[0001] Die Erfindung betrifft eine Folie, die mit Wellen so versehen ist, dass die Folien
streckbar ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Herstellungsverfahren für die Folie
nebst den Herstellungsmitteln sowie eine Verwendungsweise.
[0002] Anschluss- oder Abschlussbänder für ein Dach, Kamin, Fenster, Boden und/oder eine
Mauer eines Gebäudes umfassen eine Folie der eingangs genannten Art. Ein Anschlussband
bzw. ein Anschlusselement besteht aus einer witterungsbeständigen Oberfläche aus Metall
und einer klebenden Unterseite. Bei einem Übergang bei einem Gebäude, so zum Beispiel
von einer Dachhaut zu einem Kamin wird auf den Übergang das Anschlusselement oder
das Anschlussband mittels der klebenden Unterseite aufgeklebt. So wird erreicht, dass
keine Feuchtigkeit durch den Übergang hindurch in das Gebäude eindringen kann.
[0003] Die aus Metall bestehende Oberfläche weist eine Wellenform auf (vergleichbar mit
einem Wellblech), damit das bereits aufgeklebte Band gestreckt und so in Nischen und
dergleichen nachträglich hineingedrückt werden kann. Wird ein solches Band hineingedrückt,
so werden die Wellen flacher und die Folie streckt sich entsprechend. Bei Bedarf kann
also ein Band ganz allgemein gestreckt werden, um sich so der Oberflächengestaltung
bei einem Gebäude anpassen zu können.
[0004] Eine Folie der eingangs genannten Art wird darüber hinaus bei Lüftungselementen für
First und Grat für ein Gebäude verwendet. Eine solche sogenannte First- und Gratrolle
weist eine luftdurchlässige Bahn auf, die seitlich von jeweils einer Folie der eingangs
genannten Art eingerahmt wird. Die
DE 101 39 273 A1 offenbart eine derartige First- und Gratrolle.
[0005] Dieser Stand der Technik weist den Nachteil auf, dass die Folien nur in einer Richtung
gestreckt werden können. Darüber hinaus sind die Folien nur in Richtung der Wellen
besonders gut biegsam. Soll eine Folie senkrecht zur "Ausbreitungsrichtung" der Welle
gebogen werden, so ist hierfür ein beträchtlicher Kraftaufwand erforderlich, da durch
die Wellenform sogar im Vergleich zu einer ebenen Folie zusätzliche entgegenwirkende
statische Kräfte überwunden werden müssen. Wird eine solche wellenförmig geformte
Folie beispielsweise bei einem Übergang von einem Dach zum Kamin eingesetzt, so ist
bei ordnungsgemäßer Handhabung eine Biegung der Folie senkrecht zur Ausbreitungsrichtung
erforderlich. Denn nur dann kann die Folie so angebracht werden, dass die Wellentäler
von oben nach unten führende Rillen bilden, die einen Abfluss von Wasser ermöglichen.
Andernfalls droht, dass Wasser in den Wellentälern verbleibt und auf Dauer Feuchtigkeitsschäden
verursacht.
[0006] Müssen kompliziertere Geometrien bei einem Gebäude mit Elementen bedeckt werden,
die eine Folie der eingangs genannten Art aufweisen, so verläuft die Durchführung
der Arbeit sehr zeitaufwendig. Darüber hinaus gelingt es nur in einem entsprechend
eingeschränkten Umfang, ein solches Element vollständig an die abzudeckende Geometrie
anzupassen.
[0007] Zur Lösung dieses Problems ist eine mit Wellen und/oder Falten versehene, in Längs-
und Querrichtung streckbare Folie aus der
DE 101 39 273 A1 bekannt geworden. Diese Folie kann deutlich verbessert an die jeweils herrschenden
Geometrien angepasst werden.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer streckbaren Folie, die im Vergleich
zum eingangs genannten Stand der Technik weiter vereinfacht an vorhandene Geometrien
bei einem Gebäude angepasst werden kann. Aufgabe der Erfindung ist ferner die Schaffung
eines einfachen Verfahrens zur Herstellung der Folie nebst Angabe einer Vorrichtung
, die der Herstellung der Folie dient. Zuletzt ist es Aufgabe der Erfindung, eine
geeignete Anwendungsweise für die Folie anzugeben.
