relativ zu
den anderen Bauteilen. Der obere Trägerabschnitt 34 kann axial auf dem Füllstück 14
verschoben werden, wobei eine derartige Verschiebung aufgrund der Steuerkurven 34c
und den in diese hereinragenden Führungsfortsätzen 52e mit einer Verdrehung des oberen
Trägerabschnitts 34 um die Hauptachse 2 einhergeht. In einem ersten Montageschritt
wird der obere Trägerabschnitt 34 in einer überlagerten Bewegung verdreht und in Richtung
des Füllstücks 14 nach oben verschoben, bis er an einem zweiten gehäusefesten Anschlag
12d mit seinem Wirkverbindungsabschnitt 34d zur Anlage kommt. Die Führungsfortsätze
52e der Austraghandhabe 52 befinden sich dabei stets im zweiten Steuerkurvenabschnitt
34h. Selbst in der Endlage, die in Fig. 5 dargestellt ist, in der der Wirkverbindungsabschnitt
34d am zweiten gehäusefesten Anschlag 12d anliegt, ist ein Übergang der Führungsfortsätze
52e bis in den ersten Steuerkurvenabschnitt 34h nicht möglich.
[0047] Im Zustand der Fig. 5 wird dann der Pumpspender 40 gemeinsam mit dem unteren Trägerabschnitt
36 in den oberen Trägerabschnitt 34 eingeschoben. Der dabei zu erzielende Zustand
ist in Fig. 6 dargestellt. Bei dieser Montage gelangt das Austragrohr 44a in eine
hierfür vorgesehene Aufnahmeausnehmung 14a des Füllstücks 14. Der Rand 14b dieser
Aufnahmeausnehmung 14a stellt dabei einen ersten gehäusefesten Anschlag dar. Das Einschieben
des Pumpspenders 40 gemeinsam mit dem unteren Trägerabschnitt 36 wird nicht beendet,
sobald das Austragrohr 44a bündig am ersten gehäusefesten Anschlag 14b anliegt. Stattdessen
werden der untere Trägerabschnitt 36 und der Pumpspender 40 weiter eingeschoben, bis
sich das Pumpsystem 44 des Pumpspenders 40 im komprimierten, also betätigten Zustand
befindet. Dass dieser Zustand erreicht wird, wird über eine definierte in Richtung
der Hauptachse 2 wirkende Montagekraft erreicht, die derart bemessen ist, dass sowohl
die Anlage des Austragrohrs 44a am ersten gehäusefesten Anschlag 14b sowie die vollständige
Kompression des Pumpspenders 40 gewährleistet ist. Hierbei sind auch die Streuungen
hinsichtlich der erforderlichen Betätigungskraft für das Pumpsystem 44 einzuziehen.
Während des Einschiebens des Pumpspenders 40 mitsamt dem unteren Trägerabschnitt 36
in den oberen Trägerabschnitt 34 wird eine Rastverbindung zwischen den Rastmitteln
36a, 34f erzielt. Dies ist insbesondere der Fig. 6a zu entnehmen. Durch die besondere,
versetzte Ausgestaltung der Rastzungen 34f ist eine besonders feine Teilung gewährleistet,
so dass nach abgeschlossener Montage des Pumpspenders 40 mit dem unteren Trägerabschnitt
36 nur eine geringe axiale Wiederausdehung des Trägers 32 zu erwarten ist Als letzter
Montageschritt wird anschließend die Aktivierungshandhabe 72 in das Gehäuse 12 eingeschoben,
wobei die Verzahnung 72d der Aktivierungshandhabe 72 mit den Zähnen 34e an der Außenseite
des oberen Trägerabschnitts 34 in Eingriff gelangt. Der dann erreichte fertig montierte
Zustand entspricht der Darstellung der Fig. 2.
[0048] Nachfolgend wird die Betätigung der fertig montierten Austragvorrichtung erläutert.