[0009] Die der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden durch Gegenstände bzw. Verfahren
gemäß den Haupt- bzw. Nebenansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] In Übereinstimmung mit dem aus der
DE 100 39 009 A1 bekannten Stand der Technik weist die vorliegende Folie Wellen und/ oder Falten auf,
so dass die Folie streckbar ist und zwar insbesondere in Längs- und Querrichtung der
Folie und nicht lediglich in einer der beiden Richtungen. Im Unterschied zum Stand
der Technik gibt es wenigstens einen geradlinigen, bandförmigen Bereich, der frei
von wellenförmigen Erhebungen ist. Zu beiden Seiten benachbart zu diesem bandförmigen
Bereich gibt es wellenförmige Erhebungen. Erreicht wird dies durch Zusammendrücken
bzw. Walzen von wellenförmigen Erhebungen, so dass entlang des bandförmigen Bereichs
zusammengedrückte Überlappungen der Folie vorhanden sind.
[0011] Wird ein Anschluss- oder Abschlussband beispielsweise bei einem Übergang von einem
Dach zu einem Kamin angebracht, so gibt es regelmäßig Bauvorschriften, die vorgeben,
wie weit das Anschluss- oder Abschlussband nach oben und nach unten - vom Übergang
Dach zum Kamin aus gesehen - reichen muss. Regelmäßig werden beispielsweise 150 bis
170 mm vorgeschrieben. Zumindest sind solche Maße zweckmäßig, um eine Abdichtung zu
gewährleisten. Das Vorsehen eines bandförmigen Bereichs, der frei von wellenförmigen
Erhebungen ist, ermöglicht es nun, solche Bauvorschriften leichter einzuhalten. Wird
beispielsweise vorgeschrieben, dass von einem Übergang aus gesehen nach oben und unten
ein 150 bis 170 mm breiter Bereich der Folie aufgeklebt sein muss, so wird beispielsweise
eine wenigstens ca. 300 mm breite Folie bereitgestellt, die in der Mitte parallel
zum Randbereich einen geradlinigen, bandförmigen Bereich aufweist, der frei von wellenförmigen
Erhebungen ist. Grundsätzlich kann dieser Bereich besonders leicht geknickt werden,
Auf einfach zu handhabende Weise kann nun das Anschluss- oder Abschlussband entlang
des bandförmigen Bereichs, der frei von wellenförmigen Erhebungen ist, geknickt und
mit der Knickstelle auf den abzudeckenden Übergang aufgelegt werden. So wird auf einfach
zu handhabende Weise erreicht, dass Bauvorschriften oder aber Erfahrungswerte für
eine ordnungsgemäße Anbringung eines Anschluss- oder Abschlussbandes eingehalten werden.
[0012] Da die Folie durch die Wellen oder Falten in einer Ausführungsform in sämtlichen
Richtungen entlang der Hauptoberfläche der Folie gestreckt werden kann, kann sie darüber
hinaus besonders einfach an komplizierte Geometrien angepasst werden. Zum Beispiel
kann die Folie ohne Veränderung ihrer sonstigen Lage in Nischen hineingedrückt werden
und zwar unabhängig vom Verlauf der Wellenform. Die anspruchsgemäße Folie kann ferner
nicht lediglich in einer Vorzugsrichtung besonders einfach verformt und gezogen werden,
sondern sie ist im oben genannten Sinne beliebig auf besonders einfache Weise dehn-
und verformbar. Auch kann die Folie sehr einfach an Ecken oder Kanten angedrückt und/oder
angepasst werden.
[0013] Da sich Dehnbewegungen in zwei zum Beispiel zueinander senkrechten unterschiedlichen
"Vorzugs"-Richtungen auch überlagern lassen, ist eine Streckung bzw. Dehnung entlang
einer Zwischenrichtung wie zum Beispiel entlang einer Diagonalen in gleicher Weise
möglich ist.