[0049] Die Betätigung geht aus vom Zustand der Fig. 1. Die Schutzkappe 90 ist in diesem
Zustand bereits entfernt und die Austragvorrichtung befindet sich noch im deaktivierten
Betriebszustand, wobei sich dies aus der Tatsache ergibt, dass die Führungsfortsätze
52e sich in den zweiten Steuerkurvenabschnitten 34h der Steuerkurven 34c befinden.
Eine Betätigung der Austraghandhabe 52 ist in diesem Zustand nur insoweit möglich,
als dass die Austraghandhabe 52 manuell bezogen auf die Perspektive der Fig. 1 im
Uhrzeigersinn ausgeschwenkt werden kann, wobei dies keine Auswirkungen auf die Position
des Trägers 32 in Richtung der Hauptachse 2 hat, sondern lediglich eine Verdrehung
des Trägers 32 um die Hauptachse 2 bewirkt. Um einen Austragvorgang beginnen zu können,
wird zunächst ausgehend vom Zustand der Fig. 1 die Aktivierungshandhabe 72 in Drehrichtung
4 verdreht. Dies ist in Fig: 7 dargestellt. Über die Rutschkupplung, die durch die
Verzahnung 72d, 34e gebildet wird, wird diese Drehbewegung auf den Träger 32 übertragen,
der dadurch gemeinsam mit der Aktivierungshandhabe 72 verdreht wird. Diese Verdrehung
des Trägers 32 führt dazu, dass auch die Steuerkurven 34c verdreht werden und dabei
zu einem Bewegung der Führungsfortsätze nach unten und einem Herausschwenken der Austraghandhabe
52 im Uhrzeigersinn führen. Dabei gelangen die Führungsfortsätze 52e in den Bereich
des ersten Steuerkurvenabschnitts 34g. Während der Drehbewegung der Aktivierungshandhabe
72 und auch während des nachfolgenden Betriebs bleiben die Aktivierungshandhabe 72
und der Träger 32 mittels der Verzahnung 72d, 34e in ständiger Wirkverbindung miteinander.
Sobald der Zustand der Fig. 7 erreicht ist, in dem die Führungsfortsätze 52e sich
innerhalb der ersten Steuerkurvenabschnitts 34 der Steuerkurve 34c befinden, ist damit
auch der aktivierte Betriebszustand der Austragvorrichtung erreicht. Eine Überdrehen
ist nicht möglich, da nach Erreichen des Endes der Steuerkurve 34c durch die Führungsfortsätze
52e eine darüber hinausgehende Bewegung ein Durchrutschen der Rutschkupplung 34e,
72d bewirkt. Eine Betätigung der Austraghandhabe 52 im erreichten Zustand hat keine
Verdrehung des Trägers mehr zur Folge, wie es noch der Fall war, als die Führungsfortsätze
52e sich innerhalb des zweiten Steuerkurvenabschnitts 34h befanden.
[0050] Fig. 8 zeigt die Betätigung der Austraghandhabe 52 und den daraus resultierenden
Austragvorrichtung. In einer der Fig. 8 nicht entnehmbaren Art und Weise wird das
Austragrohr 44a des Pumpspenders 40 bei der Betätigung gegen den ersten gehäusefesten
Anschlag 14b des Füllstücks 14 gedrückt und dadurch relativ zum Medienspeicher 42
des Pumpspenders 40 gegen eine Federkraft einer Rückstellfeder des Pumpsystems 44
verschoben. Dies führt zu einem Pumpvorgang, der spätestens in dem Moment endet, in
dem der Wirkverbindungsabschnitt 34d des oberen Trägerabschnitts 34 gegen den zweiten
gehäusefesten Anschlag 12d des Gehäuses 12 stößt. Durch die Art der Montage, die oben
beschrieben ist, ist gewährleistet, dass unabhängig von der konkret erforderlichen
Betätigungskraft, die für den eingesetzten Pumpspender 40 spezifisch ist, in diesem
Augenblick auch der Pumphub des Pumpsystems des Pumpspenders 40 durchlaufen ist, so
dass die gewünschte Menge des Mediums ausgetragen wurde. Nach Lösen der Betätigungskraft
wird die Austragvorrichtung durch die Rückstellkraft der Feder des Pumpsystems wieder
in ihre Ausgangslage gebracht.
[0051] Die dargestellte Austragvorrichtung verbindet eine sehr praktische Handhabung durch
getrennte Aktivierung und Betätigung mit einer besonders vorteilhaften Montierbarkeit,
durch die Toleranzen in den Bauteilen ausgeglichen werden, sowie mit einer ebenfalls
vorteilhaften Pumpensicherung in Form des zweiten gehäusefesten Anschlags, der eine
Überbeanspruchung des Pumpsystems des Pumpspenders verhindert.
[0052] Die Fig. 9 bis 12 zeigen eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Austragvorrichtung.
Die grundsätzliche Funktionsweise ist dabei der Funktionsweise der ersten Ausführungsform
ähnlich. Auch diese Austragvorrichtung basiert bezüglich des Austragvorgangs darauf,
dass mittels einer Austraghandhabe 152 ein Pumpspender 140 axial gegenüber einem ersten
gehäusefesten Anschlag 114b verschoben wird. In ähnlicher Art und Weise wie bei der
Ausführungsform der Fig. 1 bis 8 ist die Position des Pumpspenders relativ zum ersten
gehäusefesten Anschlag 114b dabei mittels Rastmitteln 134f, 136a einstellbar, um Bauteiltoleranzen
des Pumpspenders 140 und der Bauteile der Austragvorrichtung ausgleichen zu können.
[0053] Auch die Montage geht in ähnlicher Art und Weise wie bei der ersten Ausführungsform
der Fig. 1 bis 8 vonstatten. Ausgehend von dem Zustand der Fig. 9 wird der eingesetzte
Träger 132, bestehend aus einem oberen Trägerabschnitt 134 und einem unteren Trägerabschnitt
136, in Richtung der Austragöffnung 122a gedrückt, bis ein oberes Ende 132a des Träger
einen zweiten Gehäusefesten 112d Anschlag erreicht. Damit einhergehend oder anschließend
wird der Träger 132 mittels der Rastmittel 134f, 136a soweit zusammengedrückt, dass
das Pumpsystem des Pumpspenders 140 durch Eindrücken eines Austragrohrs 144a des Pumpspenders
140 in seiner betätigten Hubendlage gelangt, während das Austragrohrs 144a am ersten
gehäusefesten Anschlag 114a anliegt. Um zu verhindern, dass der obere Trägerabschnitt
134 sich in Folge der Handhabung vor der Montage in eine für die Montage ungeeignete
Stellung bringt, ist eine Drehsicherung vorgesehen. Diese besteht aus einem am Gehäuse
angeformten und axial erstreckten Steg 118b, der in eine am oberen Trägerabschnitt
134 vorgesehenen Nut 134i eingreift. Bei der Montage kann daher von einer definierten
Ausrichtung des oberen Trägerabschnitts 134 ausgegangen werden. Dieser Formschluss
des Steges 118b mit der Nut 134i ist in Fig. 14 dargestellt
[0054] Der Abschlusszustand der Montage entspricht dem betätigten Zustand, der in Fig. 11
dargestellt ist.
[0055] Fig. 10 zeigt den unbetätigten Zustand nach der Montage. Ausgehend von diesem Zustand
kann durch die Betätigung der Austraghandhabe 152 mittels des Übertragungshebels 160
ein Anheben des Trägers 132 erreicht werden. Die Wirkverbindung zwischen dem Übertragungshebel
160 und dem Träger 132 wird dabei über zwei in den Zeichnungen nur angedeuteten Schenkel
162 des Übertragungshebels und einen korrespondierenden, ebenfalls nur angedeuteten
Vorsprung 132b des Trägers erzielt. Die Schenkel 162 umgreifen einen Hals der Trägers
132 unterhalb des Vorsprungs 132b.