[0014] Eine anspruchsgemäße Folie ist bevorzugt als Anschlussband oder Abschlussband für
ein Dach, Kamin, Fenster, Boden und/oder eine Mauer eines Gebäudes ausgestaltet. Hier
tritt regelmäßig das Problem auf, eine Folie an dreidimensionale Geometrien anpassen
zu müssen. Daher können die eingangs genannten Vorteile der Erfindung im Zusammenhang
mit Gebäuden besonders gut genutzt werden. Die Folie kann auch als Biegekehle bei
einem Dach eingesetzt werden. Sie bildet dann den Übergang zwischen zwei ansteigenden
Schrägen bei einem Dach.
[0015] Die Folie ist vorzugsweise mit einer klebenden Schicht auf einer Seite versehen,
um so Übergänge bei einem Gebäude mittels der aufgeklebten Folie gegen Eindringen
von Feuchtigkeit und Nässe absichern zu können, Als klebende Schicht wird beispielsweise
eine Butyl-Schicht vorgesehen. Ein anderes typisches Beispiel ist der Einsatz einer
Folie bei einer Rolle für die First- und Gratentlüftung bei Dächern. Hier werden die
Folien insbesondere in Form von langen, schmalen Bändern eingesetzt, die zu beiden
Seiten eines langen, schmalen luftdurchlässigen Bandes und/oder Gewebes befestigt
sind.
[0016] In einer Ausführungsform besteht die einteilige bzw. einstückige Folie insbesondere
aus rostfreien Metallen, wie zum Beispiel Aluminium, Blei, Kupfer, Zink oder einem
geeignet verformbaren Stahl. Bei derartigen Materialien stellt sich in besonderer
Weise das Problem, dass diese so ohne weiteres nicht streckbar oder biegsam sind.
Durch die Möglichkeit, die Folie aufgrund ihrer Wellen oder Falten sehr variabel strecken
zu können, werden diese Nachteile überwunden. Zugleich können die Vorteile dieser
Materialien in Bezug auf Stabilität und Unempfindlichkeit gegenüber Nässe genutzt
werden. Insbesondere im Zusammenhang mit Gebäuden ist die Kombination der vorgenannten
Eigenschaften besonders wichtig.
[0017] Die Folie ist bevorzugt mit Lack auf einer oder auf beiden Seien beschichtet. Eine
Lackschicht auf der einen Seite schützt vor Korrosion und sonstigen Umwelteinflüssen.
Der Lack ist ferner farblich an den sonstigen Untergrund, also zum Beispiel an die
Farbe des Daches angepasst, um so optischen Ansprüchen zu genügen. Die Lackschicht
auf der anderen Seite (Unterseite) schützt vor Korrosion.
[0018] Um eine solche Folie auf einfache Weise fertigen zu können, verlaufen die Wellen
und/oder Falten parallel zu weiteren Wellen und/oder Falten. Dieser symmetrische Aufbau
kann auf einfache Weise hergestellt werden, wie dem nachfolgend beschriebenen Herstellungsverfahren
zu entnehmen ist.
[0019] Ganz besonders einfach gelingt die Herstellung, wenn eine oder mehrere Wellen in
einer "Wellenausbreitungsrichtung" verlaufen und zugleich eine Mehrzahl an Falten
vorgesehen sind, die sich parallel zu der Weilenausbreitungsrichtung erstrecken. Unter
Ausbreitungsrichtung wird eine solche Richtung verstanden, die eingeschlagen werden
muss, um von einem beliebigen Ausgangspunkt auf der Folie der Wellenform zu folgen.
[0020] Eine Welle im Sinne der Erfindung liegt insbesondere vor, wenn der Verlauf im wesentlichen
einer Sinusform entspricht. Eine Falte im Sinne der Erfindung liegt insbesondere vor,
wenn es einen Verlauf der Folie gibt, durch den ein spitzer Winkel eingeschlossen
wird. Insbesondere liegt eine Falte vor, wenn die Folie so geformt ist, dass sich
Bereiche der Folie überlappen.