[0056] Fig. 11 zeigt, wie durch Verschwenken des Übertragungshebels 160 der Träger 132 angehoben
wird und dabei eine Betätigung des Pumpspenders 140 mittels des ersten gehäusefesten
Anschlags 114b erreicht wird. Eine Betätigung über den Zustand der Fig. 11 hinaus
ist nicht möglich, da das obere Ende 132a des Trägers 130, welches am zweiten gehäusefesten
Anschlag 112d zur Anlage kommt, dies verhindert
[0057] Wesentliche Unterschiede zwischen den Austragvorrichtungen der Fig. 1 bis 8 einerseits
und der Fig. 9 bis 12 andererseits ergeben sich hinsichtlich der Bauart des Gehäuses,
der Zentrierhilfe zum Einführen des Trägers in das Gehäuse und der Austraghandhabe
152.
[0058] Während das Gehäuse 12 bei der Ausführungsform der Fig. 1 bis 8 als weitgehend einstückiges
Gehäuse ausgebildet ist, in das die Trägerbaugruppe 30 axial eingeschoben wird, ist
das Gehäuse 112 der zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Austragvorrichtung
anders aufgebaut. Wie der Explosionszeichnung der Fig. 12 entnehmbar ist, weist es
zwei Gehäuseschalen 118, 119 auf, die in einer zur Hauptachse 102 weitgehend parallelen
Ebene Fügebereiche aufweisen, in denen sie aneinander angesetzt werden. Die Fixierung
der Verbindung der beiden Gehäuseschalen 118, 119 erfolgt über zwei Fügeringe 120a,
121, wobei der Fügering 120a, der das Gehäuse 112 der Austragvorrichtung bodenseitig
abschließt, einstückig ausgebildet ist mit einem Bodenabschnitt 120b und kleineren
Seitenwandungsabschnitten 120c. Der Fügering 120a ist dabei so dimensioniert, dass
er mit den Gehäuseschalen 118, 119 eine Presspassung bildet und die beiden Gehäuseschalen
somit aneinander anpresst. Die Austragöffnung 122a ist in einem separaten Applikatorbauteil
122 vorgesehen, welches an seinem der Austragöffnung 122a gegenüberliegenden Enden
einen Kragen 122b aufweist, der in einer hinterschnittenen Kammer 122c aufgenommen
wird, die durch zwei in etwa halbkreisförmige an den Gehäuseschalen 118, 199 angeformte
T-Profile 118a, 119a an den Gehäuseschalen 118, 119 gebildet wird. Der zweite Fügering
121 umschließt diese T-Profile und fügt somit im Bereich des Applikators 122 die beiden
Gehäuseschalen 118, 119 fest aneinander. Gleichzeitig weist der Fügering 121 einen
Dichtabschnitt 121a auf, der an der Außenwandung des Applikatorbauteils 122 dichtend
anliegt.
[0059] Die dargestellte Gehäuseform ist besonders einfach zu realisieren und vorteilhaft
bei der Montage. Sie ermöglicht es, den Träger 132 in eine der beiden Gehäuseschalen
118, 119 einzulegen und anschließend diese mit der zweiten Gehäuseschale 119, 118
zu verbinden, wodurch die Notwendigkeit entfallen kann, den Träger axial einzufügen.
Darüber hinaus erlaubt sie es, die als Betätigungshebel 152 ausgebildete Austraghandhabe
und einen Übersetzungshebel 160 in jeweils zwei Lager 119b, 119c einzusetzen, die
in der gleichen Gehäuseschale 119 vorgesehen sind. Dies ist zwar grundsätzlich auch
bei einem einstückigen Gehäuse denkbar, die elastische Verformbarkeit ist jedoch bei
einer einzelnen Gehäuseschale größer als bei einem einstückigen Gesamtgehäuse. Dies
erleichtert die Montage, ohne die Stabilität im Betrieb negativ zu beeinflussen.