[0021] In einer besonders einfach herzustellenden Ausgestaltung der Folie ist diese in einer
Richtung gewellt. Die gewellte Form wird insbesondere durch eine Mehrzahl parallel
zueinander verlaufenden Wellen gebildet, die durch Falten voneinander getrennt sind.
Die Falten sind dabei so ausgestaltet, dass sich links und rechts von einer Welle
überlappende Bereiche der Folie ergeben. Bei der zuletzt genannten Ausgestaltung ist
die Folie abwechselnd zu einer und zu einer hierzu entgegengesetzten Richtung gefaltet.
[0022] Wird eine Folie auf die nachfolgend beschriebene einfache Weise hergestellt, so kann
eine Welle gegenüber den beiden benachbarten Wellen versetzt angeordnet sein, so zum
Beispiel um eine halbe Wellenlänge.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der schmale bandförmige Bereich
gebildet, indem eine solche Welle, die durch Falten von benachbart verlaufenden Wellen
getrennt ist, platt gewalzt wird, so dass im Anschluss daran ein bandförmiger Verlauf
vorliegt, der fei von wellenförmigen Erhebungen ist. Statt dessen weist dieser bandförmige
Bereich in regelmäßigen Abständen, der vorherigen Wellenlänge entsprechend, Falten
auf, die senkrecht zum Verlauf des bandförmigen Bereiches liegen. Verläuft der bandförmige
Bereich parallel zu den Wellen und sind die einzelnen Wellen durch Falten voneinander
getrennt, so wird dann die Möglichkeit einer variablen Streckung der Folie nicht negativ
beeinträchtigt. Jede andere Richtung des bandförmigen Verlaufs hätte zur Konsequenz,
dass die Möglichkeit der Streckung der Folie nahe bei diesem bandförmigen Verlauf
vermindert worden wäre.
[0024] Verfahrensgemäß wird die Folie der eingangs genannten Art auf einfache Weise hergestellt,
indem zunächst eine Walzvorrichtung bereitgestellt wird, die aus einem Paar von Walzen
mit jeweils wellenförmiger Oberfläche in Umfangrichtung besteht. Die Wellen der beiden
Walzen sind in der Art eines Zahnrades miteinander verzahnt. Zunächst wird die Folie
die Walze verfahrensgemäß in einer ersten Richtung passieren, Hierdurch wird die Wellenform
in der Folie erzeugt. Wird anschließend die Folie ein weiteres Mal durch das Walzenpaar
hindurchgeführt und nun senkrecht zu der ersten Richtung, so entsteht eine Folie,
die eine Mehrzahl von parallel zueinander verlaufenden Wellen aufweist, die durch
Falten im Sinne der Erfindung getrennt sind. Jede Welle kann gegenüber einer benachbarten
Welle versetzt angeordnet sein. Der Versatz zwischen zwei benachbarten Wellen hängt
von dem jeweils eingestellten Spiel zwischen den Walzen ab, wie die Praxis gezeigt
hat.
[0025] Im Anschluss daran wird ein schmaler bandförmiger Bereich gewalzt, so dass Erhebungen
entlang des bandförmigen Bereichs platt gedrückt werden. Besonders bevorzugt entspricht
die Breite der eingesetzten Walze der Breite einer Welle, die durch Falten von parallel
verlaufenden weiteren Wellen getrennt ist. Die Walze wird dann entlang einer solchen
Welle geführt. So wird sichergestellt, dass lediglich eine Welle zusammengedrückt
wird und der bandförmige Bereich erwünscht nur schmal ist. Bevorzugt wird die Walze
oberhalb einer solchen Welle geführt, die zu beiden Seiten von höher liegenden Wellen
begrenzt wird. Auf diese Weise werden Produktionsfehler minimiert.
[0026] Im Anschluss daran wird in einer Ausführungsform der Erfindung eine klebende Schicht
auf eine Seite der Folie aufgebracht. Soll die Folie bei einem winkelförmigen Übergang
eingesetzt werden, der zur Folge hat, dass die Folie so geknickt werden muss, dass
der sichtbare, oben liegende Bereich der Folie, der frei von der klebrigen Schicht
ist, hochgeklappt werden muss, so wird bevorzugt die Seite der Folie mit einer klebenden
Schicht versehen, an die der bandförmige zusammengedrückte Bereich unmittelbar angrenzt.
Die zuvor zusammengedrückte Welle wurde also durch die Walze in Richtung der Seite
zusammengedrückt, auf die nun die klebrige Schicht aufgebracht wird. Bei dieser Ausgestaltung
wird das vorgesehene Biegen der Folie optimal erleichtert. Soll die Folie anders herum
geknickt oder gebogen werden, so wird die klebrige Schicht entsprechend anders herum
aufgebracht, um das vorgesehene Biegen optimal zu erleichtern.
[0027] Die so hergestellte erfindungsgemäße Folie ist mit Ausnahme des oder der zusammengedrückten
bandförmigen Bereiche mit einem gleichmäßigen Oberflächenmuster versehen, Da die Falten
und Wellen sehr regelmäßig angeordnet sind, kann die Folie sehr gleichmäßig in sämtlichen
möglichen Richtungen ohne großen Kraftaufwand verformt oder gestreckt werden. Dies
gilt auch für Zwischenrichtungen, die nicht senkrecht oder parallel zu den Falten
verlaufen.
[0028] Um den Herstellungsvorgang zu beschleunigen, wird eine Walzvorrichtung bereitgestellt,
die zwei hintereinander angeordnete Walzenpaare aufweist. Das erste Walzenpaar weist
in Umfangrichtung jeweils wellenförmige Oberflächen auf, die miteinander verzahnt
sind. Das nachfolgende zweite Walzenpaar weist in Umfangrichtung jeweils Rillen auf,
die miteinander verzahnt sind. Die Dimensionierung einer Rille sowie der Abstand zu
einer benachbarten Rille entspricht im wesentlichen bevorzugt der Dimensionierung,
die bei den Wellen des ersten Walzenpaares vorgesehen worden ist. Durch die Anpassung
der Dimensionen gelingt eine gleichmäßige Verteilung von Wellen und Falten. Hierdurch
ergibt sich keine Vorzugsrichtung, in der sich eine solche Folie bevorzugt strecken
oder verformen lässt. Auf die Lage einer Folie bei der Verarbeitung bzw. Anwendung
muss daher nicht geachtet werden.
[0029] Indem die beiden Walzenpaare hintereinander angeordnet sind, gelingt die erfindungsgemäße
Herstellung der Folie in einem einzigen Durchlauf. Sie muss also nicht zunächst aus
einer Walzvorrichtung entfernt und anschließend in einer neuen Richtung durch die
Walzvorrichtung erneut hindurch geführt werden. Eine besonders einfache, kostengünstige
und schnelle Herstellung ist so gewährleistet.
[0030] Die Folie wird also bevorzugt mittels einer Walzvorrichtung hergestellt, die zwei
Walzenpaare aufweist. Das eine Walzenpaar ist in Umfangrichtung mit Wellen und das
andere Walzenpaar in Umfangrichtung mit Rillen versehen, die jeweils zahnartig ineinander
greifen.
[0031] Ob die Folie zuerst die Walze mit den Rillen oder zuerst die Walze mit der in Umfangrichtung
wellenförmigen Oberfläche passiert, ist ohne Bedeutung.
[0032] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert.
[0033] Figur 1 zeigt einen ersten Schnitt durch eine bevorzugte Walzvorrichtung, die auch
als Falzeinrichtung bezeichnet werden kann. Eine Folie 1 wird durch die Walzvorrichtung
hindurchgeführt, die wenigstens vier profilierte Walzen aufweist, Zwei Walzen 2 und
3 sind zu einem ersten Walzenpaar zusammengefasst. Zwei weitere Walzen 4 und 5 sind
zu einem zweiten Walzenpaar zusammengefasst. Gezeigt wird eine seitliche Ansicht der
Vorrichtung. Lagerungen 6 sind vorgesehen, um die Walzen 2 bis 5 drehbar zu lagern.