[0060] Der zweite wesentliche Unterschied betrifft das Vorhandensein eines Zentrierkonus
192. Der Zentrierkonus 192 ist vor und während der Montage des Trägers 130 in das
Gehäuse 112 am unteren Ende des Füllstücks 114 auf dieses aufgeschoben. Dieser Zustand
ist in Fig. 9 durch dargestellt. Beim axialen Einschieben des Trägers 132 in das Gehäuse
112 wird das Austragrohrs 144a des Pumpspenders 140 mittels des Konus 192 eingefangen
und so eine einfache Einführung in eine Aufnahmeausnehmung 114a des Füllstücks 114
ermöglicht. Sobald das Austragrohr 144a in der Aufnahmeausnehmung 114a angeordnet
ist und der Träger 132 weiter in das Gehäuse 112 eingeschoben wird, kommt ein Deckel
141 des Pumpspenders 140 selbst in Kontakt mit dem Zentrierkonus 192 und schiebt diesen
im Zuge des weiteren Einschiebens des Pumpspenders und des Trägers dabei auf dem Füllstück
114 in Richtung der Austragöffnung 122a nach oben. Die Endlage des Zentrierkonus 192
wird dann erreicht, wenn ein oberes Ende 132a des Trägers 132 an einem zweiten gehäusefesten
Anschlag 112d ankommt. Der Zentrierkonus gelangt dadurch in einen Bereich, in dem
er für den weiteren Betrieb der Austragvorrichtung nicht störend ist.
[0061] Diese Endlage des Zentrierkonus 192 ist der Fig. 10 zu entnehmen. Da die Endlage
des Trägers 132 während der Montage auch der Endlage des Trägers 132 während der Betätigung,
dargestellt in Fig. 11, entspricht, nimmt der Zentrierkonus 192 im Betrieb keinerlei
Einfluss auf die Betätigung.
[0062] Der dritte maßgebliche Unterschied zwischen der zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Austragvorrichtung gemäß der Fig. 9 bis 11 gegenüber der ersten Ausführungsform der
Fig. 1 bis 8 liegt in der Gestaltung und der Lagerung der Austraghandhabe 152 sowie
in dem Vorhandensein des Übertragungshebels 160. Während bei der ersten Ausführungsform
der Fig. 1 bis 8 ein weitgehend lineares Verhältnis zwischen der Auslenkung der Austraghandhabe
52 und der korrespondierenden Auslenkung des Trägers 32 besteht, ist beim Betätigungsmechanismus
der zweiten Ausführungsform der Fig. 9 bis 11 ein komplexerer Betätigungsmechanismus
vorgesehen. Diese umfasst den Betätigungshebel 152, den Übersetzungshebel 160 und
den Träger 132. Wie die Fig. 10 und 11 zeigen, kann durch Eindrücken des Betätigungshebels
152 mittelbar auch der Übertragungshebel 160 verschwenkt werden, wobei der Drehsinn
der beiden Hebelbewegungen zueinander gegenläufig ist. Diese Ausgestaltung mit zwei
Hebeln erlaubt die einfache Realisierung von nichtlinearen Übertragungsverhältnissen.