Die Walzenpaare sind so hintereinander angeordnet, dass die Folie zunächst das erste
Walzenpaar und anschließend das zweite Walzenpaar passiert.
[0034] Die Art der Profilierung wird durch eine Aufsicht gemäß Figur 2 verdeutlicht. Im
Vergleich zu Figur 1 sind die Positionen der Walzenpaare getauscht worden, um so klarzustellen,
das die Durchlaufrichtung der Folie nicht entscheidend ist. Die in der Aufsicht sichtbare
Walze 2 weist in Umfangrichtung eine Wellenform auf. Die in Aufsicht sichtbare Walze
4 weist in Umfangrichtung Rillen auf. Die Walze 3 ist an der Oberfläche ebenfalls
mit Wellen in Umfangrichtung versehen. Die Wellen der Walze 3 sind wie bei zwei miteinander
verzahnten Zahnrädern mit den Wellen der Walze 2 verzahnt.
[0035] Die Walze 5 weist Rillen auf, die von der Größe und Lage so an die Rillen der Walze
4 angepasst sind, dass die Rillen der beiden Walzen ebenfalls miteinander verzahnt
sind.
[0036] Passiert das Material 1 das erste Walzenpaar 2 und 3, so wird die Oberfläche der
Folie mit einer Wellenform versehen. Passiert diese dann gewählte Oberfläche das zweite
Walzenpaar 4 und 5 , so wird die Welle in eine Vielzahl von Wellen verlegt, die durch
Falten voneinander getrennt sind. Regelmäßig entsteht dabei auf einfache und kostengünstige
Weise eine Folie, die die Oberfläche gemäß den nachfolgenden Figuren aufweist.
[0037] Die Figuren 3 und 4 zeigen die Oberfläche einer Folie, die in der in den Figuren
1 und 2 angedeuteten Weise hergestellt wurde. Die Oberfläche weist gemäß den Figuren
3 und 4 eine Mehrzahl von Wellen 7 und 8 auf. Eine Welle 7 befindet sich zwischen
zwei Wellen 8 und wird durch Falten 9 von den Wellen 8 getrennt. Wellen 7 und 8 weisen
die gleiche Wellenlänge auf. Sie sind zueinander um eine halbe Wellenlänge versetzt
angeordnet. Ein Wellental der Welle 7 grenzt also an einen Wellenberg einer Welle
8. In Figur 4 wird insbesondere zusätzlich die Form einer jeden Falte 9 gezeigt. Ein
Wellenberg der Welle 8 ist an seinen Rändern so gefaltet, dass taschenartige Ausnehmungen
entstehen. Ein Schnitt senkrecht zur Laufrichtung der Welle ergibt also eine Zick-Zack-Form
der Folie, wie mittels des Bezugszeichens 10 in der Figur 4 hervorgehoben wird. Die
Pfeile 11 kennzeichnen dabei die Laufrichtung einer jeden Welle. Die Falten 9 verlaufen
parallel zu dieser Laufrichtung.
[0038] Im Ergebnis sind die Wellen 8 oberhalb der Wellen 7 angeordnet.