Bei der konkreten Ausgestaltung des zweiten Ausführungsbeispiels führt dies dazu,
dass zu Beginn der Betätigung des Betätigungshebels 152 ein Verschwenken um einen
definierten Winkel bezüglich des Betätigungshebels 152 ein vergleichsweise starkes
Verschwenken des Übertragungshebels 160 zur Folge hat Gegen Ende der Betätigungsbewegung
führt der Übertragungshebel 160 beim einem Verschwenken des Betätigungshebels 152
um den gleichen Winkel eine deutlich verringerte Schwenkbewegung durch. Die Folge
ist, dass die Kraft, die ein Bediener aufwenden muss, um die Austragvorrichtung der
Fig. 9 bis 11 zu betätigen, eingangs größer ist als gegen Ende. Die erhöhte Kraft,
die eingangs aufgebracht wird, führt dazu, dass die Gefahr vermindert wird, dass der
Bediener im Laufe des Austragvorgangs die Kraft auf null reduziert und den Austragvorgang
dadurch unvollendet lässt. Um den erforderlichen Kraftaufwand zu Beginn weiter zu
erhöhen, kann der Oberflächenabschnitt 152f des Betätigungshebels 152, in dem der
Berührpunkt zum Übertragungshebel 160 zu Beginn des Austragvorgangs ist, gegenüber
einem Oberflächenbereich 152g, in dem sich der Berührpunkt im späteren Verlauf des
Austragvorgangs befindet, unterschiedlich ausgeprägt sein. So bietet es sich an, im
Bereich 152f die Oberfläche beispielsweise hinsichtlich ihrer Rauhigkeit oder auch
ihrer Formgebung so zu gestalten, dass ein hoher Haftreibungsbeiwert mit dem Übertragungshebel
160 empfiehlt wird. In dem Bereich 152g ist hingegen auf einen geringen Gleitreibungsbeiwert
zu achten, so dass nur geringe Reibungsverluste einem Weiterführen der Bewegung entgegenstehen.
[0063] Die Gestaltung mit zwei Hebeln, einem Betätigungshebel 152 und einem Übertragungshebel
160, hat darüber hinaus weitere Vorteile. So erlaubt es die Verwendung zweier Hebel
152, 160, die Schwenkachse des Betätigungshebels 152 an dem der Austragöffnung 122a
abgewandten Ende der Austragvorrichtung vorzusehen. Dies ist von Vorteil, da es eine
Betätigung des Betätigungshebels 152 mit einem Daumen gestattet, wobei der Daumen
und der Betätigungshebel 152 über den vollständigen Betätigungsvorgang in etwa parallel
zueinander liegen. Die Kraft, die vom Daumen aufgebracht wird, kann dadurch über die
komplette Länge des Hebels 152 aufgebracht werden. Dies ist unter ergonomischen Gesichtspunkten
von Vorteil.
[0064] Der Betätigungshebel 152 und der Übertragungshebel 160 sind in zwei Perspektiven
auch der Fig. 13 zu entnehmen. Zu erkennen ist, dass der Betätigungshebel 152 eine
Außenfläche 152h und daran anschließend drei nach innen gewandte Rippen 152i, 152j,
152k aufweist. Diese Bauform bietet eine hohe Stabilität bei geringem Materialaufwand.
Korrespondierend zur mittleren Rippe 152j ist am Übertragungshebel 160 zwischen zwei
Kontaktzungen 160a eine Ausnehmung 160b vorgesehen. Die Kontaktzungen 160a greifen
in die Aussparungen zwischen den Rippen 152h, 152i, 152j ein, während gleichzeitig
die mittlere Rippe 152i in die Ausnehmung 160b eingreift. Hierdurch wird eine formschlüssige
Verbindung in einer Richtung quer zu Betätigungsrichtung geschaffen. Ein Abgleiten
des Betätigungshebels 152 vom Übertragungshebel 160 in dieser Richtung 166 ist daher
nicht zu befürchten.
[0065] Als Schutz vor Verunreinigungen ist über der Austraghandhabe 152 eine elastische
und im Zuge der Betätigung verformbare Membran 164 vorgesehen. Die elastische Membran
stellt eine sehr vorteilhafte Möglichkeit zur Herstellung einer Abdichtung an der
Austragshandhabe dar, die besonders kleine Austragvorrichtungen gestattet, da sie
das Erfordernis entfallen lässt, zur Abdichtung die Austraghandhabe mit abdichtenden
Seitenflächen zu versehen, die bei einer Betätigung in das Gehäuse eintauchen und
dort Aufnahmeplatz beanspruchen.