[0039] Nun wird in einem nächsten Schritt, der noch auf der gleichen Maschine mit den zuvor
beschriebenen Walzenpaaren durchgeführt werden kann, wenigstens eine Walze vorzugsweise
entlang einer tiefer gelegenen Welle 7 entlang geführt. Dabei wird diese Welle 7 auf
einen darunter befindlichen Untergrund gepresst und so zusammengedrückt. Die Walze
weist eine Breite auf, die der Breite einer Welle 7 entspricht. Es entsteht so die
in Fig. 5 gezeigte Folie, die einen schmalen bandförmigen Bereich 12 aufweist, der
frei von wellenförmigen Erhebungen ist. Statt dessen weist dieser Bereich 12 in regelmäßigen
Abständen Falten 13 auf, die senkrecht zum Verlauf des Bandes 12 liegen. Der in der
Figur 5 hintere Bereich der Folie kann nun ganz besonders leicht um das Band 12 herum
entsprechend dem Pfeils 14 nach oben geklappt werden. Soll das schmale Band 1 2 oberhalb
eines solchen winkelförmigen Übergangs bei einem Gebäude verlaufen, dass der hintere
Bereich entlang des Pfeils 14 hochgeklappt werden muss, so wird eine klebrige Schicht
15 zweckmäßig auf die Unterseite der in Fig. 5 gezeigten Folie aufgebracht und vorzugsweise
zunächst mit einer Kunststofffolie 16 nach unten abgedeckt, um die Klebrigkeit der
Schicht 15 zu erhalten. Ein solcher Übergang liegt beispielsweise beim Übergang von
einem schrägen Dach zu den senkrecht verlaufenden Wänden eines Kamins vor. Nach Abziehen
der Folie 16 wird dann der hintere Bereich der Folie entlang des Pfeils 14. hochgeklappt
und auf die Wand eines Kamins so aufgeklebt, dass der bandförmige Bereich 12 den Übergang
Dach zu Kamin abdeckt. Der darunter liegende Bereich der Folie wird auf die Dachpfannen
aufgeklebt und in diese hineingedrückt. Um einen festen Halt zu gewährleisten, ist
es erforderlich, die Folie an die Wand und das Dach anzudrücken. Dabei werden auch
die Wellen 7 und 8 etwas zusammengedrückt, was aufgrund des Aufbaus der Folie leicht
erfolgt. Dies hat wiederum zur Konsequenz, dass die taschenartigen Ausnehmungen zusammengedrückt
werden. Obwohl die taschenartigen Ausnehmungen, gebildet durch die Falten 9, so gelegen
sind, dass Wasser sich in diesen grundsätzlich sammeln kann, hat das Andrücken der
Folie an das Dach und die Wand des Kamins zur Konsequenz, dass diese taschenartigen
Ausnehmungen so verkleinert werden, dass kaum noch Wasser in diese Taschen gelangen
kann. Ein mehrjährig durchgeführter Test hat ergeben, dass Feuchtigkeitsschäden unter
diesen Umständen nicht auftreten, Aus diesem Grunde war es möglich, den bandförmigen
Bereich 12 parallel zu den Wellen 7 und 8 zu platzieren, obwohl erst einmal zu befürchten
stand, dass Wasser sich dann in den taschenartigen Ausnehmungen nachteilhaft ansammeln
würde. Die Praxis hat überraschend gezeigt, dass dies aus vorgenannten Gründen nicht
der Fall ist.
[0040] Als zweckmäßig hat sich eine Wellenbreite von wenigen Millimetern herausgestellt,
so zum Beispiel eine Breite von 5 bis 7 mm. Eine Welle, gemessen vom Wellental zum
Wellenberg ist zweckmäßig wenige Millimeter hoch, so zum Beispiel 1 bis 3 mm. Gemessen
von Wellenberg zum benachbarten Wellenberg beträgt eine zweckmäßige Wellenlänge ein
bis zwei Zentimeter. Die Folie ist dann zweckmäßig ein bis 3 Zehntel Millimeter dick.
[0041] Geeignete Wellenlängen und -breiten der Wellen 7 und 8 können vom Fachmann aber auf
den jeweiligen Anwendungsfall genauer abgestimmt werden. Die Breite einer Welle liegt
zweckmäßigerweise in der Größenordnung einer halben Wellenlänge. Beträgt eine Wellenlänge
z.B. 1,4 cm, so ist eine solche Welle bevorzugt 0,7 cm breit. Auf diese Weise wird
gewährleistet, dass es keine Vorzugsrichtungen gibt, in der eine solche Folie besonders
leicht verformt oder auseinandergezogen werden kann.
[0042] Anstelle von nur einem bandförmigen Bereich 1 2 könne auch mehrere solcher bandförmigen
Bereiche vorgesehen sein, die frei von wellenförmigen Erhebungen sind. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn die Folie so eingesetzt werden soll, dass vorhersehbar mehrfach
geknickt oder gebogen werden muss. Entsprechend verlaufen dann die verschiedenen bandförmigen
Bereiche 12.
1. Folie, die mit Wellen (7, 8) und/ oder Falten (9) so versehen ist, dass die Folie
in Längs- und/ oder Querrichtung der Folie streckbar ist,
gekennzeichnet durch
wenigstens einen bandförmigen Bereich (12), der frei von wellenförmigen Erhebungen
ist und an den zu beiden Seiten wellenförmige Erhebungen angrenzen.
2. Folie nach Anspruch 1, bei der eine Mehrzahl von parallel verlaufenden Wellen (7,
8) vorhanden sind, die durch Falten (9) voneinander getrennt sind, und parallel zu
den Wellen (7, 8) der bandförmige Bereich (12) verläuft.
3. Folie nach Anspruch 1 oder 2, bei der der bandförmige Bereich (12) so breit ist wie
die beiden Wellen (8), die an die beiden Seiten des Bandes angrenzen.
4. Folie nach Anspruch 1 , 2 oder 3, die an beide Seiten des bandförmigen Bereichs (12)
angrenzende, wenigstens 150 mm breite Bereiche aufweist, die vollständig mit wellenförmigen
Erhebungen (7, 8) und/ oder Falten (9) versehen sind.
5. Folie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die aus Metall und zwar insbesondere
aus Aluminium, Blei, Kupfer, Zink oder Stahl besteht.
6. Folie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Folie auf einer Seite mit
einem Dichtungs- und / oder Klebmittel, insbesondere mit Butyl versehen ist.
7. Folie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Wellen und/ oder Falten
parallel zu weiteren Wellen und/ oder Falten verlaufen.
8. Folie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die in einer Richtung gewellt ist und
die in der gleichen Richtung parallel zueinander verlaufenden Falten aufweist.
9. Folie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Folie abwechselnd zu einer
und zu einer hierzu entgegengesetzten Richtung gefaltet ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Folie mit den Merkmalen nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei dem eine Walzvorrichtung bereitgestellt wird, die aus einem Paar von
Walzen (2, 3, 4, 5) mit jeweils wellenförmiger Oberfläche in Umfangrichtung besteht,
wobei die Wellen der beiden Walzen miteinander verzahnt sind, und bei dem die Folie
die Walze zunächst in einer ersten Richtung und anschließend in einer hierzu senkrechten
zweiten Richtung passiert und im Anschluss daran mit einer weiteren Walze ein bandförmiger
Bereich (12) ausgewalzt wird, der frei von wellenförmigen Erhebungen (7, 8) ist.
11. Verfahren zur Herstellung einer Folie mit den Merkmalen nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 9, bei dem eine Walzvorrichtung bereitgestellt wird, die aus einem
ersten Walzenpaar (2, 3) mit einer in Umfangrichtung jeweils wellenförmigen Oberfläche
und aus einem zweiten Walzenpaar (4, 5) mit in Umfangrichtung jeweils rillenförmiger
Oberfläche besteht, wobei die Wellen sowie die Rillen miteinander verzahnt sind, bei
dem die Folie beide Walzenpaare nacheinander passiert.
12. Verwendung einer Folie nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche 1 bis 9
bei einem Gebäude als Anschlusselement oder Abschlusselement, gemäß der vorzugsweise
die Folie an Teile des Gebäudes vollflächig angedrückt oder angepresst wird.
13. Walzvorrichtung zur Herstellung einer Folie mit den Merkmalen nach einem der vorhergehenden
Vorrichtungsansprüche 1 bis 9, die aus einem ersten Walzenpaar (2, 3) mit einer in
Umfangrichtung jeweils wellenförmigen Oberfläche und aus einem nachfolgenden zweiten
Walzenpaar (4, 5) mit in Umfangrichtung jeweils rillenförmiger Oberfläche besteht,
wobei die Wellen sowie die Rillen miteinander verzahnt sind, gekennzeichnet durch wenigstens eine weitere derart angeordnete und dimensionierte Walze, dass eine zuvor
herstellbare wellenförmige Erhebung (7, 8) zusammengedrückt werden kann.