1. Austragvorrichtung für Medien mit
- einem Außengehäuse (12; 112, 118, 119) mit einer Austragöffnung (12a; 122a),
- einer Austraghandhabe (52; 152) zur manuellen Betätigung der Austragvorrichtung,
- einem im Außengehäuse (12; 112, 118, 119) angeordneten entlang einer Hauptachse
(2; 102) relativ zum Außengehäuse (12; 112, 118, 119) beweglichen und mit der Austraghandhabe
(52, 152) axial wirkverbundenen Träger (32; 132) mit einer Aufnahme (38) für einen
Pumpspender (40; 140), der eine durch Zusammendrücken des Pumpspenders entlang der
Hauptachse betätigbare Pumpe (44) aufweist, und
- einem ersten gehäusefesten Anschlag (14b, 114b), der zum Zusammenwirken mit dem
Pumpspender (40; 140) zum Zwecke der Betätigung der Pumpe (44) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Träger (32) mindestens einen Funktionsabschnitt (36b; 136b) aufweist, der während
eines Austragvorgangs den Pumpspender (40; 140) mit einer in Richtung des ersten gehäusefesten
Anschlags (14b; 114b) gerichteten Kraft beaufschlagt, und
- zwischen der Austraghandhabe (52; 152) und dem Funktionsabschnitt (36b; 136b) des
Trägers ein Verstellmittel (34f, 36a; 134f, 136a) vorgesehen ist, durch welches für
eine definierte Stellung der Austraghandhabe (52; 152) die Lage des Funktionsabschnitts
(36b; 136b) relativ zum ersten gehäusefesten Anschlag (14b; 14b) einstellbar ist.
2. Austragvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Träger (32; 132) mindestens zwei Trägerabschnitte (34, 36) aufweist, wobei
- ein erster Trägerabschnitt (34) zumindest während einer Betätigung der Austraghandhabe
(52; 152) durch die Austraghandhabe (52; 152) zwangsgeführt ist,
- ein zweiter Trägerabschnitt (36) den Funktionsabschnitt (36b; 136b) des Trägers
(32; 132) umfasst und
- die Lage der Trägerabschnitte (34; 36) zueinander mittels des Verstellmittels (34f,
36a; 134f, 136a) verstellbar ist.
3. Austragvorrichtung Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein zweiter gehäusefester Anschlag (12d; 112d) vorgesehen ist, der zum Zusammenwirken
mit der Austraghandhabe (52; 152) oder dem ersten Trägerabschnitt (34) vorgesehen
ist.
4. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verstellmittel axial stufenlos einstellbar ist.
5. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verstellmittel (34f, 36a; 134f, 136a)) axial gestuft einstellbar ist, wobei die
Schrittweiten vorzugsweise kleiner als 1 mm, besonders vorzugsweise kleiner als 0,6mm,
insbesondere kleiner als 0,3mm sind.
6. Austragvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verstellmittel (34f, 36a; 134f, 136a) Rastmittel (34f, 36a; 134f, 136a) umfasst,
die für Rastverbindungen in einer Mehrzahl verschiedener Raststellungen ausgebildet
sind, wobei die Raststellungen sich voneinander durch die axiale Lage des Funktionsabschnitts
(36b; 136b) relativ zur Austraghandhabe (52; 152) oder dem ersten Trägerabschnitt
(34) unterscheiden.
7. Austragvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rastmittel (34f, 36a; 134f, 136a) mehrere Teilrastmittel umfassen, deren jeweilige
Raststellungen sich zumindest teilweise voneinander unterscheiden.
8. Austragsvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rastmittel (34f, 36a; 134f, 136a) mindestens eine Rastleiter (36a; 136a) und der
mindestens einen Rastleiter (36a; 136a) gegenüberliegende Rastnasen (34f; 134f) umfassen,
die zum Zusammenwirken mit der Rastleiter (36a; 136a) ausgebildet sind.
9. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen dem Funktionsabschnitt des Trägers und dem Pumpspender ein Abstandshalter
eingesetzt ist.
10. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Funktionsabschnitt (36b; 136b) so angeordnet ist, dass die Krafteinleitung durch
den Funktionsabschnitt (36b; 136b) auf der dem ersten gehäusefesten Anschlag (14b;
114b) abgewandten Seite des Pumpspenders (40; 140) erfolgt.
11. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Träger (32) an einer dem ersten gehäusefesten Anschlag (14b) zugewandten Seite
eine vorzugsweise trichterförmige Zentrierhilfe (34a) und/oder Führungshilfe zum Verbinden
mit einem gehäusefesten Austragskanal (14) aufweist.
12. Austragvorrichtung für Medien nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
einen Zentrierkonus (192) zum Einführen eines Austragrohrs 144a) des Pumpspenders
(140) in eine gehäusefeste Aufnahmeausnehmung, wobei der Zentrierkonus (192) axial
in Richtung der Hauptachse zumindest zwischen einer ersten Endlage, in der er in Richtung
des Pumpspenders (140) über die Aufnahmeausnehmung herausragt, und einer zweiten Endlage,
in der er eine Betätigung des Pumpspenders (140) nicht behindert, verschiebbar angeordnet
ist, wobei vorzugsweise der Zentrierkonus (192) auf einem Austragsrohr (114) verschiebbar
angeordnet ist, welches den ersten gehäusefesten Anschlag (114b) bildet und/oder in
der die Aufnahmeausnehmung ausgebildet ist.
13. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
as Gehäuse mindestens zwei Gehäuseschalen (118, 119) umfasst, die an sich im Wesentlichen
in einer Haupterstreckungsachse (102) des Gehäuses erstreckenden Verbindungsbereichen
zusammensetzbar sind, wobei an beiden Enden der Gehäuseschalen (118, 119) in Richtung
der Haupterstreckungsachse (102) Fügeringe (120a, 121) vorgesehen sind, die beide
Gehäuseschalen (118, 119) umgreifen und relativ zueinander fixieren, wobei vorzugsweise
die Fügeringe (120a, 121) als geschlossene Spannringe ausgebildet sind, die im zusammengesetzten
Zustand eine Presspassung mit den Gehäuseschalen (118, 119) bilden.
14. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Austraghandhabe (152) für eine Austragshandhabung im Wesentlichen quer zur Hauptachse
(102) ausgebildet ist und über mindestens ein Übersetzungselement (160) mit dem Träger
(132) wirkverbunden ist.
15. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Austraghandhabe (152) als erster Hebel (152) ausgebildet ist, der um eine Schwenkachse
schwenkbar ist, die auf der der Austragöffnung (122a) gegenüber liegenden Seite der
Austragvorrichtung vorgesehen ist.
16. Verfahren zur Montage eines Pumpspenders (40; 140) in einer zur Aufnahme eines Pumpspenders
(40; 140) vorgesehene Austragvorrichtung mit einem ersten gehäusefesten Anschlag (14b;
114b), wobei der Pumpspender (40; 140) durch Kompression in Richtung einer Hauptachse
(2, 102) betätigbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Pumpspender (40) in die Austragvorrichtung eingelegt wird und
- mittels eines Verstellmittels (34f, 36a; 134f, 136a) eine Justierung der Lage des
Pumpspenders (40; 140) relativ zur Lage des ersten gehäusefesten Anschlags (14b; 114b)
erfolgt.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Justierung in einem komprimierten Zustand des Pumpspenders (40; 140).
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Justierung dahingehend erfolgt, dass der Pumpspender (40; 140) im betätigten Zustand
ist, wenn die Austraghandhabe (52; 152) oder ein mit ihr wirkverbundes Bauteil (32;
132) an einen zugeordnete zweiten Anschlag (12d) gelangt.